Literatur über Katholisch und Ortodox
Hallo zusammen,
Ich wollte fragen ob jemand gute Literatur kennt zum obigen Thema.
Generell ist es wohl in Deutschland schwerer bei der Orthodoxie viel Information zu gewissen Themen zu finden. Bei der RKK ist sowas einfacher
Ein Buch wäre interessant was beide Kirchen, die Entwicklungen und die Unterschiede oder Gemeinsamkeiten erklären tut
Vielleicht hat wer ein Tipp,
Danke 🙂
http://www.syrisch-orthodox.org
Literatur habe ich uf die schnelle nicht gefunden,
aber die Orthodoxe Kirche selbst wird vielleicht etwas haben.
Die anderen orthodoxen Kirchen sind wohl Abspaltungen.
Inwieweit es bei der russisch-orthodoxen mit dem Zar zusammenhängt weiss ich nicht.
Hi, danke dir. Ich glaube die Syrische ist früher abgegangen. Das letzte Schisma war im 11ten oder 12ten Jahrhundert zwischen der RKK und den bis dahin mit Rom vereinigten Kirchen des Ostens, im Wesentlichen Russisch, Griechisch oder Serbisch? Ortodox.
Allerdings sind alle Ortodoxen und die RKK sich ähnlicher wie die Protestanten denke ich
Vg
Veröffentlicht von: @derneinsagerAllerdings sind alle Ortodoxen und die RKK sich ähnlicher wie die Protestanten denke ich
Ich glaube, von der Idee musst Du Dich verabschieden. Aus orthodoxer Sicht sind Katholiken und Protestanten alle Aufspaltungen der Westkirche, die zwar in bestimmten Fragen unterschiedlicher Meinung sind, aber sich doch einig darüber, welche Fragen wichtig sind.
Unter gewissen Gesichtspunkten sind sich also Katholiken und Protestanten viel ähnlicher als den Orthodoxen.
Es ist immer eine Frage der Perspektive.
Ich habe auch schon (hier im Forum) gehört, Protestanten und Orthodoxen seien einander ähnlicher als jeweils den Katholiken. Dazu kommt, dass es vor allem bei den Protestanten ein großes Spektrum gibt von hochkirchlichen lutherischen oder anglikanischen Gemeinden über sehr liberale Gemeinschaften bis hin zu Reformierten, Brüdergemeinden etc.
Aus meiner Sicht stimme ich dem Neinsager zu. Ich denke, sowohl theologisch-dogmatisch auch als liturgisch und frömmigkeitsbezogen sind sich im Allgemeinen Katholiken und Orthodoxe ähnlicher als jeweils den Protestanten.
Nachtrag vom 05.07.2020 2057
Liturgisch. Hm. Gut, ich gehe überwiegend in die "alte Messe". Die reformierte Form von 1970 hat zumindest äußerlich wahrscheinlich tatsächlich mehr mit einem lutherischen Gottesdienst zu tun als mit der orthodoxen Liturgie ... Kann man immer so und so sehen.
Ihr schweift vom Thema ab.
Eigentlich ging es um Literatur zum Thema.
Im evangelischen Bereich gibt es so viele Unterschiede und selbst in der eigenen Richtung so viele. Ein FeG Pastor sagte mir sie bekommen von "oben" praktisch nichts als Vorgabe das es kein "oben gibt". Es gibt also nichts wie ein Dekanat oder einen Bischof.
Die Römisch-Katholische Kirche sagt selbst dass sie liturgisch und dem Amtsverständnis nach den Ostkirchen näher wär.
Es gab eine heftigen Streit zwischen Zwingli (Reformiert) und Luther zum Abendmahl. Luther ist da sehr katholisch. Bei Luther gibt es eine Wandlung in Brot und Wein, die zwar nach dem Abendmahl rückwandelt, bei Zwingli / Calvin ist das real immer Brot und Wein.
Luthers "Deutsche Messe" unterscheidet sich wenig von einer Messe in Deutschland 2020.
