Verhaltensratschlag
Hey zusammen!
Ich habe diesen Sachverhalt auch schon im "Mann-sein"-Forum gestellt, um die Männseite zu verstehen. Hier die Frage noch mal, mit der Bitte um Ratschläge/Verhaltensideen aus Frauensicht 😊
ich habe im vergangenen Jahr online einen Mann kennengelernt (Partnerbörse). Wir haben uns sehr intensiv per Mail ausgetauscht, dann getroffen und verbindlich beschlossen, dass wir miteinander eine Beziehung eingehen wollen. Im Vorfeld haben wir auch darüber gesprochen, was Verbindlichkeit für uns bedeutet und auch, dass Sex für uns ausschließlich in eine Beziehung gehört, die Bestand vor Jesus hat und auf "lebenslang" ausgelegt ist (aber nicht zwangsläufig erst in der Ehe stattfinden darf - da gehen die Meinungen ja auseinander und soll hier nicht der Diskussionspunkt sein).
Nach ca. 3 Monaten (Fern-)Beziehung, die zusammengenommen mit der Kennenlernphase wunderschön war, bekommt er Zweifel und sagt, er spürt in sich ein "Stopp" und weiß nicht, woher das kommt. Dazu muss man wissen, dass es eine Vorgeschichte gibt, die ihn - sehr kurz gefasst - ziemlich mitgenommen hat: eine Ehe mit einer Frau, die bereits vier Kinder hat, die er finanziell stark unterstützt hat, für ihre Kinder Vater war, und die ihn dann, als die Kinder aus dem Gröbsten raus waren, verlassen hat. Das alles ist noch nicht allzu lang her und geschah traurigerweise ebenfalls im christlichen Kontext.
Meine "Diagnose": er hat Angst, nochmal verlassen zu werden, sich nochmal in eine Familie einzubringen und wieder enttäuscht zu werden, von den finanziellen Aspekten mal ganz abgesehen.
Nun zu meinen Fragen: ich habe ihm gesagt, dass ich meine Zusage zu einer verbindlichen Beziehung ernst nehme, ernst gemeint habe und eigentlich nicht vorhabe, diese Zusage zurückzuziehen. Er versteht sich eigentlich selbst nicht mehr, da er eigentlich ein sehr zuverlässiger Mensch ist, der seine Versprechen hält, aber gerade keinen Weg sieht, dieses Versprechen an mich/uns/Gott einzulösen. Ich sehe allerdings für uns beide eine Verantwortung vor Gott als auch vor uns selbst und auch gegenseitig und weiß gerade nicht, wie ich damit umgehen soll. Warten? Ihm Zeit geben? Kontakt halten? Im Moment einfach "nur" eine Freundin sein?
Ich will ihn auf der einen Seite nicht unter Druck setzen, auf der anderen Seite aber auch nicht hinnehmen, dass man "mal eben" seine Meinung wechselt. Da hilft auch kein "es tut mir wirklich leid", zumal er sagt, dass es gar nicht an mir liegt, sondern dass ihn die Umstände überfordern. Ich glaube, dass er wirklich auch darunter leidet, bin aber auch enttäuscht, dass er Gott nicht die Gelegenheit gibt, ihm die Kraft zu schenken, die er braucht.
Ach, es ist kompliziert....
Bin für Gedanken in jede Richtung dankbar!
Das ist schwer von Aussen zu beurteilen.
Ich kann Dir darum nur sagen, wie das auf mich wirkt, was Du schreibst (und auch auf dem Hintergrund, was ich so erlebt habe):
Wenn ein Mann schon nach so kurzer Zeit beginnt rumzueiern und irgendwie kalte Füsse bekommt, würde ich mir an Deiner Stelle sehr genau überlegen, ob das wirklich der Partner ist, den Du Dir wünschst.
Entweder ist die Erinnerung an die damalige Partnerschaft eine vorgeschobene Ausrede und ihm gefällt irgendwas sonst nicht an Dir, was er sich nicht traut zu sagen oder er hat diese Sache wirklich noch nicht verarbeitet.
So oder so scheint er nicht wirklich innerlich frei und bereit für eine Beziehung mit Dir, zumindest wirkt das so auf mich.
Auf einen Mann warten, bis er es sich anders überlegt oder „nur“ Freundin sein ist meiner Erfahrung nach keine so gute Option, denn Du empfindest ja mehr, da ist der Schmerz für Dich vorprogrammiert.
Danke für Deine Einschätzung! Im Grunde teile ich Deine Gedanken dazu. Ich habe weder Kraft noch Nerven, mich in eine Beziehung einzubringen, die im Moment eher einseitig ist. Menschlich betrachtet würde ich mir selber raten: tut zwar weh, aber zieh einen Schlussstrich, alles andere ist vergebene Zeit.
