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Verhält sich nicht jeder ab und zu toxisch?

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Mariposa22
Themenstarter
Beiträge : 469

Mich beschäftigt derzeit die Frage nach gesunder Abgrenzung.  

Zur Zeit ist ja das Wort „toxisch“ sehr in Mode. Was ich mich frage: von Zeit zu Zeit verhält sich doch jeder toxisch. Wo ist die Grenze dessen, was man als Mitmensch akzeptieren kann? Es gibt kein Mensch, der nicht sich nicht ab und zu fies, egoistisch und manipulativ verhält. Auch solche Leute, die von sich denken, immer Opfer und eingeschüchterte Mäuschen zu sein, benutzen oft ihre Opferrolle zur Manipulation. Und oft wirkt man auf andere Menschen ganz anders als man sich selbst wahr nimmt. Ich denke da z.B. wieder mal an meine Mutter (die ist schon speziell, aber ich habe sie auch lieb). Sie hielt mir mal eine psychiatrische Beurteilung ihrer selbst unter die Nase, nach der sie als sich aufopfernder Mensch, der sich immer zurücknimmt, beschrieben wurde. Das Gegenteil ist der Fall. Sie hat es gut drauf, andere Menschen für sich springen zu lassen. Anstatt überall toxische Mitmenschen zu vermuten und Abstand zu nehmen, so dass man eines Tages in der Einsamkeit landet, wäre es nicht besser zu lernen wie man mit toxischem Verhalten umgeht? Dazu ist aber ein gewaltiger Spagat zwischen Verzeihen und Selbstschutz notwendig. Hinzu kommt, dass man aufgrund vergangener Erfahrungen Vorkommnisse leicht falsch interpretiert. Wie geht ihr mit diesem Thema um? Ist es aus christlicher Sicht sinnvoll, sich eine Weile hinter einem Schutzwall zu vergraben, bis die Wunden geheilt sind?

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23 Antworten
Lachmöwe
Beiträge : 1522

Hallo liebe Mariposa22,

das Wort toxisch begegnet mir in diesem Zusammenhang so zum ersten Mal. Ich verstehe aber gut, was du meinst.

 

Mein Ansätze:

- Jede*r lebt bzw. verhält sich so gut er kann.

- Die anderen stehen lassen. Zu sich stehen.

- In der Liebe leben, damit meine ich: Immer und immer wieder versöhnt sein und aus Gottes Barmherzigkeit leben.

Verstehen & verstanden werden war mir schon früh ein Leben lang stets wichtig. Auch vom es-recht-machen-wollen bin ich stark geprägt. Ich lerne stehen zu lassen und loszulassen. Ich kann nicht alles nachvollziehen und auch nicht alles allen recht machen und - ich muss es auch nicht. Den anderen annehmen kann ich dennoch - so wie er ist. Für mich entscheidend: Mit mir will ich im Lot sein und mit Gott; selbst das ist nicht immer gegeben, aber ich kann immer wieder darin zurückfinden. Danke, Gott! Was ich mir (und dem andren) innerlich zuspreche: Kann doch jede*r sein wie er will. Ich bitte auch.

 

LG Seidenlaubenvogel

seidenlaubenvogel antworten
2 Antworten
Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 469

@seidenlaubenvogel 

Ich sehe das ähnlich wie du ... aber manchmal habe ich auch Angst davor, dass ich in einen Strudel hineingeraten könnte, aus dem ich nicht mehr herauskomme, sei es bei der Arbeit, in der Ehe oder den Kindern gegenüber.

mariposa22 antworten
Lachmöwe
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 1522

Liebe Mariposa22, vielleicht habe ich anfangs doch nicht so gut verstanden, was du meinst. Ein tatsächliches Verständnis hängt, wie ihr im weiteren aufgegriffen habt, von der Bedeutung und Verwendung des Begriffes „toxisch“ ab. Ich bezog mich auf Erfahrungen, dass wir Menschen es einander schwer machen und dann wechselseitig darunter leiden. Ein andres Wortspiel kann ich da noch anführen: Fordern & fördern. Wer mich herausfordert/ belastet, der fördert auch etwas in mir. Und gleichzeitig weiß ich, dass der andere durch mich auch Herausforderung/ Belastung erlebt und auch in ihm etwas gefördert wird. Mir hat es sehr geholfen, wie ich das erkannt habe. So kann ich Situationen besser aushalten und es gelingt mir, den anderen gewissermaßen anzunehmen, auch wenn ich innerlich gleichzeitig noch Wände hochgehe.

