Was hörte Elia? - Gott hören 1. Kö 19,12
Wenn Christen von 'Gott hören' oder Jesus Worten 'Meine Schafe hören meine Stimme' reden... ist meist eine Wahrnehmung eines Gedankens gemeint, der die eigenen Gedanken deutlich unterbricht und Korrektur, eine Lösung oder eine Ermutigung bringt. Akustisches Hören ist eher selten, meines Wissens.
Es gibt aber noch eine Art des "Hörens" bei der man sich wie in einen stillen Raum versetzt fühlen kann. Die Aussengeräusche werden weniger oder nicht mehr wahrgenommen für einige Zeit, wenn diese Art der Gegenwart Gottes verweilt.
Über dieses "Hören" bringt der Autor des Artikels vom Israel Bible Center den hebräischsprachlichen Hintergrund und nimmt auch Bezug auf verschiedene Übersetzungen.
Eine Übersetzung, die ich in der NeÜ gefunden habe, trägt dieser Art des "Hörens" Rechnung und gefällt mir sehr gut.
1. Könige 19, 12 Nach dem Erdbeben ein Feuer, doch Jahwe war nicht im Feuer. Nach dem Feuer der Ton eines dahinschwebenden Schweigens.
Wenn du mal Gott nicht hörst.... kann es genauso gut ein Moment des gemeinsamen Schweigens sein... darauf möchte ich aufmerksam machen, dass das auch möglich ist in der 'Kommunikation' mit Gott. Es ist eine sehr ermutigende Erfahrung.
Gott ist natürlich immer da.... manchmal eben etwas deutlicher da.
Kennt jemand von euch diese 'hörbare Stille' der Gegenwart Gottes?
Quelle: What Did Elijah Hear? Israel Bible Center
Übersetzung mit www.deepl.com (kostenlos)
Was hörte Elia?
Als Gott Elia auffordert, auf einen Berg zu steigen und auf eine göttliche Erscheinung zu warten, wird der Prophet Zeuge eines Windes, erlebt ein Erdbeben und spürt ein Feuer, "aber der Herr war in keinem dieser Naturphänomene". Dann, so die bekannteste englische Übersetzung, hört Elia eine "stille kleine Stimme". In anderen Übersetzungen heißt es "ein sanftes Flüstern" (NIV), "ein leises Säuseln" (ESV) oder sogar "ein leises Blasen" (NASB). Was hörte Elia?
Eine stille kleine Stimme?
Der hebräische Ausdruck wird am häufigsten mit "eine stille kleine Stimme" übersetzt. Das hebräische קול (qol) kann entweder "Stimme" oder "Geräusch" bedeuten, und da die drei vorangegangenen Naturgewalten (Wind, Erdbeben und Feuer) eher "Geräusche" (als "Stimmen") hervorgebracht haben, ist es besser, קול hier als "Geräusch" zu verstehen. Das mit "still" übersetzte Wort ist דממה (demamah), das auch "still" bedeuten kann.
Schließlich bedeutet דקה (daqqah; "klein") etwas, das so winzig ist, dass es durchsichtig ist - fast ungreifbar. In Bezug auf das goldene Kalb sagt Mose: "Ich nahm das sündige Ding ... [und] ich zermalmte es, bis es so fein (דק; daq) wie Staub war". So wie der Staub durch die Finger rieselt, war der "Klang", den Elia hörte, so fein, dass er fast durchsichtig war. Das heißt, die Stille war so leise, dass sie sich dem akustischen Nichts näherte. Um zu erfassen, worauf das Hebräische hinausläuft, könnten wir קול דממה דקה als "ein Geräusch von ohrenbetäubender Stille" übersetzen.
Gott hören
Die Tatsache, dass Elia mit Stille konfrontiert wird, zeigt, dass der Maßstab für Gottes Gegenwart nicht immer eine hörbare "Stimme" ist. Obwohl Gläubige entmutigt werden können, wenn sie sich anstrengen, eine göttliche Stimme zu hören, versichert der biblische Text dem Leser, dass Gott auch in Momenten völliger Stille da ist.
Guten Morgen. 🙂
Was hörte Elia?
Wir wissen, dass Elia nach dem Töten der Baalspriester und Isebels Mordankündigung völlig erschöpft war und seiner Seele wünschte, zu sterben:
"Nun ist's genug, nun nimm' meine Seele, ich bin ja nicht besser als meine Väter."
Er schlief nur noch, wurde von "Boten" (andere schreiben Raben oder Engel) ernährt und ging 40 Tage u 40 Nächte zum Berg Horeb.
In einer Höhle des Berges redete Gott mit ihm: was willst du hier? Und nachdem Elia alles Revue passieren ließ, klagte, dass man ihm nach dem Leben trachtet und er eig sterben will, sagte Gott:
"Heraus, steh hin auf den Berg vor MEIN Antlitz.
Da vorüberfahrend ER: ein Sturmbraus, groß und heftig, Berge spellend, Felsen malmend, her vor SEINEM Antlitz: ER im Sturme nicht -
und nach dem Sturm ein Beben: ER im Beben nicht -
und nach dem Beben ein Feuer: ER im Feuer nicht - ,
aber nach dem Feuer eine Stimme verschwebenden Schweigens."
1. Könige 19, Übersetzung Buber-Rosenzweig
Elia konnte dem Erlebten seiner Seele noch einmal nachfühlen: Sturm, Beben, Feuer. Danach Schweigen. Aber es verschwebt. Gott beginnt wieder zu reden.
Für mich ist das eher das einvernehmliche Schweigen einer gemeinsamen Nachbetrachtung mit leisem Weckruf, weiterzumachen.
Danke für die Übersetzung von Buber-Rosenzweig. Eine so ganz andere Ausdrucksweise... gefühlt poetischer.
Deinen Ansatz einer gemeinsamen Nachbetrachtung intensiver Herausforderungen kann ich sehr gut auch für heute sehen sehen, um die Hektik dieser Welt auszubremsen und Kraft zu schöpfen zum Weitergehen.
@deborah71 Kennt jemand von euch diese 'hörbare Stille' der Gegenwart Gottes?
Ja, ich kenne die Gegenwart Gottes in der Stille. Wenn alle Gedanken schweigen, betrete ich den Raum des Unsagbaren. Gott teilt Seine Geheimnisse, die sich nicht in Worte fassen lassen, unmittelbar meinem Geist mit.
Worte sind an sich ungeeignet, um himmlische Verhältnisse auszudrücken, deswegen gibt es ja die vielen Gleichnisse und Bilder in der Bibel. In der stillen Gegenwart Gottes zu verweilen, ist die bessere Art der Verständigung mit Gott.
Das ist fein.
Mir fällt dazu auch noch Zephanja 3,17 ein. Es ist zwar an Israel geschrieben... aber als persönlichen Zuspruch habe ich es auch schon in dieser Stille erlebt:
Zeph 3, 17 Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der rettet; er freut sich über dich in Fröhlichkeit, er schweigt in seiner Liebe, er jauchzt über dich mit Jubel. Elb
In dieser kostbaren Stillezeit regiert der Schalom Gottes... Wohlergehen in Ganzheit, Angenommensein.
Veröffentlicht von: @deborah71Kennt jemand von euch diese 'hörbare Stille' der Gegenwart Gottes?
Ja. 🙂 Gerade gestern wieder genossen und eine Antwort auf meine Frage erhalten.
Kennt jemand von euch diese 'hörbare Stille' der Gegenwart Gottes?
Ja, ich kenne sie auch.