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Glaubt Ihr, dass es so etwas wie eine "unsterbliche Seele" gibt?

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Ich war kürzlich auf einem Vortrag und habe da die These gehört, dass das Konzept einer (unsterblichen) Seele unvereinbar sei mit dem christlichen Glauben.
Begründet wurde das nach meiner Erinnerung durch folgende Argumente:

a) Eine unsterbliche Seele sei ohnehin schon ewig. Sie bedürfe keiner Gnade und schon gar keiner "Auferstehung", um des ewigen Lebens teilhaftig sein zu können.

b) Das Konzept der "Auferstehung von den Toten" sei unvereinbar mit dem Konzept, dass da irgendetwas nach dem rein physischen Tod weiter lebe (weil dann ja keine "Auferstehung nötig wäre). 

c) Es gäbe deshalb entweder:
c1) eine unsterbliche Seele (welche keiner Re-Animierung durch Gott bedarf, weil sie ja bereits ewig ist und am Ewigen teilhat) oder
c2) der Tod wäre "ganz" und würde sowohl das Leibliche als auch das Geistige/Seelische betreffen.
Dann müsste jede darauf anknüpfenede "Auferstehungs"-theorie den Begriff der "Auferstehung" synonym mit dem Begriff der "Neuschöpfung"begreifen: Das "auferstandene" Subjekt hätte keine Vergangenheit, wäre vollständig erloschen und würde neu geschaffen werden.
=> Der Schöpfer schöpfte das Geschöpf neu.
c2.1) Wenn es also keine unsterbliche Seele gibt, dann schöpft der Schöpfer das Geschöpf (nach dem Tod des alten Geschöpfes) neu.

d) Wenn das Konzept der unsterblichen Seele des (von Gott getrennten) Einzelwesens falsch ist, dann
d1) ist das Einzelwesen sterblich UND nicht re-animierbar
d2) gibt es nur eine einzige Möglichkeit, in der das bisherige Einzelwesen über den Tod hinaus weiter leben kann: Nämlich indem es (nach seinem vollständigen Tode) von seinem Schöpfer in genau derselben Weise erneut NEU geschaffen wird (wobei das neu geschaffene Wesen nicht notwendig davon Kenntnis haben muss, dass es bereits ein typ-identisches Vorgänger-Wesen gegeben hat).
d3) Damit impliziert die Akzeptanz von d) zwingend eine "Ganztod-Theorie" mit anschließender Neuschöpfung.

 

Fazit des Vortrags:

e) => Entweder es gibt eine "unsterbliche Seele".
Dann macht das christliche Konzept von Gnade und Auferstehung keinen Sinn.

f) => Oder es gibt keine "unsterbliche Seele".
Dann hat das auferstandene "Ich" nichts mit meinem gegenwärtigen "Ich" gemein. Es braucht mich also nicht zu kümmern.

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Auf mich wirkte die Argumentation sehr schlüssig.
Hat jemand gute Gründe, das Konzept einer unsterblichen Seele aufrecht zu erhalten?

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11 Antworten

Hier bräuchte ich ein wenig Unterstützung - wie passt das eigentlich zusammen?: EINERSEITS „Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben“ (Mt 25, 46; LUT; - s.o. Posting v. gewu 7. Juni). ANDERERSEITS: „Vergebt, so wird euch vergeben.“ (Lk 6, 37; LUT). Wie ist es nun? Bewahrt mich das eigene Vergeben sicher davor, dass Gott mich niemals „zur ewigen Strafe“ schickt - oder ist dazu noch mehr nötig? Wie ist es, wenn ich ein "Gerechter" bin: reicht das bereits für den Schutz vor "ewiger Strafe" ... Wie ist es, wenn ich nun kein völlig "Gerechter" bin, sondern div. Fehltritte in meinem Leben zu verzeichnen habe? Und ändert sich bei der Beurteilung durch Gott etwas, wenn ich diese Fehltritte ehrlich vor Gott bereue?

Grundsätzlich passt die Vorstellung eines mich (und uns alle) liebenden, vergebenden, gnädigen Schöpfers für mich nur schlecht zusammen mit der eines Gottes, der mich unter bestimmten Umständen "zur ewigen Strafe" schickt.

Mit diesen Fragen hadere ich noch ein wenig. Hoffe, nicht zu kompliziert und Grüße...

