Zuletzt gesehener Film 2023
Gott existiert, ihr Name ist Petrunya
Eine arbeitslose junge Frau, die noch bei den Eltern wohnt und nichts zustande bekommt, begegnet am 19.01 einer orthodoxen Prozession, in deren Verlauf der Pope ein geheiligtes Kreuz in einen Fluss wirft. Eine Reihe nackter Männer springt dem nach, weil der, der das Kreuz aus dem Wasser holt, 1 Jahr lang nur noch Glück hat. Die junge Frau springt in einen plötzlichen Impuls ebenfalls ins kalte Wasser und bekommt das Kreuz.
Damit löst sie ein gesellschaftliches Erbeben aus, das fast in Mord und Totschlag endet.
Ein sehr sehenswerter Film.
Arnon Goldfinger . Die Wohnung . kostenlos anzusehen.
https://www.bpb.de/mediathek/video/198851/die-wohnung/
Der Dokumentarfilm DIe Wohnung ist jetzt kostenlos anzusehen.
In der Wohnung seiner verstorbenen Großeltern entdeckt der israelische Filmemacher Arnon Goldfinger Spuren einer unbekannten Vergangenheit. Die Großeltern waren mit einem SS-Offizier befreundet.

"In der Wohnung seiner verstorbenen Großeltern entdeckt der israelische Filmemacher Arnon Goldfinger Spuren einer unbekannten Vergangenheit. Die Großeltern waren mit einem SS-Offizier befreundet."
Wie hätten die denn sonst eventuell Überleben sollen 🤔

@gorch-fock Die Großeltern sind 1937/38 ausgewandert waren aber nach dem Krieg noch mit der Familie von Mildenstein befreundet.
Im Verlauf des Filmes erfährt man dass der Name im Prozess 1961 von Eichmann genannt wird. Er war Vorgänger von Eichmann im Judenreferat.
Es ist schwer zu verstehen, wie es diese Freundschaft nach dem Krieg funktionierte, da ja eine Großmutter der Mutter von A. Goldfinger in der Shoah deportiert wurde und in Theresienstadt ums Leben kam.

Der Film die Wohnung zeigt auch, ein Problem das wir alle haben. Wir durchforsten Schubladen unserer Vorfahren, die wir Wochen vorher nicht getraut haben sie zu öffnen.
Oppenheimer
Polit-Thriller von Christopher Nolan, der sich mit dem Leben des "Vaters der Atombombe" auseinandersetzt. Bis auf wenige Sequenzen wird der Film aus der Sicht Oppenheimers erzählt.
Ich hab den Film jetzt zweimal gesehen und finde ihn großartig, meiner Meinung nach einer der besten Filme der letzten Jahre. Bis in die kleine Nebenrollen perfekt besetzt mit Cillian Murphy, Emily Blunt, Robert Downer Jr., Matt Damon, Josh Harnett, Kenneth Branagh, Gary Oldman und anderen.
Ein Film, in dem viel geredet wird, dennoch ist er meiner Meinung nach nicht zu lang geraten. Ich denke mal, es wird in den Kategorien Regie, Haupt- und Nebendarsteller, Drehbuch und Musik Oscar, - bzw. Golden Globen Nominierungen geben.
Sehenswert.

@tristesse Kann tristesse absolut zustimmen! Wirklich ein sehenswerter Film
The Batman (2022)
Die Neuverfilmung vom letzten Jahr mit Robert Pattinson als Bruce Wayne / Batman. Fand ich schon im Kino ziemlich cool und hab mich gefreut, ihn jetzt kostenlos bei Prime streamen zu können.
Sehr düster und sehr ernsthaft, aber das gibt die Figur durchaus her. Catwoman, Pinguin, der Riddler und Falcone sind neben Batman die zentralen Nebenfiguren.

@tristesse Danke für den Hinweis! Darauf, den "umsonst" gucken zu können, hatte ich schon gewartet.


