Hallo Zusammen,
Ich dachte ich schreibe hier mal was von der Seele. Thema oben: So sehe ich meine Beziehung, eigentlich mein Leben.
Ich bin die letzten Wochen sehr sehr belastet. Der Hauptgrund ist meine Frau. Wir sind um die 40 und haben kleinen Nachwuchs.
Seitdem wir vor ein paar Jahren ein Renovierungsbedürftiges Haus gekauft haben, hat sich unser Streit ständig zugespitzt. Was heist Streit. Sie ist nie zufrieden und wirft mir immer alles vor. Einen Hang dazu hatte sie schon vorher. Seitdem aber wurde es immer schlimmer. Wir sind zwei Personen, die eigentlich, gar nicht zusammen passen. Gegensätze ziehen sich manchmal an und Liebe macht Blind. Seit etwa einem Jahr sind mir die Augen etwas mehr aufgegangen, Gott sei Dank.
Irgendwann wurde mir klar, das meine Frau mich nicht liebt, nie geliebt hat und wohl nicht weis was Liebe überhaupt ist. Die Art und Weise wie Sie mit mir umgegangen ist, Respektlos, Streitsüchtig und teils auch manipulierend legt den Schluss nahe das es eine Narzistin ist. Ständig will sie Ihren Kopf durchsetzen, immer gleich gereizt, ganz normale Gespräche empfinde ich als Mühsam und Anstrengend. Sie hasst meinen Vater, ihre eigene Familie und kann es nicht Ertragen wenn man ihre vermeintlichen Rechte ein bischen beschneidet.
Sie ist ein Planungs und Kontrollfreak, ich eher ein verträumter Chaot lebe vor mich hin.
Das schlimmste ist, das der Nachwuchs darunter leidet. Eigentlich hasse ich Sie mittlerweile und könnte Sie wortwörtlich gegen die Wand klatschen, sie nervt mich mit Ihren Plänen und ihrem Gehabe, ich empfinde Sie als falsch. Manchmal habe ich Gewaltphantasien gegen Sie, wenn sie mich reizt und mit Vorwürfen wegen irgendeinem Mist überhäuft.
Im Grunde halte ich mich wegen dem Nachwuchs zurück, nicht um eine Glückliche Familie vorzutäuschen sondern weil ich Angst habe das Sie Dummheiten macht und überfordert ist.
Es ist andererseits meine Frau, man hofft, man ertappt sich dabei zu hoffen, Gott könne ein Wunder tun und es in Ordnung bringen. Manche Gläubige raten mir das auch. Ich möchte das aber nicht mehr. Ich möchte Frieden, Harmonie und eine Warmherzige Frau die mich liebt. Ich Kämpfe die Ganze Zeit mit sexuellen Phantasien, möchte am liebsten lieber heute als morgen fremdgehen. Ich habe es bisher nicht gemacht weil es Sünde ist und ich Angst vor dem Herrn habe. Zwischen meiner Frau und mir gibt es kein Sexualleben mehr, ich habe ehrlich gesagt auch kein Interesse daran, sie gefällt mir nicht, da ist kein Reiz.
Am Endeffekt möchte ich nur weglaufen und tue es praktisch nicht. Mich macht das fertig, ich weis nicht mehr wohin mit mir. Nur noch Grübeln, Anklage, Angst, Frust, Zorn. Durch diesen indirekten Druck meiner Frau habe ich überdies das Gefühl ich lebe nicht für Christus, sondern für Sie- ich gebe des Friedens willen zu oft nach- also lebe ich im Prinzip sogar in Sünde. Das Abendmahl traue ich mich im Moment nicht mehr zu nehmen.
Ich hab kein Plan was ich tun soll. Werde wohl weltliche Beratung bald in Anspruch nehmen. Manchmal hoffe ich einfach nur, das es mich umhaut und ich kollabiere. Das irgendwie was passiert. Einfach nur warten scheint nichts zu bringen.
Grüsse!
Zwei Dinge möchte ich einbringen, lieber Anonym.
