Unzucht, Sünden, neu zum Christentum gefunden
Liebe Menschen,
ich bin 22, weiblich und ohne richtige Religion aufgewachsen. Meine Familie ist eher muslimisch geprägt, zu dieser besteht aber nur sehr wenig Kontakt. Ich interessiere mich schon länger für das christentum, aber glaube erst seit ein paar Wochen richtig. Es hat damit angefangen, dass ich schon immer wusste, dass es richtig ist, aber mir der „Glaube“ leider gefehlt hat. Ich wusste auch nicht, wo ich anfangen sollte, aber irgendetwas hat mich getrieben vor ein paar Wochen anzufangen jeden Abend in der Bibel zu lesen. Mittlerweile bete ich täglich und fühle mich Gott immer verbundener.
Vor ein paar tagen habe ich mich das erste mal richtig mit der Unzucht beschäftigt. Davor dachte ich es wäre okay in Beziehungen Sex zu haben. Jetzt weiß ich aber, dass es ausdrücklich in der Bibel geschrieben steht, dass Sex außerhalb der Ehe eine Sünde ist. Ich würde mich gerne daran halten.
Mich beschäftigt nur schon immer das Thema Einsamkeit. Durch meine traumatische Kindheit fällt es mir schwer zwischenmenschliche Beziehungen wie Freundschaften aufzubauen und Kontakt zu der Familie ist aus guten gründen auch sehr begrenzt. Ich mache seit Jahren Psychotherapie, aber Freundschaften aufzubauen ist sehr schwer wenn man erst im Erwachsenenalter damit anfängt. Ich möchte in dieser Hinsicht keine Ratschläge dazu Freunde zu finden, weil ich schon alles mögliche ausprobiert habe. Ich kann nur noch dafür beten.
Somit gibt es mir sehr viel einen Mann zu treffen, diese Einsamkeitslücke wird damit ein Stück weit gefüllt. Aktuell treffe ich einen Mann zwanglos, wir unternehmen Dinge zusammen, kochen, kuscheln schauen filme und haben-leider-auch Sex. Ich fühle mich schuldig, seit ich von dieser Sünde weiß, aber es fällt mir schwer es zu beenden, weil ich dann niemanden mehr hätte. Leider fühle ich aber auch keine Liebe und ich denke das tut er auch nicht, auch wenn er mir schon mal Blumen geschenkt hat und wir wirklich gut zusammenpassen würden.
Ich bitte um Rat. Danke schon einmal im Voraus.
Hallo emmii,
schön, dass Du hier schreibst und dass Du zu Gott gefunden hast.
Was die Sünde und das Christentum angeht, so gibt es da ein verbreitetes Missverständnis.
Wenn Du meinst, in Sünde zu leben, dann mache Dir bitte bewusst, warum Gott den Menschen Gebote gegeben hat.
Gott hat zunächst einmal seinem Volk, also nicht denen, die nicht dazu gehören, Gesetze gegeben. Innerhalb dieses Volkes wurden diese Gesetze in der Zeit Mose deutlich mit einem Fluch (bei Nichtbeachtung) und einem Segen (bei Beachtung) belegt. Aber die Gesetzeswerke, zu denen auch die 10 Gebote gehören, sind zunächst einmal "die Hausordnung" des jüdischen Volkes.
In der Apostelgeschichte lesen wir (Apg 15) wie mit den Heiden im Bezug auf das Gesetz umzugehen sei. Übrig bleib von dem Gesetz (Apg 15, 28-29) nichts als nur die sogenannten Fremdengesetze, Gesetze also, die nicht-Juden in jüdischer Gemeinschaft befolgen mussten, damit die Juden selbst keine Belastung erfahren, weil die Menschen, die mit ihnen lebten, sie mit Verhalten konfrontieren, das die Juden in Gesetzeskonflikte führen könnte.
In der Zeit Jesu gab es ja die Pharisäer. Diese waren besonders gesetzestreu und stolz darauf und sie haben auch gerne Menschen verachtet und erniedrigt, die nicht so gesetzestreu lebten.
