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wie geht's euch mit er aktuellen lutherbibel?

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Anonymous
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ich habe meine liebe not damit. nicht weil ich nicht lutherdeutsch kann, ich komme aus einem lutherischen elternhaus. aber weil ich sehe, wie die letzte revision den grundgedanken luthers völlig über bord geworfen hat und mittlerweile eine bibel von fans für fans geworden ist, die für außenstehende und kirchenferne menschen völlig unverständlich ist.

gerade die intention der herausgeber, zurück zur sprache luthers zu kehren, ist meinem empfinden nach das krasse gegenteil dessen, was luther mit seiner übersetzung beabsichtigte. er wollte eine übersetzung schaffen, die einerseits natürlich so exakt wie möglich ist, aber andererseits von der sprache her so formuliert ist, dass sie auch für wenig gebildete menschen verständlich ist.

ich befürchte, dass die aktuelle lutherbibel außerhalb der evangelischen kirche völlig irrelevant geworden ist. noch dazu, wo es mittlerweile sehr gute zeitgemäße übersetzungen gibt. die basisbibel wird anfang 2021 als komplette bibel erscheinen, die neues leben übersetzung ist ebenfalls gut verständlich, es gibt die neue genfer, von der ich nicht weiß wann die komplette bibel fertig sein wird.

schade, dass die evangelische kirche aus "tradition" heraus eine bibel herausgibt, die mit dem, was luther wollte, nichts mehr zu tun hat. luther hätte sich von den schwer bis gar nicht verständlichen und zeils wirklich antiquierten formulierungen der heutigen lutherbibel wohl entsetzt abgewandt - oder in seinen bekannt scharfen worten gesagt, was er davon hält. sein urteil wäre wohl kein sehr freundliches.

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115 Antworten
Tojak
 Tojak
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Sehr gelungen
Ich habe etwas Schwierigkeiten, zu erkennen, was der springende Punkt deiner Kritik ist. Anscheinend stößt du dich an der tlw. wieder zu älteren Versionen zurückgehenden Sprache.

Ich finde das gerade gut. Viele Verse, die ich nach einer älteren Version (der 1956er oder älter) auswendig kann oder auch aus Familien- und Bekanntenkreis so im Ohr habe, sind wieder zu diesem älteren, häufig poetischeren und mit besserem Sprachrhythmus laufenden Stand zurückgekehrt. Die 1984-Fassung bzw. die 1999er-Revision hatten hier eine Annäherung an die Gegenwartssprache versucht und m.E. geringfügige Verbesserungen in dieser Hinsicht mit klaren Verschlechterungen bei Rhythmus und Sprachkraft erkauft.

Die 2017er Version finde ich sehr gelungen. Wenn ich für einen Vers eine modernere Fassung suche, was selten vorkommt, nehme ich z. B. die "Hoffnung-für-alle"-Übertragung oder die Wilkens-Übersetzung, für andere Zwecke eine der vielen anderen im Netz verfügbaren Varianten.

Thomas Jakob

P.S.: Deine durchgängige Kleinschreibung finde ich schwer lesbar.

tojak antworten
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Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
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nein.
christian schwarz schreibt in seinem handbuch evangelisation, wenn es darum geht, welche methoden wir verwenden um menschen für jesus zu gewinnen:

der köder muss dem fisch schmecken, und nicht dem angler!

mein kritikpunkt ist: die lutherbibel ist eine bibel von christen für christen. sie wurde von menschen wie dir für menschen wie dich erstellt: man will zurück zum "ursprünglichen" lutherdeutsch, weil man das genauso von früher gewohnt ist, und es deshalb so schön klingt in den eigenen ohren.

luthers absicht war eine komplett gegensätzliche: er wollte eine bibel für alle schaffen, die den text der heiligen schrift für alle menschen, egal ob gebildet oder ungebildet, möglichst gut zugänglich macht.

wenn ich "dem volk aufs maul schaue", dann ist es ein völliges unding, einen satz wie "die sich halten an das nichtige verlassen ihre gnade" (jona 2,9, losung vom 29.10.) zu formulieren. da musste sogar ich nachdenken, was der vers jetzt eigentlich sagen will. zum vergleich:

elb: Die, die nichtige Götzen verehren, verlassen ihre Gnade.
gnb: Wer sich auf nichtige Götzen verlässt, bricht dir die Treue.
nlb: Die, die falsche Götter anbeten, verzichten auf deine Gnade.

um beim vergleich von christian schwarz zu bleiben: die aktuelle lutherbibel ist eine bibel, die den fischern (und selbst unter denen nicht allen, sondern nur den alteingesessenen lutherischen) ganz wunderbar schmeckt, während sie für die fische ziemlich ungenießbar ist. unserer neu bekehrten nachbarin hätten wir niemals eine lutherbibel geschenkt. sie hätte damit nichts anzufangen gewusst.

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Anonymous
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Der Vers aus Jona 2,9 steht in der Lutherbibel von 1984 auch so.

„Das Nichtige“ oder das, was ganz und gar nichtig ist, mit „Götzen“ zu übersetzen, ist bereits eine Interpretation.

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Veröffentlicht von: @enajelpram

ist bereits eine Interpretation.

nun denn, dann interpretiert die unter freikirchlern so heißgeliebte elberfelder bibel, die laut theologiestudenten so gut ist, dass man sie in hebräisch und griechisch zum schummeln verwenden kann, aber auch.

zu interpretieren ist nämlich keineswegs das erzböse in der bibelübersetzung, als das es von einigen immer wieder dargestellt wird, sondern wichtig und notwendig, wenn der text in der zielsprache sonst nicht zu verstehen ist. denn natürlich gibt es genaue regeln dafür, unter welchen bedingungen und in welcher form eine interpretation zulässig ist. ich gehe davon aus, dass die verfasser der elberfelder bibel die kennen und anwenden, bevor sie so eine übertragung als bibeltext herausgeben.

genaugenommen ist nämlich auch "die sich halten an das nichtige" eine interpretation, bzw. eine sinnveränderung, weil laut anmerkung der elberfelder bibel im originaltext steht:

Die, die Nichtse des Nichts verehren

"das nichtige" und "die nichtse des nichts" ist nicht bedeutungsgleich, und wenn man aus "etwas verehren" "sich an etwas halten" macht, dann hat man eine veritable bedeutungsverschiebung vorgenommen. wenn wir es schon genau nehmen wollen, dann bitte wirklich genau!

😛

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Anonymous
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Wieviele Theologiestudierende kennst Du denn so?

Die Elberfelder ist zwar eine relativ wörtliche Übersetzung, aber zum Schummeln eignet auch sie sich nicht.

Was sagst Du denn nun dazu, dass der Vers aus dem Jonabuch in der Lutherausgabe von 1984 auch schon so steht wie in der von Dir so verhassten und angeblich verschlimmbessernden Ausgabe von 2017?

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Anonymous
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Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Veröffentlicht von: @enajelpram

Wieviele Theologiestudierende kennst Du denn so?

warum fragst du? glaubst du etwa, ich schreibe solche sätze weil ich lustig bin und mir das gerade aus den fingern gesaugt habe?

Veröffentlicht von: @enajelpram

Was sagst Du denn nun dazu, dass der Vers aus dem Jonabuch in der Lutherausgabe von 1984 auch schon so steht wie in der von Dir so verhassten und angeblich verschlimmbessernden Ausgabe von 2017?

danke der nachfrage, die 1984er-luther war jahrelang meine lesebibel. bis mir das lutherdeutsch auf die nerven ging, weil mir schon anfang 20 klar wurde, dass "lutherdeutsch" und luthers absichten dahinter einen ziemlichen gegensatz darstellen. von der 2017er-revision hätte ich mir erwartet, dass die verfasser die intention der 1984er-revision weiterführen und aus der lutherbibel wieder das machen, was sie ursprünglich war: eine genaue und gut lesbare volksbibel. leider ist das gegenteil passiert. daher mein ärger.

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Ich frage, weil ich etliche kenne, die das so nicht sagen. Wo will man auch damit schummeln? Im Examen? 😉

Das „Lutherdeutsch“ ist für viele Menschen gewöhnungsbedürftig, die es nicht kennen. Ich selbst bin damit aufgewachsen und habe umgekehrt zum Beispiel Mühe mit der „Guten Nachricht“. Psalm 23 (der Klassiker) hört sich für mich nur richtig in der Lutherübersetzung an, für andere ist er in dem „ältlichen Deutsch“ komisch.

Es gibt ja viele leichter verständliche Übersetzungen, die Auswahl ist mittlerweile ja riesig.
Allerdings gehen viele der eher vereinfachten Übersetzungen manchmal tatsächlich zulasten der exakten ursprünglichen Aussageabsicht des Textes.

Letztendlich kommt es aber m.E. immer darauf an, dass eine Bibelausgabe das Evangelium vermitteln kann, und das tun doch alle.

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Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Veröffentlicht von: @enajelpram

Ich frage, weil ich etliche kenne, die das so nicht sagen. Wo will man auch damit schummeln? Im Examen? 😉

von denjenigen, die ich kenne, sagten mindestens zwei, dass das geht, auch wenn man damit (meine einschätzung) wohl eher kein "sehr gut" bekommen wird. es ging dabei um seminare oder übungen in altgriechisch bzw. hebräisch im rahmen des theologiestudiums.

Veröffentlicht von: @enajelpram

Das „Lutherdeutsch“ ist für viele Menschen gewöhnungsbedürftig, die es nicht kennen. Ich selbst bin damit aufgewachsen

ich bin auch damit aufgewachsen. allerdings habe ich irgendwann darüber nachzudenken begonnen, warum die bibel denn in so einer eigenwilligen und zu großen teilen eher altmodischen sprache verfasst ist. meine schlussfolgerung daraus war: wenn ich maximale textnähe will, greife ich zur elberfelder. wenn ich eine gut lesbare bibel will greife ich zu einer modernen übersetzung. damals die hoffnung für alle, was anderes gabs anfang der 1990er ja noch nicht. in der hfa habe ich bspw. das erste mal die petrusbriefe verstanden, die in der elberfelder überwiegend kauderwelsch sind. schon damals dachte ich mir: wozu gibt's die lutherbibel in der form eigentlich noch? wenn es um textnähe geht, ist die elberfelder besser. wenn es um verständlichkeit geht, sind andere besser. warum hält man an einer sprache fest, die das letzte mal vor 300 jahren zeitgemäß und leicht verständlich war? daher wohl auch mein ärger und meine enttäuschung über die 2017er revision.

Veröffentlicht von: @enajelpram

Allerdings gehen viele der eher vereinfachten Übersetzungen manchmal tatsächlich zulasten der exakten ursprünglichen Aussageabsicht des Textes.

was das betrifft sind meiner meinung nach sowohl basisbibel als auch neue genfer übersetzung ein großer qualitativer sprung nach vorne im vergleich zu guter nachricht/hoffnung für alle. die basisbibel hat als bonus für neueinsteiger noch dazu den vorteil, dass sie sehr gute begriffserklärungen auf zwei ebenen bietet: in der ersten ebene eine kurze erklärung in wenigen sätzen - die auch in der gedruckten version drinnen sind. und für alle, die es genauer wissen wollen, eine ausführliche erklärung mit zahlreichen hintergrundinfos in der zweiten ebene. so intelligent nutzt derzeit keine übersetzung die möglichkeiten elektronischer medien.

Veröffentlicht von: @enajelpram

Letztendlich kommt es aber m.E. immer darauf an, dass eine Bibelausgabe das Evangelium vermitteln kann, und das tun doch alle.

da stimme ich völlig überein mit dir, ich bin keiner, der behauptet, bestimmte (natürlich nur moderne) übersetzungen wären "gefährlich" und würden "irrlehren" propagieren. letztlich muss einem immer gottes geist den text aufschließen. allerdings muss man es dem heiligen geist doch nicht schwerer machen als notwendig...