Die Frage ist nur: was mache ich mit der Sicht, die ich aus Jesu' Perspektive sehe? Wir haben uns verbindlich auf Beziehung eingelassen und in diesem verbindlichen Rahmen auch miteinander geschlafen. Abgesehen davon haben wir auch sonst einander viel von dem preisgegeben, was uns bewegt, ausmacht und verletzlich macht. Ich will Gott gegenüber einfach nicht untreu sein, und ich weiß einfach nicht, ob ich sagen sollte "Ich bin ja 'unschuldig', dann bemühe ich mich nicht weiter um die Beziehung", mich zurückziehe und meine Wunden lecke (denn das ich da nicht unbeschadet rausgehe, ist leider auch klar), oder ob es meine Aufgabe ist, zu meiner Verbindlichkeit zu stehen und ihm die Möglichkeit zu geben, seine Trennung zu verarbeiten (der Scheidungstermin ist erst bald, hat sich über 2 Jahre hingezogen) und abzuschließen, um dann noch mal neu zu starten.
Ich habe ihn als jemanden kennengelernt, der sehr zugewandt, hilfsbereit und kraftvoll ist. Daher glaube ich auch, dass ihn die aktuelle Situation (Scheidung mit allen traurigen Dingen, die dazu gehören) überfordert, einnimmt und verarbeitet werden will und er nur deswegen so verunsichert ist. Möglicherweise war unser Kennenlernen einfach sehr schlecht getimet?
Hallo,
Veröffentlicht von: @anonyma-9260fbcbetut zwar weh, aber zieh einen Schlussstrich, alles andere ist vergebene Zeit.
jupp. Wenn es nach drei Monaten in der Form schon kriselt würde ich sagen sei froh, dass es noch halbwegs einfach auseinander geht.
Veröffentlicht von: @anonyma-9260fbcbeDie Frage ist nur: was mache ich mit der Sicht, die ich aus Jesu' Perspektive sehe?
darüber wolltest du nicht diskutieren. Trotzdem: ihr seid nicht verheiratet, ich sehe keinen Grund so zu tun. Christus ist in diesen Riss getreten, wo all unsere Schuld, unsere Verletzungen, unser zueinander und zu uns selbst lieblos sein etc. uns von Gott getrennt hat. Geh mit dem, wo du dich von Gott getrennt siehst, zu ihm hin und damit ist gut.
Du wirst dir überlegen müssen, wie du mit der nächsten ähnlichen Situation umgehen willst, du darfst daraus lernen, aber aus Prinzip jetzt jemanden (und dich) nötigen doch mit dir auch offiziell die Ehe einzugehen, denn das war ja so abgesprochen, halte ich für keine gute Basis für eine gesunde Beziehung.
Also, da kommt man sicherlich durch, ihr könntet euch einen Seelsorger/Paartherapeuten suchen, aber wenn man von jemandem hört, der nach drei Monaten schon (ohne jetzt was Richtung Unfall/plötzliche Krankheit oder so) in tiefer Krise landet, dann fragt man sich doch bei der nächsten Krise, wieso damals die Warnzeichen nicht gehört wurden?
Alles Gute und viel Weisheit mit der Situation! Ich bin mir nicht so ganz sicher was Jesus dazu sagen würde, aber er wäre auf jeden Fall liebevoll zu dir.
kueken
Veröffentlicht von: @provinzkuekendarüber wolltest du nicht diskutieren
Doch, unbedingt! Menschlich wäre es vielleicht einfach (naja, auch nicht wirklich), aber Jesu Ideen für mein Leben sind ja nicht dazu gedacht, mir das Leben schwer zu machen, sondern mir das beste Leben zu geben. Und wenn ich an die Verletzungen denke, die mir eine Trennung/Aufgabe der Beziehung zufügen, weiß ich genau, warum Jesus Beziehung auf lebenslang gedacht hat.
Veröffentlicht von: @provinzkuekenaber aus Prinzip jetzt jemanden (und dich) nötigen doch mit dir auch offiziell die Ehe einzugehen, denn das war ja so abgesprochen, halte ich für keine gute Basis für eine gesunde Beziehung.
Da gebe ich Dir vollkommen recht. Wenn ich nicht glauben würde, dass es diese gute Basis gibt, wäre ich die Beziehung gar nicht erst eingegangen. Tatsächlich glaube ich, dass Krankheit in Form von Überforderung/nicht verarbeiteten Problemen dahinter steht. Es liegt also gar nicht an unserer Kompatibilität, sondern an den Umständen. Denke ich.
Veröffentlicht von: @provinzkuekenAlles Gute und viel Weisheit mit der Situation! Ich bin mir nicht so ganz sicher was Jesus dazu sagen würde, aber er wäre auf jeden Fall liebevoll zu dir.
kueken
Danke! Weisheit nehm ich gern, zuhauf! Am Ende wird Jesus es eh gut machen, aber ich würde ganz gern in seinen Wegen wandeln (Elend, dass sämtliche Formulierungen diesbezüglich schon so ausgelutscht sind....).
