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Sackgasse

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Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hallo Zusammen,

Ich dachte ich schreibe hier mal was von der Seele. Thema oben: So sehe ich meine Beziehung, eigentlich mein Leben.

Ich bin die letzten Wochen sehr sehr belastet. Der Hauptgrund ist meine Frau. Wir sind um die 40 und haben kleinen Nachwuchs.

Seitdem wir vor ein paar Jahren ein Renovierungsbedürftiges Haus gekauft haben, hat sich unser Streit ständig zugespitzt. Was heist Streit. Sie ist nie zufrieden und wirft mir immer alles vor. Einen Hang dazu hatte sie schon vorher. Seitdem aber wurde es immer schlimmer. Wir sind zwei Personen, die eigentlich, gar nicht zusammen passen. Gegensätze ziehen sich manchmal an und Liebe macht Blind. Seit etwa einem Jahr sind mir die Augen etwas mehr aufgegangen, Gott sei Dank.

Irgendwann wurde mir klar, das meine Frau mich nicht liebt, nie geliebt hat und wohl nicht weis was Liebe überhaupt ist. Die Art und Weise wie Sie mit mir umgegangen ist, Respektlos, Streitsüchtig und teils auch manipulierend legt den Schluss nahe das es eine Narzistin ist. Ständig will sie Ihren Kopf durchsetzen, immer gleich gereizt, ganz normale Gespräche empfinde ich als Mühsam und Anstrengend. Sie hasst meinen Vater, ihre eigene Familie und kann es nicht Ertragen wenn man ihre vermeintlichen Rechte ein bischen beschneidet.

Sie ist ein Planungs und Kontrollfreak, ich eher ein verträumter Chaot lebe vor mich hin.

Das schlimmste ist, das der Nachwuchs darunter leidet. Eigentlich hasse ich Sie mittlerweile und könnte Sie wortwörtlich gegen die Wand klatschen, sie nervt mich mit Ihren Plänen und ihrem Gehabe, ich empfinde Sie als falsch. Manchmal habe ich Gewaltphantasien gegen Sie, wenn sie mich reizt und mit Vorwürfen wegen irgendeinem Mist überhäuft.

Im Grunde halte ich mich wegen dem Nachwuchs zurück, nicht um eine Glückliche Familie vorzutäuschen sondern weil ich Angst habe das Sie Dummheiten macht und überfordert ist.

Es ist andererseits meine Frau, man hofft, man ertappt sich dabei zu hoffen, Gott könne ein Wunder tun und es in Ordnung bringen. Manche Gläubige raten mir das auch. Ich möchte das aber nicht mehr. Ich möchte Frieden, Harmonie und eine Warmherzige Frau die mich liebt. Ich Kämpfe die Ganze Zeit mit sexuellen Phantasien, möchte am liebsten lieber heute als morgen fremdgehen. Ich habe es bisher nicht gemacht weil es Sünde ist und ich Angst vor dem Herrn habe. Zwischen meiner Frau und mir gibt es kein Sexualleben mehr, ich habe ehrlich gesagt auch kein Interesse daran, sie gefällt mir nicht, da ist kein Reiz.

Am Endeffekt möchte ich nur weglaufen und tue es praktisch nicht. Mich macht das fertig, ich weis nicht mehr wohin mit mir. Nur noch Grübeln, Anklage, Angst, Frust, Zorn. Durch diesen indirekten Druck meiner Frau habe ich überdies das Gefühl ich lebe nicht für Christus, sondern für Sie- ich gebe des Friedens willen zu oft nach- also lebe ich im Prinzip sogar in Sünde. Das Abendmahl traue ich mich im Moment nicht mehr zu nehmen.

Ich hab kein Plan was ich tun soll. Werde wohl weltliche Beratung bald in Anspruch nehmen. Manchmal hoffe ich einfach nur, das es mich umhaut und ich kollabiere. Das irgendwie was passiert. Einfach nur warten scheint nichts zu bringen.

Grüsse!

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129 Antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hallo,

Veröffentlicht von: @anonym-6a18c6cea

Das Abendmahl traue ich mich im Moment nicht mehr zu nehmen.

Jesus ist gestorben und auferstanden, der Weg zu Gott ist frei. Der fleischgewordene Gott hat die Sünder und Verzweifelten und Ausgestoßenen gesucht um mit ihnen zu essen. Du darfst an seinen Tisch, auch und gerade dann, wenn du nicht weiter weißt.

Für deine Situation sonst wünsche ich dir alles Gute und viel Weisheit. Helfen kann ich dir glaub nicht groß, aber schneid dich nicht auch noch von Gott ab.
kueken

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agapia
 agapia
Beiträge : 1460

Hallo Ano,

mit dem Begriff Sackgasse hast du eine treffende Bezeichnung für deine Situation gefunden. Es wird in deinen Schilderungen sehr deutlich, wie ausweglos du dich fühlst.

Ich gebe dir mal meine Eindrücke wider. Vielleicht ist da ein Faden dabei, den du aufnehmen kannst.

Ihr scheint euch beide ähnlicher, als dir vielleicht lieb ist. Denn Respekt vor dem anderen scheint euch beide vielleicht ein bisschen zu fehlen. Vielleicht zeigst du es deiner Frau gegenüber nicht so offen, aber in der Art, wie du über sie denkst und sprichst, wird es deutlich. Auch scheint ihr beide den jeweils anderen für das empfundene Unglück verantwortlich zu machen.

