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Enttäuschungen

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ibtissam
Themenstarter
Beiträge : 359

Wie geht ihr mit Enttäuschungen um? Kennt ihr das, wenn man am liebsten nie wieder hoffen möchte, weil enttäuschte Hoffnung so weh tut? Aber ein Leben ohne Hoffnung geht ja gar nicht. Was macht ihr mit Enttäuschung? Wenn ich auf mein 2018 zurückblicke (und eigentlich auch auf mein 2017), dann sehe ich viele große Enttäuschungen. Das macht mich traurig. Ich glaube, es ist gut, das erstmal anzuerkennen, aber ich will dort nicht stehen bleiben.

Ja, ich weiß Gott ist treu. Also liegt es nie an ihm, sondern immer an meinen falschen Erwartungen. So oder so ähnlich habe ich es schon oft gehört, doch bringen mich solche Aussagen nur zu Scham und Verdammnis. Jetzt tut es nicht nur weh, sondern ich bin auch noch selbst Schuld.

Was macht ihr, wenn es euch mit den Jahren immer schwerer fällt, Gott zu vertrauen??? Ich habe Gott schon auf so viele und so unglaubliche Weise erlebt. Und doch gibt es Bereiche in meinem Leben, wo die Enttäuschung und der Schmerz groß ist und es mir immer schwerer fällt zu vertrauen.

Was macht ihr, wenn ihr denkt, ihr habt Gott gehört, aber dann ist es so nicht gekommen. Ich verstehe das nicht!!!!! Ich habe Gott schon so oft gehört und habe echt coole Geschichten, wo Gott mir Jahre vorher schon Dinge gezeigt hat, die passieren werden und wo er auf sehr persönliche Weise zu mir gesprochen hat. Ich kenne seine Stimme. Aber dann gibt es auch diese anderen "Worte", das was ich dachte, dass er es sagt und dann kam es ganz anders und es fällt so schwer, dann nicht gleich alles anzuzweifeln. Habe ich ihn jemals gehört? Bilde ich mir vielleicht alles nur ein? Ist alles nur Wunschdenken?

Was sind eure Gedanken dazu?

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121 Antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Puh ja wie mit den Enttäuschungen umgehen. Vor einiger Zeit hat Gott mir ein klares nein zu einem großen Wunsche - Hoffnung gegeben. Ich werde nie eigene Kinder haben. Jetzt könnte man sagen, dass ja immer die Möglichkeit besteht Kinder zu adoptieren. Erstens ist das nicht immer so einfach und dann hätte ich gerne wie soll ich es sagen, jemand gehabt der zu mir gehört - mh wie drücke ich es aus. Ich habe keine Geschwister - meine Herkunftsfamilie ist von daher miniklein und auch schon älter.
Ich tue mir schwer mit diesem endgültigen nein von Gott - weißt Du solange Hoffnung noch da war - es war zumindest Hoffnung.
Damit umzugehen fällt mir nicht leicht. Bei ganz vielem fühle ich mich außen vor.
Dann noch die Diagnose einer schweren Krankheit.

Ich weiß, dass Gott vieles nicht versprochen hat - aber mit so etwas umzugehen ist nicht leicht. Ich habe jetzt meinen Blick mehr auf die Ewigkeit gerichtet - nicht das die Krankheit in nächster Zeit zum Tod führen wird. Aber ich brauche etwas was auch diesem Leben einen Sinn gibt - die Gewissheit dass irgendwie alles seinen Sinn hat und ich es einmal verstehen werde. Wieder vermehrt Gott und sein Reich an erster Stelle setzen.

Viele Menschen erleben dass große Hoffnungen nicht erfüllt werden. Schwere Schicksalsschläge erlebe ich in meinem Umfeld.

Ich hatte eine klare Zusage - Verheißung von Gott - aber vielleicht deutet man die oft dann so wie man es sich erhofft.

