Ist es ein Verstoß gegen das 10. Gebot, wenn ...
... ich mich in einen bereits vergebenen jungen Mann verliebt habe? Ich weiß davon erst seit einem Monat und es fällt mir sehr schwer, ihn loszulassen. Dennoch würde ich ihn und seine Freundin niemals auseinander bringen wollen.
Was ist hier gemeint mit "Begehren"? Allein der Gedanke oder erst die Tat?
LG
@salome244 : Für deine Gefühle kannst du ja erstmal nichts.
In welcher Beziehung steht ihr denn zueinander? Kannst du den Kontakt vermeiden?
@salome244 Es gibt sicher Leute die es als Verstoß ansehen. Für mich sagt dieses Gebot, verheiratete Frauen sind für mich als Mann tabu und ich war immer so fair, niemandem die Freundin auszuspannen. Das ist mit auch ein Grund warum ich Single bin.
An ihren Taten sollt ihr sie erkennen. Also auch ohne das Gebot ist es nicht gut, wenn ein Christ bzw. eine Christin jemand anderem den Partner ausspannt.
Ich stimme Suse zu. Gefühle sind erstmal nur (!) Gefühle. Nicht mehr und auch nicht weniger. Sie zeigen dir an, dass den Herz berührt ist. Vielleicht gelingt es dir, genauer hinzuschauen, was genau dich berührt.
Ich war auch immer mal wieder (vor ca 20 Jahren) in so den einen oder anderen ganz furchtbar verknallt. Als ich dann in mehrere Leute gleichzeitig "verknallt" war (das war in den ersten Jahren, als ich mit Jesus ging), fiel auch mir mal endlich auf, dass das nichts mit diesem Mann-Frau-Ding zu tun hat, sondern damit, dass mein Herz von etwas Schönem berührt wird, von etwas, was ich vorher nicht kannte. Das muss nämlich nicht immer gleich ne Verliebtheit sein und erst recht nicht in Liebe münzen.
Begehren ... *hm* ... Das Wort "Begehren" stammt von "Begierde" und in der Begierde steckt die Gier. Der Begriff ist also körperlich konnotiert (wird mit Körperlichkeit in Verbindung gebracht), denn Gier verspürt man häufig als etwas Körperliches - Beispiel: die Gier nach Essen. Nur, damit du dir was unter Begehren vorstellen kannst.
Forsche mal nach diesem Gott, der sehr persönlich ist, es wird dich überraschen, dass er viel, viel mehr für dich auf Lager hat als so ein bisschen Verliebtheitsgefühl. 🙂
Vielen Dank erstmal für Eure Antworten!
Er geht in meine Gemeinde. Da wir beide dort sehr engagiert sind, sehen wir uns regelmäßig. Von meinem Interesse an ihm weiß er, seit ich ihn einmal auf einen Kaffee einladen wollte (zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass er vergeben ist). Das Angebot hat er freundlich abgelehnt mit der Begründung, er fände mich auch nett, habe aber eben mittlerweile eine Freundin.
Kennen tue ich sie nicht. Sie geht nicht in unsere Gemeinde und er hält, soweit ich das beurteilen kann, sehr "hinterm Berg" mit ihr, nichtmal seine Freunde wussten davon. Ich weiß aber, dass es sie gibt, habe die beiden mal zusammen gesehen in der Stadt, aber nur von hinten. Mitgebracht hat er sie noch nie.
Ich denke auch, dass es in Ordnung ist, solange ich nichts tue. Auch wenn es jetzt weh tut, mein Herr ist gut. Wer weiß, wovor mich das beschützt hat. Und vielleicht ist es ja irgendwann auch nochmal anders, worauf ich aber natürlich nicht warten sollte.
Veröffentlicht von: @salome244Er geht in meine Gemeinde. Da wir beide dort sehr engagiert sind, sehen wir uns regelmäßig.
Oh je, das ist natürlich blöd. Dann drücke ich dir sehr die Daumen, dass es mit der Zeit besser wird. Vielleicht lernst du ja auch bald jemand anderen kennen 🙂.
Wenn es aber zu schlimm wird, dann kannst du vielleicht versuchen, innerhalb der Gemeinde Aufgaben zu übernehmen, an denen er nicht beteiligt ist. Um die Kontakte wenigstens zu reduzieren.
Veröffentlicht von: @salome244Auch wenn es jetzt weh tut, mein Herr ist gut. Wer weiß, wovor mich das beschützt hat.
Ja, da hast du Recht.
Meine Mama pflegte zu sagen:
"Es kommt IMMER was Besseres!"
Den Spruch fand ich sehr unpassend in meinem Liebeskummer, aber wenn ich mir so die Reihe meiner Freunde hin zu meinem Mann ansehe, dann muss ich rückblickend leider zugeben, dass sie Recht hatte 😅.
Ich weiß, dass dir das in der jetzigen Situation nichts bringt, aber es wird sich alles fügen. Zum Guten 🙂!
Liebe und sehr mitfühlende Grüße!
@salome244 Was ist hier gemeint mit "Begehren"? Allein der Gedanke oder erst die Tat?
Nicht allein der Gedanke, denn ich würde den (Trieb-) Wunsch, etwas zu besitzen, nicht unbedingt als Gedanken bezeichnen. Aber jedenfalls geht's hier nicht darum, sich per Tat das Gewünschte zu beschaffen.
Man kann sich dieses Gebot natürlich zurechtbiegen, so, wie man sich alle Gebote zurechtbiegen kann, damit man am Ende als jemand da steht, der/die es schafft, alle Gebote einzuhalten und also sündlos zu leben... ^^
Aber da steht halt begehren und nicht: du sollst nicht stehlen (rauben) deines Nächsten Haus. Du sollst nicht stehlen (rauben) deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.
Nicht erst die konkrete Aneignung des Besitzes anderer wird hier verboten, sondern schon der Wunsch, das zu besitzen, was der Nächste hat.
Wie so häufig gilt auch hier: das Gebot ist so formuliert, dass es praktisch überhaupt nicht eingehalten werden kann. Das schafft verlässlich schlechtes Gewissen und Schuldgefühl...