Je stärker Verhalten tatsächlich als toxisch wahrgenommen wird, da hilft nur eines: Eine klare Kante und saubere Abgrenzung. Dann kann noch immer ein Umgang miteinander möglich sein; wappnen sollte man sich dabei aber und sich nicht auf den anderen einlassen. Denn in solch einem Fall schadet dir deine Empathie mehr als sie dem anderen hilft. Hier braucht es Heilung - für sie kannst du beten. Du kannst aber schwer zur Heilung beitragen, wenn du selbst zu sehr mit dem anderen verbunden bist. In diesem Sinne ein klares „Ja“ zu deiner Frage.

Warum uns Gott so geschaffen hat? Warum es Psychopathen gibt? Wir werden nicht auf alles eine Antwort erhalten, alles nachvollziehen können. Entscheidend ist, dass wir einen (guten) Umgang damit finden, am Vertrauen festhalten, die Hoffnung nie aufgeben und in der Liebe bleiben (oder zumindest immer wieder dahin zurückfinden).

Viele liebe Grüße von Seidenlaubenvogel

seidenlaubenvogel antworten


Jack-Black
Beiträge : 3518

@mariposa22 Toxisch gehört für mich in eine Reihe von modischen Buzzworten wie authentisch, achtsam, woke und so weiter und so fort. Kein Mensch weiß, was genau damit gemeint sein könnte, aber alle führen es im Munde, warum man selbst dann nicht auch? Früher sagte man zu dem, was heute als toxisches Verhalten bezeichnet wird: asi oder arschig. Oder jemand mobbte, statt sich toxisch zu verhalten, selbst wenn nur zwei Personen weit und breit zu sehen waren.

Vermutlich wurde bei toxisch ursprünglich eine Art akkumulativer Meta-Aspekt bestimmter Verhaltensweisen gemeint. Jede dieser Verhaltensweisen allein ist kaum als unethische Handlung zu erkennen, aber in ihrer Regelmäßigkeit ergeben sie dann ein vergiftetes, ganze gesellschaftliche Systeme bestimmendes Klima. Der springende Punkt dabei dürfte sein, dass jede anklagende Reaktion auf eine einzelne dieser Verhaltensweisen als "übertrieben" erscheinen und also als hysterisch abgewehrt werden könnte, sich also viel schwerer Ansatzpunkte, wie gegen so ein Verhalten sich gewehrt werden könnte, finden lassen. Insbesondere, wenn die Art des Verhaltens gesamtgesellschaftlich etabliert ist. Beispiele wären hier Rassismus oder Machismo der üblen Sorte (Neusprech: toxische Maskulinität).

 

Wie es aber nun mal so in unserer Aufmerksamkeitsökonomie ist, möchten viele zu den Opfern gehören, denen üblicherweise Sympathie und Hilfsbereitschaft, kurz: Solidarität entgegegebracht wird. Entsprechend zeiht man dann gern jene, die einen ärgern, auf die Nerven gehen, des toxischen Verhaltens, also eines Verhaltens, dass schwer nachzuweisen ist und für dessen Nachweis man daher - ultra posse nemo obligatur - auch kaum oder gar keine echten Belege vorzubringen hat nach dem Motto: "Man darf das Opfer nicht noch durch Mißtrauen erneut victimisieren!"

Wie alle Buzzworte dürfte auch toxisch eine gewisse Weile seine Konjunktur haben, um dann irgendwann wieder, wenn sich seine Solidarität schaffende Wirkung abgenutzt hat, in den Tiefen des Tümpels abgelegter Sprachgewohnheiten zu verschwinden.