@tristesse Bin mir in manchen Dingen noch nicht ganz sicher, aber hab immerhin schon eine Erkenntnis: Für "normale" Superheldenfilme bin ich wohl nicht mehr so schnell zu begeistern in nächster Zeit. Was aber einfach an dem Grad der Sättigung mit den Genre-Vertretern liegt.
Der Aspekt, bei dem ich mir am unsichersten bin ist die häufige Verwendung von Unschärfe in den unterschiedlichsten Arten: Tiefenunschärfe, Bewegungsunschärfe und Unschärfe, die durch Materialien wie schmutziges Glas, Regen-und Dampf etc. verursacht wurde. Das fängt ja schon bei der ersten Einstellung an, wo wir eine Weile durch ein Fernglas ein Haus in der Ferne beobachten dürfen mit irgendwelchen Figuren, die nicht zu hören sind. Ich bin mir unsicher, ob ich diese Unschärfen in ihrer Häufigkeit schon als Maniriertheit doof, oder als entschlossen durchgezogenes Stilmittel gut finden soll.
Eine ähnliche Unentschiedenheit hab ich hinsichtlich des Fehlens jeglichen comical reliefs. Klar: Marvel hat es in seinen Blockbustern dabei am Ende doch überzogen, allerdings sind mir gerade diejenigen Szenen, bei denen ich laut lachen mußte (z.B. als Hulk mal Thor wegboxt, oder diverse Stellen in Guardians of the Galaxy) in schöner Erinnerung. Selbst die "Dark Knight"-Reihe von Nolan hatte ihre witzigen Momente. Bei diesem Streifen nun hab ich an keiner Stelle auch nur mal amüsiert lächeln müssen.
Ich kann das wieder als entschlossen durchgezogenen künstlerischen roten Faden respektieren: wenigstens scheint der Regisseur etwas gewollt zu haben. Und ein entschieden düsterer Ton passt zu Batman und Gotham City ja auch. Aber nun ja: das hat man dann nach spätestens einer Stunde, wenn auch die letzte Hoffnung auf einen kleinen Joke hier oder da komplett geschwunden ist, kapiert. Ab da muss es einem dann auch gefallen, denn irgendwann mag man es nich mehr "bemerkenswert!" finden. Eigentlich gefällt mir Ernsthaftigkeit und Düsternis schon. Aber ich weiß nicht, ob mir ein Comic-Setting dafür ausreicht in meinem Alter. Als Teenager liebte ich z.B. den Silver Surfer, weil er immer so düster-ernste und irgendwie existentialistisch-desillusionierte Sprüche absonderte. Heute finde ich diese Sprüche i.d.R. zu bemüht und pathetisch. Also liegt's wohl auch am Alter und nicht am Film: mich persönlich nervt diese stete Düsternis, aber es kann sein, dass mein dreissig Jahre jüngeres Ich davon begeistert gewesen wäre.
Was ich an dem Film mag, ist das Bühnenspielartige, oder, um mich mal an einer Wortschöpfung zu probieren: das Kulissige. Weite Totalen-Einstellungen finden sich ganz wenige und auch die wirken künstlich arrangiert (z.B. wenn am Ende ein paar Shots von oben auf die überflutete Stadt mit untergebracht werden). Ansonsten ist die Kamera häufig sehr nach dran am Geschehen und auf das inzwischen etwas abgenutzte Stilmittel des Establishment-Shots (wo die Kamera erstmal durch eine am besten auch noch besonders weitläufige Location herumfliegt und sich einzelnen Figuren für ein paar Sekunden an die Fersen heftet, um dann doch wieder von ihnen abzubiegen) wird hier ziemlich konsequent verzichtet. Das mag ich, denn solche Shots kommen in den letzten Jahren selten ohne viel computeranimierte Umgebungen aus.
Statt dessen hat man hier das Gefühl, dass viele der Locations sozusagen echt händisch gebastelte Kulissen seien, dass Architektur und Oberflächen von Bühnenbildnern aus echtem Holz- Metall- oder Betonimitat geformt wurden. Selbst dort, wo vermutlich doch wieder die Jungs aus der CGI-Abteilung im Spiel hatten. Ich fühlte mich da manches Mal an den Aspekt erinnert, den viele so an "Mad Max - Fury Road" lobten: dass die Action-Szenen "echt", also nicht computeranimiert, sondern mit den klassichen Stuntmen-Tricks ausgeführt seien. Damals konnte ich noch nicht nachvollziehen, was daran allein denn nun so großartig sei, inzwischen aber doch. Hätte nicht gedacht, dass mir nochmal so ein Gedanke wie: "Hut ab, das sind ja echte Pappkulissen!" in den Sinn kommen könne. Aber hier geschah das gleich mehrmals. Leider wurde dieser gute Eindruck in der einen Verfolgungsjagd-Szene, in der Batman schließlich von einem Bus oder LKW geschleudert wird und dann viel zu weit und viel zu künstlich, d.h. den ballistischen Gesetzen widersprechend, durch die Gegend abrollt, zunichte gemacht. Das ärgerte mich da wirklich, es hätte mich weniger geärgert, wenn ich noch schlecht wegretouchierte Seile, an denen die Darsteller bei solchen "Flugszenen" ja häufig hängen, hätte erspähen können.
Aber wie gesagt: das Kulissige an sich gefiel mir, es wirkte irgendwie "exklusiv hausgemacht" und nicht so von der CGI-Stange.
Was mir gar nicht gefiel, war die Übertragung wichtiger schriftlicher Botschaften in das Filmbild - statt für des Englischen nicht Mächtige die deutschen Übersetzungen wie üblich unten einzublenden. Das nervte, weil ja längst nicht alles, was so an Schriftzügen an den Kameras vorbeizog, übersetzt wurde, beispielsweise der öfter wiederkehrende Slogan "(For a) better tomorrow", die Bildunterschriften bei TV-Übertragungen usw. Aber mich nervt es überhaupt, wenn man als Filmgucker zuviel lesen soll/muss, das sich nicht auch sinngemäß aus der Handlung entnehmen ließe. Am doofsten fand ich in dieser Hinsicht die Szene, wo der Held da diesen Chart auf den Boden um sich herum aufmalt, so, als könnte er die ja nun wirklich überschaubaren Zusammenhänge nicht auch mal eben im Kopf durchanalysieren. Die hätte mich wohl auch genervt, wenn die Schriftzüge nicht noch auf deutsch rein-retouchiert worden wären, ganz einfach, weil ihr Zweck offenbar nur darin bestand, auch dem letzten Spätmerker noch alles zu erklären...
Dabei war - und nun sind wir beim Problem der Story an sich - das Ganze ja nicht sonderlich verzwickt und hintergründig. Der Bösewicht, den wir leider erst sehr spät mal voll zu Gesicht bekommen, wird von Paul Dano sehr gut gespielt, ist aber doch hinsichtlich seiner Motivation keine Neuerfindung des Rades: die Figur wird besser gespielt, als sie ausgedacht wurde. Die Hatz nach dem Serientäter, der immer neue Hinweise auf seine Identität hinterläßt, um mit den Ermittlern "zus pielen" ist inzwischen ziemlich ausgelutscht, auch die Idee, dass dabei noch irgendwie die "sozialen Netzwerke" perfide instrumentalisiert werden, kann kein müdes Gähnen zusätzlich hervorlocken. Und ja, nach dem dritten filmischen "Neustart" des Batman-Brands weiß auch der Letzte von jenen, welche die Comics nie in Heftform zu Gesicht bekamen, dass da irgendwas furchtbar Mörderischen mit Bruce Waynes Eltern passierte, das den armen Jungen traumatisiert zurückließ...
Hhmm... Also wenn ich mir die Story so bilanztechnisch anschaue, dann kommt unten heraus: Überflüssig. Kennt man alles. Nichts Neues. Deswegen: keine Spannung. Kann natürlich für die jungen Leute - *hüstelröchel* anders sein, die hier ihren ersten Batmanfilm zu Gesicht bekommen. Aber zu denen gehöre ich halt nicht mehr.
Was die Schauspieler angeht: Naja... Robert Pattinson überzeugt mich nicht. Kann auch daran liegen, dass ich seinen Mund nicht mag, der sieht selbst dann noch nach zusammengepressten Lippen aus, wenn man die Zähne sehen kann. Dass man ihm hier von der Maske noch klitschige Manga-Strähnen in's Gesicht gekämmt und zentnerweise Kajahl oder schwarzes Rouge oder wie das Zeug heißen mag, um die Augen puderte, macht's nicht besser: hat man sich nicht schon vor zwanzig oder mehr Jahren über diese auf Düsternis getrimmten "Emos" lustig gemacht? Auch seine Körperstatur passt nicht wirklich: zu schlaksig, zu wenig athletisch/muskulös. Das Erdigere, roher Gezimmerte seines Kostüms, dass ich auf einem Körper mit mehr Muckis tatsächlich interessant und "cool" gefunden hätte, wirkt auf dem seinen wie eine Art Vertuschung, die den Zuschauer davon überzeugen soll, dass hinter seinen Schlägen und Tritten jener Wumms sitze, den uns die Sounddesigner in den Prügelszenen suggerieren.
Es ist natürlich auch eine Entscheidung von Regisseur und Schnitt, aber: er blickt auch zu oft zu lange - sodass es einen schier anschreit: INTENSIIIIV! Aber dass sein Blick tatsächlich Intensivität ausdrücke, mögen vielleicht Mädels sehen, die sich einst biss in die Morgenröte hinein in den Vampir verguckten und diese Erinnerung an jugendliche Schwärmereien nicht loslassen mögen. Aber für mich guckt er schlicht ausdrucksfrei in der Gegend rum, dieser Blick, und ich nehme ihm die Tarnung als "geheimnisvoll und tief" nicht ab. Wenn ihm dann in der Krankenbett-Szene das Pipi in den Augenwinkeln zu stehen scheint, dann kommt mir ob dieser bemühten Rührseligkeit glatt das Frühstück wieder hoch...
