Etwas bewegt mich.....
 
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Etwas bewegt mich...


Adib
 Adib
Themenstarter
Beiträge : 3

Hallo liebe Gemeinschaft,

Ich bin André, 46 Jahre alt, Papa von 4 Kindern und komme aus dem Norden. In meiner bisherigen Lebensgeschichte war ich spirituell zwar immer der Meinung, dass es eine höhere Macht gibt, habe sie aber nicht wirklich vom Herzen her mit Jesus oder Gott in Verbindung gebracht. 

Seit 2008 habe ich immer mal wieder Zeiträume gehabt, in denen ich mich in einer Weise, die ich nicht wirklich erklären kann, zu Jesus hingezogen gefühlt habe. Ich habe beim Pastor meiner "Kinderkirche" Kontakt gesucht, fühlte mich aber nicht "abgeholt". Danach verlor ich dieses "ziehende Gefühl" dann auch wieder zum großen Teil.

Die Episoden hatte ich immer wieder mal, habe aber irgendwie nie, weder für mich, noch über eine Gemeinschaft den verursachenden Punkt für diesen ziehenden Wunsch gefunden.

Aktuell habe ich mir auf YT diverse Videos angeschaut in denen Mensch Zeugnis ablegen, bei denen man spürt, wie der Glaube ihnen Liebe, Wärme und Geborgenheit spendet. Viele von den Zeugnissen haben mich tief berührt, mir teilweise Tränen in die Augen getrieben.

Ich habe das Gefühl, als müsste ich einen Schritt machen, aber emotional weiß ich aktuell nicht wie...

Ich hoffe, ich konnte euch irgendwie ein wenig verständlich machen, was ich meine. Fühle mich da aktuell etwas hilflos.

Wäre für Ratschläge wirklich dankbar.

 

Lieben Gruß André

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6 Antworten
Gelöschtes Profil
Beiträge : 18002

Mir ging es ähnlich.

 

Mir reicht die Beschäftigung mit dem Glauben… Bibel lesen… 

 

ob es mehr braucht ? Weiß ich nicht

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Mulle1979
Beiträge : 25

@adib Hallo 🙂 
Ich bin neu hier im Forum und lese mich gerade so still durch, und dein Beitrag ist mir ins Auge gefallen, ich weiß nicht, ob ich gute Ratschläge für dich habe, aber ich habe mich ein bisschen wiedererkannt in deiner Beschreibung, deshalb antworte ich mal 😊 

 

Dieses Gefühl von sich ab und zu irgendwie "angezogen fühlen", das sich dann aber wieder gibt, kenne ich sehr gut.
ich war mit 14-22 nach meiner Konfirmation noch bei mir in der Gemeinde tätig, Kirchendienst, Jugengruppe etc.
Danach (auch wg. Umzug) schlief das ein, Glaube, Gott etc hat für mich keine Rolle mehr gespielt, außer, dass ich auch weiterhin an eine Art "höhere Instanz" geglaubt habe. Dass da etwas Größeres ist als wir Menschen.

Das habe ich dann lange Jahre in anderen Richtungen gesucht, spirituell. Buddhismus, Zen, Schamanismus und noch einiges mehr.
Für meine psychologische Entwicklung hat mir da auch einiges geholfen, da geh ich jetzt nicht weiter drauf ein, aber Fakt ist: ich hab mich damit immer irgendwie "allein" gefühlt. Es macht da halt jeder was er will.

Dann hatte ich so eine Phase wie du: Gott, Jesus, Glaube - das hat mich auf einmal irgendwie angesprochen, ich weiß nicht einmal mehr, was den Ausschlag gegeben hat.
Ich hab mich dann damit beschäftigt, ging eine Weile in den Gottesdienst, war online unterwegs und habe nach wenigen Monaten entnüchtert aufgegeben. Ich fand die Bibel antiquiert, engstirnig, hat mir als Frau gar nichts gegeben, online waren einige sehr strikt evangelikale Kontakte ernüchternd, sprich: ich habs wieder gelassen. Es hat mich einfach nicht im Herz gepackt, und das, was ich oberflächlich wahrnehmen konnte, hat mich eher abgeschreckt.

Und dann ist 2020 meine geliebte Oma gestorben, ich hab wieder so einen "Schub" bekommen, mir eine Bibel gekauft, bisschen gelesen... wieder nicht emotional gepackt.

Und vor 2 Monaten, im April, hat mein Papa den Kampf gegen den Krebs verloren. Wir haben ihn bis zuletzt daheim begleitet, es war hart und schwer und ich war am Boden zerstört.

Und dann der Beerdigungsgottesdienst (ev. Kirche).Ich mit meiner Familie erste Bank, konnte kaum aufhören zu weinen. 