Ist es aus christlicher Sicht sinnvoll, sich eine Weile hinter einem Schutzwall zu vergraben, bis die Wunden geheilt sind?

Keine Ahnung. Möchte allerdings darauf hinweisen, dass diese Frage so allgemein und vage gehalten ist, dass ich mir mögliche, konkret hilfreiche Antworten darauf nicht mal vorstellen kann.

 

 

 

 

 

 

ceterum censeo, dass das Alignmentproblem gelöst werden muss...

 

jack-black antworten
9 Antworten
Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 469

@jack-black 

Vermutlich wurde bei toxisch ursprünglich eine Art akkumulativer Meta-Aspekt bestimmter Verhaltensweisen gemeint. Jede dieser Verhaltensweisen allein ist kaum als unethische Handlung zu erkennen, aber in ihrer Regelmäßigkeit ergeben sie dann ein vergiftetes, ganze gesellschaftliche Systeme bestimmendes Klima.

 

Wenn die gleiche Macke von jemanden wieder und wieder ausgelebt wird, auch wenn sie im Einzelfall eher harmlos erscheint, dann erreicht sie irgendwann mal einen kaum zu ertragenden Nervfaktor. In Grunde liegt es in der Verantwortung eines jeden Menschen, hier zu kommunizieren, dass eine Schmerzgrenze überschritten wurde. Aber man muss sich dessen auch selbst bewusst sein, um das tun zu können. Viele Frauen der Generation meiner Mutter sah es als selbstverständlich an, dass der Mann sie kontrollierte. Sie stellten das gar nicht erst in Frage.

Anders ist es, wenn einem Menschen völlig egal ist, ob es seinen Mitmenschen mit seinem Verhalten schlecht geht und dies bewusst dazu ausnutzt, um sich selbst Vorteile zu verschaffen. Das wären dann Psychopathen. Warum hat Gott solche erschaffen? Kommen sie schon so auf die Welt?

mariposa22 antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4221

@mariposa22 Ich glaube, da liegt ein "falsches" Verständnis vom "toxischem Verhalten" zugrunde, weil ähnlich wie bei dem Begriff "triggern" ein Begriff aus der Psychologie in den alltäglichen Sprachgebrauch übergeht und damit seine ursprüngliche Bedeutung verwässert wird.

"Toxisches Verhalten" ist ein Verhalten das einen anderen schädigt und zwar in einer Weise, die du als psychopatisch Bezeichnen würdest - was aber wiederum psychologisch zu unterscheiden ist. Auch ein Mensch mit narzistischer Persönlichkeitsstörung verhält sich "toxisch". Ist aber kein Psychopat. Die Wunden, die in eine Person mit toxischem Verhalten anrichten kann, heilen oft nicht alleine durch Abgrenzung, sondern gehen viel tiefer.

Wenn ich mir etwas wünschen dürfte von der Presse, dann wäre es mit solchen Begriffen fachlich umzugehen und sie in ihrem fachlichen Sprachgebrauch zu belassen. Denn gerade beim Begriff des "Triggerns" ist es auffällig, wie Menschen, die tatsächlich unter einem Trauma leiden und von etwas "getriggert" werden und dann wirklich Probleme haben können in dem Moment noch klar zu kommen, nicht mehr Ernst genommen werden, weil es mit "sehr nerven" gleich gesetzt wird - nur hatte ich noch nie eine Panikattacke, weil mit etwas stark genervt hat. Und so ähnlich ist es auch mit Menschen, die aus wirklich "toxischen" also missbräuchlichen, wirklich schädlichen Beziehungen ausbrechen - das Problem wird durch die Verwendung für schlechte, aber nicht missbräuchliche Beziehungsstrukturen nicht mehr in seiner Heftigkeit gesehen und die Not der Menschen dadurch nicht mehr ernstgenommen.

Und nein, das Problem ist nicht mariposa, die hier einen Begriff aufnimmt, der so in brigitte, emotion, oder sonstigen Portalen so verwendet wird. Das Problem liegt bei denjenigen, die den Begriff so in Publikationen verwenden.

channuschka antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 3518

@mariposa22 Wenn die gleiche Macke von jemanden wieder und wieder ausgelebt wird, auch wenn sie im Einzelfall eher harmlos erscheint, dann erreicht sie irgendwann mal einen kaum zu ertragenden Nervfaktor.

