Themenstarter
Hallo zusammen,
Kurz zu mir: Ich bin männlich, 24 Jahre alt und komme aus einer christlichen Familie. Seit einiger Zeit geht es mir psychisch nicht gut und ich befinde mich derzeit in einer Klinik in Behandlung.
Ich habe mir extra meine Bibel mitgenommen und bete hier auch oft. Ich habe jedoch manchmal das Gefühl, dass ich einfach keinen Zugang zu Gott habe, er mich nicht hört. Habt ihr evtl. irgendwelche Tipps, wie ich mit Gott sprechen kann, worum ich ihn bitten kann? Wie ich am ,,effektivsten‘‘ in der Bibel lese? Was sind eure Tipps, Erfahrungen etc. Ich würde mich sehr freuen darüber zu hören.
Liebe Grüße
Willkommen hier 🙂
Also, Gott hört dich, ob du es fühlst oder nicht. Mach dich da nicht von deinen Gefühlen abhängig. Die sind heute so und morgen so.
Was verstehst du unter effektivem Bibellesen? Welches Ziel möchtest du erreichen? Schnell einmal durchlesen? Schnell Zusammenhänge finden?
Stellen finden, die in deine Situation sprechen? Gottes Zusagen finden? Jesu Leben betrachten? Mit Gott über die Stellen reden, die du verstehst und die, die du noch nicht verstehst? .......
@mountainlover24 Herzlich willkommen auf Jesus.de! Gute Besserung wünsche ich dir und dass dir die Zeit in der Klinik gut weiterhilft.
Zu deinen Fragen: Gott hört dich. Da bin ich mir sicher. Was unsere Zugänge angeht? Aus meiner Erfahrung heraus, stehen wir uns da ab und an selbst im Weg - und das darf sein. Nur weil wir nicht das wahrnehmen, was wir erwarten und wünschen, ist da nicht Nichts. Du bist da, Gott ist da - daran darfst du dich festhalten; unabhängig dessen was du wahrnimmst. Mir hilft das u.a. Bild vom Säen… es dauert z.B. bis sich ein Pflänzchen zeigt. Man denkt zunächst, es tut sich nichts, dabei sehen wir einfach nicht alles.
In den letzten Monaten habe ich das Vater Unser für mich neu entdeckt. Wenn ich mich zu voll oder zu leer erlebe, nutze ich dieses Gebet und weiß mich in allem und „nichts“ darin aufgehoben. Auch mit Psalmen kannst du auf diese Weise zu Gott sprechen. Du kannst nicht falsch beten oder bitten; was du auf dem Herzen hast, darf sein - du kannst dich damit an Gott wenden. Nur - sei Gottes Wirken gegenüber offen. Das kann völlig anders sein, als deine Vorstellungen sind. Und es kann eben auch dazu gehören, dass Dinge ihre Zeit brauchen; dass es gilt etwas auszuhalten, bevor es überwunden werden kann. … ich mache da zur Zeit auch mühsame Erfahrungen und erlebe dabei Auf und Abs.
Bibel lesen würde ich so, wie es dir entspricht. Bleibe an einem Text dran und lies Stück um Stück weiter, wenn du die Konzentration dazu hast. Am einfachsten wird dir das mit den Evangelien oder den „klassischen“ biblischen Geschichten aus dem Alten Testament gelingen. Eine gute Struktur und Hilfe kann dir ein begleitender Bibelleseplan geben. Die Psalmen können dir gute überschaubare Einheiten liefern. Die Tageslosung kannst du „als Häppchen“ lesen und darfst dich lesend dabei mit vielen anderen verbunden fühlen. Oder du pickst dir Zusagen so heraus, wie sie dich stärken. Effektiv ist das, was dir gut tut - da gibt es kein richtig oder falsch. Dranbleiben wäre meine Hauptempfehlung und nicht verzagen, wenn sich nicht gleich gewünschte Ergebnisse zeigen. … du kannst auch hier einen Thread aufmachen und dich mit anderen über deine gewählten Texte austauschen. Für mich gewinnt die Bibel im Austausch meist sehr dazu.
Alles Gute für dich!
Beim Gebet und Bibellesen geht es nicht darum "effektiv" zu sein. Es geht darum ehrlich zu sein.
Ich habe jedoch manchmal das Gefühl, dass ich einfach keinen Zugang zu Gott habe, er mich nicht hört.
Er hört dich. Immer.
Woran machst du es Fest, dass zu kein Zugang hättest? Unser Zugang zu Gott ist Jesus. Was ist deine Erwartungshaltung?
Hi,
mit deinen Gedanken habe ich ein Problem.
