Liebe nur ein Wort....
 
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Liebe nur ein Wort...

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Groffin
Themenstarter
Beiträge : 1873

Thematisch sehe ich das Thema eher bei Jesus nachfolgen, wollte aber Nichtchristen nicht von der Diskussion ausschließen.

Impuls gab eine Diskussion mit Lavoisine über Agape.

Frage:
Wo erlebt ihr Agape?
Spürt man uns Christen Agape an?
Wie können wir Agape leben?
Was hindert uns daran?
Glauben wir (noch) daran, dass diese Welt Agape braucht?

Kurz zur Erinnerung, was die Bibel unter Agape versteht:

1. Korinther 13:
Das Hohelied der Liebe
1 Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. 2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. 3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und meinen Leib dahingäbe, mich zu rühmen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze. 4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, 5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, 6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; 7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. 8 Die Liebe höret nimmer auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. 9 Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. 10 Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. 11 Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war. 12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. 13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

Antwort
79 Antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Paulus meint mit Agape die Liebe, die vom Geist ins Herz ausgegossen wird.

Veröffentlicht von: @groffin

Wo erlebt ihr Agape?

Ich erlebe Agape in der innigen Gemeinschaft mit Gott, im mystischen Gebet.

Veröffentlicht von: @groffin

Spürt man uns Christen Agape an?

Manchen spürt man es an, anderen nicht.

Veröffentlicht von: @groffin

Wie können wir Agape leben?

Immer, bei allem, was wir tun. Wobei es dann im Wesen der Liebe liegt, dass man manche Taten unterlässt und andere bevorzugt tut. Grundsätzlich ist Agape aber immer dabei; beim Gespräch mit den Nachbarn; bei den Gedanken, die man sich um die Familie macht; beim Kochen; beim Bügeln; überhaupt bei der Hausarbeit; bei der Bestellung des Gartens; bei der Versorgung der Haustiere; bei der Erstellung der Umsatzsteuervoranmeldung; beim Autofahren, beim Schreiben auf Jesus.de ...

Veröffentlicht von: @groffin

Was hindert uns daran?

Zur Agape gehören eine innige Verbindung zu Christus, das Vertrauen in den Geist und die Einsicht und der Wille, dass nur die Liebe Gutes bewirken kann. Dazu gehört dann auch noch der Wunsch, das Gute zu tun und so die Liebe nach außen zu bringen.
Hindernisse können überall auftreten. Welches das größte ist, ist wohl bei jedem unterschiedlich.

Wobei ich glaube, das größte Hindernis ist letztendlich die Angst vor Leid.
Jeder Mensch hat sich aus unguten Erfahrungen eine Strategie zurechtgelegt, um leidvolle Erfahrungen nicht mehr machen zu müssen.
Es ist dann ziemlich schwer, diese Strategie zu lassen, weil sie quasi automatisiert abläuft.
Man hat z.B. immer wieder übergriffiges Verhalten anderer als leidvoll erlebt und lernt dann, sich innerlich abzuschotten. Damit lässt man die leidvolle Erfahrung nicht mehr an sich ran, blockiert sich selbst aber auch darin, sich für die Liebe Gottes zu öffnen und diese Liebe strömen zu lassen.
Oder man ist immer wieder von anderen, vor allem als Kind von den engsten Bezugspersonen, enttäuscht worden und lernt so, nur noch auf sich selbst zu vertrauen.
So etwas ist sehr schwer aus eigener Kraft zu ändern. Meiner Erfahrung nach geht das ohne Jesu Hilfe und Heilung nicht.

Veröffentlicht von: @groffin

Glauben wir (noch) daran, dass diese Welt Agape braucht?

Ich glaube, dass nur Agape die Welt tiefgreifend zum Guten verändern kann, weil Agape als einziges keine unerwünschten Nebenwirkungen hat.

Anonymous antworten
2 Antworten
Groffin
(@groffin)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1873

Hallo gebee,

Veröffentlicht von: @geebee

Grundsätzlich ist Agape aber immer dabei; beim Gespräch mit den Nachbarn; bei den Gedanken, die man sich um die Familie macht; beim Kochen; beim Bügeln; überhaupt bei der Hausarbeit; bei der Bestellung des Gartens; bei der Versorgung der Haustiere; bei der Erstellung der Umsatzsteuervoranmeldung; beim Autofahren, beim Schreiben auf Jesus.de ...

Diese Aufstellung ist interessant.
Damit wir nicht aneinander vorbei reden:
Meinst du damit, dass man als Christ ohnehin immer mit Gott, also der Agape verbunden ist?
Oder, dass Du Gottes Liebe z.B. in der Gartenarbeit oder Fürsorge erkennst?
Oder dass Du hier Agape praktizierst, weil Du es z.B. uneigennützig tust?

Wie äußert sich Agape z.B. beim Autofahren für Dich?

Veröffentlicht von: @geebee

Wobei ich glaube, das größte Hindernis ist letztendlich die Angst vor Leid.

Ja - hatte ich auch in meiner Antwort an Deborah weiter unten ähnlich beschrieben.

groffin antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @groffin

Diese Aufstellung ist interessant.