Aus eigener Erfahrung, meine eigene Frau ganz ähnlich lieblos und respektlos mir gegenüber einzuschätzen, nenne ich hier einfach mal einen Buchtitel "Liebe und Respekt" von Eggerichs, GerthMedien. Denn hier werde ich glaubhaft auf eine Art Handwerkszeug aufmerksam gemacht, das mich befähigt, eine friedvolle und segensreiche Sicht auf die Dinge meiner Ehe einzunehmen. Z.B. ist dort die Rede von Instrumenten, die einem Pilot im Blindflug wegen Wolken etc. sagen können, Hey, Du fliegst auf dem Kopf. Dreh am besten Dein Flugzeug einmal um 180°. Sonst gehst Du koppheister! Ich finde dieses Buch sehr eindrucksvoll und lesenswert, eine Art Handbuch zur Ehe, fast, wie die Bibel ein Buch, das immer am Mann sein sollte 😉.
Zum anderen möchte ich Dir einen Impuls weitergeben, den ich gerade bei der Lektüre der ersten Kapitel 1. Samuel erhalten habe: Ich will nicht mehr der "zahnlose" Vater sein, der wie Eli seine Söhne Mist bauen lässt, dass es zum Himmel schreit. (1. Sam. 2,12 ff.) Lieber möchte ich Gott mehr fürchten und auf IHN hören als meine Frau fürchten und auf sie hören.
Und zu guter Letzt noch Ps. 62, 2.3
https://www.bibleserver.com/text/LUT/Psalm62,2.3
Dies möge für Dich gelten, für uns beide, besser geschrieben 😊
Herzlich
chris
Hi Ano,
ich finde es gut, dass du deine Situation einschätzt und eine Bestandsaufnahme machst und nach Lösungen suchst. Ich glaube, das ist immer der erste Schritt, einen Weg zu finden. Und ich glaube durchaus, dass das für euch möglich ist. Ein paar Gedanken dazu habe ich ja schon weiter oben geschrieben ("Sollte Gott gesagt haben..."). Ich weiß nicht recht, ob eine weltliche Beratung das richtige ist. Sicher können dort gute Impulse kommen und Hilfestellung kommen, allerdings auch schlechte Ratschläge (zur Trennung, sich nicht so an Gottes Wort klammern, usw.). Und natürlich ist es wertvoll, wenn man mit dem Ratgeber die gleiche Glaubensbasis hat. Ich wünsche dir da sehr, dass ihr jemanden findet.
Noch ein Punkt: Ich weiß, Bücher sind immer schnell empfohlen. Aber mir kommt das Buch "Ehe leben, Ehe lieben" von Bill und Kynne Hybels in den Sinn. Ja, ich weiß, Bill steht gerade sehr in der Kritik. Dennoch: Mich hat beeindruckt, wie extrem unterschiedlich die beiden sind. Sie haben aus Verliebtheit geheiratet, und von ihren charakterlichen Unterschieden hätte die Ehe auf Dauer eigentlich kaum eine Chance gehabt. Aber sie haben sich durchgebissen, einfach weil sie wussten, das Scheidung keine Option ist. Und sie hatten das Glück, gute Freunde und Ratgeber zu finden. Ja, sie haben auch hart an dem Thema gearbeitet, sind in sich gegangen, es hat weh getan, usw. Aber über viele Jahre, sagen sie, ist wirklich eine gute Ehe draus geworden. Ich fand die Erzählung jedenfalls sehr bemerkenswert. Und nicht zuletzt dürfen wir ja auch mit Gottes Hilfe und Eingreifen rechnen, auch wenn uns seine Hilfe oft nicht in den Schoß fällt, sondern einen langen Kampf und Ringen bedeuten kann. Aber was er versprochen hat, kann er auch tun.
Hier noch ein Zitat aus https://zeltmacher.eu/sagt-die-bibel-zur-rolle-der-frau/
Wenn der Krieg nicht zu gewinnen ist
Was tut der Mann, wenn seine Frau zwar Texte wie diesen hier liest, ihr Leben aber partout nicht ändern will? Zunächst einmal leidet er, wie es die Bibel beschreibt: „Es ist besser, in einem Winkel auf dem Dach zu wohnen, als gemeinsam mit einer zänkischen Frau in einem Haus.“ (Sprüche 21:9; 25:24) „Besser ist’s, in der Wüste zu wohnen, als bei einer zänkischen und zornigen Frau.“ (Sprüche 21:19) Besonders wert- und eindrucksvoll ist dieses Bild:
„Eine rinnende Dachtraufe an einem Regentag und eine zänkische Frau, die gleichen sich; wer sie aufhalten will, der hält Wind auf, und mit seiner Rechten greift er nach Öl.“ – Sprüche 27:15f.
