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Ethik

Austausch über Normen und Werte unserer Gesellschaft.
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So, ich hoffe, der sich auf 1.Mose 8,21 beziehende Clickbait in der Überschrift wird seine Wirkung haben... 😉

Aber tatsächlich hatte ich schon bald, nachdem ich diesen Vortrag eingeschaltet hatte, genau diese gedankliche Assoziation: Reden nicht viele Christen davon, ja ist nicht das die Grundidee des Christentums, dass der Mensch im Kern moralisch schlecht/böse/verdorben (und erst deswegen erlösungsbedürftig) sei?

Der daran anschließende Gedanke, der sich mir aufdrängte: Warum hassen viele Christen Peter Singer, obwohl der doch in seinem berühmten Aufsatz "Hunger, Wohlstand und Moral" eigentlich auf philosophischer Ebene diese Basis aller christlichen Moral - dass nämlich die Menschen üblicherweise moralisch schlecht sind und daher "umkehren", also ihr Leben ändern müssen - logisch beweist? Bisher hatte ich gedacht, die Verachtung, die einem entgegenschlägt, sobald man Peter Singer in religiösen Kreisen als Autorität in's Gespräch bringt, läge daran, dass er sich in anderen Zusammenhängen für Abtreibungsrechte einsetzt oder dafür, manche Primaten mit gleichen oder sogar stärkeren Schutz-Rechten zu versehen als beispielsweise stark behinderte Kleinkinder... Ich dachte also, Singer werde deswegen so gehaßt, weil man bestimmte seiner Meinungen als amoralisch, d.h. böse betrachtet.

Nachdem ich mich nun aber mit genannten Aufsatz näher auseinandergesetzt habe, kam mir eine gänzlich andere Ahnung: Die Empörung, ja der Hass gegen Singer speist sich womöglich aus einem schlechten Gewissen dem Mahner gegenüber. Man hasst den Überbringer der das selbstverliebte Eigenbild vernichtenden Nachricht. Singer beweist in dem Aufsatz streng logisch und ohne dass vernünftige Auswege aus der Argumentation erkennbar wären, dass wir Menschen hier im vergleichsweise reichen Westen (und das schließt die Christen mit ein) in unserer ganz überwiegenden Mehrheit uns unmoralisch verhalten. Und zwar derart krass unmoralisch, dass einem, sobald man mal drüber nachgedacht hat, jede Erwähnung "unserer zu verteidigenden Werte" wie ein schlechter Witz vorkommt.

Da nicht alle hier Englisch gut genug verstehen, um dem Vortrag zu folgen, möchte ich dessen Inhalt hier mal referieren, so gut ich es vermag. Worum geht es?

Kurz gesprochen: Um den Beweis, dass wir uns regelmäßig unmoralisch verhalten unseren eigenen moralischen Vorstellungen entsprechend: Wir erfüllen nicht die Mindestanforderungen, die wir an einen Menschen zu stellen haben, von dem man zutreffenderweise sagen könnte: Er handelt nicht böse.

Der Beweis gliedert sich so (ich übersetze die Formulierungen aus dem Vortrag, der Originalaufsatz Singers liegt mir nicht vor, daher können die Formulierungen durchaus etwas abweichen):

Prämisse 1: Wenn es in unserer Macht steht, ein sehr schlimmes (schlechtes) Ereignis zu verhindern, ohne dabei etwas von moralisch signifikantem Wert zu opfern, dann sind wir moralisch dazu verpflichtet, es zu tun.

Prämisse 2: Hunger, Krankheit oder andere Quellen von Leid, Ohnmacht und Tod sind sehr schlimm (schlecht).

Prämisse 3: All der Luxus, in den wir Geld investieren, hat keinen moralisch signifikanten Wert.

Prämisse 4: Mit dem Spenden von Geld an Wohltätigkeitsorganisationen könnten wir Hunger, Krankheiten und andere Quellen des Leids, der Ohnmacht und des Todes verhindern.

Schlußfolgerung: Daher müssen wir (sind wir moralisch verpflichtet), das Geld, das wir üblicherweise für Luxus ausgeben, Wohltätigkeit/Hilfssorganisationen spenden.

Soweit das Argument, das einiger Erläuterungen bedarf, um seine Stringenz und Unabweisbarkeit zu belegen.

Wenn man sich das Argument gründlich durchliest, wird man erkennen, dass es vor allem auf Prämisse 1 ankommt. Wenn die wahr sein sollte, wenn die Formulierung "moralisch dazu verpflichtet" zutreffen sollte - dann ist auch die Schlußfolgerung zutreffend, denn die Prämissen 2, 3 und 4 lassen sich nicht intellektuell redlich bestreiten (dass dies bei 3 dennoch öfter mal geschieht, wird weiter unten behandelt).

Schon im Vorfeld ist es wichtig, sich klar darüber zu werden, wann wir von einer ethisch relevanten Tat sprechen, die besonders gut und lobenswert ist und wann von einer ethisch relevanten Tat, die nicht besonders gut und lobenswert, sondern selbstverständlich ist, für die also niemand Lob erwarten darf, sondern vielmehr zu ihr verpflichtet ist - andernfalls wir ihn (sein Handeln) als unmoralisch/böse/verwerflich betrachten.

Es gibt für die erstgenannte Gruppe von Taten den Begriff Supererogation. Handlungen, bei denen jemand etwas "Gutes" (Altruistisches) tut, zu dem er nicht verpflichtet ist. Beispiel aus dem Vortrag: Eine Arbeitsgruppe hat sich für einen Morgentermin verabredet und jemand (Peter) bringt für alle Teilnehmer heißen Kaffee und vielleicht noch was zu Knabbern mit - für den Fall, dass vielleicht nicht alle noch Zeit hatten, was zu frühstücken. Das ist eine nette Geste, die anderen freuen sich, das Arbeitstreffen wird vielleicht produktiver usw. Supi, ganz toll, der Peter ist ein kleiner Alltagsheld für die Leute, die sich da treffen.

Anders sähe der Fall aus, wenn man sich vor dem Treffen darauf einigte: "Einer sollte vielleicht für Kaffee und eine Kleinigkeit zu Essen sorgen!", dann Peter sich meldet: "Okay, das mache ich, verlaßt euch drauf!" In dem Fall handelt es sich beim Mitbringen der Frühstückszutaten nicht mehr um eine supererogative Handlung, sondern nur um die Erfüllung einer Pflicht. Man darf von Peter erwarten, dass er den Kaffee organisiert. Wenn er diese Erwartung nicht erfüllt, hat er moralisch schlecht gehandelt.

Er hätte dann zwar genauso gehandelt wie Sandra, die ja auch keinen Kaffee mit zum Treffen bringt. Aber sie hatte sich ja auch nicht verpflichtet.

Also: Menschen kann kein Vorwurf daraus gemacht werden, keine supererogativen Handlungen auszuführen, aber wenn sie's tun, ist dies ein Grund, ihr Handeln als moralisch gut zu bezeichnen.

Man kann Menschen aber einen Vorwurf daraus machen, dass sie eine Handlung, zu der sie verpflichtet sind, nicht ausführen. Das Nichterfüllen einer Pflicht ist moralisch schlecht.

 

Die Frage, die sich nun stellt: sind wir überhaupt ernsthaft verpflichtet, das Geld, das wir "übrig" haben, wenn unsere Grundbedürfnisse gestillt wurden, zu spenden - oder ist so eine Spende lediglich eine supererogative Handlung, also eine kleine Heldentat (bei größeren Spenden dann eine große...)? Intuitiv sagen wir: Nö, niemand ist dazu verpflichtet, Geld zu spenden, das ist rein freiwillig. Geld zu spenden ist also supererogativ: man tut mehr, als man zu tun verpflichtet wäre.

Ihr könnt ja mal kurz für Euch selbst beantworten, wie Ihr das einschätzt. Mein erstes "Bauchgefühl" jedenfalls würde lauten: Niemand ist verpflichtet, sein Geld an Hilfsorganisationen zu spenden, statt dafür Luxusartikel (wie beispielsweise einen Kaffee bei Starbucks, eine neue Winderjacke, obwohl die alte noch durchaus ausreichend warm halten würde usw.) dafür zu kaufen.

Okay. Aber wie "richtig" ist mein Bauchgefühl? (Und, noch skeptischer nachgefragt: wie ehrlich höre ich da auf mein Bauchgefühl?*)

Hier wird nun ein weiteres Szenario eingeführt, anhand dessen es uns möglich ist unser Bauchgefühld davon, wozu wir  moralisch verpflichtet seien, zu überprüfen.

Das ertrinkende Kind.

