'Ne Frage um Sex (und Unzucht)
Hi! Als junger Mann ist Sexualität offensichtlich eine Sache für mich. Allerdings möchte ich das Beste bekommen, was Gott und der Himmel ist. Also habe ich seit jeher meine Gedanken gezügelt, auch wenn zugegeben nicht perfekt. Nun!
Ich möchte schauen in wie fern das überhaupt nötig war und weiterhin ist. Dafür der folgende Text, er ist das was ich aus dem schließen konnte, was sonst so gesagt wurde... Ob er nun falsch oder richtig ist, beides kann ich zum Vorteil nutzen. Allerdings nur mit Gewissheit! Also, hier ist meine Bitte um Hilfe, ich bin in keiner Gemeinde oder Sonstiges als dass ich da fragen könnte.
Grundlage ist die Definition von Hurerei als ein sexueller Akt mit jemanden, mit dem man nicht verheiratet ist, also außerhalb der Ehe. Meines Wissens ist das auch die Ursprungsbedeutung des Wortes, die bis heute in Bibeln verwendet wird.
Also:
Sünde ist biblisch auch das Ausüben einer Sünde im Herzen; das Böse aus dem Inneren macht uns unrein [z.B. Markus 7:20-23]. Das Denken ist nach der Bibel im Herzen lokalisiert [z.B. Matthaeus 9:4]. Wenn man also in Gedanken sündigt, ist dies ebenfalls eine Sünde. Jedes Vorstellen eines sexuellen Aktes mit jemanden, mit dem man nicht (tatsächlich momentan) in der Ehe ist, ist also Sünde, da es per Definition Hurerei ist, nur eben im Denken bzw. im Herzen. Sollte Selbstbefriedigung und der Konsum pornographischen Inhaltes ein sexuelles Bild in dem eigenem Kopf freischalten (Spezifikation und Genauigkeit des Ausmalens macht diesbezüglich keinen Unterschied), ist es also Sünde, nur im Herzen. Man verarbeitet solche Bilder aber bei dem Konsum zwangsweise, es ist eben die daraus folgende Erregung die Hurerei im Herzen ausmacht.
Der Samenerguss ohne solcherlei Gedanken ist keine Sünde, doch ist das auch keine Selbstbefriedigung und nicht das, was bei dem Pornographie-Konsum geschieht, und passiert sowieso mindestens einmal in der Entwicklung.
Dass sich Ehebruch laut der Bibel auf das Brechen des Prinzips der Ehe statt der tatsächlich bereits geschlossenen Ehe bezieht lässt sich für mich nicht einsehen. Es ist sogar als höchst unwahrscheinlich einzustufen.
1. Es wurde niemals ein anderes Wort als das verwendet, das für das Brechen der Ehe im bekannten Zusammenhang, welches Ehebruch erst möglich macht, wenn man verheiratet ist, genutzt wurde und immer noch wird.
2. Es wurde niemals eine Veränderung des bekannten Verständnisses (z.B. durch den Zusammenhang) auch nur angedeutet. Zum Beispiel ist Matthäus 5, 28 ("Ich aber sage euch: jeder der nach einem Weibe sieht in Lüsternheit, hat schon die Ehe mit ihr gebrochen in seinem Herze[n]" - Textbibel 1988) direkt nach Matthäus 5,27 ("Ihr habt gehört: es ist gesagt: du sollst nicht ehebrechen." - Textbibel 1988) gekommen, was sich auf dem damals Bekannten, also das alte Testament, bezieht. Dieses alttestamentliche Verständnis enthielt nie das Brechen des Prinzips der Ehe sondern nur der Ehe selbst und Matthäus 5, 28 gibt dieses Element auch nicht hinzu. Es gibt sehr wohl aber das Element (als nun-bekanntgegeben) hinzu, dass lüsternes Anschauen einer anderen Person als den (vorhandenen) Ehepartner schon Sünde ist.
3. Wenn Unzucht detaillierter in der Bibel betrachtet wird, werden Elemente abgesondert aufgezählt, die den Bereich des Brechens des Prinzips der Ehe umfassen. Z.B. Wird Ehebruch und Hurerei abgetrennt voneinander als Elemente von Unzucht aufgezählt, wobei Hurerei der sexuelle Akt von Leuten ist, die nicht miteinander verheiratet sind. Niemals wird davon gesprochen dass Hurerei eine Teilmenge von Ehebruch ist, ganz im Gegenteil, sie werden bei Auflistungen mit "und" bzw. "oder" abgetrennt, wodurch eine Differenz im Verständnis ausgedrückt wird, die mehr umfasst als dass das Eine bloß das weniger Umfassende des Anderen ist.