Schon einmal versucht, den Wind aufzuhalten? Ist es Dir bereits gelungen, nach Öl zu greifen? Genauso wenig wird man das Gezänke seiner Frau stoppen können. Wenn es sogar in der Bibel steht, dann ist es wohl leider so und ist tatsächlich nicht zu ändern, jedenfalls nicht vom Mann. Ihm bleibt dann nur noch ein Hoffen auf Gottes Eingreifen. Den unverheirateten Männern soll es eine Warnung sein, wen sie sich zur Frau nehmen. So mancher Mann hat seine Entscheidung schon bereut. Das schreibe ich so deutlich zur Beschämung der betreffenden Frauen, die sich dazu auch noch „Christen“ nennen.
Es gibt für den Mann aber doch noch einen Weg, „wenn der Krieg nicht zu gewinnen ist.“ Gott will, dass der Mann ohne Sorge sei, und so finden wir in der Bibel auch das Wort:
„Bist du an eine Frau gebunden, so suche keine Trennung von ihr; bist du frei von einer Frau, so suche keine Frau. … Die Zeit ist nur noch kurz bemessen! So sollen nun in der noch verbleibenden Frist die, welche Frauen haben, sein, als hätten sie keine.“ – 1.Korinther 7:27+29
So schwierig und traurig es ist, scheint es mir für den Mann einer „zänkischen Frau“ der beste Weg zu sein, sie einerseits nicht zu entlassen und die Trennung nicht zu suchen, sich andererseits aber auch nicht von ihr beherrschen zu lassen. Betrifft es Dich? Dann übergib ihre Rebellion dem Schöpfer im Gebet und lebe mit deiner Frau, „als hättest Du keine“.
Sie ist nie zufrieden und wirft mir immer alles vor.
Ihr Pech. Lerne darüber zu stehen. Bleibe bei der Wahrheit. Bist du selbst wirklich schuldig an der Situation oder hast du dein besmöglichstes gegeben. Falls du dir wirklich etwas vorzuwerfen hast, dann ist es halt Zeit umzudenken, aber wenn du umgedacht hast gibt es keinen Grund zurück zu blicken sondern nach vorne. Das heißt Anschuldigungen brauchen dich dahingehend überhaupt nichtmehr zu belasten.
Sie hasst meinen Vater, ihre eigene Familie und kann es nicht Ertragen wenn man ihre vermeintlichen Rechte ein bischen beschneidet.
Aber auch das ist doch zuallererst ihr Problem. Du kannst ihr sagen was Sache ist aber wenn sie überhaupt nicht auf die Wahrheit hört, braucht dich doch auch nicht ihre Meinung zu tangieren, weil es dann eine Lügenmeinung ist. Vielleicht hört sie ja auf so zu motzen wenn sie merkt, dass das nichts bringt und es dich überhaupt nicht tangiert. Du kannst ihr ja auch aus dem Weg gehen du musst dir ja nicht alles anhören und gefallen lassen. Auch das heißt jemanden wertschätzen, richtig mit ihm umgehen das er lernt, das er eben nicht im Recht ist und sich zu ändern hat.
Sie ist ein Planungs und Kontrollfreak, ich eher ein verträumter Chaot lebe vor mich hin.
Ein Chaot zu sein der vor sich hin lebt ist natürlich nicht von Vorteil. Du sollst kein Schwächling sein, so machst du dich nur zur Zielscheibe die sie immer und immer wieder anvisieren kann. Sei stark und handle konsequent.
ich empfinde Sie als falsch.
Im Grunde halte ich mich wegen dem Nachwuchs zurück, nicht um eine Glückliche Familie vorzutäuschen sondern weil ich Angst habe das Sie Dummheiten macht und überfordert ist.
Warum sollte sie Dummheiten machen und überfordert sein. Du bist derjenige der ihr sagt was sie zu tun hat. Das heißt du kannst regulieren das sie nicht überfordert ist. Wenn sie deiner sanften Führung sich nicht unterordnet ist das dann nachteilig für sie. Das heißt du solltest sie in Liebe für dich gewinnen. Mach ihr klar das du es gut mit ihr meinst.
Zwischen meiner Frau und mir gibt es kein Sexualleben mehr, ich habe ehrlich gesagt auch kein Interesse daran, sie gefällt mir nicht, da ist kein Reiz.
Sie ist aber nun mal deine Frau.