Ihr hab Euch in der Stadt mit Sandra auf einen Kaffe verabredet. Auf ihrem Weg zum Stelldichein nimmt Sandra die Abkürzung durch den Stadtpark, in dem sich eine Springbrunnenanlage oder ein flacher Teich befindet. Ein kleines Kind ist da hineingefallen und droht zu ertrinken. Sandra könnte leicht (ohne ihr eigenes Leben oder auch nur ihre Gesundheit zu riskieren) dem Kind das Leben retten, indem sie in das Brunnenbassin oder den flachen Teich steigt und das Kind da herausfischt. Dadurch würden allerdings ihre Klamotten nass, insbesondere die schönen neuen Schuhe, die sich sich extra für das Date gekauft hatte, könnten durch den Schlamm unrettbar kaputt gehen.

Ist Sandra also dazu verpflichtet, dem Kind das Leben zu retten, oder ist sie nicht dazu verpflichtet, weil sie damit ja ihre neuen Schuhe riskiert?

Für die weit überwiegende Mehrheit der Leute ist da überhaupt kein moralisches Dilemma zu erkennen: Selbstverständlich ist Sandra verpflichtet, das Kind zu retten. Die wenigen Leute, die das nicht so sehen, möchte man nicht in seiner Umgebung haben: das sind unserem üblichen Verständnis nach moralische Monster.

Die Betrachtung, dass Sandra zu der Lebensrettung des Kindes verpflichtet sei, ist bei uns ja sogar in Strafgesetze (bezgl. der unterlassenen Hilfeleistung) gegossen. Sie muß dabei inkauf nehmen, dass ihre schönen neuen Schuhe ruiniert werden und sie womöglich zu spät zum Stelldichein kommt - sie ist also verpflichtet, diese "Werte" zu opfern - weil sie keinen signifikant moralischen Wert darstellen: die Schuhe lassen sich ersetzen und für das Nichteinhalten der Verabredung kann sie sich leicht entschuldigen - ihr entgeht vielleicht ein schöner romantischer Nachmittag, aber dessen Wert ist - in Relation zum Leben des Kindes - nun wirklich nicht signifikant (bedeutend).

Wenn wir also das Szenario des ertrinkenden Kindes als Beispiel heranziehen, so scheint es die Prämisse 1 in Singers Argument zu stützen: Wenn es in unserer Macht steht, ein schlimmes Ereignis (das Sterben des Kindes) zu verhindern, ohne dabei etwas von moralisch signifikantem Wert (Schuhe, romantisches Stelldichein sind keine moralisch signifikanten Werte) zu opfern, sind wir  moralisch dazu verpflichtet, es zu verhindern.

Prämisse 1 kann also als wahr, d.h. im Einklang mit unserem eigenen moralischen Standard, betrachtet werden.

Wenn aber Prämisse 1 wahr ist und wir bei halbwegs intellektueller Redlichkeit zugeben müssen, dass auch die Prämissen 2, 3 und 4 wahr sind, dann ist die Schlußfolgerung logisch notwendig auch wahr.

Im Vortrag wird noch auf mehrere Einwände eingegangen, die gegen Prämisse 1 häufig erhoben werden. Beispielsweise, dass ja auch andere Leute im Park das ertrinkende Kind hätten retten können. Oder dass dieses Szenario nicht auf das Spenden an Hilfsorganisationen übertragen werden könne, allein schon, weil selbst mit einer sehr hohen Spende nicht gewährleistet werden könne, dass alle Hilfsbedürftigen gerettet werden könnten. Oder dass die Menschen, denen Hilfsorganisationen beistehen, weit entfernt von uns leben. Falls Euch diese Einwände einleuchten oder falls Ihr noch andere Einwände gegen Prämisse 1 habt, die Ihr für potentielle Widerlegungen haltet: bringt sie hier vor - denn das ist ja ein Diskussionsforum hier. 🙂

Ich möchte noch kurz auf einen Einwand eingehen, der gegen Prämisse 3 vorgebracht werden könnte:

Einwand: Was Luxus sei, der keinen moralisch signifikanten Wert hat - und was nicht - das ist Ansichtssache (subjektiv) und kann nicht klar definiert werden. Ein Satz aber, dessen Begriffe nicht hinreichend definiert sind, kann nicht als objektiv wahr bezeichnet werden.

Dieser Einwand ist in meinen Augen formal richtig, allerdings nur so lange, wie man nicht akzeptiert, dass hinsichtlich moralischer Werte ohnehin das zählt, worauf sich eine Gesellschaft geeinigt hat. Einen moralisch signifikanten Wert haben in unserer Gesellschaft materielle Güter, die nicht direkt der Gesundheit oder dem Überleben eines Menschen dienen, nicht. Im hier diskutierten Zusammenhang ließe sich sagen: Alles, das wir nicht existentiell brauchen, um gesund zu leben, alles, worauf wir verzichten könnten, ohne dass unsere Gesundheit, unser Leben dadurch infrage gestellt würde - ist Luxus.

Wenn wir Singers Argumentation also ernst nehmen würden, wenn wir von uns sagen können wollten: ich lebe gemäß dem, was ich als moralisch verpflichtend erkannt habe - müßten wir so ziemlich alles, was wir haben, den Bedürftigen spenden. Und der Umweg über professionelle Hilsorganisationen wäre dazu der effizienteste Weg, allein schon, da sie am meisten der Hilfe Bedürftigen eben nicht in unserer Nachbarschaft sondern weit entfernt in anderen Ländern sich befinden.

Wir wären damit keine altruistischen Helden, wir hätten eigentlich kein Recht, dafür Bewunderung oder Achtung zu fordern oder zu erwarten. Wir würden lediglich das moralische Minimalziel erreichen: eine Pflicht erfüllen, die uns durch unsere eigenen moralischen Standards (unsere Werte...) auferlegt ist. Indem wir uns anders verhalten, begehen wir mit jedem Euro, den wir in irgendeine Art Luxus stecken, "unterlassene Hilfeleistung", handeln also moralisch böse.

That's it. Das ist die niederschmetternde Einsicht, zu der wir gelangen, wenn wir Peter Singers Argumentation folgen. Und das wollen wir nicht hören, weil es an unserem Selbstbild als einer Person, die doch "ihr Bestes" tut, sich moralisch richtig zu verhalten, nicht nur kratzt, sondern dieses Selbstbild mal eben radikal vom Sockel stößt und sich in einen Scherbenhaufen verwandeln läßt.

Wir verhalten uns täglich nicht nur schwach, sondern moralisch schlecht (aka böse). Das läßt sich als Fakt festhalten, übrigens ohne auch nur mit einem Wort irgendwelche göttlichen Vorgaben/Gebote/Definitionen/Ideale erwähnt zu haben.

Je mehr man nun von der eigenen moralischen Integrität überzeugt ist, je mehr man meint, zu wissen was Gut von Böse unterscheidet, je mehr man sich als Stellvertreter oder Kämpfer des Guten versteht, desto weniger wird man sich von jemandem vorrechnen lassen wollen, der es besser weiß. Das hat was mit der jeweiligen moralischen Fallhöhe zu tun. Wie praktisch dann also, wenn dieser jemand eine Meinung zu einem ethisch relevanten Thema hat, das schön weit weg ist von dieser zwillingshaften Kardinalsünde (Gier und Geiz). Peter Singer - das ist doch dieser Euthanasie-Vertreter, wie kann man denn da etwas ernst nehmen, das seinem kranken Hirn entsprungen ist?!

 

 

 

* Bei vermutlich vielen Leuten, so halt auch bei mir, meldet sich das Bauchgefühl mit ziemlicher Regelmäßigkeit, immer, wenn wir uns mal wieder "etwas gönnen", mit der gefühligen Nachfrage: "Bist du dir sicher, dass du mit dem Geld, das du für diesen Quatsch ausgibst, nicht etwas Besseres anstellen könntest? Ist es nicht pervers, im Winter teure Erdbeeren zu fressen, die aus einer Region eingeflogen wurden, in welcher Menschen in bitterster Armut leben? Ist der Gedanke daran, mir einen zweiten Schrank zu kaufen, weil all meine Klamotten nicht mehr in dem einen Platz finden - während anderswo barfüßige Kinder in Müllkippen nach Verwertbarem suchen?" Wenn ich aufmerksamer auf mein echtes Bauchgefühl achten würde, würde mir vermutlich übel werden. Und deswegen verdränge ich es meist, bevor es sich in konkreten Gewissensregungen verfestigen kann.

Das "erste Bauchgefühl", von dem ich oben spreche, ist eigentlich nur der zur Gewohnheit geronnene Schuldabwehr-Reflex, dessen Botschaft lautet: "Das bin doch ich, der sich entsprechend verhält, also kann es ja wohl nicht falsch sein."