Jesu Ideen für mein Leben sind ja nicht dazu gedacht, mir das Leben schwer zu machen, sondern mir das beste Leben zu geben
Vielleicht ist es ja seine Idee, dich vor einem großen Fehler zu bewahren.
Komm schon, dein Kopf weiß das doch längst. Nur das Herz hinkt noch hinterher.
Das war mir jetzt gar nicht so klar geworden, dass Ihr beide doch schon so eng miteinander gewesen seid. Das macht es nicht leichter.
Dennoch würde ich persönlich nicht mit einem ungewissen eher unguten Gefühl beieinander bleiben, „nur“ weil Ihr es doch auch vor Gott versprochen habt, zusammen zu sein.
Damals habt Ihr es bestimmt so gemeint und es war Euch auch ernst, aber jetzt hat sich die Situation geändert.
Du gehst ja auch nicht leichtfertig damit um, das merkt man ja aus Deinen Beiträgen.
Aber manchmal hat man die besten Absichten und dann geht es doch anders weiter als man sich erhofft hat.
Bestimmt sprichst Du im Gebet mit Gott, er wird Dich führen und Dir beistehen.
Veröffentlicht von: @anonyma-9260fbcbeoder ob es meine Aufgabe ist, zu meiner Verbindlichkeit zu stehen und ihm die Möglichkeit zu geben, seine Trennung zu verarbeiten (der Scheidungstermin ist erst bald, hat sich über 2 Jahre hingezogen) und abzuschließen, um dann noch mal neu zu starten.
Wenn dein Partner tatsächlich Schritte geht, die vorherige Beziehung zu verarbeiten, dann kann das eine Option sein. Aber dazu muss erkennbar sein, was denn dein Partner *konkret* tut. Also: Therapie/Seelsorge o.ä. Einfach nur warten, ob die Zeit die Wunden heilt - das hat wenig Aussicht auf Erfolg.
Und frag deinen Partner, was er sich für die Zukunft wünscht. Will er überhaupt, dass du auf ihn wartest?
Daran kannst du feststellen, ob du nur ins Blaue hinein wartest und ob du in einer ständigen On-Off-Beziehung landen wirst oder ob hier wirklich eine Aussicht besteht.
Gruß, Tineli
Hi,
Veröffentlicht von: @janemarpleDas ist schwer von Aussen zu beurteilen.
Dasselbe kann ich auch von mir sagen. Da ich euch beide nicht kenne.
Veröffentlicht von: @anonyma-9260fbcbeMeine "Diagnose": er hat Angst, nochmal verlassen zu werden, sich nochmal in eine Familie einzubringen und wieder enttäuscht zu werden, von den finanziellen Aspekten mal ganz abgesehen.
Das kann gut sein - dass er die Ganze nicht noch mal erleben möchte. Und die Angst, nochmal alles zu erleben ist umso grösser...
Aus welchem Grund hat seine Frau ihn verlassen? Das kann auch der Grund sein, dass ihm das so sehr nagt, dass die nächste Beziehung dasselbe endet? Deswegen "Stop" von ihm?
Oder jemanden hat ihm die Leviten gelesen, was er als Christ darf und was er nicht darf?
Veröffentlicht von: @janemarpleoder er hat diese Sache wirklich noch nicht verarbeitet.
Das kann auch gut sein. Einige "überspringen" die Verarbeitung von der Scheidung einfach und stürzen nach einer neuen Beziehung.
Veröffentlicht von: @anonyma-9260fbcbeEr versteht sich eigentlich selbst nicht mehr, da er eigentlich ein sehr zuverlässiger Mensch ist, der seine Versprechen hält, aber gerade keinen Weg sieht, dieses Versprechen an mich/uns/Gott einzulösen.
Das hört für mich nach Unsicherheit an.
Veröffentlicht von: @janemarpleAuf einen Mann warten, bis er es sich anders überlegt oder „nur“ Freundin sein ist meiner Erfahrung nach keine so gute Option, denn Du empfindest ja mehr, da ist der Schmerz für Dich vorprogrammiert.
ist auch meiner Meinung.
LG
Glitzer
Danke für Deine Antwort!
Veröffentlicht von: @glitzerweltAus welchem Grund hat seine Frau ihn verlassen? Das kann auch der Grund sein, dass ihm das so sehr nagt, dass die nächste Beziehung dasselbe endet? Deswegen "Stop" von ihm?
Das ist mit Sicherheit eines der Probleme. Er sagt, er hatte die glücklichste Zeit seines Lebens mit ihr. Dann begann sie sich zu verändern, und er kann nicht herauslesen, was genau da eigentlich passiert ist. Und genau so formuliert er auch einen Aspekt seiner Angst: mein Charakter ist genau das, was er sucht, aber er kann nicht in die Zukunft sehen, nicht kontrollieren, wie Beziehung sich entwickelt.
