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Umgang mit "problematischen" Menschen

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neubaugoere
Themenstarter
Beiträge : 15339

Hallo ihr,

da ich aufgewachsen bin, ohne in die Kunst des Konfliktmanagements eingeweiht worden zu sein 😉, bin ich in manchen Situationen noch unsicher und weiß nicht so recht, was ich davon halten soll (wie beurteilen) und wie ich reagieren soll ...

Vor ein paar Monaten habe ich in meiner Gemeinde den "Dienst" (Aufgabe) der Schaukastengestaltung (Info über Gottesdienste, Veranstaltungen etc.) ab- und einer jüngeren Schwester (Anfang/Mitte 30) in die Hand gegeben, die sich nützlich machen möchte und bei einem anderen "Dienst" (Aufgabe) sich nicht als hilfreich erwiesen hat, weil unzuverlässig, nicht verstanden, worum es geht (trotz Beteuerungen). Die andere Aufgabe bestand lediglich in der Mitarbeit im Kaffeeteam nach dem Gottesdienst, wo ein jeder von uns (Teamarbeit, also immer zu Zweit verantwortlich) vor dem Gottesdienst bereits alles vorbereitet hat, Kaffee gekocht, auch Kuchen geschnitten, was auch immer portioniert auf Teller oder Schälchen etc., sodass nach dem Gottesdienst nur noch alles rausgestellt werden muss. Die Person kam aber oft zu spät, hatte nichts vorbereitet zuhause und wunderte sich eher jedes Mal, was für ein "Aufwand" betrieben würde, das könne man doch auch hinterher alles noch machen (ihre Welt tickt wohl ein wenig anders und langsamer).

Nun hatte ich ihr die "Schaukasten-Aufgabe" übergeben. Und als hätte ich drauf gewartet, erweist sie sich auch bei dieser recht einfachen Aufgabe, die ihr Freude zu machen scheint, als unzuverlässig. Wir haben heute schon den 5.1. und im Gottesdienst letzten Sonntag (2.1.) gab es schon keine "frischen Informationen" im Schaukasten, sondern das Weihnachtsthema und der Jahreswechsel hängen noch, ebenso wie eben die Termine für Dezember. Heute nun (5.1.) meldet die Person sich per SMS und fragt nach, wann ich denn mal vor Ort bin (in der Gemeinde), damit sie den Schaukasten aktualisieren kann - sie fragte nach den nächsten Tagen. Eben legte sie sich auf morgen (6.1.) Nachmittag fest. - Ihre Aussage im letzten Jahr bei eben solchen "Vorkommnissen" war: mei, die paar Tage, wir sollten uns mal nicht so haben (kein Wortlaut, so ähnlich).

Bei Übergabe ist ihr eindeutig - auch von ihrer Teampartnerin - gesagt worden, dass sie mich jederzeit ansprechen könne, wenn sie in die Gemeinde will wegen des Schlüssels, da ich in der Nähe wohne, könnte ich dann jederzeit mal schnell vorbeikommen. Auch das scheint sie schon nicht "verinnerlicht" zu haben, weil ihr Wortlaut der Nachfrage ist, wann ich in der Gemeinde bin. Klingt ähnlich, ist aber nicht dasselbe. Nun ja. Ihre Teampartnerin ist not amused darüber, ich auch nicht, wir alle irgendwie nicht.

Und auch wenn vielleicht alle anderen wissen, wie sie damit umgehen sollen, ich weiß es nicht. Ich würde sie nach meinem Wesen am liebsten "zur Rede stellen", kritisieren und meinen Unmut äußern. Dass das nicht hilfreich ist, weiß ich auch. Deshalb suche ich einen Weg, der mir hilft, ihre Problematik zu verstehen, sie zu verstehen, warum sie so unzuverlässig ist und verabredete Dinge von ihr selten eingehalten werden (Verabredungen zu bestimmten Zeiten z.B., sie kommt so gut wie immer zu spät, weil zu spät losgefahren oder oder ...) Vielleicht - so habe ich immer gedacht - hat es was mit ihrer Krankheit zu tun (Organtransplantiert), ich denke aber, dass es ein "Persönlichkeitsding" ist. Ich kenne ein wenig ihren familiären Hintergrund (wirklich nur ein wenig, also Konstellation). - Auch Kommunikation mit ihr ist für mich sehr schwierig, weil sie nach ein paar Minuten wie abzuschalten scheint und von dem dann Gesagten keine Kenntnis hat, sodass man langsam reden muss, nicht zu viele Worte verwenden darf und oder alles dreimal sagen muss. - Sie hat einen Behindertenstatus (Ausweis), hatte sich anfänglich auf neue Stellen aber nie als "Behinderte" beworben, verlor dann immer wieder die Stellen. Ich weiß nicht mal, ob sie eine Wahrnehmung dafür hat, dass sie anders tickt als andere. Ich glaube, den Job, den sie gerade noch hatte, hat sie schon wieder verloren. Das ist der dritte oder vierte Job seit ich sie kenne (ca. 3 oder 4 Jahre).

Ich nehme sie aus meiner Perspektive als insgesamt sehr unzuverlässig wahr und als "anders". Das betrifft sowohl die Kommunikation (sie antwortet oft tagelang nicht, auch wenn man auf ihre Fragen gleich/sofort antwortet und nochmal was abklären will oder nachfragt). Ich weiß aber nicht, wie ich mit ihr oder mit der Situation eben, dass man/ich ihr im Grunde keine Aufgaben in der Gemeinde anvertrauen kann (oder welche vielleicht gut wären für sie), umgehen kann.

