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Wohnung: Laminat unebener Boden


neubaugoere
Themenstarter
Beiträge : 15300

Frage an die Fachleute im Schwarm:

Ist das Verlegen von Laminat geeignet, um evtl. Unebenheiten auszugleichen? Kann man da irgendwie "aufpolstern" oder sowas - also funktioniert das?

Ich hab hier Dielen, die schön sind, keine Frage (geölt), der Boden aber nicht gedämmt (Durchfahrt). Bisher hab ich eine Dämmschicht von einem speziellen Hersteller (MEGA) unterm Teppich. Ich wollte an sich nur neue "Scheuerleisten", um die alten und unschönen aus Stein zu verdecken. Ja, ich weiß, die heißen dann anders (Sockelleisten/Kabelleisten). - Dann dachte ich mir, könnte man nicht beim Verlegen von Laminat (Teppich ja im Grunde auch) an den Stellen, wo die Dielen Dellen haben, die Polsterung/Trittschalldämmung oder sowas eben nicht nur einfach verlegen, sondern doppelt und drei-/vier-/fünf-/achtfach? Würde das funktionieren? - Ich hab mir vorgestellt, dann auch gleichzeitig eine Art Wärmedämmung zu erreichen. Funzt das? Hat da jemand mehr Ahnung?

Antwort
11 Antworten
Orangsaya
Beiträge : 2984

Nicht viel, ich habe vor etwas über zwanzig Jahren, ca. 100 m² Laminat in meiner Wohnung verlegt. Damals war der Boden mit Dielen belegt, die aus der Nachkriegszeit stammen und der Boden war uneben.
Die Materialien haben sich geändert. Damals hatte ich als Trägermaterial HDF Platten mit laminierten Druck benutzt. Damals wurde mir abgeraten zu verlegen, weil der Boden zu unregelmäßig war. Damals war es eine Mietwohnung. Sonst hätte ich die Dielen rausgeworfen und mit OSB Platten einen graden Boden gelegt. Im Wohnzimmer Küchenbereich hatten die Platten Nut und Feder. Sie mussten mit D4 Leim verlegt werden. Die HDF Platten haben sich dem Boden angepasst. Das Material ermüdet und passt sich den Bogen des Bodens an. An einer Stelle war ein Übergang von mehreren Centimetern. Die Stelle wird kaum betreten. Ich habe mit Trockenfüllung dies ausgeglichen. Das reicht bis heute. Die Trockenfüllung war wohl Perlit. Bis auf zwei Stellen ist der Boden bis heute wie neu. Die eine Stelle ist am Spülbecken. Dort hat sich in 25 Jahren die Stelle abgetreten. Es ist ja nur bedrucktes Papier. Das bedruckte Holzbild hat sich abgetreten und das weiße Papier ist sichtbar. Der Schutz ist derselbe, nur der optische Schönheitsfehler ist da. Der andere Schaden ist ein Wasserschaden an der Waschmaschine. Die Stelle war mehrfach überschwemmt und die Fugen weichten auf. Das ging trocken nicht zurück.
Die anderen Böden habe ich mit Klicklaminat verlegt. Der Boden ist leichter zu verlegen. Allerdings haben sich die Stoßfugen verschoben. Deswegen würde ich heute die Stoßfugen verleimen. Die Unregelmäßigkeiten habe ich ausgeglichen und alles hält genauso, wie der alte Boden.
Mittlerweile gibt es als Trägermaterial auch Vinyl. Damit habe ich keine Erfahrung, kann aber sagen, dass sich der Boden ohne Maschinen mit einem einfachen Teppichmesser verlegen lässt. Einfach mit dem Teppichmesser die Stelle, die ab sein soll mehrfach anschneiden und dann brechen. Schon kann weiter verlegt werden. Vielleicht ist das Trägermaterial besser für einen unregelmäßigen Boden. Ich weiß es nicht, aber würde mich beraten lassen.

Die häufigsten Fehler beim Verlegen ist. Man verlegt durch und setzt das Reststück wieder an die neue Reihe an. Deswegen verschiebt sich optisch die Stoßfuge und optisch geht die Stoßfuge Treppenartig durch den Raum. Mich stört das. Auch wird manchmal nicht auf den Lichtfall geachtet und wenn dann die Größe der Fläche nicht berücksichtigt wird. Sieht es falsch verlegt aus. Meisten ist es besser, wenn die Maserung mit der schmaleren Richtung verläuft. Einfach ein paar Platten auf den Boden legen und die Richtung wählen, die einem gefällt. Auch wenn der Fachmann was anderes sagen würde. Die Richtung des Verlaufs, die dir gefällt ist die Richtige.

Ein weiterer Fehler, denn man sieht, der Boden muss schwimmend verlegt werden. Zwischen Wand und dem Laminat muss eine offene Fuge bleiben. Sonst kann sich unter dem Laminat ein Hohlraum bilden.

Das wäre zunächst alles, was mir aus dem Stehgreif einfällt.

orangsaya antworten
2 Antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15300

Danke für deinen Erfahrungsbericht.
Noch mal die Nachfrage: War das eine Mietwohnung, wo du mit Perlit gearbeitet hast? Wenn ja, war das mit dem Vermieter abgesprochen?

neubaugoere antworten
Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2984

Dazu muss ich vorweg sagen, dass ich damals als Mieter so gehandelt habe. Heute habe ich die Wohnung gekauft und würde einiges anders machen.