Da alle Elemente, die durch das Brechen des Prinzips der Ehe als Sünde zu verstehen sind, auch noch mit dem Verständnis von Ehebruch als das Brechen einer tatsächlich vorhandenen Ehe als Sünde zu klassifizieren sind (nur jetzt unter anderem Namen, z.B. Hurerei), macht diese Differenzierung scheinbar keinen Unterschied. Doch gibt es sehr wohl eine Differenz: Matthäus 5, 28 ("Ich aber sage euch: jeder der nach einem Weibe sieht in Lüsternheit, hat schon die Ehe mit ihr gebrochen in seinem Herze[n]" - Textbibel 1988), in Bezug auf Ehebruch durch den Vorgängervers. Lüsternes Anschauen von einer Person, die unverheiratet ist, gegenüber einer anderen Person, die auch unverheiratet ist, fällt nun je nach Definition von Lüsternheit nicht mehr unter dieses Gebot. Lüsternheit darf nun nicht Element der Hurerei sein, was im Folgendem genauer betrachtet wird.
Das überhaupt vorhandene Verlangen, sexuell nicht ausgemalt, auch nach einer spezifischen Person, wird in der Bibel nicht als Sünde bezeichnet, sollten beide unverheiratet sein. Erst wenn es ein "unzüchtiges Verlangen" ist. Wo liegt die Differenz? Es ist das Vorstellen irgendeines sexuellen Aktes mit einem Gegenüber, das nicht die Person ist, mit der man verheiratet ist, denn das ist Hurerei bloß Gedanklich, also eine im Herzen lokalisierte Sünde.
Also: Das Denken von einer unverheirateten Person als (sexuell) Attraktiv ist keine Sünde, ist man selbst unverheiratet. Es wird zur Sünde wenn irgendetwas weiteres gedanklich angestellt wird, irgendetwas sexuell Erregendes. Jegliche Form der gedanklichen sexuellen Tat, des Ausziehens, der erregenden Bewegungen usw. ist Hurerei im Herzen.
Doch das reine Wissen um jemand Unverheiratetes als sexuell attraktiv, auch bildlich, ist man selbst unverheiratet, ist keine Sünde, sollte keine Form irgendeines Aktes oder sexuellen Verhaltens darauf übertragen werden, weder gedanklich noch physisch, da standartmäßig etwas solange nicht als Sünde angesehen wird bis etwas als solches (aus der Bibel heraus) erschlossen wird, außerdem wäre es dann unlogisch dass Sexualität überhaupt natürlich entsteht und nichts ist, das erst nach der Ehe als Verlangen vorherrscht. 'Eine gewisse Motivation auf die Ehe soll sie entsprechend davor schon geben.' ~ Meine Behauptung
Sexuell unzüchtige Gedanken, das Vorstellen irgendeiner sexuellen Tätigkeit mit einer anderen Person als die, mit der man verheiratet ist, und ihre physischen Manifestierungen sind Sünde: Hurerei im Herzen oder in der Tat (zusätzlich zum Herzen). Ehebruch wird es, wenn man sich in der Ehe befindet. Die Verschärfung der Ehe durch Matthäus 5, 28 ist, dass man das Denken an einer anderen Person als den Ehepartner als sexuell attraktiv, selbst ohne bildliche Weiterkreation, schon Sünde ist.
Die gedankliche Automatisierung der Entwicklung des Attraktiv-Findens einer Person in einem Vorstellen des Ausziehens / eines sexuellen Aktes ist die Folge schlechter Erziehung und fehlender Überzeugung. Durch Pornographie-Konsum installiert sich noch eine zweite Automatisierung, nun physisch: Hin der Selbstbefriedigung. Erst dann ist eine Abstinenz davon potentiell schmerzhaft. Sollte keine solche Automatisierung vorhanden sein ist das Negative eines (auf Sexualität bezogen) reinen Lebens bloß das Fehlen des Glücks hinreichend des irdischen Wohls, deren Rechtfertigung durch die Ewigkeit besteht. Der Aufbau himmlischer und ewiger Schätze, die dem übertreffen, was man für dem Herrn aufgibt, die Beziehung zu Christi und das Rettungspotential für andere ist diese Rechtfertigung.
Fragwürdiges:
- Ist das in der Ehe abgesprochene Konsumieren sexuell anregendes Material, das allerdings den Ehepartner zeigt, Sünde?
- Sexuelle Gedanken an dem / der Verlobten, ohne dass diese sich physisch manifestieren. Solcherlei Gedanken führen zwar zur Versuchung des Auslebens dieser Gedanken, welches aber durch die Eheschließung sowieso gegeben werden sollte und bis zu dieser Zeitspanne aufgeschoben werden kann. Ist das schon Sünde? Was ist die Verlobung im metaphysischen Sinne als Verbindung zweier Seelen? Welche Elemente der Ehe sind bezüglich der gedanklichen Gestattung eines Aktes bereits in der Verlobung als keine Hurerei gegeben?
- Wenn der sexuelle Akt mit einem anderen Menschen als den Ehepartner und auch schon das Denken daran Sünde ist, aber nicht der Höhepunkt selbst, lässt sich eine maschinelle Lösung zum Auslösen des Höhepunktes ohne Gedankenerzeugung finden. Das klingt nicht gerade nach Gottes Willen, aber wo ist der biblische Widerspruch gegeben?
Danke soweit