Ehebruch
"Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: «Du sollst nicht ehebrechen!» Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen."
Mt 5,27-28
Wie geht Ihr mit dem Gebot um? Kann man(n) das Gebot überhaupt halten? Ich meine, in der heutigen Zeit gibt es so viele Gelegenheiten, eine Frau lüstern anzusehen. begeht man(n) da nicht permanent Ehebruch?
"ihrer zu begehren" ist nicht dasselbe wie "lüstern ansehen", auch wenn es in manchen - vor allem englischen - Bibeln so übersetzt ist.
Jesus bezieht sich hier auf das 10. Gebot, wonach wir nicht begehren sollen, was der Nächste hat, worunter auch dessen Frau aufgeführt ist.
Jesus sagt also nichts anderes, als dass der Ehebruch mit dem Begehren beginnt, nicht mit der vollzogenen Tat.
Nur weil man eine Frau attraktiv findet und bei ihrem Anblick Lust empfindet hat man nicht gleich vor, mit ihr fremdzugehen.
Und es ist keine Sünde, in Versuchung zu geraten.
Ich denke im Gegenteil, wir Männer sind dazu geschaffen und berufen, die Schönheit von Frauen zu genießen, gerne auch lustvoll.
Hallo groesste-liebe,
Das ist aber ein schmaler Grat, auf der einen Seite eine Frau attraktiv finden und lustvoll anzuschauen, auf der anderen Seite sich vorzustellen, mir ihr ins Bett zu gehen.
Schwingt das Zweite nicht im Ersten immer mit?
Veröffentlicht von: @peterpalettiDas ist aber ein schmaler Grat, auf der einen Seite eine Frau attraktiv finden und lustvoll anzuschauen, auf der anderen Seite sich vorzustellen, mir ihr ins Bett zu gehen.
Schwingt das Zweite nicht im Ersten immer mit?
Da Menschen allgemein (Und keineswegs nur Männer) mit diversen Instinkten versehen sind lässt sich dergleichen wohl nicht immer vermeiden... die Frage ist dann nur, ob man diese Gedanken bewusst weiter verfolgt und zulässt, etwa weil man die andere Frau attraktiver findet als die Eigene.
Überspitzt gesagt: Der Unterschied ist etwa, sich vorzustellen dass der Freund oder Ehemann der anderen Frau sicherlich viel Spaß mit ihr im Bett hat (Und man ihm diesen Spaß auch gönnt) - oder ob man gerne selber derjenige wäre, der diesen Spaß geniesst, weil man selber unzufrieden ist.
Denn dann hat man offenbar ein Problem...
Veröffentlicht von: @peterpalettiDas ist aber ein schmaler Grat, auf der einen Seite eine Frau attraktiv finden und lustvoll anzuschauen, auf der anderen Seite sich vorzustellen, mir ihr ins Bett zu gehen.
Ja, das ist ein schmaler Grat. Aber sich auf einem schmalen Grat zu bewegen heißt ja noch nicht, dass man auf jeden Fall abstürzt.
Im Gebirge ist "Trittsicherheit" und "Schwindelfreiheit" gefordert - im Alltag, wenn wir uns auf schmalen Graten befinden ist es eigentlich genauso. Das könnte die Liebe zur eigenen Partnerin sein, die uns vor einem Fehltritt bewahrt. Und es sind unsere (christlichen) Werte und unsere innere Überzeugung, die uns auf dem Weg halten und ein "Abrutschen" verhindern können.
Veröffentlicht von: @peterpalettiSchwingt das Zweite nicht im Ersten immer mit?
nicht unbedingt.
Veröffentlicht von: @peterpalettiDas ist aber ein schmaler Grat, auf der einen Seite eine Frau attraktiv finden und lustvoll anzuschauen, auf der anderen Seite sich vorzustellen, mir ihr ins Bett zu gehen.
Schwingt das Zweite nicht im Ersten immer mit?
Auch diese Vorstellung ist unproblematisch.
Es ist erst dann Ehebruch, wenn Du das auch umsetzen willst.