Jesus macht deutlich, dass dies nicht die Art der Nachfolge Gottes ist, die Gott von uns möchte. Das Gesetz ist gegeben, damit wir uns nicht durch unser Verhalten in Schwierigkeiten bringen. Überleg nur mal, was los ist, wenn Du von Deinem Freund schwanger werden sollte und er Dich verlässt. Das war in der Zeit Jesu, aber das ist auch heute eine schwerwiegende Belastung für die werdende Mutter, grad auch, wenn es wenig familiäre Unterstützung gibt. Diese Situation möchte Gott vermeiden, weil er uns liebt. Und deshalb hat Gott den Sex in den Schutz einer ehelichen Gemeinschaft gestellt. Da ist nichts Böses im Sex selber, sondern das Ausleben unserer Sexualität kann uns in Schwierigkeiten bringen, die Gott verhindern möchte. Deshalb gehört Sex in die Ehe.
Was das Gesetz angeht, so ist mit Jesu Tod am Kreuz ja etwas ganz Besonderes passiert.
Gesetzesverstöße, Sünde also, konnte in der Zeit vor Jesus nur mit einem blutigen Opfer ausgelöscht werden. Das Opfer nahm da die Strafe an Stelle des Sünders entgegen. Mit dem Opfer war die Schuld gesühnt, war einfach weg und belastete nicht mehr - und stand auch nicht mehr zwischen dem ehemaligen Sünder und Gott.
Gott hat uns nun Jesus gegeben, damit sein Sohn selber zum Opfer wurde für unsere Sünden. Jeder, der Jesus annimmt, nimmt auch dieses Opfer an und wird so frei von seiner Schuld. Damit wurde das Gesetz nicht aufgehoben. Aber der Fluch, den die Gesetzesübertretung auf Menschen hätte bringen können, war ausgelöscht, weil Jesus ihn für uns getragen hat. Wenn Du sündigst, dann ist Jesus für Dich gestorben und er trägt einen möglichen Anspruch auf Bestrafung gegen Dich, weil er die Strafe für Dich trägt. Du bist frei - und das ist das besondere an den Christen, dass sie von den geistigen Konsequenzen von Sünde befreit sind. Das ist der Kern des Evangeliums. Und Jesus muss das nicht erst tun, wenn Du sündigst, sondern mit seinen Worten am Kreuz "Es ist vollbracht!" ist genau dies verkündet.
Dürfen wir deshalb sündigen? Ich sage mal: Wir sollten es nicht tun. Gottes Gesetze sind voll Weisheit und er hat uns sein Gesetz gegeben, um uns vor schlimmen Konsequenzen von unserem Tun zu bewahren. Deshalb ist es sinnvoll, sich mit Gottes Gesetzen zu beschäftigen und sie auch zu befolgen. Aber die geistige Last der Sünde, die Du vielleicht mit Deinem Freund nach dem Sex empfindest, hat vermutlich viel weniger Berechtigung als wie Du befürchtest. Wenn Du aber meinst, dass Dein Freund der Mann ist, mit dem Du Dein Leben verbringen möchte und Dein Mann auch so denkt, dann macht Eure Beziehung durch eine Heirat doch dauerhaft und schafft so eine Grundlage, die eine mögliche Schwangerschaft nicht zur schweren Last werden lassen könnte.
Was die Liebe angeht, so ist das auch so eine Sache. Und ich denke mal, dass Du an "Verliebtsein" denkst, wenn Du schreibst, dass Du keine Liebe empfindest. Verliebtsein ist wunderschön und es ist sicher etwas, nach das sich viele Menschen sehnen - mich eingeschlossen. Ich bin seit über 20 Jahren verheiratet und ich bin nicht verliebt - und doch liebe ich meine Frau und sicher sie mich auch. Liebe drückt sich ganz verschieden aus. Es gibt ein schönes Buch, das auf wissenschaftlichen Grundlagen steht und das 5 große Wege, Liebe zu zeigen, darlegt: Die 5 Sprachen der Liebe.
Das Verliebtsein führt uns in die Beziehung. Es ist nicht dafür da, die Beziehung ewig zu begleiten. Trotzdem ist da Liebe oder kann da Liebe sein. Schau mal in den Link. Vermutlich wirst Du schnell finden, wo und wie Ihr Euch gegenseitig mit Liebe beschenkt, Euch Liebe zeigt.
Ist die Wohnung, die Du mit Deinem Freund „Dein Zuhause“? Würde etwas fehlen, wenn er nicht da wäre? Freust Du Dich, nach Hause zu kommen? Teilt Ihr Euer Leben in dem Sinne, dass Ihr Lasten teilt und Ihr die Zeit gemeinsam gestaltet, sodass es schön für Euch ist? Dann liebt Ihr Euch doch, dann ist da doch Liebe!
