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Momentaufnahme, Zugang zur Gemeinde


J-955
 J-955
Themenstarter
Beiträge : 15

Hallo liebe Community,
Lange schon überlege ich, wie ich geistlich wachsen kann,wie ich den Zugang zu einer richtigen Gemeinde finde und meinen persönlichen Glaube an Gott stärken kann.
Nun bin ich nicht von Hause aus mit dem christlichen Glauben aufgewachsen.
Ich habe selten länger als 10 Jahre an einem festen Ort verbracht und aufgrund meiner Herkunft(Migrationshintergrund) bin ich erst die letzten Jahre so richtig in dieser Gesellschaft angekommen.
mein lebenslang trauere ich der Gemeinde nach, die ich in meiner Ursprungsfamilie hatte und hoffentlich noch eine Weile hin und wieder habe. Ganz gleich wenn offensichtlich hierbei einiges schief gelaufen ist, ist dies ein Teil meiner Identität. Und ich fürchte gleichzeitig, das ich dieses gemeinschaftliche Gefühl nicht mehr aufleben lassen kann mit anderen, mir fremden Menschen.
Anderseits läuft bei mir alles im Moment und ich fühle mich in der Spur. Ich habe aber dennoch keinerlei Bezug zur Bibel, ich laufe nicht in einer vor gefestigten Spur und somit Jesus hinterher. Ich kann nicht meine Motivation aus dieser Gemeinde mit Gott und entsprechend Gleichgesinnten schöpfen. Ich empfinde dies als ein Grosses Defizit und intuitiv hoffe ich da auf eine gewisse Grundwärme zu stoßen in der Herde. Frag mich, ob dies nun eher die Angst vor dem allein sein ist?
Fromme Menschen, die am Kirchenleben teilnehmen, erwecken bei mir als aussenstehenden mehr den Eindruck einer geschlossenen Gesellschaft. Mir ist natürlich bewusst, das dies nicht so ist.Mir sind die Praktiken und Rituale gänzlich unbekannt und ich fürchte, dass ich da nicht voll einsteigen kann und will, denn Authentizität ist für mich in meinem Leben ein Grosses Thema.Mein Leben war bisher oft sehr turbulent und die eine oder andere Wendung bietet genügend Anlass für mich, zu hinterfragen,ob das alles Zufall sein kann und ich meinen weg nicht auf ein bestimmtes Ziel ausrichten sollte.
Vielleicht können hier einige ihre Erlebnisse nieder schreiben. Vielen Dank dafür vorab, Herzliche Grüsse
Jo

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11 Antworten
Herbstrose
Beiträge : 14194

Hallo J-995, herzlich willkommen hier bei Jesus.de.

Die richtige Gemeinde zu finden ist nicht immer einfach. Ich erzähle dir gerne meinen Weg.

Aufgewachsen bin ich in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche. Die Ortsgemeinde damals war mein Zuhause und hat mich geprägt. Da war nicht nur "Sonntag Gottesdienst und das war es dann", sondern da war lebendige Gemeinschaft und gelebter Glaube. Gemeinde ist für mich, was die Menschen innerhalb dieser Gemeinde daraus machen.

In meiner Jugend habe ich innerhalb der Landeskirche einige Pastoren kennen gelernt, die eine persönliche Beziehung zu Christus hatten und das so vorgelebt haben. Dadurch habe ich zu meinem ganz persönlichen Bekenntnis zu Christus gefunden. In dieser Zeit hatte ich auch viel Kontakt zu anderen Gemeinden, z.B. im Rahmen der Allianzgebetswoche oder anderer Veranstaltungen.

Dann habe ich geheiratet und bin weg gezogen. Mein Mann war in der Landeskirchlichen Gemeinschaft. Für mich war es selbstverständlich, dass ich mit in seine Gemeinde gehe.