Ja 😉
Ich hatte absichtlich nur meine Tätigkeiten gestern aufgezählt, bei denen ein Beobachter nichts von Agape gemerkt hätte.
Ich fahre halt ganz normal mit dem Auto wie andere auch, spüre mich aber gleichzeitig erfüllt von der Liebe Gottes, die meine Seele ganz weit macht und mich verbindet mit allem um mich herum und aus mir ausströmt wohin ich meine Aufmerksamkeit richte. Ist das irgendwie verständlich? Ich weiß jetzt gerade nicht, wie ich das anders ausdrücken soll. Agape äußert sich selbstverständlich auch in Taten der Nächstenliebe und Barmherzigkeit, aber zunächst ist sie ein Lebensgefühl und die Lebenskraft, die alle meine Taten belebt.

Anonymous antworten


Deborah71
Beiträge : 22959

..für ein ganzes Universum an Vorstellungen 😉

Das erneute Hineindenken in 1. Kor 13 bringt mich zu der Frage nach dem Motiv und dem Motivgeber:
aus welchem Motiv heraus fühle und tue ich was und verhalte mich wie?

Deine Fragen richten für mich den Fokus nach aussen...... der Bibeltext richtet meinen Fokus zuerst nach innen auf mein Motiv, meinen Beweggrund und meinen Beweger.

In den Versen 1-3 benennt Paulus verschiedene Geistesgaben als Beispiele für die drei Gruppen: Inspirations-, Offenbarungs- und Kraftgaben. Gott in Aktion durch den Menschen.

Und dann geht es ans Eingemachte: welches Motiv beeinträchtigt, verfremdet oder macht sie sogar unwirksam, so daß Gottes uneigennützige Liebe nicht durchkommen und angenommen werden kann.

Aktuell denke ich, dass 1. Kor 13 eine Art Beichtspiegel und gleichzeitig eine Ermutigung sein kann. Entdecke ich Mangelverhalten, dann brauche ich die richtige Adresse, die meinen Mangel ausfüllen und mir noch darüberhinaus für andere geben kann.

Es kann eine schwere Last sein, wenn verlangt wird: Du musst aber lieben! und sie kann die Liebe ersticken.
Jesus geht anders damit um: Bleibe in meiner Liebe und ich liebe durch dich hindurch.

Mt 11, 25 Zu der Zeit betete Jesus: »Mein Vater, Herr über Himmel und Erde! Ich preise dich, dass du die Wahrheit über dein Reich vor den Klugen und Gebildeten verborgen und sie den Unwissenden enthüllt hast. 26 Ja, Vater, das war dein Wille, so hat es dir gefallen. 27 Mein Vater hat mir alle Macht gegeben. Nur der Vater kennt den Sohn. Und nur der Sohn kennt den Vater und jeder, dem der Sohn ihn offenbaren will. 28 Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben. 29 Vertraut euch meiner Leitung an und lernt von mir, denn ich gehe behutsam mit euch um und sehe auf niemanden herab. Wenn ihr das tut, dann findet ihr Ruhe für euer Leben. 30 Das Joch, das ich euch auflege, ist leicht, und was ich von euch verlange, ist nicht schwer zu erfüllen.«

deborah71 antworten
2 Antworten
Groffin
(@groffin)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1873
Veröffentlicht von: @deborah71

Deine Fragen richten für mich den Fokus nach aussen...... der Bibeltext richtet meinen Fokus zuerst nach innen auf mein Motiv, meinen Beweggrund und meinen Beweger.

Hm. Ich spreche hier vorrangig Christen an, bei denen ich eine intakte Verbindung zu Gott voraussetze.

Jesus antwortete auf die Frage nach dem höchsten Gebot:

Matthäus 22
35 Und einer von ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und fragte: 36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? 37 Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt**«** (5.Mose 6,5). 38 Dies ist das höchste und größte Gebot.
39 Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18).
40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Jesus spricht hier drei Liebesbeziehungen an:
1. Liebe zu Gott
2. Liebe zu sich selbst
3. Liebe zu den Nächsten

Agape wirkt von Gott durch den Menschen zu anderen Menschen.
Kommt von der Agape Gottes wenig oder gar nichts beim Nächsten an, könnte es eine Störung bei 1. oder 2. geben.

In Jesus bleiben, bedeutet auch das Kreuz auf sich zu nehmen und sich selbst zu verleugnen. So gesehen finde ich das, was Blackjack schrieb, gar nicht so falsch.

Haupthindernis für gelebte Agape ist meiner Meinung nach Angst: Angst ausgenutzt zu werden, Angst vor (weiteren) Verletzungen, Angst Ansehen zu verlieren, Misstrauen, Angst vor Veränderungen, Angst vor Nachteilen, usw.

Diese sind rational betrachtet nicht von der Hand zu weisen. Da der Mensch erst einmal egoistisch veranlagt ist, kann Liebe ausgenutzt werden - auch unter Christen.
Da wir nun mal nicht wie Gott in die Herzen der Menschen sehen können, bleibt immer ein Risiko.

Ist also gelebte Agape im Sinne von 3. ohne Einschränkung möglich?

groffin antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959
Veröffentlicht von: @groffin

Hm. Ich spreche hier vorrangig Christen an, bei denen ich eine intakte Verbindung zu Gott voraussetze.

Ich auch.... und du bringst es weiter unten auf den Punkt: bewegt mich Angst ,...