Zoe Krawitz gefällt mir als Catwoman recht gut, ich ziehe sie sogar der legendären Michelle Pfeiffer-Version vor. Sie übertreibt's nicht mit der Miauigkeit und ihre überlangen, spitz gefeilten Fingernägel sind mir erst sehr spät so richtig aufgefallen. Körperlich passt sie zu ihrer Figur: eher klein, dafür gewandt und flink. Man traut ihr zu, wie eine Katze auch Sprünge/Fälle von großer Höhe schadlos zu überstehen und den Angriffen stärkerer Gegner leicht ausweichen zu können. Sehr gefallen hat mir die Kampfszene zwischen ihr und Batman, die so endet, wie es den Regeln der Physik entsprechend enden mußte: all ihre technisch und ästhetisch einwandfreien Kicksport-Künste helfen ihr wenig gegen einen Gegner, der masse- und kraftmäßig dermaßen überlegen ist (ob diese Szene von Krawitz selbst oder einem Stunt-Double gespielt wurde, weiß ich nicht, ich rede da aber auch von der Figur, nicht der Schauspielerin). Wenig gefallen haben mir Kuß- bzw. Fast-Kuß-Szenen der beiden. Da prickelte mal so überhaupt nix, da war so wenig Erotik, dass kleine Kinder, die womöglich heimlich mit in's Kino geschleppt wurden, die Szenen nicht mal "peinlich" im Sinne von: "Iieh, die küssen sich!" finden, sondern die da nutzlos verrinnende Zeit lieber damit verbringen dürften, auszuprobieren, ob man mit genügend kräftigem Dran-Ziehen mit jedem Finger, auch dem Daumen, ein Knackgeräusch hervorbringen kann.
Leider ist Krawitz' Rolle aber auch ansonsten nicht sonderlich einfallsreich angelegt, da war schwer gegen Anne Hathaways Catwoman-Version aus Nolans Trilogie anzustinken. Sie musste eben das sagen, was man ihr in die wenig originellen Dialoge reingeschrieben hatte und ich wette darauf, dass man sie auch dazu verdonnerte, sich stets im "Catwalk", bei jedem Schritt die Füße überkreuzend, durch die Gegend zu schieben, weil das wohl einen besonders sexy Hüftschwung (nicht, dass ich alter Chauvi prinzipiell was gegen einen solchen Anblick hätte - aber wie jede Manieriertheit vermiest es halt die Immersion) macht. Die Idee, die Superhelden-Kostümdesign etwas "realistischer" im worn look zu halten, half, wie gesagt, Pattinson dabei, glaubhafter als knackiger Draufhauer rüberzukommen. Bei Krawitz allerdings musste gleichzeitig noch unbedingt eine sexy schmale Taille geshaped werden, und das wirkte dann ein bisserl anti-realistisch: hätte ihre Lederkluft da wirklich aus strapazierfähigem und auch schützenden Leder bestanden, wäre ja kaum noch genug Platz für die Wirbelsäule geblieben... In so engem Leder kann man sich als Mensch realistischerweise gar nicht geschmeidig wie eine Katze bewegen, ohne dass es knarzt und quietscht und hindernd staucht: hier wurde die Quadratur des Kreises versucht - und das mag in gezeichneten Comics funktionieren, aber nicht so gut in einer "Realverfilmung".
Die anderen wichtigen Haupt- und Nebenfiguren: Paul Dano erwähnte ich schon: er spielt seine Figur besser, als sie geschrieben wurde, seine darstellerische Leistung, die ja überdies in recht wenig echter Screen-Time kondensiert ist, überragt die aller seiner Kollegen. Respekt übrigens dafür, dass er, der ja nun ohnehin nicht gängigen Schönheitsidealen entspricht, ohne jede Selbstrücksicht noch extra fies-häßliche Fratzen wagt, die jedoch nicht künstlich-gewollt wirken. Glatte Eins!
Andy Serkis hinterläßt bei mir keinen bleibenden Eindruck. Wie denn auch - Michael Caine hat sich granithart als einzig echter Alfred in's kollektive Gedächtnis eingemeißelt.
John Turturro als Falcone kommt in diesem Film auf den zweiten Platz, er strahlt für mich tatsächlich ein kaltes, gefährliches Mobster-Charisma aus - als sei ihm jede Art Grausamkeit zuzutrauen. Er hat das Aussehen eines Italieners - und das macht ihn schonmal glaubwürdig für jeden "Der Pate"-Fan...
Dass Colin Farrell hier den Pinguin spielt, mußte ich erst mal nachrecherchieren. Zu seiner darstellerischen Leistung läßt sich insofern nicht viel sagen, dass schwer auszumachen ist, wieviel davon der Maske zu verdanken war. Wie wir den Pinguin als Figur hier lesen sollen, hab ich übrigens nicht kapiert: eben noch sorgt er bei der Verfolgungsjagd für gewiß ein paar unschuldige Verkehrstote, dann wird er gefangen genommen und einem strengen Verhör unterzogen, das damit endet, dass man ihn irgendwo in der Requisite rumstehend zurückläßt. Ist gemeingefährliches Verhalten in Gothham City nicht mal mehr eine Verbringung in Untersuchtungshaft wert? Der Pinguin ist in diesem Film das Gewehr, welches im ersten Akt an der Wand hängt, mit dem dann in Akt zwei bis vier immer mal wieder etwas herumgefuchtelt wird - und das im fünften Akt immer noch nicht abgeschossen wurde: ein echter dramaturgischer Fehler.
Jeffrey Wright vermag der Figur des Jim Gordon keine neue Nuance hinzuzufügen. Er macht halt seinen Job, er macht ihn, ohne dass man viel zu Meckern fände. Aber ins Gedächtnis brennt er sich mit dieser Rolle nicht ein, wiewohl man sein Gesicht inzwischen natürlich kennt.
Jayme Lawson als Bürgermeister-Anwärterin hatte offenbar zwei Wokeness-Kästchen in der Casting-Liste gleichzeitig abzuhaken: PoC und young, strong Female Leader zusammen. Um das zu wuppen, fehlt ihr aber eindeutig die Screentime und jegliche Bedeutung für die Haupthandlung. Darüber hinaus glänzt sie in den wenigen Szenen auch nicht unbedingt durch Kompetenz, sondern muß noch das Klischee der wichtigtuerischen, aber doch eigentlich unnützen Politikerfigur erfüllen. Gesamtnote: verzichtbare Figur, aus der schauspielerisch nix rauszuholen war. Die noch nebenigeren Nebenfiguren übergehe ich jetzt mal - morgen hab ich eh kein Bild mehr von ihnen vor Augen.
Bleibt noch die Frage, ob es sich hier um eine gute, d.h. angemessene Comic-Umsetzung handelte. Einzelne Bilder erschienen mir eindeutig in dieser Hisicht konzipiert zu sein: Bruce Wayne in seinem mit gothischen Arabesken überladenen Manor, die scheinbar nur von Schusssalven illuminierte Tanzkampf-Choreographie oder die in rotes Signalfeuer getauchte Rettung der von Trümmern Eingeschlossenen nach dem Endkampf. Aber gerade letztgenannte Szene war eine, die so, in gefilmter Ausführlichkeit, eher lächerlich war, statt heroisch rüberzukommen: die zu Rettenden standen da passiv im hüfthohen Wasser herum, aus dem sie sich auch ebensogut, nachdem ein paar Trümmerteile aus dem Weg geräumt waren, selbst herausbewegen können. Aber nein, erst musste einem jedem von ihnen der Held persönlich die Hand reichen, damit sie's wagten, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Aber nach der dritten dergestalten "Rettung" wurde es dann sowohl Held als auch Rettungsbedürftigen zu langweilig und schließlich reichten denn doch auch herbeigeeilte polizeiliche Hilfskräfte, um die zu Objekten der karitativen Behandlung instrumentalisierten Leute aus ihrer angeblich misslichen Lage hinauszulotsen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein solches Bild in irgendeinem Batman-Heft fast 1:1 auffindbar ist. Aber auch darin, Comic-Zeichnungen 1:1 gelungen auf die Filmleinwand zu übertragen, besteht eine Kunst, deren Messlatten spätestens seit "Sin City" höher liegen, als manch einer annehmen würde.
Also nein: Sowohl die quietschbunte Tim Burton-, als auch die erwachsene Nolan-Version waren deutlich bessere Umsetzungen der Comicvorlage. Joel Schumachers Brust-Nippel- oder Zack Snyders Brutalo-Versionen waren in meinen Augen zwar noch schlechter, aber was hilft so eine Orientierung nach unten?
Das etwas altersmüde Batman-Franchise wird durch Matt Reeves in meinen Augen nicht wirklich, auf Dauer angelegt, reanimiert. Wozu auch? Die große Zeit der DC-Superhelden-Comic-Hefte war ja schon vorbei, als Tim Burton den richtigen Zeitpunkt erwischte, die Batman-Fans der ersten Generation in die Kinos zu locken, welche als Kids und Teens den dunklen Rächer lieben lernten und nun als junge Erwachsene genügend Kleingeld für die Poppkorn-Tüte, die Nachos und die Pepsi light extra large mitbrachten.
Dieselben Leute hatten dann, zwölf Jahre später, noch einmal Lust, eine nun aber wirklich erwachsene und auch ein bißchen künstlerisch wertvolle Version ihrer Lieblingsgeschichte zu gucken - und dafür kam Nolan mit seiner Trilogie gerade mal wieder zur rechten Zeit.
Wen genau aber sollte überhaupt die Snyder-Variante abholen und wen diese Neufauflage von Reeves? Der Markt für Superheldencomicverfilmungen geht gerade steil nach unten. Eine Börsianerregel lautet, dass man nicht in fallende Messer greifen sollte, und das ließe sich m.A.n. von Börsenkursen auch auf die Filmindustrie übertragen: dieses Genre hat gerade Flaute und womöglich wäre es für die Rechteinhaber am schlauesten, eine etwas längere Produktionspause einzulegen, bis die alten Franchises womöglich eine Art echten Vintage-Reiz zu erregen vermögen: wenn Leute wie ich in ihren Achtzigern oder Neunzigern sind und die Urenkelgeneration wissen möchte, womit sich damals, im vordigitalen Zeitalter, die Menschen überhaupt so unterhalten ließen. Ich meine: zwischen der Antike und der Konjunktur der Sandalenfilme mit ihrem Gladiatorenbohei vergingen ja immerhin zweitausend Jahren. Man muss im Entertainment-Geschäft einfach nur langen Atem haben... 🙂

