Salzstangen zum Abendmahl
Gab es letztens statt Brot in einer Gemeinde. Mich interessiert: Wie findet ihr das?
Achso und: Ich war schon einige Male in katholischen Kirchen und da hatte immer nur der Priester aus dem Kelch getrunken. Weiß nicht, ob das prinzipiell so ist. Auch da interessiert mich, wie ihr dazu denkt und fühlt.
Salzstangen beim Abendmahl halte ich persönlich für unangemessen.
Das erinnert mich an die "Cola+Chips" "Abendmahle" der Jugendzeit die ich erlebt habe.
Ich denke die Einsetzungsworte und die Begleitumstände sind in den Evangelien eindeutig beschrieben.
Insofern ergibt sich für mich per scripturam die Realpräsenz Christ im Abendmahl mit (ungesäuertem) Brot und Wein.
Aber am Ende mag es jeder für sich ausmachenund das was er für richtig hält praktizieren bzw. daran teilnehmen.
@scylla Ich denke die Einsetzungsworte und die Begleitumstände sind in den Evangelien eindeutig beschrieben.
Wichtig finde ich da eigentlich nur, dass es eine ungesäuerte Backware ist. Ein Fladenbrot (meine Vermutung) würde der Sache wohl am nächsten kommen. Salzstangen sind für mich immer nur eine Notlösung. Aber es kommt da natürlich darauf an, wie man sie isst und welches Kopfkino dabei läuft. Solange ich mich unters Kreuz visualisieren kann, finde ich die Form des Brotes zweitrangig.
Gab es letztens statt Brot in einer Gemeinde. Mich interessiert: Wie findet ihr das?
Ich finde das seltsam und respektlos, demnächst macht einer noch eine Tüte Chips auf und stelle eine Flasche Cola dazu 😉 Was ist schwer daran, eine Scheibe Brot oder etwas Fladenbrot / Mäzen zu organisieren?
Ich versteh, dass wenn ein Hauskreis mal ganz spontan Abendmahl feiern will und nichts anderes greifbar ist, ein paar Salzstangen hinstellt, aber in einer Gemeinde? Finde ich komisch, auch wenn es mit Sicherheit nicht unbiblisch ist.
Achso und: Ich war schon einige Male in katholischen Kirchen und da hatte immer nur der Priester aus dem Kelch getrunken. Weiß nicht, ob das prinzipiell so ist.
Ich kenne das auch aus der katholischen Kirche so, da ich aber in einer Freikirche bin nehmen bei uns alle das Abendmahl mit Brot und Wein, bzw. Traubensaft.
Mit Salzstangen fremdel ich, die sind für mich zu sehr Partygebäck. Ganz das Original-Brotrezept von damals wird man nie rekonstruieren können, aber bischen mehr Brot darf es schon sein.
In der ALTkatholischen Kirche sind manche Dinge anderst als in der römisch-katholischen. Vor Corona durfte man wahlweise aus dem Kelch trinken oder das Brot eintauchen, jetzt taucht man nur noch das Brot ein und der Priester oder die Priesterin trinkt den Kelch am Ende aus.
Apropos Party... Ich besorge für das Abendmahl immer das Partybrot von Penny. Das kann ich total empfehlen. Schmeckt richtig lecker und lässt sich gut zerteilen.
Ich frage mich was für eine Gemeinde das mit Salzstangen macht. In den Kirchen gibt es Vorschriften, damit das alles korrekt abläuft.
Ja, es ist bei den Katholiken üblich, dass nur der Pfarrer und vielleicht noch Helfer Wein trinken. Das hängt wohl mit dem katholischen Abendmahlsverständnis zusammen in der Wandlung in Leib und Blut und es darf kein Blut übrigbleiben. Hostien nach der Wandlung können in den Tabernakel, aber mit dem Wein geht es eben nicht. Nach lutherischem Verständnis ist Wein nach dem Abendmahl wieder Wein und nach reformiertem /Calvin / Zwingli ist es ein reines Gedächtnismahl und Wein blieb Wein und Brot blieb Brot.
Somit ist es kein Problem Reste zu trinken. Davon dass das Brot ungesäuert sein muss gibt es in meiner Landeskirche keine Vorschrift, wir verwenden Toastbrot in kleinen Stücken.
Davon dass das Brot ungesäuert sein muss gibt es in meiner Landeskirche keine Vorschrift, wir verwenden Toastbrot in kleinen Stücken.