Angst vor neuem Schmerz
Angst vor zu kurz kommen
Angst vor Spott
Angst vor benutzt oder ausgenutzt werden
Anst vor.... kann beliebig fortgesetzt werden

daher die Anregung, wo ist Gottes Liebe dort noch nicht zum Zuge gekommen, damit sie so ungehindert wie möglich fliessen kann.

Deswegen steht auch im Liebesgebot Gott an erster Stelle...und Jesus sagt klipp und klar: Ich bin Gott, bleibe in meiner Liebe... berge dich in mir und ich helfe dir deine Splitter zu ziehen, die Wunden zu heilen und deine Mauern abzubauen, damit die Liebe weiterfließen kann....

Verletzte Menschen verletzen Menschen... und trotzdem passieren Wunder, wenn etwas eine Person ganz stark im Bereich Barmherzigkeit anspricht, dass die Mauern im Moment gegenstandlos werden und sich ganz fokussiert in die Hilfe hineingegeben wird und die Liebe ungehindert fließt in dieser Situation...

Man kann zur Betrachtung 1,. 2,. und 3. benennen... in der Realtiät wirken alle drei in unterschiedlichen Anteilen miteinander.

Veröffentlicht von: @groffin

Ist also gelebte Agape im Sinne von 3. ohne Einschränkung möglich?

Jein. Meiner Ansicht nach gibt es ein Grundrauschen an Menschenfreundlichkeit, worauf sich dann mehr oder weniger starke Einschränkungen oder auch mal ein voller Fluß zeigen.

Nachtrag vom 25.10.2019 1216
was vergessen...

Ich hatte angefangen mit : bewegt mich Angst...
Fortführung:
oder bewegt mich Liebe und die Menschenfreundlichkeit Gottes.

deborah71 antworten
Irrwisch
Beiträge : 3480

Liebe ist
Ich finde mich bei dem Begriff " Liebe" gut wieder in dem Lied" Die Rose".

http://www.nanamouskouri.de/dierose.htm

irrwisch antworten
1 Antwort
Sternenbluete
(@sternenbluete)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 866

sehr schöner wahrer Text, den kannte ich gar nicht.

sternenbluete antworten


Deborah71
Beiträge : 22959
Veröffentlicht von: @groffin

Wo erlebt ihr Agape?

In der Beziehung von Jesus zu mir und ich zu Ihm. Im Freimut, Ihm, dem Vater und dem Heiligen Geist zu begegnen.
Wie ER ermutigt, wie ER korrigiert, wie ER durch die Bibel spricht und wie ER direkt in das Herz (über den Geist auf den Bildschirm der Seele) sich bemerkbar macht und wie ER durch andere spricht, auch wenn diesen das nicht bewusst ist.

In dem, was ER mir an Frucht und Gaben vermittelt, wo meine natürlichen Fähigkeiten das Ende der Fahnenstange erreicht haben.

In meiner veränderten und geheilteren Einstellung zu mir und zu anderen. Im Wachsen in "wie Christus mir, so ich dir".

In den Begegnungen mit anderen...mehr oder weniger.

Veröffentlicht von: @groffin

Spürt man uns Christen Agape an?

mehr oder weniger... variiert nach Grad der Heiligung und aktueller Belastbarkeit

Veröffentlicht von: @groffin

Wie können wir Agape leben?

Da denke ich, dass es mit erfüllt sein mit dem Heiligen Geist zu tun hat, denn seine erste Frucht ist Liebe.
Liebe, aufbewahrt in einer Box, kommt nicht zur Wirkung. Jesus spricht vom Heiligen Geist mit Bewegung, Fließen... Liebe fließt also heraus in Taten und Verhalten....

Veröffentlicht von: @groffin

Was hindert uns daran?

Du hattest schon Angst genannt.
Ein weiterere Hinderungsgrund kann auch Unkenntnis sein.... nicht wissen, was einem mit Jesus und durch seinen Stellvertreter auf Erden, den Heiligen Geist, alles gegeben ist und nur auf Anwendung wartet.

Das einfachste Beispiel ist Geduld.
Wie oft kann man hören.. von sich oder bei anderen... Ich habe keine Geduld. - Ist das so? - Wenn der Heilige Geist als bleibend auf einem beschrieben ist in der Bibel, dann habe ich Geduld zur Verfügung. Ich muss nur lernen, sie anzuwenden. Diese Freiheit habe ich bekommen.

Gal 5, 1 Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!

Ungeduld empfinde ich als Knechtschaft, genau so wie Unfriede, Unfreundlichkeit, usw....

Gal 5, 22 Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, 23 Sanftmut, Keuschheit(Besonnenheit, Selbstbeherrschung); gegen all dies steht kein Gesetz.

Veröffentlicht von: @groffin

Glauben wir (noch) daran, dass diese Welt Agape braucht?

ich schon ....

deborah71 antworten
OpaStefan
Beiträge : 968

Liebe ist eine Willensentscheidung
Hallo Groffin,

Veröffentlicht von: @groffin

Kurz zur Erinnerung, was die Bibel unter Agape versteht: 1.Korinther 13, ...

Ja, hier wird diese Liebe beschrieben und wir wissen alle, dass wir diese Art und Weise zu lieben nicht mit in Wiege gelegt bekommen. Wie kann ich aber so lieben?