Ich weiß, dass es christliche Gemeinschaften gibt, die Eure aktuelle Form des Zusammenlebens als Sünde bezeichnen würde. Das würde ich als schade empfinden, aber so ist das nun einmal. Trotzdem überlegt doch, ob Ihr Eure Beziehung nicht auf eine festere Grundlage stellen wollt.
Es gibt eine Geschichte, wo Jesus eine Frau trifft - die Frau am Jakobsbrunnen. Johannes 4
Jesu Jünger sind Einkaufen und Jesus ist alleine am Brunnen. Es ist Mittagszeit und kein Mensch geht wegen der Zeit zum Brunnen, weil sich niemand die große Hitze antun will. Nur eine Frau kommt an den Brunnen. Wie wir später in der Geschichte erfahren werden, hatte sie schon 5 Männer gehabt und lebt jetzt unverheiratet mit einem Mann zusammen. Dafür wurde sie von ihrer Gesellschaft verachtet - nicht aber von Jesus! Sie war in der Unzeit zum Brunnen gegangen, weil sie da sicher war, niemanden zu treffen. Und nun war da Jesus, bittest sie, das sie für ihn etwas Wasser schöpfen möchte und bietet ihr als Gegenleistung "lebendiges Wasser" an.
Sie ist der erste Mensch, dem sich Jesus als Messias, als der Retter der Welt, der die Sünde der Welt trägt, outet. Er kennt diese Frau genau und vermutlich ist er ihretwegen zu der Zeit an dem Brunnen. Ich verstehe die Frage nach ihrem Mann, die Jesus ihr stellt und dann selber beantwortet, als Hinweis, dass er prophetische Gaben hat, dass er sie nicht wegen ihrer Sünde ablehnt, sondern vielleicht grade deshalb zu ihr gekommen ist und aber auch als Aufforderung, die Dinge in Ordnung zu bringen.
Die Frau verliert da plötzlich ihre Scham vor den Menschen uns läuft los, die Menschen zu Jesus zu führen.
28 Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging hin in die Stadt und spricht zu den Leuten: 29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei!
Wer Jesus kennengelernt hat, der wird nicht mehr durch seine Schuld belastet - der ist begeistert von Jesus und der ist es so sehr, dass er es mit anderen Menschen teilen möchte.
Für diejenigen, die sich wirklich für komplett schuldlos halten, kann Jesus nichts tun, außer sie zur Erkenntnis ihrer Schuld zu bringen. Jesus ist der Arzt, der zu den Kranken kommt, der Retter, der die Schuldigen vor den Konsequenzen ihrer Schuld befreit und so zu den wirklich unschuldigen macht. Jesus möchte Beziehung zu uns. Er liebt uns und vielleicht wirst Du Dich in Jesus verlieben, je mehr Du ihn kennenlernst. Vielleicht ist Dein Mann der Mann, mit dem Du das Leben auf Erden gemeinsam teilen sollst (ich weiß das nicht) - aber gut möglich, dass Jesus die Liebe Deines Lebens wird und Du da das erfährst, was Du Dir von einem Mann erhoffst, was aber kein Mensch auf der Welt Dir wird dauerhaft geben können.
Das nur als kleiner Impuls von einem Menschen, der denkt, Dich zumindest ein wenig zu verstehen, der Deine Sehnsucht kennt und teilt, aber der sehr wohl weiß, wo wahre Liebe zu finden ist. Dass diese Liebe Dich findet und Du sie, das wünsche ich Dir von Herzen!
Liebe Grüße
GoodFruit
Guter Beitrag!
Und ich bin auch ein Befürworter der Ehe, aber:
Jesus macht deutlich, dass dies nicht die Art der Nachfolge Gottes ist, die Gott von uns möchte. Das Gesetz ist gegeben, damit wir uns nicht durch unser Verhalten in Schwierigkeiten bringen. Überleg nur mal, was los ist, wenn Du von Deinem Freund schwanger werden sollte und er Dich verlässt. Das war in der Zeit Jesu, aber das ist auch heute eine schwerwiegende Belastung für die werdende Mutter, grad auch, wenn es wenig familiäre Unterstützung gibt. Diese Situation möchte Gott vermeiden, weil er uns liebt. Und deshalb hat Gott den Sex in den Schutz einer ehelichen Gemeinschaft gestellt. Da ist nichts Böses im Sex selber, sondern das Ausleben unserer Sexualität kann uns in Schwierigkeiten bringen, die Gott verhindern möchte. Deshalb gehört Sex in die Ehe.
