Hallo Community,
fast 10 Tage nach Richard Branson ist Amazon Gründer Jeff Bezos mit seiner eigenen Rakete ins All gestartet. Mit an Bord sein Bruder, Flugpionierin Wally Funk und Oliver Daemen, der hat den Ausflug von Papi geschenkt bekommen, was er genau bezahlt hat, ist nicht bekannt, aber an die 28 Mio. USDollar werden es wohl gewesen sein (ich glaub, ich hab zum 18. Geburtstag von meinen Eltern 3 Getränkekisten und einen 10 Liter Topf mit Gulaschsuppe für meine Party geschenkt bekommen 😀).
Seitdem die reichen Leute im All rumcruisen, ist auf den sozialen Netzwerken und auch anderen Medien ein regelrecht Shitstorm gegen Bezos und Branson entbrannt.
https://www.heute.at/s/jeff-bezos-fliegt-ins-all-alle-lachen-nur-ueber-rakete-100153583
"Während rund um die Welt Menschen hungern, träumt der reichste Mann der Welt von Luxus-Hotels am Mond", so die Kritik der Internet-User. Bezos wird zudem schon seit langem vorgeworfen, Mitarbeiter auszubeuten: Keine WC-Pausen, Lohndumping und konstante Überwachung sind nur einige der Horror-Geschichten, die Angestellten aus Amazon-Warenhäusern erzählen. Ironischerweise dankte der Firmenchef nach der sicheren Raketenlandung seinen Beschäftigten mit den Worten: "“I also want to thank every Amazon employee and every Amazon customer because you guys paid for all of this,”", zu Deutsch: "Danke an alle Amazon-Mitarbeitern und Amazon-Kunden. Ihr habt für das bezahlt."
(aus dem Artikel)
Der WDR2 hat gestern und heute Hörer dazu befragt und angesichts der Flutkatastrophe im Sektor vor 1 Woche fielen die Reaktionen teilweise sehr heftig aus. Mit dem Geld hätte man dies und jenes machen können, man hätte es zum Klimaschutz einsetzen müssen, was bilden sich die reichen Fatzes ein, manche hätten nicht mal Geld für 2 Tage Sauerland, aber die Milliardäre bekämen den Hals nicht voll usw. usf.
Wie seht Ihr das? Ist es tatsächlich die Pflicht der reichen Menschen die Welt zu retten? Ist es unmoralisch sein verdientes Geld für so ein Erlebnis auszugeben und wo ist da die Grenze?
Ich für meinen Teil kann diese Reaktionen verstehen, aber dennoch bin ich der Meinung, dass jeder mit seinem Geld auch das machen darf, was er will- ohne Shitstorm. Und wenn Herr Bezos sich entscheidet sein Vermögen ins All zu schießen ist das sein gutes Recht.
Ich frag mich nämlich, ob die Menschen, die die Bezos, Musks und Trumps für ihre Verschwendungssucht so hart kritisieren ihr Geld auch für die Weltrettung ausgeben?
Ich jedenfalls möchte mir nach einem Kneipenbesuch nicht anhören müssen, ich hätte ja die 30 Euro auch für den Klimaschutz ausgeben können. Aber bei Bezos argumentieren wir so?
Nachdenkliche Grüße,
Trissi
Egal ob man sagen kann ...
"Jeder kann mit seinem Geld machen, was er will." (im Grunde genommen stehe ich auch dahinter) ... aber wenn ich mir die Länderliste der Milliardäre anschaue:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Anzahl_an_Milliard%C3%A4ren
dann komme ich am Ende doch zum Schluß: irgendwie ist in Bezug auf das Elend in manchen Ländern Milliardär zu sein unmoralisch.
Indien hat 140 Milliardäre und dann gibt es so viel Elend in diesem Land ... da stimmt irgendwas nicht, weder hinten noch vorne,
und bietet sogar Geld dafür, um Elon Musk auszustechen
Nasa hat nicht genug Geld für zwei Aufträge – Jeff Bezos will helfen
„Wir glauben, dass dieses Angebot sowohl technisch als auch finanziell eine solide Grundlage für die Rückkehr der Amerikaner zum Mond bildet – dieses Mal, um zu bleiben.“
Das Rennen ist voll im Gange
Mit Geld den Welthunger stillen zu können, ist ein Irrtum.
Das Geld ist ein Teil eben desselben Systems, das dieses Leid überhaupt erst verursacht hat.
Ich würde die Milliardäre trotzdem unter keinen Umständen unterstützen, weder Jeff Bezos noch Elon Musk oder wie sie alle heißen (ich weiß, so viele sind das nicht, ich kann - oder vielmehr will - sie mir dennoch nicht merken...)
Das ist wahrscheinlich schwer, weil sie ja überall ihre Finger im Spiel haben. Man kauft ja gern bei Amazon, weil es so bequem ist (ja, auch ich) und auch wenn man z.B. Konzerne wie Nestle nicht unterstützen will, deren Leiter behauptet, das Wasser wäre kein Grundrecht des Menschen, sondern ein Konsumgut und soll daher auch versteuert werden, so weiß man ja doch nicht, was nun alles zu diesem Konzern dazugehört.
Sich aus allem raus zu halten ist schwierig, auch weil man, wenn man z.B. KIK nicht mehr unterstützt, ja den Näherinnen scheinbar die Existenzgrundlage nimmt.
Die einzige Möglichkeit, die ich sehe wäre eigentlich, diesen Milliardären den Geldhahn zuzudrehen, indem man sie nicht mehr unterstützt, aber die haben auch so schon viel mehr Geld, als sie in einem Leben ausgeben könnten.
Schwieriges Thema...
Ga es eigentlich nicht einmal eine Puppensendung, die auch so ähnlich hieß?
