Gewürze zerkleinern
 
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Gewürze zerkleinern


Queequeg
Themenstarter
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Eine Frage an die ausgebufften Küchenpraktiker:

Wie kann man 1. die sehr dünnen und glatten Lorbeerblätter und 2. die sehr harten Zimtschoten so zerkleinern, dass sie nahezu pulverig sind?

Ich habe es mit einer Pfeffermühle und einem Mörser versucht. Es ist mir nicht gelungen. In beiden Fällen hat das Mahlwerk das Material nicht angenommen.

Hat jemand dazu eine Idee oder Erfahrungen?

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Deborah71
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@queequeg 

Da würde ich es mit einer elektrischen Kaffeemühle versuchen. Wenn das nicht klappt, dann hilft nur Pulver kaufen.

deborah71 antworten
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Queequeg
(@queequeg)
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@deborah71 

"Alter Schacht"

Ja, das habe ich mir auch schon überlegt. Aber 2 oder 3 Lorbeerblätter in einer Kaffeemühle? Ich müsste es mal ausprobieren.

Ich brauche es für die Gewürzmischung "Alter Schacht".

Na ja, so heißt es natürlich nicht. Aber so war es aus dem Amerikanischen ins Deutsche übersetzt. Unter dem Begriff findet man aber nichts. Glücklicherweise hatte das Rezept einen Autor. Unter seinem Namen habe ich gefunden, dass er ein indischer Koch mit einer eigenen Webseite ist. Und da habe ich da Rezept dann in original gefunden. Das hieß dann "Old Bay" und ist in den USA wohl sehr beleibt für Fisch und Garnelen usw.

Es wurde von einem deutschen Flüchtling erfunden und in de Südsaaten eigeführt, wo es sehr erfolgreich war und sich ausgebreitet hatte.

Nichtsdestotrotz heißt es bei mir jetzt "Alter Schacht"

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Deborah71
(@deborah71)
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@queequeg 

Old Bay gibt es hier zu kaufen.

Das Gebinde von amazon mit 170g ist dir aber sicher zu groß.

rewe und Grillamericana sowie zooze bieten es auch an.

 

deborah71 antworten
Queequeg
(@queequeg)
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@deborah71 

Ja, aber es selbst herzustellen, ist doch viel poetischer - wenn auch, wie sic h gezeigt hat, schwierig.

Außerdem kann es in etwas größerer Menge hergestellt und hübsch verpackt gut als Weihnachtsgeschenk dienen.

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Deborah71
(@deborah71)
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@queequeg 

Das ist es.....

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@deborah71 

Was fällt Dir denn zur Zimtschote ein? Die ist hart wie Stein. Meine letzte Idee ist, sie in ein sauberes Tuch zu legen und sie darin mit einem Hammer zu bearbeiten.

Übrigens hat die Gewürzmischung ungemein gut geschmeckt.

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Deborah71
(@deborah71)
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@queequeg 

wenn du nicht viel brauchst, könntest du eine Muskatreibe versuchen. Muskat ist auch so holzig.

Ansonsten musst du tatsächlich den Hammer nehmen und dem Zimt dann den Rest im Mörser geben.

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@deborah71 

Ich glaube, so mache ich es. Aber erstmal mit der Muskatreibe versuchen. Ist eine gute Idee.

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@queequeg 

Ich habe eine hawos Getreidemühle. Damit habe ich auch schon Zimtstange und andere harte grob zerkleinerte Gewürze sehr fein bekommen. Allerdings verschiebe ich den Regler des Mahlgrads während des Mahlens gen 0. Dh ich starte etwas gröber und der Rest ist dann Pulver. Da müsste man dann aussieben...

Aus was für einem Material ist denn dein Mörser? Ich denke, er sollte aus sehr hartem, leicht angerauhtem Material bestehen.

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Queequeg
(@queequeg)
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@goldapfel 

Eine Getreidemühle habe ich nicht. Ich habe es mit einer Pfeffermühle von WMF und einem Keramik-Mörser versucht.

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frosch80-mod
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(@frosch80-mod)
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@queequeg 

Hej Queequeg, 

mit Mod-Nick, weil ich grad zu faul bin den Browser zu wechseln. 

Also ich stelle zuweilen Schmuck aus Zimtstangen her. Dazu schneide ich Zimtstangen mit einer kleinen Bandsäge in etwa 5mm dicke Stücke. Mit einem Bandschleifer schleife ich die Flächen glatt. Mit einer kleinen Bohrmaschine durchbohre ich die Teile senkrecht. (Durch die Löcher kommen dann Stifte, gerne ergänze ich das mit diversen Perlen, und meistens werden Ohrringe daraus.)

Bei all den Arbeiten entsteht Sägemehl, Schleifstaub, Bohrbrösel. Da hast du deinen gemahlenen Zimt (der übrigens nicht so hart wie Stein ist, aber schon wie ziemlich hartes Holz). Und ja, ich habe die "Abfälle" tatsächlich schon zum Würzen benutzt; man sollte halt im Blick haben, was man etwa mit dem Schleifband vorher geschliffen hat. 

