Ich bin mir nicht sicher ob mein Post hier an der richtigen Stelle ist. Ich (Männlich, 23) habe mich in eine in Braslien lebende Brasilianerin verliebt vor nicht viel länger als einem Jahr. Sie ist christlich geprägt, und hat sehr starke und erwähnenswerte Eigenschaften. Durch das Internet hatten wir in den ersten 2 Monaten eine Fernbeziehung, haben uns dann aber in Deutschland getroffen in Frankfurt und haben Europa bereist. Nicht viel später sind wir beide zusammen gezogen.
Von Anfang an gab es jedoch Ihrerseits Wünsche und Bedürfnisse an mich, mein Leben stark umzukrempeln, sie hat schließlich vor ihr ganzes Leben mit mir zu verbringen. Ich leide an dem Asperger-Syndrom und damit verbunden habe ich auch ADHS. Ich war schon immer ein sehr Selbstzerstörerischer Mensch, aber viele sagen ich habe ein gutes Herz. Ich habe viel getrunken und geraucht, um mit dem Leben und der Einsamkeit besser klarzukommen. Zu Anfang der Beziehung war sie meine Rettung. Jedoch ging alles viel zu schnell und ich habe sie angelogen und immer wieder enttäuscht. Ich hatte manchmal Rückfälle, äußerte ihr das Bedürfnis zu trinken oder zu rauchen. Später würde sie mir sagen, das ich sie zum Narren mache. Durch meine Impulsivität, war es mir nicht möglich mich so schnell und radikal zu ändern. Aber langsam über das Jahr, in dem wir zusammen gelebt haben wurde es immer und immer weniger. Dafür war der Streit umso schlimmer wenn ich einen Rückfall hatte. Ich nenne jetzt ein Beispiel, welches das Fass zum überlaufen gebracht hat.
Wir wurden zu einer Geburtstagsfeier eingeladen, ich versicherte ihr, nichts zu trinken. Gehen wir also in die Wohnung und uns wird "alkoholfreier Glühwein" angeboten. Schnell merke ich, dass es alkoholhaltiger Glühwein ist und ich habe mehr und mehr getrunken. Ich bereue das alles zutiefst. Meine Freundin mit sehr starken und konservativen Werten war es alles nur noch zuviel. Jeden Tag wurde nur noch gestritten über die vergangenheit, ich versuchte es besser zu machen und zu Kämpfen, zu dem Zeitpunkt dachte ich sogar ich würde mein Bestes geben, aber aus jetziger Perspektive kann ich nur mitnichten sagen. Es hat mich so unendlich frustriert mein bestes zu Geben, zu Arbeiten und für sie da zu sein. Der große Knall kam vor wenigen Tagen, sie wird nach Brasilien zurückgehen. Wir bleiben aber zusammen, all die traumatischen Erlebnisse haben für mich die Bindung zwischen ihr noch viel stärker gemacht. Ich suche jetzt nach Gott, er wird mir die Stärke geben mich zu ändern, wenn ich meine Vergangenheit ablege.
Auch wenn sie wieder 8000KM entfernt ist, wird die Bindung stärker sein den je. Ich persönlich brauche kein Sex, hatte auch nie ein starkes Bedürfnis danach, ich brauche nur ein Wesen mit der gleichen Seele tief in meinem Herzen. Ein Wegbereiter, der ja traditionell eigentlich der Mann sein sollte. Ich habe sie gedrängt mich zu heiraten, und fast wäre es auch so gekommen. Es schmerzt die Wohnung ohne sie zu sehen.
Was kann mir noch helfen stärker zu werden? Wie kann ich sie glücklich machen?
Werde du selbst und steh dazu.
Wenn ein Mensch einen anderen nach seinen Vorstellungen zu formen versucht, wird er nie damit zufrieden sein, weil er es nicht vollkommen machen kann. Du wirst es ihr nie in allen Punkten recht machen können, dich selbst verlieren und womöglich in eine ungute Abhängigkeit schliddern.
Ich stimme an dieser Stelle Deborah zu... aus eigener Erfahrung.
Es ist nicht so ganz einfach, weil wir natürlich alle nicht perfekt sind, und natürlich ist es immer gut, wenn wir Fehler erkennen, um uns zu ändern.
Nur: Es kann nur dann funktionieren, wenn wir selbst erkennen, wie wir sind und wie wir sein wollen... es funktioniert nicht, wenn wir so sein wollen, wie jemand Anderes es wünscht. Auch dann nicht, wenn wir selbst entscheiden, jemand Anderem gefallen zu wollen.
Die Motivation uns zu ändern muss immer von uns selbst ausgehen. Andere Menschen können uns dabei unterstützen... aber nur in einem sehr, sehr geringem Umfang. Da sollte man sich nichts vormachen.
Auch wenn sie wieder 8000KM entfernt ist, wird die Bindung stärker sein den je.
Bist du sicher, dass es wirklich eine Bindung ist... oder nicht nur die Hoffnung auf Etwas?
Musst du nicht beantworten. Wie gesagt, ich schreibe hier aus eigener Erfahrung... es ist nicht immer ganz einfach, die eigenen Wünsche und die Realität genau zu unterscheiden...
Hi,
wenn du nicht willst, dass dein Leben in einer Katastrophe endet, dann suche dir Hilfe. Am Besten in einer Selbsthilfegruppe plus Literatur. Es gibt so viele Selbsthilfegruppen für Alkoholiker, da findest du bestimmt auch etwas.
Gott liebt dich und wird dich unterstützen, aber du musst den Weg selbst gehen. Erwarte nicht, dass Gott dir eine Rettung schickt, etwa in Form einer Frau, die dich schmerzfrei zur Heilung führt. Ohne dass du bereit bist, schmerzhafte Gefühle auszuhalten, wird sich nichts ändern, denn genau darum geht es. Ich glaube, viele Alkoholiker werden davon abgehalten, den Weg der Heilung zu gehen, weil sie denken, es lohnt sich nicht. Doch es lohnt sich. Denke nicht, dass du den Rest deines Lebens ständig der Versuchung widerstehen musst. Na klar, die wird es immer wieder mal geben, doch den größten Teil deines Lebens kannst du in Freiheit verbringen, wenn Heilung erfolgt ist.
Was deine Beziehung betrifft: wenn du deine Freundin liebst, dann liebe sie und bürde ihr nicht die Verantwortung für dein Leben auf. Umgekehrt bist du auch nicht dafür zuständig, deine Freundin glücklich zu machen. Jeder ist tatsächlich für sein Glück selbst verantwortlich.