😉 😀

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Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

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Wenn Du eine

gut lesbare volksbibel

haben möchtest, dann nimm doch die "Volxbibel"

Die ist Ordinär, grobschlächtig, in sehr simplifizierendem Sprachstil. Mit jede Menge "dem Volk aufs Maul" geschaue

Anonymous antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
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keine sorge, die steht in meinem bibelregal. und nein, die ist nicht gut lesbar, weil martin dreyer sich meinem empfinden nach ein bisserl gar krampfhaft um "jungendsprache" bemüht hat.

Veröffentlicht von: @scylla

Die ist Ordinär, grobschlächtig, in sehr simplifizierendem Sprachstil.

wenn dich das "ordinäre" an der volxbibel stört, dann solltest du aber auch keine lutherbibel lesen. luther hatte nämlich keinerlei scheu, auch zu deftigen bildern und deftiger sprache zu greifen, wenn diese dem originaltext entsprachen.

Veröffentlicht von: @scylla

Mit jede Menge "dem Volk aufs Maul" geschaue

da hat jemand luther aber gründlich nicht verstanden. aber diese haltung passt eh wunderbar zur 2017er revision. hautpsache "unsere" leute sind happy mit dieser bibel. wen kümmert's, wie es den menschen damit geht, die noch nix von jesus wissen. die zu erreichen wäre zwar unsere kernaufgabe, aber hey, wir haben unser lutherdeutsch so lieb, da sollen gefälligst die in unsere kirchen kommen und so werden wie wir, wo wir doch die aufrechten nachfolger jesu sind. so weit kommt's noch dass wir zu denen gehen, nicht wahr?

😕

Anonymous antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20251
Veröffentlicht von: @helm-helm

da hat jemand luther aber gründlich nicht verstanden. aber diese haltung passt eh wunderbar zur 2017er revision. hautpsache "unsere" leute sind happy mit dieser bibel. wen kümmert's, wie es den menschen damit geht, die noch nix von jesus wissen. die zu erreichen wäre zwar unsere kernaufgabe, aber hey, wir haben unser lutherdeutsch so lieb, da sollen gefälligst die in unsere kirchen kommen und so werden wie wir, wo wir doch die aufrechten nachfolger jesu sind. so weit kommt's noch dass wir zu denen gehen, nicht wahr?

Du bist ungerecht.
Nur weil jemand die Luther 2017 sind ganz so fürchterlich wie Du findet, kannst Du ihm nicht per se solche Unterstellungen um die Ohren hauen.

Eine Übersetzung ist erst mal nur eine Übersetzung sein. Die kann gelungen oder weniger gelungen sein. Du magst sie nicht, das ist völlig legitim, ich z.B. mag Volxbibel nicht und auch die Gute Nachricht lese ich nicht.

Aber wer bin ich denn, daher zu kommen und Scylla, der die Volxbibel scheinbar gern liest, meinen Frust um die Ohren zu hauen, der mich gerade so bewegt?

Kann es sein, dass Dich nicht die Luter 2017 stört sondern darum, dass Du Probleme damit hast, wenn Christen ihren Missionsauftrag nicht wahrnehmen? Anders kann ich mir Deinen Ausbruch gerade nicht erklären.

Nicht die Bibel erreicht in erster Line die Menschen, sondern der, der sie liest und umsetzt.

tristesse antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

die andere seite ist: nur weil ich die lutherbibel nicht toll finde, muss man mir nicht um die ohren hauen, dass ich auf "grobschlächtige", "ordinäre" und "simplifizierende" bibelübersetzungen stehe, nur weil ich mir wünsche, dass die lutherbibel eine "volksbibel" ist im sinne von "vielen menschen zugänglich".

und ja, ich empfinde es tatsächlich als einen verrat am missionsauftrag, wenn mit der lutherbibel eine bibel herausgebracht wird, die eine bibel für alle sein will, aber gleichzeitig einen sprachstil hochhält, der zu seiner zeit ein meisterwerk war, aber diese zeit blöderweise 450 jahre her ist.

luther wollte gottes wort unters volk bringen, so weit das irgend möglich war. dazu hat er wie ich hier gelernt habe viele dinge berücksichtigt und einfließen lassen. dafür gebührt ihm höchster respekt - die reformation war nach der christianisierung wahrscheinlich die größte erweckungsbewegungen, die europa bisher sah.

mein problem mit der heutigen lutherbibel ist, dass sie sich so weit von der alltagssprache entfernt hat, dass sie für außenstehende in zu großen teilen unverständlich ist. außenstehenden, die sich für jesus interessieren, würde ich - außer im notfall, wenn nichts anderes zur hand ist - niemals eine aktuelle lutherbibel schenken. bei einer elberfelder stört mich das nicht, da ist die holprige sprache teil des deals, die will bestmöglich textnahe sein und verzichtet deshalb bewusst auf leichte verständlichkeit. oder bei einer der vielen "spezialübersetzungen" die es heute gibt. eine bibel, die eine bibel für alle sein will, so wie es martin luthers zentrale absicht hinter seiner übersetzung war, kann man meiner meinung nach aber nicht in so einer sprache verfassen.

als jemand, der - auch wenn ich heute geistlich ganz wo anders daheim bin - seine wurzeln in der evangelischen kirche hat, tut es mir einfach im herz weh, wenn ich sehe, wie sich die evangelische kirche da eine übersetzung zulegt, die meinem empfinden nach so sehr gegen alles steht, was martin luther seinerzeit so wichtig war. das halte ich tatsächlich schlecht aus. es ist ja eigentlich absurd. die offizielle evangelische kirche ist heute in einer theologie daheim, die mit dem geist der reformation nimmer viel gemein hat, aber bei der lutherbibel kehrt man aber schon zurück zu einer sprache, die für alte evangelische zwar wunderbar vertraut klingt, in wahrheit aber in weiten teilen einem völlig veralteten sprachstil hochhält, der heutigen kirchenfremden menschen unzugänglich ist. ich empfinde das als wenig hilfreichen traditionalismus.

wie ich schon sagte: vor 400 jahren war die lutherbibel ein herausragendes sprachliches meisterwerk. ich empfinde es aber als ausgesprochen widersinnig, deswegen nach bald 500 jahren immer noch an genau dieser sprache festzuhalten, obwohl seit ich weiß nicht wann kein mensch mehr so spricht. wir reden heute ja nicht einmal mehr wie in den 1950er-jahren, wie man sehr schnell merkt wenn man sich filme aus der zeit ansieht.

ich bin gespant, ob ich recht habe, und die lutherbibel in spätestens 30 jahren nur mehr ein nischendasein fristet, weil es mit basisbibel, neuer genfer und vielleicht noch kommenden übersetzungen bibeln gibt, die den bedürfnissen der zeit bei weitem besser entsprechen als das mit der 2017er wieder zurückgeholte lutherdeutsch.

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tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20251

Nimm es mir nicht übel, aber ich hab gerade den Eindruck, du steigerst dich hier völlig unverhältnismäßig in etwas rein. Und die Lutherbibel ist weder ein "Verrat am Missionsauftrag", noch in 30 Jahren verschwunden 🙂 sie ist einfach nur eine Übersetzung die dir nicht gefällt.

Ich weiß nicht was für einen Feldzug du hier führst, aber das beunruhigt mich gerade doch.

tristesse antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

wenn man weiß, wofür luther und seine bibel einstmals standen, dann ist es nicht weit hergeholt, zu sagen, dass die aktuelle revision weit daran vorbeigeht. vielen ist das egal, weil ihnen die liebgewonnene sprache so wichtig ist. mir nicht, weil mir menschen, die jesus noch nicht kennen, wichtiger sind als meine persönliche befindlichkeit.

ich habe gerade den eindruck, dass du mir nicht wirklich folgen kannst und ein problem damit hast, wenn jemand seinen standpunkt konsequent vertritt, und ihn nicht nur in einem zweizeiler rauswirft, sondern sich die mühe macht, ihn ausführlicher zu begründen, damit andere seinen gedanken folgen können. beunruhigen tut mich das allerdings nicht.

😊

Anonymous antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20251
Veröffentlicht von: @helm-helm

ich habe gerade den eindruck, dass du mir nicht wirklich folgen kannst und ein problem damit hast, wenn jemand seinen standpunkt konsequent vertritt, und ihn nicht nur in einem zweizeiler rauswirft, sondern sich die mühe macht, ihn ausführlicher zu begründen, damit andere seinen gedanken folgen können. beunruhigen tut mich das allerdings nicht.

Nein, ich denke da verkennst Du mich 😊

Aber ich bin gern bereit, die Diskussion einzustellen damit wir beide uns nicht immer dasselbe schreiben müssen.

tristesse antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402

Unsinnige Antwort
Du hast mich gefragt, wie es mir mit der 2017er Lutherbibel geht, ich habe deine Frage beantwortet und geschrieben, wie es mir damit geht.

"Nein" ist darauf eine komplett unsinnige Antwort. Dass du eine andere Meinung zur 2017er-Übersetzung hast, hattest du ja bereits vorher geschrieben.

Veröffentlicht von: @helm-helm

der köder muss dem fisch schmecken, und nicht dem angler!

Deine durchgängige Kleinschreibung schmeckt mir z. B. überhaupt nicht. Das habe ich bereits in meinem Post davor angedeutet. Nur mal so nebenbei.

Thomas

tojak antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

nein.
ich finde es keineswegs eine unsinnige antwort, wenn ich sage, dass mich deine argumente pro lutherbibel nicht überzeugen. und durchgängige kleinschreibung ist in der jüngeren generation im schriftverkehr im internet etwas völlig normales.

meine zielgruppe ist nicht die ältere generation. dass der so etwas nicht schmeckt, weiß ich. es war diese generation, die eine weitergehende rechtschreibreform verhindert hat, weil sie auch dort an liebgewonnenen traditionen festhalten wollte, und deshalb viele ansätze, die deutsche sprache in eine konsequent zeitgemäße form zu bringen, blockiert hat. deswegen wurde die rechtschreibreform damals auch von vielen kritisiert, weil am ende etwas stand, das weder fisch noch fleisch war. aber gut, jetzt ist es halt so. bis zur nächsten reform werden wir damit leben müssen. ja, ich weiß, das ist off topic, aber da du die kleinschreibung nochmals erwähnt hast, habe ich das halt jetzt klar gestellt.

Anonymous antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

So so, meine Generation hat eine Rechtschreibreform weitgehend verhindert? Wir haben sie bereits auf den Weg gebracht, als du noch Quark im Schaufenster warst.
Da du hier in einem nichtjugendforum bist, stünde dir die Einhaltung der aktuellen Rechtsschreibregeln gut zu Gesicht. Keine Sorge, die Shift-Taste wird dadurch nicht übermäßig abgenutzt.

herbstrose antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

So so, meine Generation hat eine Rechtschreibreform weitgehend verhindert? 

How dare you.... wie konntet ihr es wagen 😫😫😫

*duckundwech*

😂😂😂

Nachtrag vom 04.11.2019 1427
Ok... doch ehr *wir* 😉

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

meine liebe, ich bin deutlich älter als du meinst. statistisch gesehen bin ich schon vor etlichen jahren in meiner zweiten lebenshälfte angekommen. mich hat das allerdings nicht davon abgehalten, mit der zeit zu gehen und mich seit ich zurückdenken kann mich immer wieder auf neues einzulassen. ich hab schon mehrmals mein weltbild ganz grundlegend revidiert, weil ich erkannt habe, dass es mich nicht weiter bringt, so etwas prägt.

meine vorbilder sind jene menschen, die auch im pensionsalter noch wach, neugierig und offen für neues sind, und die nie im leben auf die idee kämen, wegen ihres alters in kulturpessimismus zu verfallen oder das neue nur deswegen abzulehnen, weil es anders ist als das was sie gewohnt sind. wegen lappalien zu jammern, wie dass jemand nur klein schreibt, ist diesen leuten ziemlich fremd. als ob es auf sowas ankäme im leben...

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

wegen lappalien zu jammern, wie dass jemand nur klein schreibt,

Gross und Kleinschreibung hat schon seine Berechtigung in der deutschen Schriftsprache

Sie hatte liebe Genossen in Moskau
Sie hatte Liebe genossen in Moskau

Er war gut zu Vögeln
Er war gut zu.... ok lassen wir das 😉

Deine Beiträge in diesem Thema lassen mich sehr emotionale negative Schwingungen spüren
Schade.. warum eigentlich?