Wenn ich mir die Verse durchlese merke ich schnell, dass diese Liebe kein Gefühl sein kann.

Liebe (Agape) ist eine Willensentscheidung. Aus Liebe starb Jesus für uns am Kreuz. Als er dort hing und für seine Mörder, die ihn gerade verspotteten, um Vergebung bat, tat er es nicht aus einem warmen Gefühl heraus, sondern weil er es wollte.

Weil Jesus sich für uns entschied (als wir noch Sünder waren) ist er uns Nachfolgern zum Vorbild geworden. Unser Wille steht seit der Hinwendung zu Gott nicht mehr unter der Herrschaft der Sünde, muss also nicht mehr egoistisch denken und kann sich bewusst dem anderen zuwenden.

LG und einen schönen Sonntag - OpaStefan

opastefan antworten
16 Antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5643

Funktionsunfähig
"Römer 7, 17 Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich."
Soviel zur Willensentscheidung - obwohl nach Deinen Worten ja der Wille nicht mehr unter der Herrschaft der Sünde steht.

Du solltest Dich mal mit der neurobiologischen Funktionsweise des Gehirns beschäftigen. Damit kann man dann ziemlich gut verstehen, warum das mit der Willensentscheidung so nicht funktioniert.

queequeg antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @queequeg

"Römer 7, 17 Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich."

Das erklärt sehr gut, wie es sein kann, dass eben auch Christen sündigen und nicht den kleinsten Grund haben, sich gegenüber Menschen mit anderer Religion oder Weltanschauung überlegen zu fühlen.
Andererseits: so wie jeder Mensch seine feigen und selbstsüchtigen Momente hat, die er am liebesten vergessen möchte, so hat wahrscheinlich jeder auch seine heroischen und altruistischen Momente, in denen er - er weiß nicht, wie - über sich selbst hinauswächst und das Richtige tut, ohne eine Belohnung dafür zu erwarten. Einfach nur, weil es das Richtige ist.
Und das lässt hoffen. Trotz allem.

suzanne62 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5643

Immer und überall
Ja, und das ist Eigenart des Menschen überhaupt, ganz egal, in welcher Kultur er lebt oder welchen Glaubens er ist.

Wenn bestimmte Regionen im Gehirn durch irgendetwas unterentwickelt oder geschädigt sind (Babyschütteln), kann der Mensch überhaupt nicht empathisch sein. Hat er umgekehrt eine gute Sozialisation genossen, wird er sehr mitmenschlich sein können. Und das schon seit immer und überall.

queequeg antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @queequeg

Wenn bestimmte Regionen im Gehirn durch irgendetwas unterentwickelt oder geschädigt sind (Babyschütteln), kann der Mensch überhaupt nicht empathisch sein.

Ist das irreparabel?

suzanne62 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5643

Schwierig
Ja weitgehend. Wenn wirklich anatomische Schädigungen vorliegen (wie gesagt "Schütteln" von Babies oder auf Erkrankungen oder Degenerationen des Gehirns) kann man eigentlich gar nichts tun, weil diese Menschen auch so gut wie kein Einsehen darin haben, dass etwas sich verändern muss.

Wenn es ehe funktionelle Defizite sind, die dazu geführt haben, ist es zwar ungemein schwierig, aber in Grenzen möglich, dass der Mensch sich verändert.

Eine gute - und verständliche - Übersicht zeigt Gerhard Roth bei YouTube unter "Wie das Gehirn die Seele macht".

queequeg antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @queequeg

Eine gute - und verständliche - Übersicht zeigt Gerhard Roth bei YouTube unter "Wie das Gehirn die Seele macht".

Das werde ich mir gleich mal ansehen. Danke für die Info!

suzanne62 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5643

Nackte und Tote
Von ganz anderer - literarisch-cineastischer - Seite wird das Problem im Roman und Film "Die Nackten und die Toten" gezeigt, in dem sich ein Offizier mangels Einfühlungsvermögen in Menschen, Situationen und auch sich selbst für unverletztlich hält, im dichtesten Kugelhagel aufrecht steht und seine Leute massenhaft in den Tod schickt. Natürlich trifft es den am Ende auch.

Aber das ist es eben, dass solche Menschen sich im empathischen Sinn in nichts einfühlen können.

queequeg antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Guter Hinweis, danke dafür!

Veröffentlicht von: @queequeg

Eine gute - und verständliche - Übersicht zeigt Gerhard Roth bei YouTube unter "Wie das Gehirn die Seele macht".

Hab mir das Vid gerade angeschaut. Danke für den Tipp, sehr, interessanter Vortrag, gibt's von der Art noch mehr, die Du empfehlen kannst?

Anonymous antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5643

Die Lust am eigenen Denken
Schön, dass es Dir gefallen hat.

Ja, von Gerhard Roth gibt es eine Menge Videos bei YouTube, die ich alle empfehlen kann.

Gerald Hüther, ebenfalls Hirnforscher, kann ich ebenso empfehlen (z.B. "Glücksgefühle" oder "Die Lust am eigenen Denken").

queequeg antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Danke, da werde ich mal stöbern. 😊

Anonymous antworten
Ahischa
(@ahischa)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 423

Lieber Queequeg,

Veröffentlicht von: @queequeg

Hat er umgekehrt eine gute Sozialisation genossen, wird er sehr mitmenschlich sein können. Und das schon seit immer und überall.

hier möchte ich dir doch widersprechen. Auch Menschen mit einer katastrophalen Sozialisation können sich zu sehr empathischen Menschen entwickeln, gerade weil das Desktruktive in einer Weise erlebt haben, die zerstörerisch wirkt. Jedenfalls ist das meine Erfahrung. Es gibt beides............