Ich halte es für verfrüht, deiner Frau eine narzisstische Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren, weil sie dir gerade das Leben schwer macht. Ich verstehe, dass es dir hilft, deine Situation ein wenig besser ertragen zu können, hilft dir und deiner Frau aber kein Stück raus aus eurer Sackgasse. Ohne den Blick auch auf deinen Anteil zu richten, wird es wohl nicht gehen.

Ich formuliere es mal hoffnungsvoll: ihr seid beide gemeinsam in dieser Sackgasse. Ihr seid gemeinsam hinein geraten oder habt euch gemeinsam dort hinein manövriert. Vielleicht schafft ihr es auch, als Team gemeinsam einen Weg hinaus zu finden, vielleicht mit jemandem, der mit professionellem Blick die Laterne hält. Überlegt, an welcher Wegstrecke ihr den Überblick verloren habt.

Alles Gute für dich!

agapia antworten
1 Antwort
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Grün von mir dafür.

Anonymous antworten
Irrwisch
Beiträge : 3480

Lieber Anonym,

Sackgassen haben meist auch Wendeschleifen.
Des weiteren ist es so, dass sich einst sehr geschätzte Stärken des Partners in Konflikten seltsamer Weise in Schwächen zu verwandeln scheinen.
Die anstrengend, nervend und zerstörend sein können.

Deine Gewaltphantasien zeigen auf, dass dringend etwas zu geschehn hat, bevor eure Beziehung ganz eskaliert und nicht wieder gut zu machender Schaden entsteht.
Sie zeigen mir aber auch, wie hilflps du dich offenbar fühlst.

Dabei gibt es gute Hilfe.

Es gibt Seelsorger, Eheberater, Ehetherapeuten und auch Gesprächsmodelle zu zweit.
In denen jeder sagen darf, was ihn gerade nervt oder aggressiv macht.

Solche Gespräche laufen als " Ich " Botschaften und der jeweils Andere darf zwar gut zuhören, aber nicht widersprechen. Sondern läßt sein Gegenüber erst einmal so stehen.

Zum Beispiel:
" Ich vermisse deine Zärtlichkeit"

oder
" Ich würde mir wünschen, du würdest dich mehr in unserem Haus engagieren"

oder

" Ich kann und will in diesem Dauerstreit nicht weiter leben"

Darüber hinals ist es schon so, dass in unserem Alltag immer wieder Konfliktpotentiale herumliegen.
Die Frage ist, was fangen wir damit an?
Lassen wir sie liegen oder stürzen wir uns darauf.

Ich jedenfalls wünsche euch um euer Selbst willen gute Gespräche und das Wissen darum, dass Gott zwar immer noch Wunder tut.
Uns aber um unseretwillen manche Arbeit nicht abnimmt.
Denn Beziehung ist nun mal Arbeit.

viel Mut wünscht dir/euch
Inge

irrwisch antworten


Tatokala
Beiträge : 2623

Hallo, lieber Anonym,

wäre vielleicht eine "Auszeit" für euch beide sinnvoll bzw. machbar? Nur daß man den Kopf etwas klarer bekommt- vielleicht gilt das auch für sie (ist sie mit etwas in ihrem Leben nicht zufreiden, z.B. Beruf oder ä.)

Und das mit der weltlichen Beratung ist sicher eine gute Idee.

Wünsche dir Kraft.

lg
Tatokala

tatokala antworten
Sternenbluete
Beiträge : 866

Das klingt alles sehr dramatisch.

Das du zu einer Beratung gehen möchtest finde ich sehr gut.

Denn Handlungsbedarf ist gegeben bevor hier noch irgendetwas
passiert.

LG

St.

sternenbluete antworten


suivant
Beiträge : 20

Ich kann gut verstehen, dass deine derzeitige Situation eine große Belastung für dich ist.

Trotzdem ein paar Fragen:

- Du sagst, dass du um des Friedens willen zu oft nachgibst. Hast du denn aber schon mehrfach angesprochen, was dich stört? Weiß deine Frau, dass ihr Umgang mit dir dich massiv belastet, dich verletzt und für dich nicht mehr auf Dauer tragbar ist? Oder schluckst du vieles herunter, scheust die offene Ansprache und den Konflikt? Die Gefahr ist dann immer, dass man das, was einen stört, innerlich aufbauscht, sich hineinsteigert und sich seinen Partner / seine Partnerin schlimmer malt, als er / sie ist, ohne dass es für den anderen einsehbar ist und er / sie darauf reagieren kann. Ich halte es für wichtig, ihr gegenüber offen und sachlich anzusprechen, womit du nicht klarkommst und wo du dir andere Umgangsformen wünschst.

- Glaubst du, dass deiner Frau etwas an der Ehe liegt und dass sie bereit ist, auf dich größere Rücksicht zu nehmen und ihren Umgang mit dir, zumindest so gut sie es kann, anzupassen?

- Hattet ihr in der Vergangenheit schon mal größere Konflikte, die ihr durch Aussprache behoben und bereinigt habt und die vielleicht Hoffnung geben, dass ihr auch aus der aktuellen Krise wieder herausfinden könnt?

- Was hat dich an deiner Frau so fasziniert, dass du dich in sie verliebt hast?

- Bist du dir wirklich sicher, dass deine Frau dich nicht liebt und dich nie geliebt hat?

Die Fragen musst du nicht mir, sondern für dich selbst beantworten. Wenn euch beiden etwas an der Ehe liegt und ihr bereit seid, euch zusammenzuraufen, ist es sicher keine schlechte Idee, Beratung in Anspruch zu nehmen. Dazu müsstet ihr euch aber zuerst miteinander zusammensetzen und eine gemeinsame Bestandsaufnahme über eure Ehe machen. Denn du hast recht: Einfach nur warten bringt nichts. Ich wünsche euch alles Gute!

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