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @scylla

Deine Beiträge in diesem Thema lassen mich sehr emotionale negative Schwingungen spüren
Schade.. warum eigentlich?

das kommt darauf an. wenn mir jemand mit persönlichen untergriffen kommt so wie eben, reagiere ich darauf eher nicht sehr freundlich. könnte man besser machen, ich weiß...

Anonymous antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24567

wenn hinter fliegen fliegen fliegen fliegen fliegen fliegen nach 😛

noch fragen? ...oh mist... kleingeschrieben wird die frage auf die radebrechebene versetzt.... 😎

deborah71 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

aber geh...
das ergibt sich doch alles aus dem kontext. ich bedauere es sehr, dass man bei der deutschen rechtschreibreform nicht den mut aufbrachte, die groß- und kleinschreibung so wie in anderen sprachen auch großzügig auszumisten. die engländer kriegen's ja auch hin. aber ich weiß schon, in deutschsprachigen ländern ist das genau gar kein argument, denn schließlich hat man das bitteschön schon immer so und nicht anders gemacht. leider reicht das viel zu oft aus als argument, um sinnvolle und notwendige veränderungen einfach abzuschmettern. wo kämen wir denn schließlich hin, nicht wahr?

😐

Anonymous antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20251

Übertrage doch mal diese Schimpftirade auf mangelnde Modernität auf deine Kritik an der Luther 2017 😊

tristesse antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24567

geht nicht...
...da Englisch ganz anders strukturiert ist und bestimmte Mistverständlichkeiten nicht auftauchen können.

Es hat schon seinen Sinn, dass Deutsch mit Groß- und Kleinbuchstaben gestaltet ist.

Die Verschlimmbesserungen müssen nicht sein.

Veröffentlicht von: @helm-helm

denn schließlich hat man das bitteschön schon immer so und nicht anders gemacht. leider reicht das viel zu oft aus als argument, um sinnvolle und notwendige veränderungen einfach abzuschmettern. wo kämen wir denn schließlich hin, nicht wahr?

*lol* und wo ist dein sinnvolles Argument in deinem Text?

Abgesehen davon, ist durchgängige Kleinschreibung sehr schwer zu lesen, besonders, wenn dann auch noch keine Absätze gemacht werden. Mir tun davon die Augen weh ... und das finde ich nicht so prall. Da verzichte ich lieber auf möglicherweise interessante Beiträge.

deborah71 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

das argument der befürworter der weitgehenden abschaffung der großschreibung war, dass die regeln im deutschen so komplex sind (ich sag nur "substantivisch gebraucht..."), dass sie auch muttersprachlern immer wieder mühe bereiten und daher einfach keinen sinn ergeben. leider haben sich die traditionalisten in dem punkt durchgesetzt.

für mich macht es in der lesbarkeit überhaupt keinen unterschied, ob jemand nur klein oder groß und klein schreibt. daher ist es für mich einfach nicht nachvollziehbar, warum manche damit solche mühe haben.

Anonymous antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24567
Veröffentlicht von: @helm-helm

für mich macht es in der lesbarkeit überhaupt keinen unterschied, ob jemand nur klein oder groß und klein schreibt. daher ist es für mich einfach nicht nachvollziehbar, warum manche damit solche mühe haben.

Das kann ich mir vorstellen.

Einmal ist es das gewohnte Schriftbild, das allein schon vom Bild her einen großen Wiedererkennungswert besitzt, besonders für Menschen, die in Bildern denken.

Dann sind die verschiedenen Augenfehler nicht zu 100% mit einer Brille korrigierbar und erschwerend, wenn dann eine schleichende Alterssichtigkeit im Lesebereich beginnt.

Ich persönlich merke eine Beeinträchtigung seit den StarOperationen. Die Linsen sind starrer als die eigenen und wenn die Augenmuskeln wie gewohnt versuchen zu fokussieren, dann geht das nicht mehr so gut und die Augenmuskeln ermüden schnell und fangen an zu schmerzen bei schwierigem Textbild.

Was mich andererseits stört, ist deine Entscheidung, deinen Schreibwillen und deine Sichtweise durchzusetzen, indem du dich nicht an die Forenhöflichkeit und die gängigen Rechtschreibregeln hältst. Ich finde deine Weigerung, Groß- und Kleinschreibung anzuwenden zudem manipulativ in der Art der Argumentation, die fehlenden Respekt vor der älteren Generation durchscheinen lässt.

deborah71 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @deborah71

Einmal ist es das gewohnte Schriftbild, das allein schon vom Bild her einen großen Wiedererkennungswert besitzt, besonders für Menschen, die in Bildern denken.

das kann ich nachvollziehen. meine erkennungsmuster spielen sich auf einer anderen ebene ab.

Veröffentlicht von: @deborah71

Forenhöflichkeit

ist für mich die art, wie wir miteinaner diskutieren. wie jemand schreibt hat damit doch nichts zu tun.

Veröffentlicht von: @deborah71

die gängigen Rechtschreibregeln

halte ich bis auf diese eine sache mit der groß- und kleinschreibung ein.

Veröffentlicht von: @deborah71

die fehlenden Respekt vor der älteren Generation durchscheinen lässt.

ich bin bereits im lesebrillen-alter. konsequent klein schreibe ich online seit über 20 jahren. das ist die macht meiner gewohnheit, die das schreiben für mich ein stück mühseliger macht, wenn ich da jetzt wieder umdenken muss. es hat alles zwei seiten...

😉

Anonymous antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24567
Veröffentlicht von: @helm-helm
Veröffentlicht von: @helm-helm

Forenhöflichkeit

Veröffentlicht von: @helm-helm

ist für mich die art, wie wir miteinaner diskutieren. wie jemand schreibt hat damit doch nichts zu tun.

Das sehe ich anders. Es gab hier nicht nur in Punkto Kleinschreibung, sondern auch durch die Verwendung der Überschriftenfunktion an falscher Stelle, ein verdecktes Schreien und teils bewusst verwirrend gestalteten Textes ohne Punkt und Komma, Halbsätze, lose aneinandergereihte Wörter und dergl mehr von jemandem und damit grobe Forenunhöflichkeit samt Diskussionsstil.

...können wir uns dann da treffen, dass du entsprechend Absätze machst?
Das ist für dich nicht schwer und einigen anderen einschließlich meiner Person, würde es das Lesen deutlich erleichtern.

😊

deborah71 antworten


Herbstrose
Beiträge : 14194

Das Ziel der 2017er Ausgabe war es, Verschlimmbesserungen der 1984er Ausgabe zu korrigieren.

Wenn du die Ausgaben von 1912, 1984 und 2017 vergleichst, wirst du es vielleicht verstehen.

herbstrose antworten
14 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Ich finde die neue Übersetzung (2017) sehr gut. Aber eine ÜBersetzuung ist immer nur eine ÜBersetung und wird immer den Makel der ÜBersetzung in sich tragen. Das bedeutet, dass da immer auch szu gewissem Anteil das Theologische Konzept des Übersetzers die Inhalte zumindest mal mit färbt. Daher halte ich es ür wichtig immer auch mal in den ORiginaltext zu schauen, sich den Bedeutungshorizont der verwendeten Worte und der Kintext, in dem sie an anderen Bibelstellen verwendet wurden, mal anzusehen um dann gegebenenfalls eigene wichtige Entdeckungen zu machen.

Klar, dass das eine Übersetzung nicht kann - denn es ist ja nur eine Übersetzung. Und als solche finde ich die 2017er Ausgabe von Luther nicht schlecht.

Anonymous antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Das Schöne ist ja, dass man - wenn einem etwas nicht klar ist - noch andere Übersetzungen hinzuziehen kann. Ältere oder modernere, deutsche, englische, lateinische, sogar den griechischen oder hebräischen Urtext...

herbstrose antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

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Oder man fragt einfach Deborah71 😎

tristesse antworten
Herbstrose
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👍

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zwei dinge:

ich kritisiere die lutherbibel genau wegen des ansatzes der übersetzer, weil der in krassem gegensatz zu dem steht, was luther mit seiner übersetzung wollte.

und: in den originaltexten zu schauen hat nur dann einen sinn, wenn man altgriechisch und hebräisch wirklich kann und versteht. wenn ich eine sprache nicht gut kann, stehen die chancen gut, dass mir eine gute übersetzung den sinn wesentlich besser nahe bringt als mein eigenes studium des originaltextes, weil ich mangels kenntnis der feinheiten, der breite und der tiefe der originalsprache nicht verstehen werde, was der autor eigentlich meinte. schlimmstenfalls werde ich den originaltext falsch verstehen. ich kenne das gut aus dme englischen. mein englisch ist wirklich nicht schlecht, ich lese viel englischsprachige christliche fachliteratur, schaue englische filme im original, spreche englisch flüssig. und trotzdem passiert es mir immer wieder, dass ich eine redewendung, ein bild oder einen vergleich falsch verstehe.

wer theologie studiert hat, und sich im studium die mühe gemacht hat, die alten sprachen wirklich gut zu lernen (was ja auch nicht alle machen), wird den originaltext mit gewinn lesen. alle anderen sollten lieber auf eine gute studienbibel zurückgreifen.

mein werkzeug der wahl ist die elberfelder studienbibel. wenn mir profis die wörter übersetzten und bedeutungsfelder erklären, wird das ergebnis immer besser sein, als wenn ich mir eine interlinearübersetzung und die entsprechenden wörterbücher dazu besorge und dann glaube, ich hab jetzt den schlüssel zu dem was in den originaltexten steht in meinen eigenen händen. man sollte beim bibelstudium demütig und vernünftig genug sein um zu verstehen, dass das eine selbsttäuschung ist.

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Veröffentlicht von: @helm-helm

mein werkzeug der wahl ist die elberfelder studienbibel. wenn mir profis die wörter übersetzten und bedeutungsfelder erklären, wird das ergebnis immer besser sein, als wenn ich mir eine interlinearübersetzung und die entsprechenden wörterbücher dazu besorge und dann glaube, ich hab jetzt den schlüssel zu dem was in den originaltexten steht in meinen eigenen händen. man sollte beim bibelstudium demütig und vernünftig genug sein um zu verstehen, dass das eine selbsttäuschung ist.

Du siehst also eine Gefahr des Misserstehens in der Benutzung hebräischer oder griechischer Quellen? Mag sein. Aber oft ist doch wirklich so, dass erst das Verständnis des Bedeutungssprektrums eines Wortes auch die Vielschichtigkeit von gottes Wort bewußt wird - und manchmal würde man die vom Übersetzer gewählte Übbersetzung im Kontext des Textes und vielleicht auch, wie das Wort sonst in der Bibel verwendet wird eher als abwegig betrachten.

Die Primärquelle ist immer die sicherere. Was ist demütig daran, sich von einer ungeschickten oder theologisch gefärbten Übersetzung in die Irre leiten zu lassen? Demut von Gott: Ja! Demut vor dem Übersetzer: eher nein.

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Veröffentlicht von: @ecclesiaja

Du siehst also eine Gefahr des Misserstehens in der Benutzung hebräischer oder griechischer Quellen?

wenn man diese sprachen nicht gut genug kennt, ist das missverstehen keine hypothetische möglichkeit, sondern wird ganz real passieren, und zwar laufend.

Veröffentlicht von: @ecclesiaja

Aber oft ist doch wirklich so, dass erst das Verständnis des Bedeutungssprektrums eines Wortes auch die Vielschichtigkeit von gottes Wort bewußt wird

dazu muss ich die originalsprachen nicht kennen. wenn ich eine gute studienbibel habe, werde ich dort die bedeutungsfelder weit besser und richtiger erklärt bekommen, als wenn ich das mit nicht so guten sprachkenntnissen auf eigene faust probiere.

Veröffentlicht von: @ecclesiaja

Die Primärquelle ist immer die sicherere.

jemand, der kein englisch spricht, wird keinen gewinn daraus ziehen, shakespeare im original zu lesen. und selbst wenn man sehr gut englisch kann, hat man mit der viele hundert jahre alten sprache seine liebe not und wird keinen zugang zu den feinheiten und nuancen dieser originaltexte finden. mit den biblischen primärquellen ist es nicht anders.