Hat jemand eine Idee, welche Perspektive ich einnehmen kann, um mehr Verständnis zu erlangen? Hat jemand eine Idee, was man einer so unzuverlässigen Person, die ja äußerst gewillt ist, mitzuarbeiten, an Aufgaben übertragen kann oder wo wir sie mit einbinden könnten? Ich selbst fühl mich etwas überfordert, weil ich einfach keine Ahnung habe, was zu tun ist. Da Weglaufen (vor Problemen) keine Option mehr ist, zapfe ich also mal das liebende Schwarmwissen an ...

Ich hoffe, ich konnte ein wenig darstellen und umreißen, worum es geht. Danke im Voraus.

Antwort
53 Antworten
MrOrleander
Beiträge : 2217
Veröffentlicht von: @neubaugoere

Und als hätte ich drauf gewartet, erweist sie sich auch bei dieser recht einfachen Aufgabe, die ihr Freude zu machen scheint, als unzuverlässig.

Warum hat sie dann die Aufgabe überhaupt übernehmen dürfen? 😊
Nicht, daß ich solcherlei aus dem Gemeindealltag nicht kennen würde: Man hat sich lieb und hofft immer das Beste. Aber ein unzuverlässiger Mensch wird nicht dadurch zuverlässiger, daß man ihm eine andere Aufgabe überträgt.
In einem Unternehmen hätte man sich zuvor über die Personalie gebeugt und überlegt, ob ausreichend Ressourcen vorhanden sind, um die Mitarbeiterin zu schulen oder ihr sonstwie auf die Sprünge zu helfen. So aber ist das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen und die Frage nach den Ressourcen stellt sich erst im Nachhinein...

mrorleander antworten
15 Antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15339
Veröffentlicht von: @mrorleander

Warum hat sie dann die Aufgabe überhaupt übernehmen dürfen? 😊

Eine wirklich gute Frage. Ich weiß es nicht. Ich denke aber, um ihr, die sie so hilfsbereit ist und sich unbedingt einbringen möchte, eben etwas anzubieten. Vielleicht waren wir alle (Beteiligten) etwas voreilig ...

Veröffentlicht von: @mrorleander

In einem Unternehmen hätte man sich zuvor über die Personalie gebeugt und überlegt, ob ausreichend Ressourcen vorhanden sind, um die Mitarbeiterin zu schulen oder ihr sonstwie auf die Sprünge zu helfen. So aber ist das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen und die Frage nach den Ressourcen stellt sich erst im Nachhinein...

Wir sind aber nicht in einem Unternehmen, sondern in einer Gemeinde, wo uns der EINE eint und das Einende die Liebe ist. Klingt manchmal wie Geschwaller, ist aber die Wahrheit.

Ich kann damit leben, unbeholfen zu sein in solchen Dingen, aber auch lernfähig. Bei allem aber möchte ich die Liebe nicht vergessen.

Danke für deine Worte.

neubaugoere antworten
lubov
 lubov
(@lubov)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

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Ressourcen

Veröffentlicht von: @neubaugoere

Wir sind aber nicht in einem Unternehmen, sondern in einer Gemeinde, wo uns der EINE eint und das Einende die Liebe ist. Klingt manchmal wie Geschwaller, ist aber die Wahrheit.

Diesen deinen Satz verstehen wir natürlich auch als Grundlage unseres Gemeinde-Seins und damit auch unserer Gemeindearbeit. Auch uns passiert es natürlich, dass wir Aufgaben und Menschen und ihre Eignung für Dienste falsch einschätzen.

Wir haben erst wieder vor relativ kurzer Zeit schmerzlich für alle Beteiligten feststellen müssen: Manchmal ist eine ehrliche Einschätzung der Ressourcen - sowohl der Ressourcen der Gemeinde als auch der Ressourcen des Einzelnen - das, was das größte und beste erste Zeichen der Liebe gewesen wäre. Wir haben uns gegenüber zugeben müssen, dass wir einem unserer Gemeindeglieder sehr geschadet haben, indem wir zu unreflektiert: "Oh ja, wir freuen uns, klasse, dass du diesen Dienst übernimmst!" gesagt haben. Wir hätten erkennen können, dass wir sie damit in alte, für sie schädliche Muster getrieben haben. Sie musste den Dienst wieder abgeben, und es geht ihr gesundheitlich schlecht, weil sie sich übernommen hat. Dass wir sie gut gebrauchen konnten, und dass sie unbedingt gebraucht werden wollte, hat da nicht geholfen, obwohl wir in gegenseitiger Liebe gehandelt haben.

Im Grunde haben wir ihr viel Schmerz gebracht: Sie musste ihre Überforderung erkennen und zugeben, sie musste eine Aufgabe, die ihr Freude macht, wieder abgeben. Wir hoffen, dass sie uns irgendwann ihre Vergebung schenkt.

Ich hoffe, wir lernen daraus. Und ich wünsche euch, dass Ihr aus eurer Situation, die ein bisschen ähnlich klingt (wenngleich die Dienste anders gelagert und auch vom Anspruch her anders sind) gut herauskommt - in liebevollem Umgang und ohne Schmerzen.

lubov antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15339
Veröffentlicht von: @lubov

Ich hoffe, wir lernen daraus. Und ich wünsche euch, dass Ihr aus eurer Situation, die ein bisschen ähnlich klingt (wenngleich die Dienste anders gelagert und auch vom Anspruch her anders sind) gut herauskommt - in liebevollem Umgang und ohne Schmerzen.

