Die frohe, lebensbejahende Botschaft des Christentums in der Familie und außerhalb
Wir sind eine christliche Familie und haben vier Kinder, die einen christlichen Kindergarten, eine städtische Grundschule und ein (offiziell) christliches Gymnasium besuchen.
Wir beten regelmäßig mit den Kindern und sprechen über den Glauben. Nach der Coronazeit jedoch waren die Kinder nicht mehr zu motivieren, den Gottesdienst zu besuchen. In der Coronazeit haben wir es uns abgewöhnt, den Gottesdienst zu besuchen, da wir uns nicht anstecken wollten. Inzwischen gehen wir nur noch sporadisch. Die Kinder lehnen es ab, da es dort zu wenig andere Kinder gibt. Auch die negative Weltanschauung des Pastors ist ein Problem.
Unsere vorherige Gemeinde bot Gottesdienste extra für die Kinder an. In unserer jetzigen Gemeinde jedoch ist es jedoch nicht allgemein üblich. Die Gottesdienste werden vor allem von Menschen über 50 besucht.
Die Weltanschauung des Pastors ist sehr negativ. Wir versuchen eigentlich unseren Kindern zu vermitteln, dass das Christentum eine frohe Botschaft hat. Der hauptsächlich predigende Pastor jedoch beschäftigt sich in seinen Predigten hauptsächlich mit gesellschaftlichen Problemen und ähnlichem.
Wir haben einen Adventsgottesdienst besucht, in dem es um die Klimakrise ging. Wir sehen die Klimakrise als Problem, doch möchten wir dass unsere Kinder nicht zu früh mit gesellschaftlichen Problemen belastet werden. Unsere Kinder waren nach dem Gottesdienst niedergeschlagen. Einer unserer Söhne fragte uns warum Gott die Klimakrise zulässt
Im Kindergarten wird noch recht viel über den Glauben gesprochen. Im Religionsunterricht der (städtischen) Grundschule geht es jedoch eher um Themen wie Freundschaft, Mobbing, Vorurteile, Umweltschutz. Um Religion geht es dabei recht wenig. Alles das sind wichtige Themen, aber selbst Weihnachten wurde in Religionsunterricht nur in einer Doppelstunde thematisiert. Auch hier geht es wieder größtenteils um Probleme.
Im offiziell christlichen Gymnasium sieht es ähnlich aus. Ich weiß von vielen der anderen Eltern dort, dass sie keine praktizierenden Christen sind, sondern ihre Kinder nur an dieses Gymnasium schicken, da es einen guten Ruf hat.
Wegen dieser beschriebenen Probleme empfinde ich es als zunehmend schwieriger unseren Kindern die frohe, lebensbejahende Botschaft des Christentums zu vermitteln. In unser alten Gemeinde wurde diese frohe Botschaft vermittelt. Wegen eines Umzugs können wir dort nicht mehr hingehen.
All dies gipfelte jetzt darin, dass die Kinder am Weihnachtsmorgen nicht den Gottesdienst besuchen wollen, sondern lieber früher zu Oma und Opa fahren.
Was würdet ihr uns raten?
Womit hättest du denn inneren Frieden?
Ich denke, die Kinder signalisieren sehr gut, dass in der Gemeinde etwas nicht stimmt und sie dadurch ein falsches Gottesbild bekommen. Sie stimmen mit den Füßen ab.
Mit Jesus im Herzen ist er überall mit dabei und es muss keine Tradition aufrechterhalten werden um der Tradition willen.
Die Herzen der Kinder und die Freiheit, die Gott ihnen lässt, wären mir persönlich wichtiger.
Paulus fasst die Freiheit in diese Worte: Röm 14,5 Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei seiner Meinung gewiss.
Vielen Dank für deine Antwort. Ich denke, dass es jetzt, da die Kinder älter werden, wichtig ist, dass nicht nur wir sie zum Glauben hinführen. Sie sollen christliche Gemeinschaft, Gespräche über Gott und die frohe Botschaft auch im Alltag außerhalb der Familie erfahren.