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163
Mrz 06

Es wird heute viel diskutiert über "Cancel Culture", "Wokeism", "Political Correctness" und generell die Frage was man als guter Mensch zu tun oder zu lassen hat... und in diesem Zusammenhang auch und vor allem über die Sprache.

Hier geht jetzt mal wieder die Zensur von Kinderbüchern durch die Medien:

Zensur von Roald Dahl

Es geht hier um Bücher wie etwa "Charlie und die Schokoladenfabrik"... und ich muss gestehen dass ich hier die Änderungen nicht im Detail kenne, sondern nur das was hier oder anderswo dazu geschrieben wurde. Und das macht mich sehr nachdenklich... ich denke, es gibt hier einen grundfalschen Ansatz.

Dabei bin ich nicht generell gegen vorsichtige Änderungen in klassischen Kinderbüchern. Es gibt Begriffe, die man heute einfach nicht mehr verwenden kann - bekanntestes Beispiel hierzulande dürfte wohl der Vater von Pippi Langstrumpf als "Negerkönig" sein. Da gab es ganz klar einen Bedeutungswandel, und das kann man Kindern heutzutage nicht mehr als normales Wort vorstellen. Das Wort nicht zu ändern, hätte hier die Geschichte selbst verfälscht, denn so wie man es heute liest war es ursprünglich nicht gemeint.

Bei den aktuellen Büchern geht es aber noch einen Schritt weiter... hier wird das Wort "fett" als Bezeichnung für das Aussehen eines Jungen nicht mehr verwendet. Und das erscheint mir nicht nur übertrieben - ich denke, dass man die Absicht tatsächlich ins Gegenteil verkehrt.

Denn wenn man Kinder vor allen "negativ besetzten" Wörtern bewahren will, dann schafft man diese Worte damit ja nicht aus der Welt. Hier wird lediglich etwas unter den Teppich gekehrt... solche Wörter werden nicht verwendet, und damit existieren dann auch die Probleme dicker Kinder nicht mehr. Mit der Folge, dass betroffene Kinder auch nicht mehr lernen, sich mit diesen Worten auseinander zu setzen... und sich diese dann auch nicht mehr verteidigen können.

Denn anderen Kindern wird gleichzeitig vermittelt: Ja, "fett" zu sein ist eine üble Beleidigung, denn das Wort ist ja geächtet. Also wird es in seiner Wirkung verstärkt. Und das dicke Kind wird erst recht von dem Wort getroffen... denn ja, schließlich ist es ja "fett".

Würde man das Wort als gegeben akzeptieren, könnte man sich damit auseinandersetzen. Dann könnte das dicke Kind sagen: "Ja, ich bin fett... na und? Wo ist das Problem?"

Diese Möglichkeit besteht aber nach den neuen Vorgaben nicht mehr. Denn "fett" ist negativ, eine Beleidigung... und damit ist "fett" zu sein auch etwas Schlimmes!

Statt zu versuchen, es immer allen und jedem recht zu machen halte ich es für wichtiger, zu lernen sich aktiv mit Bezeichnungen und Zuschreibungen auseinander zu setzen - statt sie verschämt zu verschweigen.

Und damit beziehe ich mich jetzt konkret auf die hier beschriebenen Bezeichnungen... dass man rassistische Klischees und dergleichen, wie bereits erwähnt, durchaus ändern und anpassen sollte halte ich für angemessen.

 

138
476
Mrz 06

Habt ihr auch den Eindruck, dass es immer schwieriger wird, über brisante politische Themen einigermaßen sachlich und höflich zu diskutieren?

Dass das in den "sozialen" Medien so ist, das ist ja nichts Neues. Von einigen rühmlichen Ausnahmen abgesehen, wird ja v.a. auf Facebook mehr beleidigt und gepöbelt als sachlich debattiert.

Gewisse Themen - wie etwa Lützerath, der Ukraine-Krieg und der Umgang mit der Corona-Pandemie werden z.T. hoch emotional geführt und da wird der Mitdiskutierende, der anderer Meinung ist, schnell zum Feind, dem gegenüber man jeglichen Anstand und jeglichen Respekt fallen lassen kann.

Das alles ist aber, wie gesagt, nicht neu. Ich bin auf FB ebenso wie in Online-Diskussionsforen (einschließlich j.de) schon übel angegangen worden wegen meiner Meinungen zu den genannten Themen sowie meiner Weigerung, die WM in Qatar zu boykottieren - das reichte von absurden Unterstellungen ("Leute wie du machen mit ihrem Lifestyle das Böse in der Welt erst möglich") über Beleidigungen bis hin zu üblen Beschimpfungen und Drohungen.

Obwohl ich politischen Differenzen nie so viel Bedeutung beimessen mochte, dass ich deshalb Leute blocken oder mich von ihnen "entfreunden" wollte, habe ich auf FB in ein paar Fällen keine andere Möglichkeit mehr gesehen.

Der Grund dafür waren nicht die unterschiedlichen Meinungen als solche, sondern - s.o. - Beleidigungen und Drohungen.

Wenn erwachsene Menschen nicht mehr in der Lage sind, andere Meinungen auszuhalten, nicht mehr bereit sind, Kompromisse einzugehen und es zu akzeptieren, wenn demokratische Entscheidungsprozesse zu anderen Ergebnissen führen als man sich gewünscht hätte, dann sehe ich da ein ernstes Problem für die Demokratie.

Was ich aber noch viel problematischer finde ist, dass dieser verbiesterte und rechthaberische "Diskussions"stil aus dem internet immer mehr in reale Leben herüberschwappt.

Es macht mich fassungslos, wenn ich mitbekomme, dass Menschen, die sich z.T. schon lange kennen, gegenseitig die Freundschaft kündigen oder Familienangehörige den Kontakt abbrechen, weil jemand die "falsche" Partei gewählt hat oder weil man bei einem politischen Thema unterschiedlicher Auffassung ist. Leider habe ich das in meinem Umfeld mehrfach erlebt - zuerst wegen des Umgangs mit Corona (da ging es um die Maßnahmen wie Lockdown, Schulschließungen und Ausgangssperren, später um Impfungen), seit Februar wegen des Ukraine-Kriegs und die Frage, ob Deutschland da Waffen liefern soll und wenn ja, welche und zuletzt um Lützerath.

Zu all diesen Themen habe ich eine Meinung. Die Menschen, die mir lieb und wichtig sind haben auch eine - und teilweise eine völlig andere als ich.

Aber für mich kann das kein Grund sein, ihnen meine Zuneigung und meinen Respekt zu entziehen oder gar den Kontakt zu ihnen abzubrechen. Im "extremsten" Fall meide ich bestimmte Themen, wenn ich merke, dass eine sachliche und höfliche Diskussion nicht möglich ist.

Aber ich möchte der Politik nicht die Macht geben, in mein Privatleben hineinzuwirken und es kaputt zu machen.

Wie seht ihr das? Ist es für euch denkbar, eine Freundschaft aus politischen Gründen zu beenden oder gar den Kontakt zu einem Familienmitglied abzubrechen?

Oder hat jemand euch schon mal die Freundschaft aufgekündigt, weil eure politische Ausrichtung ihm nicht mehr genehm war? 

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78
Jan 23
https://www.zeit.de/news/2021-02/04/wirbel-um-qualitaetssiegel-im-bordell In dem Artikel lese ich, dass das Diakonische Werk Karlsruhe zusammen mit Bordellbetreibern ein " Gütesiegel" erarbeiten und erstellen möchte. Das Ganze wird sehr kontrovers diskutiert. Was ist eure Meinung dazu? Ich bitte darum, euch bei diesem Thema nicht verbal die Köpfe einzuschlagen. Auch bitte ich um Nachsicht, dass ich hier nicht allzu viel mitschreiben werde. Der Garten und die Wolle rufen! Frühlingshafte Grüße Inge
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1,025
Jan 11

Hallo Community.

in den letzten Monaten wurde hier und da schon über die umstrittene Fussball WM in Katar diskutiert. Nun geht es bald los. In 10 Tagen ist Anpfiff. Wie geht es Euch beim Gedanken an die bisherigen Opfer (man geht davon aus, dass rund 15 000 Menschen in den Vorbereitungen der WM zu Tode kamen), der religiösten Ausrichtung, der klimatechnischen Faktoren, des Hypes um die WM?