Vielen Dank. Ja, wir brauchen eine Denk- und Sichtweise, die "den anderen" sieht mit allem, was ihn ausmacht und was er braucht, was er vermisst, was er möchte ...

In einer (menschlichen Mann-Frau-) Beziehung hab ich früher oft gesagt: Wichtig ist nur das Wissen, dass der andere auch will. Den Rest muss man sich erarbeiten (Beziehung ist immer harte Arbeit). - So ähnlich ist es vielleicht auch in Gemeinden. Ich gehe davon aus, dass wir alle gewillt sind, gemeinsam mit unserem Gott einander zu begleiten und einander das Beste zu geben und zu gönnen. Gott in unserer Mitte wird uns den Weg weisen. Manchmal auch hindurch durch Schwierigkeiten. Auch dafür bin ich dann dankbar.

Nachtrag vom 05.01.2022 1700
Ich wünsche euch, dass ihr irgendwann einander vergebend ansehen könnt.

neubaugoere antworten
lubov
 lubov
(@lubov)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 2684

Ich hab da erstmal ne Nacht drüber geschlafen, weil ich dachte, meine Reaktion wäre zu impulsiv. Ist sie vielleicht auch. Aber sie bleibt, also mag ich sie doch noch mit dir teilen:

Veröffentlicht von: @neubaugoere

Ja, wir brauchen eine Denk- und Sichtweise, die "den anderen" sieht mit allem, was ihn ausmacht und was er braucht, was er vermisst, was er möchte ...

Das, was ich wirklich wichtig finde (aus dem aktuellen Erleben in meiner Geminde heraus), hast du (oder ich lese das bloß so) nur in Pünktchen angedeutet (oder gut in "was ihn ausmacht" verpackt?). "Was (noch) nicht möglich ist" gehört ganz wichtig dazu. Sowohl für die Gemeinde als Struktur als auch für die einzelne Person.

Wir hatten eine Konfirmandin, die schlimm gestottert hat. Vorlesen konnte sie aber ganz großartig, sehr klar und deutlich, und mit genug Bewegung in der Stimme, um es interessant zu machen. Folglich haben wir sie immer mal gebeten, liturgischen Text zu lesen oder ein gelesenes Gebet zu sprechen. Wir haben sie gefragt, ob sie und wie sie herausgefordert werden möchte - ob wir sie also auch an Stellen einbinden sollen/können, wo "freies Sprechen" gefragt war. Wollte sie nicht, also haben wir das gelassen.

Ein anderes Gemeindemitglied lernt gerade Klavier. Sie wollte unheimlich gerne als Klavierspielerin die Chorproben unterstützen. Wir haben ihr sehr deutlich gesagt, dass sie dafür noch nicht das Niveau hat, das wir brauchen - und dass sie dem Chor dadurch mehr schadet als hilft. Natürlich ist das in dem Moment für uns alle nicht schön gewesen. Weil dieses Gemeindemitglied auch manchmal "gar nicht merkt", mussten wir das auch mit wirklich deutlichen Worten sagen.
Aber wäre es denn liebevoll gewesen, sie am Klavier stümpern zu lassen, damit den Chor zu verunsichern, die Chorleitung nervös zu machen - in der Hoffnung, dass sie es irgendwann "selbst merkt"?

Manchmal kann ein Mensch etwas nicht, ist für etwas nicht geeignet. Ob da ein "noch" ist oder nicht, ist da erst zweitrangig.

Manchmal ist es wichtig, Menschen dadurch Liebe zu zeigen, dass man ihnen ein "nein" sagt. Ob da ein "noch" ist oder nicht, ist da erst zweitrangig.

lubov antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15339

Ich stimme mit dir überein. Aber um zu entscheiden, ob ein Ja oder ein Nein besser ist, sollte man die Person auch einfach "kennen". Und das tue ich hier nicht, tun wir hier nicht, was es etwas schwierig macht aus meiner Sicht. Vielleicht ist deine ja anders.

neubaugoere antworten
MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

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Veröffentlicht von: @neubaugoere

Wir sind aber nicht in einem Unternehmen, sondern in einer Gemeinde

Und wo siehst Du den Unterschied? Abgesehen davon, daß in einem Unternehmen die Mitarbeiter ein Gehalt beziehen, während die Gemeinde primär von ehrenamtlicher Tätigkeit geprägt ist?
Letztlich gibt es in beiden Bereichen Arbeiten zu verrichten. Und wenn diese schlecht verrichtet werden, weil dafür nicht befähigte Menschen dafür zuständig sind, dann fährt sowohl ein Unternehmen als auch eine Gemeinde an die Wand.

Veröffentlicht von: @neubaugoere

und das Einende die Liebe ist.

Mit Liebe allein überlebt keine Gemeinde. Und auch in Unternehmen werden Mitarbeiter wertgeschätzt. In einem guten Unternehmen wird man sie aber nicht fehlbesetzen, weil das auf die Dauer alle verschleißt.
Den Blick auf die realen Möglichkeiten eines Menschen vermisse ich manchmal in Gemeinden. Nicht jeder, der sich für eine Aufgabe begeistert zeigt, ist dieser auch gewachsen. Es ist kein Zeichen von Lieblosigkeit, den Elan eines Mitglieds entsprechend zu bremsen. Sicherlich können manche Menschen an ihrer Aufgabe wachsen, aber andere offenkundig nicht - oder nur mit entsprechender Unterstützung.

mrorleander antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15339
Veröffentlicht von: @mrorleander

Und wo siehst Du den Unterschied?