Eine Sicht von außen auf seine gescheiterte Beziehung ist die, dass seine Frau eine Versorger und Vater brauchte. Beides brauchte sie dann vor zwei Jahren nicht mehr (Kinder groß, sichere Arbeitsstelle), also brauchte sie auch ihn nicht mehr. Aber auch, wenn man das rational so annehmen kann, muss man das ja auch emotional erst mal verarbeiten.
Veröffentlicht von: @glitzerweltOder jemanden hat ihm die Leviten gelesen, was er als Christ darf und was er nicht darf?
Das wünschte ich mir fast, denn dann würde er von jemand anderem als von mir hören, dass er in Verantwortung steht und diese nicht einfach mit einem Sinneswandel wieder zurück ins Regal legen kann....
Tja, analysiert hab ich schon alles mögliche von oben bis unten, aber welches Verhalten ich daraus für mich ableiten soll... ich bin wirklich ratlos.
Hey, das ist ja eine unangenehme Situation für dich.
Mein Senf dazu ist folgender:
Mir sind an einer Stelle deine vielen "eigentlich" aufgefallen. Dahinter sind die Tretminen des Uneigentlich.... was ist verborgen und drückt sich im eigentlich aus?
Ich denke, wenn du die "eigentlich" anschaust und der warnenden Intuition nachgehst, dann kommst du auf des Pudels Kern.
Angst hat er sicher.... und du bist nicht dafür verantwortlich, seine Angst zu bedienen.... Solange er nicht mit der vorigen Beziehung richtig fertig ist, lebst du auf einem Minenfeld und kannst dich nicht drauf verlassen.
lg
Deborah71
Danke für Deine Gedanken dazu!
Veröffentlicht von: @deborah71Mir sind an einer Stelle deine vielen "eigentlich" aufgefallen. Dahinter sind die Tretminen des Uneigentlich.... was ist verborgen und drückt sich im eigentlich aus? Ich denke, wenn du die "eigentlich" anschaust und der warnenden Intuition nachgehst, dann kommst du auf des Pudels Kern.
Hm. Denkst Du, dass wir uns gegenseitig unsere Persönlichkeit rauben? Mir in meiner Eigenschaft, Beziehung auch in Zeiten von Fragezeichen nicht aufzugeben und ihm in seiner Eigenschaft, ein zuverlässiger Mann zu sein, der zu seinen Versprechen steht?
Ich hatte tatsächlich eher den Eindruck, dass wir uns gut ergänzen (trotz auf jeden Fall vorhandener Unterschiedlichkeit) und habe das "eigentlich" der Situation in die Schuhe geschoben.
Veröffentlicht von: @deborah71Angst hat er sicher.... und du bist nicht dafür verantwortlich, seine Angst zu bedienen.... Solange er nicht mit der vorigen Beziehung richtig fertig ist, lebst du auf einem Minenfeld und kannst dich nicht drauf verlassen.
Das sehe ich definitiv genau so. Und auch den Punkt, dass ich mich ihm nicht "schönreden" kann (und will). Die Frage ist dann eben: wie damit umgehen. Ihn (und uns) aufgeben? Warten? Abhaken? Ultimatum stellen? Alle Antworten und Vorgehensweisen die mir einfallen, erscheinen mir nicht sehr weise 🙁
Veröffentlicht von: @anonyma-9260fbcbeHm. Denkst Du, dass wir uns gegenseitig unsere Persönlichkeit rauben? Mir in meiner Eigenschaft, Beziehung auch in Zeiten von Fragezeichen nicht aufzugeben und ihm in seiner Eigenschaft, ein zuverlässiger Mann zu sein, der zu seinen Versprechen steht?
Ich denke gerade, dass hier die Gefahr ist in eine 'therapeutische' Beziehung reinzuschlittern... evtl sogar eine Co-Abhängigkeit.
Mir schmeckt dieser Satz nicht: "ich fühle ein Stop in mir".... er schmeckt nicht, er klingt nicht richtig.... da stiehlt sich jemand aus seiner Verantwortung... Klare Ansage wäre: ich habe mit Ängsten zu kämpfen und hol mir Beratungshilfe, damit ich die zerbrochene Beziehung richtig abschliessen kann. Ich habs erkannt und will den Weg für eine gelingende Beziehung für uns frei machen.