Schaut Ihr die Spiele oder boykottiert Ihr bewußt dieses Ereignis? Ich wünsche uns eine respektvolle Diskussion 🙂 

Trissi

Ein paar Links zum informieren:

https://www.spiegel.de/kultur/wm-in-katar-wer-fussball-liebt-darf-ueber-die-toten-nicht-schweigen-a-dc3d98b6-40b3-4dc7-9d82-69a6b07f6600

https://www.focus.de/sport/fussball/wm-2022/gastbeitrag-von-veronika-ertl-katar-verspricht-erste-co2-neutrale-wm-doch-wie-realistisch-ist-das_id_167484726.html

https://www.bundestag.de/resource/blob/894468/064cc205bdc6f151f8fb0a2242284ad1/Stellungnahme-Mirzo-data.pdf

 

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2,765
Dez 16

Hallo liebe alle,

Haltung zeigen und entsprechend der eignen Haltung leben - wie gut gelingt dir das? Wo bist du gut informiert? Wie oft lässt du Dinge einfach so laufen, weil du nicht über alles informiert sein kannst (oder auch willst)? Worauf bist du bereit zu verzichten? Um ehrlich zu sein, benötigen wir sehr viel nicht, was das Leben bequemlich(er) macht, haben z.B. ein erstaunlich technisch-, digital-geprägtes Freizeit- und Kommunikationsverhalten (brauchen wir das? warum?) und nehmen es kaufend hin, dass sich alles stets weiter entwickelt. Warum? … weil wir den Gewinn darin sehen? … weil uns nichts anderes übrig bleibt? … weil genau das so sein muss? … weil es uns zusteht?

Was wiederum tun wir konkret dafür, dass es auf dieser Welt besser/ fairer/ ausgeglichener ist? Und inwieweit ist das heuchlerisch, weil wir ja doch in vielem so weiter leben (müssen(?)), wie bisher? Ist es schon falsch, dass es mir gut geht, wenn ich weiß, wie prekär andernorts Lebensverhältnisse sind, wo ich nichts (oder ggf. nur minimalst) zur Veränderung beitrage?

Ethisch leben ist für die meisten von uns (für alle?) ein steter Kompromiss. Ich finde es gut, wenn sich jede*r so „gut“ verhält, wie er es vermag und offen ist für weitere praktische Anregungen. Luft nach oben haben wir sicher (fast?) alle. Worauf ich raus möchte: Bleiben wir im Gespräch, aber lassen wir bitte einander stehen und gestehen einander zu, dass jede*r seine (ethische) Verantwortung anders lebt. Wem steht es zu, bei dieser Thematik überheblich zu sein?

Viele Grüße von Seidenlaubenvogel

 

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Nov 24
In Deutschland gibt es die "Ehe für alle" seit 2017. In der Schweiz wird wohl im Herbst darüber abgestimmt. Immer wieder wird mit der Behauptung, gleichgeschlechtliche Partnerschaften und Ehe würden die Ehe zerstören argumentiert. Wieso denn das, wo doch noch mehr Leute heiraten wollen? Oder hat man Angst, dass weniger Homos eine heterosexuelle Scheinehe eingehen werden? Oder haben da Leute Angst vor Kontrollverlust? Oder zerrt man irgendwelche Argumente an den Haaren herbei? Mir geht es nicht um Homosexualität, sondern um Argumente!
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1,040
Okt 29

Ich habe heute nicht viel Zeit, ich arbeite heute eine Wochenendschicht um zwei Rohrklassen fertig zu bekommen, aber das muss ich doch loswerden:

 

Wenn konservative römische Katholiken "böser Zeitgeist" sagen, dann meinen sie meistens irgendwas sexuelles, also Akzeptanz von Homosexualität und wiederverheirateten Geschiedenen, solche Dinge, oder paritätische Leitungsmodelle in Diözesen, daß man den Klerus nicht mehr unhinterfragt vergöttert, solche Dinge.

 

Was mich dagegen heutzutage stört, sind andere Dinge.
Z.B. etwas, was auch "Toxic Positivity" genannt wird:
Man soll alles positiv sehen, alles irgendwie in eine positive Erfahrung die einen weiterbringt, umdeuten.
Und wenn einem die Umstände trotzdem noch auf die Nerven gehen, wenn man etwas nicht erträgt, dann ist man selbst schuld. Man hat das alles nicht positiv genug gesehen. Hat nicht genug meditiert, nicht genug Yoga oder Achtsamkeitsübungen gemacht.

Ich war diese Woche so wütend, bzw. bin es noch, daß ich mir im Frauencafé mal Luft verschaffen und einfach mal platzen musste.

Die Situation bei uns in der Firma ist, daß wir einen schlicht inkompetenten Abteilungsleiter haben. Ich nenne ihn mal A. Dem unterstehe ich nicht, aber dennoch kam bislang der Löwenanteil meiner Arbeit von ihm, ich war sozusagen dauerausgeliehen. Und wurde so verdroschen, daß mich inzwischen mein Chef, B, mein stellvertretender Chef C und noch eine Kollegin für mich eingesetzt haben, daß es so nicht weitergeht. Ich war mehrfach kurz vor dem Zusammenbruch, nachdem ich immer wieder die Schuld an allem Elend der Welt in die Schuhe geschoben bekommen habe.
Zugegeben hatte ich anfangs die Angriffsfläche auch geboten, weil mir bedingt durch ADHS immer wieder kleine Schussligkeiten unterliefen. Ich nahm die Schuld also immer willig auf mich, August 2019 fing ich in der Firma an, aber erst im Herbst 2020 stellte ich mich endgültig der Tatsache daß mein vor ca. 15 Jahren zum ersten Mal diagnostiziertes ADHS nicht verschwunden ist, und ging wieder zur Neurologin und ziehe seitdem medikamentöse Behandling und Ergotherapie auch konsequent durch, was mir auch gut tut.
Jetzt hat also A die Meinung gegeigt bekommen, daß es so nicht geht, wie er mit mir umgeht. Nachdem B, mein eigentlicher Chef, mich auch mehr zu schätzen weiß, nachdem er 3 Wochen ohne mich zurechtkommen musste.
Und was macht er? Er sucht sich die nächste aus, um drauf einzuprügeln.
D hat für ihn was gezeichnet, eigentlicher Projektleiter ist aber nicht A, sondern E, einer von As Rohrstatikern. D war dann im Urlaub, hat vergessen, eine Abwesenheitsnotiz zu schreiben, E wusste aber Bescheid. Dann hatte der Kunde noch 2-3 kleine Änderungen. Kein großes Drama sollte man meinen. A macht dann aber plötzlich eine Riesenwelle bei unserem Abteilungsleiter B, von wegen D hätte garnichts gemacht. E wusste auch nicht, wo vorne und hinten ist, war davon selbst völlig überrascht, B kommt ganz verwirrt zu C: "WAS ist jetzt mit der D??"

Und ich habe derweil eine große Katastrophe am Hals, die ganz sicher nicht meine Schuld ist. Ich habe eine Rohrklasse auf 6 bar statt auf 8 bar berechnet, weil mir von 8 bar nichts gesagt worden war. Stand auch so nicht in den relevanten Dokumenten, da steht 6 bar. Keine Ahnung, wo die 8 bar herkommen, aber das haben wir schon seit Januar 2021 am Hals, während ich im THW-Einsatz in der Eifel war, hat ein Kollege alle Teile bis auf die Flansche schonmal mit 8 bar berechnet, ich bekam nichts davon mit und gab noch im Oktober nichts böses ahnend eine Revision mit 6 bar ab.
Morgen "darf" ich dann dazu stehen, daß meine armen Flansche bei 8 bar nicht halten.

Ist nicht das erste Mal, daß A einen seiner Projektleiter überfährt.
F wusste letztes Jahr auch noch nicht, daß er dem Kunden eine komplizerte Verteilerleitung an ihm vorbei versprochen hatte. Also haben F, noch eine Zeichnerin und ich, eine Woche geschuftet, um diese Verteilerleitung bis Freitag fertig zu bekommen. Dann war ich krank oder im Urlaub (letztes Jahr war ich viel krank), und derweil musste E die Bauteile für diese Verteilerleitung ja doch nochmal berechnen, dieses eilig durchgeknüppelte war also nicht so ganz die Lösung.

Im Frauencafé wurde mir dann, als ich mir einfach mal Luft machen musste, gesagt, daß mein Wutanfall wegen der generellen Situation "unangemessen" sei.
Ich habe gefälligst Jesus um eine fröhliche, alles hinnehmende und still ertragende Haltung zu bitten. Dann wird alles gut.

 

Werden die regelmäßigen Dramen bei größeren Projekten wirklich gut? Kann es wirklich so weitergehen?

 

Und D mag nicht meine Lieblingskollegin sein, trotzdem regt es mich auf, daß A bei ihr genauso weiterzumachen gedenkt, wenn niemand einschreitet: Hauptsache draufhauen um davon abzulenken, daß er selbst Mist baut!

 

Nur mal so:
Jesus hat zwar nie zu einem Aufstand oder so aufgerufen. Nie zu Gewalt. Aber er hat mehrfach sehr deutlich auf Misstände hingewiesen. Daß die religiösen Autoritäten den Leuten Lasten auferlegen, die sie selbst nicht tragen wollen. Das hat ihn ganz eindeutig wütend gemacht.

