Abtreibung? Ja oder nein?
Wie steht ihr zum Thema Abtreibung? Seid ihr Befürworter oder strikt dagegen? Ich würde gerne mal ein paar Meinungen hören, mal schauen, was andere Christen darüber denken 🙂
Ich persönlich bin gegen Abtreibung, weil ich daran glaube, dass jedes Leben von Gott gewollt und wertvoll ist. Die Bibel zeigt, dass das Leben nicht erst nach der Geburt beginnt, sondern bereits im Mutterleib von Gott geformt und geplant wird. Dazu passt Psalm 139 „Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleib. [...] Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben.“ Für mich ist das ein Hinweis darauf, dass jedes ungeborene Kind von Gott gesehen und geliebt wird.
Auch Jeremia 1:55 unterstützt meine Ansicht, wo Gott sagt: „Ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich erkannt, und ehe du geboren wurdest, habe ich dich geheiligt.“ Diese Worte zeigen mir, dass Gott für jedes Leben einen Plan hat – auch für die, die noch nicht geboren sind. Abtreibung bedeutet für mich, diesen göttlichen Plan zu zerstören und ein Leben zu beenden, das genauso wertvoll ist wie jedes andere.
Außerdem stehe ich zu dem Gebot aus 2. Mose 20 „Du sollst nicht töten.“ Für mich gilt dieses Gebot uneingeschränkt, auch für das ungeborene Leben. Deshalb sehe ich Abtreibung auch als eine Form von Mord, denn es handelt sich um das gezielte Beenden eines menschlichen Lebens. Jedes Kind, ob geboren oder ungeboren, hat das Recht zu leben, zu wachsen und die Zukunft zu erleben, die Gott für es vorbereitet hat.
Ich finde es außerdem total erschreckend, dass Abtreibung weltweit die häufigste Todesursache ist. Deshalb bin ich auch in der Öffentlichkeit dagegen, um für die zu kämpfen, die es selber nicht tun können – für die, die keine Stimme haben (Sprüche 31 „Öffne deinen Mund für die Stummen, für das Recht aller Schwachen! Öffne deinen Mund, richte gerecht und verteidige den Elenden und Armen!“)
Für mich ist das Leben ein Geschenk Gottes, das es zu schätzen und zu schützen gilt. Ein ungeborenes Kind ist kein Problem, das gelöst werden muss, sondern ein Mensch mit Würde, Wert und einer Zukunft. Deshalb lehne ich Abtreibung ab und glaube, dass wir als Gesellschaft Wege finden müssen, Frauen in schwierigen Situationen zu unterstützen, ohne das Leben ihrer Kinder zu gefährden.
So, das war meine Meinung zum Thema Abtreibung, für mich ist das Thema total wichtig, ich hab oft das Gefühl, dass Gott mich erwählt hat, um dafür zu kämpfen. Aber ich stoße so unglaublich oft auf harte Kritik, hab alle Freunde verloren, großteils auch wegen diesem Punkt. Deshalb würde mich interessieren, wie andere Christen dazu stehen. Gibt es positive Aspekte, die ich übersehen habe? Dinge, die ich dann doch zu kritisch sehe?
Danke schonmal für eure Antworten🫶🏼
Veröffentlicht von: @kristinchristinWie steht ihr zum Thema Abtreibung? Seid ihr Befürworter oder strikt dagegen? Ich würde gerne mal ein paar Meinungen hören, mal schauen, was andere Christen darüber denken 🙂
Ganz einfach, wenn eine Frau abtreiben will, dann lasst die um Himmels willen abtreiben.
Jeder Frau gehört ihr Bauch selber und nicht irgendwelchen christlichen Fundamentalisten.
Sonst landen wir ganz schnell in einem christlichen Faschismus.
Jesus Selber hat nie ein Wort für oder gegen Abtreibung verloren.
Jesus Selber hat nie ein Wort für oder gegen Abtreibung verloren.
🙄 echt ein super Argument…
Es ist sicher eine Super Sache sich für den Schutz des Lebens einzusetzen, keine Frage.
Aber was regelmäßig zu wütenden Gegenprotesten führt ist ja nicht, dass diese Leute der Gegendemonstranten gerne Leben vernichten wollen sondern dass sie sich darüber aufregen, dass andere Leute Gott spielen und bestimmen wollen was mit ihrem Bauch passiert.
