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Weihnachten mit der Familie und Corona

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nonconformista
Themenstarter
Beiträge : 172

Hallo zusammen,
ich bin mal wieder ratlos. Meine alten Eltern sind nur zweifach geimpft (Booster ist erst im Januar angesagt) und leben weiterhin wie gehabt mit täglichen Besuchen von meinen jüngeren Schwestern samt den zahlreichen Enkeln und der Urenkelin - in ihrem Kindergarten gibt es übrigens bereits einen Corona-Ausbruch. Meine Eltern haben einfach keine Lust, ihr Leben zu ändern. Am 1. Weihnachtstag sollen dann ALLE zusammenkommen, also auch ich soll anreisen. Zwar bin ich mittlerweile geboostert, aber wegen meines Alters und den Vorerkrankungen nicht unbedingt davon begeistert, mir die Seuche zu holen - auch, wenn sie mich vielleicht nur abgeschwächt trifft. Außerdem stört mich diese unfassbare Fahrlässigkeit und dieses Wissen, dass sich das Virus eben genau so verbreitet. Ich glaube nicht daran, dass das ein entspanntes, fröhliches Treffen wird.
Was tun? Weihnachten alleine zu Hause oder in einer Großfamilie, vielleicht das letzte Mal in dieser Konstellation, aber mit der Möglichkeit, mich zu infizieren?
Liebe Grüße
non

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16 Antworten
Johannes22
Beiträge : 2973

Vor allem würde mich stören das die Eltern nicht geboostert sind. Und wenn du dich Unsicher fühlst macht es doch gar keinen Sinn da hinzufahren. Vor allem weil man ja damit rechnen muss das spätestens zu Weihnachten hier überall die Inzidenzen in den Himmel schießen.

johannes22 antworten
3 Antworten
nonconformista
(@nonconformista)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 172
Veröffentlicht von: @johannes22

Vor allem würde mich stören das die Eltern nicht geboostert sind.

Ja, bei fast jedem Telefonat zanke ich mich mit meiner Mutter, weil sie da mehr ihrem alten Hausarzt vertraut und es für nicht nötig hält. Zwar sind die 6 Monate tatsächlich erst Anfang Januar herum, aber überall ist zu lesen, dass es eben schon nach 5 Monaten Sinn macht. Vor allem bei so alten Menschen.

nonconformista antworten
Johannes22
(@johannes22)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 2973
Veröffentlicht von: @nonconformista

Ja, bei fast jedem Telefonat zanke ich mich mit meiner Mutter, weil sie da mehr ihrem alten Hausarzt vertraut und es für nicht nötig hält. Zwar sind die 6 Monate tatsächlich erst Anfang Januar herum, aber überall ist zu lesen, dass es eben schon nach 5 Monaten Sinn macht. Vor allem bei so alten Menschen.

Sogar nach 4, jedenfalls kurz vor der Boosterung solche Risiken eingehen, nicht schön.

johannes22 antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Vielleicht findet ihr da einen Kompromiß, mit dem jeder leben kann.
Zum Beispiel verabredet ihr, daß jeder frisch getestet zum Familientreffen kommt.
Wir machen es immer so, daß wir nicht alle gleichzeitig bei meinem Vater aufschlagen, sondern an verschiedenen Tagen. Der wohnt übrigens in einer Anlage für Betreutes Wohnen, da kommt man nur mit Negativ-Test rein.

ungehorsam antworten


Herbstrose
Beiträge : 14194

Ich fahre nicht zu meinen Eltern. Seit ich selber Kinder habe, fahre ich eh nur jedes zweite Jahr. Ich muss oft bis 23. noch arbeiten.

Meine Eltern haben inzwischen gelernt, mein Bein zu akzeptieren.