Hallo,
einen Buchvorschlag hätte ich, der sich jedoch nicht explizit mit den Orthodoxen Kirchen beschäftigt:
Karl-Heinz Menke: Sakramentalität. Wesen und Wunde des Katholizismus
Das beschäftigt sich intensiv damit, was der - aus Sicht des Autors, dem ich zustimme - über die oberflächlichen Unterschiede hinausgehende tiefere Unterschied zwischen Katholizismus und Protestantismus ist. Sehr lesenswert. Da die Orthodoxie in vielen hierfür Punkten (Sakramente, Priester, Sukzession etc.) mit dem Katholizismus übereinstimmt, nehme ich an, vieles aus dem Buch ist übertragbar, aber da fehlen mir nähere Kenntnisse, um das ernsthaft einschätzen zu können.
Auf der Homepage der LMU findet man folgende Dissertation:
Krokoch, Nikolai (2005): Ekklesiologie und Palamismus: Der verborgene Stolperstein der katholisch-orthodoxen Ökumene
Abzurufen unter: https://edoc.ub.uni-muenchen.de/4005/
Sicherlich sehr interessant, aber auch sehr detailliert und wissenschaftlich. Ich habe nur einmal ausschnittsweise reingelesen.
Darüber hinaus ergab auch meine kurze Recherche zu dem Thema für den deutschen Buchmarkt wenige Treffer. Wenn du hingegen auch englischsprachige Literatur mit einbeziehst, gibt es doch einige Fundstellen für "orthodox(y) and catholic(ism)" o. ä.
Vielleicht meldet sich ja einer der orthodoxen User hier im Forum noch in diesem Thread zu Wort und hat einen guten Tipp. Ich wäre prinzipiell auch interessiert. 😊
Hi,
Vielen Dank dir 🙂 das ist auch interessant
Du hast aber recht das hörte ich auch schon, im englischen gibt es diesbezüglich etwas mehr Auswahl.
Ich mache jetzt dann gerade einen Kurs, aber von gutem Englisch bin ich leider noch zu weit weg 🙂
Ich schaue jetzt mal und sammele Informationen, solange ich mit meiner derzeitigen Lektüre beschäftigt bin. Die setzt aber viel früher an, da waren noch alle zusammen, "Die Urchristen" von Klaus Berger
Vg Eddie
Etwas grundlegendes ist die andere Einstellung zum Zölibat.
Der orthodoxe Priester vor Ort kann heiraten, der Weg zum Bischofsamt ist damit aber verschlossen.
Nein, das ist ein oberflächlicher Unterschied, kein grundlegender. Zumal deine Aussage so falsch ist:
Veröffentlicht von: @jigalDer orthodoxe Priester vor Ort kann heiraten
Orthodoxe Priester können nicht heiraten. Verheiratete können zum orthodoxen Priester geweiht werden. Das ist ein Unterschied.
Aha dann stimmen die Dokumentationen die ich gesehen habe also nicht.
Ich weiß nicht, was für Dokumentationen du gesehen hast.
Noch einmal zur Klarstellung:
In der Orthodoxie können - ebenso in den katholischen Ostkirchen (allein daran sieht man, dass das kein grundlegender Unterschied ist) und den altorientalischen Kirchen - Männer heiraten und sich danach zum Priester weihen lassen.
Sie können es allerdings nicht andersherum machen: erst die Priesterweihe, dann heiraten.
Auf der Homepage
kann man das sog. Priesterbuch bestellen.
Ich besitze ein solches. Es ist ausgesprochen lesenswert, informiert grundlegend und sehr in die Tiefe gehend.
Aber es ist, obwohl die neueste Ausgabe von 2017 ist, in Frakturschrift gedruckt.
Also nicht für jeden begeisterten Leser! Man kann sich aber durchkämpfen.
So manches gottesdienstliche Gebet zu meinem Zweck entnahm ich dem Buch.
Es beschreibt jedoch nur die Liturgien und heiligen Handlungen.
Nicht aber Gemeinsamkeiten mit und Unterschiede zu anderen Konfessionen.