Anonymous antworten
1 Antwort
ibtissam
(@ibtissam)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 359

Hallo du,

das tut mir Leid. Das klingt schwer und ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich wünsche dir, dass Gott dir in deinem Schmerz begegnet und dir vielleicht auch die eine oder andere Antwort gibt.

Veröffentlicht von: @anonyma-fbf193e75

Ich hatte eine klare Zusage - Verheißung von Gott - aber vielleicht deutet man die oft dann so wie man es sich erhofft.

Ja, ich denke, dass das so ist. Aber was soll man dann noch glauben?

ibtissam antworten


Tineli
 Tineli
Beiträge : 1380
Veröffentlicht von: @ibtissam

Wie geht ihr mit Enttäuschungen um?

möglichst ehrlich!

Veröffentlicht von: @ibtissam

Ja, ich weiß Gott ist treu. Also liegt es nie an ihm, sondern immer an meinen falschen Erwartungen. So oder so ähnlich habe ich es schon oft gehört, doch bringen mich solche Aussagen nur zu Scham und Verdammnis. Jetzt tut es nicht nur weh, sondern ich bin auch noch selbst Schuld.

Eben. Und deswegen mag ich diese Aussage so nicht. Wenn du meinst, Gott gehört zu haben, aber dann ist alles irgendwie doch ganz anders, dann hätte Gott ja auch mal anders reden können, deutlicher, so dass du ihn nicht missverstehst... Aber vielleicht ist ja auch was passiert, was gewissermaßen nicht in Gottes Hand lag? (Ja, ich weiß, das passt nicht in die Lehre vom allmächtigen und allwissenden Gott, aber ich denke, manchmal ist es doch so!)

Wenn ich enttäuscht bin von Gott, dann sag ich ihm das ganz ehrlich. Dann frag ich, warum das jetzt anders ist als ich das erwartet hab. Und wie ich weitermachen soll.

Für mich ist die Sache mit Gott eine Beziehungssache. Ich erwarte nicht, dass ich jetzt "besser" durchs Leben komme, weil ich immer jemanden hab, der mir sagt, wo's langgeht. Ich hoffe und erlebe eher Beziehung. Gott geht mit. Gott ist dabei, auch wenn es bei mir drunter & drüber geht, auch in den Enttäuschungen und den Tiefpunkten.

Vor vielen Jahren wurde ich gefragt, ob ich für die Gemeindeleitung kandidieren wollte. Spontan hab ich nein gesagt, aber dann meinte ich von Gott zu hören: Mach das. So hab ich kandidiert. 3 Kandidaten für 2 Plätze - ich wurde nicht gewählt.
- Hab ich mich "ver-hört"?
- Sollte ich nur kandidieren, aber nicht in der Gemeindeleitung arbeiten, also gehörte die Enttäuschung des Nicht-gewählt-werdens mit zum Programm Gottes? Warum auch immer?
- Oder haben die Wähler Gott nicht richtig gehört und den "Falschen" gewählt? (Das wäre so etwas, wo ich oben gesagt habe, es mag etwas passiert sein, das Gott nicht in der Hand hatte).
Ich weiß es bis heute nicht. Aber Gott ist mit mir da durch gegangen, und es ist ok.

Gruß, Tineli

tineli antworten
1 Antwort
ibtissam
(@ibtissam)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 359

Danke Tineli für deine Antwort und dein ehrliches Erzählen.

Veröffentlicht von: @tineli

Für mich ist die Sache mit Gott eine Beziehungssache. Ich erwarte nicht, dass ich jetzt "besser" durchs Leben komme, weil ich immer jemanden hab, der mir sagt, wo's langgeht. Ich hoffe und erlebe eher Beziehung. Gott geht mit. Gott ist dabei, auch wenn es bei mir drunter & drüber geht, auch in den Enttäuschungen und den Tiefpunkten.

Ja! Und darauf sollte ich mich wohl konzentrieren.

Veröffentlicht von: @tineli

Aber vielleicht ist ja auch was passiert, was gewissermaßen nicht in Gottes Hand lag? (Ja, ich weiß, das passt nicht in die Lehre vom allmächtigen und allwissenden Gott, aber ich denke, manchmal ist es doch so!)