Dann kam eine berufliche Veränderung, die uns in ein anderes Bundesland führte. Ich war automatisch Mitglied der Evangelischen Landeskirche, hab die zuständige Gemeinde aber als kalt erlebt (im Gegensatz zu der Wärme, die ich von zu Hause kannte).

Mein Mann bekam von einem Arbeitskollegen den Tipp, eine charismatische Gemeinde zu besuchen. Anfangs war auch alles prima. Dieser gelebte Glaube faszinierte uns. Allerdings gab es nach und nach immer mehr, dass sich nicht mit der Bibel deckte. Letztlich haben wir diese Gemeinde verlassen und uns einer anderen Gemeinde angeschlossen.

Diese Gemeinde war recht klein. Es ging recht familiär zu. Wir hatten echt das Gefühl, hier zu Hause zu sein. Bis unser jüngstes Kind geboren wurde. Da mein Mann oft auch am Sonntag arbeitete, war ich allein mit den Kindern im Gottesdienst. Unser Kind war das einzige in dem Alter. Es gab zwar die Möglichkeit, die Predigt in den Mutter-Kind-Raum zu übertragen, aber das Technikteam hat es nicht hin bekommen. Und einige der Gottesdienstbesucher fühlten sich von meinem Baby gestört. Dabei lag es friedlich auf seiner Decke. Dann hab ich mir gedacht, wenn ich keine Peedigt mitkriegen, brauche ich auch nicht zum Gottesdienst zu kommen.
Ein halbes Jahr später bin ich dort ausgetreten, weil niemand von der Gemeindeleitung mal auf die Idee gekommen ist, nach mir zu fragen. Dass ich nicht mehr kam, hätte auffallen müssen bei so einer kleinen Gemeinde.

Dann habe ich mich auf die Suche nach einer neuen Gemeinde gemacht. Zuerst alleine, einmal aber auch mit den Kindern. An dem Sonntag, als ich mit den Kindern im Gottesdienst war, hatte ich das Gefühl, endlich nach Hause zu kommen. Ich wurde herzlich begrüßt. Die Kinder waren im Kindergottesdienst gut aufgehoben. Ich konnte mit dem jüngsten Kind in den Nebenraum gehen und trotzdem die Predigt hören, während das Kind mit anderen Kindern spielte. Nach dem Gottesdienst wurde ich noch in Gespräche verwickelt. Ich bin dann weiter in diese Gemeinde gegangen. Dort habe ich erlebt, dass Jesus im Mittelpunkt steht, dass man füreinander da ist, dass gelebt wird, was sonntags gepredigt wird. In dieser Gemeinde bin ich immer noch.
Ich liebe an dieser Gemeinde, dass sie bunt und lebendig ist. Und international (Australier, Chilenen, Singapurer, Gabuner, Sachsen, Schwaben, Russischstämmige, Waliser ...).

Ich möchte dir Mut machen, dir verschiedene Gemrinden anzuschauen. Gott wird dir zeigen, wo dein Zuhause ist.

herbstrose antworten
2 Antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402

Guter Beitrag!

Ich war und bin in der evangelisch-lutherischen Landeskirche. Auch ich bzw. wir sind mehrmals umgezogen. Der Unterschied bei mir war, dass mein Zugang immer über den Posaunenchor lief und ich von daher immer stärker und persönlicher eingebunden war.

tojak antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Ich hatte ind habe damals und auch heute eine feste Gruppe innerhalb der Gemeinde, in der ich der Gemeinde diene. Damals war es der Kirchenchor, heute das Technikteam und noch andere Aufgaben. So ein eingebunden Sein hilft ungemein beim Fuß fassen.

herbstrose antworten


OpaStefan
Beiträge : 968

Hallo Jo,
herzlich willkommen hier. Danke für deine Offenheit.
Ich habe den Eindruck, dass du das Christsein mit Gemeindeleben gleichsetzt und deshalb von dort zuviel erwartest und entspr. enttäuscht bist.

