Überzeugung und Glauben
In dem Buch "Dominion" von Tom Holland bin ich auf die Kontroverse zwischen Donatisten und Katholiken (Caecilianus -ismus) gestoßen. Diese haben sich gegenseitig die Köpfe eingeschlagen haben über die Frage von Mission (Expansion) und Pflege (Introversion). Diese Kontroverse war der Endpunkt für Tom Hollands Kapitel und markierte für ihn den entscheidenen Unterschied zwischen den theologisch-philosophischen Begriffen: Glauben und Überzeugung. Er zog den Schluss, dass Konstantin gelernt hatte: 1. er kann die Kirche nicht kontrollieren 2. Glaubensgrundsätze können die Kirche vereinen und spalten 3. Überzeugungen, wie die über die Natur Christi, bestimmt im Konzil Nicaea, können nicht nur die Kirche einen, sondern auch das ganze politische Geschehen. Konstantin meinte, es ist die richtigen Überzeugungen, anstatt das richtige Ritual, was die orthodoxe Religion ausmacht.
Was denkt ihr dazu? Was meint ihr, ist an den Konzilen und den daraus hervorgehenden Überzeugungen und universellen Einheits - Appellen so anders, als an den Glaubensschwerpunkten einiger Traditionen(im Protestantismus sowie im Katholizismus)? Ich denke da an die Rituale in der katholischen Kirche, die Verehrungen von Symbolen in der Orthodoxen Kirche ezt. vs. die beschlossenen Überzeugungen, die das Christentum bis heute einen und die in mancher Hinsicht über die Jahrhunderte gefestigt wurden (bzw. bestand hielt). Behält Konstantin Recht? Was ist der Unterschied zwischen Glauben und Überzeugung? Würdet ihr sagen, sie sind synonym oder Glauben ist mehr wie Annahme, während Überzeugung eher ein investigieren, Untersuchungschluss andeutet(wozu ich neige)?
LG, brunofragtjesu
Guten Tag,
Ich denke das geht in einander Über. Bzw. man kann die Begrifflichkeiten unterschiedlich Gewichten.
Ich kann zum Beispiel sagen das ich Gläubiger Katholike bin (bin ich auch). Jetzt kann ich sagen, ich bin das aus "Überzeugung" aus den..... und den...diversen Gründen.
Ich kann es aber auch Perspektivisch auf einzelne Aspekte beziehen, auf Theologische Fragen. Zum Beispiel ich bin überzeugt die traditionelle Vorstellung von Ehe ist richtig.
Tendenziell würde ich eher von "Glauben" (bedeutet ursprünglich eher: Vertrauen) sprechen, wenn es vorrangig um ein Gegenüber (Gott) oder im kirchlichen Sinn und eine göttliche Instanz geht.
@brunofragtjesu der Unterschied zwischen Überzeugung und Glaube. . .für mich gehört das zusammen, ich wurde überzeugt und der Glaube ist verändernd gewachsen
Ich weis jetzt nicht ob diese Konzile wirklich statt fanden, hab da von W.Gitt zwar etwas gelesen, fand es aber nicht sooo wichtig.
Zur katholischen Kirche ist es sicher gut, sich zu informieren was biblisch ist und was eher nicht, aber so oderso gibt es in allen untrschiedlichen Gemeinden echte Gläubige, echt, weil es anscheinend unechte geben soll, da Gott irgendwann zu manchen sagt:"ich habe euch nie gekannt...usw
Vielleicht hab ich nicht ganz vetstanden worum es dir geht.?
Er zog den Schluss, dass Konstantin gelernt hatte: … 3. Überzeugungen, wie die über die Natur Christi, bestimmt im Konzil Nicaea, können nicht nur die Kirche einen, sondern auch das ganze politische Geschehen.
Ich bezweifle sehr, dass Konstantin das gelernt hatte.
Die Beschlüsse von Nicäa gerieten zunächst etwas in Vergessenheit, u.a. weil Konstantin und seine Nachfolger keine Anhänger davon waren (bestenfalls waren sie an solch komplizierten Theologien desinteressiert). Und Einigkeit haben sie auch nicht erzeugt, noch Jahrhunderte später gab es arianische Christen, die die Beschlüsse ablehnten. Da half es auch nicht, dass die Kaiser der nächsten Dynastie (das Haus Konstantin rottete sich in Machtkämpfen selber aus) das (nicänische) Christentum belebten (Konzil von Konstantinopel) und zur Staatsreligion erklärten. Insbesondere waren die Germanenstämme, die das Christentum annahmen, erst mal alle Arianer - erst die Franken wurden katholisch-orthodox.
Nicäa hat keine Einheit gebracht, sondern nur einen Mehrheitsbeschluss, der nicht von allen anerkannt wurde. Und wo es politisch geeinigt hat, dass muss mir mal jemand erklären.
Was meint ihr, ist an den Konzilen und den daraus hervorgehenden Überzeugungen und universellen Einheits - Appellen so anders
Kommt darauf an, welche Konzilien. Orthodoxe Christen erkennen nur echte ökumenische Konzile an, und nicht das, das die von ihr abgespaltene lateinische Kirche (heute: rkk) als ökumenisches Konzil erklärt hat.
Als evangelischer Christ denke ich sowieso, dass auch Konzilsbeschlüsse an der Bibel geprüft werden müssen. Aber da du Nicäa erwähnt hat: Bei der Frage der Dreieinigkeit weicht jede mir bekannte Alternative zur Trinitätslehre irgendwo von der Bibel ab. Die Trinitätslehre ist eben im Kern eine Systematisierung der biblischen Aussagen zum Thema - da es so eine Systematisierung in der Bibel nicht gibt, geht sie über die Bibel hinaus, aber die einzige Alternative dazu wäre auf eine systematische lehre zu verzichten (oder eben irgendwo der Bibel zu widersprechen). Insofern finde ich die Beschlüsse zur Trinität quasi als notwendiges Übel.