Danke für Deine Kritik, fand sie interessant zu lesen, geh aber nicht auf die einzelnen Punkte ein, so ein langer Beitrag überfordert mich einfach und sprengt meine Grenzen 😉 In einigen Punkten treffen wir uns nicht, in anderen sind wir recht dicht beieinander.
Ich poste mal meine Kritik vom letzten Jahr aus dem vorigen Thread:
Ich bin ein großer Fan der Bale-Batmans und fand, dass Matt Reeves ganz schön Eier in der Hose hat, um Nolans schweres Erbe anzutreten und das ausgerechnet mit Robert "Edward, der Vampir" Pattinson. Aber ich war auch sehr gespannt, gerade weil die Kritiken sehr ambivalent ausgefallen sind.
Der Film ist lang, düster und dreckig. Die wenigen Szenen im Sonnenschein fühlen sich "falsch" an.
Pattinson spielt den wohl jüngsten Batman bisher und man hatte den Eindruck, dass Bruce Wayne die Maske ist und nicht Batman. Im Grunde sieht man Bruce nur in wenigen kurzen Einspielern, er geht völlig in der Figur auf. Es geht nicht um Hightech, Gimmicks, Parties, Frauen, die Firma, Geld, es geht einfach nur darum, dass Batman davon getrieben ist, die Bösewichte zu schnappen. Das verleiht seiner Figur so viel Schmerz, dass es mir weh tat, ihm zuzusehen. Der Bösewichte gibt es viele, das fand ich teilweise etwas überfrachtet und auch nicht jeder geht ihm ins Netz. Pattinson macht das gut, auch wenn ich glaube, dass ein anderer Schauspieler ebenso gut funktioniert hätte. Aber ich hab verstanden, dass Reeves ihn ausgewählt hat.
Zoe Kravitz als Catwoman ist in meinen Augen überflüssig, aber ich mochte die Figur noch nie. Weder als Halle Berry, noch Anne Hathaway oder Michelle Pfeiffer. Die zwei Knutschszenen waren völlig deplaziert und lächerlich. Batman macht für mich nur als Einzelkämpfer Sinn, daher mag ich Robin auch nicht, aber der ist noch nicht aufgetaucht. Jeffrey Wright als Jim Gordon zu besetzen fand ich mutig, mir hat auch gefallen, dass er und Batman gemeinsam ermitteln und er nicht immer hinter Batman herlaufen muss wie bei Nolan. Die begegnen sich durchaus auf Augenhöhe. Andy Serkis als Alfred ist so dermaßen falsch besetzt, dass einem die Haare zu Berge stehen. Als im Abspannt Collin Farell auftauchte dachte ich "Wen hat er denn gespielt?", ich hab ihn nicht erkannt und wenn ich jetzt Bilder sehe, erkenne ich ihn immer noch nicht. Grossartige Maske, schade dass er nicht mehr Raum einnahm. Die beste Leistung liefert Paul Dano als Riddler ab. Absolute Gänsehaut, der ist richtig, richtig gut. Ich kenne ihn von "Little Miss Sunshine" und "12 Years a slave". Leider fiel es mir schwer, zu den Figuren Beziehungen aufzubauen, sie bleiben sehr eindimensional und schwach, das ist für mich der größte Kritikpunkt, dass ziemlich viel passt, aber wenn bis auf ein oder zwei Charaktere die Figuren einen nicht abholen können, dann ist das schade. Vor allem, wenn man so ein hochkarätiges Cast hat, da wäre mehr rauszuholen gewesen. Nolan war wesentlich besser.
Die wenigen Actionsequenzen sind atemberaubend, ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal SO eine gute Verfolungsjagd gesehen hab. Es ist auch vieles handgemacht und relativ wenig animiert, das merkt man, handwerklich sehr gut und überzeugend. Der Soundtrack haut einen vor der Leinwand natürlich weg, ist aber austauschbar, der hat mich jetzt nicht nachhaltig beeindruckt, viele Bässe halt, Streicher und Synthi. War okay.
Unterm Strich war das ein würdiger Aufguß, den ich nicht bereut hab, ich freu mich jetzt auf Teil 2 und den Joker. Ich hoffe, dass Rachel Dawes auftaucht und vielleicht noch der eine oder andere Schurke, den man aus den Comics kennt. Ich weiß auch nicht, ob Reeves dem Publikum einen Gefallen tut, wenn sich die Story über 3 Stunden hinzieht, was man auch in 2 Stunden hätte schaffen können, aber irgendwie war die Ruhe, die er sich gelassen hat, dann auf der anderen Seite reizvoll.
Ich bin ein relativ emotionaler Filmgucker, da wo Dir vielleicht Authentizität, Story und Anspruch gefehlt hat, hab ich vom Bauchgefühl dann den Eindruck gehabt, die Geschichte und die Darsteller zu mögen und mitgehen zu können. Das hat für mich den Film trotz Schwächen sehenswert gemacht und ich fand ihn auch beim zweiten Mal noch gut.
Leider kommt Teil 2 erst 2025 raus, ich bin gespannt 😊

