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Amazon nicht mehr "woke" - Hoffnung für James Bond?


Lucan-7
Themenstarter
Beiträge : 24829

Zur Zeit überschlagen sich ja die Ereignisse... so wurden neuerdings die kreativen Rechte für die Figur "James Bond" an Amazon verkauft - ausgerechnet!

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/james-bond-amazon-100.html

Amazon hat ja schon mit "Die Ringe der Macht" bewiesen, dass ihnen eine gute Story oder glaubwürdige Charaktere völlig egal sind, dafür aber "Diversity" um so wichtiger - völlig egal ob schwarze Zwerge nun realistisch sind oder nicht (natürlicher Schutz vor Fackellicht?), ob weiße Männer schwarze Töchter haben... Hauptsache alles ist möglichst bunt gemischt!

So war in dem Moment klar: Der nächste "James Bond" würde eine schwarze Lesbe asiatischer Abstammung und muslimischen Glaubens aus Rio de Janeiro sein, beauftragt vom KGB im Kampf gegen Kommunisten-Nazi-Roboter auf einem Basar in Grönland... zwar ohne Handlung, aber vor grandioser Kulisse, mit ganz vielen Kampfszenen gegen hispanische Dinosaurier-Agenten...

...aber nein! Rettung naht! Der größte Dealmaker der Geschichte hat seinen kleinen, orangenen Daumen bereits in die schmerzende Wunde gelegt, und Amazon rudert gehorsam zurück:

Amazon ist nicht mehr woke

Das bedeutet dann wohl: Die Dinosaurier Nazi-Agenten in Grönland bleiben zwar (Wer braucht schon gute Storys?)... aber James Bond darf wieder der alte, frauenvernaschende Super-Macho sein, der mit einem fiesen Grinsen alles "Woke" hinwegfegt und jeden erschießt, der ihn auch nur schräg anschauen könnte. Frauen werden, sofern sie im Film vorkommen dürfen, wieder nur Poster-Girls sein und ob England auf der guten Seite steht wird wohl sehr davon abhängen, was der gute Donald zu sehen wünscht.

So schnell kann's gehen... 

Wie seht ihr die Entwicklung?

Was haben wir da wohl zu erwarten...?

 

 

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31 Antworten
Jack-Black
Beiträge : 4887

@lucan-7 Ist mir inzwischen irgendwie egal. Seit zwanzig Jahren hab ich mich nicht mehr wirklich für neue Bond-Filme begeistern können und mir jeden neuen Streifen nur aus so'ner Art Pflichtgefühl angeschaut. Ob woke oder nicht woke - wen juckt's?

jack-black antworten
16 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 24829

@jack-black 

Ist mir inzwischen irgendwie egal. Seit zwanzig Jahren hab ich mich nicht mehr wirklich für neue Bond-Filme begeistern können und mir jeden neuen Streifen nur aus so'ner Art Pflichtgefühl angeschaut. Ob woke oder nicht woke - wen juckt's?

Interessanter als die Figur James Bond - die kann man nun mögen oder nicht - ist für mich in diesem Fall der Zusammenhang zur Politik und die Ausrichtung der Studios.
 
Ich kann mich irren, aber ich meine das war früher nicht so deutlich...

 

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 4887

@lucan-7 Interessanter als die Figur James Bond - die kann man nun mögen oder nicht - ist für mich in diesem Fall der Zusammenhang zur Politik und die Ausrichtung der Studios.

Erstens hatte meine Bemerkung nichts damit zu tun, ob ich die Figur James Bond mag. Sie ist okay, aber die Bond-Filme erzählen halt seit Ewigkeiten nix Neues mehr, sie sind also nicht mehr spannender als die zigsunddrölfzigste Wiederholung von Dinner for One.

Bond war mal Kult, weil er cool war. Nach meiner Einschätzung so bis in die Neunziger Jahre hinein (Pierce Brosnan) Heute ist er Kult, weil er Kult ist. Und wenn die Corona-Krise dazwischen kommt, dann wird er um Monate oder Jahre vertagt und es gibt teure Nachrehs, weil das Smartphone, dass er im Film benutzt, inzwischen um eine Generation veraltet ist. Was ja dann dem Hauptzweck des Franchise, nämlich Werbeeinnahmen zu generieren, widerspricht.