Nehmen wir an, du hast jemanden, den du vertraust. Du bist dann so vertraut mit der Person und redest. Holst du da von anderen Tipps wie man mit einer dir vertrauten Person redet. Nein, du redest mit dieser dir vertrauten Person.
So sollte es auch mit Jesus sein. Oder nicht? Du redest mit ihm. In deinem stillen Kämmerlein, dder auch wo immer es ist.
Das blöde ist (eigene Erfahrung) man könnte dir sagen. Geh auf die Knie, sei demütig usw. Machmal kann das passieren und das ist Okay, aber ist nicht die Haupthaltung. Wenn ich mit Jesus reden will, dann rede ich mit ihm. Im Bett, beim Spazierengehen, im dunklen, vor einer Kerze....ach was noch alles. Aber DU selbst solltest wissen, Jesus ist mehr als nur eine vertraute Person. Er ist dein dich von Herzen liebender Freund.
Mach aus der Sache bitte bitte keinen Krampf.
M
Erstmal gute Besserung dir! Ich hoffe, dass sich dir neue Wege eröffnen und gute Impulse auf dich warten.
Wie war denn dein christlich geprägtes Elternhaus? Hast du für dich irgendeinen Zugang zu Jesus bekommen?
Wenn nicht, dann fang damit an ihn besser kennenzulernen mit dem, was du in der Bibel über ihn findest. Im Prinzip ist Jesus der Schlüssel, der Grundstein auf den du dein weiteres Leben aufbauen kannst.
Alles Gute!
Lieber Bruder,
ich möchte dir einfach ein paar Worte der Ermutigung dalassen.
Auch wenn du dich gerade leer fühlst oder das Gefühl hast,
dass Gott dich nicht hört — Er ist da.
Er ist näher, als du glaubst.
Manchmal schweigt Gott nicht, weil Er fern ist,
sondern weil Er in der Stille etwas Neues in uns wachsen lässt.
Er hört jedes Gebet, auch das, was du gar nicht in Worte fassen kannst.
Wenn du betest, sprich einfach ehrlich mit Ihm –
so, wie du jetzt hier schreibst.
Sag Ihm alles: Zweifel, Angst, Wut, Müdigkeit.
Er hält das aus, und Er liebt dich trotzdem.
Nein – gerade darin.
Beim Bibellesen hilft es oft, nicht „viel“ zu lesen,
sondern „tief“.
Manchmal reicht ein Vers, über den du still nachdenkst.
Es ist kein Wettbewerb – es ist Begegnung.
„Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch.“ (Jakobus 4,8)
Und selbst wenn du nichts spürst:
Bleib einfach im Gespräch mit Ihm.
Wie ein Kind, das im Schoß des Vaters sitzt,
auch wenn es gerade nichts versteht.
Ich bete, dass du den Frieden findest,
der größer ist als alles, was dich bedrückt.
Du bist geliebt – jetzt und immer.
In aller Liebe Dein Bruder im Geiste
Themenstarter
Danke erstmal für eure Antworten! Ich möchte einfach Jesu Nähe spüren und in der Bibel Stellen finden die zu mir passen. Ich lese momentan die 4 Evangelien. Ich habe einfach das Gefühl, dass sich an meiner Situation nichts ändert. Ich frage Gott immer nach einem Zeichen aber da kommt nichts.
noch ein kleiner Hinweis: du bist hier in Q&A und da kann man immer nur ein post an das Eingangspost setzen. Über etwas dann im Detail zu sprechen, da wäre ein anderer Thread geeigneter, z.B. authentisch Christsein.
Hallo mountainlover24,
ich war auch schon in einer psychiatrischen Klinik und komme lediglich aus einer christlich "angehauchten" Familie. Während meines Klinikaufenthaltes habe ich dann allerdings zu meinem Glauben zurück gefunden. Persönlich mag ich in der Bibel alles, was mir "Regeln" bzw. "Verhaltensweisen" an die Hand gibt, wie man als Christ im besten fall zu leben hat. Hilfreich in diesem Sinne ist für mich der komplette Römerbrief, Gottes 10 Gebote und das Gebot von Jesus: "Liebe deinen nächsten wie dich selbst.". Ich versuche mich an diesen Dingen zu messen und mein Leben danach auszurichten. Seit dem ich das tue, sind mir schon ein paar sehr wundervolle Dinge widerfahren. Vielleicht erfährst du ja ähnliches Gutes, wenn du dich auf die gleiche Reise begibst. Einen Versuch ist es wert.
Gute Besserung und Gottes Segen für dich.
In Jesus Namen bitte ich darum.
Liebe Grüße
Thomas