Ich muss dir ehrlich sagen, dass mir Vorschriften irgendwelcher Kirchen da herzlich egal sind. Das Abendmahl wurde von Jesus Christus gestiftet für uns alle. Das allererste Abendmahl fand im Kontext des Passahfestes, des Festes der ungesäuerten Brote, statt. Unser Evangelium ist das Evangelium im Blute Christi und damit wird es ein Erinnerungsmahl auf die ureigene Herkunft und Bedeutung des Passahfestes als Fest, bei dem das Opferlamm gegessen wird und das Blut als Zeichen wird, der es dem Tod verbietet, hier aktiv zu werden. Im Blut Christi werde ich frei von der verdammenden Dimension geistlicher Gesetze und das ungesäuerte Brot verweist auf die Bereitschaft, sehr schnell und flexibel mit Gott neues Land einzunehmen und dem Herrn dorthin zu folgen, wo er uns haben möchte.
Für mich gehören damit zum Abendmahl ganz klar ungesäuerte Brote - in welcher Form auch immer. Der Sauerteig ist viel zu träge und außerdem steht er bei Jesus oft in Bezug zum „Sauerteig der Pharisäer“. Deshalb esse ich gelegentlich trotzdem gesäuertes Brot - aber im Kontext des Mahls, das mir den Bund mit meinem Herrn immer wieder neu macht, möchte ich doch keinen Sauerteig dabei haben.
Die Pharisäer lieben es, Gesetze in Verbindung mit Strafe und Verurteilung zu betrachten. Das ist nichts, was mit dem Evangelium irgendetwas zu tun haben könnte. Und so ist mir das schon als Abgrenzung sehr wichtig.
Als Christ muss ich wissen, wer ich in Christus bin.
@goodfruit Ich habe mal geschaut was das Netz dazu findet. Bibelkommentare de schreibt
Diese Frage ist schon wiederholt gestellt worden und beweist, wie mir scheint, die unausrottbare Neigung des Menschen, Geistliches in Fleischliches zu bringen, in rein äußerlichen Dingen Wichtiges zu suchen und darüber die wahre Bedeutung, das Wesen der Sache, aus dem Auge zu verlieren.
Die Schrift redet nie davon, wie das Brot beim Abendmahl beschaffen sein sollte. Sie sage nur: „ein Brot, ein Leib, sind wir, die Vielen“, und redet von dem „Brechen“ und dem „Essen“ dieses Brotes und der tiefen, sinnbildlichen Bedeutung dieser Handlungen. Über alle drei Punkte ist an anderer Stelle wiederholt ausführliche gesprochen worden. Wenn ferner der Apostel in 1. Korinther 5,8 sagt: „Darum lasst uns Festfeier halten, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und Wahrheit“, so sind auch diese Worte selbstverständlich nicht in buchstäblichem Sinn aufzufassen, sondern wollen uns ermahnen, dem Vorbild, d.i. das Fest der ungesäuerten Brote, entsprechend unser ganzes Leben in heiliger Absonderung von allem Bösen zu verbringen. Auf die Handlung des Brotbrechens an und für sich oder gar auf die Beschaffenheit des dabei benutzten Brotes haben sie gar keinen Bezug.
Weiterhin könnte man einwenden: Der Herr selbst sagt aber doch im Blick auf das Brot: „Dies ist mein Leib“, also sollte das Sinnbild dem Vorbild möglichst gleichgestaltet sein: Sein Leib war ohne Sünde, darum sollte auch das Brot ohne Sauerteig sein, ja, nur ganz feines weißes Mehl (Speisopfer) sollte zu seiner Herstellung verwendet werden. Demgegenüber möchten wieder andere fragen: Aber wurde der Leib des Herrn nicht am Kreuz zur Sünde gemacht, mit unserer Schuld beladen, und hat Ihm nicht gerade so das Feuer des Gerichts gegen die Sünde hart getroffen? Man würde so vor lauter Überlegungen über Äußerlichkeiten unendlichen Schaden leiden und die innere, geistliche Bedeutung der Sache gänzlich verlieren. Lasst und deshalb weniger über solche Fragen reden und lieber dem Wort in 1. Korinther 11,28 gewissenhaftere Aufmerksamkeit schenken!
Dass der Herr bei der Einsetzung des Abendmahls ungesäuertes Brot benutzt hat, steht außer Frage (beim Passahmahl durfte ja kein anderes Brot gegessen werden), aber wir finden an keiner Stelle der Schrift eine Andeutung darüber, dass dieser Umstand für uns bedeutungsvoll wäre. Passt hier nicht auch wohl das Wort: „Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig“
2. Korinter 3 5b
@jigal Mein Daumenhoch gilt deinem Hinweis á la "back to the roots".