 

Was wurde in dieser Welt eigentlich jemals besser, dadurch daß man alles demütig ertragen und still hingenommen hat?
Die Situation der Frauen, die verkorkste deutsche Energiepolitik der letzten Jahrzehnte, der Gammel und Verfall im Ostblock, man kann die Liste endlos fortsetzen.
Und ergänzen durch z.B. häusliche Gewalt: Manchmal ist die Frau der Täter, meistens aber der Mann. Die auch zuweilen Besserung geloben, aber dann rückt 3 Wochen später hoffentlich doch wieder die Polizei an, bevor es im Krankenhaus oder gar auf dem Friedhof endet. Wann hat ein Opfer häuslicher Gewalt eigentlich durch demütig alles hinnehmen die Dinge besser gemacht? Wann wurde einTäter auf einmal einsichtig und hat an seinem Aggressionsproblem mit professioneller Hilfe gearbeitet, weil das Opfer, meistens Frau und/oder Kinder, alles so lieb und friedlich über sich haben ergehen lassen?

 

A propos: Russland hat ein gigantisches Problem mit Männlichkeitskult und häuslicher Gewalt. Und mit Schikanen und Demütigungen in der Armee, Djedowtschina nennt sich das.
Das Ergebnis erleben wir gerade in der Ukraine.

303
2,653
Sep 23

Hallo,

was ich bis heute nicht verstehe ist, wieso die Menschen immer reicher, bequemer, und vielleicht auch deswegen immer blöder werden wollen. Wieso wollen sie das? Wo ist da der Antrieb um so leben zu wollen? Ich hab mehr wie du und so... mein Haus, mein Auto, mein Boot (naturlich nur durch die Sparkasse ermöglicht). Jeder zeigt also jedem anderen seine Bilder von seinem Haus, seinem Auto und seinem Boot. Und wenn das alle mal haben, dann gilt es natürlich eine Stadt, einen Autokonzern und einen Bootskonzern zu besitzen. Ob ich in letzter Zeit zu wenig Druck aus meinem Geläut abgelassen habe? Ja, das kann durchaus möglich sein...

93
1,900
Sep 17

Hallo zusammen,

ich frage mich gerade, ob ich da besonders empfindlich bin oder ob das mittlerweile gesellschaftlich akzeptabel ist: Lautes, demonstratives Gähnen mitten im Gespräch. Mit so einem langgezogenen Ah- oder Oh-Laut. Eine Freundin von mir bringt das neuerdings andauernd wenn ich mit ihr telefoniere und ich hasse es. Habe schon mal ein paar Mal angedeutet, dass es nervt, ob sie müde sei oder so... sie nuschelt dann nur "Ach, Tschuldigung" und gähnt mir herzhaft weiter ins Ohr. Nicht nur, dass ich es respektlos und unhöflich finde - es nervt auch, weil es mich selbst müde macht und zum Gähnen bringt. Allein schon darüber zu schreiben, hat übrigens den gleichen Effekt.

Jedenfalls hat es mich heute dermaßen auf die Palme gebracht, dass ich kurzerhand das Gespräch abgebrochen habe mit dem Hinweis, dass wir besser ein anderes Mal telefonieren - ich könne ihre Gähnerei im Moment echt nicht ertragen.

Ja, war das jetzt falsch? Was hättet Ihr getan?

Viele Grüße

non

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1,149
Sep 13
... ich weiß, ich hatte das schon mal als Thema. Nur - ich habe es immer noch nicht verstanden. Warum ist es legitim, Verhütungsmittel zu nehmen? Der natürliche Weg bei Geschlechtsverkehr ist, dass ein Kind gezeugt werden kann (oder nicht). Mit der Verwendung von Verhütungsmitteln greife ich in den "normalen Lauf" ein. Warum ist dieser Eingriff gesellschaftlich normal oder auch gewünscht? Und warum wird - wenn Kinder "vermieden" werden sollen, nicht z.B. für Enthaltsamkeit plädiert? Klärt mich auf. 😉 Danke!
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Sep 06

… im Sinne von Danke sagen oder die kleine Schwester der Würdigung? Ist die Anerkennung bereits vollendet, wenn die angeboten/bereitgestellt wurde oder erst wenn sie angenommen wurde oder erst dann, wenn sich der Empfänger auch wirklich anerkannt fühlt?

Wer muss sich mehr bemühen: Sollte der, der die Anerkennung geben möchte recherchieren, auf Wünsche eingehen oder sollte der, der die Anerkennung erhalten soll, die Dinge dankbar genießen wie sie gerade kommen? Gibt es eine (moralische) Verpflichtung, die Anerkennung anzunehmen, auch wenn sie als zusätzliche Mühe empfunden wird?

Ist das im beruflichen Kontext anders als privat?

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Aug 27


Triggerwarnung: Es handelt sich hier um eine kontroverse Diskussion, in der auch Meinungen geäußert werden, die in ihrer Kürze verletzend sein können. Es geht unter anderem darum, was das Menschsein ausmacht (Bewusstsein, Wahrnehmung, Sich seiner selbst bewusst sein). Wer hier empfindlich ist, den bitte ich zu überlegen, ob weiterlesen möchte.

Liebe Grüße, Channuschka-Mod

 

Ich hatte ja vor einiger Zeit den thread eröffnet, der sich mit der Frage der biblischen Argumente gegen die Abtreibung befasst. Mein persönliches Fazit daraus ist, dass man sich als Christ hier natürlich auf eine bestimmte Bibelinterpretation beziehen kann, dass die Bibel selbst hier aber nicht eindeutig ist - schon gar nicht, wenn es darum geht, Nicht-Christen zu überzeugen. Aber genau darum geht es ja, es geht um eine allgemeine gesellschaftliche Frage, nicht um eine Frage die nur eine bestimmte Glaubensgemeinschaft betrifft.

Wenn man sich das für und wider an Argumenten anschaut, dann geht es oft um die Frage des "Bewusstseins", des möglichen "Schmerzempfindens" eines Embryos oder auch allgemein sein mögliches "Erleben" der eigenen Abtreibung. So, als würde es sich hierbei um ethische oder juristisch relevante Werte handeln.

Das ist bei einem Tötungsdelikt aber nicht der Fall. Wenn ich plane, eine Person zu töten, dann spielt es dabei ethisch keine große Rolle, ob diese Person dabei bei Bewusstsein ist, ob sie bei der Tötung Schmerzen empfindet oder wie sie die eigene Tötung erlebt. Warum sollten dies also bei einer Abtreibung relevante Argumente sein?

Das relevante Argument, was bei einem Tötungsdelikt entscheidend ist, lautet: Der getötete Mensch kann sein Leben nicht länger fortsetzen.

Verurteilt wird also nicht der Vorgang des Tötens selber (Das kann ja durchaus sanft und schmerzlos erfolgen), sondern die Tatsache, dass dieser Mensch in Zukunft nicht mehr lebendig sein wird.

Eben diese Argumentation lässt sich aber auch auf einen Embryo übertragen. Denn dieser hätte im Normalfall ein langes Leben vor sich, welches nach einer Abtreibung nicht mehr stattfinden kann. Was der Embryo selbst davon mitbekommt oder ob er sich irgendetwas bewusst ist spielt dabei keine Rolle.

Man könnte jetzt, basierend auf eben dieser Argumentation, tatsächlich eine Abtreibung mit "Mord" gleichsetzen. So weit will ich aber nicht gehen. Zum einen spielen hier natürlich auch die genauen Motive eine Rolle, zum anderen sehe ich durchaus einen Unterschied zwischen einem Menschen, der bereits voll ausgebildet ist oder sogar bereits auf der Welt war, und einem Embryo, der noch kein vollständig ausgebildetes menschliches Wesen ist.

Ich sehe hier aber klare Argumente dafür, dass eine Abtreibung immer eine Ausnahme sein sollte und das gesellschaftliche Bestreben dahin gehen sollte, eine solche überflüssig zu machen.

Gleichzeitig möchte ich verhindern, dass Frauen, die sich trotz allem für eine Abtreibung entscheiden, stigmatisiert werden... und ich bin mir bewusst, dass das bei einer solchen Argumentation bereits ein Widerspruch ist.

Und hier sehe ich die eigentliche gesellschaftliche Herausforderung.

204
1,028
Aug 22

Hi,

dieses Video bheschöftigt mich gedanklich zur Zeit sehr.

 

Wie denkt ihr darüber oder was sind deine Gedanken.

 

https://www.youtube.com/watch?v=wnhL1W9dj1w

 

M.