Ihr werdet sein wie Gott......sagte schon die Schlange im Paradies....und könnt selber bestimmen, was gut und böse ist...
Das ist zu Recht furchterregend, wenn jemand Gott spielen will, nicht von ungefähr hat der Begriff "Gottesstaat" eine negative Bedeutung, wer möchte schon in einem Gottesstaat leben?
Auch der Gott der Bibel ist keiner, der jedem wohl und keinem weh will, schon in der Sintflut hat Er ohne Gnade die gesamte Weltbevölkerung außer einer Handvoll wieder ausgerottet.
Und warum sind wohl alle großen menschenverachtenden Despoten gegen und nicht für Abtreibung?
Es gibt dutzende von plausiblen Gründen für eine Abtreibung. Abtreibung ist menschlicher als schon geborenes Leben zu töten. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern an die Zeit als ich in der Fruchtblase im Mutterleib geschwommen bin, hätte da jemand meine Nabelschnur durchgetrennt, dann wäre ich halt heute hier eben nicht am posten. Aber als ich drei Jahre alt war, hatte ich mir (durch eigene kindliche Ungeschicktheit) eine Verbrennung dritten Grades zugezogen, da kann ich mich ganz genau dran erinnern. Die Narbe ist bis heute sichtbar tut aber Gottseidank nicht mehr weh.
Also die Moral von der Geschicht:...Leute, bevor ihr das ungeborene Leben schützen wollt, schützt doch besser erst mal das schon geborene Leben.
Was ist mit den Folteropfern von Assad, die zu Tode gefoltert wurden, wer hat die denn geschützt?
Was ist mit den Leuten aus Nordkorea, die ohne jegliche militärische Ausbildung als "Kanonenfutter" in den Kampf gegen die Ukraine geschickt werden, wer schützt die denn?
Das wäre doch mal eine lohnenswerte christliche und menschliche Aufgabe, oder?
Veröffentlicht von: @fizzibitz...Leute, bevor ihr das ungeborene Leben schützen wollt, schützt doch besser erst mal das schon geborene Leben.
Auch wenn ich hier evtl. als Abtreibungsbefürworter rüberkomme (was ich eigentlich gar nicht bin - ich hab nur Verständnis, falls jemand sich zu diesem Eingriff entscheidet; das ist ein großer Unterschied) - genau das denk ich auch immer.
Sehr leidenschaftliches Plädoyer. Woher kommt das? Dachte früher selbst ähnlich.
Ihr werdet sein wie Gott......sagte schon die Schlange im Paradies....und könnt selber bestimmen, was gut und böse ist...
Woher hast du denn das mit dem bestimmen?
Ich lese in meiner Bibel immer noch „erkennen“.
Ich wüsste ansonsten nicht, wo es hier im Thread darum geht, etwas zu verbieten oder jemanden zu zwingen?
@ga2 Woher hast du denn das mit dem bestimmen?
Ich lese in meiner Bibel immer noch „erkennen“.
Nun wird über das Thema aber nicht im luftleeren theologischen Raum diskutiert, sondern es ist eins der zentralen Punkte einer bestimmten politischen Positionierung. Dafür können zwar die hier Beteiligten DiskutantInnen nichts, aber es zu ignorieren geht in die Richtung: "Da stelle wa uns ma janz dumm..."
In den USA kann man, wenn jemand besonders vehement mit der Bibel gegen das Selbstbestimmungsrecht der Frauen über ihren eigenen Körper argumentiert, mit einer recht guten Wahrscheinlichkeit darauf tippen, dass diese Person auch vehement das Recht auf privaten Waffenbesitz im Sinne des 2. Verfassungszusatzes pocht. Und wenn man Geld darauf verwetten soll, ist es eine recht sichere Wette, diese Person als Trumpwähler einzustufen, bzw. eben als "konservativen" Wähler der Republikaner.
Gibt es da eine inhaltlich zwingend logische Verbindung zwischen Waffenbesitz-Befürwortung und Frauenrechten-Ablehnung? Sicherlich nicht. Und doch korrelieren diese beiden Ansichten in den Köpfen. Warum? Weil die Abtreibungs-Diskussion von den konservativen Think-Tanks über Jahrzehnte hin zum verläßlichen Streit-Thema sozusagen im Diskurs verankert wurde, nachdem die "Rassenfrage", an der sich früher die politische Identität der religiösen Rechten festmachte, sich als nicht mehr so tragfähig herausstellte: Mit Rassismus (der dann gern eben auch mit Bibelzitaten als religiös fundiert dargestellt wurde) war ab den 70er Jahren kein politischer Blumentopf zu gewinnen und so fand man in der Abtreibungsfrage ein verlässlicheres Themenfeld, um sich selbst als die Guten, die politischen Gegner als die Bösen hinzustellen.