Diesen Hauptzweck hab ich zum ersten Mal so richtig bewußt und verärgert realisiert, als die Stinger-Raketen, mit denen ein Auto, das Bond fahren durfte, ausgerüstet war, nie abgeschossen wurden. Was wurde da der BMW Z3 im Vorfeld schon gehyped - und nachher fiel ihnen keine Szene ein, wo die Gimmicks auch benutzt werden konnten? Ja, mein Lieblings-Bond spielte damals mit und ich fand es auch witzig, dass er als erster eine Frau zur Vorgesetzten bekam. Und dennoch: spätestens seit damals war für mich jeder neue Bond-Streifen nur ein mehr oder weniger gut gemachter Werbeclip. Freilich auch wegen des "Zusammenhangs zur Politik" - die Bond-Figur ergibt seit Ende des Kalten Kriegs keinen Sinn mehr. Mit diesem offenkundigen Problem des Überflüssig-Seins mag man seitens der Drehbuchautoren soviel dialektisch herumspielen, wie man mag - man bekommt es nicht weg.

Ob nun Bond aufgrund der Firmenpolitik von amazon zukünftig doch nicht schwarz wird - wen schert's? Der letzte gute Bond-Streifen hatte einen schwarzen Protagonisten, nannte sich Tenet und kam gut ohne jeglichen Herrenreiter Humor aus. Sowie ohne Bond. 😀

jack-black antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 4887

p.s.: Was amazon und woke angeht: Schon länger vor der letzten Arschkriecher-Kehrtwende des Konzerns wurde auf Prime "Yellowstone" angeboten. Eine der handwerklich besten und spannendsten Serien der letzten paar Jahre. Und dabei radikal anti-woke, rechts-konservativ und den Macho-Way of life verherrlichend. Ausgerechnet mit einer weiblichen Hauptfigur, die den von Kevin Costner verkörperten Haupt-Helden glatt an die Wand spielt.

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 24829

@jack-black 

Bond war mal Kult, weil er cool war. Nach meiner Einschätzung so bis in die Neunziger Jahre hinein (Pierce Brosnan) Heute ist er Kult, weil er Kult ist.

Die Selbstreferenzen sind ja Teil des Kults. Nur deshalb lohnt sich auch die Produktplatzierung... und da mich das derart beworbene Zeug eh nicht interessiert hat es mich auch nie wirklich gestört.

Daniel Craig hat das ganze ja auch wieder durchbrochen, damit es eben nicht immer dieselbe Wiederholung ist. 007 ist in der Tat überflüssig geworden und trinkt lieber Bier. Kann man originell finden oder nicht, einen Wert hat das natürlich nur dann, wenn man auch die alten Folgen kennt.

Jetzt wäre also ein echter Neustart nötig gewesen, und das wäre natürlich eine ganz besondere Herausforderung. Und es hätte sicher nicht gereicht, Bond einfach nur schwarz sein zu lassen.

Amazon wird hier aber vermutlich keine Herausforderung sehen, die sehen nur den Namen und das Franchise. Handlung egal, hauptsache es knallt, es steht "James Bond" drauf, das reicht. Auf knallen kann man notfalls auch verzichten. Insofern ist die "Hoffnung" für neue Bond Filme, die auch etwas wert sind, eher eine hypothetische Frage.

Nun ja... wir werden sehen. Wie gesagt werde ich mir die letzten beiden Filme wohl noch anschauen, aber danach dürfte es das wohl gewesen sein. So wie ja auch das Marvel-Universe für mich mit "Endgame" geendet hat. Bis zu diesem Zeitpunkt war es unterhaltsam und großartig, jetzt ist nur noch die immer gleiche Langeweile.Denn viel länger als ein paar dutzend Filme hält man das nicht durch...

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 4887

@lucan-7 Wie gesagt werde ich mir die letzten beiden Filme wohl noch anschauen, aber danach dürfte es das wohl gewesen sein.

Verständnishalber nachgefragt: Hast Du die beiden letzten Bond-Filme (Spectre von 2015 und No time to die von 2021), die schon  veröffentlicht wurden, noch nicht gesehen, oder sprichst Du da über die zwei nächsten gegebenenfalls (bin da nicht informiert, weil's mich nicht interessiert...) schon in der Produktionspipeline stehenden - öhm... - Teile?