Veröffentlicht von: @peterpalettiIch aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren,
Das hängt vom Verständnis dieses Satzes ab:
Ich meine - und mein Mann meint das auch 😌 - , dass Jesus unter dem "begehren" nicht versteht, dass ein Mann eine andere Frau "schön und begehrenswert" findet.
Sondern es meint, dass der Mann Schritte einleitet, um dieser fremden Frau begegnen zu können, sie zu sehen, sich mit ihr zu unterhalten, .... um sie für sich zu gewinnen. ... Also: die Handlung ist die Sünde. Und da meint Jesus, ist schon die kleinste (!) Handlung eine Sünde. Da, wo ein Mann auch nur minimal anfängt, sich um eine fremde Frau zu bemühen.
Aber, dass er sie einfach nur toll findet, ist keine Sünde.
Ach so, du meinst, ich muss schon was aktiv tun, um der Frau, die ich begehrenswert finde, näher zu kommen?
Ich habe das immer so verstanden, dass begierlich ansehen, schon der erste Schritt zum Ehebruch ist?
Veröffentlicht von: @peterpalettidu meinst, ich muss schon was aktiv tun, um der Frau, die ich begehrenswert finde, näher zu kommen?
Ja. Jesus ist Jude, denkt hebräisch. Es geht immer um das Tun.
Meine Auslegung passt gut zu anderen Abschnitten der Bergpredigt: Nicht erst, wenn du deinem Bruder einen Knüppel über den Kopf ziehst, tötest du ihn. Sondern: der erste Schritt auf diesem Weg, die erste Handlung, ist bereits das Problem.
Hey,
Veröffentlicht von: @peterpalettiAch so, du meinst, ich muss schon was aktiv tun, um der Frau, die ich begehrenswert finde, näher zu kommen?
Ich habe das immer so verstanden, dass begierlich ansehen, schon der erste Schritt zum Ehebruch ist?
Manchmal, so scheint mir, steckt auch in der deutschen Sprache der Fakt quasi im Detail. Es geht um die Gier, die auch ihre Folgen hat, nämlich das "Handeln", das "Tätigwerden", um eben der Gier in dem be-gier-lich nachzugehen. Und wenn das schon im Kopf stattfindet, dann tät ich es auch als Sünde bezeichnen. In allem anderen gehe ich mit jeddie (und ihrem Mann) mit.
Das Ansehen an sich und "schön finden" ist keine Sünde. Das tun wir auch mit Gemälden und Kindern und und und. Aber das be-GIER-liche Ansehen ist etwas anderes, da schwingt schon ein "haben wollen" mit ...
Lieben Gruß
Veröffentlicht von: @jeddie-xIch meine - und mein Mann meint das auch 😌 - , dass Jesus unter dem "begehren" nicht versteht, dass ein Mann eine andere Frau "schön und begehrenswert" findet.
Sondern es meint, dass der Mann Schritte einleitet, um dieser fremden Frau begegnen zu können, sie zu sehen, sich mit ihr zu unterhalten, .... um sie für sich zu gewinnen.
Nein, das denke ich nicht. Ich denke es geht tatsächlich um die innere Einstellung.
Also um die Unterscheidung: Erkenne ich als Mann, dass diese andere Frau prinzipiell begehrenswert ist - aber ich würde trotzdem meine Ehefrau nicht tauschen wollen.
Oder betrachte ich die andere Frau als begehrenswerter als meine eigene Ehefrau, das heisst ich würde sie meiner eigenen Frau vorziehen, wenn ich die Gelegenheit dazu hätte?
Im letzteren Falle würde das wohl bedeuten, dass in der eigenen Ehe etwas schiefläuft und ich gedanklich bereits auf Abwegen bin... und da gilt es dann einzuschreiten und sich zu fragen, was denn da falsch läuft.
Veröffentlicht von: @lucan-7Nein, das denke ich nicht.
Ich lese vom Kontext der Bergpredigt her.
Vom einzelnen Vers her kann man nicht unterscheiden, was gemeint ist.
Veröffentlicht von: @lucan-7Also um die Unterscheidung: Erkenne ich als Mann, dass diese andere Frau prinzipiell begehrenswert ist - aber ich würde trotzdem meine Ehefrau nicht tauschen wollen.