Einmal wieder verweise ich auf Annika Brockschmidt und ihr Buch "Amerikas Gotteskrieger: Wie die Religiöse Rechte die Demokratie gefährdet", worin sie diese Entwicklung in den USA seit Mitte des letzten Jahrhunderts akribisch nachzeichnet.
Es ist also in der Praxis so, dass diejenigen, die einen Präsidenten gewählt haben, der schon vor seiner Inauguration (anders kann man das ja kaum noch nennen... 😉 ) Nachbarstaaten (Panama, Grönland...) mit Krieg droht und verlangt, dass alle Nato-Staaten 5% ihres Bruttoinlandproduks für's Militär ausgeben sollen, dies auch deswegen mit "gutem Gewissen" taten, weil die religiöse Rechte mit der Abtreibungsfrage eine Art emotionalen Trigger-Punkt etabliert hat, auf den sie bloß zu drücken braucht, um die weltanschauliche Selbstgerechtigkeit ihrer Wählerklientel schön hoch zu pushen. Botschaft: "Wir sind diejenigen, welche die wehrlosen kleinen süßen Kinder verteidigen, wer den politischen Gegner wählt, wählt Mörder!"
Nochmals: Ich will niemandem, der/die hier im Thread mitdiskutiert, unterstellen, so zu ticken. Aber viele, viele Millionen Christen haben in den USA gezeigt, dass sie genau so ticken und dass sie sich am religiösen Nasenring willig durch die politische Manege führen lassen. Und in der Politik geht es stets um's Bestimmen, nicht um's Erkennen.
Bist du am Umsatz von Frau Brockschmitts Buch beteiligt?
@ga2 Bist du am Umsatz von Frau Brockschmitts Buch beteiligt?
Was denkst Du denn?
Klingt sehr engagiert.... aber auch ein wenig sehr absolut.
Wie denkst du über den Bereich, wenn das Leben der Mutter (und damit auch des Ungeborenen) gefährdet ist z.B. durch eine Präeklampsie, wenn sie sehr früh auftritt? (Bei späten Präeklampsien wird das Kind frühzeitig geholt und wie ein Frühchen umsorgt.) ...also die medizinische Indikation.
@deborah71 Danke, dass du deine Meinung zu dem Thema geteilt hast🤍
Du hast dich also aus eigener möglicher persönlicher Betroffenheit in der Zukunft mit dem Thema auseinandergesetzt.
Du kannst für deine Sichtweise werben, sie aber niemandem aufzwingen.
Aktuell haben wir eine praktikable Gesetzeslage in Deutschland, die Nichtchristen und Christen ernst nimmt und viele Hilfen zur Wahl zum Leben bietet und Leichtfertigkeit mit dem Leben des Ungeborenen erschwert. Das ist sehr wertvoll.
Veröffentlicht von: @kristinchristindenke ich, dass wir alles tun sollten, um das Leben von Mutter und Kind zu schützen.
Im Bekanntenkreis:
Präeklampsie in der 18. SSW mit einem Kind mit Trisomie18.
Man hat das Kind geholt. Gegen den Willen der Mutter.
Die Mutter hatte bereits zwei ältere Kinder, die sie brauchten.
Wer will hier richten?
Ich habe in einer Gyn-Praxis gearbeitet und kann sagen, das es Frauen gibt, die sich Abtreibungen leicht machen und sogar mehrmals im Jahr (!) zu einem Abbruch gehen, was ich abstoßend finde.
Allerdings gibt es auf der anderen Seite Frauen in verzweifelter Lage und Opfer von Gewalt und medizinischen Notlagen, da sollte man nachdenken und "gnädig" sein. Wir hatten z. B. eine 14-jährige, die durch Missbrauch schwanger wurde und eine 7-fache Mutter, die ein 8. Kind umgebracht hätte. Soll man etwa solche Frauen zwingen, das Baby zu bekommen - Nein!