Allein die Zusammenhänge zu deinen erwähnten Versen verstehe ich nicht, auch, weil nicht ein einzelner Vers in alle möglichen anderen Zusammenhänge zu bringen ist (sinnverändernd), sondern im Kontext angeschaut werden muss.
@neubaugoere war nur ein Netzfund und die Erklärung war professionell. Für manches müsste man kein Forum fragen und manchmal ist man danach noch verwirrter. In meiner badischen Kirche stand in der Zeitschrift für Mitarbeitende vor Jahren die Frage, was macht man mit Wein fürs Abendmahl der übrig ist, es wurde entschieden, man könne den ganz normal trinken,da es ja Wein nach evangelischem Verständnis ist. Bei den Katholiken wird gezeigt,dass der Kelch leer ist, ich glaube gesehen zu haben, wie er ausgerieben wird, da es für Katholiken Blut Christi ist, darf da nichts übrigbleiben.
Oh, ich dachte, die "Mahnung" käme von dir. Danke für die Ehrlichkeit.
@neubaugoere Bibelkommentare de steht in der ersten Zeile, geht aber im Text unter.
@jigal Jigal, klar kannst Du das so machen.
Ich finde es nur eben befremdlich - zumal, wenn der historische Kontext der Herkunft des Abendmahls bekannt ist. In der Regel ist ja ungesäuertes Brot auch verfügbar. Warum dann Gesäuertes nehmen?
Als ich würde da die Salzstange klar dem gesäuerten Brot vorziehen - auch wenn das Brot nun einmal brotähnlicher aussieht.
Weiß eigentlich jemand, was das für Brot ist, aus dem Knäckebrot gemacht wird. Da war ich mir schon mal unsicher ...
@goodfruit ich weiss nicht welches normale Brot keinen Sauertag hat, also ob ein Weizenbrot oder Toastbrot ungesäuert ist.
https://www.essen-und-trinken.de/brot/skandinavisch-knaeckebrot-12024274.html
Es gibt Knäckebrot mit und ohne Sauerteig. Da hilft nur auf der Packung lesen.
Weiß eigentlich jemand, was das für Brot ist, aus dem Knäckebrot gemacht wird. Da war ich mir schon mal unsicher
Die klassische Rezeptur für das skandinavische Knäckebrot besteht lediglich aus drei simplen Zutaten - nämlich Roggen- oder Weizenvollkornmehl, Wasser und Salz. Der Teig wird in dünnen Fladen kurz und schnell gebacken und dann getrocknet. Heute werden industriell hergestelltem Knäckebrot oft Emulgatoren, Farb- und Aromastoffe zugesetzt. Zur Teiglockerung werden außerdem Sauerteig oder Hefe eingesetzt. Es gibt allerdings auch noch ein anderes Verfahren, dass ohne einen dieser beiden Zusätze auskommt.
@tristesse Ich vermute jetzt mal normales Weizenmischbrot ist ohne Sauerteig, Toastbrot das oft verwendet wird ebenso.
Wie der Bibelkommentar de geschrieben hat ist das eher unwichtig.
Meine Antwort kommt vielleicht ein wenig spät, aber...
Sollte beim Abendmahl nicht viel mehr die Herzenshaltung eine Rolle spielen als der äußerliche Rahmen oder die genauen Details, was es nun gibt? Vielmehr fordert uns die Bibel auf, eher aufs Abendmahl zu verzichten, wenn die Herzenshaltung nicht stimmt. Wenn der gleiche Teig, der sonst zu Brot verbacken worden wäre, in Form von Salzstangen oder Brezeln gereicht wird, was macht das in technischer Hinsicht für einen Unterschied? Zudem wird in vielen Gemeinden kein Wein, sondern Traubensaft gereicht, was ich auch völlig in Ordnung finde. Es geht ja primär darum, dem Tod Jesu am Kreuz zu gedenken. Davon mal abgesehen, früher war es in der Kultur so üblich, Brot zu essen und Wein zu trinken. Und ich persönlich glaube, Jesus hat früher weit weniger "Zirkus" darum veranstaltet als wir es heutzutage tun.
@pumuckl97 Nun, das Abendmahl ist ja eine symbolische Handlung, mit dem wir dem Tode Jesu für unsere Schuld gedenken. Er hat damals das Brot gebrochen und Wein gereicht, weil dies nach meinem Verständnis als Speise und Getränk so üblich war. Die Tatsache, dass er ein Brot für 12 Personen genommen hat und einen Kelch lässt den Rückschluss zu, dass dies in der Tat symbolisch gemeint und damit natürlich nicht zum Sattwerden gedacht war. Die Warnung, das Abendmahl nicht leichtfertig zu nehmen, ist hier auch ziemlich eindeutig. Und hier sehe ich den Schlüssel: die Bibel warnt uns davor, das Abendmahl zu nehmen, wenn da noch Unvergebenheit im Raume steht oder Dinge, die dringend noch bereinigt werden sollten.
