Suizid - Philosophi...
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

Suizid - Philosophie


Brunofragtjesu
Themenstarter
Beiträge : 28

Ich will es möglichst konkret machen. Es geht um die Motivlage zum Suizid: Selbstverachtung (eine Form von Herablassung auf sich, durchbleibender Stolz (isher) Anti - (gesunder)Stolz). Was bringt den gesunden Stolz zurück, den Lebensmut (ohne make belief)? Überlegung ist auch folgende: Die Geschichte des christlichen Gesetzes und der Tal Mud haben eine Bilanz des rechtlichen Verbots von Suizid UND den Motivlagen vom Suizid. Ähnlich wie bei Homosexualität: Gibt es irgendeine tiefere Weisheit "das man das Königreich nicht erben wird", also sich quasi selbst täuscht? Weil ich höre dauernd wie Pastoren immer vorschieben: "Wir wollen nicht über das ewige Schicksal einer Person richten", wobei eindeutig ist, dass es rechtlich verboten ist(in manchen Traditionen). Wenn Suizid so schlimm ist wie Homosexualität, müsste es doch genauso klar mit "Gottesfurch predigen", belegt sein (wenn nicht, ist es sowas wie gähnen, was einfach so mysteriös ist, dass wir es nicht erklären können. Oder ist es wie ein "den Glauben Verraten" durch "Unfähigkeit zu lernen", "Heuchlerei", "Über - Sicherheit der Errettung"?). Aber anscheindend wird es nicht nur entschuldigt, sondern in der modernen Welt sogar auf schwere Krankheit zurückgeführt (externalisiert), obwohl es hunderte von Suizide in der Geschichte gab, bevor wir in ein Sozialstaat, Einsamkeit, Langeweile durch Unterhaltungs - Überfluss und Feel Good Society, hatten, die politisch, militärisch, althruistisch oder einfach natürlich motiviert waren (Hungersnot, Tyrannei, Asketentum).  Soll heißen: Ist Suizidaler mit dem Motiv der Selbstverachtung oder jeder anderen sehr "ungezwungenen" Motivlage, frei den eigenen Tod zu inszenieren, weil Suizid so mysteriös ist wie das Phänomen gähnen, oder wollen Menschen sich eigentlich wegen ihren schrecklichen Entscheidungen, die sie in tiefe Leiden geführt haben manchmal mehr schlecht als recht, mutiger, manischer oder leichter, aber bestimmt und immer noch Normalo seiend, umbringen, um Schaden egoistisch für sich zu begrenzen in einem extrem schädlichen Moment? Warum will niemand die schreckliche Realität des Suizids aussprechen und wir sagen nur fundamentalistisch: "Ich kann es nicht aushalten." "Stimmen treiben mich dazu." "Ich kann einfach nicht mehr." "Es hat alles keinen Sinn." Auf der anderen Seite: "Wir wissen nicht, wie sehr des Suizidalen Inneres leidet." Führt nicht die Verantwortungs -  Absprechung des Suizidalen, zu mehr Verwirrung und Unsicherheit (selbst erfüllende Prophetie der "schweren Erkrankung")? Gleichzeitig sollen als primäre Maßnahme zur Prävention dann, wie für ein Tier im Zoo, einfach rein strukturell und von der Perspektive der Konstruktion, Materialien und Möglichkeiten eingeschränkt werden (statt vertrauensvoll - echtes beibringen positiver Autorität von Suizidalem und Umfeld, investierend Qualität in mentaler und professions Förderung KOMBINIERT mit Motivation und Anspornung des Suizidalen zu kämpfen gegen das "objektiv" Böse Todessehen). Es ist eine große Ethikbox mit eigentlich drei Fragen: 1. Wo steht Suizid als Kategorie in Sünde, und was ist der Schwergrad, wenn wir so etwas wissen können? 2. Wie klar denkt ihr können wir in der gesetzlichen Verankerung und Verbot gehen (komplett "Glauben verleugnen" vs. "Krümmelkacka, Gott entscheidet/richtet") 3. Wie viel Verantwortung trägt jmd. dessen Motive sich zu großen Teilen sich auf eignen "Normalo-Willen" zurückführen lassen bzw. ist ein Suizid jemals eine soveräne Entscheidung des Menschen?

Antwort
17 Antworten
Brunofragtjesu
Themenstarter
Beiträge : 28

Stark

brunofragtjesu antworten


Jack-Black
Beiträge : 5255

@brunofragtjesu Ich kann Deinen Text nicht so richtig verstehen, mir fehlt da die Struktur. Schon allein formal:

- Du könntest z.B. ein paar Absätze mit unterbringen.

