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Patientenverfügung/ Vorsorgevollmacht


Drottinnergodur
Themenstarter
Beiträge : 12

Hallo zusammen,

bei mir wird Anfang Juli eine Hüftathroskopie wegen Impingement und Arthrose mit Vollnarkose durchgeführt (ihr dürft gerne dafür beten) und ich soll am Vorbereitungstag der Operation ggf. eine Patientenverfügung mitbringen. Habt ihr eine Patientenverfügung oder eine Vorsorgevollmacht erstellt und aus welchen Gründen? Noch erscheint mir der Staat zumindest das geborene Leben zu schützen, so dass alles versucht wird um Leben zu erhalten, so dass ich, wenn ich nach Gottes Willen leben möchte, eine Patientenverfügung vermutlich nicht benötige? Ist eine Vorsorgevollmacht evtl. wichtig (ich bin verheiratet mit Kindern und auch meine Eltern leben noch) falls über mich entschieden werden muss oder würde im Fall ohne Vorsorgevollmacht automatisch meine Frau entscheiden (meine Frau ist gläubig, würde aber zumindest für sich, wenn (scheinbar) keine Aussicht mehr besteht, bevorzugen auch Maschinen abstellen lassen)?

Liebe Grüße und Gottes Segen,

Drottinnergodur

Antwort
4 Antworten
Deborah71
Beiträge : 19496

@drottinnergodur 

Am besten liest du dich mal hier durch: Familienratgeber Vorsorgevollmacht

Ist viel Text, deckt aber sehr viele Fragen ab.

Es gibt seit dem 1. Januar 2023 für Eheleute  ein Not-Vertretungsrecht, das gilt ein halbes Jahr, wenn keine Vorsorgevollmacht vorhanden ist. Danach wird ein Vertreter bestimmt vom Betreuungsgericht.

Regulär kannst du ohne Notar eine Vorsorgevollmacht ausstellen und der Vollmachtnehmer sollte  mit unterschreiben, dass er  bereit dazu ist, für dich nach deinem Willen zu entscheiden.  Geht es um Grundbesitz/Hausverkauf ist das eher eine notarielle Angelegenheit.

 

Patientenverfügung

Patientenverfügung: Auch hier geht es darum, dass dein Wille geschieht, wenn du selbst nicht entscheiden kannst.  Da geht es speziell um medizinische Fragen, aber auch ob du eine geistliche Begleitung wünschst (evangelisch, katholisch, sonstiges) oder nicht.

Es geht ja nicht nur ums Sterben, sondern vorher schon um die beste Behandlung, Berücksichtigung von Medikamentenbesonderheiten, Allergien, Magensonde oder nicht, Schmerzbehandlung..... 

Nachdem mein Mann und ich in 2021 seine Eltern verloren  und beide Fälle erlebt haben (einer ohne Vollmachten, einer mit Vollmachten) kann ich dir nur zu den Vorsorgepapieren raten. Es entlastet deine Frau und Familie ungemein, wenn sie wissen, dass sie deinen Willen umsetzen dürfen und rechtlich auch können.

 

deborah71 antworten


Jigal
 Jigal
Beiträge : 3243

Es gibt eben auch Bespiele über Dinge die noch gemacht wurden, da es keine Patientenverfügung gab. Leute die praktisch schon im Sterbeprozess waren, der kann über Tage gehen mussten noch künstlich ernährt werden, da eben alles getan werden muss.

Vorsorgevollmacht ist schon wichtig, wenn man z.B. getrennte Bankkonten hat und die Frau nicht auf das Konto zugreifen könnte um Rechnungen zu bezahlen. Das ist eigentlich ein weites Feld und das Internet ist da nicht der richtige Ratgeber. Die großen Kirchen haben vor gut 20 Jahren die christliche Patientenverfügung herausgegeben. Beratungsstellen tendieren aber dazu sich erst beraten zu lassen und selbst zu formulieren, dann ist sicher gestellt dies auch verstanden zu haben.

jigal antworten
Miss.Piggy
Beiträge : 1723

@drottinnergodur 

Hallo,

ich war kürzlich bei einem Infoabend zu diesen Themen. Der Referent meinte, eine Vorsorgevollmacht sei wesentlich wichtiger als eine Patientenverfügung. Jeder Erwachsene ab 18 Jahren sollte eine Vorsorgevollmacht haben, weil die Eltern oder andere Angehörige eben nicht automatisch die gesetzlichen Vertreter sind. Man muss sie dazu bestimmen. Dasselbe gilt seit diesem Jahr für Ehepartner.

Wenn ich verheiratet wäre, würde ich das sofort machen. Als Single tue ich mich ein bisschen schwerer, weil ich erst mal überlegen muss, wen ich fragen könnte. Sei froh, dass diese Frage für dich (hoffentlich) geklärt ist.

Der Referent sagte auch, man sollte nicht zu viele konkrete Dinge in eine Patientenverfügung schreiben, weil man nicht wissen kann, in welche medizinische Lage man gerät. Wichtiger wäre es, einer Person, der man vertraut, eine Vorsorgevollmacht zu erteilen und mit dieser Person über die eigenen Wünsche und Vorstellungen zu sprechen. Der- oder diejenige kann dann in Absprache mit Ärzten Entscheidungen im Sinne des Betroffenen fällen.

miss-piggy antworten


Miss.Piggy
Beiträge : 1723

@drottinnergodur 

PS: Eine Bankvollmacht ist in einer Vorsorgevollmacht nicht beinhaltet. Die muss man direkt bei der Bank machen.

miss-piggy antworten
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