@tristesse In einigen Punkten treffen wir uns nicht, in anderen sind wir recht dicht beieinander.
Yup. Ich sehe im Detail allerdings mehr Übereinstimmungen als Diskrepanzen. Und wo wir auseinanderliegen, das hast Du schon ganz gut ausgeführt, liegt's eher an unterschiedlichen Geschmackskriterien.
Leider kommt Teil 2 erst 2025 raus, ich bin gespannt 😊
Na, dann hoffen wir mal in Deinem Sinne, dass meine eher pessimistische Einschätzung des Superheldengenre-Film-Marktes entweder falsch ist, oder dass sie das Flop-Risiko extra für Dich eingehen. 😀 😉

Na, dann hoffen wir mal in Deinem Sinne, dass meine eher pessimistische Einschätzung des Superheldengenre-Film-Marktes entweder falsch ist, oder dass sie das Flop-Risiko extra für Dich eingehen
Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil, denn es wird schon angedeutet, dass der Joker auftritt. Es wird schwer sein, oscarprämierte Darsteller wie Joaquin Phoenix oder Heath Ledger zu toppen, sogar Jack Nicholson war in dem semi-gelungenen Batman von Tim Burton ein ausgezeichneter Joker. Da mitzuhalten wird sehr schwer. Vor allem, weil es relativ leicht sein dürfte, Pattinson an die Wand zu spielen.