Damals habe ich es mit dem Mieter nicht abgesprochen. Der Grund war, dass ich so am schnellsten den ursprünglichen Zustand wieder hergestellt hätte. Die Wohnung war vor dem Einzug verbaut und der Vermieter war froh, dass ich so manchen Mist wieder in Ordnung gebracht habe.

Das Problem war folgendes. Die Wohnung war vorher zwei Wohnungen die vor über hundert Jahren gebaut wurden. Zwischen der Küche und dem Wohnzimmer wurde vor meiner Zeit eine Wand abgerissen. Hier stimmt der Boden der Küche nicht mit dem Boden im Wohnzimmer überein. Richtung Erker wird der Boden einige Zentimeter tiefer. Das habe ich mit Trockenfüllung ausgeglichen. Zwischen Wohnzimmer und Küche, hat das Laminat eine Dehnungsfuge, die Nut einer Messingschiene verblendet ist. Ich habe vorhin noch mal nachgeschaut. Diese Stelle, die die heikelste ist, ist noch völlig okay.

Mit dem Vermieter, würde ich mich abstimmen. Bei mir hatte mehrfach der Vermieter gewechselt. Von der Seite ist es besser, wenn alles nachvollziehbar vereinbart wurde.

orangsaya antworten


Lucan-7
Beiträge : 21584

Vor 15 Jahren war ich mal offiziell Fachmann für Laminat... ist aber zu lange her und tiefergehende Kenntnisse hatte ich ehrlich gesagt auch nicht (Ich konnte aber sehr überzeugend wirken 😉 )

Meiner Ansicht hat das Problem aber weniger mit dem Laminat zu tun als mit dem Ausgleich darunter. Irgendwelche "Polster" sind da kaum geeignet, eher müsste man da schon eine Art Spachtelmasse verwenden, um eine stabile Ebene zu erhalten... damit würdest du aber den ganzen Boden ruinieren, und wenn die Dielen sich bewegen wird das auf Dauer auch nicht halten...

Ob das funktioniert oder nicht hängt wohl in erster Linie von der Belastung ab, die auf dem Boden liegt. Wenn da nur gelegentlich jemand drüberläuft ist es wohl mehr oder weniger egal, ob das Laminat nur weich unterlegt ist. Wenn da hingegen regelmäßig Tanzpartys stattfinden oder schwere Möbel ihren Platz finden sollen, dann bräuchtest du etwas sehr viel stabileres... dann müssten wohl auch die Dielen raus und erst mal eine gerade Grundfläche geschaffen werden.

lucan-7 antworten
1 Antwort
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15300

Das hatte ich befürchtet. Nun ja, es ist eine Mietwohnung, da kann ich kaum mit anderen "Massen" arbeiten als "Polsterungen". HIer finden zwar auch keine Tanzpartys statt, aber es betrifft einige Stellen im WZ, auch Lauffläche ... *hm*

neubaugoere antworten
joe390
 joe390
Beiträge : 466

Zum Verlegen von Laminat muss der Untergrund mE eben und fest sein. "Polstern" ist da ungünstig, dann gibt die Laminatlage nach. Für Dielen kann ich mir kaum eine Lösung vorstellen, die mietwohungstauglich ist (also kein Ausgießen mit Nivellierestrich o. dgl.). Aber frag doch einmal mal im Fachhandel oder Baumarkt, vielleicht gibt es ja doch eine praktikable Lösung für deinen Fall.

joe390 antworten
3 Antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15300

Ja, sowas vermute ich ja, es hätte ja sein können, dass jemand eine einschlagende Idee hat. 😉

Veröffentlicht von: @joe390

Aber frag doch einmal mal im Fachhandel oder Baumarkt, vielleicht gibt es ja doch eine praktikable Lösung für deinen Fall.

Ja, wenn's wieder Spaß macht, in den Baumarkt zu gehen. 😉

neubaugoere antworten
B'Elanna
(@belanna)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1728
Veröffentlicht von: @joe390

"Polstern" ist da ungünstig, dann gibt die Laminatlage nach.

Kommt drauf an, womit. Polstern ist vielleicht auch der falsche AUsdruc, man will ja keine Stoßdämpferfunktion. Vielleicht wäre "auffüllen" richtiger, und das wäre z.B. mit dünnen Korkschichten machbar. Das isoliert dann gleich ein bisschen.

belanna antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15300

oj, coole Idee, ich nehm die mal mit, sozusagen 😊

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staffan
Beiträge : 438

Da es Trittschalldämmungen in unterschiedlichen Materialstärken gibt, könnt ich mir vorstellen, damit - in Grenzen - auch Bodenunebenheiten ausgleichen zu können.

Für eine effektive Wärmedämmung braucht man aber vielleicht wesentlich dickere Dämmschichten als für eine Trittschalldämpfung. Damit ergäbe sich dann aber auch das Problem, dass die Dämmschicht auf der warmen und nicht auf der kalten Seite angebracht wäre mit dadurch u.U. möglicher Bildung von Wasserdampfkondensat und Schimmel.

staffan antworten
1 Antwort
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15300
Veröffentlicht von: @staffan

Damit ergäbe sich dann aber auch das Problem, dass die Dämmschicht auf der warmen und nicht auf der kalten Seite angebracht wäre mit dadurch u.U. möglicher Bildung von Wasserdampfkondensat und Schimmel.

oh, guter Hinweis, das braucht ja kein Mensch 😊

neubaugoere antworten
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