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 24829

@jack-black 

Verständnishalber nachgefragt: Hast Du die beiden letzten Bond-Filme (Spectre von 2015 und No time to die von 2021), die schon  veröffentlicht wurden, noch nicht gesehen, oder sprichst Du da über die zwei nächsten gegebenenfalls (bin da nicht informiert, weil's mich nicht interessiert...) schon in der Produktionspipeline stehenden - öhm... - Teile?

Da ich keine Ahnung habe was da noch kommen wird (Könnte ja auch eine Serie sein) meine ich natürlich die beiden letzten Teile mit Daniel Craig... was das Schauen von Filmen betrifft bin ich da meist sehr geduldig, die laufen mir ja nicht weg und an Filmen, die ich gerne noch sehen will, mangelt es nicht gerade...

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 4887

@lucan-7 Ah, okay. Hätte halt nicht gedacht, dass jemand, der einen Thread zum Thema aufmacht, in dem Thema sozusagen informationstechnisch um 10 Jahre hinterherhinkt...

Jetzt verstehe ich auch, warum Du Dich gegenüber einem anderen User hier über einen Spoiler ereifertest, das hatte ich nämlich nicht nachvollziehen können.

Ich stell mir gerade vor, hier würde über einen Richtungswechsel in der Regierungspolitik diskutiert und der Thread wäre von jemandem gestartet worden, der als letztes was von der GroKo unter Merkel weiß... 😉

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 24829

@jack-black 

Jetzt verstehe ich auch, warum Du Dich gegenüber einem anderen User hier über einen Spoiler ereifertest, das hatte ich nämlich nicht nachvollziehen können.

Der Spoiler hatte nichts mit dem Threadthema zu tun und war einfach nur überflüssig. Im Filmthread ist es ja auch üblich, keine Informationen zu spoilern, egal wie alt der Film ist, der besprochen wird.

Ich halte es grundsätzlich für gegeben, Spoiler zu kennzeichnen, egal ob Bücher oder Filme, wenn man nicht voraussetzen kann, dass sie allgemein bekannt sind (Also ein Popkulturelles Phänomen a la "Ich bin dein Vater!" sind).

Auch dann, wenn man argumentiert, dass jemand, der einen Thread zum Thema James Bond eröffnet, eigentlich alle Filme gesehen haben sollte... das muss ja nicht für alle Leser gelten, und für mich galt es eben auch nicht.

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 4887

@lucan-7 Der Spoiler hatte nichts mit dem Threadthema zu tun 

Meiner Ansicht nach durchaus.

Im Filmthread ist es ja auch üblich, keine Informationen zu spoilern, egal wie alt der Film ist, der besprochen wird.

Ja, aber das ist ein anderer Thread. "Safe spaces" haben ihre jeweils eigenen Regeln, die zu universal gültigen Regeln zu erklären nicht immer Sinn ergibt.

Wenn über eine Richtung, in welche sich ein bestimmtes Franchise entwickeln könnte, diskutiert werden soll, dann finde ich, man darf voraussetzen, dass alle, die sich beteiligen möchten, so ungefähr auf dem neuesten Stand hinsichtlich dieses Franchises informiert sind.

Analogie: Wenn über eine neue Ausrichtung des McDonalds-Franchises diskutiert werden soll, z.B. darüber, wie nachhaltig/gesund die gefeatureten Spar-Menüs dort seien, dann sollte in so einer Diskussion erlaubt sein, darauf hinzuweisen, dass (ob) McDoo in seinen neuesten vegan happy meals auch Vollkornmehl für die Sellerie-Burger-Brötchen-Flappen verwendet. Den Einwand: "Ach kommt schon, ich war seit drei Jahren nicht mehr bei McDoof und wollte mich beim nächsten Besuch von den neuen Veggie-Wochos-Angeboten überraschen lassen! In dem Thread, wo wir uns Restaurant-Tipps geben, haben wir doch auch die Regel, dass nicht auf einzelne Rezepte eingegangen wird!" wird dann wohl kaum wer gelten lassen.

Im übrigen schreibst Du an einer Stelle:

Handlung egal, hauptsache es knallt, es steht "James Bond" drauf, das reicht.

Wenn die Handlung egal ist, dann braucht man keine relevanten inhaltlichen Spoiler zu fürchten. You can't have it both ways.

Ich fand, dass meriadocs (schade, dass der sich anscheinend abgemeldet hat) "Spoiler" substantiell für das Thread-Thema war. Wenn Du z.B. selbst dies schreibst:

Und es hätte sicher nicht gereicht, Bond einfach nur schwarz sein zu lassen.