@tristesse Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil, denn es wird schon angedeutet, dass der Joker auftritt. Es wird schwer sein, oscarprämierte Darsteller wie Joaquin Phoenix (...) zu toppen, (...)
An diesen "Joker" hatte ich oben schon heimlich gedacht, weil der Film ja als Gegenbeispiel für meine Ansicht, das Superheldenfilme-Genre sei erstmal pauschal erledigt und brauche bis auf Weiteres keine zusätzlichen Exemplare, angeführt werden kann. Aber dann entschied ich, dass das ja keine Superheldencomicverfilmung im eigentlichen Sinne gewesen sei... 😉
By the way: dass demnächst der Joker eine Rolle spielen werde, findet sich in der letzten Gefängnisszene von "The Batman" schon angedeutet, denn der Riddler kommt da ja mit ihm in's Gespräch. Eine Szene, die ich, wenn wir es hier mit der ersten ernsthaften Kinoverfilmung des Batman-Stoffes zu tun gehabt hätten, cool gefunden hätte: ein kleiner Insider-Tip für Fans der Comics. Die mich aber nun, beim dritten, oder, je nach Zählung, gar fünften (Burton, Schumacher, Nolan, Snyder...) Reboot des Franchise schon wieder eher nervte: "Jaja, ein Cliffhanger muss auch noch her, klar doch, den Joker habt ihr euch für später aufgehoben, weil das Mehl ja gestreckt sein will!"
Was die Heath Ledger-Version der Nolan-Trilogie angeht, bin ich übrigens vermutlich weltweit der Einzige, der die Begeisterung darüber nicht so ganz nachvollziehen konnte. Klar: nicht schlecht! Aber der Riesenbohei um diese "Interpretation" schien mir doch allzu zynisch kalkuliert aufgeblasen: da bringt sich der (faktische) Hauptdarsteller noch aus Versehen um, bevor "The Dark Knight" in die Kinos gebracht wird, aus dieser echten Tragik muss sich doch irgendwie zusätzliche Rendite pressen lassen! Die posthume Verleihung des Oscars bestätigte mich in dieser Betrachtungsweise, mit der tätschelte sich Hollywood selbst tröstend auf die Schulter für die Leistung, so berührt und ergriffen von dem Tod eines guten Freunde zu sein.
Nix gegen posthume Ehrungen an sich, wenn mit ihnen eine wichtige und gute Sache geehrt wird, für die eine Person exemplarisch stand. Aber das Ausmaß, in welchem hier die kollektiven Tränendrüsen massiert wurden, stieß mich damals schon ab und die übermäßige Inszenierung von Betroffenheit trübte m.A.n. auch das Urteil darüber, wie gut seine Joker-Interpretation tatsächlich war.
Heute können wir, glaube ich, ziemlich objektiv feststellen, dass Joaquin Phoenix die Figur in dieser ernst-anspruchsvollen Richtung besser, spannender, intensiver, faszinierender interpretiert hat (der Film selbst hat seine Schwächen, aber nicht Phoenix' schauspielerische Leistung). Und in der anarchisch-verrückt-bunten Richtung ist für mich Jack Nicholson immer noch der Maßstab.
Na, warten wir's mal ab, ob Reeves der Figur wirklich einen neuen Spin zu verleihen mag und wer dafür als Darsteller über sich hinauswachsen muss. Extra für Dich (und Lucan... 😉 ) !