Veröffentlicht von: @ecclesiaja

Was ist demütig daran, sich von einer ungeschickten oder theologisch gefärbten Übersetzung in die Irre leiten zu lassen?

ich sprach nicht von demut vor der übersetzung, sondern von demut in bezug auf die eigenen kenntnisse der biblischen sprachen. gerade weil ich ziemlich gut englisch spreche, weiß ich, wie viel es tatsächlich braucht, um in die feinheiten und nuancen einer anderen sprache wirklich eintauchen zu können. ich bin überzeugt davon, dass - von studierten theologen und ambitionierten autodidakten abgesehen - die allermeisten mit einer guten studienbibel zu einer qualitativ wesentlich besseren auslegung kommen werden als mit wenig berauschenden altgriechischkenntnissen, dem originaltext und einem wörterbuch.

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Herbstrose
(@herbstrose)
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Was verstehst du unter "gute Studienbibel"?

Hier mal ein paar zur Auswahl:

Genfer Studienbibel
Reformationsbibel
Thompson Studienbibel
...

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Anonymous
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ich verwende die elberfelder studienbibel, weil die nix interpretiert sondern einfach nur umfangreiche worterklärungen bietet. andere sind sicher auch gut. die studienbibel, die mich richtig enttäuscht hat, ist die wuppertaler studienbibel. vor vielen jahren für teures geld als gebundene sonderausgabe gekauft habe ich sie enttäuscht hergeschenkt, weil mir diese suppe entschieden zu dünn war.

eine gute studienbibel ist für mich jede, die mir die brücke zu den originaltexten schlägt, damit ich auf dieser basis eigenständig mit dem text arbeiten kann, aber sicher kein verkappter bibelkommentar wie die wuppertaler. wenn ich einen kommentar will (der natürlich genauso ein wichtiges werkzeug ist, aber eben ein anderes), dann kaufe ich mir keine studienbibel.

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Anonymous
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ich habe 1980 eine nicht revidierte lutherbibel als schulbuch im religionsunterricht bekommen. die 1984er war eine wohltat, weil damit die texte für mich endlich verständlich wurden. die 2017er-revision hat etliches davon wieder rückgängig gemacht.

für mich ist die lutherbibel ein wunderbares beispiel dafür, wie aus einer ursprünglich revolutionären idee eine tote tradition gemacht wird. warum? man bleibt an der äußeren form (in dem fall: lutherdeutsch) kleben und will das unbedingt bewahren, während man die eigentliche absicht dahinter (in dem fall: eine bibel die den text allen menschen leicht zugänglich macht) völlig vergessen hat.

die 2017er lutherbibel ist ein gelebtes beispiel dafür, wie menschen die asche anbeten anstatt das feuer weiterzutragen. luther wollte eine volksbibel schaffen. die verfasser der 2017er revision wollten eine bibel schaffen, die alteingesessene evangelische glücklich macht. gegensätzlicher kann ein ansatz wohl nicht sein.

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Herbstrose
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Da stellt sich mir die Frage:
Wer oder was zwingt dich, diese Bibelübersetzung zu verwenden?

Es gibt unter den Bibellesern so'ne und solche.
Die Luther 2017 besticht dadurch, dass sie wieder mehr auf den Urtext achtet, auch wenn die Sprache vielleicht "altmodisch erscheint. Es gibt Leute, die das mögen.

Es gibt aber noch zig andere Übersetzungen, unter denen es sicher eine für dich passende gibt (NGÜ, Schlachter, ELB, HfA, NLÜ, Einheitsbibel ...)

Nur weil dir eine Bibelausgabe nicht passt, ist die nicht per sé schlecht.

herbstrose antworten
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Veröffentlicht von: @herbstrose

Wer oder was zwingt dich, diese Bibelübersetzung zu verwenden?

niemand, wieso? ich verwende sie nicht. nachdem ich aber evangelisch aufgewachsen bin und einiges über luther und seine intentionen gelernt habe, finde ich kritische anfragen an diese revision durchaus angebracht.

Veröffentlicht von: @herbstrose

Es gibt aber noch zig andere Übersetzungen, unter denen es sicher eine für dich passende gibt (NGÜ, Schlachter, ELB, HfA, NLÜ, Einheitsbibel ...)

ich habe daheim: neues leben, neue zürcher, elberfelder, elberfelder studienbibel, luther 1975, volxbibel (ja, auch "die"!), basisbibel, neue genfer, das buch, hoffnung für alle. zum lesen nehme ich aktuell neues leben, meine lieblingsbibel ist die basisbibel.

Veröffentlicht von: @herbstrose

Nur weil dir eine Bibelausgabe nicht passt, ist die nicht per sé schlecht.

es geht mir nicht darum, ob mir eine bibelausgabe "passt", sondern darum, inwieweit die heutige lutherbibel das verkörpert, was luther mit seiner übersetzung beabsichtigte. ich sehe da eine grobe diskrepanz, und deshalb sehe ich diese revision äußerst kritisch. klar ist die volxbibel schon sehr eigen und ich verstehe die kritik daran. in gar nicht so wenigen passagen verkörpert diese vielgescholtene übersetzung - wenn man den text mit elberfelder, basisbibel und anderen abgleicht - aber trotzdem das, was luther wollte, besser als die aktuelle lutherbibel. und das hat mich dann schon einigermaßen erstaunt.

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Herbstrose
(@herbstrose)
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es geht mir nicht darum, ob mir eine bibelausgabe "passt", sondern darum, inwieweit die heutige lutherbibel das verkörpert, was luther mit seiner übersetzung beabsichtigte.

Ok, das ist dein Anspruch an diese Übersetzung. Dieser Anspruch wurde so aber nie kommuniziert. Zumal es hierzulande nun wirklich für fast jede Zielgruppe Bibeln gibt (Comic-Bibel, Mindcraft-Bibel ...)

herbstrose antworten
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Veröffentlicht von: @herbstrose

Ok, das ist dein Anspruch an diese Übersetzung.

richtig. bei irgendeiner anderen übersetzung ist es mir relativ egal, was die machen, weil es wie du sagst, dutzendweise verschiedene ansätze gibt.

die lutherübersetzung messe ich halt an dem anspruch, den meiner meinung nach luther selbst an seine eigene arbeit gestellt hat. ich finde, die ekd hat sich davon viel zu weit entfernt und stattdessen eine bibel für insider geschaffen. ich finde, dass das das genaue gegenteil von dem ist, was luther mit seiner übersetzung damals wollte.

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andreas
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Also ich persönlich liebe die 2017er-Lutherbibel. An ein zwei Stellen finde ich die Übersetzung aus dem Griechischen nicht gelungen (so ist Römer 9,5 das Bekenntnis zur Gottheit Jesu umgangen worden), aber das verzeihe ich. Ich bin ganz persönlich ein Fan dieser alten Sprache.

Deine Kritik, dass Luthers Sprache heute nicht mehr so verständlich ist wie für Menschen vor 500 Jahren, kann ich nachvollziehen. Aber man sollte dafür den Markt an Bibelübersetzungen damals und heute berücksichtigen:

Als Luther und sein Team übersetzten, gab es keine andere brauchbare deutsche Bibelübersetzung. Hinzu kam, dass zwar der Buchdruck existierte, aber Bücher sehr teuer waren. Eine fertige Bibel kostete ungefähr so viel wie eine Kuh. Das heißt, die Idee, dass jeder Christenmensch eine eigene Bibel besitzen und lesen können sollte, war damals höchstens ein frommer Wunsch, aber nicht umsetzbar. Die Bibel wurde vor allem im Gottesdienst vorgelesen und bestenfalls noch in reichen Haushalten durch den Hausherrn bei Tisch.

Eine Bibelausgabe für diese Situation musste verschiedene Kriterien erfüllen:
1. verständlich sein.
2. gut vorlesbar sein.
3. gut zu merken sein, im besten Fall sogar auswendig zu lernen.
4. eine angemessene Wiedergabe des Originals sein.

Insofern ist das,

Veröffentlicht von: @helm-helm

was luther mit seiner übersetzung beabsichtigte

sehr viel mehr als nur

Veröffentlicht von: @helm-helm

eine übersetzung schaffen, die einerseits natürlich so exakt wie möglich ist, aber andererseits von der sprache her so formuliert ist, dass sie auch für wenig gebildete menschen verständlich ist.

Das war es natürlich auch, aber es war nur ein Aspekt.

Wenn Du eine einzige Bibel für all diese Zwecke erstellen willst, wird das Ergebnis ein Kompromiss sein, und die Lutherbibel ist ein genialer Kompromiss, bei dem selbst Nichtcharismatiker mal leise etwas von "Wirkung des Heiligen Geistes" vor sich hin murmeln dürfen.
Punkt 2 und 3 erfüllt Luther bis heute besser als jede andere Übersetzung. So ist der fast durchgehende Wechsel betonter und unbetonter Silben das Beste, was einem Vorleser passieren kann. Und kurze Sätze mit manchmal fremden Begriffen und sperrigem Satzbau sind, ähnlich wie Gedichte, immer noch am besten auswendig zu lernen.
Nicht zu vergessen wäre, dass die Lutherbibel die allgemeine deutsche Sprache, in der sie verständlich war, quasi erst geschaffen hat.

Sie war (neben der Zürcher) die eine Bibel, die es gab.

500 Jahre später stehen Herausgeber einer Bibelausgabe vor einer völlig anderen Situation: Es gibt an die 100 deutsche Bibelübersetzungen, die unterschiedliche der obigen Kriterien unterschiedlich gut erfüllen. Es gibt eine Ausdifferenzierung der deutschen Sprache in Milieus. Und es kann jeder von uns mehrere Bibeln besitzen oder im Internet lesen.

Die eine Bibel für den gesamten deutschsprachigen Raum zu schaffen, ist damit weder möglich noch notwendig.
Wenn man Luther2017 an diesem Anspruch messen wollte, könnte sie nur verlieren.

Hinzu kommt, dass der Verlag, die Deutsche Bibelgesellschaft, selbst mit Menge, Buber, Gute Nachricht und BasisBibel mindestens 4 weitere Übersetzungen im Angebot hat, die alle ihr Recht haben. Von den Übersetzungen anderer Herausgeber gar nicht zu reden.

Die Herausgeber einer Revision der Lutherbibel stehen also vor einer Entscheidung: Was lieben und schätzen Menschen an der Lutherbibel bisher? Was davon wollen wir in der neuen Fassung erhalten? Was davon vielleicht sogar verbessern? Und was davon können andere Übersetzungen, zu denen heute auch alle Zugang haben, möglicherweise besser? So sind Gute Nachricht und Menge verständlicher, BasisBibel genauso gut vorlesbar (und sehr verständlich), Elberfelder und Buber näher am Urtext etc.
Sprachlich am griffigsten und am besten auswendig zu lernen bleibt die Lutherbibel. Damit füllt sie ein Marktsegment, dass keiner der anderen Übersetzungen wichtig zu sein scheint. Darin wird sie auch weiterhin relevant sein.
Oder mit ein klein bisschen Wertung gefärbt: Ihre Sprache ist schön. Das kann sie besser als jede andere. Andere können anderes besser.

Bibelverse nach "Hoffnung für Alle" auswendig zu lernen, ist hingegen fast unmöglich. Ich finde es auf Hebräisch einfacher.

Für den gottesdienstlichen Gebrauch vermute ich, dass langfristig die BasisBibel sich durchsetzt.

