Ständige Provokationen / Angriffe von einem aus der Gemeinde
Hi,
leider habe ich ein Problem mit einem in der Gemeinde.
Ich muss mich ständig aggresiv von ihm Korrigieren lassen und er hat für jede kleinigkeit einen gehässigen Kommentar übrig. Vor allem, wenn man im Hauskreis ist.
Würde mich deswegen nicht wundern, dass seine Ehe kaputt ist und die Kinder nichts mit ihm zu tun haben wollen.
Komischerweise stehe ich darüber. Ich befürchte, meine Gelassenheit ihm gegenüber proviziert ihn . Einmal begegneten wir uns in der UBahn. Ich grüsste freundlich, er schoss an mir vorbei, erhobenen Händen und einen Kommentar.
Es gab eine Hintergrundgeschichte. Die liegt über 25 Jahre zurück. Wir waren junge enthusiaistische Christen und teilweise gab es untereinanter Kontrollen und Richten. Eine schlug mich sogar. Das hat mich bewogen, einige jahre keine Gemeinde zu besuchen und ich kündiogte die Mitgliedschaft. Ich ging danach in eine andere Gemeinde, fühlte mich aber nicht so wohl.
So kam ich nach und nach wieder zurück. Leider kommt man da schon wieder zusammen. ich habe so sehr gehofft, die nie mehr zu sehen.
Was tun bei toxischen Menschen / Christen? Weil, lange kann ich da nicht mehr drüber stehen. Ich habe keine Lust, seine Aggros an mir zu spüren.
M.
Was sagt uns denn die Bibel, wie wir mit Menschen umgehen sollen, die uns als schwierig erscheinen.?
Abgesehen davon, dass du nicht darüber stehst, sonst gäbe es jetzt diesen Thread nicht.
Was tun bei toxischen Menschen / Christen? Weil, lange kann ich da nicht mehr drüber stehen. Ich habe keine Lust, seine Aggros an mir zu spüren.
Hallo Meriadoc,
entscheidend ist nicht, ob es sich um "toxische Christen" oder "toxische Menschen" handelt, sondern entscheidend ist, was DU willst bzw. wie DU dir den weiteren Fortgang eurer "Beziehung" vorstellst.
Eigentlich gibt es nur wenige Möglichkeiten:
1. die permanenten größeren oder beiläufigen Angriffe, Spott und Beleidigungen hinnehmen (sich darüber zu ärgern und darunter leiden). Eigentlich keine schöne Aussicht, daher auch keine echte Alternative. Dann früher oder später verkümmert man und das Gefühl, ein Looser zu sein, nimmt überhand.
2. zu versuchen, "über den Dingen" zu stehen, die dummen Bemerkungen an sich abprallen lassen, den Typen mit Nichtbeachtung strafen und ihn sozusagen "links liegen lassen". So nach dem Motto: "Was kümmert es die Eiche, wenn ein Schwein sich daran schabt?"
Das kann funktionieren, hängt aber stark davon ab, was für ein "Typ Mensch" der andere ist und in welcher Gesellschaft /Gruppe, Gemeinschaft man zusammenkommt. Und es hängt auch von dir ab, wieweit du dies selbst durchziehen kannst.
Langfristig aber kann es eine Gruppe spalten, weil sich die Anderen dann oft dem Einen oder Anderen zugehörig fühlen.
3. das offene Gespräch suchen - sowohl mit diesem Menschen als auch mit den Anderen der Gruppe.
Ein solches Gespräch kann auch durch einen Brief beginnen, und zwar sowohl an den "Angreifer" als auch an die Gruppe (evtl. als "offener Brief"). Dabei ist wichtig, dass der Brief an den Aggressor sehr klar und deutlich geschrieben wird und dass persönliche Gefühle hier nicht zu sehr beschrieben werden,
In den Briefen (oder im Brief) an die anderen Gruppenmitglieder darfst du gern auch mal deine eigene Empfindungen schildern.
Dieser Weg ist zu empfehlen, wenn Hoffnung besteht, dass sich die Gruppe evtl. mit dir solidarisiert (zumindest den Ernst der Lage erkennt) und Gemeinsamkeit weiterhin möglich ist.
Nach meiner Erfahrung der beste Weg!
4. Da aber auch der beste Weg manchmal nicht zielführend ist, bleibt der Weg der Konfrontation.
Der Erfolg wird aber davon abhängen, wie schlagfertig (rhetorisch gewandt) du selbst bist und wie es dir gelingt, seine Bemerkungen klug zu kontern. Dazu kannst du dir vorher bereits einige Antworten und Bemerkungen einfallen lassen, die du ihm gern geben möchtest. Denn tatsächlich ist gute Rhetorik manchmal nichts anderes, als der Erfolg vorheriger Überlegungen und Übung.
Aber mit klugen Antworten nimmt man dem Gegner den Wind aus den Segeln und gewinnt bei den Zuhörern an Sympathie.
Allerdings muss man - wenn man die Konfrontation sucht - dies auch mit dem festen Willen tun, die Auseinandersetzung zu gewinnen (also sozusagen den Gegner zu "vernichten"). Wer dies nur halbherzig macht sollte es gleich bleiben lassen.
In aller Fällen aber solltest du auch nach Alternativen Ausschau halten. Die endgültige Alternative wäre dann, die Gruppe zu verlassen. Dies aber dann bitte mit erhobenem Haupt und klaren Worten an die Gemeinschaft und nicht wie ein "rausgeprügelter Dackel".
Wie auch immer du vorgehen wirst - ich wünsche dir Klugheit, Besonnenheit, die richtigen Argumente und ein stabiles Rückgrat!
LiGrü
Dschordsch
Soooo,
gestern in der Gemeinde. Die besagte Person getroffen und freundlich gegrüsst. Der lief miot steifer Miene einfach weiter zum Ausgang. Wie ein gestörter 🙁