Hi ano,
Irgendwann wurde mir klar, das meine Frau mich nicht liebt, nie geliebt hat und wohl nicht weis was Liebe überhaupt ist. Die Art und Weise wie Sie mit mir umgegangen ist, Respektlos, Streitsüchtig und teils auch manipulierend legt den Schluss nahe das es eine Narzistin ist. Ständig will sie Ihren Kopf durchsetzen, immer gleich gereizt, ganz normale Gespräche empfinde ich als Mühsam und Anstrengend. Sie hasst meinen Vater, ihre eigene Familie und kann es nicht Ertragen wenn man ihre vermeintlichen Rechte ein bischen beschneidet.
Was du beschreibst, klingt nach einer sehr verletzten Frau.
Sie ist ein Planungs und Kontrollfreak, ich eher ein verträumter Chaot lebe vor mich hin.
Kannst du sehen, dass sich hier etwas gegenseitig bedient?
Wenn du englisch kannst, denn schau mal auf you tube nach Dr. Les Carter. Er ist ein englischsprachiger Christ und Psychotherapeut, der dort sehr ausgiebig kurze Portionen über Belange bzgl Narzissmus eingestellt hat.
Er unterscheidet zudem Schweregrade des Narzissmus und eröffnet Möglichkeiten für Herauskommen aus der Falle des Narzissmus und des Co-Narzissmus, wenn eine Veränderungsbereitschaft besteht.
Ob sich deine Vermutung narzisstischer Anteile bestätigen könnte, könntest du dort abklopfen... und auch gleichzeitig, ob du evtl. co-narzisstisches Verhalten aufgenommen hast und ihr euch gegenseitig bestärkt in eheunförderlichem Verhalten.
Auf jeden Fall sehe ich in deinem post, dass dein Leidensdruck in den Bereichen angekommen ist, dass du bereit bist, nicht mehr zu dulden, aber nicht weißt, was du machen kannst.
Da schließe ich mich den Vorrednern an, die dir den Weg zu professioneller Hilfe geraten haben.
Segen euch 😊
lg
Deborah71
Hallo lieber Anonymus, es tut mir leid, dass Du so stark unter dieser Situation leidest.
Für mich klingt es, als sei Deine Frau massivst verängstigt. Hast Du schon mal drüber nachgedacht, dass unter ihrem Perfektionismus eine große Panik verborgen liegt, hinter ihrem sich-nicht-hingeben können eine tiefe Verunsicherung und das Gefühl, unwert zu sein?
Weißt Du, ich habe auch schon mal meine eigene Geburtstagsparty abgesagt weil ich dachte, das Essen sei misslungen. Ich war so froh, dass fast alle Freunde am Ende trotzdem kamen. Aber ich habe mich so geschämt... zuerst, dass ich es "mal wieder nicht hingekriegt" hatte. Und dann über die Absage... die Liebe meiner Freunde hat das geheilt! Heute kann ich mit solchen Situationen viel besser umgehen.
Ich würde vermuten, dass in den meisten Situationen, in denen Deine Frau um sich schlägt, sie sich selbst nicht leiden kann. Sie tut es nicht um dich zu treffen, sondern um für ein paar Augenblicke ihre Selbstanklage nicht hören zu müssen.
Es gibt ein paar tolle Bücher, die ich Dir empfehlen würde. Einmal "Boundaries" von Townsend/Cloud, zwei christlichen Psychologen. (Deutsch: "Nein sagen ohne Schuldgefühle: Gesunde Grenzen setzen"
von Henry Cloud und John Townsend). Und als zweites: "Getting the love you want" (Deutsch: "So viel Liebe wie Du brauchst: Der Wegbegleiter für eine erfüllte Beziehung") von Harville Hendrix. Das ist darüber, wie oft sehr gegensätzliche Menschen sich unterbewusst anziehen (und heiraten) - um Konflikte aus ihren frühesten Beziehungen zu rekapitulieren und hoffentlich zu überwinden. Und noch ein etwas praktischerer Tipp: Sue Johnson "Hold me tight" (Deutsch: "Halt mich fest. Sieben Gespräche zu einem von Liebe erfüllten Leben."). Ich wünsche Dir Zeiten, in denen Du dich abgrenzen und einfach nur mit Gott und mit Dir selber sein kannst, frei von dem Druck, den Du so oft erlebst. Alles Gute!