Na, warten wir's mal ab, ob Reeves der Figur wirklich einen neuen Spin zu verleihen mag und wer dafür als Darsteller über sich hinauswachsen muss. Extra für Dich (und Lucan... 😉 ) !
Nun, man kann sich hier ja bereits anschauen, was als "deleted Scene" kursiert und den Joker aus dem Film tatsächlich zeigt, wenn auch in den meisten Einstellungen nur verschwommen:
https://www.youtube.com/watch?v=FKGhtSCVovo
Klar wird jedoch, dass hier ein völlig neuer "Joker" präsentiert wird, der tatsächlich so aussieht, als sei er in einen Behälter mit giftigen Chemikalien gefallen und dadurch verunstaltet worden... da ist nichts glamouröses mehr dran.
Inwiefern das jetzt ernst gemeint ist oder nur die Neugier wecken soll steht auf einem anderen Blatt... da die Szene im Film nicht zu sehen war stehen hier noch alle Möglichkeiten offen.
Was die Heath Ledger-Version der Nolan-Trilogie angeht, bin ich übrigens vermutlich weltweit der Einzige, der die Begeisterung darüber nicht so ganz nachvollziehen konnte. Klar: nicht schlecht! Aber der Riesenbohei um diese "Interpretation" schien mir doch allzu zynisch kalkuliert aufgeblasen
Hollywoods Zynismus und Verlogenheit machen seit über 100 Jahren einen Teil des Reizes aus... Hollywood erzählt nicht nur tragische und fröhliche Geschichten, es produziert auch ständig selbst welche, über die die Klatschblätter dann herfallen.
Persönlich muss ich sagen, dass mich bisher noch kein Joker so richtig überzeugen konnte, trotz hervorragender Leistungen etlicher Darsteller, über die ich gar nicht meckern will.
Aber für mich ist der Joker aus den Comics eine hochgewachsene, hagere Gestalt mit einem furchteinflößendem Gesicht, aus dem der Wahnsinn spricht. Das ist in die Realität nur schwer zu übertragen... der Clown aus "Es" käme dem wohl noch am Nächsten, aber der sieht halt wieder ganz anders aus...

Aber der Riesenbohei um diese "Interpretation" schien mir doch allzu zynisch kalkuliert aufgeblasen: da bringt sich der (faktische) Hauptdarsteller noch aus Versehen um, bevor "The Dark Knight" in die Kinos gebracht wird, aus dieser echten Tragik muss sich doch irgendwie zusätzliche Rendite pressen lassen!
Vielleicht hat Heath Ledger den Joker einfach nur gut gespielt und dafür einen Oscar bekommen und der einzige, der es nicht sieht, bist halt Du? Halte ich für wahrscheinlicher, als dass sich alle anderen außer Dir irren 😉 Die Academy schmeißt ja nicht jedem guten Darsteller, der kurz nach den Dreharbeiten stirbt gleich einen Oscar hinterher. Vielleicht wurde die Rolle an der einen oder anderen Stelle zu sehr gehyped nach dem Tod, aber ich denke schon, dass der Oscar verdient ist und sehe es weniger zynisch als Du. Aber ich bin vom Typ her auch anders gestrickt.
Ich erinnere mich noch ziemlich gut, als die Bilder von Heath als Joker auftauchten und er bei den ersten Trailern bereits sehr hoch als Oscarfavorit gehandelt wurde. Da hat er noch gelebt. Die Figur war schon ziemlich gut dargestellt und gespielt, auch wenn es Deinen Geschmack dann eben nicht getroffen hat.
Heute können wir, glaube ich, ziemlich objektiv feststellen, dass Joaquin Phoenix die Figur in dieser ernst-anspruchsvollen Richtung besser, spannender, intensiver, faszinierender interpretiert hat
Ich weiß nicht, was "wir" objektiv feststellen können 😉 Ich für meinen Teil kann es nicht beurteilen, weil ich mir Phoenix' Joker nie angesehen hab. Mir war ziemlich schnell klar, dass ich in diese Geschichte nicht eintauchen möchte. Kann sein, dass er großartig ist (gab ja nicht umsonst den Oscar), aber ich fand den Trailer einfach zu verstörend.

@tristesse der einzige, der es nicht sieht, bist halt Du? Halte ich für wahrscheinlicher, als dass sich alle anderen außer Dir irren
Unmöglich, kann nicht sein, wo kämen wir da hin?! 😀

Unmöglich, kann nicht sein, wo kämen wir da hin?!
Passen Du und Dein Ego überhaupt in denselben Fahrstuhl? 🤣 🤣 🤣

@tristesse Wenn wir beide die Luft anhalten und den Bauch einziehen.


Bin mir in manchen Dingen noch nicht ganz sicher, aber hab immerhin schon eine Erkenntnis: Für "normale" Superheldenfilme bin ich wohl nicht mehr so schnell zu begeistern in nächster Zeit. Was aber einfach an dem Grad der Sättigung mit den Genre-Vertretern liegt.
Das ist tatsächlich die Frage... muss man die gleichen Filme wieder und immer wieder drehen...?
Ich habe das ja schon bei den Disney-Remakes kritisch angemerkt, dass man die gleiche Geschichte nicht noch einmal erzählen muss, und das gilt sinngemäß auch für Batman.
Trotzdem stimme ich hier eher der Kritik von Tristesse zu als deiner. Der Film mag nicht wirklich "nötig" sein, er erzählt die Geschichte aber doch so weit anders, auch von technischer Seite betrachtet, dass er seine Berechtigung hat.
Der Film hat genügend Elemente, die den anderen Filmen fehlen. Und mehr kann man auch gar nicht leisten... Batman ist Batman, was soll man da auch schon noch ändern? Da wird keiner ins Kino gehen und darauf hoffen, dass Batman diesmal aus armen Verhältnissen kommt und im roten Kostüm durch die Stadt rennt, nur um irgendwas völlig anders zu machen.
Es geht einfach darum, zu sehen wie die bekannte Geschichte diesmal erzählt wird. Und das ist, so finde ich, gelungen.
Ich habe den Film damals im Kino gesehen... vielleicht schaue ich mir den jetzt auch nochmal an...

