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Jüngerschaft

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Gottsucher
Themenstarter
Beiträge : 46

Hi,

wenn Mt 28,18-20 richtig verstehe, dann sollte gelebte Jüngerschaft die oberste Priorität jeder christlichen Gemeinde sein; alles andere konnt danach. Leider kenne ich bisher keine Gemeinde, in der über Jüngerschaft nicht nur gepredigt wird, sondern auch gelebt wird. Nun wird es schwer möglich sein, Jüngerschaft heute genauso zu leben wie vor 2000 Jahren im Alten Orient. Als "Babychrist" (als der ich mich 3 Jahre nach meiner Bekehrung immer noch fühle) habe ich aber auch keine Ahnung, wie so etwas heute praktisch aussehen könnte. Hier daher nur mal ein paar gebrainstormte Gedanken dazu:

Ich denke, es müsste eine fluktuierende Gemeinschaft von Menschen sein, die auf ihrem geistlichen Weg schon unterschiedlich weit sind. Das hat nichts mit dem Alter zu tun – junge Menschen können geistlich schon reifer und erfahrener sein als „alte Säcke“ wie z.B. ich. 😉 Die Ausbildung eines Jüngers sollte Theorie (Lehre) und Praxis (Übungen) umfassen und kann durchaus mehrere Jahre dauern; die 12 Jünger Jesu etwa haben drei Jahre lang Tag und Nacht mit ihrem Rabbi gelebt. Jedem Mitglied dieser Gemeinschaft sollte ein Mentor zur Seite stehen, der sie/ihn über einen längeren Zeitraum hinweg begleitet und mit seelsorgerlichem Rat zur Seite steht. Die Gemeinschaft sollte gemeinsam wachsen, voneinander lernen und letztlich ausgebildete Jünger „produzieren“ und aussenden, die dann ihrerseits neue Gemeinschaften bilden. Dieses Multiplikationsprinzip entspricht dem Jüngerschaftsmodell, das Jesus der Kirche in Mt 28,19-20 aufgetragen hat. Ziel sollte sein, dass es in jeder Stadt solche „Jünger-Gemeinschaften“ gibt, der sich jeder anschließen kann, ohne gleich seinen Job kündigen zu müssen, um für ein Jahr auf eine weit entfernte Bibelschule zu gehen. Das kann man vielleicht als Jugendlicher oder junger Erwachsener in der Selbstfindungsphase zwischen Schule, Studium und Beruf machen, aber nicht mehr so einfach als festangestellter Arbeitnehmer.

Habt Ihr weitere Ideen? Wie könnte Jüngerschaft in Gemeinden praktisch umgesetzt werden? Oder gibt es so etwas schon? In einer Gemeinde sagte man mir, das wäre eigentlich Aufgabe von Kleingruppen. In dem Hauskreis unserer Gemeinde sehe ich das nicht. Wie ist das in Euren Gemeinden?

LG
Stefan

 

Antwort
8 Antworten
Herbstrose
Beiträge : 14194

@gottsucher 

Jünger zu sein bedeutet zuallererst Schüler zu sein. Die 12, dir mit Jesus unterwegs waren, nannten Jesus "Meister".  In Handwerksbetrieben ist der Meister der Ausbilder. 

 

Jüngerschaft bedeutet also, von Jesus zu lernen. Und sich für den Dienst vorbereiten zu lassen, den Jesus für jeden Einzelnen von uns hat.  

 

Ja, wir sollen hinausgehen und alle Welt zu Jüngern machen. Aber: nicht jeder ist zum Evangelisten berufen. Es braucht auch andere Dienste, für die Jesus Menschen vorbereitet. Nur dann, wenn die Gemeinde jeden Einzelnen seiner Berufung gemäß fördert und einsetzt, kann Gemeinde gelingen.

herbstrose antworten


Blackhole
Beiträge : 1112

@gottsucher 

Was verstehst du konkret unter "Jüngerschaft", was ist dein Bild davon?

....wenn wir jetzt alle unseren Job aufgeben, unseren Freundeskreis, und Eremiten werden, bewirken wir in der Welt nicht mehr viel....

Jesus hatte nicht nur die 12 Apostel und Maria Magdalena, die Apostola Apostolorum, sondern hatte viele weitere Jünger die damals mitten im Leben standen.

Und so ist es bei einer Kirchengemeinde auch: Wir haben viele verschiedene Berufe, Familienstände und Freundeskreise.

Für mich bedeutet Jüngerschaft, mich dort als Christ zu bekennen und nach gewissen Werten zu leben, d.h. Anstand, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft.

Ich bin Verfahrensingenieurin, und zwar bin ich nicht direkt in der Verfahrensentwicklung gelandet, sondern wo ich bin, geht es um Berechnungen und Planungen für Neu- und Umbau von Industrieanlagen. Wir haben so viele Normen, daß es auf der Ebene eigentlich kaum noch technische Gründe gibt, warum ein Projekt scheitern sollte, es klemmt meistens an Kommunikation, Durchblick und Umgang miteinander.
Christ sein heißt für mich, das besser zu machen, besseren Umgang miteinander zu pflegen.
Eigentlich wollte ich dieses Jahr auch nach einem neuen Job suchen, wo ich in den Bereich Projektleitung komme, eben weil ich bestimmte Dinge besser machen will, aber jetzt warte ich lieber die vermutlich kommende Gasrationierung ab. Mal sehen wer dann noch produziert. D.h. nächstes Jahr.

blackhole antworten
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