Meine Chefin hat zwar selbst keine Abtreibungen durchgeführt und nannte den Vorgang "barbarisch", doch hat sich sich immer genau mit den betroffenen Frauen unterhalten.
Was Gottes Plan für ein Leben angeht, so kann es vielleicht sein, das eine Kinderseele nur wenige Tage und Wochen im Leib der Mutter leben darf und damit auch einen Sinn erfüllt hat?
Veröffentlicht von: @millie49Was Gottes Plan für ein Leben angeht, so kann es vielleicht sein, das eine Kinderseele nur wenige Tage und Wochen im Leib der Mutter leben darf und damit auch einen Sinn erfüllt hat?
Wow, was für eine gute Frage. - Ich bin erinnert an ein Paar, die sich so sehr Kinder wünschten, das vor Gott legitim fanden, aber keine bekamen. Sie halfen viele, viele Male künstlich nach, aber auch das fruchtete nicht. Das Kind starb immer in den ersten beiden Monaten im Mutterleib. - Ich stelle mir vor, diese Frage zu stellen und bin erst mal sprachlos. Nicht, weil ich die Frage absurd finde oder verkehrt oder sowas ... ich hätte wirklich keine Antwort drauf.
@neubaugoere In der Praxis hatten wir auch 2 Patientinnen, die nicht schwanger wurden. Also wurde künstlich nachgeholfen, aber entweder kam erst gar keine Schwangerschaft zustande oder die Frau hatte eine Fehlgeburt. Die Ehen litten darunter. Ich habe immer nur gedacht: "Mensch, akzeptiert doch endlich, das ihr nicht Eltern werden könnt oder sogar werden sollt!" Aus irgendeinem Grund, versagt man euch ein Kind und das wird evtl. einen höheren Sinn haben.
Die Seele huscht nur ganz kurz ins Leben und wieder zurück, weil - da gibt es 100 Gründe bzw. Argumente!
Ja, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schwer das ist, ich wollte nie Kinder. Aber genau das dachte ich trotzdem auch immer, wenn es wieder und wieder und wieder schiefging. Sie fanden ihren Wunsch legitim, ich ja auch. Es war wirklich nicht einfach.
@neubaugoere Ich hab Kinder, aber ich denke, wenn ich auf natürlichem Weg nicht schwanger geworden wäre, hätte ich es dabei belassen. Sooo stark war dieses Bedürfnis nicht, dass ich alles medizinisch mögliche getan hätte.
Sag ich mal.
Veröffentlicht von: @millie49Was Gottes Plan für ein Leben angeht, so kann es vielleicht sein, das eine Kinderseele nur wenige Tage und Wochen im Leib der Mutter leben darf und damit auch einen Sinn erfüllt hat?
Ich habe mal gelesen, dass ein hoher Prozentsatz aller Schwangerschaften (ich meine, es waren um die 40%) vorzeitig enden, in den ersten drei Monaten und oft so früh, dass die Mutter noch nicht einmal wusste, dass sie schwanger ist. Wenn die Natur das so eingerichtet hat (oder wenn Gott das zulässt, wie wir Christen sagen würden), dann wird das einen Sinn haben und macht uns die Dimension deutlich, von der wir hier reden.
Das soll kein Argument für Abtreibung sein. Aber wer nie in einer kaum no ch zu bewältigenden Situation war, in der der Gedanke "ich schaffe nicht noch ein Kind" nicht mehr wegzuleugnen ist, sollte sich bitte zurück halten mit einem Urteil über Frauen, die abtreiben.
Hinter jeder schwangeren Frau steht eine Geschichte, die wir nicht kennen. Und niemand treibt sein Kind aus Jux und Dollerei ab.
@mamba
Und am Ende muss in erster Linie die Frau mit ihrer Entscheidung - egal wie diese ausfällt - zurechtkommen und weiterleben.
Möglicherweise wird auch einem Kind viel Leid erspart, wenn es nicht auf die Welt kommt, sondern direkt in Gottes Armen landet.
Möglicherweise wird auch einem Kind viel Leid erspart, wenn es nicht auf die Welt kommt, sondern direkt in Gottes Armen landet.
Diesen Gedanken kenne ich aus meiner persönlichen Geschichte. Ich war ein ungewolltes Kind von Elternseite, Pflegemutter hat mich aus „Mitleid“ genommen. Und mit dem „Wissen“ bin ich aufgewachsen. Ein „Ja“ zu meinem Leben zu finden, ist mir unglaublich schwer gefallen.