, dann hat das einen völlig unterschiedlichen Kontext je nachdem, ob der alte Bond nun in einem Vorgängerfilm gestorben ist oder nicht.

Ich hatte ja weiter oben ironisch von dem "besseren Bond", Nolans Tenet, geschrieben. Dass dort der Hauptdarsteller schwarz ist, ist genaugenommen kaum erwähnenswert und sagt wenig über irgendwelche woken oder anti-woken Tendenzen bei Nolan aus, weil es sich eben nicht um einen Bond-Film handelt. Nolans Agententhriller (bei dem ein einzelner, gut angezogener und sich elegant in reichen Kreisen bewegender Agent die Welt vor den Umbrieben eines fiesen Schurkewichts rettet) wird von irgendwelchen Bedenken hinsichtlich "identity politics" gar nicht berührt. Die Hauptfigur "just happens to be black", und die Rassenfrage wird hinsichtlich seiner Beziehung zur weiblichen Hauptfigur (die sozusagen das Surrogat des Bond-Girls als damsel in distress gibt) weder im Film noch ausserhalb zum Thema, wie es garantiert der Fall sein wird, falls der nächste Bond-Darsteller schwarz ist und gleichzeitig so getan wird, als sei sonst alles beim Alten.

Es gibt hinsichtlich einer "Neuaufstellung" des Bond-Franchises ja nicht nur die Überlegung, dass der nächste Bond schwarz sein könne. Sondern auch (was ich sogar für wahrscheinlicher hielt, bevor der Kulturkampf in den USA mit der Machtergreifung King Trumps einen Gezeitenwandel mit sich brachte), dass Bond demnächst von einer Frau gespielt würde. Warum ich dies für möglich/wahrscheinlich hielt, könnte ich nur begründen, wenn ich nun wieder "spoilern" würde: solange man mal aus Höflichkeit annimmt, dass die Bond-Macher sich des bisherigen Kanons bewußt sind, muss man eben berücksichtigen, was bisher mit und um Bond passierte. Als Bond (ich hoffe, nach einem knappen halben Jahrhundert braucht das keine Spoilerwarnung mehr...) in seiner Inkarnation George Lazenby mal heiratete, war dies nicht nur ein Verstoß gegen die Tradition, sondern sogar ein Grund, weswegen Bond-Fans diese Fehltritt-Episode möglichst aus ihrem Gedächtnis zu streichen versuchen - denn wie anders soll man noch die obligatorischen Bond-Girl-Vernaschungs-Szenen genießen können, wenn einem stets der piefig-spießige Ehegatten-Bond im Hinterkopf spukt? Ließ sich nach "On Her Majesty's Secret Service" überhaupt noch die continuity der Bond-Erzählung retten? Nein. Es musste in den nächsten Folgen so getan werden, hals hätte Bond nie sein Ja-Wort gegeben. Eine ähnliche Problematik stellt sich nun nach der Craig-Ära. Sie stellt sich am offensichtlichsten hinsichtlich dessen, was Meriadoc spoilerte, aber es gibt auch weniger offensichtliche inhaltliche Punkte in den Craig-Bonds, die es mir fraglich erscheinen lassen, ob dieses Franchise überhaupt noch weiterleben kann: die Craig-Bonds hatten nämlich einen inhaltlichen Zusammenhang, einen Plot, der sich weiter entwickelte, und nicht nur in ständigen Wiederholungen ein und desselben bestand.

Ob das nun ein sonderlich spannender und wesentlicher Plot war, sei mal dahingestellt (ich meine: nein), aber dieser Plot-Zusammenhang unterscheid die die Craig-Bonds von den Connery-Bonds oder Brosnan-Bonds oder Moore-Bonds. Craigs Bond machte eine Entwicklung durch. Nicht eine ästhetisch-kulturelle - die ließ sich natürlich über sämtliche Bond-Filme hinweg verfolgen, darin, im Zeitgeistigen, besteht ja gerade der Kern der Marke - sondern eine persönlich-psychologische.

