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Briefe an Menschen im Todestrakt schreiben


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Ich habe kürzlich einen Bericht gelesen über eine Frau die über lange Jahre Briefkontakt mit Häftlingen im Todestrakt gepflegt hat. Mich hat das irgendwie berührt. Hat jemand Erfahungen damit gemacht und könnte mir etwas darüber erzählen ich denke schon länger darüber nach ob ich das tun soll.

Danke vielmals

Nachtrag vom 15.08.2019 1409
ich denke schon länger darüber nach. auch weil ich etwas für jemanden tun möchte der es nicht einfach hat und weil ich dadurch auch die möglichkeit habe mein englisch zu verbessern. ist also nicht einfach aus einer laune heraus entstanden

Antwort
7 Antworten
tristesse
Beiträge : 19099

Hallo,
hab ich mal gemacht 😊
Leider hat er irgendwann aufgehört zu schreiben, ich weiß allerdings nicht, warum.

Es ist anstrengend.

In der Regel muss man ja englisch schreiben, wobei ich gemerkt habe, dass mein Schulenglisch völlig ausreicht. Es gibt jede Menge Regeln, die man zu beachten hat und vor allem muss man dran bleiben. Nach einem Jahr aufzuhören, weil es mühsam ist, enttäuscht die Menschen. Kann sein, dass Du der einzige Kontakt für diesen Menschen bis ans Lebensende bist.

Nicht alle im Todestrakt werden auch hingerichtet, von dem her musst Du Dich auf eine lebenslange Brieffreundschaft einrichten. Geschrieben habe ich so alle 6 Wochen und der Mensch im Todestrakt war wirklich dankbar. Er hat mir ein Foto geschickt und Bilder gemalt... war wirklich ein toller Austausch, auch wenn er natürlich nicht viel zu berichten hatte. Wir sind ziemlich schnell auf eine persönliche Ebene gekommen.

Besuchen darf man diese Menschen übrigens auch 😊

Wenn es Dir wirklich ernst ist und nicht nur eine Momentaufnahme der Rührung, dann ist das wirklich eine feine Sache! Kontakte bekommst Du, wenn Du googelst, es gibt ja verschiedene Angebote.

Viel Freude,
Trissi

tristesse antworten
4 Antworten
Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2984

Nicht alle im Todestrakt werden auch hingerichtet, von dem her musst Du Dich auf eine lebenslange Brieffreundschaft einrichten.

Im Regelfall wird es ein länger Kontakt sein, denn bei einem Mörder der in den USA hingerichtet wird, darf es keinen Zweifel an der Schuld geben. Es gibt deswegen nach der Verurteilung eine längere Zeit, in der die Unschuld nachgewiesen werden kann. Deswegen kommt es durchaus vor, dass der in Deutschland verurteilte Mörder, wieder die Freiheit genießt, während der Mörder in den USA noch auf die Vollstreckung wartet. Man kann sich auf über zehn Jahre Kontakt einstellen.

orangsaya antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

Ja, das sagte ich auch 🙂

tristesse antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2623
Veröffentlicht von: @tristesse

Leider hat er irgendwann aufgehört zu schreiben, ich weiß allerdings nicht, warum.

Mit dem Vollzug der strafe hatte das nichts zu tun, weißt du sicher?

tatokala antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

Ich denke, das hätte er mir gesagt.

Der Tag der Vollstreckung wird ja sehr langfristig fest gesetzt. Das hätte er mir dann bestimmt mitgeteilt

tristesse antworten


Tatokala
Beiträge : 2623

Ich habe mal überlegt, sowas zu machen, und mich darüber informiert.

Was wichtig ist (das wurde auch von seiten der organisierenden Initiative betont): daß man, wenn ein Briefwechsel erstmal aufgenommen ist, dann auch unbedingt dabei bleiben sollte. Also nicht: ich hab jetzt nicht mehr so Zeit dafür... oder so. Deswegen sollte man sich das gut vorher überlegen.

Da ich selber immer wieder in unsicherer beruflicher (auch teilweise privater) Situation war bzw. bin, war ich nicht sicher, ob ich da so für Verläßlichkeit garantieren kann, und habe es nicht gemacht.

lg
Tatokala

Nachtrag vom 15.08.2019 1308
Aber an sich finde ichs ne gute Sache, und kann mir vorstellen, den Faden irgendwann nochmal aufzunehmen.

tatokala antworten
Ungehorsam
Beiträge : 3336

Ich bin in der christlichen Straffälligenhilfe "Schwarzes Kreuz" engagiert und schreibe Briefe in deutsche JVAs. Bei uns gibt es natürlich keinen Todestrakt, ich finde es trotzdem wichtig, diesen Menschen das Evangelium zu bringen.
Bei einem regionalen Treffen zum Erfahrungsaustausch erzählte aber mal jemand, daß er einem Todeskandidaten in den USA Briefe schreibt.

ungehorsam antworten


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