Es ist schwierig, dir etwas zu raten. Aber ich denke, die eigene Gesundheit geht vor.

herbstrose antworten
Channuschka
Beiträge : 4797

Was sagt dir dein Herz? Mit welcher Lösung wärst du unglücklicher?
Ich treffe mich immer noch mit ungeimpften Familienmitgliedern, weil es nicht zu tun für mich schlimmer wäre, als die Gefahr mich anzustecken. Und solange sie bereit sind, die Gefahr sich mit mir zu treffen einzugehen, ist das für mich die Lösung mit der ich besser leben kann, wie ich glücklicher bin. Wir testen uns in der Familie immer alle mit Selbsttests bevor wir uns treffen, egal ob geimpft, ungeimpft oder geboostert. Für mich wäre es psychisch schlimmer Weihnachten alleine zu feiern als die Gefahr mich oder andere zu infizieren. Wir sind alle erwachsen (oder zumindest die die Verantwortung tragen und beschließen, ob wir uns treffen sind es) und jeder kennt sein Risiko. Ich bin nicht dafür verantwortlich was die anderen machen und ob sie sich in meinen Augen in Gefahr bringen oder nicht. Solange sie mir den Gefallen des Selbsttests tun bevor wir uns treffen, muss ich es akzeptieren.

channuschka antworten
1 Antwort
Tineli
 Tineli
(@tineli)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1380

Hier schließe ich mich vollumfänglich an.

tineli antworten


Orangsaya
Beiträge : 3018

Meine Mutter hatte im Oktober Geburtstag. Sie ist fast schon eine Antiquität und weiß, dass sie nicht mehr lange leben wird. Kurz vor ihrem Geburtstag wollte sie die Familie sehen. Ich habe wegen Corona an der Aktion nicht teilgenommen.
Es kamen knapp 50 Gäste. Geimpft waren fast alle. Vor der Anfahrt machten die Meisten einen Coronatest. Zwei sagten vorher ab, weil sie direkten Kontakt mit infizierten hat. Drei fuhren erst gar nicht los, weil ihr Schnelltest positiv angezeigt hatte. Bevor die Gäste ins Haus kamen wurde ein Schnelltest gemacht. Keiner war Positiv. Den Test machte eine Ärztin, die die Kleidung wechselte. Wie gesagt, ich stand nicht hinter der Aktion, kann es aber menschlich verstehen.

Mir erscheint, dass impfen uns vor Infektionen schützt eine Scheinsicherheit. Es mag ja gegen schlimmere Verläufe schützen, aber wir sind weit davon weg, dass die Seuche durch impfen ein Ende findet. Unsere Familie trifft sich auch immer am ersten Weihnachtsmarkt. Letztes Jahr fand kein Treffen an. Dieses Jahr werde ich an kein Treffen teilnehmen. Es macht zwar keinen Spaß, aber solange wir das Problem Corona haben, hilft nur die Einhaltung der Hygiene, Kontakte zu vermeiden und einen Überblick über die Lage zu haben, also möglichst viel zu testen. Königin Beatrix hat im Moment auch Corona. Sie wurde drei Mal geimpft. Vielleicht rettet das ihr das Leben, aber es zeigt, dass die Epidemie noch da ist und es besser gewesen wäre, wenn sie nicht gereist wäre. Geschützt war sie auf jedem Fall nicht. Es hilft nur testen, testen, testen Abstand halten und Kontakte vermeiden. In Dortmund war der Inzidenzwert in den Schulen vor ein paar Wochen doppelt so hoch, als der Schnitt der Stadt. Warum wissen wir das. In den Schulen wird mehr getestet. Die Testzentren wurden geschlossen, So wurde vorwiegend nur bei Verdacht getestet. Sonst haben wir keinen Überblick. Ich selber machen keinen Familienbesuch zu Weihnachten und würde es auch niemanden raten. Wenn es jemand macht, dann soll er sich vorher testen. Das jemand zu etwas gezwungen wird, lehne ich ab. Ich weiß, es ist hart. Es könnte gerade bei älteren Verwandten die letzte Chance sein, sich zu sehen. Wenn sich jemand infiziert, weil man gefeiert hat, ist das aber die schlimmere Tragödie.

orangsaya antworten
Tinkerbell
Beiträge : 1555

Selbsttests

Veröffentlicht von: @nonconformista

Außerdem stört mich diese unfassbare Fahrlässigkeit und dieses Wissen, dass sich das Virus eben genau so verbreitet.

Ich finde das nicht unfassbar fahrlässig - sie sind beide geimpft und wissen als erwachsene Menschen, worauf sie sich einlassen, wenn sie andere treffen. Es ist eine Abwägung, die jeder selber treffen muss. Es sind wahrscheinlich die einzigen engeren Kontakte, die sie haben, und auf die zu verzichten, dürfte hart sein.

Veröffentlicht von: @nonconformista

Was tun? Weihnachten alleine zu Hause oder in einer Großfamilie, vielleicht das letzte Mal in dieser Konstellation, aber mit der Möglichkeit, mich zu infizieren?

