Themenstarter
Eigentlich sind vor Gott ja alle Menschen gleich und jedes Gebet zählt gleich. Aber bringt es dann überhaupt etwas, wenn viele Menschen für etwas beten?
Das komische beim Gebet finde ich, dass die meisten Gott sagen was er tun soll.
Ich persönlich bitte immer nur um Gottes Segen in der Fürbitte für andere und denke, was könnte grösser sein, als der Segen Gottes, nur ER weis, was jemand benötigt.
wenn ich von Gott verlange, mit meiner persönlichen Meinung darüber, was ER tun soll, dann müsste ich ja wissen, was der Mitmensch benötigt und den Weitblick haben, den aber nur Gott hat.
Ich halte Gebete für eine Einmischung in Gottes Plan, deshalb denke ich, dass das Segnen das wichtigste ist, oder eben das gefühlte "Vater unser"..gefühlt, nicht runtergeleiert.
Interessante Frage.
In der Apostelgeschichte findet sich...
Apostelgeschichte 4,23-31
Um sich nach einer Verfolgung sich gegenseitig zu ermutigen.
Wäre in einer Krisenzeit ganz gut. Gemeinsam Mut zu machen.
@johnny Finde das eine gute Frage...hab auch schonmal darüber nachgedacht..
@johnny Da das Beten ja vor allem den Leuten, die beten, was bringt, bringt es den Leuten, die beten etwas. Wenn da viele Leute beten, bringt es halt den vielen etwas. Z.B. das gute Gefühl, was getan zu haben.
Mich hat auch schon die umgekehrte Frage beschäftigt:
Was passiert mit den Menschen / Anliegen, für die keiner oder kaum einer betet?
Es kann ja nicht sein, dass es denen schlecht geht, nur weil nicht für sie gebetet wird.
Da liegt eine Verheißung drauf ... guckstu hier.
Oder: Im Buch Nehemia lesen wir eine interessante Geschichte über das Gleichgewicht zwischen gemeinsamem Gebet und Handeln. Das Volk Israel, das gerade aus dem Exil zurückgekehrt ist, sieht sich beim Wiederaufbau der Mauer um Jerusalem mit Hindernissen konfrontiert. Nehemia berichtet:
«Wir aber beteten zu unserem Gott und stellten Wachen gegen sie auf, Tag und Nacht, [zum Schutz] vor ihnen.»
Nehemia 4,3
Nehemia spricht von «wir», was darauf hindeutet, dass das Beten ebenso wie die Bewachung der Stadt gemeinsam geschah. Das gemeinsame Gebet brachte die Unterstützung, die sie brauchten, um die Stadtmauer ohne feindliche Angriffe fertigzustellen.
Ich sage, gemeinsam beten spendet Trost in der Not; wenn du mit anderen betest, betest du eher länger. Gemeinsam betet ihr für eine größere Vielfalt von Bedürfnissen, da deine Begleiter neue Gedanken und Perspektiven einbringen. Mit anderen kannst du viel länger Dankgebete beten, weil sie Gottes Güte und Größe an Stellen sehen, die du vielleicht nicht wahrgenommen hast. Ist also eine sinnvolle Ergänzung. Gemeinsam beten macht Gottes Gegenwart bekannt, denn wo Menschen zusammenkommen, um Gott anzurufen, geschehen Dinge von göttlichem Ausmaß. Und du kannst dich veranlasst fühlen, Sünde zu bekennen, wenn du hörst und erlebst, wie andere ihre Sünden bekennen und Vergebung erleben.
(teilweise übernommen von hier)
Es ist der Heilige Geist, der im gemeinsamen Gebet wirkt und der erlebt werden kann. Es liegt eine Verheißung drauf, dass, wo zwei ... also mehr als einer ... = zusammenkommen. Es spielt keine Rolle, wie viele zusammenkommen -> mehr als einer.
Irgendwo las ich mal eine Art Vergleich mit einem Orchester. Jedes Instrument für sich ist großartig, wenn es gespielt wird. Zusammen ohne Leitung klingt das ziemlich schräg, aber wenn alle einmütig spielen, alle denselben Ton quasi (oder Lieder nach Leitung), dann ist eine noch viel großartigere Harmonie da, die klingt, als würde der Ton eines einzelnen Instruments sich potenzieren ...
Es hat mehr Kraft, welche auch gleich an Ort und Stelle zu erleben ist.
Sicher hat Gott niemanden vergessen. Aber wenn es „wie im Himmel, so auf Erden“ sein soll, dann dürfen ja auch wir niemanden vergessen. Das ist einem einzelnen nicht möglich, an ALLE einzeln zu denken (ausser im abstrakten Begriff „alle“), aber wenn jeder der betet an jemanden denkt, dann könnte es tatsächlich klappen, dass an alle von jemandem gedacht wird, und dann wäre es bewahrheitet, dass wir Menschen vor und in Gott eins sind. Ein Gebet zeigt, dass wir über uns selbst hinaus denken.