 

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447
Aug 15

Hi Zusammen,

ich hatte gestern ein wirklich unschönes Erlebnis in einer Apotheke. Ich war so getroffen und wütend, dass ich sofort eine schlechte Rezension schrieb, als ich nach Hause kam. Abends bekam ich dann Gewissensbisse und habe die Rezension wieder gelöscht, nicht zuletzt weil ich jahrelang Kundin war (die sehen mich aber nie wieder). Der Hauptgrund für die Gewissensbisse war, dass mir schon klar war, dass ich mit der schlechten Bewertung der betreffenden Mitarbeiterin und der Chefin, die nicht eingegriffen hatte, eins auswischen wollte. Irgendwie hätte ich aber schon gerne, dass die Leute dort über ihr Verhalten mal nachdenken. Vielleicht schreibe ich noch ein E-Mail. Wie geht ihr mit negativen Erfahrungen um? 

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Aug 01

Hallo,

welche Frage mich schon immer beschäftigt: Wo doch alle Religionen behaupten, sie selber wären die Wahrheit, dann gibt es doch gar keine Wahrheit an sich. Ich meine, wenn ich mit dem Buddhismus oder Islam oder anderen Religionen glücklich lebe, wieso sagen die dann alle, dass ich dann aber später geleutert werde, weil ich an was falsches geglaubt habe. Woher nehmen die verschiedenen Religionen ihren Anspruch die einzig wahre und richtige zu sein?

Grüsse gehen raus...

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2,784
Jul 21
In letzter Zeit beobachte ich immer wieder, dass Menschen irgendwelchen Dingen nachlaufen, die sie als das wahre Leben betrachten. Im Grunde nix anderes als betörender Glanz der Dummheit. Dennoch scheinen sie dies zu brauchen, weil sie offenbar nichts anderes sehen. Wenn man jedoch dazu was anmerkt, wird man als Schwätzer und Spaßbremse angesehen, der gefälligst seine Gedanken für sich behalten soll.
Das irritiert mich schon sehr und frage mich, warum jemand so blind ist?
Sehe ich auf 2. Timotheus 3, scheint dies zu erklären. 
Kann man das wirklich so pauschal sehen.
 
 
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Jul 06

Der Titel ist vielleicht etwas irreführend, aber neulich unterhielten wir uns über diesen einen Fall, wo ein muslimischer Oberarzt nicht eingebürgert wurde, weil er sich weigerte, der Sachbearbeiterin die Hand zu geben - daran erkennt man, dass es prä-Corona war 😀 . Man war sich mehr oder weniger einig, dass die Reaktion zwar recht krass sei, aber er ja offensichtlich nicht die Werte unseres Landes teilt (dass das viele Deutsche auch nicht tun, sei mal dahingestellt) und so weiter. Ich warf dann ein, dass es bei in Deutschland lebenden orthodoxen Juden doch nicht anders sei. Auch bei anderen Themen sind sich strenggläubige Muslime und Juden ja recht nah: Ob Kontaktabbruch zu Aussteigern, Verschleierung des Haares / Perücken, strenge Regeln für Männer und Frauen oder teilweise gar Gewalt, um seine Ansichten zu verdeutlichen - es gibt so einige Parallelen. 

Aber empfindet ihr es auch so, dass man das bei Juden nicht ansatzweise so negativ wahrnimmt? Es hat immer den Hauch von etwas Exotischem, wirkt einfach aus der Zeit gefallen, harmlos. Bei Muslimen ist man mit dem Urteil wesentlich harscher. Ist das ein rein christliches Ding, dass man sich da irgendwie verbundener fühlt? Fällt euch das auch auf? Oder liegt es daran, dass Muslime sichtbarer sind?

23
517
Jun 24

Hallo,

meine kleine Nichte spricht immer so einen komischen japanischen Dank bevor wir Essen wollen. Ich habe immer ein komisches Gefühl dabei. Meine Schwägerin hat meine große Nichte auch schon mal zu einer Heilerin bringen wollen. Jetzt bin ich mir nicht sicher, wie ich darauf reagiere. Soll ich das tolerieren oder es verbieten oder dann einfach mein Dankgebet sprechen. Wer hat da eine Idee. Ich bin mir so unsicher.

9
304
Jun 11

Hallo alle zusammen 

Ich überlege, mir vereinzelte Strähnen flechten zu lassen. Also keinen ganzen Rastakopf, sondern ca 20 Partien. So dass eigene Haare dazwischen offen bleiben. Meint ihr, das ist erlaubt oder fällt das auch unter Rastafari so wie bei Dreadlocks?

 

LG

13
644
Mai 26

Vorhin habe ich auf einen Facebook-Post zur Strafe des „Boris Becker“ reagiert und kommentiert, dass auf reine ungute Geldgeschäfte eine Gefängnisstrafe sinnlos wäre.

 

Ich sagte in meinem Kommentar, dass es sinnvoller wäre, wenn der Schuldige ab sofort sein gesamtes Einkommen nur noch auf ein Mindesmaß – zB den Hartz4-Satz eingeschränkt würde. Alles, was darüber geht, würde einbehalten und auf die Gläubiger verteilt werden – bis alle Schulden beglichen sind (falls das möglich ist).

 

Danach kamen mir selbst weitere Gedanken in den Sinn, mit der Frage, ob evtl. sogar auch die Hauptbotschaft von Jesus in dieser Aussage liegen könnte (?)

Ich denke, Jesus hat demonstriert, dass Strafen, die einfach nur darauf zielen, Menschen Leid zuzufügen, weil diese andere Menschen auch leiden ließen, nichts Gutes bewirken, sondern eher das Leiden vermehren. Sinnvoll sind eigentlich doch nur Maßnahmen, welche dazu führen, dass Menschen geschützt werden und/oder das Böse erkennen, um dies dann durch Gutes (handelnde Liebe) überwinden können.

 

Ich glaube, Jesus hat das vollkommene Opfer gebracht, um die Blickrichtung der Menschen von der Schuld auf die (Er)Lösung zu lenken. Damit Menschen nicht nur nach dem Schuldigen suchen, um diesem auch Leid zuzufügen oder "Rechnungen begleichen" , sondern danach trachten, das Böse mit dem Guten zu überwinden und besiegen.

 

Menschen sollten ihren Sünden die Macht nicht zugestehen, dass diese Menschenleben zerstören. Weder der eigenen Sünde, noch der Sünden anderer Menschen. Besswer ist es nach Lösungen suchen, wie man es besser machen kann. Umkehren ist der richtige Weg, nicht den Weg auslöschen und unsichtbar zu machen versuchen. Das funktioniert sowieso nicht.

 

Ich weiß, dass die Frage nach der Sünde und Schuld der Menschen im christlichen Bereich sehr kritisch verstanden werden kann. Aber dennoch ist es sicher wichtig, immer mal wieder auch den eigenen Umgang mit der Schuldfrage des eigenen Lebens und das anderer Menschen zu hinterfragen, und nach (besseren) Antworten zu suchen, als man es schon immer gewohnt war.

 

Was meint Ihr dazu?

Diese Frage vielleicht auch im Zusammenhang mit dem obigen aktuellen Fall des BB - aber besonders auch allgemein mit dem eigenen Umgang mit diesem Thema ? 

 

20
337
Mai 06

Hallo liebe Community,

ich weiß nicht, ob ich hier oder im Q&A richtig bin, da ich mich gerade erst angemeldet habe - also sollte die Frage doppelt oder nicht passend sein, kann sie gelöscht werden.

Ich war eigentlich immer fest von einem liebenden Gott überzeugt, doch mir fällt es gerade wahnsinnig schwer, zu glauben. Ich würde so gerne wieder eine engere Verbindung zu Gott & Jesus aufbauen - vielleicht könnt ihr mir ja irgendwie helfen oder einen anderen Blickwinkel auf meine Situation bekommen?

 

Die letzten Monate bzw. das letzte Jahr war sehr schwierig für uns. Neben kleinen Schicksalsschlägen kamen auch mehrere Todesfälle, u.a. der Tod meines Schwiegervaters und unseres geliebten Haustieres (ja, für uns ist auch ein Tier ein Familienmitglied) dazu. 

 

Ich habe bei allem nie an Gott gezweifelt - jetzt kam es vor zwei Monaten dazu, dass ich unser Baby in der Frühschwangerschaft verloren habe - ohne Grund, das Herz hat einfach aufgehört zu schlagen und ich musste letztendlich operiert werden. In der Narkose war ich einfach "weg" - kein Traum, kein Zeichen, nichts. 

 

Seitdem fällt es mir soo wahnsinnig schwer, an Gott zu glauben - warum lässt er so etwas zu? 

