Salzstangen zum Abendmahl
Gab es letztens statt Brot in einer Gemeinde. Mich interessiert: Wie findet ihr das?
Achso und: Ich war schon einige Male in katholischen Kirchen und da hatte immer nur der Priester aus dem Kelch getrunken. Weiß nicht, ob das prinzipiell so ist. Auch da interessiert mich, wie ihr dazu denkt und fühlt.
...unser tägliches Brot gib uns heute...
Brot war das wichtigste Lebensmittel. Ob das heute noch so ist, weiß ich nicht, aber Salzstangen zählen nicht als Basisnahrung, sondern sind in meinen Augen ernährungsphysiologisch minderwertiges Knabberzeug, daher nicht würdig für die Eucharistie.

@monifere
Brot war das wichtigste Lebensmittel. Ob das heute noch so ist, weiß ich nicht, aber Salzstangen zählen nicht als Basisnahrung, sondern sind in meinen Augen ernährungsphysiologisch minderwertiges Knabberzeug, daher nicht würdig für die Eucharistie.
Oblaten, die in den Landeskirchen gern genommen werden, sind ernährungsphysiologisch aber auch nicht hochwertiger 😉

Salzstangen zum Abendmahl finde ich eher befremdlich. Da entfällt die Geste des Brotteilens ja völlig. Das ist die Fortführung des Einzelkelches mit anderen Mitteln und zeigt eine gewisse Individualisierung beim Abendmahl, obwohl der Kerngedanke dieses Rituals ja eher die Gemeinschaft ist.
Dass der Priester in der katholischen Eucharistie allein aus dem Kelch trinkt, ist üblich. Zwar hat jeder Gläubige dort das Recht die Eucharistie unter beiderlei Gestalt für sich einzufordern, nur macht das natürlich keiner, das wäre ja zu protestantisch.
Das Merkwürdige ist, dass in den Einsetzungsworten des Abendmahls die Aufforderung ergeht, dass alle aus dem Kelch trinken sollen, während der Hinweis auf all beim Brot fehlt. Sehr bibelfest scheinen unsere Brüder und Schwestern von der katholischen Fraktion nicht zu sein.
Okay, okay. Da in der katholischen Kirche der Charakter der Eucharistie anders gesehen wird als in den protestantischen Kirchen beim Abendmahl ist der Kelchentzug der Laien auch eher zweitranging zu sehen.

@peterpaletti Dass der Priester in der katholischen Eucharistie allein aus dem Kelch trinkt, ist üblich.
Kommt ganz drauf an. Es gibt kein "Kelchverbot" für die katholische Gemeinde, Gründonnerstag und in der Osternacht ist der Kelch für alle katholischen Gemeindeglieder sogar Pflicht. Zudem trinken auch die Kommunionshelfer (=Gemeindemitglieder) bei jeder Messe aus dem Kelch.
Da aber der Wein nach den Einsetzungsworten im katholischen Verständnis das Blut Christi ist und bleibt, muss er vollständig ausgetrunken werden, der Kelch wird sogar noch einmal mit ein wenig Wasser gefüllt und ausgespült und das Wasser getrunken, da kein Tropfen Blut Christi verschüttet werden darf. Einzelkommunionskelche sind daher nach dem katholischen Verständnis nicht möglich, Intinktio (Eintauchen der Oblate) nicht erlaubt.
Tja, und da wird es dann etwas unhygienisch. In Messen mit wenig Teilnehmern wird der Kelch auch den Gläubigen gereicht. Aber wer will schon einen Kelch bis zum letzten Tropfen austrinken, wenn bereits 100 Leute vor dir daraus getrunken haben? Bei uns in der Gemeinde erledigt das in der Osternacht ein todesmutiger Diakon ...
Daher trinkt der Priester zumeist allein den Wein, wenn er Kommunionshelfer hat, bekommen die auch Wein und oft habe ich gesehen, dass auch die Ministranten aus dem Kelch trinken. Aber ich kann verstehen, dass nach 10 Leuten aus hygienischen Gründen Schluss ist, da der Priester die Kommunion täglich feiern muß.
@pumuckl97 Ich finde es nicht gut. Bei uns in der Katholischen ist die Eucharistie nun das zentrale Ereignis. Die Gründe sind da ja bekannt, es ist der "Tisch des Herrn". Also auf keinen Fall nur etwas rein symbolisches. Das sehen aber doch auch einige andere Christen so.

@kappa Nachdem ich es geschrieben hab, war ich mir selber nicht ganz sicher, ob es dahinter nicht doch ein Geheimnis gibt. Wenn die Juden in den Synagogen Feste gefeiert haben, die mit der Tora zu tun hatten, hab ich immer was entdeckt, dass damit in Verbindung stand und die Tora bestätigt hat. Vielleicht gibt's das auch beim Abendmahl. Aber ich stimme nicht mit der katholischen Interpretation vom Abendmahl überein.

Für mich war das Abendmahl auch nie nur rein symbolisch, nichts was GOTT sagt, dass wir tun sollen ist für mich rein symbolisch.

Für mich schon. Denn es steht etwas von "Erinnerung" bzw. "Vergegenwärtigen" geschrieben und Jesus sagt, dass es Zeichen des (neuen) Bundes ist. Der ist ein für allemal besiegelt, muss nicht laufend wiederholt werden, was die "Erinnerung" für mich so klar macht.