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ungeliebte Tochter narzisstischer Mutter


red_rose
Themenstarter
Beiträge : 3

Hallo zusammen,

ich bin Tochter einer sehr narzisstischen Mutter. Sie hat mir eigentlich von Beginn meines Lebens das Leben schwer gemacht. Damit und mit den daraus gefolgten Schäden muss ich leben. In den letzten Tagen hab ich mich mehr mit dem Thema Narzissmus beschäftigt und wie besonders meine Mutter dieses extreme Verhalten angewendet hat.
Diese Erkenntnisse sind schockierend und ich bin mir nicht sicher wie ich das für mich selber verarbeiten soll und wie ich das "wegstecken" kann. Ich will ja nach vorne sehen und das Beste aus meinem Leben machen.

Ich würde mich gerne über dieses Thema austauschen, wenn es hier Leute gibt, die ähnlich aufgewachsen sind!

Ich freue mich über eure Beiträge!

Gottes Segen wünscht euch red_rose

Antwort
8 Antworten
tristesse
Beiträge : 19099

Hallo red_rose!

Danke zunächst mal für Deine Offenheit und dass Du bereit bist, Dich diesem Thema hier so direkt zu stellen. Das nötig mir wirklich Respekt ab.

Wir können hier als User tatsächlich nur austauschen, wir sind ja keine Therapeuten. Ich hoffe, dass Du hier Antworten auf Deine Frage bekommst und dass es Dir dann einfach etwas besser geht.

Veröffentlicht von: @red_rose

Ich würde mich gerne über dieses Thema austauschen, wenn es hier Leute gibt, die ähnlich aufgewachsen sind!

Ich bin jetzt nicht direkt mit einem narzisstischen Elternteil groß geworden. Bei mir gab es geistlichen Missbrauch, körperliche Gewalt und Dominanz, was mich als Christin, Frau und Mensch gebrochen und verletzt hat. Von dem her kann ich nicht explizit was zu Deiner Auseinandersetzung sagen, aber das:

Veröffentlicht von: @red_rose

Diese Erkenntnisse sind schockierend und ich bin mir nicht sicher wie ich das für mich selber verarbeiten soll und wie ich das "wegstecken" kann. Ich will ja nach vorne sehen und das Beste aus meinem Leben machen.

möchte ich gern beantworten.

Ich hab eine Verhaltenstherapie gemacht, als ich erkannte, dass das missbräuchliche Verhalten meines Elternhauses mich in Depressionen und Suizidale Gedanken getrieben hat. Ein Freund von mir ist Psychologe und er kümmerte sich um Hilfe, als er merkte, wie schlecht es mir ging. Natürlich hat er mich nicht therapiert, sondern vermittelt. Meine Therapeutin war nicht gläubig, aber sie war kompetent und hat auch nicht versucht, mich vom Glauben wegzubringen. Sie hat mir geholfen, mein Verhalten, was sich aus dem Missbrauch ergeben hat zu analysieren und zu verändern.

Das zweite, was ich gemacht hab ist, in die Seelsorge zu gehen. Wir haben in der Gemeinde kompetente Seelsorger, die mich geistlich in dem Prozess der Heilung begleitet haben. Ich fand für mich beides wichtig: die psychologische Therapie und die Seelsorge und ich würde beides nicht gegeneinander ausspielen.

Was ich Dir nur empfehlen kann ist, Dich hinzusetzen und zu überlegen, wie Du Dir ganz konkret jetzt Hilfe für Dich vorstellst. Nimm evtl jemand mit rein, der Dich kennt und dem Du vertraust. Verarbeite das bitte nicht allein. Manchmal reicht eine Gebetszweierschaft, gute Freunde, ein offener Hauskreis, aber mahc das nicht mit Dir selbst aus.

Und was noch wichtig ist: vertrau Dich Jesus an. Sag ihm, wie es Dir geht, erlaube dem Heiligen Geist, Dich zu trösten und zu Dir zu sprechen. Du bist ein wertvoller Mensch, Du bist verletzt worden und Deine Mama die Dich beschützen sollte, hat sich gegen Dich gewandt und Dich verletzt. Geh damit unbedingt ans Kreuz.

Ich wünsche Dir von Herzen Hilfe, Heilung und Befreiung.

Trissi

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1 Antwort
red_rose
(@red_rose)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 3

Hallo Trissi,
lieben Dank für deine Antwort!
Ich gehe seit Jahren zur Therapie. Sie ist gläubig und hat mich immer sehr gut beraten.
Die Möglichkeit zur Seelsorge hab ich im Moment nicht so, weil es grad in unserer Gemeinde etwas schwierig ist. Es kennen auch einige meine Mutter und können sich in der Regel nicht vorstellen, was sie wirklich für ein Mensch ist. Sie kann ja auch sehr nett sein, verfolgt aber damit ausschließlich eigene Interessen.
Mir ist so bewusst geworden, wie sehr sie mir geschadet hat und dass sie eigentlich die Ursache dafür ist, warum ich mich in meiner Ehe nicht für mich eingesetzt habe und meine eigenen Grenzen nicht kenne. Das hat uns richtig geschadet.
Es ist schwer den Abstand zu finden, weil sie immer in meinem Hinterkopf ist und irgendwie immer da ist.
Ich kann schwer damit fertig werden, dass sie mich nie geliebt hat, sondern dass ich nur Mittel zum Zweck ihrer eigenen Bedürfnisbefriedigung war. Ich denke immer mit mir stimmt was nicht und ich bins wert. Es lohnt sich nicht sich für mich einzusetzen. Minimum reicht völlig aus für mich.

red_rose antworten


Vigil
 Vigil
Beiträge : 386

Was Tristesse Dir schreibt, ist unendlich wichtig und gut.

