Glaubensleben! Wie geht es Euch?
Hi,
wie geht es Euch im Moment? Stagnation? Aufbruch? Zweifel?
Vielleicht magst mal was loswerden? Eventuell mit Triggerwarnung und Anonym?
Bei mir ist ein Umbruch da und den habe ich gefühlt seit Jahren und es verändert sich so viel und ich fühle mich hier und da überfordert und mal auch gereizt. oft verdrehe ich die Augen über das was andere sagen und denken. Mich langweilen leider oft sehr viele Menschen und ja, ich genieße die Zeiten ohne Gottesdienste. Trotzdem stört es mich wiederum.
Erst heute habe ich einen Artikel entdeckt der das so ausspricht wie es mir geht. Nur sind meine Gedanken oftmals so heftig und ja, ich schäme mich. Aber vor Gott ist ja nichts verborgen. Mal will ich es aber lieber verbergen, aber es geht nicht. Oft aber auch bin ich froh darüber das es aufgedeckt wird.
Hier der Artikel der zu mir steht. Aber diese Gegenwinde habe ich seit einigen Jahren.
Also, wie geht es Euch? Gerne auch anonym...unverblümt...echt.
M.
Hi Meriadoc!
Ich vermute, die Probleme mit deinem Fuß haben auch dein Glaubensleben durcheinandergewirbelt. Das kann ich gut nachvollziehen.
Mich beschäftigt gerade die unbefriedigende Situation in meiner Gemeinde. Seit dem Sommer sind wir ohne Pastor. Der letzte Gottesdienst in unserer Kirche, an dem ich teilnahm, war an Silvester. Da waren wir als Aktive unter uns - Lektorin, Organistin und zweiköpfiges Küsterteam. Davor, am Dritten Advent, gestaltete ich zusammen mit einer Kirchenvorsteherin eine Andacht. Wir bekamen Texte dafür von der Vakanzvertreterin, aber die Meditation über den Bibeltext (Jes 40) schrieb ich selber. Dafür bekamen wir von der Gemeinde sogar Schlußapplaus, was uns richtig gut tat.
Heiligabend hatten wir sogar zwei statt sonst einer Christvesper angeboten. Die Teilnehmer sollten sich vorher anmelden. Es hat sich angemeldet: Einer. Also ließen wir es ausfallen. Aktuell finden bis auf weiteres nun keine Gottesdienste mehr statt.
Werden nach der Pandemie wieder Besucher kommen? Werden wir wieder einen Pastor bekommen?
Vor der Pandemie sind wir ab und zu auch mal etwas weiter gefahren in eine Gemeinde, die sonntagabends Gospelgottesdienst feiert. Ich hoffe, das wird wieder möglich sein, ebenso wie der Gospel-Kirchentag, der im September in Hannover stattfinden soll.
Und ich hoffe, daß mit einem neuen Pastor wieder neues Leben in die Gemeinde kommt und ich den einen oder anderen Gottesdienst mitgestalten darf.
Veröffentlicht von: @ungehorsamUnd ich hoffe, daß mit einem neuen Pastor wieder neues Leben in die Gemeinde kommt
Interessant. Ich stehe an einem ähnlichen Punkt in oder mit meiner Gemeinde. Der Pastor hat gekündigt. - Weil ich diesen Satz bei dir las: Kommt das Leben nicht aus Gott? Warum machst du hier das neue Leben an einem Pastor fest? Gott wohnt in jedem von uns - wie gesagt, ich mache mir ähnliche Gedanken - an wem hängt das "Leben" in einer Gemeinde? An der Organisation? An der Institution? An Gott? An uns selbst? Ist Gemeindeleben nicht auch ohne Pastor möglich? Wenn nicht, warum nicht?
Veröffentlicht von: @meriadocBei mir ist ein Umbruch da und den habe ich gefühlt seit Jahren und es verändert sich so viel und ich fühle mich hier und da überfordert und mal auch gereizt.
Das tut mir sehr leid für dich. Hängt das (falls ich das fragen darf) mit deinen gesundheitlichen Problemen zusammen?
Veröffentlicht von: @meriadocich genieße die Zeiten ohne Gottesdienste.
Ich hoffe, du kannst sie irgendwann ohne jedes schlechte Gewissen genießen....wenn ich das richtig behalten habe, gibt es in der Gemeinde, der du angehörst, ja keine Sonntagspflicht...und selbst wenn - solange keine Gottesdienste stattfinden, verstößt die Nichtteilnahme ja gegen kein Gebot, oder?.....Ups, ich fürchte, ich klinge jetzt wie die Leute, die dich langweilen...😇
In meiner religiösen Sozialisation haben Ge- und Verbote zwar nicht die total übergeordnete Rolle gespielt, waren aber schon wichtig. Eine Kirche mit einer Milliarde Mitglieder funktioniert nun mal nicht ohne klare und verbindliche Regeln.
Jedenfalls wünsche ich dir, dass du es schaffst, aus dieser Zeit das Bestmögliche für dich zu machen.
Veröffentlicht von: @meriadocAlso, wie geht es Euch?
Erstaunlich gut. Klar würde ich lieber heute als morgen wieder zur Vor-Corona-Normalität zurückkehren....ich vermisse den Präsenzunterricht und den direkten Austausch mit meinen Kollegen.
Aber ich bin angesichts der aktuellen Entwicklung ganz zuversichtlich, dass das bald möglich sein wird.
