Kontaktbeschränkungen - wie weit würdet Ihr gehen?
Hallo zusammen,
ich bin gerade mal wieder etwas verunsichert - vielleicht könnt Ihr mir helfen. Mit meinem über 50 Jahren und einer schweren Vorerkrankung zähle ich selbst zur Risikogruppe, lebe allein und drehe ohne echte menschliche Kontakte langsam durch. Nun habe ich eine liebe Bekannte, die die Pandemie und die Regeln für übertrieben hält und die immer unbedingt draußen beim Plaudern auch eine Kleinigkeit trinken möchte. Letztens haben wir z.B. mit ca. 1,5 Meter Abstand auf einer Parkbank jede einen Glühwein getrunken. Also ohne Maske.
Ja, war sehr nett. Allerdings frage ich mich, ob wir - wenn wir so eine Stunde beieinander sitzen und es vielleicht gerade mal windstill ist - nicht auch permanent Aerosole mit etwaigen Corona-Viren austauschen. Bin ich da zu hysterisch? Oder sind unsere Treffen wirklich zu riskant? Was würdet Ihr machen? Vielleicht weiter treffen, aber nur noch Spaziergänge? In meiner Stadt haben wir aktuell ein sehr hohes Infektionsgeschehen.
Liebe Grüße
Non
Im Freien, bei leichtem Wind mit Abstand würde ich das risiko als ziemlich gering einschätzen. Die aerosole verteilen sich schnell und werden verdünnt. Das Problem sind geschlossene Räume.
Nachtrag vom 13.11.2020 1439
Bei Windstille kann man ja auch 2 nebeneinanderliegende Parkbänke nehmen.
Veröffentlicht von: @nonconformistaBin ich da zu hysterisch? Oder sind unsere Treffen wirklich zu riskant?
Na ja... was ist denn "zu riskant"? Die Möglichkeit einer Ansteckung besteht immer und überall, sogar in den eigenen Wänden. Es ist nur die Frage, wie groß die Chance dafür ist.
Deshalb ja auch Masken und Abstand: Das Risiko wird verringert. Es wird aber nicht unmöglich gemacht.
Und das heisst: Natürlich ist das Riskio größer, wenn du jemand neben dir auf der Parkbank sitzen hast, als wenn du weit und breit der Einzige wärst.
Veröffentlicht von: @nonconformistaWas würdet Ihr machen? Vielleicht weiter treffen, aber nur noch Spaziergänge? In meiner Stadt haben wir aktuell ein sehr hohes Infektionsgeschehen.
Ich würde mich in jedem Fall streng an alle Empfehlungen halten, Maske tragen und Kontakte minimieren. Ganz darauf verzichten, andere Leute zu treffen würde ich nicht... im Freien und mit Abstand sollte das Risiko gering genug sein, um deshalb keine schlaflosen Nächte haben zu müssen.
Vergleiche es einfach mit dem Risiko einer Autofahrt... auch da besteht jederzeit die Gefahr eines tödlichen Unfalls, trotzdem macht man sich mit dem Gedanken daran nicht verrückt.
Und nein, Zahlen werde ich hier sicher nicht nennen... auch keine Schätzungen 😉
In einem der letzten Podcasts des Virologen Kekulé (der in vielem mit Drosten übereinstimmt) wurde er nach einer Querdenker-Demo befragt. Dabei fiel das Wort "Superspreader". Dem widersprach er gleich. Es sei im Freien bisher nicht ein Superspreaderereignis bekannt. Es sei lediglich Tröpfcheninfektion möglich, wenn tatsächlich jemand durch eine "feuchte Aussprache" direkt getroffen wird. Das kann aber unabsichtlich kaum passieren, wenn man die Abstände einhält. Zusätzlich könntest du noch eine Brille tragen.
Dann ist noch die Frage, wie wahrscheinlich deine Bekannte infiziert ist. Kommt sie viel unter Menschen, die den Schutz nicht so ernst nehmen?
Mir wären bei dieser Witterung Spaziergänge sowieso lieber. Ich hätte aber auch keine Bedenken, mich mit einer Bekannten irgendwo draussen hinzusetzen. Ich würde mich in Hausfluren und anderen engen Innenräumen schützen.
Ich denke, dass grundsätzlich die Unsicherheiten größer sind, als die Gefahr. Würde man die Gefahr kennen, so würden wir mit FFP 2 Masken herumlaufen, oder, wenn die Ansteckungsgefahr nicht so schlimm wäre, ohne Maske. Das Problem ist, wir wissen nichts genaues, außer das es verdammt gefährlich werden kann. In Wuhan, wo sich der Virus zuerst breit machte, gab es viele Tote und es folgten andere in anderen Orten dieser Welt, wo ein Massensterben ausbracht. Wir sind bisher noch glimpflich davongekommen.
Ich habe auch Vorerkrankungen. Und halte mich zurück. Aber, wenn ich raus muss/will, dann gehe ich. Letzte Woche bin ich durch die Fußgängerzone gegangen, weil ich eine Waschmaschine kaufte. Sonst bin ich nur nach Bedarf mit dem Hund draußen und das tut auch mir gut. Sonst bleibe ich viel zuhause. Ich denke, der Abstand den ihr eingehalten habt, war keine Gefahr. Auch wenn eine den Virus hätte wäre die Gefahr gering.
Also wenn dann würde ich mich momentan nur draußen treffen.
Wir hatten im Sommer Freiluftgottesdienste, da wurde auf Abstand geachtet, aber die Leute durften immerhin singen. Also draußen und mit Abstand ist nicht sooo kritisch. Es darf eben nicht so eng werden wie im Fußballstadion. Es hätte sogar ein Picknick im Luisenpark gegeben, wenn nicht der dringend benötigte Regen dazwischen gekommen wäre.
Übertrieben ist das alles leider nicht, sagen die neusten Zahlen aus den USA und aus Neapel, sowie die Zahlen vom Sommer aus Brasilien. Und auch hierzulande sollen sich die Intensivstationen wieder gut füllen.
Ein Verwandter eines Arbeitskollegen von mir liegt auf der Intensiv... er ist Sanitäter und hat es sich im Einsatz geholt.