Es bestand durchaus ein Risiko für die Marke darin, den Craig-Bond eine Entwicklung durchmachen zu lassen. Das Eingehen des Risikos zahlte sich aus (von vielen wird Craig als der beste Bond betrachtet und von der Mehrheit aller, die ich kenne, wird er mindestens als der zweitbeste Bond betrachtet), aber die Frage, die sich nun stellt, ist eben: Wie geht es nun erzählerisch weiter? Jetzt zurückzukehren zum alten Rezept, jetzt aus Bond wieder ein Klischee statt eine echte Figur mit Persönlichkeit zu machen - geht das überhaupt? Wenn man sich entscheidet, die "Bond-Saga" weiter zu erzählen und nicht einfach wieder von vorn anzufangen - dann muss man inhaltlich wesentliche Ereignisse mitdenken. Und der Tod der namensgebenden Hauptfigur ist so ein inhaltlich wesentliches Ereignis. Man kann nicht sinnvoll über die Zukunft des Franchise spekulieren, ohne das zu berücksichtigen. Dieser substantielle Twist in der Erzählung erscheint mir wichtiger als die Übernahme sämtlicher Rechte durch Amazon.

Ich gehe sogar soweit zu behaupten: Was immer auch aus dem Bond-Franchise im Amazon-Regime rauskommen sollte: Man wird stets im Hinterkopf behalten müssen, dass Bond zum Zeitpunkt der Übernahme tot war.

jack-black antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

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p.s.: Jüngst schaute ich vom Critical Drinker diese Episode über Stranger Things. Nicht alle der Punkte, die er da macht, halte ich für gleich überzeugend. Aber dass eine Hauptfigur, nachdem sie sich am Ende einer Staffel für ihre Freunde opferte, dann in der nächsten Staffel plötzlich wieder lebt, nur weil man halt die Kuh melken möchte, solange noch Cash im Euter ist - das ist wirklich übelster Verrat an der Geschichte. Stranger Things hätte nach dem Tod von 11 enden müssen, um eine gute Serie gewesen zu sein. Wenn man das ebenso sieht, dann muss man es, wenn man über Bond nachdenkt, mitdenken.

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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Beiträge : 24829

@jack-black 

Jüngst schaute ich vom Critical Drinker diese Episode über Stranger Things.

 

 

 

SPOILER

 

 

(Das machst du mit Absicht, richtig?)

 

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Stranger Things hätte nach dem Tod von 11 enden müssen, um eine gute Serie gewesen zu sein. Wenn man das ebenso sieht, dann muss man es, wenn man über Bond nachdenkt, mitdenken.

Ich habe alle Folgen gesehen, aber ich erinnere mich nicht mehr daran... war das so?

Na ja, ab einem bestimmten Zeitpunkt habe ich die Serie eh nicht mehr ernst nehmen können... ich werde mir das Ende wohl noch anschauen, aber die Serie gehört definitiv nicht in meine Top 10, von der ersten Staffel mal abgesehen, die hatte noch was...

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 4887

@lucan-7 (Das machst du mit Absicht, richtig?)

Öhm...

Mein Fehler! Nein, das war keine (böse) Absicht. Sorry, irgendwann ist mal die SPOILER-Warnungs-Sicherheitsphase abgelaufen, finde ich! Dürfte ich etwa auch nicht spoilern, was Citizen Kane am Endes des Films sagte? 😀 Oder wieviele Kinder Romeo und Julia schließlich großziehen?

Da ich auf ein Video vom Critical Drinker verwies, ging ich davon aus, dass klar sei, dass da inhaltliche Spoiler enthalten sind. Und um diesen speziellen Punkt ging's ja die ganze Zeit, dass ich also ein entsprechendes Analogbeispiel wähle, ist doch nur logisch, oder?

 

Ich habe alle Folgen gesehen

Die Serie hat ja 3 (oder mehr? Kann mich nicht mehr erinnern, ist schon fast ein Jahr her, dass ich die weggebingt hatte...) Staffeln und es ging im Zusammenhang hier gerade darum, wie es nicht funktioniert, wenn man einen relevanten Story-Twist am Ende einer Staffel dann in der nächsten Staffel praktisch ignoriert oder umschreibt.

Falls Du selbst die erste Staffel noch nicht zuende geguckt hast, solltest Du Dir auch das verlinkte Vid nicht anschauen, denn es enthält - wie so ziemlich alle seiner "Filmbesprechungen", haufenweise Spoiler. Wie es übrigens m.A.n. gar nicht anders geht, wenn man substantielle inhaltliche Kritik vermitteln will.