Lieben Gruß
Ahischa

ahischa antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @ahischa

Auch Menschen mit einer katastrophalen Sozialisation können sich zu sehr empathischen Menschen entwickeln,

Das trifft vor allem dann zu, wenn einem vergönnt ist, auf mindestens einen Menschen zu treffen, der einen Ausgleich zu dem Driss, den man sonst in seinem familiären Umfeld vorfindet, schafft.

suzanne62 antworten
Ahischa
(@ahischa)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 423

Ja, das ist wahr und ich bin der festen Überzeugung, dass es in jedem Leben eine Beziehung und Bindung gibt, die darin zur Ressource wird. Manchmal muss man tief graben, um das wieder hervorzubringen. Ohne das jedoch wäre der Mensch nicht überlebensfähig.

Lieben Gruß
Ahischa

ahischa antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5643

Kein Widerspruch
Wo ist da der Widerspruch? Du hast doch bestätigt, was ich geschrieben habe.

Wenn bei jemand durch sehr frühe Ereignisse in seinem Hirn anatomische oder funktionelle Systeme substanziell geschädigt wurden, gibt es praktisch keine Möglichkeit der Korrektur.

Wenn aber jemand Schlimmstes durch andere Menschen oder eine Katastrophe erfahren hat, können bei ihm zwar ebenfalls ganz hochgradige Einschränkungen z.B. des menschlichen Miteinander feststellbar sein. Aber wenn der über genügend korrigierende Erfahrungen mit anderen Menschen verfügt, dann kann er sich in der Tat auch so entwickeln, wie Du geschrieben hast.

Nur das Erlebt-haben eigenen Grauens alleine leider kein Grund, selbst nicht später auch grauenhaft zu werden, wie die vielen Beispiele von schlimmen Tätern zeigen, die früher selbst mal Opfer waren.

queequeg antworten
Ahischa
(@ahischa)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 423
Veröffentlicht von: @queequeg

Wo ist da der Widerspruch? Du hast doch bestätigt, was ich geschrieben habe.

Du hast Recht.... Ich war gestern Abend ein bisschen verpeilt. Eigentlich hätte ich nicht mehr am PC sitzen sollen.

Veröffentlicht von: @queequeg

Nur das Erlebt-haben eigenen Grauens alleine leider kein Grund, selbst nicht später auch grauenhaft zu werden, wie die vielen Beispiele von schlimmen Tätern zeigen, die früher selbst mal Opfer waren.

Ja sicherlich, das kenne ich auch. Aber ich kenne eben auch die andere Seite. Menschen, die Unvorstellbares erleben mussten, aber irgendwo doch auf einzelne Begegungen, oder einen Menschen trafen, der zur Ressource wurde. Oder eben auch aus sich selbst heraus Ressourcen entwickeln konnten. Meinst sind das die Opfer, die sich dann als Erwachsene in Therapie begeben und so die Weichen für eine bessere Entwickelung, stellen.

Lieben Gruß
Ahischa

ahischa antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Andersrum wird ein Schuh draus

Veröffentlicht von: @opastefan

Liebe (Agape) ist eine Willensentscheidung.

Ich halte das Gegenteil für wahr.

Anonymous antworten


Deborah71
Beiträge : 22959

1. Ko 13,7... bedeutet für euch?
1. Kor 13,7 ein schwieriger Vers für manche... und die Frage ist dabei, wie kann er verstanden werden, dass er ermutigt und hilft, statt zu bedrücken.

Der erneuerte Bibleserver hat einen englischen Bibelkommtar JBF unterlegt, den ich für hilfreich bei schwierigen Passagen halte....und ganz besonders bei diesem Vers 7 habe ich das so vorgefunden.
https://www.bibleserver.com/commentary/JFB/23433

Mir waren drei Bibelverse scheints widersprüchlich, und zwar

1. Kor 13,7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.

Offb 2,20 Aber ich habe gegen dich, dass du Isebel duldest, die Frau, die sagt, sie sei eine Prophetin, und lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen.

Offb 2,2 Ich kenne deine Werke und deine Mühe und dein Ausharren, und dass du Böse nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner befunden;

Mit dem Verständnis von 1. Kor 13,7 steht und fällt für mich die Interpretation der beiden anderen Bibelverse und wie ich damit durch den Alltag weiterkomme.

Die JFB-Erklärung hat für mich den scheinbaren Widerspruch aufgelöst.

Die Liebe .....
trägt (durch) alle Dinge - spricht nicht davon, was sie zu tragen hat. Das gleiche griechische Verb wie in 1. Kor. 9,12. Sie übersteht/überdauert, ohne sie der persönlichen Not der Welt zu preiszugeben. Buchstäblich gesprochen, sie wie ein wasserdichtes Gefäß festzuhalten; so hält sich der liebevolle Mensch schweigend zurück, um nicht in die Luft zu gehen, was Selbstsucht unter persönlicher Bedrängnis/Stress/Not auslösen würde.

glaubt alle Dinge - arglos glaubt sie alles, was nicht offensichtlich falsch ist; alles, was sie mit gutem Gewissen glauben kann, zur Ehre eines anderen. Vergleiche Jak 3,17, "leicht zu erbitten"; griechisch, "leicht zu überzeugen".