- Du könntest die einzelnen Sätze daraufhin untersuchen und gegebenenfalls korrigieren, ob sie korrekt formuliert wurden. Denn sie enthalten schon aus sprachlogischer Sicht diverse Fehler, so dass sie teilweise keinen klaren Sinn ergeben.

- Du könntest versuchen, Dein Anliegen auch gedanklich mehr zu strukturieren. Mir kommt es so vor, als wäre Dein Beitrag ein einziger Monolog, der irgendwie aus Dir herausbrach, und in welchem Du Dir selbst mit assoziativen Sprüngen die Stichwörter gabst.

Verstehe mich nicht falsch: Ich kenne sowas von mir selbst: man ist so tief drin in einem Thema, man hat soviele feste und wichtige Meinungen dazu, dass man gar nicht mehr daran denkt, das die anderen sich bisher gar nicht sonderlich drum gekümmert haben, bestimmte Probleme, die man selbst für wichtig hält, überhaupt nicht bemerkten oder als irrelevant betrachten. Und dann setzt man sich spät nachts hin und schreibt da ein ellenlanges Posting und wenn man ehrlich ist, weiß man am nächsten Tag schon gar nicht mehr, warum man es eigentlich schrieb und was man damit bezweckte. Dies vorab.

 

Zum eigentlichen Thema: Wie genau sieht denn bisher Deine Meinung aus? Denkst Du, dass Selbsttötung Sünde ist? Denkst Du, dass Selbsttötung eine schwere Sünde sei, die praktisch nicht vergeben werden kann, weil man ja dann gewissermaßen unversöhnt mit Gott stirbt, da ja die letzte bewußte Handlung, die man begeht, eine (vorsetzliche) Sünde ist?

Denkst Du, dass es unterschiedliche Arten der Selbsttötung gibt: Suizide, die Sünde darstellen und Suizide, die keine Sünde darstellen?

Falls ja: Wo würdest Du da die Unterschiede festmachen, nach welchen Kriterien würdes Du Selbsttötungen also in die Schubladen "Sünde" und "Keine Sünde" stecken?

Ich stelle diese Fragen eher, damit vielleicht andere Christen hier im Forum erfahren können, um was es Dir geht. Ich persönlich bin ja religiös nicht gläubig und kann also mit dem gesamten Sündenkonzept nichts anfangen. Meiner Ansicht nach darf sich jeder umbringen, wie er/sie es will und unsere Verantwortung geht nur so weit, durch unser Handeln dafür zu sorgen, dass niemand in einen Suizid getrieben wird. Ich selbst hoffe stark darauf, irgendwann mal selbstbestimmt meinem Leben ein Ende setzen zu können und zwar zu dem Zeitpunkt, wo ich selbst unter'm Strich weniger Gründe zum weiterleben erkennen kann, als Gründe, jetzt mal Schluß zu machen. Wann dieser Zeitpunkt gekommen ist - das will ich ganz allein entscheiden und mir von niemandem - weder von der Kirche noch vom Staat, noch auch von Freunden/Verwandten - dreinreden lassen. Aber diese meine persönliche Ansicht hat vermutlich weniger mit Deinem Threadanliegen zu tun.

Es grüßt

the Jack

jack-black antworten
4 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 25790

@jack-black 

Meiner Ansicht nach darf sich jeder umbringen, wie er/sie es will und unsere Verantwortung geht nur so weit, durch unser Handeln dafür zu sorgen, dass niemand in einen Suizid getrieben wird. 

Ich würde das noch etwas weiter unterscheiden: Es macht noch einen großen Unterschied, ob sich jemand spontan zu einer Kurzschlussreaktion hinreißen lässt, etwa aus Liebeskummer, und diese Handlung eigentlich nicht wirklich "gewollt" ist, weil unüberlegt. Oder auch bei psychischen Problemen, wo Menschen gegen ihren eigentlichen Willen handeln (nämlich nachdem diese Probleme überwunden wurden).

Da würde ich in jedem Fall eingreifen, auch wenn die Betroffenen selbst es ausdrücklich "wollen" - weil ich ihnen dieses "Wollen" eben nicht abnehme.

Anders ist der wohlüberlegte Suizid, etwa nach der Diagnose einer unheilbaren Krankheit, die das Leben künftig unerträglich oder nicht lebenswert machen würde... beispielsweise aufgrund einer Demenz oder unerträglichen Schmerzen.