Was Luther selbst dazu sagen würde, muss natürlich Spekulation bleiben. Er würde vermutlich die Vielzahl der Übersetzungen loben, aber auch der griffigen Retro-Entscheidung der 2017er-Übersetzung einiges abgewinnen können. Er war ja persönlich kein Verächter älterer Texte.
Am schärfsten wären seine Worte wohl darüber, dass die meisten dieser Bibeln im Schrank stehen und nicht aufgeschlagen auf dem Tisch liegen.

andreas-wendt antworten
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Anonymous
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Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Eine Bibelausgabe für diese Situation musste verschiedene Kriterien erfüllen:
1. verständlich sein.
2. gut vorlesbar sein.
3. gut zu merken sein, im besten Fall sogar auswendig zu lernen.
4. eine angemessene Wiedergabe des Originals sein.

und genau wegen der punkte 1-3 hat luther sich damals um eine möglichst volksnahe sprache bemüht, die im gesamten deutschsprachigen raum gut zu verstehen ist.

Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Sprachlich am griffigsten und am besten auswendig zu lernen bleibt die Lutherbibel.

aber nur für menschen, die in einem evangelischem umfeld groß geworden sind und denen das "lutherdeutsch" deswegen von klein auf vertraut ist. für alle anderen ist die 2017er-revision in einem fremdartigen, altmodischen deutsch geschrieben, das schwer zu verstehen und noch schwerer zu merken ist.

ich verstehe es ja, dass es nicht wenige evangelische gibt, die ihr lutherdeutsch lieben und nicht davon lassen wollen. dass man allerdings ernsthaft behauptet, lutherdeutsch sei die sprache, die im jahr 2019 besser als jede andere bibelübersetzung auswendig gelernt werden kann, empfinde ich als ausgesprochen schräg. da fehlt es mir in erschreckendem maß an der fähigkeit, einmal einen blick über den eigenen tellerrand zu werfen und zu schauen, was in den köpfen der menschen dort draußen vor sich geht.

die deutsche sprache hat sich seit der entstehung der 1984er-revision deutlich verändert. heute ist der 1984er-text deutlich weiter von der alltagssprache entfernt als damals. die 2017er-revision hat diesen abstand anstatt ihn zu verkleinern nochmals vergrößert, weil man

„das besondere Profil dieser Theologie und Kirche, Frömmigkeit und Kultur prägenden Verdeutschung [...] wahren.“

wollte. so hat man eine bibel geschaffen, die die ältere evangelische kernschicht sehr ansprechend findet, weil sie "ihre" bibel wieder zu der von ihnen von jugend an gewohnten sprache zurückführt, während sie für außenstehende dadurch deutlich unzugänglicher wurde. ich finde diesen ansatz überhaupt nicht gut.

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andreas
(@andreas-wendt)
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Veröffentlicht von: @helm-helm

und genau wegen der punkte 1-3 hat luther sich damals um eine möglichst volksnahe sprache bemüht, die im gesamten deutschsprachigen raum gut zu verstehen ist.

Das stimmt halt so nicht. Um eine volksnahe Sprache hat er sich wegen des Punktes Verständlichkeit bemüht. Nicht wegen der anderen beiden Punkte.
Was Vorlesbarkeit und Lernbarkeit angeht, hat er sich um einen poetischen Sprachrhythmus bemüht, der fast durchgehend aus Daktylen und Jamben besteht. Diese spielen für die Verständlichkeit keine Rolle.
Ebenso arbeitet er mit Alliterationen und mit Vokalfärbungen, die die Stimmung der jeweiligen Stelle deutlich zu machen. ("Hirten ... bei den Hürden ... hüteten .... ihre Herden", das ist gleichbleibender Alltag, dem das gewichtig schwere "Euch ist heute der Heiland geboren" begegnet, welches sich aber in einem kleinen "finden das Kind in Windeln gewickelt" verwirklicht. All dies dient nur dem Vortrag und dem Lernen, nicht der Verständlichkeit.)
Hier merkt man sehr, dass er lange im Kloster gelebt und die Stundengebete gesungen hat: Seine Bibeltexte lassen sich sogar im liturgischen Psalmton singen. Das tut zwar heute kaum noch jemand, aber Texte, die einen Rhythmus haben (selbst einen nur unbewusst wahrgenommenen), lassen sich besser vorlesen und besser auswendig lernen als solche, die keinen haben. Auch das ist aber für ihre Verständlichkeit egal.

Oder würdest Du bestreiten, dass man ein Lied schneller auswendig lernen kann als einen Rechtstext oder Zeitungsartikel?

Das geniale an Luthers Übersetzung damals ist eben, dass er in einem Buch so viele verschiedene Zwecke erfüllt hat.

All das, was im Jahr 1545 die Lutherbibel erfüllte, erfüllen heute verschiedene Bibelübersetzungen. Die 2017er Lutherbibel ist eine von ihnen. Es geht meiner Meinung nach auch gar nicht anders.

Die Herausgeber hätten allerdings dabei diese Stärke der Übersetzung noch mehr hervorheben können, statt sie mit einer eher musealen Begründung zu versehen. Eine Bibelübersetzung, die nichts anderes könnte als

Veröffentlicht von: @helm-helm

„das besondere Profil dieser Theologie und Kirche, Frömmigkeit und Kultur prägenden Verdeutschung [...] wahren.“

, bräuchte man tatsächlich nicht.

Veröffentlicht von: @helm-helm

die deutsche sprache hat sich seit der entstehung der 1984er-revision deutlich verändert. heute ist der 1984er-text deutlich weiter von der alltagssprache entfernt als damals.

Ich würde sogar sagen, die Sprache hat sich weiter diversifiziert. "Die Alltagssprache" gibt es heute so nicht mehr, sondern sehr viele verschiedene. Darum gibt es auch keine Bibelübersetzung mehr, die allen gerecht werden kann.

Welche Übersetzung magst Du denn am liebsten und warum?

andreas-wendt antworten
Anonymous
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in dieser tiefe habe ich mich mit luthers übersetzung noch nicht auseinandergesetzt, danke für die hinweise. das unterstreicht für mich, was für ein meisterwerk luthers übersetzung zu ihrer zeit war. ich hatte bei luthers übersetzung immer die intention im fokus, eine bibel zu schaffen, die den text möglichst zugänglich macht. und das kann eine übersetzung, die sich an der altertümlichen sprache luthers orientiert und die dorthin zurückführen will, meiner meinung nach nicht leisten.

ich habe mir schon lange die frage gestellt, warum die lutherbibel auch heute noch so verbreitet ist. weil ich mir die ganz pragmatische frage gestellt habe: was bringt mir diese übersetzung heute? was kann sie, was andere übersetzungen nicht können? und darauf habe ich für mich keine befriedigenden antworten gefunden.

ich respektiere es, dass es menschen gibt, die diese sprache lieben. das erinnert mich an die geschichte vom alten tenor, dem seine anhänger nach wie vor mit begeisterung zuhören. wenn dann außenstehende kommen, und meinen, dass diese stimme aber wirklich nimmer sehr toll ist, sagen seine anhänger: "aber wie er jung war, da hätten sie ihn hören müssen...!"

kannst du mir folgen? ich kann deine ganzen argumente für die meisterleistung luthers sofort anerkennen, da hast du ganz sicher recht. es war für mich aber trotzdem eine meisterleistung, die vor bald 500 jahren erbracht wurde. seitdem haben sich gesellschaft und sprache dramatisch verändert. insofern tue ich mir schwer, in der 2017er revision der lutherbibel mehr als eine liebhaberei zu sehen. bitte nicht falsch verstehen: ich meine das nicht böse oder polemisch, sondern ganz sachlich. liebhabereien sind ja nichts per se falsches. aber in der regel auch nichts, das über den liebhaberkreis hinaus eine wirkung entfaltet.

ich lerne außerdem immer mehr, dass wir als christen nicht um unser selbst willen da sind, sondern um der menschen um uns herum. unser auftrag und lebensziel laut jesus ist es, menschen, die gott nicht kennen, zu erwachsenen jüngern jesu zu machen. ich lerne immer mehr, dass sich dem alles andere unterordnen sollte. auch die art, wie wir kirche leben. eine kirche, die sich nicht nach außen orientiert, ist eine sterbende kirche, egal wie groß sie derzeit noch sein mag. deshalb ist es mir auch so wichtig geworden, dass die bibel, die als gottes geoffenbartes wort herz und zentrum unseres glaubens darstellt, für außenstehende verständlich ist.

Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Welche Übersetzung magst Du denn am liebsten und warum?

ich kann nicht sagen, dass ich eine lieblingsübersetzung habe. nachdem ich bis jetzt neun bibelübersetzungen (aktuelle elberfelder, luther 1975, neue zürcher, neues leben, hoffnung für alle, volxbibel, sowie nt von basisbibel, neuer genfer und "das buch") daheim stehen habe, und immer wieder in allen quer nachschlage, kenne ich die eigenheiten aller, sehe in allen gewisse stärken, und kann jetzt nicht sagen, was meine "lieblingsbibel" ist.

zur predigtvorbereitung verwende ich die elberfelder studienbibel als referenz. im alltag lese ich derzeit neues leben, die mir mehr zusagt als die hoffnung für alle, die in etlichen bereichen genauso wie die gute nachricht unnötig weit weg vom originaltext geht. nicht jedes bild, das man in "zeitgemäße" form übertragen wollte, wird dadurch anschaulicher, klarer oder besser verständlich. die basisbibel gefällt mir von der sprache her besser als die neue genfer. die neue zürcher war ein fehlkauf, damit fange ich eher wenig an, auch wenn sie in der übertragung poetischer bilder im at ihre stärken hat. wenn es die basisbibel als ganze bibel gibt, wird sie wohl meine neue lesebibel werden. schade dass es um die neue genfer still geworden ist, wobei es - seit die deutsche bibelgesellschaft eingestiegen ist - ja wieder vorwärts gehen soll.

ich liebe die auseinandersetzung mit unterschiedlichen und gern auch kontroversen übersetzungen wie der volxbibel, oder unbekannten wie "das buch" von roland werner. die volxbibel ist zwar nicht mein geschmack, aber nicht so furchtbar wie ihre gegner behaupten. etwas sehr ungewöhnliches ist "da jesus und seine hawara" von willi teuschler, der in den 1970ern in österreich für einen riesenaufruhr sorgte, als er die evangelien in das äußerst derbe wienerisch der einfachen arbeiter und kleinkriminellen übertrug. als dem glauben fern stehender hat er dabei den humoristischen effekt des dialekts in den vordergrund gestellt, seine übertragung ist aber - da er sprachwissenschaftler war - dennoch immer wieder überraschend exakt. sogar diese übersetzung kann man in gewissen fällen in predigten verwenden, um gewohnte, eingefahrene stellen einmal völlig anders klingen zu lassen und auf diese weise die leute ein wenig herauszufordern.

für mich ist es schwierig, ins bibelhaus zu gehen, und nicht mit einer neuen übersetzung heimzukommen.

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andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1844
Veröffentlicht von: @helm-helm

kannst du mir folgen? ich kann deine ganzen argumente für die meisterleistung luthers sofort anerkennen, da hast du ganz sicher recht. es war für mich aber trotzdem eine meisterleistung, die vor bald 500 jahren erbracht wurde.

Da kann ich gut zustimmen.

Es wäre natürlich optimal, heute eine Übersetzung zu haben, die genauso verständlich, vorlesbar und lernbar ist wie es die 1545er Lutherbibel damals war.

Was Vorlesbarkeit und Verständlichkeit angeht, ist da für mich die BasisBibel ganz weit vorn. Sie hat aber dann doch sprachlich zu wenig Widerhaken, um sich im Kopf festzusetzen. Wenn ich in der Hinsicht der Lutherbibel den Vorzug gebe (84 oder 17 ist da fast egal), dann ist das natürlich ein vorläufiges Urteil. Wenn die Fassung, die sich am besten merken lässt, 500 Jahre alt ist, dann spricht das nicht gegen das, was vor 500 Jahren gemacht wurde, aber zeugt doch von einer zu füllenden Marktlücke für die Gegenwart. Wenn die gefüllt sein sollte, müssen wir die Lage neu bewerten.

Ob es dafür dann die eine Fassung für alle Regionen und Milieus geben sollte, wäre dann auch spannend, herauszufinden.