Ich habe schon zu viele Ehen scheitern sehen, teils mit ziemlich unschönen Streitereien, die auf dem Rücken der gemeinsamen Kinder ausgetragen wurden, um der Aussage, dass die Ehe einen Schutzraum darstelle, zustimmen zu können. Inzwischen gibt es eheähnliche Gemeinschaften, die dauerhafter sind als so manche Ehe.
Dass die Ehe zumindest ein finanzieller Schutzraum ist, der die Versorgung von Frau und eventuellen Kindern sichert, hat sich inzwischen auch geändert. Auch im Falle einer unehelichen Schwangerschaft ist der Vater zum Unterhalt verpflichtet. Was die Verpflichtung zum Unterhalt von Mutter und Kind betrifft bestehen keine Unterschiede mehr zwischen ehelicher und unehelicher Mutterschaft.
Insofern lässt sich durchaus überlegen, ob das absolute Festhalten an der Trauurkunde als Erlaubnis zum Sex in der heutigen Zeit tatsächlich noch so relevant ist wie früher.
Ich stelle mal die These in den Raum: Ein Paar, das sich ohne Ehe lebenslang die Treue hält, erfüllt eher Gottes Willen als ein Paar, das mit dem Sex bis zur Ehe wartet, sich dann aber scheiden lässt. Oder ein Paar, das sich, wie es so schön heißt, auseinanderlebt, aber auf dem Papier verheiratet bleibt, obwohl jeder sein eigenes Ding macht.
Für mich ist die Ehe eher ein äußeres Zeichen, dass man verbindlich zusammen ist, und der Gottesdienst anlässlich der Eheschließung ist dann das bewusste, öffentliche unter-Gottes-Segen-Stellen dieser Ehe.
@alescha diese ganzen standesamtlichen Aspekte gibt es in der Bibel auch nicht. Sondern es ist die Verbindung zweier Menschen vor Gott, oder eben nicht. Die Familie als "Schutzraum" ist ein Ideal, kein Resultat, bloß weil man verheiratet ist. Familie wäre dieser Schutzraum bzw sollte es sein, nicht die "Ehe" als Tatbestand des Verheiratetseins.
Auch gibt es den Satz "kein Sex vor der Ehe" in der Bibel nicht. Die waren damals ab 12, 13 heiratsfähig. Richtig, da hatten die vorher wohl keinen Sex. Das ist ein ganz anderes Universum, in dem das spielt.
Was Paulus schreibt ist: "Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten..." (1Kor 7,8ff) Woher weiß man denn, dass man sich nicht enthalten kann?... Den Rest kann man sich selber denken.
Es würde schon ganz viel Druck wegnehmen, wenn man nicht in eine heilige Schrift etwas reinlegt, was dort gar nicht drin steht. Da sehe ich viel öfter das Problem.
diese ganzen standesamtlichen Aspekte gibt es in der Bibel auch nicht. Sondern es ist die Verbindung zweier Menschen vor Gott, oder eben nicht. Die Familie als "Schutzraum" ist ein Ideal, kein Resultat, bloß weil man verheiratet ist. Familie wäre dieser Schutzraum bzw sollte es sein, nicht die "Ehe" als Tatbestand des Verheiratetseins.
Zustimmung.
Auch gibt es den Satz "kein Sex vor der Ehe" in der Bibel nicht. Die waren damals ab 12, 13 heiratsfähig. Richtig, da hatten die vorher wohl keinen Sex. Das ist ein ganz anderes Universum, in dem das spielt.
Genau.
Es würde schon ganz viel Druck wegnehmen, wenn man nicht in eine heilige Schrift etwas reinlegt, was dort gar nicht drin steht. Da sehe ich viel öfter das Problem.
Sehe ich auch so.
Was Paulus schreibt ist: "Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten..." (1Kor 7,8ff) Woher weiß man denn, dass man sich nicht enthalten kann?... Den Rest kann man sich selber denken.