Veröffentlicht von: @anonyma-9260fbcbeDas sehe ich definitiv genau so. Und auch den Punkt, dass ich mich ihm nicht "schönreden" kann (und will). Die Frage ist dann eben: wie damit umgehen. Ihn (und uns) aufgeben? Warten? Abhaken? Ultimatum stellen? Alle Antworten und Vorgehensweisen die mir einfallen, erscheinen mir nicht sehr weise 🙁
Beten.... deine Entscheidung muss auf deinem Mist gewachsen sein, sonst ist das wieder ein 'eigentlich'. Und das Uneigentlich dahinter ist der Saboteur.
Ist es dein eigentlich oder sein eigentlich? Hast du vor dieser Beziehung diese 'eigentlich'-Ausdrucksweise schon gehabt?
Veröffentlicht von: @deborah71Ich denke gerade, dass hier die Gefahr ist in eine 'therapeutische' Beziehung reinzuschlittern... evtl sogar eine Co-Abhängigkeit.
Weil ich mich nicht von dem Gedanken lösen kann, dass ich ihn "retten" kann. Verstehe.
Hm. Zwei Sachen fallen mir dazu ein:
1. Habe ich ihn als sehr starken, enthusiastischen und initiativen Mann kennengelernt. Er war sehr um mich bemüht, hat viel zugehört, mich ermutigt und sich in mich reingedacht, Zeit mit mir verbracht. Der Wandel kam schleichend, zeitgleich mit der Konkretisierung unserer Pläne und dem Fortschreiten seiner Trennung (also, die Trennung war schon ein Jahr her, als wir uns kennenlernten, aber der Vorgang "Scheidung" ist noch nicht abgeschlossen).
2. Es gibt Parallelen unserer Geschichten, denn ich wurde auch verlassen, ebenso wie er sage ich über meine Beziehung, dass sie gut war (ehe mein Noch-Mann sich in seiner Midlife-Crisis eine Affäre gesucht hat....) und ich habe die Trennung als absolut traumatisch erlebt. Allerdings habe ich mir mehr Zeit gegeben, meine Trennung liegt schon mehr als drei Jahre zurück. Und nicht nur das Erleben der "alten" Beziehung und dessen Ende ist ähnlich, es gibt auch Überschneidungen zwischen mir und seiner Noch-Frau, was Beruf, Finanzen und Teile unseres Lebenslaufs betrifft.
In diesem Kontext denke ich, dass ich so gut verstehen kann, dass er Angst hat. Wie es sich anfühlt, verlassen zu werden und nicht zu wissen, was dazu geführt hat und hilflos vor einer kaputten Beziehung zu stehen, in der ehemalige Gefährten nur noch gegeneinander arbeiten. Nehme ich dann noch den Punkt der Überschneidungen dazu, ist seine Angst ja absolut nachvollziehbar. Nur, dass ich nicht seine Noch-Frau bin. Ich bin ich, genauso verletzt und verirrt wie er, und allein deswegen glaube ich, dass wir gute Gefährten sind.
Mir schmeckt dieser Satz nicht: "ich fühle ein Stop in mir".... er schmeckt nicht, er klingt nicht richtig.... da stiehlt sich jemand aus seiner Verantwortung... Klare Ansage wäre: ich habe mit Ängsten zu kämpfen und hol mir Beratungshilfe, damit ich die zerbrochene Beziehung richtig abschliessen kann. Ich habs erkannt und will den Weg für eine gelingende Beziehung für uns frei machen.
Ja! JA! Ich habe lange gebraucht, um ihn von der Idee abzubringen, dass "Stopp" könne von Gott kommen. Ich habe ihm schon früh auf den Kopf zugesagt, dass er Angst hat - und dass ich diese Angst verstehen kann (wenn sie auch zu einem wirklich unglücklichen Zeitpunkt kommt: wenn man aktiv nach einem Partner sucht, wäre es schon wünschenswert, wenn man weiß, was man sich zutraut und was nicht). Was ihm meiner Meinung nach "nur" fehlt: Vertrauen in Gott, dass er die Kraft bekommt, die er braucht. Aber hier stoße ich zur Zeit noch auf Granit.
Ich wünschte, ich könnte ihn mal zu einem Gespräch mit Dir einladen - Deine Aussagen sind trotz der geringen Informationslage so zutreffend!
Veröffentlicht von: @deborah71Beten.... deine Entscheidung muss auf deinem Mist gewachsen sein, sonst ist das wieder ein 'eigentlich'. Und das Uneigentlich dahinter ist der Saboteur.
Ist es dein eigentlich oder sein eigentlich? Hast du vor dieser Beziehung diese 'eigentlich'-Ausdrucksweise schon gehabt?
Eigentlich nicht 😀 Tatsächlich kommt das Wort nicht so selten in meinem Sprachgebrauch vor, versuche aber, es nicht für Ausreden zu nutzen ("eigentlich wollte ich ja noch [dies und das] tun....").