Das hat auch meine Haltung zu Abtreibung sehr lange geprägt. Ich habe trotz meiner Überzeugung, dass Gott heilen will und kann, damit argumentiert, dass es für ein Kind besser sei, nicht geboren zu werden, als mit dem Gedanken zu leben, dass man sich eigentlich besser für eine Abtreibung entschieden hätte.
Heute ist das anders. Auch durch Geschwister, die mit großer Hingabe und Liebe ihre Pflegekinder umsorgen sowie eine junge Familie unterstützen, die ihr Kind trotz extrem schwerer Bedingungen trotzdem bekommen hat.
Ich denke und glaube, dass Gott dieses „trotzdem“ immer hat. Für jeden Menschen. Auch wenn es jenseits meiner eigenen Vorstellungskraft liegen mag.
Und dass es uns nicht zusteht, gegen Gottes „trotzdem“ zu handeln.
Beim Werben für das Leben, sollten wir aber auch bereit sein, Verantwortung für diese Kinder und Familien mit zu übernehmen. Etwas zu „verbieten“ ist relativ einfach. Praktisch den Lebenden helfen, kostet. Vor allem Zeit und Energie.
Wenn ich ein Kind abtreiben lasse, um ihm mögliches Leid zu ersparen, nehme ich aber auch anderen den möglichen Segen durch diesen Menschen.
Ich finde das Argument inzwischen nicht mehr zugkräftig. Damit lassen sich nämlich auch wunderbar behinderte Kinder verhindern.
Dass die Frau aber am Ende mit ihrer Entscheidung für eine Abtreibung leben muss, darin stimme ich dir zu. Auch, wenn sie das Kind austrägt.
Das möglicherweise ändert für mich nicht unbedingt etwas.
Wir wissen es nicht. Und vielleicht würde dieses Kind enorm leiden. Vielleicht würde es aber auch die unvorstellbar große Liebe Gottes erfahren und Heilung erleben? Vielleicht hätte es auch ganz viele glückliche und schöne Momente. Wir wissen es nicht.
Es wird häufig gesagt, „wer weiß, wozu das gut ist“, wenn es um Dinge geht, die außerhalb unserer Kontrolle geschehen.
Das Leben eines werdenden Menschen zu beenden, ist aber innerhalb unserer Kontrolle und wir maßen uns etwas an, wenn wir denken, dass ihm möglicherweise Leid erspart bleibt und benutzen das womöglich noch als Entschuldigung. Und das ist falsch.
Besser zu sagen „Ich kann damit nicht umgehen“ „mir macht das Probleme“ „Ich entscheide mich dafür, weil ich nicht weiß, ob ich dieses Wesen lieben kann oder will“ . Das wäre ehrlicher. Es ändert nicht unbedingt etwas daran, dass ein Menschenleben unterbrochen wird, aber es redet nichts „gut“, was erstmal nicht gut ist. Ja, Gott versteht viel und ist voller Gnade und Erbarmen. Aber es hilft nichts, falsches gut zu nennen.
So ist der Weg zu einer späteren Heilung nicht so zugebaut.
Zumindest verstehe ich das so.
Veröffentlicht von: @ga2Besser zu sagen „Ich kann damit nicht umgehen“ „mir macht das Probleme“ „Ich entscheide mich dafür, weil ich nicht weiß, ob ich dieses Wesen lieben kann oder will“ . Das wäre ehrlicher. Es ändert nicht unbedingt etwas daran, dass ein Menschenleben unterbrochen wird, aber es redet nichts „gut“, was erstmal nicht gut ist.
Es ging mir nicht um gutreden. Es ging mir tatsächlich darum, dass es Situationen gibt, wo man dem Kind Leid ersparen will.
Ich glaube dir, dass es dir nicht ums gut reden geht. Aber ich behaupte, dass dieses „Leid ersparen wollen“, im Endeffekt etwas vorgeschobenes ist, weil man selbst hilflos ist und mit der Situation nicht umgehen kann. Ähnlich wie es auch beim Thema Sterbehilfe benutzt wird.
@ga2 "Ähnlich wie es auch beim Thema Sterbehilfe benutzt wird." Hm, mich hat der Tod meiner Frau zum Befürworter der Sterbehilfe gemacht.