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@robin Dies sind Fragen, die wir, so lange wir leben, nie restlos klären, sondern nur erahnen und im besten Fall von Herzen glauben können. Ich habe den Vortrag nicht gehört, weiss nicht, wer ihn gehalten hat, bin aber auch der Meinung, dass es für diese hoch-theoretische Diskussion zuerst einmal klare Definitionen für „Seele“, „Geist“ und „Tod“ braucht. Daran bin ich heute nicht interessiert, vielleicht ein anderes mal.

Bin zwar Naturwissenschafterin, und fühle mich sehr wohl, wenn ich etwas beweisen kann, bin aber auch völlig offen für Lebenserfahrungen, die nicht  wissenschaftlich belegbar aber sehr glaubwürdig sind. 

So glaube ich, dass sich die Freunde von Jesus nicht alle zwölf im Delirium befanden, als Jesus, der am Ufer zurückgeblieben war, plötzlich mitten auf dem See von Galiläa unter ihnen auf dem Schiff war. Sie sind sich halb zu Tode erschrocken, weil dies auch nach dem damals landläufigen Allgemeinverständnis einfach nicht möglich war. Was mag ihre Motivation gewesen sein, das Erlebte weiterzuerzählen mit dem Risiko als Totalspinner festgenommen zu werden? Wenn sie sich durch die Nachfolge von Jesus in der hochgefährlichen, angespannten politischen Situation in der Region schon auf heiklem, wenn nicht lebensgefährlichem Parkett befanden? Es wird wohl einfach wahr gewesen sein ….

Ich glaube auch, dass Maria von Magdala und ihren Freundinnen panikartig das leere Grab verlassen haben, Jesus draussen erkannten, dies den Jüngern erzählten, und sie alle nach dem ersten Schock erkannten, nicht nur glaubten, aber erlebten, dass Er da war. Die Seele und der Geist intakt, der Körper noch voller Wunden. Ich wäre wohl eher den Thomas gewesen und hätte Beweise sehen wollen. Er, Glückspilz, bekam seine Beweise und glaubte….. oder wusste sogar Bescheid. Schliesslich ist der Körper von Jesus gegangen (Himmelfahrt), der Frieden und der Geist aber unter uns geblieben bzw. gekommen. Und diese Geist/Spiritus war und ist so kraftvoll, dass seine Nachfolger entgegen aller Kräfte dieser Welt, wissentlich um die Todesgefahr, die trostvolle Weisheit von Jesus schliesslich in die Weite Welt hineingetragen haben. Was mag wohl ihre Motivation gewesen sein? Sie hätten sich doch ganz stille davon schleichen und sich alle wieder sicher für den Rest ihres Lebens hinter ihren Fischernetzen verstecken können? Haben sie nicht gemacht. Es wird wohl einfach wahr gewesen sein ….

Angst, Skepsis, Zynismus … diese Sachen hindern uns sehr hartnäckig daran, zu glauben, dass die Seele nicht nur im aktiven, nicht-toten Hirn existiert. Sie ist etwas extras, etwas „von aussen“…. Und ich würde es nicht mal übernatürlich nennen, vielleicht ist es ja etwas ganz Natürliches und schliesslich auch Tröstliches.

Jesus hat gezeigt, dass der Körper zur Seele gehört und die beiden im Zusammenspiel zu wunderbaren Taten und Erlebnissen im irdischen Leben führen können. Er hat auch gezeigt, dass der beseelte Körper die uns bekannten Dimensionen sprengen und überbrücken kann. Und er hat gezeigt, dass die Seele „wieder eingeblasen“ werden kann (z.B.Lazarus), wie etwa der Atem bei Adam. Die Seele also als etwas separates, „Überlebendes“. Und er hat, wie hier im Forum auch schon geschrieben, klar gesagt, dass ein Teil der Seelen ein schönes, helles, frohes, ewiges Dasein und ein anderer Teil ein elendes, dunkles, trübes aber auch ewiges Dasein erwartet. Ewig auf jeden Fall. Womit die Frage nach der Ewigkeit aus der Sicht einer an Jesus glaubenden Menschen beantwortet ist.

Wer Zeit und Lust hat, soll doch mal den Artikel  „Endloses Bewusstsein - Medizinische Fakten zu Nahtoderfahrungen“ in Natur&Heilen vom August 2023 lesen. Einfühlsam und ohne Hokuspokus geschrieben. Für naturwissenschaftliche Christen gut aushaltbar und sogar ein wenig bestätigend…. 😊 

Tschüss, Rosanne

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