Hoffnung - was gut für einen anderen ist, auch wenn andere aufgehört haben zu hoffen.

Verfolgungen in einem geduldigen und liebevollen Geist ertragen.

Übersetzt mit der Unterstützung von www.DeepL.com/Translator

So sieht meine persönliche Lösung dann für die drei Bibelverse aus:

Gott sieht, wie es mir unter Stress geht, aber ich muss nicht in die Luft gehen, weil Seine Liebe mir hilft, Fassung zu bewahren. Ich muss nichts glauben, was defintiv falsch ist und mich nicht davon bestimmen lassen, besonders nicht, wenn jemand in falscher Autorität auftritt und von Gott wegziehen will.
Ich kann den Blick darauf behalten, was Gottes Plan für den Nächsten ist und muss den Nächsten nicht als hoffnungslosen Fall betrachten.
Die Haltung zu Vergebung und Versöhnung nicht aufgeben bzgl feindlich eingestellten Menschen.

deborah71 antworten
27 Antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 968

Hallo deborah,
nochmal das Zitat: Die Liebe -

Veröffentlicht von: @deborah71

1. Kor 13,7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.

Hier sind die Eigenschaften der Liebe beschrieben. Sie sind also eine Folge der Liebe und ohne Liebe nicht möglich. Beziehe doch diese Aussagen mal ganz konkret auf einen Menschen, den du liebst. Sind sie dann auch noch widersprüchlich?

LG OpaStefan

opastefan antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959
Veröffentlicht von: @opastefan

Beziehe doch diese Aussagen mal ganz konkret auf einen Menschen, den du liebst. Sind sie dann auch noch widersprüchlich?

Ja... ohne eine Erläuterung auf jeden Fall, weil sie für mich dann bedeuten würden, keine gesunden Grenzen ziehen zu dürfen.

Mein Bild von Liebe war durch Gewalt verdreht worden. Mir war Gewalt als Liebe verkauft worden. Das sollte ich glauben, dulden und da war keine Hoffnung, dass sich das jemals ändern würde.

lg
Deborah

deborah71 antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 968
Veröffentlicht von: @deborah71

Mein Bild von Liebe war durch Gewalt verdreht worden. Mir war Gewalt als Liebe verkauft worden. Das sollte ich glauben, dulden und da war keine Hoffnung, dass sich das jemals ändern würde.

Wenn dein Bild verdreht war, hast du denn dann auch so "geliebt"? Im Vergleich mit dem Vers weißt du ja jetzt, dass das keine Liebe war.

Veröffentlicht von: @deborah71

Ja... ohne eine Erläuterung auf jeden Fall, weil sie für mich dann bedeuten würden, keine gesunden Grenzen ziehen zu dürfen.

Braucht aufopfernde Liebe, wie sie die Korintherstelle beschreibt, "gesunde Grenzen"? Das Wörtlein "alles" kennt keine Grenzen.

Unsere jüngste Tochter ist mit 13 Jahren in die Drogenszene abgeglitten mit ziemlichen Folgen (kein Schulbesuch mehr, wohnte fast ein Jahr bei einer anderen Familie in unserer Kleinstadt, wo jeden Abend gekifft wurde, Beschaffungskriminalität usw.). Dabei haben wir als Eltern schmerzlich gelernt, was es heißt, zu lieben, zu ertragen, zu glauben, zu hoffen, zu dulden und dabei nicht unser eigenenes Leben aufzugeben (Co.-Abhängigkeit).

LG OpaStefan

opastefan antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959
Veröffentlicht von: @opastefan

Wenn dein Bild verdreht war, hast du denn dann auch so "geliebt"? Im Vergleich mit dem Vers weißt du ja jetzt, dass das keine Liebe war.

Nein, ich konnte nur keine Grenzen setzen. Ich musste lernen, dass ein Nein auch zur Liebe gehört.

Veröffentlicht von: @opastefan

Braucht aufopfernde Liebe, wie sie die Korintherstelle beschreibt, "gesunde Grenzen"? Das Wörtlein "alles" kennt keine Grenzen.

Auch du hast Grenzen gesetzt in deinem Beispiel, dein eigenes Leben nicht aufzugeben während der Wartephase und während des Betens.

deborah71 antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 968
Veröffentlicht von: @deborah71

Auch du hast Grenzen gesetzt in deinem Beispiel, dein eigenes Leben nicht aufzugeben während der Wartephase und während des Betens.

Ist dir schon aufgefallen, dass die im Vers 7 genannten Eigenschaften der Liebe alle passiv sind? Es geht um das Aushalten, das Ertragen. Und hier haben wir bewusst keine Grenzen gesetzt, was eine Willensentscheidung war (siehe Beitrag oben). Wir haben ihr immer gesagt und ich habe es ihr damals in einem Brief geschrieben, dass wir sie lieben weil sie unsere Tochter ist und nicht weil sie sich wohlverhält. Außerdem, dass wir sie niemals rausschmeißen werden, sie immer nach Hause kommen kann und wir sie überall rausholen werden.