Ja, irgendwann bringt dann ein Tropfen das Fass zum Überlaufen. Aber "Macken" sind halt "Macken" und so, wie ich sie bei vielen Leuten erlebe, kann man sie sehr schwer ablegen. Nicht jede Macke ist allerdings "giftig" in dem Sinne, wie er mir mit toxisch gemeint zu sein scheint.

 

In Grunde liegt es in der Verantwortung eines jeden Menschen, hier zu kommunizieren, dass eine Schmerzgrenze überschritten wurde.

Mir scheint, Du hast da ganz bestimmte, von Dir konkret erlebte Ereignisse im Hinterkopf, die wir allerdings nicht kennen können. Was das "Überschreiten einer Schmerzgrenze" angeht, so möchte ich mal eng an der Metapher dran bleiben: Wenn man vergiftet wurde und sich die ersten Symptome (Schmerzen...) zeigen, ist es häufig schon zu spät. Kürzlich las ich über eine wieder leicht angestiegene Zahl von Pilzvergiftungen in Deutschland, die sehr häufig auf den grünen Knollenblätterpilz zurückzuführen seien. Das Gemeine an dem: die ersten Symptome sind nicht soooo schlimm, und im Verlauf der Vergiftung bessern diese Symptome sich auch nach ein paar Stunden erstmal wieder - während das Gift aber im Körper weiter wirkt und z.B. die Leber zerstört. Wenn die Symptome dieses Prozessen dann bemerkt werden, ist es schon zu spät, das Gift hat sein tückisches Zerstörungswerk schon vollbracht.

Nun übertrage diesen Vergiftungsprozess auf das Verhältnis von Menschen zueinander: wenn die gravierenden "Schmerzen" auftauchen, von denen Du sagst, dass es in jedes Menschen Verantwortung stehe, zu kommunizieren, dass hier eine Grenze überschritten wurde - dann ist gemäß der Toxizitätsmetapher schon unbehebbarer Schaden entstanden.

Worauf ich hinaus will: wenn wir die Vergiftungs-Metapher ernst nehmen, kann sie sich nicht auf Verhältnisse beziehen, wie Du sie vermutlich im Hinterkopf hast.

Sie passt auch dann nicht, wenn wir hinsichtlich des Giftes vor allem den Aspekt des Schleichenden, Unbemerkten betrachten - das Motiv kennen wir ja aus altmodischen Krimis, wo irgendwer über einen längeren Zeitraum hinweg eine chronische Arsenvergiftung oder ähnliches verpasst bekommt.

Was, was schleichend und unbemerkt geschieht, kann man logischerweise auch nicht als Schmerzgrenzen überschreitend benennen, die von Dir angemahnte Kommunikation ist in solchen Fällen also praktisch nicht möglich.

 

Viele Frauen der Generation meiner Mutter sah es als selbstverständlich an, dass der Mann sie kontrollierte. Sie stellten das gar nicht erst in Frage.

Da kommen wir jetzt aber sehr weit weg vom Ausgangsthema Toxizität, meinst Du nicht? Du magst die damaligen Rollenverhältnisse als falsch kritisieren (und in dieser Kritik wäre ich sogar bei Dir), aber waren sie denn in toto toxisch? Oder begünstigten sie lediglich individuelle toxische Einzelbeziehungen, weil z.B. es den Frauen aufgrund einer gewissen geschlechterrollenbezogenen kulturellen Blindheit zusätzlich schwer fiel, toxische Verhaltensweisen ihrer Ehemänner zu bemerken?

 

Das wären dann Psychopathen. Warum hat Gott solche erschaffen?