In meiner Grundeinstellung, meiner Sicht auf andere, dem anderen gegenüber.

Veröffentlicht von: @mrorleander

Mit Liebe allein überlebt keine Gemeinde.

Meine erste Reaktion wäre: Doch. Da Christus die Liebe ist, hat eine Gemeinde sogar LEBEN, so Christus ihr Haupt ist. Damit hat sie auch alles andere. Ohne Liebe ist alles (andere) nichts. - Aber ich denke, ich weiß, was du meinst und worauf du hinaus willst. Eine Gemeinde will halt auch "organisiert" werden. Das ist richtig. Und doch ist die Liebe die Quelle von allem. Ich weiß nicht, wie ich das sonst ausdrücken soll.

Veröffentlicht von: @mrorleander

Den Blick auf die realen Möglichkeiten eines Menschen vermisse ich manchmal in Gemeinden. Nicht jeder, der sich für eine Aufgabe begeistert zeigt, ist dieser auch gewachsen. Es ist kein Zeichen von Lieblosigkeit, den Elan eines Mitglieds entsprechend zu bremsen. Sicherlich können manche Menschen an ihrer Aufgabe wachsen, aber andere offenkundig nicht - oder nur mit entsprechender Unterstützung.

Ja, diesen Blick haben wir vielleicht auch nicht für alle. Da dürfen wir lernen. Auch, dass ein "Nein" eben auch gut sein kann für den anderen. Das kam ja in dem Beitrag von lubov, glaube ich, auch zur Sprache. Und gerade in diesen Situationen ist eben die Liebe das Wichtigste, dass wir beim Umgang miteinander in diesen Konflikten wertschätzend bleiben, liebend bleiben und so ...

neubaugoere antworten
MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 2217
Veröffentlicht von: @neubaugoere

In meiner Grundeinstellung, meiner Sicht auf andere, dem anderen gegenüber.

Also ist es Dir völlig egal, ob jemand für eine bestimmte Arbeit geeignet ist? Andernfalls ist der Unterschied zu einem Unternehmen, was diesen Punkt angeht, nämlich nicht gegeben. Denn auch ein guter Unternehmer wird einen vermeintlich ungeeigneten Kandidaten, wenn er denn überhaupt auf eine unpassende Stelle gelangt ist, nicht einfach feuern, sondern versuchen, im Rahmen des Möglichen (und der vorhandenen Ressourcen) zu halten oder an anderer Stelle einzusetzen.

Veröffentlicht von: @neubaugoere

Aber ich denke, ich weiß, was du meinst und worauf du hinaus willst. Eine Gemeinde will halt auch "organisiert" werden.

Schlecht organisierte Gemeinden zerbrechen. Ein für den Dienst ungeeigneter Pastor, ein unzuverlässiger Kassierer, ... Schon in der Bibel spielt die Gemeindeorganisation eine große Rolle. Und da steht nicht, daß jeder für alles irgendwie geeignet ist, notfalls deckt es die "Liebe" schon gnädig zu. 😊

Veröffentlicht von: @neubaugoere

Und gerade in diesen Situationen ist eben die Liebe das Wichtigste, dass wir beim Umgang miteinander in diesen Konflikten wertschätzend bleiben, liebend bleiben und so ...

Gegen wertschätzenden Umgang ist nichts einzuwenden.
Besser wäre es allerdings, wenn es gar nicht zu der von Dir beschriebenen Situation kommen würde. Aber nun ist das Kind erst mal im Brunnen. Ich hoffe, Ihr könnt es wieder bergen. 😊

mrorleander antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15339
Veröffentlicht von: @mrorleander

Also ist es Dir völlig egal, ob jemand für eine bestimmte Arbeit geeignet ist?

Völlig egal natürlich nicht. Vielleicht ein Beispiel: Natürlich sind "wir" "gewohnt", laminierte Dinge zu sehen, Gedichte, wunderschöne aussagekräftige Bilder, gute Handarbeit - professionell halt. Und dann kommt jemand, der viel mit der Hand arbeitet, Buchstaben malt und ausmalt und Dinge ausschneidet und drapiert mit viel zu vielen Botschaften, auch mit kaum erkennbarer Botschaft. Ist nur ein Beispiel. Natürlich könnten wir sagen,
'nee, is nich talentiert oder geeignet'. Tun wir aber nicht. Wir lassen ihr die Chance, verstehen zu lernen und sich zu entwickeln. Immerhin weiß niemand, ob es an den technischen Möglichkeiten scheitert oder ob es ihre Art des Ausdrucks ist - wir lernen uns ja auch gerade erst kennen (versuchen es jedenfalls). In einem Unternehmen wäre sie ausgeschieden. Wir als Gemeinde handeln anders.

Veröffentlicht von: @mrorleander

Schlecht organisierte Gemeinden zerbrechen. Ein für den Dienst ungeeigneter Pastor, ein unzuverlässiger Kassierer, ... Schon in der Bibel spielt die Gemeindeorganisation eine große Rolle. Und da steht nicht, daß jeder für alles irgendwie geeignet ist, notfalls deckt es die "Liebe" schon gnädig zu. 😊

Also eins kann ich dir versichern, wir sind als Gemeinde eher überorganisiert als zu wenig. 😀 😉 Wir streben ein Miteinander an, weil das für uns wichtig ist.

neubaugoere antworten
MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 2217
Veröffentlicht von: @neubaugoere

In einem Unternehmen wäre sie ausgeschieden.