Für Paulus war ja - in Erwartung der baldigen Rückkehr Christi - die Ehelosigkeit das Ideal. Ihm war aber wohl bewusst, dass nicht jeder dazu geschaffen war. Bei der ganzen (k)SvdE-Debatte wird auch übersehen, dass zu Paulus' Zeiten nicht jeder eine legale Ehe eingehen konnte und nicht jeder mit jedem eine Ehe eingehen konnte. (Klick)
@simba @alescha diese ganzen standesamtlichen Aspekte gibt es in der Bibel auch nicht.
Ja, das fand ich schon als Jugendliche kurios an jeglicher kein-Sex-vor-der Ehe Argumentation. Da hielt man sich immer an der standesamtlichen Trauung fest, um zu definieren, ob eine ehe besteht oder nicht. Wenn man diese Maßstäbe, mit denen man rezente Generation an die Bibel anlegt, dann siehts düster aus... Nicht mal Adam und Eva waren verheiratet.
Vielleicht etwas OT, aber fällt mir gerade so ein.
Da hielt man sich immer an der standesamtlichen Trauung fest, um zu definieren, ob eine ehe besteht oder nicht.
Viele auch an der kirchlichen Trauung. Bei den Katholiken ergibt das auch Sinn, da kirchenrechtlich nur die kirchliche Trauung relevant ist. Es sind aber auch evangelische Christen so unterwegs, und da wird es kurios, denn laut Kirchenlehre wird die Ehe auf dem Standesamt geschlossen, der Traugottesdienst ist "nur" ein "Gottesdienst anlässlich einer Eheschließung" und nicht die Eheschließung selbst.
Und ja, das sind wir schon bei dem nächsten Punkt: Wann beginnt eine Ehe? Mit der standesamtlichen Trauung? Dem Traugottesdienst? Damit, dass ein Paar den Beschluss fasst, das weitere Leben gemeinsam zu verbringen?
Nicht mal Adam und Eva waren verheiratet.
Ja gut, da hat Gott selbst die beiden verheiratet.
Nicht mal Adam und Eva waren verheiratet.
Ja gut, da hat Gott selbst die beiden verheiratet.
Aber wehe, ein rezentes Paar nimmt das für sich in Anspruch, dann gibts böses Getuschel. (Habe ich vor 25 Jahren noch miterlebt.)
Das Gott, als Pastor verkleidet, vom Himmel heruntergestiegen ist, um die Beiden zu trauen, steht auch nicht in der Genesis.
Aber klar, wie soll es sonst gewesen sein..?
Veröffentlicht von: @tatokalaNicht mal Adam und Eva waren verheiratet.
Ja gut, da hat Gott selbst die beiden verheiratet.
Gerüchten zufolge war es bei beiden Liebe auf den ersten Blick.
Aber wehe, ein rezentes Paar nimmt das für sich in Anspruch, dann gibts böses Getuschel. (Habe ich vor 25 Jahren noch miterlebt.)
Sooo lang schon her?
Das Gott, als Pastor verkleidet, vom Himmel heruntergestiegen ist, um die Beiden zu trauen, steht auch nicht in der Genesis.
Aber klar, wie soll es sonst gewesen sein..?
Also
1) Adam und Eva haben ihre Beziehung im Paradies geschlossen. Sprich nicht so auf der Erde wie wir heute. Gott war da und ging durch den Garten. Der musste nicht auf die Erde runter kommen.
2) Nur weil was nicht da steht, heißt es nicht, dass es nicht geschehen ist.
3)In atl. Zeit gab es keinen Pastor.
4) in atl. Zeit gab es ja nur eine rel./rechtl. Ehe.
5) Du hast mit den beiden angefangen. 🙂
Vielleicht wären Abrahm und Sarah das bessere Beispiel gewesen. Da steht auch nicht wirklich, dass sie vor Gott geheiratet haben. Und schon gar nicht, wie das eigentlich ablief. Die Ehe ist/war ja vorallem das Versprechen für einander und den gemeinsamen Nachwuchs zu sorgen.
Und da stellt sich die Frage - braucht es dafür einen Pastor?
Aber ich glaube, mit der Ehefrage sind wir hier etwas o.t. *wieder verschwinde*
Bemerkenswert finde ich ja die Reihenfolge, die in 1. Mose 24, 67 geschildert wird:
Da führte sie Isaak in das Zelt seiner Mutter Sara und nahm die Rebekka, und sie wurde seine Frau und er gewann sie lieb.
Meint du "und sie wurde seine Frau und er gewann sie lieb"?