Und niemand treibt sein Kind aus Jux und Dollerei ab.
Da weiß ich nicht, ob ich da so ganz mitgehen kann…
In Sachen pro Abtreibung wird das gerne mal angeführt. Ebenso wie die vergewaltigten schwangeren Frauen oder die, die um ihr Leben bangen müssen.
2023 wurden in D ca 106000 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Die Pille danach zählt ebenso wenig als Abbruch wie die Spirale. Ich weiß auch nicht, wie man es beurteilen kann, wenn es im Zuge von künstlicher Befruchtung zu überflüssigen Embryonen kommt und die nicht überleben. Aber das ist ein anderes Thema, sorry.
Demgegenüber stehen 2023 ca 690000 Geburten in Deutschland. Unter diesen Kindern werden mit Sicherheit auch Kinder aus Missbrauch und/oder Vergewaltigungen sein. Ebenso wie Kinder, deren Austragung und Geburt ein Risiko für die Mutter war.
Es gibt Frauen, für die ist ein Abbruch eine weitere Form der Verhütung.
Es gibt Frauen, die sagen, Frauen hätten nur deswegen Probleme nach einer Abtreibung, weil ihnen ein schlechtes Gewissen gemacht würde.
Ich denke schon, dass unter diesen 106000 Fällen durchaus auch Frauen sind, die eine Abtreibung auf die leichte Schulter nehmen.
@millie49 Danke für deine Meinung und Geschichte🫶🏻
Ich denke, es geht hier weniger darum eine Frau in Extremsituationen zu zwingen, ein Kind auszutragen, als darum, eine weitere Option wenigstens vorzustellen und vielleicht sogar dafür zu werben. Und ja, ich bin überzeugt, dass das auch sensibel und ohne Druck oder moralische Erpressung geht.
PS: Weil: S. o. ein Täter wird gestellt und bekommt seine Strafe und 7 Kindern bleibt ihre Mama erhalten!
Ich bin auch für eine differenzierte Betrachtungsweise. Millie49 hat das sehr gut umrissen.
Und ich bin dankbar, dass ich nie in einer solchen Extremsituation war, wo ich am Ende nicht gewusst hätte, was ich hätte tun sollen / können.
Eben weil ich weiß, dass es in diesen Situationen praktisch unmöglich gewesen wäre, ein Kind auszutragen.
Und ja - natürlich kann man strikt dagegen sein, aber manche strikte Haltung wird vom Leben etwas abgeschliffen.
Veröffentlicht von: @kristinchristinweil ich daran glaube, dass jedes Leben von Gott gewollt ist.
Entschuldigung .... würdest Du das auch einer vergewaltigten Frau sagen, die durch Missbrauch & Gewalt schwanger wird?
Das ist eine brutale Frage, die ich nur deshalb stelle, weil sie - im extremsten Fall! - das DILEMMA deiner Frage und deiner strengen Verwerfung aufzeigt.
Ich denke, es gibt, mit Bonhoeffer gesprochen, durchaus Situationen im Leben gibt, wo der Mensch nicht mehr die Möglichkeit hat zwischen "richtig/falsch, gut/böse" zu wählen, sondern aus einer Not und Bedrängnis heraus zwischen "Sünde & Sünde" (im Sinne einer Gebotsübertretung, im Wissen um die Notwendigkeit der Vergebung!) wählt und handelt ... Natürlich war die Situation/Gegebenheit für Bonhoeffer eine andere (Tyrannemord & 5. Gebot), aber sie zeigt exemplarisch solche Situationen auf, in denen ein Mensch schuldig werden kann, ohne einen Ausweg zu sehen.
L'Chaim
Entschuldigung .... würdest Du das auch einer vergewaltigten Frau sagen, die durch Missbrauch & Gewalt schwanger wird?
Das ist eine seltsame Frage. Das das Kind durch eine kriminelle und moralisch verwerfliche Tat zustande gekommen ist, sagt über die Frage ob ein Kind gottgewollt oder -geliebt ist rein garnichts aus.
Das Kind ansich ist erstmal "gleich viel wert", wie jedes andere auch.
Seltsame Frage??? Nee, leider, vielfache Realität.
"Gottgewollt" ??? Da weicht unser Gottesbild aber krass voneinander ab ... und für die Mutter ist das glaubensmäßig und seelsorglich ein starkes Stück, was Du da schreibst!
kopfschüttelnde Antwort
L'Chaim
Seltsame Frage??? Nee, leider, vielfache Realität.