Darüber denke ich auch oft nach und habe mehr Fragen als Antworten.

Veröffentlicht von: @tineli

Aber Gott ist mit mir da durch gegangen, und es ist ok.

Hoffe, dass "es" für mich auch irgendwann okay ist.

ibtissam antworten
frager16
Beiträge : 54

Hallo Ibtissam,

Enttäuschungen tun zunächst einmal weh, sehr weh sogar.
Ich habe so oft gehofft, dieses und jenes würde so eintreten, nun ja,
wie ich es eben gehofft hatte. Das tat es sehr oft nicht. Dennoch an Gott glauben, ihm dennoch vertrauen? Schwer. Ich kenne diese Zeiten, wenn man vom Schmerz der Enttäuschung geradezu überwältigt wird .
Ich weiß aber auch, dass Gott mich aus diesen extrem schweren Zeiten herausgeführt hat. Nicht so, wie ich es geplant hätte. Nicht zu dem Zeitpunkt, an dem ich es meiner Meinung nach gebraucht hätte. Nicht mit den Menschen, von denen ich dachte, dass es geschehen würde.
Aber: er führt auch heute noch aus Enttäuschungen heraus.

Sehr vorsichtig bin ich bei dem Thema, wenn Menschen sagen, dass Gott ihnen dieses und jenes gesagt habe oder ihnen etwas aufs Herz gelegt hätte. Das mag im Einzelfall sein, jedoch würde ich die Abwesenheit solcher Erfahrungen nicht dramatisieren.

Halte durch, du Lächelnde, denn Gott ist treu und hat dich nicht vergessen, auch wenn es dir so vorkommen mag. Erwarte weiterhin viel von ihm. Du bekommst viel, auch wenn nicht unbedingt so, wie gehofft.

frager16 antworten
2 Antworten
ibtissam
(@ibtissam)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 359

Danke für deine ermutigenden Worte.

Veröffentlicht von: @frager16

Aber: er führt auch heute noch aus Enttäuschungen heraus.

Ich weiß und muss es doch immer wieder hören.

Veröffentlicht von: @frager16

Ich weiß aber auch, dass Gott mich aus diesen extrem schweren Zeiten herausgeführt hat. Nicht so, wie ich es geplant hätte. Nicht zu dem Zeitpunkt, an dem ich es meiner Meinung nach gebraucht hätte

Und da frage ich mich manchmal, ob wir als Christen nicht auch so "erzogen" sind alles ein bisschen schön zu reden.
Ja, manchmal kann ich aus ganzem Herzen sagen, Gott hat es gut und besser gemacht. Anderes ist und bleibt einfach große Sch...., auch wenn der Schmerz vielleicht weniger wird und Gott auch im Schmerz da ist. Bis es keinen Schmerz und kein Geschrei mehr gibt, bis er jede Träne abwischen wird, dauert es noch ...

Veröffentlicht von: @frager16

Halte durch, du Lächelnde, denn Gott ist treu und hat dich nicht vergessen, auch wenn es dir so vorkommen mag. Erwarte weiterhin viel von ihm. Du bekommst viel, auch wenn nicht unbedingt so, wie gehofft.

Danke. 😊

Veröffentlicht von: @frager16

du Lächelnde

Woher weißt du? 😊

ibtissam antworten
frager16
(@frager16)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 54
Veröffentlicht von: @ibtissam

Woher weißt du?

Ibtissam - arab. die Lächelnde

Onkel Google weiß alles...

Freut mich, wenn ich dich ein wenig aufbauen konnte.

Veröffentlicht von: @ibtissam

Und da frage ich mich manchmal, ob wir als Christen nicht auch so "erzogen" sind alles ein bisschen schön zu reden.