Ein etwa unkonventioneller Weg, aber er funktioniert. Und während ich ja nur ein bisschen Zimtpulver als Abfallprodukt habe, hättest du als Abfall wunderschöne Ohrringe...

 

Liebe Grüße

fr 🙂 sch

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@frosch80-mod 

Gute Idee. Man muss halt um die Ecke denken.

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@queequeg 

Hast du es denn schon mit der Kaffeemühle probiert? Da kann dann ja auch der mit dem Hammer vorbehandelte Zimt mit hinein. Ich denke, ich würde die Lorbeerblätter und Zimtstange und evtl noch Pfefferkörner und anderes dann ohnehin zusammen in der Kaffeemühle zerkleinern. So bekommst du die Masse zusammen. Dann solltest du am Ende ein Pulver erhalten. Es sei denn, du möchtest die einzelnen Pulver vermengen.

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Beim Mörser muss man je nach Größe und Schwere halt noch viel Kraft aufwenden und ein Keramikmörser kann auch zu glatt sein, so dass das Mahlgut zu wenig Halt hat und rutscht. Das was du als 'nimmt es nicht an' bezeichnet hast, denk ich mir.

Mit konventionellen Gewürzmühlen habe ich noch kein gleichmäßig feines Pulver erhalten 

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Queequeg
(@queequeg)
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@goldapfel 

Ja, ziemlich mühsam. Ich habe noch einen anderen Mörser aus Steingut. Der ist erheblich rauer, aber auch mörderisch schwer und steht in der hintersten Ecke im Schrank.

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Queequeg
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@goldapfel 

Mit Kaffeemühle habe ich es bislang noch nicht probiert, werde es aber am Wochenende tun. Ich fülle dann alle Zutaten gleichzeitig ein und sehe, was dann geschieht.

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@queequeg dann bin ich auf deinen Bericht gespannt. 🙂

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@goldapfel 

Zwischenbericht

Ich habe gerade "Old Bay"="Alter Schacht" erstmals in einer Speise angewandt. Vorher nur mit einer Fingerspitze probiert.

Die "Meeresfrüchtesuppe" war geradezu Himmelstüren-öffnend.

Rezept bei Rezepte im September

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(@deleted_profile)
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@queequeg 

Na, das freut mich für dich, dass es so gut gemundet hat😅. Hast du eigentlich auch Selleriesamen zerkleinert? Selleriesamen möchte ich noch mal als Gewürz für mich testen. Wie war denn die Fingerspitze von Old Bay pur?

Habe mich übrigens nach deiner Leidenschaft für diese Gewürzmischung ein wenig mit dem Thema auseinander gesetzt, auch mit deiner Übersetzung von 'bay', wäre da dann eher bei Bucht. Ehrlich gesagt war das für mich das Irritierende, was mich mit zum Beschäftigen mit der Thematik gebracht hat. Die Geschichte hinter dem ganzen fand ich interessant. 

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Queequeg
(@queequeg)
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@goldapfel 

"Old Bay"-Rezept

Ja, Selleriesamen habe ich auch zerkleinert. Die "Fingerspitze" von Old Bay ist schwer zu beschreiben. Es entfalten sich nach und nach alle Aromen, die darin enthalten sind. Am Anfang imponiert es etwas salzig und hat dann entfernte Ähnlichkeit mit Bockshornklee - obwohl das nicht darin ist. Ich schreib das Rezept gleich unten auf.

Ja, die Übersetzung ist natürlich grottig. Bucht wäre sehr viel passender. Aber so heißt es jetzt eben im internen Gebrauch bei mir "Alter Schacht".

Und die Geschichte, die dahinter steckt, ist wirklich interessant. Manchmal ist es eben so, dass bei völlig banalen Alltagsdingen einer erstaunliche Geschichte mit Ereignissen und Menschen dahinter steht.

Rezept nach Dennis Littley:

Gelbe Senfkörner 6,2 g

Selleriesamen 1,4 g

Gewürznelken 0,4 g

Kardamomkapsel 0,7 g

Pimentkörner 0,5 g

Lorbeerblätter 1,1 g

Ancho-Chili 5,1 g

Muskatblüte 0,4 g

Zimtstange 0,7 g

Muskatnuss 0,5 g

Weißer Pfeffer 0,7 g

Schwarzer Malabar Pfeffer 1,2 g

Selleriesalz 8,1 g

Paprikapulver geräuchert 2,4 g

Ingwerpulver 0,9

Statt "Malabar-Pfeffer" könnte hier auch der "katholische "Kubeben-Pfeffer" passen. Katholisch, weil er genauso schmeckt, wie es in einer katholischen Kirche nach Weihrauch riecht.

queequeg antworten
Queequeg
(@queequeg)
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@goldapfel So, ich hab also die Gewürze jetzt in einer Kaffeemühle gemahlen, was entschieden weniger anstrengend war, als mit der händischen Pfeffermühle. Es war so zu 90% ein Erfolg.

Allerdings sind die Lorbeerblätter nur zu einem geringen Teil gemahlen worden. Das meiste waren immer noch relativ große Schnipsel.

Ich denke, beim nächsten Versuch werde ich Lorbeerpulver nehmen.

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Jack-Black
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