Momentan die Bindung zu Gott nicht spüren
Hallo Zusammen 😊
ich habe mal eine Frage und hoffe, dass ich sie irgendwie verständlich rüberbringen kann.
Also mein Weg mit Gott ist noch ziemlich "neu". Ich habe mich vor einigen Monaten zu ihm bekannt und hab daraufhin auch schon viel durch ihn erfahren dürfen. Auch wie sich innerlich etwas in mir ins Positive gewandelt hat - ich hab irgendwie die Zeit über sehr gespürt er ist da. Ich kannte so ein Gefühl davor nicht.
Seit ein paar Wochen allerdings habe ich das Gefühl diese Bindung verloren zu haben. Ich kann es nicht richtig erklären, aber ich spüre es nicht mehr so intensiv wie davor und frag mich seitdem ob ich was falsch gemacht habe. Also nicht falsch verstehen. Ich musste die letzten Wochen eine schwierigere Entscheidung treffen und hatte dann das Gefühl seitdem ist es weniger geworden. Heißt es, es war vielleicht die falsche Entscheidung?
Ich wär euch dankbar für einen Impuls oder einen Tipp oder vielleicht kennt das Gefühl ja jemand.
Danke 😊
@sb2025 Das ist das, was unter vielen Christen als "Wüstenzeit" bekannt ist: Leere, Entbehrungen, Prüfungen. Ganz normal. Diese Wüstenzeiten scheinen oft ewig zu dauern, aber meine Erfahrung lehrt, dass man danach immer noch gefestigter ist als vorher. Gehört irgendwie zum christlichen Reifeprozess mit dazu. Käse und Wein, der lange im Keller liegt, wird ja auch immer besser.
😊
Hallo sb2025,
Du benutzt in Deiner Schilderung durchgehend und auffallend die Worte "spüren" und "Gefühl".
Nun dürfen wir durchaus auch Gott spüren und seine Nähe fühlen.
ABER mir scheint es wichtig, dass unser Glaube seine Grundlage NICHT im ständigen "Wie geht es mir?" und im eigenen Spüren und Fühlen hat - da können wir durchaus immer wieder Schwankungen und schwierige Phasen scheinbarer (nicht wirklicher!) Gottesferne erleben.
BASIS liegt in dem, was Gott in Jesus für uns getan hat. Auf ihn blickend, nicht auf unsere schwankenden Befindlichkeiten, Gefühle, Gedanken und Stimmungen - das wohl gibt uns dauerhaft Grund unter die Füße auf unserem Weg mit ihm.
Mir kommt es auch so vor, dass eine bestimmte Art der Frömmigkeit zu sehr auf Emotionen aufbaut und auf "Worship"-Wellen reitet, so eine Art Glaubens-Wellness im Blick hat und man sich zu sehr und ständig den "geistlichen Puls" fühlt, mit der Angst, den Kontakt mit Gott zu verlieren.
Aber Gott ist größer, barmherziger und verständnisvoller als unser Herz es uns manchmal sagen kann. Und er macht sich in seiner Liebe nicht abhängig von unseren Fehlern, (eventuell!) falschen Entscheidungen und Versäumnissen
Gute Wünsche und L'Chaim
Hallo, SB
Erst einmal, du bist nun ein Kind Gottes, egal welche Entscheidung du triffst, das ändert sich nicht. Was nicht bedeutet, dass Entscheidungen ohne Konsequenzen bleiben.
Eins kannst du dir immer sicher sein, dein Vater im Himmel wird dich nie fallen lassen. Er wird dich aber auch nicht vor allen Dummheiten und schlechten Entscheidungen behüten.
Es gibt ein Lied von Delirious, welches mich seit ich Christ geworden bin begleitet, und immer noch sehr gut beschreibt, wie ich Gott erlebe
What can I do with my obsession? | Was kann ich mit meiner Besessenheit tun?
With the things I cannot see | Mit den Dingen, die ich nicht sehen kann?
Is there madness in my being? | Bin ich verrückt?
Is it the wind that blows the trees? | Ist es der Wind, der die Bäume bewegt?
Sometimes You're further than the moon | Manchmal bist du weiter weg als der Mond.
Sometimes You're closer than my skin | Manchmal bist du näher als meine Haut.
And You surround me like a winter fog | Und du umgibst mich wie Winternebel.