Eher nicht. 😊 Man hätte zunächst einmal beobachtet, ob ihre Art, die gegebene Aufgabe umzusetzen, den selben oder womöglich gar einen positiveren Effekt haben würde. Kreativität ist für gute Unternehmen nichts Böses.

Veröffentlicht von: @neubaugoere

Wir lassen ihr die Chance, verstehen zu lernen und sich zu entwickeln.

Sorry, das soll nicht böse klingen, aber besser wäre es, wenn nicht andere, sondern Du bzw. die Entscheider in Deinem Umfeld die Chance wahrnehmen würden, "zu lernen und sich zu entwickeln". Denn Du hast diesen Thread eröffnet, weil ihr einer Person eine Entwicklungschance gegeben hat, die diese - offenbar für niemanden überraschend - nicht wahrnehmen kann. Mit anderen Worten eine Fehlentscheidung, die jetzt dazu führt, daß diese Person womöglich über kurz oder lang von dieser Aufgabe abgezogen werden muß, was für niemanden erfreulich und für die Person durchaus demotivierend sein dürfte.

mrorleander antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15339
Veröffentlicht von: @mrorleander

Eher nicht. 😊 Man hätte zunächst einmal beobachtet, ob ihre Art, die gegebene Aufgabe umzusetzen, den selben oder womöglich gar einen positiveren Effekt haben würde. Kreativität ist für gute Unternehmen nichts Böses.

Oh, da hab ich wohl in den letzten 20 Jahren in den falschen Unternehmen gearbeitet. Schön, wenn es noch andere gibt. 😊 Ich will das mal glauben.

Veröffentlicht von: @mrorleander

Sorry, das soll nicht böse klingen, aber besser wäre es, wenn nicht andere, sondern Du bzw. die Entscheider in Deinem Umfeld die Chance wahrnehmen würden, "zu lernen und sich zu entwickeln". Denn Du hast diesen Thread eröffnet, weil ihr einer Person eine Entwicklungschance gegeben hat, die diese - offenbar für niemanden überraschend - nicht wahrnehmen kann. Mit anderen Worten eine Fehlentscheidung, die jetzt dazu führt, daß diese Person womöglich über kurz oder lang von dieser Aufgabe abgezogen werden muß, was für niemanden erfreulich und für die Person durchaus demotivierend sein dürfte.

Nur weil manches nicht in Buchstaben vor deinen Augen ist, heißt das nicht, dass es nicht da ist. 😌 Natürlich lernen wir alle. Weshalb wohl suche ich Hilfe? Für mich persönlich ist das ein großer Schritt, weil ich das nie im Leben vor Christus tat. Aber auch ich als Gemeindeglied entwickle mich und lerne und das wird nie aufhören, gerade auch im "Konfliktmanagement". Es sei mir gestattet, auch Fehler zu machen und "meine Zeit" zu brauchen. 😉

Ich suchte hier Inspiration, Input, Gedanken, andere Sichtweisen und sagte von Anfang an, dass ich sie "mitnehmen" werde. Natürlich auch mit dem Aspekt, selbst Fehler gemacht zu haben. Das haben wir Verantwortlichen dafür schon mitbekommen. Aber das Kind liegt noch im Brunnen ... ich suche also nach Wegen ... (ja für alle gleichermaßen "befriedigend")

😊

neubaugoere antworten
farbenfroh-oder-so
(@farbenfroh-oder-so)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 50
Veröffentlicht von: @neubaugoere

Eine wirklich gute Frage. Ich weiß es nicht.

wow!
Ungewissheit auszuhalten ist nach M.E.P. Seligman das zu schwerst auszuhaltende Gefühl.
Jesus hat uns aber angehalten, genau das auszuhalten...

farbenfroh-oder-so antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15339

Danke.
Finde ich in der Pandemie auch bestätigt. Wir sehen ja, wie viele diese Ungewissheit aushalten und wie vor allem ...

neubaugoere antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19104

Hätte Gott genauso gedacht...
.... wäre Ninive nie gerettet worden 😎
Ich finde Gottes Umgang mit Jona beispiellos. Stell Dir vor, Gott gibt Dir als Propheten genau einen Auftrag, der Relevanz hat, immerhin hat er es in die Bibel geschafft und Du hast nichts Besseres als genau das Gegenteil zu tun, als dass was Dir aufgetragen ist.

Gott betreibt einen Riesenaufwand, er erschafft einen einzigartigen Fisch, stellt das Wetter um, beeinflusst ein Losverfahren, um seinen flüchtigen Propheten wieder einzufangen.

Und dann macht er das, was niemand von uns machen würde: er gibt ihm genau denselben Auftrag nochmal. Diesmal folgt Jona, allerdings mit Meckern und Motzen, vor allem als er merkt, das er tatsächlich Erfolg hat.

Ich liebe diese Geschichte ❤

tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21637
Veröffentlicht von: @tristesse

Ich finde Gottes Umgang mit Jona beispiellos.

Nun konnte Gott allerdings auch sehr tief in Jonas Herzen schauen und daher genau wissen, was er brauchte, um den Auftrag am Ende auszuführen.

Aber wer vermag schon, einen Menschen so zu verstehen wie Gott?

Würde ich dich auf ähnliche Weise zwingen wollen etwas zu tun, das du gar nicht tun willst, würde man das wohl zu recht "übergriffig" nennen...

lucan-7 antworten


Lucan-7
Beiträge : 21637

Was willst du eigentlich...?
Ich habe hier jetzt mal ein paar Beiträge überflogen. Die Problematik ist mir durchaus bekannt, ich war auch schon in der Verlegenheit, Leute irgendwo einsetzen zu müssen.
Und weil es hier um einen Betrieb ging waren die Prioritäten klar: Wer nicht spurt bekommt den Job nicht oder fliegt während der Probezeit raus. Und am Ende hat der Laden funktioniert, das war die Hauptsache.