 

Ich möchte mich nicht groß in den Himmel "loben", aber ich arbeite im sozialen Bereich, studiere nebenbei, um später einmal gezielt Menschen mit Problemen helfen zu können und bin sehr engagiert im Tierschutz - auch mein Freund ist einer der tollsten und liebenswertesten Menschen, die es gibt (wenn auch selbst nicht gläubig). Natürlich haben wir auch unsere Fehler und sind alles andere, als perfekt. Aber wir geben unser bestes und ich würde uns auf keinen Fall als schlechte Menschen bezeichenen.

 

Warum verdienen wir so etwas? Ist es eine "Strafe" für irgendetwas?

 

ich bin kein typischer Kirchengänger, sondern habe immer eher im stillen, z.B. jeden Abend, das Gebet gesucht. Mittlerweile ist das die Ausnahme und es kommt mir irgendwie "falsch" vor, als wäre keine Verbindung mehr da und ich fühle mich einfach verlassen.

 

Vor ein paar Wochen habe ich, kurz bevor es Dunkel wurde, eine Sternechnuppe (es waren sonst keine Sterne am Himmel) gesehen, die gerade vor mir runterfiel. Das wollte ich so gerne als Zeichen interpretieren, da wir das Kleine auch "Sternchen" nannten (auch, als es noch lebte). 

 

Die wichtigste Frage für mich persönlich wäre natürlich neben meinem "Rückweg" zu Gott (wie finde ich diesen?), ob auch nichtgeborene Kinder in den "Himmel" kommen? Das hört sich nach einer sehr kindlichen Frage an, aber sollte dies nicht der Fall sein - was würde ich ohne mein Baby dort wollen? Habe dazu folgende Seite gefunden, aber im Internet steht darüber nicht sehr viel.

 

https://www.google.com/amp/s/www.keine-tricks-nur-jesus.de/2014-04/kommen-tote-kinder-den-himmel.html/amp

 

Tut mir sehr leid für den langen Text, aber es tut gut, sich das mal von der Seele zu schreiben. 

 

Vielleicht habt ihr ja ein paar Antworten und Tipps für mich. 

 

Liebe Grüße 

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360
Apr 11

...fällt mir in letzter Zeit immer schwerer.

Ich frage mich, warum tun sie manche Dinge. Wenn es nicht so läuft wie sie es möchten, blockieren sie einen bei WhatsApp oder so, das trifft mich manchmal sehr.

 

20
753
Apr 08

Hallo zusammen

Habe eine Frage.

Angenommen jemand würde etwas der aufgezählten Dinge tun:

- euch beleidigen

- fiese sarkastische Witze oder dumme Kommentare über euch machen (in eurem Beisein) oder euch direkt ins Gesicht sagen.

- euch in der Beziehung fremdgehen

- respektlos zu euch sein

- euch nicht ernst nehmen

- euch wie ein Stück dreck behandeln

Würdet ihr bei diesen Verhaltens weisen sauer werden oder würdet ihr ruhig bleiben?

Der Person zu sagen dass ihr Verhalten nicht in Ordnung ist und ihr es daneben findet ist ja selbstverständlich. Aber findet ihr es besser wenn man ruhig bleibt in diesen Situationen oder sollte man sauer werden?

Und denkt ihr man wird weniger ernst genommen wenn man nicht sauer wird? 