Bei arrangierten Ehen ist das das beste Ergebnis. Hab das auch von einer Frau damals im Altenheim während meines FSJ so gehört (jüd. orthodox). Und ehrlich gesagt, die Liebe zwischen dieser Frau und ihrem Mann, dieser Respekt, das ist das was ich mir von einer Ehe wünschen würde. Aber es hat wohl viel Arbeit gebraucht und eben auch das annehmen der vorhergesehenen Rolle (erstmal), damit dann Veränderung und Zusammenwachsen geschehen kann. Sie hat gemeint, dass sie sich nicht für diesen Mann entschieden hat, sondern für die Ehe. Ihre Aufgabe war es nun diesen Mann zu respektieren und seine sie zu respektieren und so wurde aus Respekt Liebe.
Kann je nach dem vielleicht sogar besser funktionieren wie eine in der frühen Verliebtheitsphase geschlossene Ehe.
Meint du "und sie wurde seine Frau und er gewann sie lieb"?
Das auch, aber auch: Erst ins Zelt nehmen, dann zur Frau werden, wobei das "ins Zelt nehmen" wohl bedeutete, dass Rebecca damit seine Frau war. 🤔
Kann je nach dem vielleicht sogar besser funktionieren wie eine in der frühen Verliebtheitsphase geschlossene Ehe.
Auf jeden Fall.
Genauso, wie weder kSvdE eine funktionierende Ehe garantiert noch ein "vorher ausprobieren" mit Sex und Zusammenleben.
Dass eine Ehe aus Liebe geschlossen wird, ist sowieso eine recht moderne Erscheinung (was nicht heißt, dass es das nicht früher auch schon gegeben hätte). Liebe war eine erfreuliche Entwicklung in einer Ehe, aber keine Voraussetzung.
@tatokala Es gab vor unendlichen Zeiten mal aus einem deutschen Buchverlag mit 2 oder Büchlein von den Abendteuer, die Gott erlebte, als er inkognito durch das Sauerland und Rheinland streifte.
Das war natürlich keine high-end Theologie, aber doch in sehr amüsantem Kleid.
@alescha Ich geh (evtl.) nur auf den Aspekt 'uneheliche Kinder' ein.
Es wäre schon einfach, wenn das ein Argument für 'Sex nur in der Ehe' wäre.
Wobei mir nicht nur eine Ehe einfällt, die eben aufgrund von 'Wir hatten Sex und jetzt müssen wir heiraten' geschlossen wurde und dann alles andere als glücklich oder auch nur halbwegs gut wurde und am Ende gescheitert ist. Da wär's tatsächlich konsequenter gewesen, ein uneheliches Kind großzuziehen. Analog gibt's unverheiratete Paare, die gut zusammenleben und ihre Kinder großziehen.
Am Trauschein vorm Sex kann's also nicht liegen.
Wichtiger für mich ist somit die Verbindlichkeit eines Paares - die kann's mit und ohne Standesamt geben.
Am Trauschein vorm Sex kann's also nicht liegen.
Wichtiger für mich ist somit die Verbindlichkeit eines Paares - die kann's mit und ohne Standesamt geben.
Das ist m.M.n. der Punkt. Wobei ich, wie gesagt, schon der Meinung bin, dass es gut ist, wenn man dann auch tatsächlich heiratet.
@alescha Wir waren zwölf Jahre zusammen, haben davon zehn Jahre in 'wilder Ehe' zusammengewohnt und zwei Kinder in die Welt gesetzt, bevor wir geheiratet haben. Die Krisen und Sollbruchstellen, durch die wir gingen, hätte es mit und ohne Trauschein gegeben.
@alescha Hallo Alescha,
vielen Dank für Deine Rückmeldung!
Ja, mit der Ehe ist das so eine Sache. Nach Luther ist die Ehe "ein weltlich Ding" und da bin ich ganz bei ihm. Die Entscheidung für einen Partner und das Anzeigen dieser Partnerschaft in der Öffentlichkeit sind Dinge, die mit religiösem Kontext wenig zu tun haben. Der Gang zum Standesamt macht die Sache rechtsverbindlich mit entsprechenden Rechten und Pflichten. Aber das ist eine administrative Sache mit Konsequenzen für den Rechtsstand vor weltlichen Gerichten. Eine klares Bekenntnis zueinander und das Zusammenziehen in einen gemeinsamen Zuhause ist für mich so etwas wie eine ganz pragmatisch vollzogene Eheschließung - allerdings dann eben ohne die weltlich rechtlichen Konsequenzen. Wenn ich allerdings in so einer Beziehung lebe und die vor Gott betrachte, dann ist das meine Ehe, die ich auch so betrachten sollte - mit all der Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit, die Gott sich da für mich wünscht, um Schaden abzuwenden. Wenn ich das so sehe, dann ist die Threadöffnerin vor Gott bereits verheiratet und wenn sie miteinander Sex haben, ist die Ehe vollzogen.