Mein "eigentlich" in dieser Sache begründet sich wohl darauf, dass ich ja an der Beziehung festhalten kann, wie ich will. Wenn er sie beendet und sich selbst nicht die Zeit zur Heilung gibt und dabei sieht, dass es für ihn auch großes Glück sein kann, jemanden an seiner Seite zu haben, der wartet und ihn unterstützt, hilft mein Vorhaben nicht viel.
Veröffentlicht von: @anonyma-9260fbcbeNur, dass ich nicht seine Noch-Frau bin. Ich bin ich, genauso verletzt und verirrt wie er, und allein deswegen glaube ich, dass wir gute Gefährten sind.
Das geht schon in Richtung therapeutische Beziehung für mich. Das halte ich für eine Äusserung eines Retter-Gens 😉
Veröffentlicht von: @anonyma-9260fbcbeIch wünschte, ich könnte ihn mal zu einem Gespräch mit Dir einladen
Wieder das Retter-Gen 😉
Nö... ich schätze diese Idee als kontraproduktiv ein. Solange er nicht selbst Handlungsbedarf sieht und sich einen Therapeuten sucht, wird er betherapiert... bin ich strikt dagegen.
Veröffentlicht von: @anonyma-9260fbcbeEigentlich nicht 😀 Tatsächlich kommt das Wort nicht so selten in meinem Sprachgebrauch vor, versuche aber, es nicht für Ausreden zu nutzen ("eigentlich wollte ich ja noch [dies und das] tun....").
Eigentlich... ist zum Abgewöhnen. Ich hatte das auch drauf... und Dr. Ruthe hat uns in einem Seminar von 'eigentlich' drastisch kuriert. Er warf uns den Satz hin: 'Eigentlich' ist schon gelogen. Und dann führte er das sehr gut an einem Beispiel aus.
Jedenfalls finde icht gut, dass du anfängst zu reflektieren... und deine eigene Trennungsgeschichte zu beleuchten.
Im Drüber-Reden wird dir selbst dann einiges klar. Konsequenterweise wäre es eine Anregung, dich selbst mal auf den Prüfstand stellen zu lassen bei einer Fachkraft, die mit dir durchgeht, wie weit du selbst deine Trennung verarbeitet hast oder ob da noch ein paar lose Enden offen sind, wo ihr euch dann gegenseitig hochfahrt.
Veröffentlicht von: @deborah71Das geht schon in Richtung therapeutische Beziehung für mich. Das halte ich für eine Äusserung eines Retter-Gens 😉
Jupp, voll erwischt! Aber solange nicht nur einer den anderen rettet, sondern man sich gegenseitig im Verständnis und Aufhelfen des anderen wiederfindet, schweißen ähnliche Lebensgeschichten auch ein Stück weit zusammen.
Veröffentlicht von: @deborah71Wieder das Retter-Gen 😉
Nö... ich schätze diese Idee als kontraproduktiv ein. Solange er nicht selbst Handlungsbedarf sieht und sich einen Therapeuten sucht, wird er betherapiert... bin ich strikt dagegen.
Liegt fürchte ich in meiner Persönlcihkeit, dass ich am liebsten alles für andere verstehen würde und sie dann plötzlich klar sehen 😀 Große Überraschung: funktioniert nicht.
Veröffentlicht von: @deborah71Jedenfalls finde icht gut, dass du anfängst zu reflektieren... und deine eigene Trennungsgeschichte zu beleuchten.
Im Drüber-Reden wird dir selbst dann einiges klar. Konsequenterweise wäre es eine Anregung, dich selbst mal auf den Prüfstand stellen zu lassen bei einer Fachkraft, die mit dir durchgeht, wie weit du selbst deine Trennung verarbeitet hast oder ob da noch ein paar lose Enden offen sind, wo ihr euch dann gegenseitig hochfahrt.
Ich reflektiere seit drei Jahren meine eigene Trennungsgeschichte. Fertig werde ich damit wohl nie, aber ich habe für mich einen Punkt erreicht, an dem ich sagen kann: was geht, habe ich erreicht, und über den Rest habe ich Frieden. Dass ich mich immer mal wieder ein loses Ende verheddern werde, sehe ich jetzt schon kommen, aber ich denke, dass ist ok. Gehört ja nun mal zu mir und hat was mit mir gemacht, das kann ich nicht weglächeln.
Die Fachkraft hatte ich auch, die Trennung war bzw. ist eine solche Schlammschlacht, dass besagte Fachkraft eher als Feuerlöscher fungierte. Nicht das beste Setting, aber auch das sucht man sich ja nicht immer aus.
Veröffentlicht von: @deborah71Eigentlich... ist zum Abgewöhnen. Ich hatte das auch drauf... und Dr. Ruthe hat uns in einem Seminar von 'eigentlich' drastisch kuriert. Er warf uns den Satz hin: 'Eigentlich' ist schon gelogen. Und dann führte er das sehr gut an einem Beispiel aus.