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Apr 06


Hallo Community, ich verlinke Euch mal einen Artikel der TAZ, der kürzlich im Zusammenhang mit der ukrainischen Flüchtlingspolitik veröfflicht wurde. https://taz.de/Europas-Fluechtlingspolitik/!5835227/ Aus dem Artikel: "Über 2.700 Migranten starben laut der Internationalen Organisation für Migration der UN im vergangenen Jahr auf den Fluchtrouten in und nach Europa. Es brauchte dazu keine russische Artillerie und keinen Angriffskrieg. Es war einfach der ganz normale Alltag europäischer Politik. Wie gut, dass dieser Alltag für die Menschen aus der Ukraine jetzt nicht mehr gilt. Wie niederschmetternd für alle anderen." Ich möchte in diesem Thread das Augenmerk nicht auf die Ukraine richten, sondern auf die Flüchtlinge, die aus Irak, Afghanistan und Afrika versuchen zu uns zu gelangen und weniger herzlich aufgenommen werden als die Ukrainer. Ich konnte meinen Augen kaum trauen, dass Deutsche, die vermutlich noch 2015 gegen ausländische Flüchtlinge gehetzt, bzw. sie komplett ignoriert hatten, auf einmal mit Schildern am Bahnhof standen und wildfremde, andersprachige Ukrainer einpackten und nach Hause mitnahmen. Vielleicht sind es auch andere, ich will keinem Unrecht tun, aber ohne Frage ist die Solidarität des deutschen Volkes den Ukrainern gegenüber beispiellos. Und genau in dieser Zeit leiden Flüchtlinge in Lesbos, ertrinken im Mittelmeer und werden völlig ignoriert. Woran liegt es? Schiebt es bitte jetzt nicht auf die Entfernung, denn Odessa liegt gerade mal 200 km näher an Berlin als Lesbos. Ich denke, dass wir unterscheiden zwischen Flüchtling hier und Flüchtling dort. Vielleicht sind es die männlichen Moslems, die wir hier nicht haben wollen, während die ukrainischen Frauen und Kinder mehr unser Herz berühren. Vielleicht ist es der Wunsch, Putin in seine Schranken zu weisen, vielleicht ist es nur eine Art sozial-solidarische-pro-Ukraine-Euphorie, die uns momentan erfasst... aber was wird aus den Tausenden von Flüchtingen, die bleiben, wenn der Krieg nicht endet? Haben sich all die Menschen, die in einer eventuellen Kurzschlusshandlung zum Bahnhof geeilt sind, überhaupt darüber Gedanken gemacht, wie es ist, langfristig Flüchtlinge aufzunehmen? Was ist, wenn die nicht gehen? Was wenn die zunehmend Kosten verursachen? Die sprachlichen Differenzen Missverständnisse verursachen? Was wenn die vielen Kinder aus dem Ruder laufen und auffällig werden? Wenn wir merken, wie traumatisiert diese Flüchtlinge sind? Wo landen sie, wenn sie zu unbequem werden? Wer soll das alles bezahlen... die Bildung, Sozialleistungen, Kleidung, Essen, etc. ? Versteht mich nicht falsch, ich bin sehr dafür zu helfen, wenn Not am Mann ist und man helfen kann. Aber was bedeutet es, wenn wir hier Ukrainern unsere Türen weit aufmachen und die Flüchtlinge auf Lesbos in ihren Zelten sitzen und auf Deutschland sehen und merken, dass man sie ungesehen verrecken lässt? Mir bricht das Herz. Kann es sein, dass wir in der Flüchtlingspolitik nicht konsequent und gerecht sind? Fragen, Fragen, Fragen... ohne Antwort. Wie seht Ihr das? Trissi
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Mrz 22, 22
[Anmerkung der Moderation: Ja, wir haben den Thread im Blick, Alarme sind zum Eingangsposting nicht nötig. MfG, lubov-mod] [Anmerkung der Moderation: Triggerwarnung, sensibles Thema.] Vor über zwei Wochen habe ich mit zwei verschiedenen Ärzten gesprochen und habe ihnen mitgeteilt, dass wenn es eine Impfpflicht kommt, ich Selbstmord begehe. Die eine hat letztlich gemeint, dass ich mich irgenwo anstecken soll, was mir bisher aber nicht gelungen ist und die andere hat gemeint ich solle noch warten. Nun ist in Österreich die Impfpflicht beschlossen worden. Ich werde jetzt noch bis zur ersten Anzeige abwarten, Einspuch erheben, aber wenn ich den verliere, bleibt mir irgendwie kein Ausweg mehr. Ich werde mich nicht Impen lassen!
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Mrz 17, 22
eine wirklich sehr bewegende Reportage über LGBT Menschen die in der katholischen Kirche arbeiten und ihr Coming out machen: https://www.ardmediathek.de/video/wie-gott-uns-schuf/wie-gott-uns-schuf-oder-die-doku/das-erste/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvd2llLWdvdHQtdW5zLXNjaHVmLzIwMjItMDEtMjRUMjI6NTA6MDBfMWUzNjQ3OGQtNjkwZi00Y2M3LWEzMTgtM2Q0NmY0MGY2MDMwL3dpZV9nb3R0XzIwMjIwMTI0X3dpZV9nb3R0X3Vuc19zY2h1Zl9kaWVfZG9rdQ/ Nachtrag vom 24.01.2022 13:47:56 Was mich übrigens etwas geschockt hat war der Religionslehrer (der als Frau geboren wurde). Die katholische Kirche akzeptiert keine Transition, er kann nicht als Religionslehrer arbeiten und seine Freundin heiraten da er für die KK kein Mann ist.
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Feb 08, 22
Hallo Zusammen, seit gestern Nacht mache ich mir Gedanken über unseren Wert. Was macht den Menschen kostbar und wertvoll? Was macht die Überschrift mit dir, wenn du sie auf dich beziehst? Du bist kost bar und wertvoll. Ich freue mich darüber, wenn ihr mit mir in dieses Thema einsteigt und wir Brainstorming machen, um dieses Thema zu konkretisieren und zu klären. Vielen Dank für eure Beiträge. LG Evana
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1,162
Feb 03, 22
Ihr Lieben, eben gelesen:
In der Frage des assistierten Suizids gebe es laut der EAIR keine „allgemein verbindliche evangelische Position“.
Da ich gegenwärtig im näheren Umfeld jemanden habe, der sehr schwer erkrankt ist und seit der Diagnose ("Sklerodermie") mit Gedanken an Selbsttötung spielt, da weder Aussicht auf Heilung noch Besserung besteht, interessiert mich Eure Meinung zu dem Thema. Wie damit umgehen, wenn ein schwerstkranker Mensch sich nichts sehnlicher wünscht als den Tod? Liebe Grüße, Plueschmors.
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Feb 02, 22
Ich möchte an dieser Stelle mal auf eine Problematik aufmerksam machen, die voraussichtlich eine Reform der Gender-Schreibweise notwendig machen wird, noch bevor sich überhaupt eine solche durchgesetzt hat. Denn die vermeintlich "gerechte" Schreibweise wie etwa "Lehrer*innen" oder "VerkäuferInnen" weist eindeutig nur zwei Geschlechter auf - nämlich "männlich" und "weiblich". Die ursprünglich neutrale Bezeichnung "Lehrer" oder "Verkäufer" machte keine solche Unterscheidung - und schloss damit auch diverse, genderfluide, genderlose oder was auch immer für Menschen ein... während die neuen, vermeintlich "gerechten" Schreibweisen diese Menschen ausdrücklich ausschliessen! Das letzte Wort dürfte hier noch lange nicht gesprochen sein...
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Jan 15, 22
..........Lehrers, der Corona leugnet, und sogar seinen Schülern das Tragen von Masken versucht hat, auszureden, Recht Hier die ganze Information: https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/arbg-darmstadt-corona-leugnender-berufsschullehrer-zu-recht-gekuendigt Ich frage mich, wie verblendet so einige Menschen eigentlich sind!
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Jan 12, 22
Hallo ihr Lieben, heute morgen las ich einen Bericht und wunderte mich. Mir kam dabei die Frage in den Sinn nach der Verantwortung. Wer trägt eigentlich die Verantwortung für dein Leben? Für mich habe ich diese Frage schon beantwortet. Doch mich würde auch eure Meinung interessieren und hoffe deshalb auch auf einen guten, aufbauenden Meinungsaustausch. Einen schönen 3. Advent wünsche ich Euch LG Evana
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Dez 16, 21
Hallo Community, fast 10 Tage nach Richard Branson ist Amazon Gründer Jeff Bezos mit seiner eigenen Rakete ins All gestartet. Mit an Bord sein Bruder, Flugpionierin Wally Funk und Oliver Daemen, der hat den Ausflug von Papi geschenkt bekommen, was er genau bezahlt hat, ist nicht bekannt, aber an die 28 Mio. USDollar werden es wohl gewesen sein (ich glaub, ich hab zum 18. Geburtstag von meinen Eltern 3 Getränkekisten und einen 10 Liter Topf mit Gulaschsuppe für meine Party geschenkt bekommen 😀). Seitdem die reichen Leute im All rumcruisen, ist auf den sozialen Netzwerken und auch anderen Medien ein regelrecht Shitstorm gegen Bezos und Branson entbrannt. https://www.heute.at/s/jeff-bezos-fliegt-ins-all-alle-lachen-nur-ueber-rakete-100153583 "Während rund um die Welt Menschen hungern, träumt der reichste Mann der Welt von Luxus-Hotels am Mond", so die Kritik der Internet-User. Bezos wird zudem schon seit langem vorgeworfen, Mitarbeiter auszubeuten: Keine WC-Pausen, Lohndumping und konstante Überwachung sind nur einige der Horror-Geschichten, die Angestellten aus Amazon-Warenhäusern erzählen. Ironischerweise dankte der Firmenchef nach der sicheren Raketenlandung seinen Beschäftigten mit den Worten: "“I also want to thank every Amazon employee and every Amazon customer because you guys paid for all of this,”", zu Deutsch: "Danke an alle Amazon-Mitarbeitern und Amazon-Kunden. Ihr habt für das bezahlt." (aus dem Artikel) Der WDR2 hat gestern und heute Hörer dazu befragt und angesichts der Flutkatastrophe im Sektor vor 1 Woche fielen die Reaktionen teilweise sehr heftig aus. Mit dem Geld hätte man dies und jenes machen können, man hätte es zum Klimaschutz einsetzen müssen, was bilden sich die reichen Fatzes ein, manche hätten nicht mal Geld für 2 Tage Sauerland, aber die Milliardäre bekämen den Hals nicht voll usw. usf. Wie seht Ihr das? Ist es tatsächlich die Pflicht der reichen Menschen die Welt zu retten? Ist es unmoralisch sein verdientes Geld für so ein Erlebnis auszugeben und wo ist da die Grenze? Ich für meinen Teil kann diese Reaktionen verstehen, aber dennoch bin ich der Meinung, dass jeder mit seinem Geld auch das machen darf, was er will- ohne Shitstorm. Und wenn Herr Bezos sich entscheidet sein Vermögen ins All zu schießen ist das sein gutes Recht. Ich frag mich nämlich, ob die Menschen, die die Bezos, Musks und Trumps für ihre Verschwendungssucht so hart kritisieren ihr Geld auch für die Weltrettung ausgeben? Ich jedenfalls möchte mir nach einem Kneipenbesuch nicht anhören müssen, ich hätte ja die 30 Euro auch für den Klimaschutz ausgeben können. Aber bei Bezos argumentieren wir so? Nachdenkliche Grüße, Trissi
106
596
Sep 12, 21
Habt ihr zu dem Thema "Freiheit und Bindung" spontane Assoziationen?
26
452
Aug 01, 21
Liebe jesus Gemeinde, überall sieht man nur noch z.B.Facebook,die Regenbogenfarben.Ist ja ok tolerant zu sein.Aber man kanns auch übertreiben. Wie steht ihr dazu? Liebe Grüße NL
997
1,720
Jul 27, 21
Hallo Community, ich habe da mal eine Frage: Kann es sein, dass es Willkürherrschaft in Deutschland gibt? So ein Gesetz der Straße, das nirgends aufgeschrieben ist, aber einfach so angewendet wird? Konkreter Fall: Corona Test an Teststation: Mann wartet in Schlange - ziemlich lange. Er braucht den Test, weil er am kommenden Tag einem Auftritt seiner Tochter beiwohnen möchte. Seine Frau kommt später an die Teststation zusammen mit dem schwerbehinderten Kind. Die geht einfach an die ganze Schlange vorbei und drängelt sich vor den Mann vor. Ich kann aufrichtig sagen, dass da nichts abgesprochen war und dass der Mann über das Tun der Frau einigermaßen entsetzt war - aber hätte er beide an das Schlangenende zurückschicken sollen (Die Tochter braucht keinen Test, da voll durchgeimpft)? Nun wird der Test normal für Frau und Mann durchgeführt. Der Mann erhält aber kein Ergebnis, obwohl doch Code gescannt wurde und damit der automatische Prozess eigentlich angestoßen sein sollte. Sicher ein Einzelfall - aber mein Eindruck ist der, dass sich in Detuschland generell so ein Gesetz der Straße durchsetzt. Wie war das in der DDR, wo doch Schlangen zum täglichen Leben gehörten? Gab es da so etwas, dass Vordrängler sozial bestraft wurden (oder solche, die Vordrängler nicht hart zurückwiesen)? Ich möchte das einfach wissen. Habt ihr hier oder woanders ähnliche Erfahrungen gemacht? Einerseits könnte ich die Ethik hinter solchen Konzepten nachvollziehen - andererseits ist das ein offener Angriff auf unsere Rechtsstaatlichkeit. Wo jeder selber zum Richter werden kann, wird auch jeder selbst zu Gott. Es scheint mir eine Krankheit unserer Zeit zu sein, dass Menschen sich auf den Thron Gottes setzen - und meinen, sie würden besser richten oder handeln als Gott - aber es kommt nur entsetzlicher Murks dabei heraus. Dummerweise straft Gott das nicht umgehend. Aber vielleicht tut er das ja nur, weil niemand ihn darum bittet ... Bitte schreibt mir doch Eure Meinung oder auch Eure Erfahrung zu dieser Thematik. Möglicherweise ist dies eine Schlüsselthematik des Heute. Liebe Grüße GoodFruit
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Jun 28, 21


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