Das wäre für mich ganz einfach: Jeder, ausnahmslos jeder (außer die ganz kleinen Kinder natürlich) testet sich vor dem weihnachtlichen Treffen. Ich musste mich beruflich viel mit diesem Thema beschäftigen und bin deshalb nach zahlreichen Gesprächen mit Labormedizinern und Co. absolut tiefenentspannt, wenn jeder einen korrekten Selbsttest vorher macht. Es gibt keine 100%ige Sicherheit, sofern man sich nicht komplett von allen Menschen isoliert - und dann bekommt wahrscheinlich nicht Corona, aber eine Depression.

Deswegen würde ich die Familie darum bitten, dass alle das machen (bevorzugt an jedem Tag, an dem man sich trifft) und man dann ganz entspannt feiern kann.

tinkerbell antworten
5 Antworten
nonconformista
(@nonconformista)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 172

Die Tests reagieren erst mit einer positiven Meldung, wenn man schon erste Symptome hat. Man kann aber schon vorher - also wenn man noch völlig symptomfrei ist - andere anstecken. Also, obwohl der Test negativ war. Tests machen lediglich in großen Gruppen, die sich regelmäßig immer wieder treffen, Sinn, weil man dann zumindest einen Teil der Infizierten aus der Menge herausfischen kann. So, wie es derzeit ja auch z.B. in Schulen passiert. Sie sind aber eben keine Garantie dafür, dass wirklich niemand dabei ist, der das Virus verbreitet.

nonconformista antworten
Tinkerbell
(@tinkerbell)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1555
Veröffentlicht von: @nonconformista

Die Tests reagieren erst mit einer positiven Meldung, wenn man schon erste Symptome hat.

Wie gesagt - ich musste mich diesbezüglich mit mehreren Medizinern beraten, weil ich ein sehr schwieriges Projekt zu realisieren hatte, für das ein Hygienekonzept erstellt werden musste. Und alle haben mir übereinstimmend gesagt: Ein Selbsttest schlägt ca. 24 Stunden später an als ein PCR-Test, man muss noch keine Symptome haben und wenn man ihn täglich vorher macht (was Weihnachten ja möglich wäre), ist die Chance sehr gering, jemanden zu infizieren. Aber natürlich ist sie da, klar. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Ihr könnt euch auch alle gegenseitig einen PCR-Test schenken, dann ist man noch sicherer 😉 Oder ihr feiert draußen am Lagerfeuer 😀 Mein eigener PCR-Test, der ja nur etwas schneller ist als ein Selbsttest, war übrigens mehrere Tage vor den ersten Symptomen positiv.

Aber wenn du trotz der Impfung aller so eine Sorge hast, würde ich es tatsächlich lassen, denn dann hast du mit Sicherheit keinen Spaß. Du müsstest ja dann aber perspektivisch bei jeder Verabredung vorher abklären, ob alle Beteiligten so geboostert sind, wie es dir vorschwebt. Oder wie machst du das dann? Betrifft ja nicht nur diese Gruppe jetzt.

tinkerbell antworten
nonconformista
(@nonconformista)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 172

Um einen relativ aktuellen Tweet von Christian Drosten zu zitieren: "...Vor Symptombeginn sind Schnelltests einfach nicht empfindlich genug. Daher meine Zweifel an 3G. Bei Geimpften scheint die Empfindlichkeit noch schlechter (vorläufige Daten). Darum Impflücken schließen, boostern und bis dahin Kontakte reduzieren."

Er hatte einen Tweet geteilt von jemanden, der eine Geburtsfeier mit 20 Leuten veranstaltet hatte - alle geimpft, außer einer genesen. Sie haben sich alle vorher getestet, alle Schnelltests waren negativ. Nach dem Abend waren 10 von 20 Corona-positiv:

https://twitter.com/PerformSoz/status/1461764799390535686

Veröffentlicht von: @tinkerbell

Aber wenn du trotz der Impfung aller so eine Sorge hast, würde ich es tatsächlich lassen, denn dann hast du mit Sicherheit keinen Spaß. Du müsstest ja dann aber perspektivisch bei jeder Verabredung vorher abklären, ob alle Beteiligten so geboostert sind, wie es dir vorschwebt. Oder wie machst du das dann? Betrifft ja nicht nur diese Gruppe jetzt.