Jetzt reden wir von einer Gemeinde, und da ist der Umgang verständlicherweise ein Anderer. Die Priorität liegt nicht auf "Funktionieren", sondern auf dem Umgang miteinander. Was ich auch gut und begrüßenswert finde... wäre ja schlimm, wenn wir überall handeln würden wie in einem Betrieb.

Nur... jetzt kommst du trotzdem an und beklagst, dass es in der Gemeinde eben nicht so gut funktioniert, wie es normalerweise in einer Firma laufen würde. Hm ja... aber darum geht es doch: Um die Prioritäten.

Und natürlich muss man einräumen: In mancherlei Hinsicht muss auch eine Gemeinde zuverlässig funktionieren.
Da kann man nicht sagen: Es ist zwar alles verdreckt, die Finanzen sind ein Chaos und das Dach stürzt bald ein... aber Hauptsache die Liebe steht im Mittelpunkt...!

Es stellt sich also die Frage: Was ist die Priorität in diesem Moment?
Soll an dieser Stelle die Sache unbedingt funktionieren? -> zuverlässige Person wird benötigt.
Geht es darum, eine unzuverlässige Person mit einzubeziehen? -> Keine Aufgaben anvertrauen, die unbedingt funktionieren müssen.

Aber die Priorität auf der einen Seite setzen und dann das Andere erwarten... das wird allerdings nicht funktionieren, da ist Frust vorprogrammiert.

Und das hat nichts mit "problematischen Menschen" zu tun...

lucan-7 antworten
4 Antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15339

Wenn ich ehrlich sein darf, möchte ich mich mit dir nicht darüber unterhalten. Danke für dein Verständnis.

neubaugoere antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21637
Veröffentlicht von: @neubaugoere

Wenn ich ehrlich sein darf, möchte ich mich mit dir nicht darüber unterhalten. Danke für dein Verständnis.

Nö. Verständnis kannst du an dieser Stelle nicht von mir erwarten.

Aber unterhalten musst du dich selbstverständlich nicht mit mir.

lucan-7 antworten
B'Elanna
(@belanna)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1728

Warum nicht? (Du merkst, bei mir hapert es auch mit dem Verständnis)
Wenn ich Lucans Beitrag auf einen Satz runterbrechen würde, wäre das "Wo liegt Deine Priorität?" - und ich finde, dieser Frage kann man durchaus mal nachgehen.
Du musst ja nicht zwangsläufig das Ergebnis hier posten, aber selbst wenn Du du so wirklich GAR NICHTS mit dem Post anfangen kannst, ist ein "ich dernke mal drüber nach, vielen Dank für die Anregung" immer noch deutlich liebevoller als ein "mit Dir rede ich nicht".

In dem Moment, wo die Ehrlichkeit nämlich unbarmherzig wird, ist es zumindest überlegenswert, ob man denn unbedingt ehrlich sein muss.... wir sind ja hier nicht bei den Candor.

belanna antworten
lubov
 lubov
(@lubov)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 2684

... und bewegte sie in ihrem Herzen
... ich denke, auch, wenn du das hier nicht kommunizierst, aber die Aussagen und Fragen für dich bewegen und nach Antworten bzw. deinem Standpunkt zu suchen wäre sicher eine gute Idee. Letztlich hat Lucan nur sehr knapp gefasst, was einige andere auch schon formuliert haben. 😊

lubov antworten
Tagesschimmer
Beiträge : 1248

Wenn sie so eine Ausnahme in eurer Gemeinde ist, kann ich nur gratulieren. Das meine ich ganz ernst. Ich habe öfter erlebt, dass die halbe Gemeinde irgendwie besonders schwierig war. Andere Gemeinden sind ziemlich strikt mit der Auswahl ihrer Mitarbeiter und ich finde es wirklich gut, dass ihr bereit seid, jeden seinen Platz finden zu lassen.

Ihr scheint also eine Menge Mitarbeiter zu haben, die gut miteinander funktionieren. Könnte diese Frau dann nicht einen Job bekommen, bei dem sie größere Freiheiten hat? Z.B könnte sie die Schaukastenarbeit unterstützen, indem sie eher die Gestaltung übernimmt. Jemand anders hat einen festgelegten Platz im Kasten, an den immer die aktuellen Termine kommen. So wie du sie beschrieben hast, bin ich allerdings nicht sicher, ob sie das wirklich kann. Was hat sie denn gelernt, bzw. öfter schon gut gemacht?

tagesschimmer antworten


Goldapfel
Beiträge : 1993

Hallo Neubaugöre

Nachdem ich deinen ersten Beitrag jetzt mit Abstand mehrfach gelesen habe, schreibe ich dir jetzt mal ein paar meiner Eindrücke😉

Gemeinde ist nach meiner Erfahrung selten homogen und das ist auch gut so, wenn auch nicht immer einfach.

Was ich deutlich aus deinem Beitrag heraushöre ist Frust. außerdem hattest du ein Bild von der Frau und das hat sich dir jetzt bestätigt.
Das ist schade, auch dass in deiner Gemeinde noch andere ein ähnliches Bild zu haben scheinen.
Und für die Frau auch, denn auch sie wird sicherlich „ihr Versagen“ irgendwie spüren. Dabei ist es vielleicht gar nicht nur ihr Versagen.