Kennst Du die "Holyge Bimbel" von Shahak Shapira? Es ist keine Übersetzung und auch nur ein Best-Of, und manche würden sie wohl auch als zu respektlos einschätzen, aber sprachlich ist sie spannend.

andreas-wendt antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
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Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Kennst Du die "Holyge Bimbel" von Shahak Shapira? Es ist keine Übersetzung und auch nur ein Best-Of, und manche würden sie wohl auch als zu respektlos einschätzen, aber sprachlich ist sie spannend.

na serwas! die kann was. die hol ich mir. das perfekte pendant zum "jesus und seine hawara" aus den 1970ern.

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neubaugoere
Beiträge : 16487

Schade, dass nicht Thema ist, wie es mir damit geht, wenn einer die Sprachregeln völlig ignoriert, weil er meint, damit bei der Jugend, die seine Zielgruppe ist, besser ankommt ...

Mir geht es mit der aktuellen Lutherbibel wie mit jeder anderen Bibel auch.

neubaugoere antworten
10 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @neubaugoere

Schade, dass nicht Thema ist, wie es mir damit geht, wenn einer die Sprachregeln völlig ignoriert, weil er meint, damit bei der Jugend, die seine Zielgruppe ist, besser ankommt ...

Dann mach doch dazu - ohne Personenbezug - einen Thread auf, als mit derartigen persönlichen Spitzen auf eine Threaderöffnung zu reagieren. Ist das wirklich notwendig?

Anonymous antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20251
Veröffentlicht von: @amouum

Dann mach doch dazu - ohne Personenbezug - einen Thread auf, als mit derartigen persönlichen Spitzen auf eine Threaderöffnung zu reagieren.

Au ja 😎

Ich mach dann noch einen Thread darüber auf, dass es User gibt, die vorzugsweise nur dann Beiträge von Usern beantworten, wenn sie die massregeln können 😊

Da frag ich mich auch:

Veröffentlicht von: @amouum

Ist das wirklich notwendig?

tristesse antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Amouum hat in der letzten Woche über 50 Beiträge geschrieben, es kann also nicht stimmen, was Du ihr vorwirfst, sie würde zu den usern gehören, welche

„vorzugsweise nur dann Beiträge von Usern beantworten, wenn sie die massregeln können“.

Anonymous antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20251
Veröffentlicht von: @enajelpram

„vorzugsweise nur dann Beiträge von Usern beantworten, wenn sie die massregeln können“.

Bei mir schon 😊

tristesse antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

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Die Antwort verstehe ich nicht.

Bedeutet „bei mir schon“, dass bei Dir schon der Eindruck vorhanden ist?

Anonymous antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20251

Letzter Beitrag dazu

Veröffentlicht von: @enajelpram

Bedeutet „bei mir schon“, dass bei Dir schon der Eindruck vorhanden ist?

Ja, definitiv.

Ich hab von Amooum seit sehr langer Zeit nicht einen freundlichen oder wohlwollenden Beitrag bekommen. Sie antwortet in Threads, wo wir gemeinsam auftauchen auf mich grundsätzlich nicht, es sei denn, es gibt was zu meckern. Ich achte da jetzt seit gut 1 Jahr schon drauf.

Das nur als Erklärung für die kleine Spitze, die ich aber nicht ausufern lassen möchte, ich hab mir die letzten 2 Tage zu viel erlaubt und möchte da ein wenig vorsichtig sein. 😊

tristesse antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Danke für die Erklärung.

Dazu kann ich „von aussen“ natürlich wenig sagen, ich erlebe Amouum gar nicht so, sondern als sehr fair.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Ich bemühe mich, jeden meiner Beiträge sachlich und chartakonform zu formulieren, ohne persönlich zu werden. Sollte ich dem in einem Posting nicht entsprechen, bitte ich um einen entsprechenden Hinweis - das täte mir leid.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @neubaugoere

Schade, dass nicht Thema ist, wie es mir damit geht, wenn einer die Sprachregeln völlig ignoriert, weil er meint, damit bei der Jugend, die seine Zielgruppe ist, besser ankommt ...

wenn dir das so ein herzensanliegen ist, kannst du gern eine eigene diskussion dazu aufmachen. das thema dieser diskussion ist trotzdem ein anderes.

mich erstaunt es immer wieder, was für eine riesensache einige wenige aus etwas dermaßen nebensächlichen wie meiner kleinschreibung machen. oder, um bei deiner argumentationslinie zu bleiben: schade, dass manche mitposter hier sich einzig und allein an äußerlichkeiten aufhängen, und sich die mühe zu machen, auf den inhalt des geschriebenen einzugehen. soll ich dazu auch eine eigene diskussion aufmachen?

🤓

Anonymous antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16487

Es ist meine Sprache, vielleicht auch Deine.
Ich empfinde das gegenüber der eigenen Sprache als Verunglimpfung.
Man muss anderen nicht (immer) alles nachmachen. 😊

neubaugoere antworten
lhoovpee
Beiträge : 3093
Veröffentlicht von: @helm-helm

gerade die intention der herausgeber, zurück zur sprache luthers zu kehren, ist meinem empfinden nach das krasse gegenteil dessen, was luther mit seiner übersetzung beabsichtigte. er wollte eine übersetzung schaffen, die einerseits natürlich so exakt wie möglich ist, aber andererseits von der sprache her so formuliert ist, dass sie auch für wenig gebildete menschen verständlich ist.

Dafür gibt es doch mittlerweile genügend andere Übersetzungen, z.B. Basisbibel oder NGÜ.

Veröffentlicht von: @helm-helm

schade, dass die evangelische kirche aus "tradition" heraus eine bibel herausgibt, die mit dem, was luther wollte, nichts mehr zu tun hat.

Die deutsche Bibelgesellschaft unterstützt genügend andere Bibelübersetzungen. Die Basisbibel gehört im übrigen auch dazu.

lhoovpee antworten
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Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
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ganz ernst gemeinte frage:

wozu gibt es die lutherübersetzung heute noch? welchen mehrwert bietet diese übersetzung für menschen außerhalb ihres liebhaberkreises? erreicht sie überhaupt menschen außerhalb davon?

ich habe großen respekt vor dem, was luther vor über 450 jahren geleistet hat. aber das ist 450 jahre her. sprache und gesellschaft haben sich seitdem dramatisch verändert. ich kann für mich keinen sinn darin erkennen, eine sprache weiter zu bewahren, die in ihrer wortwahl und formulierung längst aus der zeit gefallen ist und die den text gegenüber außenstehenden mehr verschließt als ihn aufzuschließen. selbst ich, der ich noch mit der 1975er-lutherbibel groß geworden bin, tue mir bei etlichen formulierungen in der lutherbibel schwer und muss dann wo anders nachschlagen, um zu wissen, was da jetzt wirklich gemeint ist. siehe mein zitat aus joel.

meine einschätzung ist: wenn die basisbibel einmal fertig ist, wird sie die lutherbibel schritt für schritt ersetzen, und in 30-40 jahren wird luther wohl nur noch in einem überschaubaren liebhaberkreis gelesen werden. und das ist meiner bescheidenen meinung nach auch gut und richtig so. wie heißt es so schön im buch prediger: alles hat seine zeit.

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lhoovpee
(@lhoovpee)
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Veröffentlicht von: @helm-helm

ich habe großen respekt vor dem, was luther vor über 450 jahren geleistet hat.

Und wir geben sein Erbe weiter.

Das hindert ja nicht daran, andere Übersetzungen für andere Ziele zu nutzen.

Veröffentlicht von: @helm-helm

wenn die basisbibel einmal fertig ist, wird sie die lutherbibel schritt für schritt ersetzen, und in 30-40 jahren wird luther wohl nur noch in einem überschaubaren liebhaberkreis gelesen werden.

Und? Was ist schlimm daran?
Ich fände es schade, wenn man nun eine Bibel mit dem Namen "Luther" raus bringt und die nichts mehr mit Luthers Übersetzung zu tun hat.

Wie gesagt. Die Basisbibel ist ebenso wie die Lutherbibel von der deutschen Bibelgesellschaft getragen. Die haben also das selbe bemerkt wie du: Eine neue Übersetzung ist Sinnvoll. Dafür muss man aber nicht die Luther-Übersetzung verschandeln. Das kann ohne weiteres Nebeneinander fortbestehen.

Zudem unterschätzt du wie viele Menschen die Lutherbibel lieben und behalten wollen.

lhoovpee antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

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ernst gemeint:

vielleicht wäre es ja an der zeit, die lutherbibel in frieden ruhen zu lassen. ihre verbliebenen freunde mögen sich an der sprache erfreuen, linguisten die feinheiten und vielschichtigkeit seiner übersetzung erforschen, aber aus der täglichen verwendung im gottesdienst sollte man sie entfernen. ja, ich weiß, großer aufschrei. trotzdem - ich finde, man sollte den mut haben, ein meisterwerk nach 500 jahren in frieden ruhen zu lassen, und sich zu neuen ufern aufmachen, anstatt es irgendwie doch noch weiter künstlich am leben zu erhalten, weil man sich halt so sehr daran gewöhnt hat.

Veröffentlicht von: @lhoovpee

Zudem unterschätzt du wie viele Menschen die Lutherbibel lieben und behalten wollen.

das unterschätze ich keineswegs. wäre die luthrebibel ein minderheitenprogramm, würde sie mich nicht kümmern. aber gerade weil so viele menschen luther so lieben, bekümmert mich das so. ich versteh es ja. einerseits. ich weiß ja, nicht jeder tickt so wie ich, ich habe luther 1984, elberfelder 1985, hoffnung für alle, neue zürcher und aktuell neues leben als lesebibeln verwendet. das will nicht jeder, ich versteh's wenn leute bei "ihrer" bibel bleiben wollen. aber man sollte doch bitteschön auch an die bedürfnisse der menschen denken, die man so gerne in der kirche hätte, die aber nicht und nicht kommen wollen (weil man dazu vielleicht zu ihnen rausgehen müsste? aber das ist eine andere geschichte...).

naja, wie gesagt: wer weiß was in 20 oder 30 jahren ist. dann hat sich die sache wahrscheinlich von selbst erledigt, und sind die verbliebenen luther-freunde zu alt und zu wenig, um die herausgabe einer neuen revision zu rechtfertigen.

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tristesse
(@tristesse)
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Echt jetzt?!
😊
Nur weil dir ne Übersetzung nicht zusagt, wird es sie in 20 Jahren nicht mehr geben?!

Stärke Worte

tristesse antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
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du kannst oder willst meinen gedanken scheints wirklich nicht folgen.

ob mir die lutherbibel persönlich zusagt oder nicht, ist in dem zusammenhang völlig bedeutungslos. ich sehe einfach nur, dass sich die gesellschaft seit 1984, als die letzte große revision stattfand, deutlich verändert hat. wir leben heute in einer stark säkularisierten gesellschaft, in denen den menschen christliche fachsprache weitgehend fremd geworden ist. dass die deutsche bibelgesellschaft unter diesen umständen die wichtigen und notwendigen anpassungen der 1984er-revision nicht weiterführt, sondern wieder zurücknimmt, halte ich für eine nicht sehr kluge entscheidung. da hat man denk ich auf die falsche zielgruppe gesetzt, denn die wird langfristig bis auf einen kleinen liebhaberkreis wohl verschwinden.

die menschen in meinem persönlichen umfeld würden mit lutherdeutsch nix anfangen können. wenn ich denen so eine bibel schenken würde, müsste ich ihnen zuerst lutherdeutsch als fremdsprache beibringen, damit sie verstehen was da steht. das ist der grund, warum ich mir ziemlich sicher bin, dass die lutherbibel in den nächsten 20-30 jahren von der basisbibel oder einer anderen übersetzung abgelöst werden wird, und nicht meine persönliche befindlichkeit.

was mich erstaunt ist, dass du es als

Veröffentlicht von: @tristesse

[del]Stärke[/del] Starke Worte

bezeichnest, wenn man solche dinge, die jetzt wirklich nicht weit hergeholt sind, einfach einmal anspricht. auch die lutherbibel ist nur eine übersetzung von vielen, und wenn sie ihren zweck nicht mehr erfüllt, wird sie durch eine andere ersetzt werden.