Dann das erste Lied, "Von guten Mächten...". Die Kirche war voll, all die Menschen hinter mir fangen an zu singen und ich habe eine unglaubliche Welle gespürt von Mitgefühl, getragen werden gespürt. Nicht allein sein. Und das waren nicht nur die Menschen in der Kirche.
Und der zweite Moment: eine wunderbare Predigt, wunderschöne tröstende Worte einer tollen Pfarrerin.

Und ich hab es einfach tief drin gespürt, ich konnte es nicht benennen, weil ich an dem Tag vor Trauer zu sehr neben der Spur war, aber es hat nicht mehr aufgehört, und in den Tagen danach konnte ich es benennen:
In all den Jahren davor, mit all den "spirituellen Trips", hab ich nie SO einen Trost, ein Gefühl von "ich bin bei dir, ich fang dich auf" gespürt. Nie.

Das war im ersten Moment eine sehr harte Einsicht und im zweiten dann einfach nur schön.
Ich konnte plötzlich zu Gott beten, ohne es mit der Vernunft zu zerpflücken.
Ich hab meine Bibel ausgepackt, lese jetzt täglich darin, morgens nach einem Bibelleseplan, abends oder wenn Zeit ist, die Stellen nach denen mir ist (momentan NT, die Evangelien).

Ich hab mich auch verstandesmäßig damit beschäftigt, ich gehöre zu denen (hoffe ich darf das so formulieren), die nicht die komplette Bibel wörtlich nehmen (Frauen, Schöpfungsgeschichte etc). Ich habe mich durch die Seiten der EKD geschmökert, und mir kommt es so vor, als hätte ich 95% der Grundsätze des christl. Glaubens jetzt erst wirklich verstanden.
Und zwar auf eine Art, dass es für mich okay ist, die mich nicht innerlich wieder "verjagt" . (Ich kann mit sehr radikalen Strömungen nichts anfangen, wenn ich das so sagen darf).

Und seitdem staune ich täglich, wieviel Neues ich jeden Tag entdecken kann, in der Bibel, beim Beten.
Und darüber, wie Gott mich nach all der Zeit einfach wieder "willkommengeheißen" und aufgefangen und getröstet hat, nach meinen langen Jahren der "Abstinenz". ❤️ 

Lange Rede.. was ich irgendwie versuche zu sagen:Es muss ja nicht so ein trauriger, einschneidender Anlass sein wie bei mir.
Aber es zieht dich hin, und vielleicht kommt der Moment, der bei dir der "Knackpunkt" ist. Wo du auch emotional / vom Herzen her mit einsteigen kannst.

Vielleicht irgend ein besonders schöner bewegender Moment.
Viellicht durch Dankbarkeit für das was ist.
Vielleicht irgend ein Vers aus der Bibel, über den du plötzlich stolperst, den du in dem Moment ganz aktuell in deinem Leben wiederfindest.

Ich fühle mich wieder "Zuhause" angekommen, bedauere sehr, dass ich so lange anderweitig unterwegs war, aber vielleicht musste das sein, damit ich das Gefühl jetzt überhaupt so wahrnehmen kann.

Uff. Das war jetzt sehr lang für einen ersten Beitrag, sorry! 🤪 😆 

(und hoffentlich nicht zu sehr am Thema vorbei!)

 

 

 

 

 

 

mulle1979 antworten
2 Antworten
Adib
 Adib
(@adib)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 3

@mulle1979 Liebe Mulle,

ganz vielen lieben Danke für deine Antwort. Diese ist mir total viel Wert, da sie einige meiner Sog-Momente durchaus beschreibt. Einen dieser Momente hate ich auch, als mein Vater dem Krebs erlegen ist, von daher kann ich einiges mitfühlen. Allerdings war es damals auch so, das es ein hingezogen zu Jesus war, aber auch eine harte Fragestellung, warum mein Vater so früh gehen musste.

Ich werde deine Tipps auf jeden Fall beherzigen. Sonntag ist in Hamburg Motorradgottesdienst und ich plane evtl hinzufahren. Wäre eine gute Möglich mir mal wieder eine Bibel zuzulegen von Leuten, die dieses Buch lieben.

Aktuell freue ich mich auf eine Reise zu gehen und würde mir wünschen, dass ich das Ziel, welches ich aktuell nicht genau benennen kann, eines Tages finden werde.

Ganz leiben Dank für deine tollen Worte.

adib antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 1248

@mulle1979 Danke, dein Beitrag ist nicht zu lang, sondern genau richtig. Er hat mich sehr bewegt und mich schließlich froh und dankbar gemacht. Willkommen zu Hause!

tagesschimmer antworten
B'Elanna
Beiträge : 1728

@adib

Veröffentlicht von: @adib

Ich habe das Gefühl, als müsste ich einen Schritt machen, aber emotional weiß ich aktuell nicht wie...

Das kannst Du Gott ganz genau so sagen. Und dann gespannt abwarten, wie und was er antwortet.

belanna antworten
1 Antwort
Adib
 Adib
(@adib)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 3

@belanna Danke dir, habe es von der Seite noch nicht gesehen.

adib antworten


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