Als Atheist denke ich logischwerweise, dass das eine sinnfreie Frage ist. Aber ich finde sie insofern immer noch zum Thema passend, als Du eben gerade noch über die Frauen aus der Generation Deiner Mutter sprachst, die einem anderen Geschlechterrollenverständnis anhingen, wonach der Mann sie kontrollierte, also "der Chef im Haus" war. Diese Vorstellung paßte sehr gut zum christlich religiösen Rollenverständnis, wonach der Mann das Haupt der Familie sei, nach dem sich der Rest (also auch seine Frau) zu richten habe.

Zu diesem Rollenverständnis gehörte, dass geglaubt wurde, dass der Mann schon wisse, was gut und richtig sei. Und nun fragst Du, warum der Mann - pardon: Gott - Psychopathen erschaffen habe.

Wenn ich um des Arguments willen mal annehme, dass Psychopathen tatsächlich von Gott geschaffen wurden und dieser Gott (dessen Geschlecht nicht umsonst stets ein männliches ist...)  damit etwas bezwecken wollte. Was vermute ich dann bei so einer Frage?

Ich würde in so einem (hypothetischen!) Fall vermuten, dass dieser Gott, der Psychopathen erschuf, damit Leid und Unglück bringen wollte.

Du wohl eher nicht, oder? Damit verhältst Du Dich dann diesem Gott und seinem Tun gegenüber so, wie die Frau, die ihrem antiquierten Rollenverständnis es in Ordnung findet, wenn ihr Mann sie kontrolliert, und die dann, wenn er sich toxisch verhält, dies nicht rechtzeitig bemerken kann, weil sie der Überzeugung ist, dass er schon in seiner männlich-überlegenen Moral und Klugheit wissen wird, was er da tut.

Als toxisch würde ich hier die Basis solcher Beziehungen betrachten: die Annahme, dass die eine Seite auf jeden Fall, selbst wenn aller Augenschein dagegen spricht, einen klugen und guten Plan hat und dass es daher Aufgabe der anderen Seite sei, auf diesen klugen und guten Plan zu vertrauen, egal, wie widerwärtige und schmerzhafte Begleiterscheinungen dabei zutage treten: diese Annahme ist sozusagen die Anfälligkeit für Vergiftungen.

Ich würde behaupten: Ein Gott, der Psychopathen erschafft, ist entweder böse - oder er existiert nicht. Ein guter Gott würde keine Psychopathen erschaffen.

Und wenn man nun anfängt, sich entschuldigende Erklärungen darüber auszudenken, warum ein guter Gott womöglich eben doch Psychopathen erschafft, dann verhält man sich wie die Frau, die häufig mit Sonnenbrille über ihren blauen Augen, mit Zigarettenglut-Narben auf ihren Armen, ausgerissenen Haaren und Prellungen überall am Körper zur Arbeit kommt und dennoch ihren besorgt nachfragenden Kollegen etwas von steilen Kellertreppen und "dummen Mißgeschicken" erzählt oder davon, dass ihr Mann sie sehr wohl liebe und sie ihn nur ständig zur Weißglut treibe, was sie sich nun aber abgewöhnen wolle. Denn ihm selbst täten die Schläge, wie er ständig beteuere, mehr weh als ihr...

 

ceterum censeo, dass das Alignmentproblem gelöst werden muss.

 

jack-black antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19045

@jack-black 

ceterum censeo, dass das Alignmentproblem gelöst werden muss...

Das hab ich nicht verstanden.

tristesse antworten
Channuschka-Mod
Moderator
(@channuschka-mod)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 667

@tristesse Ich vermute dahinter eine Anspielung auf Cato den Älteren, der wohl jede seiner Reden im römischen Senat mit dem Satz "Ceterum censeo Carthaginem esse delendam" (Im übrigen meine ich, dass Karthago zerstört werden sollte.) beendete. Egal ob es zum Thema seiner Rede passte oder nicht. @jack-black scheint diese Angewohnheit aufgreifen zu wollen um so darauf hinzuweisen, dass das Problem mit der selbstlernenden KI schnell gelöst werden sollte. Da wir aber anders als der Römische Senat zu Catos Zeiten nichts zur Lösung seines Problems beitragen können, weiß ich nicht, ob wir die richtigen Adressaten für diese Art von Schlusswort sind.

channuschka-mod antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 3518

@channuschka-mod Danke, Du hast es schön und zutreffend zusammenfasst. Ich hab mir vorgenommen, bei jedem längeren Posting (in das ich also Zeit und auch ein bisserl Mühe investiere), dem Umstand Rechnung zu tragen, dass dieses m.A.n. menschheitsbedrohende Problem bislang nicht gelöst wurde und vermutlich auch nicht rasch gelöst werden kann (weswegen die Weiterentwicklung der KIs gestoppt werdem sollte, bis es gelöst ist).