Ja seltsam und manipulativ.
"Gottgewollt" ??? Da weicht unser Gottesbild aber krass voneinander ab ...
Du weisst garnichts über mein Gottesbild. Du möchtest ja wohl kaum behaupten, dass Gott bestimmte Menschen als lebensunwert betrachtet, weil sie durch einen Verbrecher gezeugt wurden?
Dass man einer vergewaltigten Frau eine Abtreibung eher nachsieht als einer Selbstständigerwerbenden, die ihre Existenzgrundlage riskiert ist zwar menschlich verständlich, mit Gott hat das allerdings recht wenig zu tun und mit dem Kind auch nicht.
und für die Mutter ist das glaubensmäßig und seelsorglich ein starkes Stück, was Du da schreibst!
Hier findet kein seelsorgerliches Gespräch statt.
Wenn Du meine Postings mittlerweile alle gelesen hast, merkst Du hoffentlich selber, wie unangemessen diese Antwort an mich ist ... besonders die Frage, die Du mir darin stellst, die ist echt daneben!!!
Wozu brauchst Du wohl selbst diese gepostete Zurechtweisung in meine Richtung???
L'Chaim
Wenn Du meine Postings mittlerweile alle gelesen hast, merkst Du hoffentlich selber, wie unangemessen diese Antwort an mich ist
Nein. Deine emotionale Reaktion ist nicht selbsterklärend.
Wozu brauchst Du wohl selbst diese gepostete Zurechtweisung in meine Richtung???
Ich hab dich mitnichten zurecht gewiesen.
durchatmen ... Abstand nehmen ...
Es ist ein sehr emotionales Thema. - Bei dem hier:
Veröffentlicht von: @derelchDas das Kind durch eine kriminelle und moralisch verwerfliche Tat zustande gekommen ist, sagt über die Frage ob ein Kind gottgewollt oder -geliebt ist rein garnichts aus.
Das Kind ansich ist erstmal "gleich viel wert", wie jedes andere auch.
kann ich dem Elch zustimmen, ein Kind ist erst einmal ein Kind und wertvoll, ebenso gleich viel wert wie jedes andere Kind - vor Gott. Und wie das Kind zustande gekommen ist, sagt nichts darüber aus, ob ein Kind von Gott geliebt ist oder nicht. Sparen wir uns hier mal den Begriff, an dem alle Gemüter/Emotionen hochkochen.
Wir wissen, dass Gott seine Kinder liebt. Wir wissen auch, wie er mit Kindern umgegangen ist (lasst sie zu mir kommen). Gott will viele Dinge nicht und ganz bestimmt auch nicht das Leid, das Menschen einander antun, wenn sie ohne Liebe handeln.
Wir kommen nicht umhin, jede Situation für sich anzuschauen. Pauschalität bringt gerade in so emotionalen Themen rein gar nichts, es kocht sie nur unnötig hoch.
Die TE brachte den Gedanken auf, dass jedes Leben wertvoll ist und schließt die entstehenden Kinder, die durch Gewalttaten entstanden sind, mit ein. Losgelöst allein der Gedanke ist für mich auch okay. Doch wir müssen Situationen im Kontext anschauen. Die Kinder an sich bleiben geliebt, weil Gott Kinder und seine Kinder liebt. Aber er liebt ganz und gar nicht, wenn sie - um es mal anders zu sagen - lieblos entstehen. DIESE Tat liebt er nicht. Das Kind schon. Auch wenn der Gedanke - selbst für mich - sehr herausfordernd ist. Ich habe eine derartige Gewalttat erlebt. Es kam - sei Gott Dank dafür? - kein Kind zustande.
Es ist herausfordernd. Umso mehr dürfen wir auf uns achten, dass wir nicht im Zorn sündigen ...
Das werfe ich mal ein ...
ok ... ok ... angekommen, angenommen.
Aber wie soll ich mit folgendem Satz/folgender Frage umgehen, wenn ich lese: "Du möchtest ja wohl kaum behaupten, dass Gott bestimmte Menschen als lebensunwert betrachtet, weil sie durch einen Verbrecher gezeugt wurden?"
Die Frage an sich ist schon .... 😉
*Luft raus lassen* ... jaaaaaaa ... ah, geht wieder.
L'Chaim