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 24829

@jack-black 

Die Serie hat ja 3 (oder mehr? Kann mich nicht mehr erinnern, ist schon fast ein Jahr her, dass ich die weggebingt hatte...) Staffeln und es ging im Zusammenhang hier gerade darum, wie es nicht funktioniert, wenn man einen relevanten Story-Twist am Ende einer Staffel dann in der nächsten Staffel praktisch ignoriert oder umschreibt.

Ich habe alle bisherigen Staffeln gesehen, aber ich muss gestehen dass ich nach der ersten das Ganze nicht mehr mit voller Aufmerksamkeit verfolgt habe... zu Beginn konnte das wirklich noch mitreißen, dann wiederholte es sich aber alles irgendwie. Nicht die Geschichte, aber das Schema, ähnlich wie bei den Marvel Filmen. Da habe ich mich irgendwann auch ausgeklinkt.

Ich werde es wahrscheinlich nochmal schnell nachlesen, wenn die letzte Staffel kommt. wirklich viel versprechen tue ich mir da aber nicht.

 

Dürfte ich etwa auch nicht spoilern, was Citizen Kane am Endes des Films sagte?

Nachdem ich drei vergebliche Versuche gestartet habe, mir den Film wirklich anzuschauen wäre es mir vermutlich auch egal... war das "Rosebud"?

Ich kenn's nur vom Hörensagen, der Film sagt mir nix. Und ich habe immer noch das Gefühl, nicht viel verpasst zu haben.

 

lucan-7 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 24829

@jack-black 

Wenn über eine Richtung, in welche sich ein bestimmtes Franchise entwickeln könnte, diskutiert werden soll, dann finde ich, man darf voraussetzen, dass alle, die sich beteiligen möchten, so ungefähr auf dem neuesten Stand hinsichtlich dieses Franchises informiert sind.

Schön, mein Fehler... ich hatte das halt nicht erwartet, weil die Bond Filme ja eher lose miteinander verknüpft sind. Aber natürlich ist es relevant, denn wenn...

 

 

SPOILER!

 

 

 

 

...Bond stirbt, dann kann der nächste "Bond" natürlich auch eine völlig andere Person sein, ohne dass es die Kontinuität stört. Auch ein Schwarzer oder eine Frau. Dann sagen seine ehemaligen Gefährten nur: "Ich kannte auch mal einen Bond... aber der war ganz anders als Sie!"

Kann sich dann eigentlich niemand mehr beschweren. Ist ja jemand anderes.

 

aber die Frage, die sich nun stellt, ist eben: Wie geht es nun erzählerisch weiter? Jetzt zurückzukehren zum alten Rezept, jetzt aus Bond wieder ein Klischee statt eine echte Figur mit Persönlichkeit zu machen - geht das überhaupt?

 

Kommt wohl auf die Zielgruppe an. Machismo ist ja gerade wieder sehr im Kommen... so ganz ist das noch nicht ausdiskutiert. Da könnte man gut ansetzen, womöglich so zweideutig, dass es auf allen Seiten gut ankommt.

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 4887

@lucan-7 dann kann der nächste "Bond" natürlich auch eine völlig andere Person sein, ohne dass es die Kontinuität stört.

Ganz genau das war in diesem Zusammenhang m.A.n. der springende Punkt.

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 24829

@jack-black 

Ganz genau das war in diesem Zusammenhang m.A.n. der springende Punkt.

Wobei das Thema hier ja nicht sein sollte, ob der neue Bond nun derselbe oder jemand anders ist... sondern wie er charakterisiert sein wird.

 

lucan-7 antworten


Jigal
 Jigal
Beiträge : 4377

@lucan-7  Ich mag die neuen James Bond gar nicht so wie die alten.  Das war noch eine echter Agent dahinter bzw. die Erfahrungen von Ian Fleming aus dem Krieg.

Leider bin ich in Instanbul nicht in die  Wasserreservois gekommen die man im Film sieht.  Die kann man besichtigen.  Kommen natürlich real nicht unter der Sowjetbotschaft raus.

 

jigal antworten
2 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 24829

@jigal 

Ich denke, jeder James Bond hat seine Berechtigung. Bei den alten Filmen ist natürlich immer auch etwas Nostalgie dabei... nüchtern betrachtet ist der Machismo, der dort gezeigt wird, aber schon reichlich übel... und nicht immer wird das ironisch überzogen dargestellt. Unterhaltsam waren sie natürlich trotzdem.