Ich habe tatsächlich weniger Spaß, lebe relativ isoliert. Ich hoffe einfach nur, dass dieser Winter schnell vorbei geht, die Inzidenzen sich bessern und es wieder ein paar gute Monate gibt. Es ist echt ziemlich deprimierend im Moment. 🙁

nonconformista antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7449
Veröffentlicht von: @nonconformista

Er hatte einen Tweet geteilt von jemanden, der eine Geburtsfeier mit 20 Leuten veranstaltet hatte - alle geimpft, außer einer genesen. Sie haben sich alle vorher getestet, alle Schnelltests waren negativ. Nach dem Abend waren 10 von 20 Corona-positiv:

Sagen sie.

Einzig: Niemand hat überprüft, ob bei der Feier wirklich alle geimpft und getestet waren. Jende sagt, viele hätten zum Beweis Fotos ihrer negativen Schnelltests in die WhatsApp-Gruppe gepostet. Kontrolliert habe die Testergebnisse niemand, auch nicht die Impfzertifikate. »Unter Freunden lässt man sich nicht die Impfausweise vorzeigen, man glaubt einander«, sagt er. »Wir sind ein Freundeskreis, wir haben das auf Vertrauensbasis gemacht, ich glaube schon, dass sich alle zuvor getestet haben.«

Einer der Gäste, der sich anonym an den SPIEGEL gewandt hat, sieht das allerdings anders. Die Person äußerte Zweifel daran, dass sich wirklich alle vor der Party getestet haben. Nur die Hälfte der Gäste habe die Testergebnisse in die Gruppe gestellt. Möglicherweise war also eine oder mehrere Personen auf der Party doch nicht getestet und zum Zeitpunkt des Treffens positiv.

Was die Zuverlässigkeit der Schnelltests angeht: Die fielen dann bei den Partygästen nach der Party unterschiedlich aus:

Das Beispiel der Party stützt seine These, dass Schnelltests bei Geimpften vor allem dann zuverlässig anschlagen, wenn diese Symptome haben: Der Gast, der als Erster von seiner Infektion wusste, hatte das durch einen Selbsttest herausgefunden, als er Symptome bekam. Auch bei einem anderen Gast zeigte ein Schnelltest die Infektion nach Symptombeginn an. Doch es gibt auch asymptomatische Fälle in der Gruppe: Bei einem waren zwei Schnelltests positiv, bei einem anderen wies erst ein PCR-Test die Infektion nach, zwei Schnelltests fielen trotz Infektion negativ aus.

https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/coronavirus-und-2g-plus-was-bringen-schnelltests-bei-geimpften-a-e9b1d199-6802-4487-ae2a-ffec900a5c37

alescha antworten
Tinkerbell
(@tinkerbell)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1555
Veröffentlicht von: @nonconformista

Er hatte einen Tweet geteilt von jemanden, der eine Geburtsfeier mit 20 Leuten veranstaltet hatte - alle geimpft, außer einer genesen. Sie haben sich alle vorher getestet, alle Schnelltests waren negativ. Nach dem Abend waren 10 von 20 Corona-positiv:

An der Geschichte gibt es erhebliche Zweifel, aber das sei mal dahingestellt - überprüfen kann es eben keiner. Und es ist auf jeden Fall klar, dass immer ein Risiko bleibt. Immer.

Veröffentlicht von: @nonconformista

Ich habe tatsächlich weniger Spaß, lebe relativ isoliert. Ich hoffe einfach nur, dass dieser Winter schnell vorbei geht, die Inzidenzen sich bessern und es wieder ein paar gute Monate gibt. Es ist echt ziemlich deprimierend im Moment. 🙁

Das glaube ich. Deswegen denke ich, dass man sehr gut abwägen muss, ob der Preis einer solchen Isolation nicht zu groß ist und ob PCR-Tests (die ja inzwischen auch relativ bezahlbar sind) nicht eine gute Alternative für Weihnachten wären. Ich war letztes Jahr über Weihnachten an Covid erkrankt - wahrscheinlich bin ich deswegen auch nicht willens, mir das nächste Weihnachtsfest verderben zu lassen 😀 Man kann ja die Familie vielleicht auch darum bitten, dass sie die Kontakte in der Woche vorher aus Rücksicht runterfährt. Das dürfte ja kein Problem.

tinkerbell antworten


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