Ich war über 40 Jahre Lehrer und Therapeut, lernte - zum Glück - nur wenige narzistische Mütter kennen, sah aber bei deren Tochter sehr das Leid, das oft keine Worte hatte.
Sie alle nahmen irgendwann eine oder mehrere Therapien in Anspruch.
Ich habe tw. noch Kontakt mit ihnen, durchaus engen, und sehe: Sie gehen ihr Leben, nicht immer den einfachen Weg.
Bei Jungen schien mir das anders. Die wehren sich eher, kehren sich völlig ab. (Kann falsch sein, was ich da zuletzt schreibe.)

vigil antworten
2 Antworten
red_rose
(@red_rose)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 3

Danke für deine Antwort! Hat man da als Lehrer und Therapeut eigentlich Möglichkeiten einem Kind mit narzistischer Mutter zu helfen? Es kostet mich nun schon viele Jahre Therapie und ich habe diese Indoktrination immernoch im Kopf. Das ist wie ein Teil von mir, den man nicht los wird.

red_rose antworten
Vigil
 Vigil
(@vigil)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 386

Man hat und man hat oft nicht.
Die Blockanden können sehr gewaltig sein, dass sie wie Gewalt sind - gegen sich selbst.
Andere sind nicht so betroffen, belastet, können sich - mit Hilfe - gut befreien.

Sich da freimachen können - Therapeuten können lediglich anregen -, ist da durchaus wie eine Selbstaufgabe und dann "Neuaufstellung" als Persönlichkeit.
Ganz, ganz schwierig und nur mit wirklich guten Therapeuten erfolgreich. Und - es gibt ganz unterschiedliche Therapieansätze.

vigil antworten
Sternenbluete
Beiträge : 866

Hallo red_rose,

ich bin eine Betroffene. Im Grunde ist hier schon alles gesagt.
Man selbst ist geschockt von dem Verhalten und aber auch von dem
Unverständnis der Umwelt. Irgendwie dazwischen versucht mal sein
Leben emotional vernünftig zu leben.

Ich war niemals in Therapie, habe mich über die Jahre sehr damit
auseinander setzen müssen. Das man das Ganze Narzissmus nennt,
ist mir selbst erst sehr spät aufgefallen. Ich habe einige Berichte im
Internet gelesen, überhaupt viel über das Thema gelesen.

Bei mir ist es nun nicht mehr so akut, da meine Mutter nicht mehr lebt, aber wie du selbst schreibst, man hat die Worte sehr genau im
Ohr. Mir passiert es immer noch, dass ich ganz genau weiß, was sie
sagen würde, über mich, über andere.

Liebe Grüße

Sternenbluete

sternenbluete antworten


Deborah71
Beiträge : 22992

Hi red_rose,

durch Lektüre für einen Bekannten bin ich dahinter gekommen, dass es mich auch betroffen hat.

Plötzlich machten so viele seltsame Ereignisse und Wirkungen einen Sinn.

Durch eine ganze Palette von aufspringenden Gefühlen...Schock, Enttäuschung, Hilflosigkeit, .....usw.... blitzte recht schnell Hoffnung auf, die Nachwirkungen angehen und bewältigen und meine Identiät entwickeln zu können.
Es war ein längerer Prozess.... und hie und da taucht noch eine der restlichen Facetten auf.
Meine Beziehung zu Gott hat mir auch sehr geholfen, weil er mich immer wieder in seine Liebe eingehüllt und mir geholfen hat, die unrealistische Erwartung, dass meine Mutter mich jemals lieben könnte/würde loszulassen.

Das oben verlinkte Buch hat mir sehr geholfen, weil es nicht nur aufzeigt, wie meine Grenzen eingerissen worden waren und wie und wo ich wehrlos gemacht worden war, sondern es enthält auch eine Charta meiner Selbstfürsorge und Hilfen zur Grenzensetzung, wenn ähnlich gelagerte Personen wieder so ein Muster bei mir aufbauen wollen.

Eine weitere wertvolle Hilfe war die Seite www.re-empowerment.de, die
deutlich psychische und verbale Gewalt beschreibt und mit der Lüge, dass Gewalt Liebe sei, aufräumt und die Gewalt erkennbar macht.

Ich unterstreiche voll und ganz den Rat von Tristesse, sich fachliche Unterstützung zu holen. Das macht es leichter.

lg
Deborah71

deborah71 antworten
sun-of-surprise
Beiträge : 3

Hallo,
Ich bin auch ähnlich betroffen. Ich habe gerade in MidK einen Threads eröffnet. Meine Mutter hat eine histrionische Persönlichkeitsstörung und mich immer sehr manipulativ unter Druck gesetzt. Alles ging immer nur um ihre Bedürfnisbefriedigung.
Habe den Kontakt abbrechen müssen, weil es zu schlimm wurde...
Viel Therapie hat mir geholfen. Doch immer noch bin ich dieses schlechte Gewissen und das Gefühl nicht los, es ihr Recht machen zu müssen, obwohl ich im Kopf weiß, dass ich das nicht muss. Und ich habe dadurch auch meinen Bruder plus Familie verloren, der einfach nicht verstehen kann...

sun-of-surprise antworten


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