Die neuen Filme gefallen mir deshalb bisher auch (obwohl ich die beiden letzten noch nicht gesehen habe). Ich denke es hätte auch nicht gepasst, einfach ewig die alten Filme weiter zu kopieren. Das wäre irgendwann arg langweilig geworden, deshalb passt das schon.

Es wäre schon interessant gewesen, was für ein Typ da der nächste Bond geworden wäre... ein Weichei darf er so oder so nicht sein. Aber Amazon traue ich nun am wenigsten zu, eine gute Geschichte zu entwickeln. Die werden irgendeinen Murks machen, und die Leute schauen es sich an, weil "James Bond" drauf steht. Vermutlich werden sie auch eine Serie machen, das war bisher nicht vorgesehen.

Na ja, egal... gibt ja noch anderes.

Wie schnell die Firmen aber ihr Fähnchen nach dem Wind hängen - das finde ich noch etwas erschreckender. Wenn auch nicht überraschend.

lucan-7 antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 4377

@lucan-7 Nun ist wie bei im Westen nichts Neues.  Da zog der Name und mit Original hat er so gut wie nichts zu tun.

jigal antworten
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Beiträge : 26156

@lucan-7 

Lucan, der Tod von James Bond mit Daniel Craig (der geilste Bonddarsteller) hat für mich das Ende der Reihe eingeläutet. Aber ein Prequel über James Bond wäre mal nicht schlecht. Woher kommt er, wie war sein Leben, wie wurde er Agent. Das wäre toll.  

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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 24829

@meriadoc 

Wäre nett, wenn du eine Spoilerwarnung setzen würdest... ich hatte erwähnt, dass ich die letzten beiden Filme noch nicht gesehen habe, und für die Diskussion hier war der Kommentar überflüssig, da klar ist, dass die Reihe fortgesetzt wird.

 

 

Spoiler

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Lucan, der Tod von James Bond mit Daniel Craig (der geilste Bonddarsteller) hat für mich das Ende der Reihe eingeläutet. Aber ein Prequel über James Bond wäre mal nicht schlecht. Woher kommt er, wie war sein Leben, wie wurde er Agent. Das wäre toll.  

 

 

 

 

 

 

lucan-7 antworten
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Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 26156

@lucan-7 also bitte, das ist seit mehr als drei Jahren bekannt.

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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 24829

@meriadoc 

also bitte, das ist seit mehr als drei Jahren bekannt.

Hast du gelesen, was ich geschrieben habe?

 

Es war nicht nötig.

lucan-7 antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 26156

@lucan-7 

Man kann es übertreiben. 99 % der Filmfans wissen das und es gab genug Andeutungen darüber. Also, bitte nicht weinen. Ich abe diese Andeutung damals gut verstanden. Ich bin heute noch traurig. Ich sehe mir keine neuen Bond Darsteller mehr an. Es ist ausgelutscht. 

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MrOrleander
Beiträge : 2340

@lucan-7 

'Amazon' war nie woke, sondern immer gewinnorientiert. Wenn das mit 'bunt' besser klappt, als mit 'konservativ', wohlan, dann sind sie eben 'bunt'. Und wenn sich jetzt der Wind dreht, dreht sich Amazon halt mit. 

Dieser ganze Kokolores von wegen 'Unternehmensphilosophien' und 'werteorientiertem und verantwortungsbewußten Handeln' ist doch nur was für die Galerie. Am Ende zählt nur die Kasse. Dafür pilgerte man hierzulande denn auch brav nach China, trotz Dikatur und Menschenrechtsverletzungen. 

Es mag ja Ausnahmen geben, aber Amazon zählt da für mich definitiv nicht zu. 

mrorleander antworten
4 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 24829

@mrorleander 

'Amazon' war nie woke, sondern immer gewinnorientiert. Wenn das mit 'bunt' besser klappt, als mit 'konservativ', wohlan, dann sind sie eben 'bunt'. Und wenn sich jetzt der Wind dreht, dreht sich Amazon halt mit. 

Sollte man meinen... aber es war halt auch schon vorher unbeliebt, sogar unter Leuten, die sich selbst eigentlich als offen und "woke" betrachtet haben.

Wenn sie jetzt die Kehrtwendung machen, dann mögen sie das selbst für schlau und gewinnbringend halten... aber das wird vermutlich ebenso wenig funktionieren.