Das ist tatsächlich die Frage... muss man die gleichen Filme wieder und immer wieder drehen...?
Scheint ja zu funktionieren, sonst würde man es nicht machen 😉 Bei Batman stört es mich jetzt nicht so, weil es meine Lieblingscomicfigur ist. Bei Spiderman hab ich irgendwann aufgehört, weil ich den Überblick verloren hab. Aber ich muss ja auch nicht alles mögen, was auf den Markt geschwemmt wird.
Der letzte "Thor" Teil war übrigens grottenschlecht, ich weiß nicht, wie der durch die Endkontrolle gekommen ist, die anderen waren meiner Meinung nach okay, wobei die Geschichte natürlich auch irgendwann nicht mehr interessanter wird.

Der letzte "Thor" Teil war übrigens grottenschlecht, ich weiß nicht, wie der durch die Endkontrolle gekommen ist, die anderen waren meiner Meinung nach okay, wobei die Geschichte natürlich auch irgendwann nicht mehr interessanter wird.
Ich fand ihn gar nicht so schlecht, aber ich gebe zu, dass ich auch völlig ohne Erwartungen ins Kino gegangen bin. Mit den Marvel Filmen bin ich allerdings auch durch, da setzt irgendwann einfach eine Übersättigung ein.
Ich denke, die Stärke von "Batman" liegt hier gerade in den bekannten Figuren und deren Zusammenstellung... das ist ein Thema, das einfach immer wieder funktioniert. Ähnlich wie Star Wars, welches im Grunde auch immer die gleiche Geschichte variiert.

@tristesse Mir hat er auch gut gefallen. Bei Robert Pattinson war ich zunächst skeptisch, aber dann letztlich positiv überrascht. Er verkörpert wieder eine andere Version des Batman - düster, melancholisch, etwas gebrochen. Den einsamen Rächer mag ich ihm nicht so recht abkaufen, aber sei es drum. Viel Text hat er ja nicht und die meiste Zeit steckt er ohnehin im Kostüm. 😉
The Batman gehört m.E. definitiv zu den besten DC-Verfilmungen - er lässt genug Zeit für die Handlung und bringt die skurrilen Figuren der Comicvorlage tatsächlich halbwegs "real" rüber. Collin Farell als Pinguin hatte ich gar nicht erkannt - schon stark.Und dann noch der Soundtrack von Nirvana - geil.
Natürlich kann man wieder darüber sprechen, warum eine weitere Batman-Verfilmung sein musste - aber hey - gerade an Batman ist es interessant zu sehen, wie sich die Figur von Anno Dazumal über Michael Keaton und Christian Bale entwickelt und immer wieder neu erfindet - je nach dem wer die Zielgruppe ist.
Marvel hat mit ihren Superheldenfilmen eindeutig die Popcorn-Ecke besetzt. Und wie es bei Popcorn eben so ist - es schmeckt eine ganze Weile gut aber irgendwann hat man es über. DC setzt daher durchaus zurecht auf mehr Ernsthaftigkeit. Joker und The Batman interpretieren die altbekannten Figuren durchaus gekonnt neu.
So: Hallo in die Runde. Freue mich, dass hier noch über Filme diskutiert wird. Schaue vielleicht wieder mal ab und zu hier rein.
Den letzten Film den ich gesehen habe war
Die Hütte
Also schon lange her.

Die Hütte kam 2017 raus, im Frühjahr. Hast du ihn da gesehen? Und seither hast du keinen einzigen Film gesehen, weder im Fernsehen noch im Kino oder auf privater Leinwand, per Netflix, Amazon Prime oder anderen Anbietern? Ist das deine Aussage? 😯
Captain Fantastic -einmal Wildnis und zurück
Ein wirklich bezaubernder Film mit Viggo Mortensen. Der ist einfach gut und für die Rolle wie geschaffen. Es geht um eine Familie, die abseits der westlichen Zivilisation in den Wäldern lebt, sich von dem ernährt, was gefangen und angebaut wird und deren Kinder von den Eltern unterrichtet und auf unkonventionelle Art und Weise fürs Leben vorbereitet werden.
Die Aussteiger Idylle zerbricht, als die Mutter bei einem Aufenthalt in einer Klinik stirbt und der trauender Vater mit seinen Kindern in die moderne Welt aufbricht, um ihre Asche zu holen.
Eine ganz feine und zarte Geschichte mit viel Potential zum nachdenken und anstoßen.
Läuft grad auf Prime Freeve.

@tristesse Ja, der Film ist echt eine Perle, hab den vor ein paar Jahren gesehen und fand ihn sehr fair und sozusagen unparteiisch allen Figuren gegenüber. Als Zuschauer ist man am Anfang total begeistert von dieser alternativen und "natürlichen" Lebensweise und steht sozusagen voll auf der Seite des Vaters und seines Erziehungsstils. Aber wie Du ja berichtest: diese "heile Welt" bekommt Risse, sobald die eine Realität mit der anderen kollidiert. Der Film hat durchaus auch eine politische Note, insofern er anhand dieses individuellen Falls Fragen hinsichtlich einer bestimmten Szene von Aussteigern und Homeschoolern stellt, wie wir sie hier in Deutschland ja gar nicht kennen. Für meinen Geschmack wird diese Frage einen kleinen Tick zu verhalten gestellt und das liegt daran, dass Viggo Mortensen einen etwas zu guten Menschen spielt. Aber diesem Mann verzeihe ich das. 🙂
Auf Arte . Paradise. Eine BBC Serie zwei Staffeln a 8 Folgen von nicht ganz einer Stunde. Hat etwas von " Haus am Eaton Place" und ähnlichen Serien in der Oberschicht zu Viktorianischer Zeit und den einfachen Leuten, die die Arbeit machen. Das können sie die Briten auch wenn die Tochter des Lords in Wahrheit eine Irin ist.