Mein Gedanke ist, dass die Frau vielleicht ein generelles Strukturproblem haben könnte. Die Ursachen könnten vielfältig sein. Das wäre Spekulation.

Eine genaue Aufgabenbeschreibung kann sehr hilfreich sein mit Ablauf und Zeitplan.

Sollte sie aber ein eher „freier“ Geist sein, würde sie die vielleicht auch ignorieren.
Nicht aus Bosheit oder Dummheit oder Bequemlichkeit , sie sähe sie evtl gar nicht als nötig an aufgrund ihrer Wahrnehmung.

Da müsste man sie dann eventuell ein Mal unter Aufsicht selbst planen und vielleicht auch ausführen lassen und immer wieder fragend und vielleicht auch mit Material unterstützen.

„Was denkst du, wie lange du dafür brauchst? Aber was ist mit..., das ist auch wichtig,oder? Wie willst du...machen?...was meinst du, was du (noch) benötigst?“ So lernt sie beim Tun und ihr wird gleichzeitig eine Brücke gebaut, dass die Aufgabe am Ende erfolgreich erledigt ist.

Was kann sie denn besonders gut? Vielleicht ist sie ja sehr kreativ oder eben spontan hilfsbereit und so einsetzbar.

Die Stärken fördern und groß machen, dann verlieren die Schwächen an Gewicht.
Oder eben die Aufgabe annehmen und sie mit Liebe und Geduld coachen.

Und eben das Thema Kommunikation, warum ist diese Aufgabe wichtig, was bedeutet es, wenn die Aufgabe wie erledigt wird. Aber das ist eine generelle Geschichte.

Ich weiß nicht genau, was der Behindertenausweis damit zu tun haben soll. Hat sie den eventuell im Zuge ihrer Organtransplantation bekommen?

Ich wünsche dir viel Weisheit und die nötige Sensibilität und Liebe.

Grüße, Goldapfel

goldapfel antworten
5 Antworten
farbenfroh-oder-so
(@farbenfroh-oder-so)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 50

wow, schöne Impulse:

Veröffentlicht von: @goldapfel

Eine genaue Aufgabenbeschreibung kann sehr hilfreich sein mit Ablauf und Zeitplan.

Veröffentlicht von: @goldapfel

Da müsste man sie dann eventuell ein Mal unter Aufsicht selbst planen und vielleicht auch ausführen lassen und immer wieder fragend und vielleicht auch mit Material unterstützen.

Veröffentlicht von: @goldapfel

Die Stärken fördern und groß machen, dann verlieren die Schwächen an Gewicht.
Oder eben die Aufgabe annehmen und sie mit Liebe und Geduld coachen.

Veröffentlicht von: @goldapfel

Ich wünsche dir viel Weisheit und die nötige Sensibilität und Liebe.

Das wünsche ich dir auch und freue ich über Goldapfels Nachricht und bin gespannt, was du draus machst.
😊

Nachtrag vom 06.01.2022 0124
Info: ich schreib meine .. meine Beiträge vom Handy aus mit winzingen Display 😢(

farbenfroh-oder-so antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15339

Danke dir. 😊
Ja, dieses Bild ist superschade, weil ich gern ihre Stärken sehen würde.
Gestern habe ich mit ihrer Teampartnerin gesprochen, sie hat ihr Hilfe angeboten auf verschiedene Weise, die Person hat alles abgelehnt und auch versichert, dass sie es diesmal pünktlich schafft und schon eine Idee hatte (für Januar, das war Anfang Dezember). - Schriftlich zu fixieren halte ich für eine gute Idee, hab ich in dem Kaffee nach dem Gottesdienst auch gemacht für die Teams damals und dass jeder auch Kenntnis hat vom Ziel der Arbeit sozusagen, also warum wir die Dinge tun, wie wir sie tun. Ich denke, wir sind auch immer offen für Veränderungsvorschläge, dazu - so lernte ich einst von meinem alten Pastor (und halte das auch für klug) - taucht derjenige aber eben erstmal in die Aufgabe ein und tut sie so, wie sie bisher getan wurde, um dann von innen aus, aus der Aufgabenerledigung (nicht nur Theorie) heraus neue Vorschläge unterbreiten kann UND auch - halte ich für nicht unwesentlich - die "Geste" (will ich sie mal nennen) der Bereitschaft, sich einzuordnen, um nicht das böse Wort der Unterordnung zu bringen.

Veröffentlicht von: @goldapfel

Was kann sie denn besonders gut? Vielleicht ist sie ja sehr kreativ oder eben spontan hilfsbereit und so einsetzbar.

Genau das weiß ich nicht, wissen wir nicht, hatte ich weiter oben erwähnt.

Veröffentlicht von: @goldapfel

Die Stärken fördern und groß machen, dann verlieren die Schwächen an Gewicht.
Oder eben die Aufgabe annehmen und sie mit Liebe und Geduld coachen.

Ja, gerne, wenn da nicht auch etwas dranhängen würde wie eben, dass der Schaukasten - wenn auch oft belächelt - ein Aushängeschild einer Gemeinde ist ... (liebevoll gestaltet, ständig zu späte Infos, einfach strukturiert oder viel zu viel Durcheinander etc.)

Veröffentlicht von: @goldapfel

Ich weiß nicht genau, was der Behindertenausweis damit zu tun haben soll. Hat sie den eventuell im Zuge ihrer Organtransplantation bekommen?