You've come and burned me with a kiss | Du bist gekommen und hast mich mit einem Kuss verbrannt.And my heart burns for You | Und mein Herz brennt für dich
And my heart burns | Und mein Herz brenntAnd I'm so filthy with my sin | Und ich bin so schmutzig mit meiner Sünde
I carry pride like a disease | Ich trage Stolz wie eine Krankheit
You know I'm stubborn God and I'm longing to be close | Du weißt, ich bin stur, Gott, und ich sehne mich danach, dir nahe zu sein
You burn me deeper than I know | Du verbrennst mich tiefer, als ich weiß
And I feel lonely without hope | Und ich fühle mich einsam ohne Hoffnung
I feel desperate without vision | Ich fühle mich verzweifelt ohne Vision
You wrap around me like a winter coat | Du umhüllst mich wie ein Wintermantel
You come and free me like a bird | Du kommst und befreist mich wie einen VogelÜbersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
So sehr ich es geniesse, wenn ich Gottes Nähe spüre und erlebe, so wichtig ist, dass ich meine Gewissheit und mein Vertrauen auf ihn nicht auf diese Momente baue, sondern darauf, wie ich ihn kennengelernt habe. Und das ist als treuer Vater, der es immer gut mit mir meint, ein Vater, der egal was, immer zu mir steht, auch und vor allem dann, wenn ich Misst baue.
Also wenn jetzt das Gefühl weg ist, Gott ist es nicht. Und wenn das Gefühl wiederkommt, bedeutet dies nicht, dass Gott dich dann mehr liebt, als jetzt. Gottes Liebe ist zu jeder Zeit absolut, darauf darfst du vertrauen.
Gefühle zeigen uns, wo wir stehen – aber nicht immer, wohin wir gehen sollten.
Wir sollten uns nicht von Gefühlen leiten lassen, aber Gott spüren ist eine wahre Wohltat und ich möchte seine liebevolle Umarmung nicht missen.
Hej, ich weiß an sich schon nicht, wie ich mit diesem "spüren" umgehen soll. Wir sind im Geist mit Gott verbunden. Glauben ist nicht Fühlen. Das nur mal zu meiner "Irritation". Wir erleben Dinge mit Gott und dazu gesellt sich eben auch immer ein Gefühl (wie bei allem anderen im Leben ja auch).
Hast du denn IHN erfahren dürfen oder "von ihm"? Für mich ist das ein sehr deutlicher Unterschied.
Gott selbst ist immer da/bei dir. Immer. Nur einen Gedanken, ein Gebet entfernt. - Es sind wir, die wir uns fern fühlen (da wäre wieder dieses ominöse Gefühl, was ja nicht ausschlaggebend und schon gar nicht richtungsweisend ist). Deborah71 hat gute Hinweise gegeben. Oder wie Plüsch schon sagte, Wüstenzeiten ... wo wir vermeintlich nichts erleben oder eben die Augen/Ohren nicht haben ... das kann unterschiedliche Gründe haben.
Vergiss sowas wie Wertungen anderer ... müssen wir nicht, brauchen wir nicht, ist nicht zielführend.
Ich bin mit meinem Partner auch dann verbunden, wenn ich diese Verbindung nicht spüre.
Ähnlich ist es mit meiner Beziehung zu Gott.
@ AWHler
Vielen Dank für deine Nachricht und die Impulse darin. Richtig! Ich bin ein Mensch, der viel fühlt – und das gehört zu mir. Trotzdem bin ich dankbar für die Erinnerung daran, dass unser Fundament in dem liegt, was Christus für uns getan hat, und nicht in unseren wechselnden Gefühlen (wichtiger Impuls für mich). Ich nehme deine Gedanken gern mit auf meinen Weg – Nein, kein Glaubens-Wellness aber nachfragen, hinhören und auch zweifeln gehören ja zum Dazulernen dazu 😊
hi, danke für deine Antwort. 😊
Ja spüren und fühlen ist vielleicht für viele nicht greifbar aber für mich einfach ein Ausdruck meine Erfahrung irgendwie mitzuteilen. Von ihm - zu der Frage von dir - vielleicht ist es so besser ausgedrückt. Im Sinne von einer Klarheit, einem Gefühl von Liebe, zu wissen was meine nächsten Schritte sind, eine Art Beruhigung, Zufriedenheit, die ich lange Zeit nicht hatte. Durch kleine Zeichen und Antworten auf meine Gebete.
Und das mit der Wüstenzeit zum Beispiel und dem was Deborah71 geschrieben hat oder jetzt du...das waren wieder Impulse für mich die wichtig waren.. wie gesagt ich geh den Weg noch nicht sehr lange und bin daher dankbar für die Antworten. Und ich glaube einfach, dass es ja auch genau so sein darf, dass man offen darüber mit anderen sprechen kann und so in seinem Glauben wächst.