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Psychotherapie > alles gut? alles schlecht?


Anonymous
 Anonymous
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hallo!

ich habe da auch so meine Erfahrungen gemacht...

sicherlich ist es nicht schlecht, jemanden "neutrales" zu haben zum reden...

inzwischen müsste es aber für mich keine weltliche Therapeutin mehr sein!

seit dem ich die Therapie beendet habe ist etwa 1 Jahr vergangen und derzeit beschäftigen mich da einige Themen wieder aus der Zeit, was wahrscheinlich mit meiner Herkunftsfamilie zu tun hat und ich derzeit Ahnenforschung "betreibe"...

Themen / Aussagen waren:

- Gott solle sich um wichtigere Dinge kümmern als um Sexualität
- Therapeutin hatte den Eindruck, ich sei homosexuell weil ich mich soviel damit befassen würde...
- hätte ein strenges Gottesbild
- wenn wir religiöses wörtlich nehmen kommen wir in Schwierigkeiten
- Gott könne sich nicht um tausende Menschen gleichzeitig kümmern
- sei narzisstisch
- was das böse für mich sei....

wie soll ich damit umgehen jetzt?

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6 Antworten
Tagesschimmer
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Egal ob gut oder schlecht, sicher nicht "alles". Auch weltliche Therapeuten können sehr respektvoll mit dem Glauben umgehen. Es ist nicht nötig, absolute und abwertende Aussagen gegenüber Gott in einer Therapie zu machen.

Meine Erfahrung ist aber auch, dass es hier bei vielen Therapeuten zu sehr ans Eingemachte bei ihnen selbst geht. Es gibt Therapeuten, die ihr Gottesbild nicht geklärt haben, sondern eine bequeme, gängige Haltung eingenommen haben. Dass du so eine Person erwischt hast, dafür spricht der Narzissmusvorwurf. Das geht zu weit. Komisch auch die Aussage, Gott könne sich nicht um tausende Menschen gleichzeitig kümmern. Fast, als würde sie durchaus ein Gottesbild haben, nur nicht die Freiheit, es in Frage zu stellen.

Andere Aussagen mögen in einem speziellen Zusammenhang und mit etwas anderen Worten durchaus ok sein. Es ist ja schließlich schon ein Jahr her. Manchmal wird etwas als Vermutung geäußert oder aus der ich-Perspektive und schon kann es eine interessante Anregung sein. Es mag auch sein, dass sie dich konfrontieren wollte, um zu sehen, wie du in Stresssituationen reagierst.

Wichtig ist, ob man trotzdem eine vertrauensvolle Beziehung haben kann und eine Regelung findet, wie man mit unterschiedlichen Weltanschauungen umgehen will. So einen Therapeuten zu finden ist schon schwer genug. Wenn das Therapieziel z.B. eine Stabilisierung nach einer Phase ist, die den Klienten aus der Bahn geworfen hat, kann das sehr gut funktionieren.

Liegen allerdings die Ursachen für die Beieinträchtigungen tatsächlich in einer falschen Auslebung des Glaubenslebens (z.B. in einem zu strengen christlichen Elternhaus), dann würde ich versuchen, jemanden zu finden, der besser Differenzieren kann.

Nachtrag vom 07.05.2019 1502
wie soll ich damit umgehen jetzt?
Schau einfach, welche Fragen jetzt wirklich wichtig für dich sind. Die haben Priorität. Die Therapeutin soll für sich selber sorgen.

tagesschimmer antworten


Anonymous
 Anonymous
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liebe anonym,

lasse dir deinen Glauben nicht ausreden. Als Mensch der selbst psychisch krank ist weiß ich, der Glaube an Gott, die Liebe Gottes ist die beste Therapie.

Gott liebt dich von Herzen, damit du dich wieder selbst annehmen und lieben kannst. Und das du aus dieser Liebe wieder andere Menschen lieben kannst.

Das du die Kraft findest, Menschen die dir weh getan haben, dich verletzt, zu vergeben.

Lasse dir Gott und seine Liebe für dich nicht ausreden. Weder von den Rationalisten, noch von den Resignierten, noch von denen die sagen, sie wären Gottes Liebe nie begegnet, oder Menschen, die den Glauben an die Liebe Gottes verloren haben.

Die Liebe ist ein Phänomen, das zu unserem Menschsein dazu gehört.

Sie ist keine Illussion. Mag die Liebe tief verschüttet, oder wenig entwickelt sein. Die Liebe Gottes ist da und möchte dir helfen.

liebe Grüße an dich

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Anonymous
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Eine Lösung könnte sein, mit einem anderen Therapeuten nochmal die neu aufgekommenen Fragen zu bearbeiten (wenn es dich so sehr beschäftigt, dass du da eine Notwendigkeit siehst).

Ich denke es ist normal, dass man mit etwas Abstand viele Dinge neu betrachtet und dass auch eine Therapie manchmal ihre Zeit braucht um zu "wirken" und sich dann neue Frage ergeben können. Man entwickelt sich ja auch (hoffentlich!) weiter durch die Therapie und durch das Leben an sich.

Ob die neuen Fragen so dringlich für dich sind, dass du noch einmal eine richtige Therapie machen willst oder ob es sich doch so sehr auf das Religiöse bezieht, dass du lieber nur ein paar Mal mit einem Seelsorger sprechen möchtest, musst du natürlich selbst entscheiden.