😨

ich finde, man sollte die lutherbibel mit würde in den wohlverdienten ruhestand verabschieden, anstatt sie mit gewalt auch noch die nächsten 100 jahre am leben zu halten, nur weil sie vor dann 600 jahren einmal ein meisterwerk war. das ist jetzt aber nur meine ganz persönliche meinung.

was mich etwas beunruhigt ist, dass ich den eindruck habe, dass du nach dem motto

your different opinion is so offending me!

auf meine posts reagierst. dieses zitat stammt übrigens aus diesem kurzfilm.

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

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Veröffentlicht von: @helm-helm

ich finde, man sollte die lutherbibel mit würde in den wohlverdienten ruhestand verabschieden, anstatt sie mit gewalt auch noch die nächsten 100 jahre am leben zu halten, nur weil sie vor dann 600 jahren einmal ein meisterwerk war. das ist jetzt aber nur meine ganz persönliche meinung.

Mit dem Argument könntest du auch die hebräischen und griechischen Texte in den Ruhestand schicken.

Auf mich wirkt deine Herleitung so, als wollest du einer Pflanze die Wurzeln kappen, weil du nicht siehst, dass die Pflanze sie braucht.

Mein Hebräischlehrer sagte neulich etwas Spannendes, das ich für wichtig erachte hier im übertragenen Sinne:

Gott ist ein Gott der Geschichte, denn so stellt er sich vor... der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.... ein Gott der Generationen...

und so sehe ich auch unsere Bibelhistorie wichtig dafür an...woher kamen wir mit dem Werk Luthers... und können einen Vergleich ziehen, wie unsere deutsche Bibelentwicklung war... und der Respekt vor den Generationen in den Gottesdiensten bleibt durch Verwendung alter und neuer Texte erhalten...

Lu17 Mt 13, 52 Da sprach er: Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.

HfA Mt 13, 52 Und Jesus fügte hinzu: »Jeder Schriftgelehrte, der zu Gottes himmlischem Reich gehört und das, was er darüber gelernt hat, weitergibt, ist wie ein Hausherr, der aus seiner Vorratskammer Neues und Altes hervorholt.«

deborah71 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
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Veröffentlicht von: @deborah71

Mit dem Argument könntest du auch die hebräischen und griechischen Texte in den Ruhestand schicken.

WIE BITTE??? 🤨

die hebräischen und altgriechischen texte sind die originaltexte der heiligen schrift, von der sich alle bibeln herleiten. ich versteh ja, dass man luther mag, aber den luthertext in den selben rang zu setzen wie die originaltexte geht mir ein wenig zu weit.

Veröffentlicht von: @deborah71

Auf mich wirkt deine Herleitung so, als wollest du einer Pflanze die Wurzeln kappen, weil du nicht siehst, dass die Pflanze sie braucht.

die bibel wurde nicht von martin luther geschrieben, sondern von mose, den propheten, den psalmisten, den evangelisten, paulus, ... das sind unsere wurzeln, aber sicher nicht eine übersetzung dieser texte aus dem jahr 1545.

Veröffentlicht von: @deborah71

Gott ist ein Gott der Geschichte, denn so stellt er sich vor... der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.... ein Gott der Generationen...

martin luther, sein leben und sein wirken sind natürlich teil der heilsgeschichte gottes, die wir schätzen und ehren sollen. ich will ja die lutherbibel nicht in den giftschrank verbannen. de facto ist sie aber in der gegebenen form für viele menschen einfach nicht mehr zugänglich.

Veröffentlicht von: @deborah71

und der Respekt vor den Generationen in den Gottesdiensten

muss immer in beide richtungen gehen. soll heißen: auch die jungen haben ein recht darauf, in ihren wünschen und bedürfnissen ernst genommen zu werden. natürlich steht jede generation auf den schultern der vorangegangenen und sollte das entsprechend wertschätzen. eine weise ältere generation weiß aber, wann es zeit ist, das steuer zu übergeben, den schritt zurück zu machen, und die jungen ranzulassen. einer weisen älteren generation ist klar, dass es keinen sinn hat, die dinge immer so weiter zu machen wie sie es gelernt haben und gewohnt sind, weil die zeiten sich ändern und das, was 1960 für sie wunderbar war, für die jungen heute fremd und unverständlich ist.

wenn ich heute meiner tochter von meiner kindheit in den 1970ern erzähle, schaut sie mich mit gleich großen augen an wie ich meinen vater, als er aus den 1930ern erzählte, weil das für sie eine gleich fremde welt ist wie für mich die welt vor dem 2. weltkrieg. ich bewunderre jene alte frau, die in einem modernen gottesdienst während der anbetungszeit ohrstöpsel trug. ihr gefiel die moderne musik nicht, sie war ihr zu wild und zu laut, die alten hymnen waren ihr viel lieber. und trotzdem ging sie weiterhin ohne zu jammern in diese kirche, weil sie es schätzte, dass die so gut ist, dass auch ihre kinder und enkel gerne hingehen, und es ihr wichtiger war, dass ihre enkel den gottesdienst genießen, als dass dort die ihr vertrauten alten hymnen gesungen werden. das ist für mich vorbildlich, und so möchte auch ich es halten, wenn ich einmal 80 oder älter bin.

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Deborah71
(@deborah71)
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Veröffentlicht von: @helm-helm

WIE BITTE??? 🤨

Veröffentlicht von: @helm-helm

die hebräischen und altgriechischen texte sind die originaltexte der heiligen schrift, von der sich alle bibeln herleiten. ich versteh ja, dass man luther mag, aber den luthertext in den selben rang zu setzen wie die originaltexte geht mir ein wenig zu weit.

na siehste, geht doch 😀

Du würdest dir diese Schriften nicht nehmen lassen, verlangst aber von Älteren, dass sie sich ihre Schriften nehmen lassen sollen, die ihnen lieb und teuer sind.

Und nein, ich stehe nicht unbedingt auf Luther....

Veröffentlicht von: @helm-helm

die bibel wurde nicht von martin luther geschrieben, sondern von mose, den propheten, den psalmisten, den evangelisten, paulus, ... das sind unsere wurzeln, aber sicher nicht eine übersetzung dieser texte aus dem jahr 1545.

Ja und nein..... 1545 betrifft die deutschen Sprachwurzeln... Buchdruck....deutsche Historie..

Veröffentlicht von: @helm-helm

ich will ja die lutherbibel nicht in den giftschrank verbannen.

Du klingst aber so, so wie du dich ins Zeug legst 😀

interessant, deine weiteren Abschnitte.... die Alten also in den Lehnstuhl hinter den Ofen schicken... so stelle ich mir miteinander nicht vor...

ach ja....auch für Kinder hatten wir neulich auf einer großen Konferenz Ohrstöpsel, weil die Musik in der Halle total übersteuert war... 😉

deborah71 antworten
Anonymous
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Veröffentlicht von: @deborah71

Du würdest dir diese Schriften nicht nehmen lassen, verlangst aber von Älteren, dass sie sich ihre Schriften nehmen lassen sollen, die ihnen lieb und teuer sind.

ich glaube du missverstehst mich gerade ziemlich gründlich.

kein christ dieser welt will sich die hebräischen und altgriechischen texte nehmen lassen, weil die grund und basis unseres glaubens sind. diese texte sind die bibel, alles was danach kam, angefangen von der septuaginta über vulgata und wie sie alle heißen sind übertragungen der originalen bibeltexte in die sprache der jeweiligen leser, aber nicht mehr.

und den alten will ich doch nicht ihre geliebte lutherbibel nehmen, sollen sie doch die 1912er lesen, wenn es sie glücklich macht. die frage ist, auf welche übersetzung setzen wir für die zukunft? meiner meinung nach hat der luthertext in der 2017er-form keine zukunft - das warum habe ich hier eh schon mehrfach erörtert.

Veröffentlicht von: @deborah71

interessant, deine weiteren Abschnitte.... die Alten also in den Lehnstuhl hinter den Ofen schicken... so stelle ich mir miteinander nicht vor...

du klingst, als ob ein gutes miteinander für dich so aussieht, dass die generation 70+ bestimmt, wie der gottesdienst aussieht und welche lieder gesungen werden. eine solche kirche hat eher keine zukunft. die alten sind wichtige ratgeber im hintergrund. aber eben nur im hintergrund.

genau so funktioniert auch ein gelungener generationenübergang: indem die alte generation eben nicht darauf besteht, dass alles so bleibt, wie es immer war, sondern sich schon zurückzuziehen beginnt, bevor sie wirklich alt ist. zwischen 60 und 65 ist ein guter zeitpunkt. und natürlich übergibt man nicht an die 20-jährigen, sondern an die 30-40-jährigen.

das leben ist beständige veränderung. das verlangt uns einiges ab. dass wir, wenn wir älter werden, bereit sind, schritt für schritt loszulassen, ist heute wichtiger denn je.

die zufriedensten alten menschen die ich kennenlernen durfte, hatten genau das erkannt und verinnerlicht. sie waren dem neuen gegenüber zwar nicht unkritisch, und sie haben auch nicht mehr alles mitgemacht, sie waren aber trotzdem immer noch neugierig und aufgeschlossen.

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Deborah71
(@deborah71)
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Ich spiegel dir, was bei mir ankommt 😊

Und dann frage ich, wie sieht dein Bild der 70+ aus? In 3 Jahren bin ich 70 und dann nehm ich Ohrstöpsel, damit mir die Trommelfelle nicht rausfallen im Lobpreis und tanz euch noch was vor. Also gestern gings noch. 😛

Veröffentlicht von: @helm-helm

noch neugierig und aufgeschlossen.

Das war meine Oma bis in ihre 80+....sowas färbt ab. 😉

Ich kann schon nachvollziehen was du meinst.... aber die ganzen Schubladen im Text... ne ganze Schrankwand...

*Sägemehl von den zersägten Schubladen aufkehre*

deborah71 antworten
Anonymous
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manchmal hört man aber auch, was man hören will, und nicht das, was gesagt wurde. mein bild der älteren generation ist jedenfalls nicht das, was du im kopf hast, und an den lehnstuhl hinter den ofen will ich schon gar niemanden schicken.

😊

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Deborah71
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Segen dir 😊

deborah71 antworten
Anonymous
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eins noch:
ein - auch für mich mittlerweile - schmerzhafter gedanke:

die heute 70-jährigen sind die 68er von gestern. also das krasse gegenteil ihrer eltern- und großelterngeneration. und trotzdem sind wir für die jungen mittlerweile "fremdlinge". wir haben mit jugendlichkeit ein bild von vor 20, 30 oder 40 jahren im kopf. das ist aber eine welt, mit der heute 20-jährige nichts mehr anfangen können. für die sind ja schon die 1990-er jahre eine absurde, fremde welt.

nehmen wir die anbetungsmusik: die ganze moderne anbetungsmusik, die in den 1990ern revolutionär war und die uns bis heute so modern und zeitgemäß erscheint, ist für heutige 20-jährige altbacken. bethel, hillsong und wie sie alle heißen ist musik für die generation 30+, bzw. vom stil her eigentlich eher 40+. die jungen finden anbetungsmusik, die an hiphop, elektro, oder modernen metal angelehnt ist cool.

wenn du und ich in der anbetung den jungen was vortanzen, werden sie das ganz nett und witzig finden, vom hocker hauen wird sie das aber wohl nicht. so ist das imho im leben. mir macht das nichts aus. ich wunder mich auf der einen seite, wie weit weg meine kindheit von der heutigen zeit ist, auf der anderen seite bin ich dankbar für die lebenserfahrung und weisheit, die ich über die jahre mitbekommen habe. darauf habe ich mich schon mit mitte 20 gefreut.

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Deborah71
(@deborah71)
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Veröffentlicht von: @helm-helm

die heute 70-jährigen sind die 68er von gestern. also das krasse gegenteil ihrer eltern- und großelterngeneration.

nö....das sind die 55er 😀

Veröffentlicht von: @helm-helm

wenn du und ich in der anbetung den jungen was vortanzen, werden sie das ganz nett und witzig finden, vom hocker hauen wird sie das aber wohl nicht.

woher du weißt? um mit Yoda zu sprechen
kannst du Flaggentanz, prophetischen Tanz, Tambourintanz? kannst du Shofar blasen?