Man könnte das also grob in "anhaltende Gründe für einen Suizid" und "vorübergehende Gründe für einen Suizid" unterscheiden. Bei anhaltenden Gründen ist es gerechtfertigt... bei vorübergehenden Gründen nicht. 

 

Und was die "Sündhaftigkeit" betrifft, so wäre noch zu fragen inwieweit die Person überhaupt frei entscheiden kann... oder nicht von psychischen Problemen und anderen Gründen getrieben wird.

Aber eben aus diesem Grund halte ich das ganze Sündenkonzept für zweifelhaft... jedenfalls aus Gottes Perspektive, der ja schließlich alle Gründe kennt, warum Menschen so sind, was sie sind und warum sie tun was sie tun.

lucan-7 antworten
Brunofragtjesu
(@brunofragtjesu)
Beigetreten : Vor 1 Jahr

Beiträge : 28

@lucan-7 Stimmt, die Unterscheidung ist sehr gut anhaltend und vorübergehend. Top.

brunofragtjesu antworten
Brunofragtjesu
(@brunofragtjesu)
Beigetreten : Vor 1 Jahr

Beiträge : 28

@jack-black danke, man.

brunofragtjesu antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 5255

@brunofragtjesu

<°))Xx<|

jack-black antworten
Kaffitta
Beiträge : 36

Hm, ich dachte immer, Suizid sei generell eine Sünde, die von Gott bestraft wird? Manche Gläubigen halten sogar bei Sterbehilfe dagegen. In Dantes Göttlicher Komödie kommen die Selbstmörder auch ganz schlecht weg. Wenn ich mich recht erinnere werden sie zu versteinerten Bäumen und das auf ewig. Für Christen geht es ab in die Hölle, ohne Aussicht jemals das Paradies zu schauen. Ich bin etwas verunsichert...  

caffita antworten
1 Antwort
Brunofragtjesu
(@brunofragtjesu)
Beigetreten : Vor 1 Jahr

Beiträge : 28

@caffita Du hast Recht, Dante und Co. sind die Weiseren was das angeht. Meine Überlegungen sind rein zynisch-monologer Natur, wie Jack-Black schon angemerkt hat. Meine Sicht angesichts der Beiträge ist jetzt: Es gibt "andauernden Willen" und "kurzweiligen Willen" nach dem Tod (zu verlangen). Der andauernde Wille hat als Konsequenz quasi "Karma" bzw. eigen zu verantwortendes Gericht Gottes (Stress, innerer Schmerz, Vor Boten von Tod: Krankheit [asoziales verhalten, depression inklusive]). Der Grund ist: Der suizidale Mensch hat Verantwortung für seine Gedanken und wahrgenommenen Sehnsüchte, selbst wenn er sie nicht 100% selbst verursacht (Dämon, Unglück, Dritte). Es war schon immer klar: "Krankheit ist Vorbote von Tod und Sünde." Suizidale sind körperlich unter Stress, unabhängig von "andauernden Willen" oder "kurzweiligen Willen" den Tod zu verlangen.

Wo ich aber zweifle ist: Kann der Mensch je, komplett eigenverantwortlich, sich selbst töten? Argument: Der Trieb zu leben, der Überlebenstrieb, ist stärker als jeder andere. Der Anteil eines äußeren, fremden Willens, etwa der eines Dämons, scheint mir unweigerlich. Wie beim Alien - Hand - Syndrom schaltet das Gehirn, im Falle eines kurzweiligen Willens nach dem Tod, komplett um auf motorischen Autopilot. Die Selbsttäuschung ist so perfekt, dass der Suizidale denkt, dass Todessehen wäre sein eigener vollumfänglicher Wille, sodass er seinen Überlebenstrieb selber blockiert. Der mutmaßliche Einfluss eines dämonischen Willens muss nicht viel machen außer den Suizidalen weismachen, dass sein eigener Wille, wie der des Dämons funktioniert. So weit der zynische Monolog. Ich stimme vollkommen überein, dass Suizidale zu versteinert werden (das entspricht wahrscheinlich steinhart festgefahren in Lügen)

brunofragtjesu antworten


Gelöschtes Profil
Beiträge : 28263

@brunofragtjesu 

Leider ist es nicht immer Stolz und anderes, was Menschen zum Suizid treibt. Es können starke psychische oder körperliche Ursachen haben. Und ja, auch da ist GOTT nicht zu sehen. Warum auch immer. 