Auch der kleine Knigge für drei-Euro-fuffzich hilft da nur ein bisschen weiter: Warum ist was wie orthodoxen Kirchen und Klöstern?
Lesenswert allemal!
Eine schönen Rest-Sonntag wünscht
Vigil
Zur Orthodoxie
...wirst Du hier bei Orthpedia fündig.
https://www.orthpedia.de/index.php/Hauptseite
Dort gibt es auch eine umfanreiche Bücherliste mit deutschsprachigen Titeln.
Empfehlen kann ich auch dieses Buch
https://www.amazon.de/Christus-euch-Herrlichkeit-Orthodoxes-Glaubensbuch/dp/3525568320
darin wird uner anderem auch auf die Unterschiede von Katholizismus und Orthodoxie eingegangen.
Die hier: https://edition-hagia-sophia.de/index.php/christus-in-euch-hoffnung-auf-herrlichkeit-orthodoxer-erwachsenenkatechismus.html
scheint eine Überarbeitung/Erweiterung davon zu sein.
Falls Du englisch gut verstehst, gäbe es auch eine Menge gute podcasts....
Lg Veruju
Drei Tipps:
1. Leicht zu lesen: Katholisch als Fremdsprache, einander verstehen – gemeinsam vorwärts gehen, von Johannes Hartl und Leo Tanner, WeG-Verlag Grünkraut (ist ein Ort...) 2015, ISBN 978-3-909085-95-8. Kleine Unkorrektheiten in der 1. Auflage (ich sollte sie vielleicht mal rausschreiben...) schmälern meines Erachtens nicht eine Empfehlung, 158 Seiten, 14,90 €.
2. Dicker Wälzer (586 Seiten), Fachbuch theologisch auf der Höhe und reformfreudig : Katholische Kirche, Wesen – Wirklichkeit – Sendung, von Kardinal Walter Kasper, Herder-Verlag Freiburg 2011, ISBN 978-3-451-30499-6, 29,95 €.
3. Wer immer irgendetwas über „die“ Katholiken in die Welt setzt, sollte sich den aktuellen „Katechismus der kath. Kirche (KKK)“ besorgen, schön klein und handlich auf Dünndruckpapier und wie ich finde sehr übersichtlich: Neuübersetzung aufgrund der Editio typica Latina, Verlagsgemeinschaft De Gruyter Oldenburg, St. Benno Leipzig, Paulinus Trier 2015, ISBN (St. Benno-Verlag) 978-3-7462-2170-0, 16,80 €. Vor 50 Jahren gab es das Zweite Vatikanische Konzil, von dem Johannes Reimer sagt, dass es „eine Revolution in der kath. Kirche losgetreten hat.“ Hier ist das Kompendium über alles, was und wie es die röm.-kath. Kirche lehrt.
Problem bei Diskussionen: Katholiken verstehen unter „der“ Kirche meistens die katholische, meinen aber die römisch-kath. Dass es auch noch andere als die römische gibt, fällt unter den Tisch. Soweit ich weiß gibt es allein 27 mehr oder weniger verschiedene katholische (!) Liturgien. Es wäre gut, wenn wir deutlicher differenzieren würden, wenn wir Kirche meinen, aber eigentlich konfessionell argumentieren. Zur weltweiten Kirche Gottes gehören alle Getauften – das sind halt viel mehr als nur ihre römische Version.
Ebenso wie die kath. Kirche ein bunter Haufen ist, so verhält es sich auch mit der Orthodoxie. Sie gliedert sich auf in geschichtliche, liturgische und/oder vor allem nationalkirchliche Gemeinschaften, sowie in Exilbistümer, die z.T. mitgliedermäßig größer sind als die ursprünglichen Ortskirchen. Die Lehrunterschiede sind eher rudimentär – vor 200 Jahren hat man sich in Russland noch die Köpfe eingeschlagen, ob man das Kreuzzeichen mit 2 oder 3 Fingern macht. Aber ob Jesus Christus „wahrer Mensch und wahrer Gott, unvermischt und ungeteilt“ ist, darüber besteht bis heute innerhalb der Orthodoxie kein Einvernehmen.