Ich werde verstärkt drauf achten, danke für den Hinweis!
Liebe Ano,
erlaube mir kurz, hier etwas zu sagen:
Jupp, voll erwischt! Aber solange nicht nur einer den anderen rettet, sondern man sich gegenseitig im Verständnis und Aufhelfen des anderen wiederfindet, schweißen ähnliche Lebensgeschichten auch ein Stück weit zusammen
Ich bezweifle, daß euer Start in eine „Beziehung“ ihn überzeugt hat. Und ich bezweifle, daß seine frühere Erfahrung euch im Wege steht nach allem, was ich bis jetzt sporadisch gelesen habe.
Du kannst Dein Leiden verkürzen, indem du ihn in Frieden ziehen läßt und nach einem „coach“ für dich suchst, der dich durch die momentane Leere hinaus begleitet, oder ohne „coach“ überlegst, wie DU mit DIR gut umgehen könntest,
DICH verwöhnst.
Ich bin in Ägypten mit folgendem, tröstenden Spruch aufgewachsen: Wer sich verspätet / nicht anwesend ist, hat seine Gründe bei sich.
Und damit läßt man die Person gedanklich, vertrauensvoll, los und widmet sich dem eigenen Lebenslauf.
Hat der andere Interesse, würde er von sich aus daran arbeiten.
Ich würde nicht auf „Erklärungen“ bestehen. Schon allein dir zuliebe, denn DU mußt DEINEN Wert kennen und schätzen.
Laß das Fragen nach ihm
und frage besser nach dem, was DU tatsächlich beantworten kannst:
Wie geht es DIR?
Was kannst DU tun, damit es dir gut geht?
Laß dir Zeit, aber gehe es an 😊
Und wenn hin und wieder eine Träne fließt, laß es geschehen. Schließlich bist du es Wert.
Kehr immer wieder - liebevoll - zu dir
und achte darauf, DICH hin und wieder zu fragen: Was würde mir jetzt (sei es auch nur eine kleine) Freude machen?
und mache es, so gut es machbar ist.
Es können ganz einfache Dinge sein: Massage, Tanzkurs, Sprachkurs, Schneidern, ..
Eine Freundin war mal auf einer Schminkparty und hat sich voll amüsiert.
Es geht schrittweise.
Verstehst du, wie ich es meine?
Du mußt nicht gleich antworten, aber, geh es an und vor allem bewege dich:
Aus dem Haus
Weg vom Bildschirm
und warte nicht auf eine Antwort ÜBER diesen Mann und momentan auch nicht allgemein über Männer und wie sie ticken;
das einzige, was tickt, ist die Zeit. Und es liegt in deiner Hand, deine Stunden zu gestalten.
Habe dich lieb. DICH.
Alles Gute und: Viel Erfolg ❤
J😊ur
Dieses "stop" solltest du ernst nehmen. Vielleicht ist dein Freund wirklich noch nicht frei für eine neue Beziehung.
Auch wenn es dir wehtut: lass ihn los. Offensichtlich braucht er noch Zeit.
Veröffentlicht von: @herbstroseDieses "stop" solltest du ernst nehmen. Vielleicht ist dein Freund wirklich noch nicht frei für eine neue Beziehung.
Das tue ich. Spätestens zwangsläufig, weil ich diese Beziehung nicht erzwingen kann.
Veröffentlicht von: @herbstroseAuch wenn es dir wehtut: lass ihn los. Offensichtlich braucht er noch Zeit.
Ja, das denke ich auch. Die Frage ist, ob ich in Reichweite bleibe oder nicht. Die letzte Option würde mir (und ich denke auch ihm) erheblichen Schaden zufügen, die erste Option könnte das Elend einfach nur in die Länge ziehen.
Hallo,
Veröffentlicht von: @anonyma-9260fbcbeJa, das denke ich auch. Die Frage ist, ob ich in Reichweite bleibe oder nicht. Die letzte Option würde mir (und ich denke auch ihm) erheblichen Schaden zufügen, die erste Option könnte das Elend einfach nur in die Länge ziehen.
Wenn der Mann im Laufe der nächsten Zeit feststellen sollte, dass er einen Riesenfehler gemacht hat, indem er das Ende der Beziehung herbei geführt hat, glaub mir, brauchst Du nicht in "Reichweite" zu bleiben, der findet Dich schon 😊
Ich kann Dich gut verstehen, man will ja irgendwie doch noch, dass es klappt und hat irgendwie ja doch noch Angst, es könnte sein dass... und dieses... und jenes.
Angst und Sorge kommt immer vom Feind, niemals von Gott.
Dein Freund hatte alle Türen offen für eine Beziehung mit Dir und die hat er aus Gründen, die im Prinzip ja nicht mal wichtig sind, nun zugemacht. Tu Dir das bitte nicht an, vor der Tür zu stehen und zu warten. Der findet die Klinke zur Not schon.