 

Ich selber habe Suizidgedanken. Vor allem dann, wenn mich Dinge sehr überfordern. In meinem Fall wäre es eine Flucht. 

 

Mir persönlich ist egal was da hier und da in der Bibel steht. Ob ein Mensch, der Suizid begeht, in die Hölle kommt. Ich kann das nicht wissen. Aber sollte ich unheilbar krank sein, grausame Schmerzen haben  oder Siehtum verfallen, ich würde Sterbehilfe in Anspruch nehmen. Ich weiß nicht, ob du Menschen kennst, die in solch Situationen sind. Ich habe es  in meiner Familie erlebt. Ich habe Gott gefleht, deren Leiden ein Ende zu bereiten. Ich sag dir, da haben es Tiere besser. Sollte ich an unheilbaren Krebs leiden und die ersten krassen Schmerzen haben. Ich nähme eine Klinge und schneid mir irgendwo besoffen im Wald die Pulsadern auf....oder Sterbehilfe suchen.

deleted_profile antworten
7 Antworten
Brunofragtjesu
(@brunofragtjesu)
Beigetreten : Vor 1 Jahr

Beiträge : 28

@meriadoc Ich will natürlich damit (Suizid kündigt sich an und ist wahrscheinlich verantwortbar) nicht sagen, dass es keine Ausnahme Situationen gibt [Außerdem will ich auf keinen Fall sagen, dass Menschen nur krank sind, weil sie sündige Gedanken zulassen - das ist, meiner Meinung nach, weit eine verbreitete Irrlehre. "Menschen sind vorerst/primär, aber nicht nur, durch das Gesetz/ den Fluch Gottes:"Dem Menschen ist es bestimmt einmal zu sterben dann das Gericht.", erblich [Adam/bzw. Noah] dazu bestimmt zu sterben und davor krank zu werden, zu altern]. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die heutige Not - Betreuungseinrichtungen Menschen, durch die Mittelsverweigerung (für Lebensbeendung) "wie Tier im Zoo" eingesperrt werden (das trifft vorallem in extremen Leidsituationen zu: Nerven bezogene Leiden, altersbezogene Leiden) anstatt mit Mut, Autorität, echten Emotionen den Sterbenden oder Tod-Sehnenden beizustehen. Ich vermute es ist Teil der emotionalen Sterilität der Kultur bezüglich des Todes. Anders als in Afrika (ländlichen Regionen) oder im Militär. Dort ist Tod oft/häufig und dadurch ein religiös-symbolisch wichtiger Teil der emotionalen Landschaft. Menschen haben sozusagen Übung in heftigen, kurzweiligen klagen und trauern bzw. (im Fall der Sterbehilfe oder des Schwertfalls) Übung im hemmungslosen überwinden eingefräster Verhaltensweisen und Handlungsmuster (Überlebensdrang, Unschuld und Tod-Fernheit).

brunofragtjesu antworten
Goldapfel
(@ga2)
Beigetreten : Vor 7 Monaten

Beiträge : 693

@brunofragtjesu 

Ich stimme dir insofern zu, dass alt werden und sterben hier bei uns oft ausgelagert wird und dadurch „verschwindet“.
Wer lebenssatt oder auch des Lebens müde wird, nimmt weniger Nahrung und Flüssigkeit zu sich.

Aufgabe der Medizin ist es, am Leben zu halten. Also ernährt man künstlich. Hält unbedingt am Leben.
Das ist zwar verständlich, halte ich aber für falsch.

Vorsorgevollmachten helfen in dem Fall. Da lässt sich zB festlegen, dass man beispielsweise nur eine Schmerzmedikation und keine künstliche Ernährung oder sonstige lebensverlängernde Maßnahmen wünscht.

Auch die Hospizbewegung/Hospize sind sehr gut. Sie helfen Menschen, würdevoll sterben zu können. Da kann man sich nach einer Schulung auch ehrenamtlich engagieren und Menschen bis zu ihrem Tod begleiten.

 

ga2 antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28263

@ga2 

 

Hi, ich finde Hospize sehr gut und ich habe das in meinem vorherigen Thread aus dem Augen gelassen. Problem, es gibt immer mehr Menschen die älter werden und auch immer mehr Menschen werden älter und der Pflegebedarf steigt. Irgendwann wird es auch da fehlende Plätze geben. 