Das weiß ich auch nicht. Ich dachte an Medikamentennebenwirkungen, weil das ja nicht nur Aspirin sind, sondern Medis, die eine Abstoßung eines quasi ganz normalen Immunsystems verhindern sollen, die haben sicher ihre Nebenwirkungen. Ist ja nur ein Gedanke, muss sich ja nicht bestätigen.

Veröffentlicht von: @goldapfel

Ich wünsche dir viel Weisheit und die nötige Sensibilität und Liebe.

Danke, die werde ich, werden wir brauchen.

Danke für deine Worte.

Nachtrag vom 06.01.2022 1149
noch ergänzend zur schriftlichen Fixierung: Da kam ich bei der Teampartnerin nicht weiter, weil die überzeugt ist, dass sie mehr als genug Hilfe angeboten hat und auf sie zugegangen ist, auch die Dinge gemeinsam zu tun, sie zu erinnern etc. - die Teampartnerin hielt das für nicht nötig. Das lasse ich erstmal so stehen.

neubaugoere antworten
Goldapfel
(@goldapfel)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 1993

Danke für deine Ergänzungen.

Dass die Aufgaben nur Aufgaben um ihrer selbst Willen sind, habe ich nicht gesagt 😉

Und eben das macht es gerade so schwierig. Und ich verstehe deine Enttäuschung. Sehr gut sogar.
Und andererseits sehe ich es so, dass dieses Problem auch selbst mit geschaffen wurde.
Entschuldige bitte, dass ich da jetzt so deutlich bin.
Aber du schriebst ja, dass die Frau, schon vorher durch ein anderes Verständnis in Bezug auf Planung und zeitliche Prioritäten aufgefallen sei.

Da gibt man ihr ohne längeres Mitgehen/Begleitung keine Aufgabe, bei der Vorbereitung und die Zeit der Fertigstellung so wichtig sind, ohne eine klare Ansage ( erst mal auf Probe, um zu schauen, ob das etwas für dich ist) oder man nimmt das Ergebnis in Kauf.

Aber Fehler passieren, dafür sind wir ja Menschen. Und dafür ist Jesus gekommen.

Jetzt geht es darum, zu retten und zu heilen. Beziehungen und Vertrauen. Und das finde ich gerade etwas wichtiger, als allein den Schaukasten.
Der ist auch sehr wichtig, aber auf einer anderen Ebene.

Es geht auch darum, eine Person zu integrieren, die anders tickt, als die meisten Mitarbeitenden.

Natürlich ist es praktischer, wenn sich Menschen auch unterordnen können. Und es wäre mEn ganz gut, wenn jeder für sich das auch mal hinbekommen könnte mit dem Unterordnen, aber das ist ein anderes Thema 😉

Warum sie nicht beiseite nehmen und mit ihr sprechen? Geplant, in Ruhe und mit Liebe und Zeit?

Ich habe gerade deinen Nachtrag gelesen und denke gerade, da sind noch ganz andere Probleme.
Wer macht Vorgaben, entscheidet über Mitarbeiterführung, die Teampartnerin?
Finde ich gerade etwas bedenklich alles.

Schicke das jetzt trotzdem los

goldapfel antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15339

Danke. Ja.

Veröffentlicht von: @goldapfel

Jetzt geht es darum, zu retten und zu heilen. Beziehungen und Vertrauen. Und das finde ich gerade etwas wichtiger, als allein den Schaukasten.
Der ist auch sehr wichtig, aber auf einer anderen Ebene.

Veröffentlicht von: @goldapfel

Es geht auch darum, eine Person zu integrieren, die anders tickt, als die meisten Mitarbeitenden.

Ja.

Veröffentlicht von: @goldapfel

Ich habe gerade deinen Nachtrag gelesen und denke gerade, da sind noch ganz andere Probleme.
Wer macht Vorgaben, entscheidet über Mitarbeiterführung, die Teampartnerin?
Finde ich gerade etwas bedenklich alles.

Ja, wir sind alle nicht perfekt. Gerade deshalb suche ich nach Wegen ...

Danke dir.

neubaugoere antworten
Goldapfel
(@goldapfel)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 1993

Kriegst Gebet...

goldapfel antworten
mmieks
 mmieks
Beiträge : 1126

In meiner WD wohnen 12 Menschen mit verschiedene4n Beeinträchtigungen - Mehrfachbehinderungen. Einrer leidet an Schizophrenie mit Wahnvorstellungen. Ist medikamentös gut eingestellt. In emotional-stressigen Zeiten ist das Zusammenleben sehr anstrengend.
Trotz des Wissens, es gehört zu seinem Krankheitsbild, sind wir oft nicht in der Lage, gut damit umzugehen, wenn die aggressive Phase vorherrscht. Es it oft zermürbend, festzustellen: Es ist schon wieder passiert .... Wir brachen oft Tage, bis wieder Normalzustabd herrscht. Mit dem Wissen, es wiederholt sich immer wieder .... so richtig befreite Momente sind nur kurz und selten. am besten jedes Wurt auf die Goldwaage legen.
Hier wird dir bewusst, dass wir in einer verwundbaren Welt leben und lernen müssen mit diesen "Wunden" zu leben

mmieks antworten
1 Antwort
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15339

Danke für deine Worte.

Veröffentlicht von: @mmieks

Hier wird dir bewusst, dass wir in einer verwundbaren Welt leben und lernen müssen mit diesen "Wunden" zu leben

Das wollen wir, auch mit quasi gutem Ausgang für alle, sodass alle in dieses "Miteinander" einbezogen sind und im Vordergrund steht, dass uns dieser EINE eint.

neubaugoere antworten


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