Für die katholische Kirche ist die Ehe ein Sakrament und wenn ich meine geistliche Heimat in dieser Kirche habe, dann tue ich gut daran, diese Sichtweise zu respektieren und mich entsprechend zu verhalten.
Ich beobachte gelegentlich, wie von Außen, von der Gesellschaft oder Teilen davon moralische Ansprüche an Eheleute herangetragen oder zur Beurteilung derselben verwendet werden, die stark richtend und verurteilend sind. Es scheint Menschen zu geben, die das Fundament der Ehe als Basis für Urteile und Verurteilungen nehmen, die in keinster Weise mit dem Evangelium, dem Verschwinden der fluchend/verurteilenden Aspekte des Gesetzes durch das Blut Christi und dem Gebot der Gnade und Vergebung sowie der Feindesliebe in Einklang stehen.
Hier scheint Satan sich ein Feld erwählt zu haben, in dem er frei wildern und verurteilen kann.
Frau Baerbock ist frisch geschieden. Sie lebt aber weiter mit ihrem Exmann und den Kindern in einem gemeinsamen Haushalt und es gibt angeblich auch keine neuen Partner der ehemaligen Eheleute, die so eine Scheidung erklären könnte, die Weg machen würde für neue Gemeinschaften. Warum tut sie das also? Natürlich können wir hier nur spekulieren was immer riskant ist und auf falsche Fährten führen kann. Aber ich würde mich nicht wundern, wenn die beiden Baerbocks Erfahrungen mit der richtenden Meute gemacht haben und sich dem durch eine Scheidung entziehen wollen.
Die Ehe ist heute nach meiner Einschätzung somit zu einer sehr problematischen Einrichtung geworden und ich bin mir nicht sicher, ob ich noch aufrichtig dazu anraten kann.
Auf jeden Fall würde ich aber dazu raten, eheähnliche Beziehungen mit einer Aufrichtigkeit, Ernsthaftigkeit und Verlässlichkeit zu führen, wie man das von einer Ehe vielleicht erwarten würde.
Gott sieht uns in unserer Situation mit allen Aspekten und auch Nöten. Die kirchliche Eheschließung ist eine Erfindung abseits des Kerns des Evangeliums. Keiner sollte dazu gezwungen werden. Wir sollten dem Kaiser geben, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist. Wenn weder Gott noch der Kaiser uns zwingt, eine Gemeinschaft in bestimmter Form zu besiegeln, sollten Christen das auch nicht tun. Und wenn aus bestimmten Gemeinschaften heraus die Ehe als Grundlage für Verurteilung und Verdammung benutzt wird, dann ist es vielleicht clever, davon Abstand zu nehmen. Dann hätten diejenigen, die die Ehe mit satanischen Instrumenten "schützen" wollten, die Ehe als Gemeinschaft mit langer christlicher Tradition zerstört. Ich hielte das für sehr schade, aber so ist das dann wohl.
Wenn ich allerdings in so einer Beziehung lebe und die vor Gott betrachte, dann ist das meine Ehe, die ich auch so betrachten sollte - mit all der Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit, die Gott sich da für mich wünscht, um Schaden abzuwenden. Wenn ich das so sehe, dann ist die Threadöffnerin vor Gott bereits verheiratet und wenn sie miteinander Sex haben, ist die Ehe vollzogen.
Das allerdings sehe ich etwas anders. Die TE schreibt eingangs:
Somit gibt es mir sehr viel einen Mann zu treffen, diese Einsamkeitslücke wird damit ein Stück weit gefüllt. Aktuell treffe ich einen Mann zwanglos, wir unternehmen Dinge zusammen, kochen, kuscheln schauen filme und haben-leider-auch Sex. Ich fühle mich schuldig, seit ich von dieser Sünde weiß, aber es fällt mir schwer es zu beenden, weil ich dann niemanden mehr hätte. Leider fühle ich aber auch keine Liebe und ich denke das tut er auch nicht, auch wenn er mir schon mal Blumen geschenkt hat und wir wirklich gut zusammenpassen würden.