Jesus in mir ist höchstens 40 geworden... das färbt ab 😀

ansonsten...

Ps 92, 14 Die gepflanzt sind im Hause des HERRN, werden in den Vorhöfen unsres Gottes grünen. 15 Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein, 16 dass sie verkündigen, dass der HERR gerecht ist; er ist mein Fels und kein Unrecht ist an ihm.

deborah71 antworten
Anonymous
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Veröffentlicht von: @deborah71

kannst du Flaggentanz, prophetischen Tanz, Tambourintanz? kannst du Shofar blasen?

meine empfehlung dazu - falls du diesen dienst noch nicht kennst - ist movement in worship. ich habe bei denen zwei seminare gemacht (weil wir sie bei uns in der kirche veranstaltet haben, wir waren ihr landeplatz in österreich) sowie das einjährige intensivtraining absolviert. ja, da steckt power dahinter, wenn man als mann sowas macht. miw hat in berlin eine base, sie machen 1x jährlich in england ein sommercamp. wäre die alternative dazu, meine frau wird nächstes jahr aufs essence fahren. miw bietet einen fundierten biblischen hintergrund zur arbeit mit flaggen, bewegung, stöcken, und anderen dingen in der anbetung. wenn man diese dinge auf gute weise macht, kann das gar nicht anders als prophetisch sein. wie sagt andy au, der gründer von miw so schön: "banners are a visual demonstration of a spiritual truth." die stäbe für mein eigenes flaggenset habe ich längst daheim, zum stoff einkaufen und nähen bin ich leider noch nicht gekommen, das wird noch ein größeres projekt werden.

tamburine können mir gestohlen bleiben (sorry), mit kreistänzen und so fange ich absolut nix an. das ist im gegensatz zu den flaggen, die eigentlich aus dem militärischen bereich kommen, tatsächlich eher was für frauen. aus dem shofar bringe ich natürlich einen ton heraus (auch wenn das, was bei uns als shofar verkauft wird, in wirklichkeit meist ein horn der kudu-antilope ist), von "richtig blasen" kann aber keine rede sein. ich bin mir der spirituellen bedeutung von israel als land und volk absolut bewusst, dem, was ich als christlichen israel-fankult bezeichne, stehe ich aber eher kritisch gegenüber. nicht jeder christ muss unbedingt nach israel fahren, an shabbat-feiern teilnehmen, zu jesus yeshua sagen und die weltliche politik der israelischen regierung immer und unter allen umständen toll finden, um ein wahrhaft guter christ zu sein...

😉

Anonymous antworten
Deborah71
(@deborah71)
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der link sieht gut aus.... ich habe mir mal eigene Flaggen genäht und verwende sie ab und zu in der Fürbitte, wenn es dran ist.

Wenn es keinen Impuls zur Verwendung gibt, dann ist es schöner Stoff.... kommt aber ein konkreter Impuls, dann ist auf dem Gehorsam geistliche Kraft.

Kennst du Ruth Ward Heflin? Literatur: "Herrlichkeit" . Sie hat ganz simpel auf Eindrücke hin für Länder getanzt und später war sie dann dort zum Predigen, obwohl sie erst nicht gedacht hatte, dass sie da jemals hinkommt.

Tamburin: kennst du diese wesentliche Schriftstelle zur Verwendung auch für Männer?
Jes 30, 32 Und es wird geschehen, jeder Hieb der Zuchtrute, die der HERR auf es niedersausen lässt, erfolgt unter Tamburin- und Zitherspiel. Und mit geschwungenem Arm wird er gegen es kämpfen. (2Chr 32,8; Jes 10,26; Jes 31,4)

Die Kreistänze sind eher Miriam und Shulamith vorbehalten.

So ungefähr sieht mein Shofar aus. Da ich früher mal Posaune gespielt habe, fällt es mir leichter. In der Fürbitte hat es nichts mit Israelfan-Kult zu tun.
Ich mag den langen Teki'a-Ton mit der Bedeutung "Der König kommt". 😊

Nun ja.... nun weißt du, dass ich eine ungewöhnliche "Alte" bin 😌😇

Aber ich lenk dich von deiner Lu17-Kritik ab. Daher halte ich mich jetzt etwas zurück 😊

deborah71 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20251
Veröffentlicht von: @deborah71

Und dann frage ich, wie sieht dein Bild der 70+ aus? In 3 Jahren bin ich 70 und dann nehm ich Ohrstöpsel, damit mir die Trommelfelle nicht rausfallen im Lobpreis und tanz euch noch was vor. Also gestern gings noch. 😛

😀
Ich feier Dich gerade so für diesen Satz.

tristesse antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24567

😘

jetzt gerade müsste ich Ohrstöpsel verteilen... mit ist so nach Löwin zumute *rrrrrrrrrrrrrrrrrooooooooooooooooooaaaaaaaaaaaaaaaaaaaar*

😀😀😀😀

Jetzt werde ich mal ganz löwig das neue Brot aus dem Backautomaten befreien, damit mein Mann morgen abgekühltes frisches Brot hat. ...ganz nach Spr 31 ...die mutige Hausfrau 😉

deborah71 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 20251
Veröffentlicht von: @deborah71

Jetzt werde ich mal ganz löwig das neue Brot aus dem Backautomaten befreien, damit mein Mann morgen abgekühltes frisches Brot hat. ...ganz nach Spr 31 ...die mutige Hausfrau 😉

Streberin 😀

Veröffentlicht von: @deborah71

jetzt gerade müsste ich Ohrstöpsel verteilen... mit ist so nach Löwin zumute *rrrrrrrrrrrrrrrrrooooooooooooooooooaaaaaaaaaaaaaaaaaaaar*

Ich bin nach einem Tag, an dem ich gefühlt nur gekämpft habe, völlig hinüber und bekomme vielleicht gerade mal ein "Miau" zustande 🙁
Ich schaue hier nur noch mal schnell nach dem rechten ^^

tristesse antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24567
Veröffentlicht von: @tristesse

Streberin 😀

Wer angibt, hat mehr vom Leben..... ich hab grad Sabine Asgodom von GedankenTanken gehört: Warum du riskieren solltest, du selbst zu sein // Sabine Asgodom

Bei mir war es heute morgen auch angestrengt. Dann hab ich ein video bekommen und ab da wurde es zunehmend aufwärts... und jetzt könnt ich grad nen Bonsai ausreißen. 😉

Erholsame Nachruhe 😊

deborah71 antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 3093
Veröffentlicht von: @helm-helm

die hebräischen und altgriechischen texte sind die originaltexte der heiligen schrift

"Originale" ist das falsche Wort. Die Originale besitzen wir nicht. Wahrscheinlich existieren die Originale auch gar nicht mehr.

lhoovpee antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

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Veröffentlicht von: @deborah71

Mit dem Argument könntest du auch die hebräischen und griechischen Texte in den Ruhestand schicken.

Wir könnten es ja wie im Islam machen... Bibel ist nur im Urtext auf griechisch und hebräisch Bibel
Wird ja keiner gehindert die Sprachen zu lernen

Nachtrag vom 05.11.2019 1427
Zumindest hat so immer nen moslemischer Kollege argumentiert
Koran ist nur auf Arabisch Koran
Übersetzt güldet nich

Anonymous antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24567
Veröffentlicht von: @scylla

Wir könnten es ja wie im Islam machen... Bibel ist nur im Urtext auf griechisch und hebräisch Bibel
Wird ja keiner gehindert die Sprachen zu lernen

Gute Idee.... die Schätze, die ich beim Hebräischlernen gehoben habe, sind beachtlich. 😊

deborah71 antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 3093
Veröffentlicht von: @helm-helm

vielleicht wäre es ja an der zeit, die lutherbibel in frieden ruhen zu lassen.

Die Verkaufszahlen der Luther 2017 Ausgabe sprechen für sich.

Wie wäre es einfach zu akzeptieren, dass eine Nachfrage nach ein traditionellen Lutherbibel vorhanden ist?
Wieso regst du dich unnötig auf?

Veröffentlicht von: @helm-helm

ich finde, man sollte den mut haben, ein meisterwerk nach 500 jahren in frieden ruhen zu lassen,

Erst meckerst du, dass die Bibel nicht an die heutige Sprache angepasst wird, und nun, dass sie nicht exakt wie vor 500 Jahren ist?
Wie soll man dich da jetzt verstehen?

Veröffentlicht von: @helm-helm

anstatt es irgendwie doch noch weiter künstlich am leben zu erhalten, weil man sich halt so sehr daran gewöhnt hat.

Da wird nicht künstlich am Leben erhalten. Die Nachfrage ist groß.

Veröffentlicht von: @helm-helm

aber man sollte doch bitteschön auch an die bedürfnisse der menschen denken, die man so gerne in der kirche hätte, die aber nicht und nicht kommen wollen

Basisbibel und Gute Nachricht Bibel adressieren doch genau jene. Sind beide von der Deutschen Bibelgesellschaft.

Nachtrag vom 05.11.2019 1812
P.S.: Ich sehe gerade, dass die NGÜ nun auch zur deutschen Bibelgesellschaft veröffentlicht wird.

lhoovpee antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lhoovpee

Die Verkaufszahlen der Luther 2017 Ausgabe sprechen für sich.

verkaufszahlen sagen genau null über die qualität eines produktes. die musik, die sich im deutschsprachigen raum mit deutlichem abstand am besten verkauft ist schlagermusik. nicht dass ich luther in diese ecke stellen will, aber das ist kein argument.

Veröffentlicht von: @lhoovpee

Wie wäre es einfach zu akzeptieren, dass eine Nachfrage nach ein traditionellen Lutherbibel vorhanden ist?
Wieso regst du dich unnötig auf?

ich akzeptiere vieles, das ich nicht gut finde. anders kommt man schwerlich durch dieses leben. trotzdem sage ich, was ich daran falsch finde. wieso empfinest du das als "unnötiges aufregen"?

Veröffentlicht von: @lhoovpee

Erst meckerst du, dass die Bibel nicht an die heutige Sprache angepasst wird, und nun, dass sie nicht exakt wie vor 500 Jahren ist? Wie soll man dich da jetzt verstehen?

indem man nochmals nachliest was ich wo und warum geschrieben habe, anstatt nur die haare in der suppe zu suchen.

Veröffentlicht von: @lhoovpee

Basisbibel und Gute Nachricht Bibel adressieren doch genau jene. Sind beide von der Deutschen Bibelgesellschaft.

schön. dann haben diese leute eine basisbibel daheim, und wenn sie in die kirche gehen hören sie für sie unverständliches lutherdeutsch. wie sinnvoll ist das denn?

Veröffentlicht von: @lhoovpee

Ich sehe gerade, dass die NGÜ nun auch zur deutschen Bibelgesellschaft veröffentlicht wird.

darüber bin ich sehr froh. die genfer hätten den aufwand für das at mit hoher wahrscheinlichkeit nicht gestemmt. oder wenn, dann erst irgendwann.

Anonymous antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 3093
Veröffentlicht von: @helm-helm

verkaufszahlen sagen genau null über die qualität eines produktes. die musik, die sich im deutschsprachigen raum mit deutlichem abstand am besten verkauft ist schlagermusik. nicht dass ich luther in diese ecke stellen will, aber das ist kein argument.

Ob eine Übersetzung überlebt ist aber einzig davon abhängig, ob sie verkauft wird (oder auf andere Art finanziert). Und genau das bestreitest du ja (von wegen in 20 Jahren nicht mehr da).

Veröffentlicht von: @helm-helm

trotzdem sage ich, was ich daran falsch finde.

Bis her habe ich bei deinen Beiträgen (die an mich adressiert waren) keine wirklichen Argumente gehört. Eher Vorwürfe.

Veröffentlicht von: @helm-helm

schön. dann haben diese leute eine basisbibel daheim, und wenn sie in die kirche gehen hören sie für sie unverständliches lutherdeutsch. wie sinnvoll ist das denn?

Ich finde die Luther nicht unverständlicher als andere Übersetzungen.

lhoovpee antworten


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