Wie aber können wir das erreichen? Die christlichen Pfadfinder wären noch eine Möglichkeit Kontakte zu jüngeren Christen zu knüpfen, aber die Kinder haben schon mehrere Hobbys an Wochentagen und unser ältester Sohn besucht eine Ganztagsschule.
Meine Gedanken dazu gehen erstmal in die Richtung, welchen Bedarf äussern die Kinder. Eins haben sie ja schon rübergebracht: in der Gemeinde sind zu wenig Kinder.
Da könntest du sie mit Fragen abholen z.B. hat eine/r von euch denn Lust zu den christlichen Pfadfindern zu gehen? Da das ja auch Zeit braucht, welche andere Gruppentätigkeit (Sport, Fußball, irgendwas) ist euch nicht sooo wichtig, damit ihr auch Ruhephasen behaltet.
Wer weiß, welche überraschenden Wünsche da kommen und du hast dir ganz umsonst nen Kopp gemacht.
Was vielleicht auch ein Angebot zu Hause wäre...umsetzen, was man gelernt hat: was war in der Schule oder in der Gruppe... jemandem vergeben... ein Mitschüler hat Not, für den beten.... Gebet vor Prüfungen und Segnen am Morgen beim ausser Haus gehen... so kleine Gelegenheiten praktischen Alltagsglaubens.
Deine Kinder werden ja nun in verschiedenen Altersgruppen sein... und das macht die Auswahl bunt und spannend.
Kein Druck über die Feiertage und es kann da bei Oma und Opa eine gute Gesprächsgelegenheit geben.
Wir versuchen eigentlich unseren Kindern zu vermitteln, dass das Christentum eine frohe Botschaft hat. Der hauptsächlich predigende Pastor jedoch beschäftigt sich in seinen Predigten hauptsächlich mit gesellschaftlichen Problemen und ähnlichem.
Grundsätzlich lässt sich die Beschäftigung mit gesellschaftlichen Problemen schon mit der guten Nachricht verbunden, dass letztlich Jesus die Lösung ist (so kurz gefasst ist das natürlich platter, als es in ner Predigt rüberkommen sollte). Aber wenn Jesus nicht mehr im Mittelpunkt steht, wird das schnell »negativ«, um deine Ausdrucksweise aufzugreifen.
Am besten findet ihr eine andere Gemeinde. Habt ihr es schon mit Freikirchen am Ort versucht?
All dies gipfelte jetzt darin, dass die Kinder am Weihnachtsmorgen nicht den Gottesdienst besuchen wollen, sondern lieber früher zu Oma und Opa fahren.
Wenn es bei denen christlich zugeht und nicht nur Friede-Freude-Eierkuchen-Weihnachtskitsch (ich hoffe du verstehst wie ich das meine), dann könnte das die Lösung sein - natürlich nicht auf Dauer. Aber erst mal für Weihnachten.
Am besten findet ihr eine andere Gemeinde. Habt ihr es schon mit Freikirchen am Ort versucht?
Ist das nicht eher eine Art "Flucht", also der Versuch, sich den Problemen mittels Gemeindewechsel zu entziehen?
Ich halte es für sinnvoller, erst mal ein Gespräch mit dem Pastor zu suchen, möglichst auch mit weiteren Menschen, die in der Gemeinde verwurzelt sind und dort Verantwortung tragen.
Der nächste Schritt könnte dann sein, sich (als Eltern) selbst mehr in die Gemeinde einzubringen, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen und sich nach Möglichkeit in den Kirchenvorstand wählen oder berufen zu lassen.
Letztendlich ist ein Pastor auch "nur" ein Angestellter der Gemeinde - und nicht deren Vorsitzender, der den Ton angibt.
