War Jesus ein Wohnungsloser?
Ich habe mich lange mit der Frage beschäftigt, ob man Jesus nur als Wohnungsloser wahrhaftig nachfolgen kann.
Wegen der Stellen:
Reichtum und Nachfolge
18 Und es fragte ihn ein Oberer und sprach: Guter Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe? 19 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein. 20 Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!« 21 Er aber sprach: Das habe ich alles gehalten von Jugend auf. 22 Als Jesus das hörte, sprach er zu ihm: Es fehlt dir noch eines. Verkaufe alles, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir nach! 23 Als er das hörte, wurde er traurig; denn er war sehr reich. 24 Da aber Jesus sah, dass er traurig geworden war, sprach er: Wie schwer kommen die Reichen in das Reich Gottes! 25 Denn es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes komme. 26 Da sprachen, die das hörten: Wer kann dann selig werden? 27 Er aber sprach: Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich. (LK, 18, 18-27)
Und:
Geht hin; siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe. 4 Tragt keinen Geldbeutel bei euch, keine Tasche, keine Schuhe, und grüßt niemanden auf der Straße. (LK, 10, 3-4)
Wobei das in unseren Regionen schwierig wird im Winter ohne Schuhe
Und:
Jesus sagt zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege. (Mt 8, 20)
Die Frage, ob man Jesus nur als Wohnungsloser nachfolgen kann, brachte mich zu einem Ehrenamt in der Wohnungslosenhilfe, das ich seit 4 Jahren ausübe. Und zu einem fünftägigen Klosteraufenthalt.
Neben all dem Leid und der Not der Wohnungslosen traf ich dort erstaunlicherweise auf einen wohnungslosen Christen, der nicht raucht und nicht trinkt und seit über 20 Jahren draußen lebt. Er hat seine Wohnung aus Überzeugung aufgegeben und vorher das draußen schlafen auf dem Balkon geübt. Er ist Überzeugungstäter und führt seiner Aussage nach ein Leben und völliger Freiheit. Er bezieht keinerlei staatliche Hilfen sondern lebt von dem, was ihm zufällt. Wie es der Zufall so will hat er an Heiligabend/Weihnachten Geburtstag, was er jedoch lange geheim hielt.
Ich habe meine Antwort auf die Die Frage, ob man Jesus nur als Wohnungsloser nachfolgen kann, gefunden:
1.Korinther 7,20: Ein jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen wurde.
Jedoch sollte ich mir als Christ bewusst machen, dass meine sämtliche Güter vom Herrn kommen, dem Herrn gehören und ich nur Ihr Verwalter bin und ich jederzeit dazu gerufen werden kann, allen Besitz für den Herrn aufzugeben.
Bin ich bereit dazu? Bist du es?
Amen.
LG
Markus
Veröffentlicht von: @markus0916Ich habe mich lange mit der Frage beschäftigt, ob man Jesus nur als Wohnungsloser wahrhaftig nachfolgen kann.
Nein.
Schon zu seinen Lebzeiten hat er ja nicht von allen verlangt, mit ihm durchs Land zu ziehen.
Er hatte ja auch Anhänger, die dem Hohen Rat angehörten - Nikodemus und Josef von Arimathaia - von denen er nicht verlangt hat, ihr ganzes bisheriges Leben aufzugeben.
Veröffentlicht von: @markus0916Ich habe mich lange mit der Frage beschäftigt, ob man Jesus nur als Wohnungsloser wahrhaftig nachfolgen kann.
Nein.
Veröffentlicht von: @markus0916Lk 18,22 Als Jesus das hörte, sprach er zu ihm: Es fehlt dir noch eines. Verkaufe alles, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir nach!
Dein Schatz ist dein Herz. Durch Weggeben der materiellen Güter kann man sich nicht in den Himmel einkaufen.
Im übertragenen Sinne kann man alles Weggeben und das nennst du hier:
Veröffentlicht von: @markus0916Jedoch sollte ich mir als Christ bewusst machen, dass meine sämtliche Güter vom Herrn kommen, dem Herrn gehören und ich nur Ihr Verwalter bin
Was bedeutete es damals, einem Rabbi zu folgen? > man trat in einem Lebens- und Lerngemeinschaft mit diesem Rabbi ein.
Das wird hier ausgedrückt mit der hebräischen Redewendung, die in Vers 29 verwendet wurde: unter das Joch eines Rabbis gehen
Mt 11, 28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. 29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. 30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Jesus war nicht arm.... Sein himmlischer Vater sorgte während seiner speziellen Dienstjahre durch verschiedene Leute so gut für Ihn und seine Jünger, dass er einen Geldverwalter hatte, Judas, und sie so ausreichend versorgt waren, dass Judas noch für sich abzweigen konnte.
