Thematisch sehe ich das Thema eher bei Jesus nachfolgen, wollte aber Nichtchristen nicht von der Diskussion ausschließen.
Impuls gab eine Diskussion mit Lavoisine über Agape.
Frage:
Wo erlebt ihr Agape?
Spürt man uns Christen Agape an?
Wie können wir Agape leben?
Was hindert uns daran?
Glauben wir (noch) daran, dass diese Welt Agape braucht?
Kurz zur Erinnerung, was die Bibel unter Agape versteht:
1. Korinther 13:
Das Hohelied der Liebe
1 Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. 2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. 3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und meinen Leib dahingäbe, mich zu rühmen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze. 4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, 5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, 6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; 7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. 8 Die Liebe höret nimmer auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. 9 Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. 10 Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. 11 Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war. 12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. 13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Welchen Inhalt hat das Wort Liebe für die geneigten Leser?
Lavoisine hat einen Bibelkommentar im anderen Thread über "Umgang mit schwierigen Menschen" verlinkt, den ich für diesen Thread auch als hilfreich ansehe.
Das Wissen darum, womit Gott mich (und auch dich als Christ) durch seinen Geist ausgerüstet hat, und wozu und wie das dann praktisch wird, halte ich für den Umgang mit Herausforderungen essentiell notwendig.
Es gab da mal einen Spruch:
Wenn du eine Zitrone drückst, kommt Zitronensaft raus, wenn du einen Christen unter Druck bringst, was kommt dann heraus?
Am eigenen Verhalten in Drucksituationen kann man sich selbst prüfen, ..... und bei Gott vorstellig werden, wenn man bei sich einen Mangel bemerkt.
https://www.bibelkommentare.de/kommentare/k-2850/der-erste-brief-an-die-korinther/kapitel-13
Allein beim "Begriff" gehen schon viele Vorstellungen und Definitionen auseinander.
Deswegen halte ich es damit:
Die Liebe selbst ist Christus.
Zu lieben ist eine Entscheidung.
Die "Formen" der Liebe sehen wir bei Petrus in den Fragen Jesu.
Daraus ergibt sich für mich alles andere.
Das Hohelied der Liebe offenbart die Liebe - Christus.
Parallel dazu - Du hattest es glaube ich weiter unten angerissen - sehe ich die Auswirkungen der Agape in der Frucht des Geistes ... denn auch diese würde ich in "Bereiche" einteilen, nämlich
- der Beziehung zwischen Gott und mir,
- der Beziehung zwischen mir und meinem nächsten und
- der Beziehung zu mir selbst.
agape bedeutet so viel wie Hingabe. Jesus hat sein Leben gegeben, damit wir mit Gott versöhnt werden und Vergebung haben.
Gruß Helle
Lebensrealität...
Wo erlebt ihr Agape?
Ich finde das sind große Worte. Erlebt habe ich das nur bei sehr wenigen Menschen. Das waren Menschen, die einen ungeheuren Reifeprozeß durchlaufen haben, Menschen, die auf dem Boden ihrer Wirklichkeit ankamen, Erbarmen und Güte in einer Weise erfahren haben, dass sie nicht anders konnten, als das zu ihrem Lebenskonzept zu machen. Das waren keine Menschen großer Worte...........
Spürt man uns Christen Agape an?
Nein, das vermisse ich bei der Allgemeinheit der Christen. Es sind m. E. immer einzelne Personen, die diesbezüglich herausragen. Aber man sieht sie nicht auf der großen Bühne. Sie wirken im Verborgenen......
Wie können wir Agape leben?
Indem wir beginnen, mit uns selbst liebevoll umzugehen, uns annehmen mit unserer Lebensrealität und Biografie, mit unseren Ecken und Kanten, den Defiziten und verpassten Möglichkeiten, unserer Mittelmäßigkeit. Erst, wenn wir uns in unserer Menschlichkeit so annehmen können, verändert sich auch der Blick auf die Menschen um uns herum.
Was hindert uns daran?
Unser Narzißmus, die Unfähigkeit uns als die zu sehen, die wir sind, anstatt die Vorstellungen, die wir uns über uns selbst machen. Gerade Christen haben da eine verklärte Sicht und Vorstellung von sich selbst, die oftmals den Blick auf ihre Realität versperrt.
Bescheidenheit, Demut, Ehrlichkeit und der ungeschönte Blick auf sich selbst, das wäre ein guter Anfang......
Lieben Gruß
Ahischa
Gandhi, Mandela, King
Interessanter Weise fällt mir bei Nächstenliebe als einer der ersten Gandhi ein. Ein paar Zitate von ihm:
„Du darfst nicht den Glauben an die Menschheit verlieren. Die Menschheit ist ein Ozean; wenn ein paar Tropfen dreckig sind, wird nicht der ganze Ozean verunreinigt.“
„Es gibt zwei Arten von Macht: eine wird durch die Angst vor der Strafe erlangt und die andere durch Taten der Liebe. Macht basierend auf Liebe ist effektiver und langlebiger als die auf der Angst vor Strafe beruhende.“
„Gewaltlosigkeit erfordert einen doppelten Glauben: den Glauben an Gott und den an den Menschen.“
„Die von der Liebe ausgehende Gerechtigkeit ist Erlösung; die vom Gesetz ausgehende Gerechtigkeit ist Strafe.“
Nelson Mandela:
„Man muss Hass erst lernen, aber wer Hass lernen kann, dem kann auch Liebe beigebracht werden. Liebe kommt natürlicher in das menschliche Herz als ihr Gegenteil.“
„Sich ernsthaft um andere zu sorgen, sowohl im privaten wie öffentlichen Leben, würde uns der Welt, nach der wir uns so sehnen, sehr viel näher bringen.“
„Eines der Probleme, die mich im Gefängnis zutiefst beschäftigten, war das falsche Bild, das ich ungewollt in der Welt verbreitet hatte: Man betrachtete mich als Heiligen. Doch das war ich nicht, selbst wenn man auf die bodenständige Definition zurückgreift, wonach ein Heiliger ein Sünder ist, der sich zu bessern sucht.“
Martin Luther King
Liebe ist die einzige Macht die im Stande ist einen Feind in einen Freund zu verwandeln.
Vergebung ist keine einmalige Sache, Vergebung ist ein Lebensstil.
Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott allein sich darum kümmert.