Bei uns war es ähnlich wie bei @jinglebells
Wir sind aus der Großstadt mit einer sehr großen und aktiven Gemeinde in ein kleines Städtchen in Oberbayern gezogen, wo es zwar fünf katholische, aber nur eine kleine evangelische Kirche gibt, noch dazu außerhalb der Stadtmauer ... Kinder- und Jugendarbeit lag brach, spätestens als die Diakonin wegging. Den Pfarrer fanden wir zwar sehr nett, dennoch schieden sich an ihm die Geister. Sein Schwerpunkt lag auf der Altenarbeit. Die Gottesdienste waren vergleichsweise "lahm" und die Lieder ... naja, aus dem Gesangbuch eben ...
Wir haben uns tatsächlich nach Freikirchen umgeschaut. Die sind alle sehr nett. Aber irgendwie fehlte uns etwas oder ein anderes kam uns befremdlich vor. Wir hatten damals auch von außen den Rat bekommen, nicht zu "fliehen". Sondern sich in die neue Gemeinde einzubringen und den Menschen dort eine Chance zu geben.
Sowas wie Pfadfinder oder CVJM gibt es hier nicht.
Meine Frau hat dann die Initiative ergriffen und den Kindergottesdienst wiederbelebt. Der findet zwar selten, aber immerhin statt. Unsere eigenen Kinder sind nur leider schon zu groß für den KiGoDi, und nun es gibt keine Angebote für Kinder zwischen Grundschule und Konfirmation.
Durch die Initiative sind wir mittlerweile besser in die Gemeinde eingebunden. Das ermöglicht es auch, eigene Ideen einzubringen. Denn offene Ohren findet man leicht, sogar ein Budget ist da - immerhin wird ganz oft für "die eigene Gemeinde" oder für "die Jugendarbeit" im Gottesdienst gesammelt!
Kurz: Ich denke, der Weg ist der richtige, die Initiative zu ergreifen und sich selbst einzubringen. Das dauert natürlich, da geht nichts von heute auf morgen. Doch man lernt die anderen Gemeindemitglieder besser kennen, zum Beispiel bei einem gemeinsamen Abend für die Ehrenamtlichen. Daraus ergeben sich wieder Möglichkeiten, wenn man die Augen und Ohren offen hält.
Unsere eigenen Kinder sind nur leider schon zu groß für den KiGoDi, und nun es gibt keine Angebote für Kinder zwischen Grundschule und Konfirmation.
Wenn ich mich an meine Kinderzeit zurückerinnere: Da gabs es KiGo bis ins Konfi-Alter. Gibts den nicht, weil das deine Frau überlasten würde, und sonst niemand da ist der so was macht? Jugendarbeit (also zwischen Konfi und erwachsen) gibts wohl auch nicht …
@hkmwk Es ist eher die mangelnde Nachfrage. Leider. Es gibt zu wenige Evangelische im Ort, und die wenigen gehen Sonntags nicht in die Kirche.
Es wäre kein Problem, für Größere einen KiGoDi zu organisieren. Aber wenn nur meine Kinder dabei sind und meine Frau das leitet, tja, dafür müssen wir nicht in die Kirche.
Bei der ersten Probe fürs Krippenspiel war meine Familie dieses Jahr alleine im Gemeindehaus … Mittlerweile haben wir noch ein paar Kinder aktivieren können.
Jugendarbeit liegt brach. Wir warten gerade auf einen neuen Pfarrer. Vielleicht kommt dann wieder Schwung rein.
Wegen dieser beschriebenen Probleme empfinde ich es als zunehmend schwieriger unseren Kindern die frohe, lebensbejahende Botschaft des Christentums zu vermitteln. In unser alten Gemeinde wurde diese frohe Botschaft vermittelt. Wegen eines Umzugs können wir dort nicht mehr hingehen.
All dies gipfelte jetzt darin, dass die Kinder am Weihnachtsmorgen nicht den Gottesdienst besuchen wollen, sondern lieber früher zu Oma und Opa fahren.
Was würdet ihr uns raten?
Guten Morgen,
in erster Linie würde ich euch raten deInen Kindern keinen Druck zu machen und auf Gott zu vertrauen, dass er all das ( die Umstände zur Zeit) im Blick hat und auch eure Kinder im Blick hat. Jetzt und in der Zukunft. Ihr möchtet euren Kindern eine positive, frohe Botschaft des Glaubens vermitteln, aber dein Text beinhaltet ( für mich gefühlt) eine Muss und Soll Haltung/ Erwartung den Kindern gegenüber. Glaube sollte keinen Zwang beinhalten.