Auch da hast du recht, das stört mich auch immer, dieses ergebene Gerede - übrigens meist von Menschen, die nichts dergleichen erlebt haben... Erst dann, wenn es mit dir ein wenig aufwärts geht, erlebst du, wie Gott dich letztendlich gut geführt hat. Im Moment des Geführtseins - klasse Wortschöpfung, nicht wahr? - erlebst du nichts als Schmerz und Verlorensein etc. So ging es zumindest mir.

Alles Gute dir!

P.S. Wie sagten schon Monty Python: " Always look on the bright side of life"

frager16 antworten


Gelöschtes Profil
Beiträge : 18002

Ich bin sicher, dass es niemanden gibt, der keine Enttäuschungen erleben musste. Nur die Tiefe des Tals, durch das man manchmal durch muss, ist unterschiedlich - genau wie die Dauer, die es braucht, bis man wieder rauskommt.
Ich habe Enttäuschungen in Beziehungen genauso erlebt wie im Job.
So hatte ich (lange Jahre ist es her) vor einer Bewerbung sehr intensiv gebetet, Gott möge mir den richtigen Weg zeigen - und als die Zusage der Firma kam, glaubte ich den Wechsel als "von ganz oben" abgesegnet zu erkennen.
Kurz und gut: es wurde der größte Reinfall meiner Karriere, fast schon der gefürchtete endgültige Karriereknick.

Aber letztlich entstand daraus Gutes für meine Familie, für mich, für meine Gemeinde und wohl auch für meine Jugendgruppe. Ich musste mich neu orientieren, kam an den alten Standort zurück, konnte meine eigene berufliche Existenz aufbauen und hatte danach mehr Zeit für mich und andere, als wenn ich in der Tretmühle des Managements geblieben wäre. Aber das merkte ich erst einige Jahre später, zuerst überwog die Enttäuschung und das Gefühl, für Gott allenfalls ein Spielball zu sein.

Später dann eine weitere Begebenheit. Da ich dieses Beispiel schon bei anderer Gelegenheit brachte, hier nur in Kürze: Ich wollte einen größeren Auftrag bei einem Neukunden gewinnen - baute aber kurz davor beim Fallschirmspringen eine Bruchlandung und brach mir das Wadenbein. Wer mit Gipsbein zu Vertragsverhandlungen kommt hat nur geringe Chancen und so ging der Auftrag an den Wettbewerb.
Nach einem Jahr rief mich der Geschäftsführer des Unternehmens wieder an, denn der Wettbewerber konnte den Auftrag nicht zu seiner Zufriedenheit durchführen. Ich fuhr also erneut hin - und bekam ihn.

Dazu muss man wissen: hätte ich diesen Auftrag im Jahr zuvor bekommen, dann hätte ich ihn (aus verschiedenen Gründen) vermutlich genauso "in den Sand gesetzt" wie der Wettbewerber. Jetzt aber, ein Jahr später, war mein Auftragspolster erschreckend dünn - und da kam dieser Auftrag genau zur richtigen Zeit. Ich konnte ihn bestens erledigen, der Kunde war zufrieden und empfahl mich gleich weiter.
Heute sage ich, das mir Gott zu einer Zeit, als es mir (zu) gut ging, den Auftrag einfach weggenommen und "auf die hohe Kante" gelegt hat - für schlechtere Jahre. Aber auch das merkte ich erst später. Zuerst war da die doppelte Enttäuschung: Bein ist gebrochen, Kunde und Auftrag sind fort!

Ich bin sicher, dass auch die Zukunft noch manche Enttäuschung und Schmerz (wahrscheinlich über menschliches Verhalten) für mich bereit hält. Aber aus der Erfahrung des Erlebten (nicht nur dieser beiden Fälle) gehe ich inzwischen recht locker damit um, denn ich bin irgendwie immer sicher, dass es nicht mit der Enttäuschung enden, sondern sich zum Guten wenden wird.

Aber wer weiß schon - vielleicht kommt mal irgendwas auf mich zu, was mich stärker aus den Socken haut als alles bisherige. Ich hoffe sehr, dass ich auch dann meine Gelassenheit behalte - mit Gottes Hilfe!

LiGrü
Dschordsch

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