Da fehlt mir ein bisschen die von Dir erwähnte "Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit", da lese ich noch einiges an Unsicherheit und Zweifel raus.
Veröffentlicht von: @goodfruitAuf jeden Fall würde ich aber dazu raten, eheähnliche Beziehungen mit einer Aufrichtigkeit, Ernsthaftigkeit und Verlässlichkeit zu führen, wie man das von einer Ehe vielleicht erwarten würde.
Auf jeden Fall.
Danke zunächst, dass Du etwas so Persönliches & Konkretes hier teilst.
Grundsätzlich denke ich, dass es beim Willen Gottes um einen verantwortlichen Umgang mit sexuellen Beziehungen geht und dass Gottes Gebot darauf zielt, dass Menschen einander nicht missbrauchen, nicht übergriffig werden,hemmungs- und besinnungslos agieren zu ihrem eigenen Schaden, nicht bestehende Beziehungen, Partnerschaften kaputtmachen ...
Dann glaube ich, dass die Frage der Sexualität oft ein viel zu großes Gewicht hat unter Christen - und gerade am 6. Gebot für Viele ein unverhältnismäßiges Gewicht hängt ... die anderen Gebote und ethischen Verpfichtungen, Übertretungen & Sünden in der Lebenswahrnehmung & Weltgestaltung stehen dazu oft nicht gleichwertig daneben.
Und schließlich sind die biblischen Lebenswelten noch mal andere als unsere: Geschlechterverhältnisse, Rollenverteilungen zw. Männer & Frauen, Rollenzuweisungen, soziale Lebensgestaltungen, Partnerschaftsverständnis, moderne Lebenswelten, Empfängnis-Verhütung, offener Umgang mit Intimität, Bedeutung der Zivilehe, verantwortlich-liebevolle Beziehungen auch ohne Trauschein, Trennungsgründe etc. ... Da fällt es mir schwer, immer gleich das Verdikt "Kein Sex vor der Ehe" 1:1 verrechnen zu können ... Hinzukommt, dass die ganz praktische Frage sich stellt: "Wie weit darf es denn nun gehen ..?", wenn wir über Sex reden - vom Kuscheln zum Petting zu Varianten der Lust bis zur Penetration ...?
Deine Situation und Deine Verantwortlichkeiten, aber auch dein geschildertes Bedürfnis nach Nähe, Liebe & Intimität lässt sich aber natürlich nicht in concreto beantworten ... Des halb hoffe ich nur, dass meine Überlegungen insofern hilfreich sind, als dass Du deinen Glaubensweg nicht zu sehr beherrschen lässt, von dem, was Dicb umtreibt. Dass es Dich übehaupt mit Ernst und Gewissen beschäftigt, zeigt ja schon, dass Du eben - auch vor Gott -nicht gewissen- und verantwortungslos damit umgehst.
LG & L'Chaim!
@emmii Hallo Emmi,
Toll das Du gläubig geworden bist. Die Umstände scheinen nicht ganz einfach, kann ich auch bei der Sache mit dem Sex voll nachvollziehen.
Zum einen bitte Gott, die dabei zu helfen den oder jemanden passenden zu finden falls es derjenige im Augenblick nicht ist. Mit Anfang 20 hast du aber hier noch gute Möglichkeiten:). Das ist das richtige Alter.
Ein guter Rat ist das derjenige auch Christ ist. Meine Frau ist nicht Gläubig und es ist von daher auch nicht einfach. Ich würde auch wegen der Kinder die man vielleicht hat, abraten bewusst so eine Beziehung einzugehen.
Wie du merkst, ist das Leben als Christ nicht automatisch einfach, auch weil die Welt schon ganz anders ist.
Wichtig ist es gerade deshalb auch im Glauben die Schritte zu gehen die wichtig sind, der Glauben ist eine Religion der Gemeinschaft. Man braucht das um Kraft im Glauben zu haben. Grundlegend ist die Taufe. Ich hab katholischen, also traditionellen Glauben, die Taufe ist nicht nur ein Zeichen.
Also einmal verstehe ich das Problem persönlich nur zu gut. Zum anderen Bitte Gott um Hilfe und geh weitere Schritte, auch wenn es schwere Zeiten sind
Gottes Segen!