 

Jeder, der sterben möchte, der soll unterstützt werden. Da  reicht es ein Tablettencocktail, den man in aller Ruhe zuhause nimmt. Natürlich müssen das gewisse Einrichtungen das wissen. Herr / Frau  hat Suizidtabletten erhalten. Macht euch darauf gefasst. 

 

So lassen sich (leider blöd ausgedrückt) Sauerei beim Suizid vermeiden. Durch erhängen oder Pulsadern in der Wohnung aufschneiden oder anderes. Und der Suizid ist dann humaner und seriöser. 

 

Ich wäre voll dafür es so zu tun. Sonst müsste ich wirklich in einem Wald gehen, mich betrinken(betäubt bissl) und mir die Pulsadern aufritzen. Zum Leidwesen derer dich mich finden 🙁 

deleted_profile antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28263

@brunofragtjesu 

 

Hi, ich habe gestern auf ARD Querschuss gesehen. Da tötet sich ein 80 jähriger Mann selbst und hinterlässt tiefe Fragen.

 

Die ehemalige Freundin des Mannes bekam mal vor zig Jahren einen Brief von ihm und darin schrieb er seine suizidalen Gedanken. Sie sagte zum Sohn: Es ist nicht deine Verantwortung. Er war schon vor deiner Geburt suizidal. 

Ich kenne das. Ich hatte mit 12 schon suizidale Gedanken. Die ließen im Laufe des Lebens nach, aber verschwanden nie richtig. Ich kam damit zurecht...aber sie waren immer wieder mal da. Das liegt einfach an meinen Lebensumständen und ich konnte sie unter Kontrolle bringen. Hatte auch gute Zeiten, aber trotzdem waren es wenige. Das meiste war nicht einfach. Als ich mal Christ sein wollte und irgendwie damals gebetet habe, hoffte ich sehr, dass dies sich ändert. Ja, es wurde weniger, gingen aber nie weg. Trotz vieler Gebete. Ich bin immer noch suizidal veranlagt, wenn auch viel schwächer. 

Ich war letztens 2 Monate krank, gehe seit Monaten nicht mehr in die Gemeinde (vermisse es nicht) und sehe, wie andere Christen sich abmühen und verbittern. Das hat mich dazu gebracht, den Glauben zu hinterfragen. 

 

Ich mache das beste aus meinem Leben und daher bin ich so pragmatisch. Ich habe panische Angst vor Siechtum und dahinvegetieren wenn ich krank bin. Vor dem Tod weniger. Bewundernswert die Menschen die das können, ich kann es nicht.

Es ist erschreckend, aber an Suizid sterben mehr Menschen als bei Verkehrsunfällen. Mehr Männer als Frauen. Jeden Tag sterben 8 junge Menschen an Suizid, jeden Tag hunderte Versuche.

 

Die meisten Menschen, die am liebsten sterben würden, wollen nicht tot sein. Sie wollen leben. Doch sie sind in großer Not. Sie wollen nicht so weiterleben, wie sie bisher gelebt haben.

https://www.irrsinnig-menschlich.de/hilfe/suizid/

 

Da suchen Menschen Hilfe, beten vielleicht zu Gott. Doch der ist nicht da.

 

 

 

 

 

 

deleted_profile antworten
Brunofragtjesu
(@brunofragtjesu)
Beigetreten : Vor 1 Jahr

Beiträge : 28

@meriadoc Nur ein rein philosophisches Kommentar zu dem eben gesagtem.

Selbst gerade eine panische Periode und Selbstmord - Kontemplation verarbeitend, denke ich oft an die Konsequenzen, wie ich meine Zeit verbringe. So dunkle Gedaken denken, schafft Spuren im Gehirn, hat Folgen.

Dein Kurzeinschätzung des Lebens mit chronischem Selbstmord als "nicht einfach", aber nicht ohne, wenn auch wenige, "schöne Momente" ist eine sehr guter Gefühlsbeschreibung der End-Konsequenz, zu der ich komme am Ende der Kontemplation.

Sinnlose Selbsttäuschung. 

Ich Mensche denke mein Leben lang. Wenn ich mediale Unterhaltung nachgehe, wenn ich esse, wasche, aufstehe, mich hinlege. Wenn ich Dialog führe, lese, rechne, assoziiere.