Und nein, wir sind nicht der Senat, aber das hier ist ja ein Forum... 😉

jack-black antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 3518

@tristesse Channuschka-Mod hat es sehr gut erklärt. Mein Hintergedanke mit dem ceterum censeo ist ungefähr so, dass eventuell  Leute wie Du mit einem "Hä?!" reagieren und sich dann mal "schlau machen", was denn das überhaupt sein soll, von dem der komische Typ da faselt.

Ist natürlich nicht sonderlich höflich, einfach so vom Thema abzulenken, deswegen mach ich's auch nur bei längeren Beiträgen on topic: Wer Zeit hatte, die zu lesen, hat dann auch noch die Kraft, da einen kurzen off-topic-Hinweis zu ertragen...

jack-black antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19045

@jack-black 

Channuschka-Mod hat es sehr gut erklärt. Mein Hintergedanke mit dem ceterum censeo ist ungefähr so, dass eventuell  Leute wie Du mit einem "Hä?!" reagieren und sich dann mal "schlau machen", was denn das überhaupt sein soll, von dem der komische Typ da faselt.

Ich finde es cooler, wenn jemand seine Beiträge so formuliert, dass man nicht erst nachfragen muss. Vor allem, wenn derjenige das aus Berechnung tut. 

Wer Zeit hatte, die zu lesen, hat dann auch noch die Kraft, da einen kurzen off-topic-Hinweis zu ertragen...

Es geht mir überhaupt nicht darum, irgendwas zu "ertragen". Ich hätte es nur gern verstanden und finde es befremdlich, dass der Mod das dann für Dich erklären muss.

tristesse antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 3518

@tristesse Ich finde es cooler, wenn jemand seine Beiträge so formuliert, dass man nicht erst nachfragen muss.

Eine meiner Erfahrungen war die, dass ich mehr Befriedigung dabei empfand, wenn ich merkte, dass mit der Autor eines Textes zutraute, eine Anspielung oder eine etwas ausgefallenere Formulierung zu verstehen, als wenn ich etwas in jovial "einfacher Sprache" erzählt bekam*. So hatte mich z.B. Neal Stephenson von der Stelle seines Quicksilver-Romans für sich eingenommen, als er ohne weitere Erläuterung eine Figur den Ausdruck "Ockhams Razor" verwenden ließ. Klar: das schmeichelte meiner intellektuellen Eitelkeit. Aber in meinen Augen ist das ein guilty pleasure und warum so eine kleine Freude nicht auch anderen bereiten?

Allen kann man's eh nie recht machen. ^^

Vor allem, wenn derjenige das aus Berechnung tut.

Überlegst Du nie, welche Deiner rhethorischen Mittel wie funktionieren? Jede Anspielung folgt einer Berechnung (die freilich nicht immer korrekt sein muss).

Ich hätte es nur gern verstanden und finde es befremdlich, dass der Mod das dann für Dich erklären muss.

Der Mod musste da gar nichts erklären. Ich hätte diese Erklärung, wenn ich früher Deine Nachfrage bemerkt hätte, auch selbst gegeben. Channuschka-Mod kam mir schlicht zuvor. Sie verstand die Anspielung entweder sofort (und ihr Einwand, dass dieses Forum nicht der Senat sei und die User nicht so recht mit den Zuhörern Catos in eins gesetzt werden könnten, ist mir deutlicher Hinweis darauf), oder sie hat kurz aus eigener Neugier nachrecherchiert; wie ich das übrigens auch zumeist dann tue, wenn ich über eine Formulierung oder einen Begriff stolpere, die mir nicht sofort verständlich sind.