Veröffentlicht von: @j-955

Anderseits läuft bei mir alles im Moment und ich fühle mich in der Spur. Ich habe aber dennoch keinerlei Bezug zur Bibel, ich laufe nicht in einer vor gefestigten Spur und somit Jesus hinterher. Ich kann nicht meine Motivation aus dieser Gemeinde mit Gott und entsprechend Gleichgesinnten schöpfen. Ich empfinde dies als ein Grosses Defizit und intuitiv hoffe ich da auf eine gewisse Grundwärme zu stoßen in der Herde. Frag mich, ob dies nun eher die Angst vor dem allein sein ist?

Ich rate dir, zuerst nach Gott zu suchen, nach einer Begegnung mit ihm und/oder Jesus Christus. Er wartet schon darauf. Lies in der Bibel, fang vllt. beim Johannesevangelium an, und gehe in die Stille. Du wirst dort merken, dass du nicht allein bist.
Er zeigt dir eine Gemende. Dort wird es auch Probleme geben, weil sie aus Menschen besteht. Diese werden nicht nicht die Überhand gewinnen, wenn man nicht von einer Gemeinde nur konsumieren, etwas haben, will, sondern sich auch selbst einbringt, anderen etwas gibt.

LG und einen schönen Sonntag - OpaStefan

opastefan antworten
6 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Hi, darf ich was einwenden?

Das johannesevangelium halte ich eher was für einen der schon Christ ist. Es ist, für mich damals schon komplex gewesen.

Ich halte Matthäus und Lukas für besser als Einstieg.

Oder?

Max

Anonymous antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 968

Hallo Max,
wichtig ist, dass sich Gott und Jesus in der Bibel finden lässt. Gott hat sich uns schriftlich, durch das Wort, mitgeteilt und sich damit verbindlich festgelegt.

Veröffentlicht von: @meriadoc

Oder?

Der Einstieg ist für den einen hier und für den anderen dort. Während Matthäus der jüdische Messias und Lukas die geschichtlichen Tatsachen wichtig sind, ist es bei Johannes die Bedeutung des Gottessohns für alle Menschen.
Gerade für Menschen mit evtl. muslimischen Migrationshintergrund ist es das eigentlich Neue, dass Gott einen Sohn hat, dass Gott ein Vater ist, der jeden Menchen liebt und Sünden ohne Vorbedingungen vergibt. Um das ist zu vermitteln, ist mMn das Johannesevangelium am besten geignet.

LG und einen schönen Sonntag - OpaStefan

opastefan antworten
chubzi
 chubzi
(@chubzi)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 1287
Veröffentlicht von: @opastefan

Ich habe den Eindruck, dass du das Christsein mit Gemeindeleben gleichsetzt und deshalb von dort zuviel erwartest und entspr. enttäuscht bist.

Ich rate dir, zuerst nach Gott zu suchen, nach einer Begegnung mit ihm und/oder Jesus Christus.

Das erste Bild das sich für mich von Jo ergibt ist jenes eines Christen der immer wieder in einer Diaspora lebt / lebte. Aus seiner Jugendzeit ist ihm noch ein Gemeindeleben in Erinnerung. Dies fehlt ihm. er erinnert mich auch an "Heute hier morgen dort bin kaum da muß ich fort .... manchmal träume ich schwer und dann denk ich es wär .... ". Ich hoffe die Älteren kennen das Lied von Hannes Wader.

Es ist nur mein Eindruck.

chubzi

chubzi antworten
J-955
 J-955
(@j-955)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 15

Hallo, vielen Dank für eure Beiträge. Es ist auch schön diese ermutigenden Beiträge zu lesen.
Gemeindeleben gehört sicherlich für mich dazu. Wenn ich etwas darüber nachdenke, dann kann es schon sein OpaStefan.

Mir fällt auf, das eine Gemeinde ein Forum sein kann. Daher kam so spontan dieser erste Beitrag. Es ist immerhin ein erster Versuch, mich in diese Richtung zu öffnen.

