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„Das ist ja nicht so schlimm“, Dankbarkeit versus eigene Bedürfnisse, Ned Flande

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Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Meinem Mann geht es gerade nicht so gut, wegen Behinderung, psychische Erkrankung, körperlicher Erkrankung.
Mir ist kürzlich wieder aufgefallen, dass er nicht undankbar sein will oder auch Angst davor hat sein eigenes Leben abzuwerten, wenn er sagt, dass einige Dinge (Behinderung, psychische Erkrankung, körperliche Probleme) nicht gut findet. Wenn er Andere bittet auf ihn Rücksicht zu nehmen. Da er aber die Anderen nicht bittet, auf ihn Rücksicht zu nehmen, tun sie es auch nicht. Dann sagt er „Ist ja nicht so schlimm, ich habe ja meinen Job, meine Familie. Ich bin stolz darüber, wie ich mein Leben bis jetzt gelebt habe“... das ist auch so, aber trotzdem: können Andere nicht ein bisschen Rücksicht nehmen?
Ich denke er könnte auch mal zugeben, dass ihn einiges traurig macht oder ist das doof für einen Mann, für einen Christen, für einen christlichen Mann?

Antwort
23 Antworten
Tagesschimmer
Beiträge : 1248

Das Verhalten deines Mannes kann ich gut verstehen. Welche Motivation dahinter steckt, weiß ich natürlich nicht.

Ich finde es sehr angenehm, wenn ein Mensch das in den Vordergrund stellt, was ihn dankbar macht. Warum sich nicht mal zurücknehmen? Wird dein Mann denn nie einbezogen, wenn er nicht ausdrücklich darum bittet? Dann sind wahrscheinlich die Beziehungen auch gar nicht so weit gewachsen, dass es leicht fällt zu bitten oder Hilfe anzubieten.

Ich finde ja, dass das um-Hilfe-bitten eine hohe Kunst ist. Manche Menschen können es so gut, dass ihnen fast jeder Wunsch erfüllt wird. Andere bekommen oft eine Ablehnung, obwohl sie wirklich darauf angewiesen sind.

Im Fall deines Mannes gibt es ja noch dich. Empfindest du es nicht als einen wunderschönen Vertrauensbeweis, wenn dein Mann seine verborgenen Gedanken mit dir teilt?

Wenn ich sehe, dass jemand eventuell Hilfe braucht, habe ich oft gleichzeitig den Gedanken, dass ich demjenigen vielleicht zu nahe trete, wenn ich einfach auf ihn zustürze und mache oder ihn ganz direkt frage. Dann suche ich oft den Weg über eine vertraute Person. Ebenso erzähle ich lieber einer vertrauen Person von einem Wunsch, den ich selbst habe und setze mich auch lieber für andere ein als für mich.

Könntest du diese Mittlerrolle nicht für deinen Mann übernehmen? Mit der Zeit würde auf diese Weise auch klar, für wen eine bestimmte Hilfe kein zu großer Aufwand ist und wo dein Mann wirklich gern dabeiwäre. Wenn sich die Sache eingespielt hat, ist es dann leichter, ohne Mittler miteinander zu sprechen.

tagesschimmer antworten


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