Aber darauf warten würde ich nicht. Ich sag das einfach deshalb, weil ich Dich so gut verstehe und ich wünschte, ich hätte einige male darauf gehört, was andere dazu sagten. Die haben mich auch gebeten loszulassen.
Mach Dich frei.
Tris
Er spürt ein Stop - das kann er ja nicht so einfach wegnehmen - egal woher oder warum das Stop kommt. Man kann jetzt viel darüber spekulieren was die Ursache ist. Aber er merkt dass es für ihn nicht geht.
Egal was die Ursache ist. Das ist sicherlich nicht einfach zu akzeptieren.
Veröffentlicht von: @anonyma-9260fbcbeNun zu meinen Fragen: ich habe ihm gesagt, dass ich meine Zusage zu einer verbindlichen Beziehung ernst nehme, ernst gemeint habe und eigentlich nicht vorhabe, diese Zusage zurückzuziehen.
Es ist nicht so, dass man das in den meisten Beziehungen - Ehen ernst meint und hofft das es hält? Leider ist dem nicht immer so.
Will er denn warten oder Kontakt halten?
Veröffentlicht von: @frischebriseEr spürt ein Stop - das kann er ja nicht so einfach wegnehmen - egal woher oder warum das Stop kommt. Man kann jetzt viel darüber spekulieren was die Ursache ist. Aber er merkt dass es für ihn nicht geht.
Egal was die Ursache ist. Das ist sicherlich nicht einfach zu akzeptieren.
Ist richtig schwierig zu akzeptieren. Und noch schwieriger, dass er die Ursache nicht aktiv angeht.
Veröffentlicht von: @frischebriseWill er denn warten oder Kontakt halten?
Das weiß er selbst nicht genau. Er will mir nicht weh tun, weiß selbst nicht, was ihm gut tut, es schwingt sogar der Gedanke mit, dass er Einsamkeit verdient hat, weil er damit niemandem schadet. Wir telefonieren und schreiben regelmäßig, aber es geht schon sehr stark von mir aus.
Ich würde mal schauen - ob er überhaupt am Ball bleibt mit Kontakt halten oder ob er höflich ist und auf Deine Meldungen reagiert.
Will er denn die Ursache aktiv angehen - weiß er sie denn?
Veröffentlicht von: @frischebriseIch würde mal schauen - ob er überhaupt am Ball bleibt mit Kontakt halten oder ob er höflich ist und auf Deine Meldungen reagiert.
Naja, auf meine Frage, ob er es echt fertigbringt, auf unseren Kontakt zu verzichten, sagte er, dass er das nicht so einfach wolle und ich ihm fehlen würde. Wie gesagt, er weiß selbst nicht so genau, was er braucht, was ihm gut tut usw. Ich habe ihm auf jeden Fall klar gesagt, dass es in Ordnung ist, jetzt nicht unsere Beziehung zu denken, sondern er sich erst mal mit dem Abschluss seiner Ehe beschäftigen muss. Was aber nicht heißt, dass ich jetzt für ein Jahr in der Versenkung verschwinde und dann bei Bedarf wieder auftauche.
Veröffentlicht von: @frischebriseWill er denn die Ursache aktiv angehen - weiß er sie denn?
Ich denke, er braucht jetzt erst mal alle Energie, um Frieden mit der Vergangenheit zu schließen. Was im Prinzip "aktiv angehen" ist, nur ohne Blick auf unsere Beziehung.
Veröffentlicht von: @anonyma-9260fbcbeNaja, auf meine Frage, ob er es echt fertigbringt, auf unseren Kontakt zu verzichten, sagte er, dass er das nicht so einfach wolle und ich ihm fehlen würde. Wie gesagt, er weiß selbst nicht so genau, was er braucht, was ihm gut tut usw. Ich habe ihm auf jeden Fall klar gesagt, dass es in Ordnung ist, jetzt nicht unsere Beziehung zu denken, sondern er sich erst mal mit dem Abschluss seiner Ehe beschäftigen muss. Was aber nicht heißt, dass ich jetzt für ein Jahr in der Versenkung verschwinde und dann bei Bedarf wieder auftauche.
Ich meine, dass es vielleicht gar keine so schlechte Idee ist, mal für zwei Monate (z.B.) Stillschweigen zu bewahren, mit der Aufgabe für ihn, mit seiner Ehe abzuschließen und sich klarzuwerden, was er denn nun will
Denn dich im Unklaren zu lassen, was das nun für eine menschliche Beziehung werden soll - Liebe, Freundschaft - das fände ich nun wahrlich nicht fair. Und auch dann noch muss auch er dir die Wahl lassen, ob du, wenn die Liebe scheitert, dann überhaupt noch weiter Kontakt willst. Manchmal ist ein sauberer Schnitt sogar besser.