Im Hohelied der Liebe werden aktive Tätigkeiten nur bei den Negativbeispielen am Anfang erwähnt. Im Vers 7 ist z.B. nicht vom Geben die Rede wie "Die Liebe gibt alles". Die Beschreibungen der Liebe sind alle passiv im Sinne von reagieren im Gegensatz zum Agieren.

LG OpaStefan

opastefan antworten
Groffin
(@groffin)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1873
Veröffentlicht von: @opastefan

Im Hohelied der Liebe werden aktive Tätigkeiten nur bei den Negativbeispielen am Anfang erwähnt. Im Vers 7 ist z.B. nicht vom Geben die Rede wie "Die Liebe gibt alles". Die Beschreibungen der Liebe sind alle passiv im Sinne von reagieren im Gegensatz zum Agieren.

Interessante Beobachtung.
Warum denkst Du ist das so?

groffin antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 968

Hallo Groffin,

Veröffentlicht von: @groffin

Warum denkst Du ist das so?

Weil ich in diesem Vers 7 keine Grenzen sehen kann und denke dabei an Jesus, der grenzenlos geliebt hat.

Im Kapitel 12 vorher ist von den Gaben die Rede, also Aktivität, Handeln, sich einbringen im Dienst für andere. Das fällt uns relativ leicht und ist gut. Im letzten Vers schwenkt Paulus um - "ich will euch einen besseren Weg zeigen" - Was ist besser als Gutes zu tun?

Dann spricht er an, dass alle Aktivität nur durch die Liebe wertvoll wird - ja ohne Liebe wertlos ist. Und, dass die Liebe neben Hoffnung und Glaube Ewigkeitswert hat. Anders anders ausgedrückt wird bei Gott die Motivation höher bewertet als das Ergebnis einer Tat.

LG OpaStefan

opastefan antworten
Groffin
(@groffin)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1873

Hi OpaStefan,

Veröffentlicht von: @opastefan

denke dabei an Jesus, der grenzenlos geliebt hat.

grenzenlos lieben sehe ich als Grundeinstellung des Herzens. Dennoch gibt es Situationen, in denen Grenzen gezogen werden müssen. Nämlich dort, wo Beziehungen zertört werden.

Beispiele:
Die Tempelreinigung

Matthäus 3,7:
Als er nun viele Pharisäer und Sadduzäer sah zu seiner Taufe kommen, sprach er zu ihnen: Ihr Otterngezüchte, wer hat denn euch gewiesen, daß ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet?

Markus 5 erzählt von der Heilung eines Besessenen. Die Liebe zu dem Besessenen weist den Dämonen in seine Schranken.

Mir ist es wichtig, dass wir durch das Gebot der Liebe keinen Freibrief für Fatalismus oder geistlichen Missbrauch erstellen.
Im Einzelfall muss man sehr genau hinschauen, wem und warum unsere Liebe gilt.
Beispiel: soll man einer Frau mit einem gewalttätigen Ehemann raten, alles zu erdulden? Ich hoffe nicht! Ja - teilweise kann es sogar barmherziger sein, hier zur Trennung zu raten. Was wirkt höher? Die Barmherzigkeit, das Gebot der Ehe oder das Gebot dass Liebe alles erdulden soll?

Gruß,
Groffin

groffin antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 968

Siehe meine Antwort an deborah.

LG OpaStefan

opastefan antworten
deborahgo
(@deborahgo)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 66

"soll man einer Frau mit einem gewalttätigen Ehemann raten, alles zu erdulden? "

Es ist sinnvoll, dass du diesen Gedanken aufgegriffen hast. Ich denke genau wie du, dass man sie nicht zum Erdulden udn Bleiben auffordern sollte.
Es ist wichtig, dass man solchen Menschen wie gewalttätigen Ehemännern ihre Grenzen setzen muss.

deborahgo antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass du über meine Kindheitsbeschreibung Vers 7 als Forderung legst. Da gehen unsere Texte auseinander.

Veröffentlicht von: @opastefan

Ist dir schon aufgefallen, dass die im Vers 7 genannten Eigenschaften der Liebe alle passiv sind?

Ich lese das nicht als passiv... dazu muss man sich entscheiden als Erwachsener, die agape durch den Heiligen Geist in Anspruch zu nehmen, wo die menschliche Liebe nicht mehr kann, an ihr Ende gelangt ist.

deborah71 antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 968

@ deborah und Groffin,
ich muss noch mal darüber nachdenken und daazu brauche ich noch Zeit.

LG OpaStefan

opastefan antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 968
Veröffentlicht von: @deborah71

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass du über meine Kindheitsbeschreibung Vers 7 als Forderung legst. Da gehen unsere Texte auseinander.

Es liegt mir fern, eine Forderung aufzustellen, gerade auch bei Menchen, die gedemütigt wurden und Leid erfahren haben. Das macht dieser Vers nicht. Er beschreibt die Liebe, freilich in einer Idealbeschreibung. Ich bin nicht in der Position, die Aussagen zu relativieren und meinem Empfinden anzupassen.