Jesus pennte auch nicht unter Brücken. Er hatte Unterkunft bei Freunden und Familien der Jünger.... siehe z.B. in Kapernaum, das Haus des Petrus und sein Hinweis auf die orientalische Gastfreundschaft, als er seine Jünger zu den ersten Diensten aussandte.
Veröffentlicht von: @markus0916Jesus sagt zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege. (Mt 8, 20)
Jesus sagt hier mMn nicht, dass er keine Bleibe habe, sondern dass seines Bleibens auf der Erde als Person nicht auf Dauer ist. Indirekt sagt er ausserdem dem Frager: bleibe an dem Platz, an dem du berufen wurdest. Dort ist dein Dienstbereich in meiner Nachfolge.
Veröffentlicht von: @markus0916Ich habe meine Antwort auf die Die Frage, ob man Jesus nur als Wohnungsloser nachfolgen kann, gefunden:
1.Korinther 7,20: Ein jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen wurde.
Jeder Berufungsdienst ist persönlich auf die Person zugeschnitten. Das bedeutet aber nicht, dass ein Wohnungsloser nun weiterhin auf der Straße leben müsste. Berufung bezieht sich auf Christsein und dann auf den Dienst im Leib Christi, wie er in 1. Kor 12 dargestellt wird. Gott gibt einem jeden seinen Platz im Leib.
lg
Deborah71
Genau so habe ich es auch durchlebt, bis auf den Satz im Korinther mit der Berufung.
Aber ich habe es auch mal durchdacht, alles zu verkaufen.
Doch schon da wurde klar, wie es nicht gemeint sein kann, nämlich dass "Alles" nicht wirklich alles sein kann, man trägt Kleidung und auch da ist es auf Dauer praktischer, mehr als nur das am Leib zu haben.
Viele andere Dinge, vom Bad mit Zahnpasta und Seife, Hygieneartikel besonders für Frauen (...) sind mir ein wichtiger Bestand an Dingen.
Völlig frei? Und dann? In der Bibel steht "wer ohne Obdach ist, den ...", wer sollte denn da helfen und vor allem wie, wenn alle die angesprochen werden mit dem Vers selber obdachlos sind?
Daran merken wir dann schon, dass das von Jesus nicht auf den Befehl oder die Empfehlung zur Obdachlosigkeit für alle Gläubigen zu beziehen sein kann und ist.
Es gibt ein kleines Büchlein, dass beschreibt, wie alles was wir besitzen letztlich - wie Du es ja auch nennst - Gott gehört.
Und dann wird aufgezählt, was alles, und wie man es für seinen Egoismus benutzen kann und wie für Jesus.
Aber heute sage ich: Auch das sind nur Richtlinien für Freiwillige bzw. für wie Du es nennst Berufene.
Je nachdem wie die Lebenssituation ist, kann es schon "Auftrag genug sein", seine Lieben zu versorgen und am Glauben fest zu halten.
Das ist individuell.
Doch bei Vielem nach zu denken, was man wirklich braucht und was nicht, wo man mal verzichtet um dann Spenden zu können, egal ob für das Gemeindehaus das nicht fertig gebaut ist oder Missionare, oder Obdachlosenarbeit oder was auch immer.
Wer soll denn den Armen geben, wie Jesus es sagt, wenn alle selber arm leben - und das "auch noch" freiwillig, während andere notvoll ungewollt manchmal sogar samt Familie mit mal auf der Straße sitzen?
Bereit, mit meinen Kindern auf der Straße zu leben, bei Wind und Wetter, bei dem ganzen Regen der letzten Tage, mit Schulsachen und Spielzeug und Kleidung und Stofftieren und der Sehnsucht nach Bett und Wärme?
Warum sollte ER mich dazu berufen, das meinen Kindern anzutun?
Wie soll das denn gehen?
Uns dazu berufen besser gesagt, mein Mann hätte da ja auch noch "etwas mitzureden" (etwas Entscheidendes, gut dass er nicht "so drauf ist", er malocht jeden Tag dafür, dass wir es nicht müssen!).
Gedanken dazu von
Karibu
Nachtrag vom 31.01.2020 1026
außerdem würde das Jugendamt
erstens schnellstens für eine Unterbringung sorgen
und uns ansonsten zweitens zumindest das noch unmündige Kind wegnehmen, wenn wir so drauf wären.
..
Jesus sagt zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege. (Mt 8, 20)
Traditionell wird angenommen, dass Jesus als Wanderprediger kein Zuhause hatte und in Kapernaum dann bei Petrus "gewohnt" hat.
Allerdings ist nach Mk und Mt auch gut anzunehmen, dass er ein eigenes Haus in Kapernaum besaß.