Ich kann von mir nur sagen: jeder Therapeut hat eigene Ansätze und eine eigene Art und dementsprechend bringt einen jeder ein Stück weiter. Aber (damit komme ich zu deinem Titel): alles gut oder alle schlecht ist bei keinem. Ich habe immer irgendwas mitnehmen können, bei einem, bei dem ich nicht über die Probesitzungen raus kam weil es einfach nicht gepasst hat genauso wie bei denen bei denen es dann eine längere Therapie wurde. Es gibt ja auch verschiedene Therapieformen (analytisch/tiefenpsychologisch, Verhaltenstherapie usw.), auch da kann einen in bestimmten Fragestellungen Verschiedenes auf verschiedene Art weiterbringen und es kann sich lohnen noch einen anderen Ansatz auszuprobieren (bei einem anderen Therapeuten und/oder durch eine andere Therapieform).

"Weltliche" Therapeuten erkennt man ja nun auch nicht auf den ersten Blick. Meiner ist z.B. ein ganz normaler Psychotherapeut, ist aber in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen und kann sich deshalb sehr gut einfinden, auch wenn ich nicht weiß inwiefern er das für sein Leben anwendet (ich glaube eher nicht).
Wenn es dir hauptsächlich um diese Themen geht, kannst du ja in den probatorischen Sitzungen rausfinden ob es diesbezüglich passen kann.

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Anonymous
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Kurze Frage vorweg, was für eine Therapie war das? Da gibt es ja diverse Formen. Zudem hat jeder Therapeut seinen eigenen Stil.

Grundsätzlich hast du da einige Ansätze über die du dir Gedanken machen kannst.

Es ist auch absolut ok wenn du dir dazu Rat suchst und nicht alles blind übernimmst.

Vermutlich macht es aber sinn, das eine oder andere für dich selbst zu überdenken.

Ich spreche hier aus eigener Erfahrung wenn ich sage, man muss nicht alles wortwörtlich nehmen. Es geht in manchen Bereichen einfach eher darum gewisse Impulse zum Umdenken zu setzen. In meinem Fall ging es um eine Pflegesituation und meine persönliche Haltung / fehlende Distanz dazu. Da kam das Thema räumliche Trennung auf - das war etwas mit dem ich mich beschäftigte, was aber nie in Stein gemeißelt war. Und auch eben nur ein Gedankenansatz war.

Und so ähnlich ist es da sicherlich auch bei dir. Die Themen/Aussagen die du da ansprichst könnte mit Sicherheit auch von einem gläubigen Therapeuten kommen. Vielleicht nicht in der Form, aber als Ansatz die eigene Haltung zu bestimmten Dingen zu überdenken.

Und kleine Anmerkung: Sei narzistisch wage ich wortwörtlich etwas zu bezweifeln - aber ein Rat der auch mir gegeben wurde: Denken Sie an sich selbst. Nehmen Sie Sich selbst wichtig und nehmen Sie auch das Recht wahr nein zu sagen und für sich selbst etwas zu tun. Denn nur so ist am Ende auch die Energie da, für andere da zu sein.

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Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @anonym-0dca23f91

Kurze Frage vorweg, was für eine Therapie war das? Da gibt es ja diverse Formen. Zudem hat jeder Therapeut seinen eigenen Stil.

es war eine Verhaltenstherapie...

Veröffentlicht von: @anonym-0dca23f91

Ich spreche hier aus eigener Erfahrung wenn ich sage, man muss nicht alles wortwörtlich nehmen. Es geht in manchen Bereichen einfach eher darum gewisse Impulse zum Umdenken zu setzen.

interessanter Punkt... habe ich so noch nicht gesehen...

Veröffentlicht von: @anonym-0dca23f91

Und so ähnlich ist es da sicherlich auch bei dir. Die Themen/Aussagen die du da ansprichst könnte mit Sicherheit auch von einem gläubigen Therapeuten kommen. Vielleicht nicht in der Form, aber als Ansatz die eigene Haltung zu bestimmten Dingen zu überdenken.

ok.

jetzt muss ich nur mal erst jemanden finden...

Veröffentlicht von: @anonym-0dca23f91

Und kleine Anmerkung: Sei narzistisch wage ich wortwörtlich etwas zu bezweifeln - aber ein Rat der auch mir gegeben wurde: Denken Sie an sich selbst. Nehmen Sie Sich selbst wichtig und nehmen Sie auch das Recht wahr nein zu sagen und für sich selbst etwas zu tun. Denn nur so ist am Ende auch die Energie da, für andere da zu sein.

super!!
Guter Tipp!!

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Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hallo Anonym,

Therapeuten sind sehr unterschiedlich. Ich hatte eine Therapeutin, die differenziert mit meinem Glauben umgegangen ist. Ich weiß nicht, ob sie selbst Christ, aber sie hat auch manchmal meinen Glauben angegriffen, wenn sie fand, dass er mir bei bestimmten Dingen weiterhelfen konnte, hat aber auch meinen Glauben hinterfragt, wenn sie Einstellungen problematisch fand.
Meine beste Freundin macht gerade Therapie und hat sich einfach an einen Psychotherapeuten gewandt und sie hatte gleich gemerkt, dass er sehr sensivel mit ihrem Glauben umgeht und dass er wirklich Ahnung davon hat. Nach vielen Stunden hat er sich auch geautet und erzählt welchen christlichen Hintergrund er hat und das obwohl er ein analytischer Psychotherapeut ist. Ihr hilft er sehr, weil sie aus einem sehr strengen Glaubenshintergrund kommt und er ihr hilft wirklich auch im Glauben einen eigenen Weg zu finden.
Eine andere Freundin von mir mach eine Ausbildung zur Psychotherapie. Von daher wusste ich auch, dass es auch Christen gibt, die Psychotherapie, geben. Es ist aber nicht üblich, dass sie erzählen, ob sie Christ sind oder nicht.

Anonymous antworten


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