Zwar käme freilich niemand auf die Idee, Brezeln als Knabberei zum fetzigen Lobpreis oder ein halbes Spanferkel auf Toast zu reichen, aber - das ist, und das betone ich hier noch mal ganz deutlich, nur meine eigene Meinung - wenn ich mir überlege, dass zum Teil diskutiert wird, welche Art Wein denn überhaupt als würdig erachtet werden kann, und ob man ein Toastbrot, ein Fladenbrot, ein Roggenmischbrot, etc. reicht, geht das Ganze meines Erachtens eher in Richtung Pharisäertum.
@datlicht Glaub auch, die Herzenshaltung ist wichtig und die KANN auch bei Salzstangen richtig sein. Aber wenn jemand Probleme hat bei Salzstangen die richtige Herzenshaltung zu haben finde ich es nicht gut, wenn die dann gewählt werden, wenn man doch einfach Brot nehmen kann, damit man keinen Anstoß gibt. Glaubst du, wenn ich trotzdem Sehnsucht hab darnach das Abendmahl in einem kleinen Kreis mit Brot und einem Kelch mit Wein zu feiern, dass das dann Pharisäertum ist?
"Nun, das Abendmahl ist ja eine symbolische Handlung, mit dem wir dem Tode Jesu für unsere Schuld gedenken. "
In Deinen und den Augen eines Teil der Christenheit mag das Verständniss so sein.
Da mag dann ja auch eine "lockere" Herangehensweise akzeptabel/gängig erscheinen
Andere sehen das anders ( Realpräsenz Christi im Abendmahl/Konsubstantion/ Transsubstantion)
Da spielt dann der "förmliche Rahmem" durch das spezifische Abendmahlverständniss unter Umständen eine höhere Rolle.
Letzten Sonntag war ich z.B. bei einer Konfirmation.
Alles tutti. War ein sehr schöner Gottesdienst.
Bis auf das Abendmahl.. Da wurd ne Backoblate in "Wasauchimmer" getunkt wie ein Nacho in dem Käsedipp.
Ich fand das mehr als befremdlich.
Andere sehen das anders ( Realpräsenz Christi im Abendmahl/Konsubstantion/ Transsubstantion)
"Realpräsenz" - das ist ein interessanter Gedanke, den ich gern aufgreifen würde, weil ich ihn tatsächlich nicht so ganz verstehe.
An welcher Bibelstelle genau macht man denn fest, dass Jesus dann in Realpräsenz da ist? Ich frage mich dann auch, warum Jesus von seiner Wiederkunft in der Endzeit sprechen kann, wenn man ihn doch jederzeit mit einem Abendmahl herbei rufen könnte. Dann müsste er ja nicht in den Wolken wieder kommen, sondern wäre ja andauernd physisch irgendwo da. Und wie funktioniert das, wenn zwei Gemeinden gleichzeitig Abendmahl feiern? Eine Person kann ja zu einer Zeit nur an einem Ort präsent sein.
Jetzt bin ich freilich verwirrt.
"An welcher Bibelstelle genau macht man denn fest, dass Jesus dann in Realpräsenz da ist? I
Persönlich würde ich es schon an den Einsetzungsworten festmachen:
"Dies IST mein Leib" Lukas 19,22
"Nehmet, DAS IST mein Leib" Markus 14, 22
z.B.
Ich denke , das Jesus ganz klar in den Einsetzungsworten sagt, das er in BROT (und WEIN) real gegenwärtig ist"
So wie er ja auch in Mathäus 18,20 . gesagt hat
Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen[1], da bin ich in ihrer Mitte.
Und wo sind sie denn nicht in seienem Namen zusammen, wenn im Abendmahl?
Aber ein schlauer Mensch hat mal gesagt.
"Da können 100000 Christen, duzende Denominationen vertretend, friedlich beieinander sein und den Herrn lobpreisen"
Es gibt 3 Brandfackeln, werf sie in den Raum und sie werden aufeinander los gehen
2 davon sind Tauf- und Abendmahlverständniss."
Insofern denke ich, wird das Geheimniss erst in der Ewigkeit gelösst umd jeder mag es auf Erden so feiern wie es seiner "Interpretation" entspricht