gestern in der Gemeinde. Die besagte Person getroffen und freundlich gegrüsst. Der lief mit steifer Miene einfach weiter zum Ausgang.
Vielleicht fühlt er sich von dir provoziert, gerade weil du ihn freundlich grüßt. Vielleicht verbindet er ein früheres, für ihn unangenehmes Ereignis mit deiner Person und ist immer noch beleidigt, gekränkt oder verletzt.
Dabei kommt es gar nicht darauf an, ob du ihn tatsächlich mal gekränkt hast oder ob es dieses Ereignis tatsächlich gab - wichtig ist eigentlich nur, dass er es so empfindet.
Du könntest versuchen, ein Gespräch herbei zu führen. Vielleicht mit Hilfe anderer Leute aus der Gemeinde, mit denen du dies besprechen solltest. Sie könnten euch wahrscheinlich sowieso eher helfen als wir, weil sie die Situation und euch (als die Beteiligten) wahrscheinlich besser kennen.
Aber da sich euer (nicht ausgetragener) Konflikt - so wie ich es verstehe - schon lange hinzieht bleibt die Frage, wieweit da seinerseits überhaupt Interesse an einem Gespräch und Besserung besteht. Wahrscheinlich spürt er, dass dir die Sache unangenehm ist und dass du darunter leidest - und genießt die Situation. Falls also ein Gespräch nichts bringt oder nicht zustande kommt, würde ich ihn einfach genauso ignorieren wie er dich.
Es wäre zwar schade, aber man muss nicht mit jedem Menschen "gut Freund" sein.

Ich habe hier nicht alle Inputs lesen und erfassen können ...
An einer Stelle schriebst Du wohl, dass Du ein sehr gutes Verhältnis zum Pastor hast.
Meine Anregung wäre, ihn in die seelsorgliche und gemeindliche Verantwortung mit hinein zu nehmen - d.h. ihn darum zu bitten, ein Dreiergespräch zu führen und (hoffentlich mit Kompetenz) eine grund-legende Klärung zu suchen: Aussprache - beidseitige Benennung, Transparenz & Klärung, was nun eigentlich bei Euch (und warum???) "abgeht" - Absprachen des zukünftigen Umgangs miteinander.
Ob das wohl möglich ist?
L'Chaim

Ich tippe auf bipolare Störung.
Ich beobachte ihn beim Gottesdienst. Mal übersteigert, mal zusammengesunken inaktiv. Ich weiß vom Alkoholproblem. Er will (ich weiß das von damals) das er auf Biegen und Brechen weder damit behandelt (Therapeutisch) will und Seelsorge ablehnt. Er will das selbst hinkriegen.

@meriadoc Dann grüß ihn weiterhin freundlich und lass es dabei.
Ich würde - im Gegensatz zu einigen anderen Schreibern hier - kein Gespräch suchen, wo dann auch noch die Dinge benannt werden, die verletzend waren. Im Zweifelsfall können die - bei entsprechender Verfassung - nämlich wie ein Bumerang zurückkommen.
Einfach aneinander vorbeigehen, zunicken, fertig.

@meriadoc
Sehe ich inzwischen genauso.
Wenn sich jemand ständig entzieht, dabei manchmal überheblich verhält (oder wenn es so wirkt)
und unter Berücksichtigung aller von dir genannten Punkte
sehe ich auch kaum Chancen, das sich der unerfreuliche Zustand (bzw. das Verhalten des Anderen) ändern wird.
Also bleibe freundlich, grüße ihn nett, verweigere dich keinem Gespräch - aber suche es auch nicht.
Denn es dürfte wohl alles keinen Sinn haben.