Ich weiß nicht, was los ist. Seit ca. 2 Tagen finde ich beim Beten keine Ruhe. Ich fühle mich als wäre ich ein Betrüger. Ebenso werde ich seit 2 Tagen von Albträumen geplagt, von denen aber nach dem schreckhaften Aufwachen von Ihnen nichts mehr vorhanden ist außer das Gefühl der inneren Leere und das Gefühl der Wertlosigkeit.
Beim Bibellesen scheinen die Buchstaben vor meinem Auge zu verschwimmen, die Worte, die ich lese, erfüllen mich nicht und erscheinen mir bedeutungslos. Und immer wieder: Angst. Zweifel. Einsamkeit.
Und ich finde keine Begründung dafür.
Hattet Ihr schon einmal solche Gefühle?
Vielleicht machst Du Dir selber zu viel Druck. Sei es mit der Partnersuche oder dem Beten und Bibellesen.
Wenn Du nicht lesen kannst, könntest Du Dir die Bibel auch anhören.
Wenn Dir die Worte fehlen oder sinnlos erscheinen, höre Lobpreislieder oder Choräle.
Und wenn Dir das alles zu viel ist, geh in die Stille, Gott weiss, wie es Dir geht, er ist ein geduldiger und liebevoller Gott.
Bibelstudium und Gebet sind keine Pflichterfüllungen und Fleissaufgaben, sondern dienen der Beziehung zwischen Dir und Deinem Schöpfer.
Ich finde das, was Tagesschimmer geschrieben hat, sehr gut, darum muss ich das hier nicht nochmal ausführlich schreiben.
Bewegung an der frischen Luft und gesunde Ernährung und genug Schlaf sind das A und O.
Ich bin bei deborah und BEIanna (hoffentlich hab ich das jetzt richtig geschrieben) - für mich sieht das auch sehr nach "Struktur" aus, weshalb ich auch beim "Angriff" bin und Lobpreis(musik) empfehle, weil Musik ein guter Einstieg ist, sich selbst zu lassen und sich Gott zuzuwenden, so dass er reden und handeln kann. UND ich bin ebenso der Überzeugung, genau dafür ist der Leib Christi da: wenn ich nicht beten kann, betet jemand für mich und trägt meine Gedanken und Gefühle und selbst die "keine Worte" vor seinen Thron.
Gott findet eine Möglichkeit. Bleib ihm zugewandt.
Beim Bibellesen scheinen die Buchstaben vor meinem Auge zu verschwimmen, die Worte, die ich lese, erfüllen mich nicht und erscheinen mir bedeutungslos. Und immer wieder: Angst. Zweifel. Einsamkeit.
Ich hörte mal eine Geschichte über einen Bauern, der jeden Tag eine Zeitlang in eine kleine Kapelle, nahe von seinem Zuhause und seinem Arbeitsbereich, ging. Er setzte sich dann in die Bank und war einfach sagte so etwas wie: "Hallo Gott, hier bin ich" ... und war dann einfach still ...
beendete das mit: "danke Gott, dass ich hier mit dir sein durfte" - und ging weiterhin seiner Arbeit nach.
Ich bin auch so erzogen, dass der Glaube mit etlichen Regeln/Dogmen gelebt werden sollte. Wenn etwas dabei meinen Glauben stärkte, wurde diese Art zur Vorlage und zu einem Muster, wie ich meinen Glauben wirkungsvoll leben könnte. Ich lebte mein Leben mit Gott im Gespräch. Zu Zeiten, die so waren, wie du sie schilderst, fragte ich mich auch regelmäßig: was habe ich falsch gemacht?
Die obige Geschichte und auch so manche andere Zeugnisse von Gläubigen, sowie das Gleichnis vom Weinstock und den Reben (Joh. 15, 1-10) haben mein Glaubensleben aber nach und nach entspannt. Das Bewußtsein; Gott ist da - ganz egal, was du fühlst, befreiten mich von dem Anspruch, irgendwelche Ritualen oder sonstige Leistungen erbringen zu müssen, um den Zugang zu Gott wieder zu finden.
So etwas, wie der Bauer in der Geschichte als seinen persönlichen Ort feststellte, wo er nur Gott, außer sich selbst als Zugang zu dem inneren Frieden fand, kann eine Hilfestellung sein, um aus dem alltäglichen Allerlei heraus, Gott auch wieder "spüren" zu können. Ein Ort, wo man nichts anderes darstellen muss, als mit Gott allein zu sein - ohne jeden Anspruch auf Aktionen, die dazu nötig wären. Welcher Ort zu *mir* passt, das kann jeder für sich selbst erspüren, indem man (ganz ohne Vorgaben) Möglichkeiten ausprobiert. Wichtig ist, dass dort, an diesem Ort, alle Ansprüche, die Druck auslösen, außen vor bleiben und man nur mit Gott und sich alleine sein kann. Bei mir konnte das in manchen hektischen Zeiten sogar einfach nur das abgeschlossene Badezimmer sein.
Wenn es dich anspricht, dann probiere es einfach mal aus. Verlieren kannst du damit jedenfalls nichts. 😉
LG
UPDATE
Eine weitere Erklärung wäre möglich.
Heute nachmittag wurde meine Katze Cissy, eine Freigängerin, zum Tierarzt gebracht. Besorgte Nachbarn bemerkten unsicheres Bewegungsverhalten. Diagnose Ataxie, eine Organschädigung kann nicht ausgeschlossen werden. Aktuell ist es unklar, ob Cissy die Nacht übersteht.
Ist es möglich, dass diese innere Unruhe, dieses Gefühl der Wertlosigkeit, eine Vorahnung war?
Oder spinne ich jetzt komplett?
Mir geht's ähnlich aber auch anders.
Komme Anspruch Neutestamentlichen Christentums nicht wirklich Nahe. Damals, sind Menschen gestorben, gefoltert worden für ihn. Ich betrüge Gott oder betrübe ihn nur weil ich aus Angst vor Problemen in der Arbeit zb. falsches Mache oder wg. meiner Frau. Die Desolate Beziehung zu letzterer führt dazu das ich in letzter Zeit mich permanent an falschen Gedanken ertappe. Fühle mich wie in einer Sackgasse. Vermiss Gottes Veränderung und Kraft in mir. Fühle mich ausgeliefert. Subjektiv also Elend. Beim Beten oder Lesen also unkonzentriert und nicht schön
Grüsse Eddie