Einen ersten Hinweis bietet zb Mt 4,12f:
"Als er aber gehört hatte, dass Johannes überliefert worden war, ging er weg nach Galiläa; 13 und er verließ Nazareth und kam und wohnte in Kapernaum, das am See liegt."
Da kannte er Petrus noch nicht.
jep...seine Mutter und seine Geschwister haben ja auch irgendwo gewohnt...
jep...seine Mutter und seine Geschwister haben ja auch irgendwo gewohnt...
Nach Mk 3 konnten die aber nicht gut miteinander.
Ja, so ne Sinnkrise von Maria...
Abnabelungsprozess.
*lol* gut beschrieben 😀 😀
Ich wart schon auf Schelte von Panki 😈
😎
Max
Veröffentlicht von: @billy-shearsNach Mk 3 konnten die aber nicht gut miteinander.
Kann ich dem so nicht entnehmen.
Dass ich als erwachsener Mensch meine eigenen Vorstellunge davon habe, wie ich leben möchte und nicht mehr meinen Eltern gehorche, dass ich mich von meiner Familie abnabele und nicht mehr mit ihr zusammen leben will, das muss ja nicht heißen, dass ich sie nicht liebe.
Das Jesus seine Familie nicht liebt ist ja Sonnenklar.
Und doch musste Maria ihn loslassen und erfuhr es auch so ziemlich deutlich. Jede Mutter wäre sicherlich gekränkt.
Auch Maria braucht Erlösung, sie hat es nicht kapiert und seine Brüder schon eh nicht.
Max
Nachtrag vom 31.01.2020 1935
Ich Doofffi! Das Jesus seine Familie liebt ist ja Sonnenklar.
So war es gemeint.
Veröffentlicht von: @meriadocDas Jesus seine Familie nicht liebt ist ja Sonnenklar.
Ich glaube nun aber doch, das meinst Du anders, oder?
Huch,......ja,
Danke.....Sorry!
Max
Kann ich dem so nicht entnehmen.
Mk 3,21 „Und als seine Angehörigen es hörten, gingen sie los, um ihn zu greifen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.“
Drastischer könnte man‘s in antiker Zeit kaum formulieren.
Heute würde man sagen
Er ist nicht ganz dicht im Kopf.
M.
Eine weitere Stelle dazu ist Joh 1,38f.
"38 Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, sagte er zu ihnen: Was sucht ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister - , wo wohnst du? 39 Er sagte zu ihnen: Kommt und seht! Da kamen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm;"
"Sie" waren Andreas und ein anderer Jünger Johannes des Täufers. Petrus lernt Jesus erst kurz danach kennen (Vers 42).
Meister - , wo wohnst du?
In der griechischen Vorlage steht „bleiben, aufhalten“, nicht wohnen.
Delitzsch übersetzt mit luwn und in der Form Hiphil Bedeutung 1b
לוּן luwn to stop, to stay permanently, to be obstinate
Notes Strongs #3885: Verb;
or לִין [liyn]; a primitive root;
Meaning: 1) to lodge, stop over, pass the night, abide
1a) (Qal)
1a1) to lodge, pass the night
1a2) to abide, remain (fig.)
1b) (Hiphil) to cause to rest or lodge
Nachtrag vom 31.01.2020 2000
Könnte es sein, das sie nach seinem Schulungsort fragen im Sinne von "Rabbi, wo sind deine Schul- und Wohnräume?"
oder ist das zu frei interpretiert?
Das übliche Wort für wohnen ist jedenfalls nicht verwendet.
Delitzsch übersetzt mit luwn und in der Form Hiphil Bedeutung 1b
Delitzsch übersieht, dass die Originalsprache des EvJoh griechisch ist.
Nein, Delitzsch hat sinngemäß ins Hebräische übersetzt, wie zu seiner Zeit die Stelle verstanden wurde. 😊
Hi,
Jesus lief sehr viel herum und immer wieder wurde er sicherlich auch als Gast aufgenommen.
Auch waren finanzielle Mittel da. Sie konnten eine Herberge mieten.
Ansonsten schlief man draußen.
Veröffentlicht von: @markus0916Ich habe mich lange mit der Frage beschäftigt, ob man Jesus nur als Wohnungsloser wahrhaftig nachfolgen kann.
Nö, aber als Nachfolger eventuell bereit sein den Ort zu wechseln.
Man weiß ja nie wo es einem hinzieht.
Jesus möchte in erster Linie, das jeder seiner / einer Arbeit nachgeht und sein Geld verdient und niemanden zu Last fällt.. Nicht rumhängen und denken Daddy im Himmel macht das schon. Da muss man auch manchmal losziehen und da hinziehen wo man Arbeit bekommt. Natürlich es körperlich und seelisch geht.
VG
Max