Ceterum censeo ist - zumindest in den Kreisen, in denen ich mich häufig bewege (und das sind nicht die elitärsten Zirkel) eine geläufige Floskel, häufig auch in ironischer Verwendung a la: "Ceterum censeo, dass mal langsam einer Bier nachbestellen sollte!"

Falls Du die Bemerkung auf das Alignmentproblem beziehst: Dafür gibt's überhaupt keine erhellende deutsche Übersetzung und es nun ausführlich zu erläutern ist in Threads mit völlig anderem Thema ja auch nicht sinnvoll.

In anderen Formen gibt es für die User die Möglichkeit, einen Sinnspruch, ein Motto, einen für sie wichtigen Link oder irgendeinen in ihren Augen besonders lustigen Joke automatisch unter jedem ihrer Postings anzeigen zu lassen. Diese Fußzeilen können die anderen User dann ignorieren. Oder sie beschäftigen sich halt damit.

Sowas geht hier auf jesus.de nicht automatisch, also tue ich's jetzt, wo es mir ein inneres Bedürfnis ist, eben händisch...

 

 

 

 

 

 

 

*Ich finde allerdings z.B. "Nachrichten in einfacher Sprache", wie sie der Deutschlandfunk für Nicht-Muttersprachler oder (auch wenn das nicht ausdrücklich so beworben wird) sprachlich Ungebildete anbietet, einen sehr schönen, unterstützenswerten Service. Aber ich bin kein Redakteur des DLF...

 

 

Ceterum censeo, dass dass Alignmentproblem gelöst werden muss.

 

jack-black antworten
Lucan-7
Beiträge : 21306

@mariposa22 

Mich beschäftigt derzeit die Frage nach gesunder Abgrenzung.

Zur Zeit ist ja das Wort „toxisch“ sehr in Mode. Was ich mich frage: von Zeit zu Zeit verhält sich doch jeder toxisch.

Wenn das so ist, dann ergibt der Begriff kaum einen Sinn. Wir müssten wohl erst einmal klären, was damit eigentlich gemeint ist.

Sinn ergibt "toxisches Verhalten" für mich nur in längeren Beziehungen verschiedener Art, sei es innerhalb Familie, Partner oder auch Kollegen. Dabei wird ein Verhalten an den Tag gelegt, dass ein Verhältnis dauerhaft "vergiftet", das heisst, dass einem ein bestimmtes, schädliches Verhalten dieser Person nicht gut tut und es immer schwerer wird, mit dieser Person zu arbeiten oder zusammen zu sein.

Und das ist etwas, was keineswegs jeder mal macht. Dass wir mal schlechte Tage haben oder uns auch mal egoistisch verhalten ist normal, aber das bedeutet ja noch keine "schleichende Vergiftung". Das verzeiht man halt und dann ist es gut. Das ist bei "toxischem Verhalten" nicht mehr so einfach.

 

Anstatt überall toxische Mitmenschen zu vermuten und Abstand zu nehmen, so dass man eines Tages in der Einsamkeit landet, wäre es nicht besser zu lernen wie man mit toxischem Verhalten umgeht?

Ja und nein. Jeder hat irgendwo seine persönlichen Grenzen. Natürlich ist es gut, wenn man weiss wie man sich schützt. Aber irgendwann muss man halt auch dauerhaft auf Distanz gehen, wenn man merkt dass man geradezu aufgerieben wird.

 

lucan-7 antworten
2 Antworten
Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 469

@lucan-7 

Sinn ergibt "toxisches Verhalten" für mich nur in längeren Beziehungen verschiedener Art, sei es innerhalb Familie, Partner oder auch Kollegen. Dabei wird ein Verhalten an den Tag gelegt, dass ein Verhältnis dauerhaft "vergiftet", das heisst, dass einem ein bestimmtes, schädliches Verhalten dieser Person nicht gut tut und es immer schwerer wird, mit dieser Person zu arbeiten oder zusammen zu sein.