Mein Eindruck ist eher, dass Amazon prime im Streaming gar nicht wirklich gewinnorientiert ist, sondern als reines Marketinginstrument betrachtet wird. Und es gar keine große Rolle spielt, was die Leute nun mögen oder nicht... hauptsache Amazon hat Aufmerksamkeit.

lucan-7 antworten
MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 2340

@lucan-7 

Sollte man meinen... aber es war halt auch schon vorher unbeliebt, sogar unter Leuten, die sich selbst eigentlich als offen und "woke" betrachtet haben.

Was war unbeliebt? Die schwarzen Zwerge im Ring? Oder das dunkelhäutige Personal in Bridgerton? Kann man alles kritisch sehen (muß man allerdings nicht, wie ich finde), vor allem den erzieherischen Aspekt dabei. Aber das entspricht (bzw. in den USA: entsprach) dem Geist der (progressiven) Zeit. Ist ja nicht so, daß Amazon dabei allein auf weiter Flur gestanden hätte.  

Wenn sie jetzt die Kehrtwendung machen, dann mögen sie das selbst für schlau und gewinnbringend halten... aber das wird vermutlich ebenso wenig funktionieren.

Naja, die 'Kehrtwende' hat Trump gewählt, von daher ist die Annahme nicht weit hergeholt, daß es durchaus funktioniert. Woke wird gerade abgewählt. Klug, wer sich divers aufgestellt. 😀 

mrorleander antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 24829

@mrorleander 

Was war unbeliebt? Die schwarzen Zwerge im Ring? Oder das dunkelhäutige Personal in Bridgerton? Kann man alles kritisch sehen (muß man allerdings nicht, wie ich finde), vor allem den erzieherischen Aspekt dabei.

Ich glaube, das kann man da im Detail kaum sagen... da kam ja manches zusammen, was etlichen Leuten die Stimmung verdorben hat. Die zweite Staffel habe ich mir gar nicht mehr angesehen. Hauptgrund dafür war die Handlung, die Diversity störte mich zwar auch, aber nicht so sehr wie die unsinnige und unlogische Erzählweise und Charakterisierung der Figuren.

 

Aber das entspricht (bzw. in den USA: entsprach) dem Geist der (progressiven) Zeit. Ist ja nicht so, daß Amazon dabei allein auf weiter Flur gestanden hätte.

Hätte man eine Abstimmung unter den Zuschauern durchgeführt hätte das wohl kaum eine Mehrheit gefunden.

 

Naja, die 'Kehrtwende' hat Trump gewählt, von daher ist die Annahme nicht weit hergeholt, daß es durchaus funktioniert. Woke wird gerade abgewählt. Klug, wer sich divers aufgestellt.

Ob die gleichen Zuschauer, die "woke" und "Diversity" gerade noch ganz toll fanden, die Kehrtwende auch so mitmachen...?

 

 

 

lucan-7 antworten
MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 2340

@lucan-7 

Hätte man eine Abstimmung unter den Zuschauern durchgeführt hätte das wohl kaum eine Mehrheit gefunden.

Mag sein. Dem Geist der progressiven Zeit entspricht/entsprach es allerdings auch, Minderheitenrechte durchzudrücken, auch wenn die Mehrheit das vielleicht im einen oder anderen Fall (Filmbesetzungen, Gendersprache, ...) doof findet. 

Ob die gleichen Zuschauer, die "woke" und "Diversity" gerade noch ganz toll fanden, die Kehrtwende auch so mitmachen...?

Da es sich dabei um eine Minderheit der Zuschauer handelt, dürfte das Amazon nicht weiter anfechten. 😀 

mrorleander antworten
Arcangel
Beiträge : 5163

@lucan-7 

Ich hab ja mal aus diversen Quellen gehört das diverse Firmen ihre "diversity" regeln eigentlich nur für ein woke-washing benutzen und garnicht wirklich minderheiten schützen.

Einen diversen Cast in Filmen zu platzieren sei halt laut diversen Quellen einfacher als wirklich etwas an der Firmenkultur zu ändern.

Ich denke das wird einer der diversen Gründe gewesen sein warum so viele Firmen ihre diversen Richtlinen zur diversität gedropt haben (was hat so ein Wort in einem deutschen Satz zu suchen.)

arcangel antworten


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