Aber obwohl ich immer denke (mit oder ohne Frische und Klarheit), am Ende sind es nur kurze, wenige Augenblicke in denen absolut alles gestimmt hat. Am Ende meines Lebens, an der Endkonsequenz meiner Erziehung (= Gedanken und Verhaltens- Lehrstunden von 1-6 Jahren) und meiner Entscheidungen angekommen, ist alles was ich bin in einem kurzen Zeitfenster entschieden worden. Ich habe mich entschieden mich selbst zu täuschen, über die Wichtigkeit von Wissen, Netzwerken, Anpassbarkeit, Schnelligkeit. Die Konsequenz ist nicht ein Leben ohne Wissen, Netzwerken, Anpassbarkeit und Schnelligkeit, sondern; Momente des Glücks, in denen all diese Sachen nicht nötig waren und eine Lebenszeit von durchschlagen in törichten Verzicht auf all diese Sachen.

Am Ende war nicht das Leben sinnlos, sondern meine Anstrengung. Das ist, was mich so runterzieht. Aber "die Kontrolle  kriegen", ist nicht unmöglich und auch meine Neigung wird schwächer werden. 

Psalm 19 "Von den verborgenen Sünden sprich mich frei."

brunofragtjesu antworten
Goldapfel
(@ga2)
Beigetreten : Vor 7 Monaten

Beiträge : 693

@brunofragtjesu 

Lieber Bruno, ich wünsche dir, dass auch du die Erfahrung machen kannst, dass Gott dich tragen will und dir helfen kann. Auch darin, das Negative mit Positivem zu überschreiben. 
Deine Festplatte sozusagen neu zu formatieren. 

ga2 antworten
Goldapfel
(@ga2)
Beigetreten : Vor 7 Monaten

Beiträge : 693

@meriadoc 

Da suchen Menschen Hilfe, beten vielleicht zu Gott.

Das

Doch der ist nicht da.

ist dein Glaube.

Mein Glaube ist da anders. Ich mag manches nicht verstehen, aber ich bin gewiss, dass Gott jeden verzweifelten Schrei hört und der nicht ins Leere verhallt. Und ich weiß, dass ich am Ende, nach diesem Leben hier Antworten auf alle meine Fragen bekommen werde. Auch wenn es dann eigentlich nicht mehr wichtig ist. Es vollendet nur das Bild. ❤️

 

Ansonsten, wie ist dein „…als ich mal Christ sein wollte…“

zu verstehen? Du wolltest Christ sein ohne Christus oder wie? Die Liebe Gottes zu dir hast du nie persönlich erfahren? 

Außerdem frage ich mich, was du für Christen kennst, wenn die scheinbar versuchen, durch Leistung etwas zu erreichen, was sie nicht erreichen können. Oder ist das und deine  Wahrnehmung ihrer Verbitterung eben genau das, nämlich deine Wahrnehmung?

ga2 antworten
Brunofragtjesu
Themenstarter
Beiträge : 28

Die glückliche Konsequenz ist ein Leben ohne Wissen, Netzwerken, Anpassbarkeit, Schnelligkeit, was die Momente des Glücks zu Momenten macht, in denen all diese Sachen nicht nötig sind. Die unglückliche Konsequenz ist eine Lebenszeit voll törichten Verzichts auf all diese notwendigen Bereiche,   (deren Meisterung, auch Weisheit bringen würde). Die unglückliche Konsequenz ist, ich muss mich zwingen, mir selbst weiszumachen, dass der Verzicht und die gesteigerte Anstrengung, die Glücksmomente herbeibringen wird.

Wenn ich mich abmühe, schafft das Vergehen von Zeit, ein Kontinuum, in welchem ich ohne Anstrengung oder Weisheit wunschlos glücklich sein kann. Wenn ich mich verweigere mich abzumühen, schafft das Vergehen von Zeit, spätestens zum Todeszeitpunkt, ein ähnliches Glücksgefühl, wozu ich ebenfalls weder Anstrengung noch Weisheit bedarf (angenommen die Geisterwelt ist für jedermann im ersten Moment befreiend). Das ist das unbestechliche, unsterbliche Leben.

Das abmühen ohne Anhalt, während die Lebenszeit vergeht, im Bewusstsein, dass nur ein Drittel - des Lebens wirklich ein Rolle spielt und große Weichen legt. Das ist das sterbliche Leben.

Dieses Verhältnis zieht runter. Aber: "Wer ist in den Himmel gestiegen" (Joh 3:13), als nur einer (Röm 10). Jesus.

brunofragtjesu antworten


Teilen:

Hey du!

Dieses Forum ist für dich kostenlos.
Das funktioniert nur, weil uns treue Menschen regelmäßig mit ihrer Spende unterstützen.
Bist du dabei?