 

Wie ich bereits an jack-black schrieb, kann ja auch eine normale Macke das Zusammenleben vergiften. Das kann z.B. sein, dass jemand sehr schnell beleidigt ist, so dass man seine Worte auf die Goldwaage legen muss. Manchmal kann ein Mensch aufgrund der eigenen Vorgeschickte nicht anders handeln. Wäre das schon toxisch?

mariposa22 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21306

@mariposa22 

Wie ich bereits an jack-black schrieb, kann ja auch eine normale Macke das Zusammenleben vergiften. Das kann z.B. sein, dass jemand sehr schnell beleidigt ist, so dass man seine Worte auf die Goldwaage legen muss. Manchmal kann ein Mensch aufgrund der eigenen Vorgeschickte nicht anders handeln. Wäre das schon toxisch?

Nein, weil dann das Problem auf der anderen Seite liegt. Wobei das natürlich nicht immer so einfach festzustellen ist... denn toxische Personen versuchen ja auch oft, die Schuld abzuschieben nach dem Motto: "Stell' dich halt nicht so an!".

Wenn sich aber jemand grundsätzlich freundlich und normal verhält, jemand dann aufgrund einer Vorgeschichte trotzdem immer wieder "getriggert" wird, dann ist es ja auch im Interesse dieser Person, den eigenen Problemen auf den Grund zu gehen, damit das nicht ständig wieder passiert.

Was genau nun im Einzelfall vorliegt... darüber streiten sich diverse Personen immer wieder vermutlich schon seit Jahrhunderten oder noch länger...

lucan-7 antworten


Gelöschtes Profil
Beiträge : 17470

@mariposa22 

liebe mariaposa,

Unser ganzes Leben hat etwas mit unseren Beziehungen, Begegnungen zu tun. Alle Probleme entstehen aus unseren

Beziehungen. Das Schlimmste für uns Menschen ist oft nicht das Leid, das wir durch die Umstände erleiden. Vielmehr leiden

wir an gescheiterten Beziehungen. An Lügen, wenn unsere Liebe nicht erwidert wird, Manipulation, 

Beziehungen sind die größten Quellen von Glück oder Unglück.........................................

Alle Menschen, so nett, lieb und freundlich sie auch sind, sind auch Egoisten.........................

Auch ich selbst, und das als Christ. Es geht auch immer um unsere eigene Ehre, um recht haben........

Wenn du das weißt, kannst du auch mit deine Mutter besser umgehen. Natürlich ist das ein Spagat zwischen

Vergebung und Selbstschutz............................................................................

Christus sagt, liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst, dann kann deine Mutter dich gern haben oder nicht.

DU hast ein Recht für ein eignes Leben. Du hast ein Recht NEIN zu sagen zu den Manipulationen deiner Mutter.

Dir auch mal Zeit für Dich selbst zu gönnen. Deine Beziehung zu Gott ist die allerwichtigste Beziehung. Erst

dann folgen deine anderen Beziehungen.........

Löse dich von den Erwartungen deiner Mutter. Sage ihr die Wahrheit offen und ehrlich. Sage ihr klar,

welche Erwartungen du erfüllen kannst, und welche nicht...............................................

Das du dich nicht länger unfrei und manipuliert fühlst. Was kannst du in deinem Verhalten verändern, und 

was kannst du bei deiner Mutter ansprechen.................

Ehrlich miteinander wertschätzend reden, in allen deinen Beziehungen, auch mit deinem Mann, Kindern..........

 

in guten Gedanken für dich,

liebe Grüße,

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Gorch-Fock
Beiträge : 1348

Was macht ein toxischer Mensch aus

[Link entfernt, da keine Zusammenfassung des Inhaltes nachgereicht wurde. LG, Channuschka-Mod]

gorch-fock antworten
1 Antwort
Channuschka-Mod
Moderator
(@channuschka-mod)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 667

@gorch-fock Keine Links ohne eine kurze Zusammenfassung! Bitte nachreichen, sonst entferne ich den Link wieder.

LG, Channuschka-Mod

channuschka-mod antworten


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