Ich bin aber auch nicht in der Position, bei meinem Nächsten zu überprüfen, ob er so liebt und ihm zu sagen, was er zu tun hat. Das muss jeder mit sich, seinem Gewissen und Gott ausmachen.

Was ich kann ist, dass ich meinem Nächsten in seiner Entscheidung zur Seite stehe. Das kann, je nachdem sie/er sich entscheidet, beim Verlassen einer demütigenden Beziehung sein, aber auch beim Aushalten/Erdulden in dieser Beziehung. Ich kenne beide Situationen auch aus meinem Leben.

Dabei musste ich an die steilen Forderungen der Bergpredigt denken. Auch hier können wir diese nicht einfordern, sondern nur selbst danach leben.

Weiterhin sehe ich hier Jesus als Vorbild im Ertragen, Glauben, Hoffen, Erdulden. Wenn es um seine Person geht hat er uns diese Liebe vorgelebt. Ja, für andere und für Gottes Sache hat er sich eingesetzt und Menschen in Schranken gewiesen (Tempelreinigung, Pharisäer), für sich selbst jedoch nicht.

LG OpaStefan

opastefan antworten
DerNeinsager
(@derneinsager)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 1449

Ohje, das ist Hart. Wobei es einfach die Sorgen sind, wo einen quälen und wenn das Mädchen den Rücken kehren tut...

derneinsager antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @opastefan

dabei nicht unser eigenenes Leben aufzugeben (Co.-Abhängigkeit).

Genau da habt ihr offensichtlich eine gesunde Grenze gezogen.

suzanne62 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0

[gestrichen - iV Orleander]
["Da habe ich nun aber was das betrifft eher den Eindruck, Deine extremen negativen Erfahrungen müssen erst noch ganz Abheilen, ehe Du dann Gott in Seiner Ganzheit in Allem was Du erlebst" - Es sollte immer der ausdrückliche Wunsch des Gesprächsteilnehmers vorausgehen, bevor Mutmaßungen über seine noch zu erfüllenden Bedürfnisse, Heilungsprozesse etc. geäußert werden, und seien diese aus einer noch so guten Absicht heraus formuliert. Diese unbedingt notwendige Basis war hier nicht gelegt und wurde in Folge auch ausdrücklich zurückgewiesen. Ich bitte, das in vergleichbaren Fällen zu beachten - MfG Orleander]

Anonymous antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959

Deinen Eindruck teile ich so nicht. Ich bitte dich auch darum zu unterlassen, mich zu psychologisieren.

Wer allerdings solche Erfahrungen gemacht hat, merkt schon sehr früh, wo so etwas transportiert wird.

deborah71 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0

[gestrichen - iV Orleander]
[dito - MfG Orleander]

Anonymous antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959

Über deine eigenen Erlebnisse habe ich kein Wort verloren.

Dass ich kein Gottesbild teile, in dem Gott zugeschustert wird, dass er einem Menschen den Rücken bricht, damit er zu Gott findet, bedarf es keines weiteren Wortes.

Dein Tonfall hier mir gegenüber ist absolut unangemessen. Ich verbitte mir, derart von dir zusammengestaucht zu werden.

deborah71 antworten
Groffin
(@groffin)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1873

Ihr beiden...
Bitte beachtet das Threadthema!
Es wäre besser, wenn ihr persönliche Dinge auch im persönlichen Rahmen besprecht, sofern das noch notwendig ist.

Danke.

groffin antworten
frosch80
(@frosch80)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 816

Also doch Mod.....

frosch80 antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15273

den gleichen Gedanken ich hatte ... ein kleiner Mod in ihm steckt ...

neubaugoere antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0

sorry, das tut mir Leid, bin ganz erschrocken.
Da war ich zu übergriffig.
Das "Rückgratbrecher - Gott"im anderen Thread schien mir mit mal besser einzuordnen möglich, nachdem ich es da absolut nicht verstand es so zu sehen.
Deborah, es tut mir Leid, bitte verzeih' mir wo ich Dir da zu nahe trat.

Anonymous antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959

Vergebung...

Veröffentlicht von: @karibu20

Deborah, es tut mir Leid, bitte verzeih' mir wo ich Dir da zu nahe trat.

Ok...ich vergebe dir und segne dich mit dem Frieden Gottes 😊

deborah71 antworten
Helle
 Helle
(@helle)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 798

wie...
Wie ist es heute? Hat es sich verändert? Kannst Du das Bild des liebenden Gottes heute so für Dich annehmen?

Das Wort "Liebe" ist im deutschen Sprachgebrauch sehr vielbegriffig. In anderen Ländern gibt es dafür mehrere Bezeichnungen.

helle antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22959
Veröffentlicht von: @helle

Wie ist es heute? Hat es sich verändert? Kannst Du das Bild des liebenden Gottes heute so für Dich annehmen?

Es hat sich gravierend positiv verändert. Gott Vater hat sich mit sehr viel Geduld und Liebe gezeigt, die tiefen Wunden geheilt, die versteckten Übertragungen aufgedeckt und mir einen vertrauensvollen Zugang ermöglicht.

deborah71 antworten
Helle
 Helle
(@helle)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 798

Das freut mich. Damit bist Du ein lebendiges Zeugnis auf zwei Beinen dafür, dass in Gott tiefgreifende Veränderung möglich ist.

Gruß Helle

helle antworten
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