Anders als während des 1. Lockdowns sind Präsenzgottesdienste (jedenfalls hier in NRW) weiterhin möglich, wenn auch unter strengen Auflagen. Ich gehe im Moment jeden Sonntag zur Messe, was mir sehr hilft.
2-3 Nachmittage pro Woche mache ich Einkäufe oder Besorgungen für Leute, die in Quarantäne sind oder wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe nicht aus dem Haus gehen möchten, ansonsten lese ich sehr viel, male und zeichne, mache Yoga, gehe joggen oder walken oder - wenn es draußen zu nass und/oder kalt ist - strample auf meinem Heimtrainer.
Natürlich sind mir auch meine Gebetszeiten wichtig - Anliegen, die direkt oder indirekt mit Corona zu tun haben, nehmen da viel Zeit und Raum ein....ich hoffe, nicht nur selber gut durch diese Zeit zu kommen, sondern möchte meinen Teil dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen sie so unbeschadet wie möglich überstehen.
Hallo M.
Ich denke, irgendwie befinden wir uns in unserem Leben immer wieder in Phasen von Hausforderungen, Umbrüchem und Problemen.
Gerne würde ich auf soetwas verzichten wollen.
Und dennoch merke ich selber, wie ich mich in dem letzten Jahr extrem verändert habe (was mir gut tat).
Ich habe tasächlich Dinge überdacht, die mir scheinbaren Wert gegeben haben. So Vieles, woran ich mich in diesem "freien" Leben gewöhnt hatte, war plötzlich anders.
Es nervte mich sehr, machte mich wütend, ohnmächtig und teilweise war ich auch beängstigt vor den Folgen der Covid-19-Maßnahmen.
Ein großer Bereich der Heusforderungen waren die Finanzen.
An manchen Tagen war ich sehr herausgefordert und suchte sogar einige Pfandflaschen in meiner Wohnung, damit ich mir frische Lebensmittel kaufen konnte.
Manchmal musste ich beim Einkaufen "jeden Cent umdrehen". Zuvor war ich es gewohnt mir alles leisten zu können, was ich wollte.
Dieser Umbruch führte mich u.A. dahin, von Gott- meinem Vater zu erwarten und zu vertrauen. So oft wurde ich dann plötzlich angerufen, dass jemand auf dem Herzen hatte mir Geld zu schenken. Ich war bewegt und musste weinen.
Andererseits wurde ich in dem letzten Jahr so oft eingeladen in Urlaub, zu Ausflügen..., war sehr viel verreist, wie kein Jahr davor.
Hinzu kommt, dass ich zur Ruhe kam. Ich lernte mich anders kennen und erfuhr, wie abhängig ich täglich von Gottes Gnade und Gemeinschaft bin.
Der Heilige Geist lehrte mich beten und ich erlebte, wie stark er mich in der Fürbitte, durch Prophetien, Heimungen ... gebrauchte.
Fast täglich nehme ich ihn nun spürbar an meiner rechten Seite war. Es war nicht immer so. Ich war zwar schon seit der Kindheit empfänglich oder empfindsam oder wie man das nennt, für die unsichtbare Welt. Aber es wurde in den letzten Jahren immer mehr und ich empfinde es teilweise als sehr aufregend. Andererseits gewöhne ich mich auch wieder zu schnell daran.
Jetzt ist die Herausforderung eher die, dass meine alten Sünden mich versuchen einzuholen. Als ich die letzten Wochen diesbezüglich "gefallen" war, schien die Dunkelheit für mich fast reeller, als das Gute. Es schnürte mir beinahe den Glauben ab. Ich hätte niemals gedacht, dass das gefühlt so sein kann. Aber ich zweifelte plötzlich an der Existenz Gottes und dem Sinn des Lebens. Das war in einer Nacht, in der ich negative Wesen in meinem Zimmer vernahm. Aber das ist ein Thema für sich.
Nach dem Sündenbekenntnis erlebte ich sofort eine Freiheit, einen tiefen Frieden und die Selbstverdammnis war weg.
Ich bin soooo froh, Jesus zu kennen. Ich kann 100000000 Mal "fallen" und er ist immer bereit mich anzunehmen, mir zu vergeben zu "vergessen" und weiter mit mir voranzugehen. Er ist so barmherzig.
Mir persönlich helfen die Präsenzgottesdienste. (Wir hatten bis vor Kurzem auch nur Lifestream Gottesdienste, wie die meisten Gemeinden).
Außerdem hilft es mir ehrlich vor anderen zu sein, Gemeinschaft zu leben und noch ein kleines Zeugnis am Rande:
Kurz vor Covid hatte ich das Bedürfnuss plötzlich für eine neue Bekanntschaft in der Nachbarschaft zu beten, die Gott mir zeigen möge, die ihn kennen soll und mich mögen würde. Plötzlich lernte ich eine Frau beim Spazieren gehen kennen. Es stellte sich heraus, dass wir eine Straße von einander entfernt wohnen und beide in die selbe Gemeinde gehen.
Seit dem konnten wir u.A. gemeinsam verreisen, beten wöchentlich miteinander einander und treffen uns mal zum Spaziergang, mal zum Essen.
Solche "kleinen Sachen" bereichern mein Leben momentan.
Danke
Toller Beitrag 😊
Gott segne Dich für dies Zeugnis.
Wirklich gut das alles 😊
Danke 😊