Ich würde euch raten dem Wunsch der Kinder zu entsprechen und früher zu Oma und Opa zu fahren. Feiert die Geburt, den Geburtstag Jesu den Umständen entsprechend frei, unbeschwert und fröhlich. Völlig ungezwungen. Ich würde Jesu Geburt auf jeden Fall thematisieren, damit sich die Kinder bewusst nochmal erinnern, was gefeiert wird, aber mir ist es wichtig, dass meine Kinder schöne Erinnerungen, schöne Emotionen mit diesem Tag verbinden und nicht eine Erinnerung wie : Ich musste zur Kirche, obwohl ich nicht wollte. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, solche negativen Zwänge hat man auch als Erwachsener mit den dazugehörigen Emotionen noch recht lebendig in sich, wie es als Kind damals zu Weihnachten war.
Entspannt euch, Gott ist mit euch, auch wenn ihr mal nicht zur Kirche geht, weil die Umstände schwieriger sind. Wichtiger halte ich genau diese entspannte, gottvertrauende Haltung den Kindern zu vermitteln statt " es gehört sich zur Kirche zu gehen an Weihnachten".
Alles Gute euch!
@jinglebells Wie sind denn Oma und Opa drauf? Sind sie vielleicht sogar selbst Christen und könnten eine kindgerechte geistliche Einheit gestalten? Oder ihr macht das zusammen später? Es kann auch mal einfach nur die Freude über Jesu Geburt sein und einfach nur feiern.
Ich würde meine Kinder nicht ganz ohne christliche Gemeinschaft lassen wollen. Was du beschreibst, ist allerdings schon krass. In solche Gottesdienste würde ich sie nicht hineinreden. Ich würde tatsächlich alles daran setzen, ihnen die guten Angebote in der Umgebung vorzustellen. Meistens kommen dann schon Ideen für Fahrgemeinschaften. Sollte es keine geben, dann mal eine christliche Ferienwoche besuchen und Konferenzen mit gutem Kinderprogramm.
Freunde von mir besuchen ca. einmal im Monat eine weit entfernte Gemeinde und nehmen selbst sonst online teil, manchmal mit Gästen, mit denen sie dann auch essen. Der Preis ist, dass sie dort nicht richtig mitarbeiten können. Aber auch online geht einiges. Sie hoffen, dass bei ihnen zu Hause ein Hauskreis entsteht. Für die Kinder ist es aber super. Sie sind integriert, auch wenn sie nicht immer dabei sind. Die freien Sonntage sind für die Kinder unterschiedlich, manchmal auch nur spielen oder Video schauen.
Wenn ihr schon irgendwie in der Gemeinde verwurzelt seid und nicht wechseln wollt, könntet ihr zusätzliches suchen. Schaut nochmal bewusst, ob ihr in den vielen Einrichtungen, in der Nachbarschaft oder unter Kollegen nicht doch Christen habt. Sie haben wahrscheinlich das gleiche Problem oder haben bereits die Lösung. Wer weiß. Ihr könntet sie nach und nach einladen oder mal einen Kaffee trinken gehen oder zwischen Tür und Angel von euerm Herzenswunsch erzählen, eine Gemeinschaft zu haben, die Glauben echt und positiv mit Kindern leben möchte. Eventuell wäre die Kita offen dafür, euch die Räume ab und zu zur Verfügung zu stellen?
Es könnte sich eine Gemeinschaft von Christen finden, die das Anliegen zumindest im gemeinsamen Gebet trägt. Das Ziel könnte sein, wenigstens zu den Feiertagen etwas anzubieten, das den Glauben der Kinder stärkt, ein schönes, unkompliziertes Fest, mit geistlichem Tiefgang. Da hilft es dranzubleiben. Manchmal dauert es, bis sich alle trauen, die gern dabei wären.