Ich werde in der nächsten Zeit immer wieder in dem Forum rumschmökern. In die Stille gehen ist gut. Mir bleibt in der Hinsicht nicht viel mehr über im Moment. Ich vertraue mich gerne in meine Bücher und lese gerne. Ein Tagebuch hilft mir, meine Welt um mich herum zu reflektieren.

Wir wohnen im südlichen Teil von bw, an den Ausläufern vom Schwarzwald und bei den Menschen 40+ um mich herum existiert dieses kirchliche Leben so nicht. Welche Formen von Gemeinde gäbe es da noch? Ich habe das Gefühl, das es in städtischen Gebieten leichter ist die passende Gemeinde zu finden als hier auf dem Land, wo hauptsächlich nur noch die älteren Menschen zur Kirche gegen.
Viele Grüße,jo

j-955 antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Im Schwarzwald gibt es einige Gemeinden. Auf der Homepage der Freien evangelischen Gemeinde gibt es einen Gemeindefinder. Einfach die Postleitzahl eingeben, dann werden dir Gemeinden in deiner Umgebung angezeigt.
https://feg.de/gemeinden/

In Altensteig gibt es ein großes Gemeindezentrum. Ich weiß nur gerade nicht, wie die Gemeinde dort heißt.

herbstrose antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15289
Veröffentlicht von: @j-955

Wir wohnen im südlichen Teil von bw, an den Ausläufern vom Schwarzwald

Hilf mir mal bitte mit der Geografie ... wie weit ist es von Dir bis nach Freudenstadt?

neubaugoere antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hi,

ich kann dich sehr gut verstehen. Ich habe zwar keinen Migrationshintergrund und bin nicht christlich geprägt. War in der ekd angemeldet, getauft und konfirmiert. Auch eine christliche Jugendgruppe besucht. Aber ich kam nicht näher ran.

Vor knapp 23 Jahren musste ich ins Krankenhaus und befand mich nebenher auch in einer Sinn- und Lebenskrise. Beschäftigte mich mit Esoterik. Sprach mit eu er Lernkrankenschwester aus Serbien und sie erz. mir von Jesus. Da machte ich erst mal mich zu. Aber ich spürte, sie hat was was ich nicht habe. Frieden und Liebe und Freundlichkeit.

Also redete ich weiter. Später besuchte ich ihre Gemeinde. Lernte Menschen kennen und saugte die Predigten in mich auf. Monate später nahm ich in meiner Wohnung Jesus an.

Seitdem veränderte sich mein Leben komplett. Mit Höhen aber auch mit Tiefen und ich erlebte Niederlagen... aber unheimlich viel Trost und Ermutigung.

Ich denke, Gott wird dich, sofern es dir echt am Herzen liegt, führen und leiten wollen. Er liebt dich und will dir leben schenken. Aber man muss auch mit seinen Ängsten umgehen können und Mut haben auf Menschen zuzugehen. Mach dich vorurteilsfrei auf die Suche nach Gemeinschaft. Das kann eine Kirche sein, oder eine Gemeinde. Gott hat immer einen guten Plan. Wichtig ist, das du anfängst die evangelien zu lesen. Fang an mit Matthäus, Lukas. Das johannesevangelium ist eher was für schon gewordene Christen und daher etwas komplexer.

Wichtiger aber ist, das begreifst das Jesus beziehungsorientiert ist. Das heißt, er sehnst sich nach dir. Wage es! Es lohnt sich. Verstell dich nicht. Das erschreckende manchmal ist, dass er dich durch und durch kennt und weiß was Sache ist. Das kann zum Vorteil werden...oft auch verwirrend. Aber er ist gut!

Ich wünsche dir viel Kraft und Mut.

Vielleicht helfen dir auch gute Predigten. Viele Gemeinden bieten diese auf Webseiten an.

VG, Gottes Segen und Liebe!

Max

Anonymous antworten


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