Aber nun nimm mal an, du würdest deine Frau gern tauschen 😉
Also nicht du, sondern ein beliebiger anderer Mann.
Das sagt nichts Gutes über die Ehe aus.
Aber es ist keine Sünde.
Jesus macht hier keine Eheberatung. Er redet über Sünde.
der oberflächliche Schein soll gewahrt werden...?
Veröffentlicht von: @jeddie-xDas sagt nichts Gutes über die Ehe aus.
Aber es ist keine Sünde.Jesus macht hier keine Eheberatung. Er redet über Sünde.
Das ist mir zu weltfremd und formalistisch.
Jesus sagt also deiner Meinung nach, die Ehe kann ruhig in die Brüche gehen und der Ehemann jeden Abend sehnsüchtig ins Badezimmer der attraktiven Nachbarin starren... so lange er sie nur nicht anspricht ist es keine "Sünde", und damit ist alles formal in Ordnung...?
Ich halte zwar nicht viel davon, die Bibel allzu streng auszulegen... aber mit so einer Auslegung geht doch jeder tiefere Sinn verloren, weil man sich mit dem oberflächlichen Schein zufriedengibt.
Bergpredigt
Veröffentlicht von: @lucan-7Jesus sagt also deiner Meinung nach, die Ehe kann ruhig in die Brüche gehen und der Ehemann jeden Abend sehnsüchtig ins Badezimmer der attraktiven Nachbarin starren... so lange er sie nur nicht anspricht ist es keine "Sünde", und damit ist alles formal in Ordnung...?
Du merkst schon, dass du hier einen Vorgang des Begehrens beschreibst?
@ die, die es interessiert:
In der Bergpredigt geht es in Mt 5,17-48 um die rechte Auslegung des Gesetzes.
Jesus fragt, ab wann eine Tat zur Sünde wird. Das war eine Diskussion im zeitgenössischen Judentum. Wo ist die Grenze zwischen Rechttun und Sünde?
Jesus nimmt als Beispiel (a) den Totschlag, (b) den Ehebruch und (c) das Schwören.
Er argumentiert dreimal damit, dass die Frage nach dem "ab wann" falsch gestellt ist.
Es geht darum, diesen Weg des Unrechttuns gar nicht erst zu betreten. Man tut nicht erst dann Unrecht, wenn man den andern erschlägt, wenn man mit der Frau des andern im Bett liegt, wenn man einen Schwur bricht. Sondern das Unrechttun beginnt bereits vorher.
Die Antwort, wie man es recht macht, gibt Jesus in Mt 5,38-48.
Ja, schon crass. Ich muss selber bekennen das ich mit dem Gebot im Augenblick permanent kollidiere.
Bin sehr unglücklich verheiratet und habe kein sexuelles Interesse mehr an meiner Frau. Eine Schxxxx Situation. Bin nur noch zusammen aus Zwang quasi, ohne eingehen zu wollen hier warum.
So ziemlich jede Frau die mir gefällt finde ich begehrlich. Bei uns in der Arbeit gibt es sehr viele davon. Das wird nicht besser. 😎
Entweder Gott tut ein Wunder indem mir das alles egal ist oder das er Sie ändert, an was ich nicht sehr viel Glaube.
Sonst hilft nur Mittelfristig eine Trennung und hoffen jemand zu finden wo mehr harmonisch ist. Die Situation macht mich fertig es wird nicht besser im Alter
Nachtrag vom 20.02.2020 1940
Der Brillensmilie war ein Tippfehler
hallo,
DU hast diese Frau einmal geheiratet, warum................
Doch jede Frau wird älter, genau wie wir Männer auch älter werden.
Doch indem du bewusst jüngere Frauen anschaust, hilft dir das nicht viel, auch die werden älter.........
Vielleicht kannst du versuchen dich mit deiner lieben Frau einmal offen und ehrlich auszusprechen, vielleicht denkt sie ähnlich wie du.
"Nehmt euch beide wieder so an, wie Christus euch beide angenommen hat, mit euren Eigenarten, guten und nicht so guten Seiten, auch du bist nicht perfekt.
Nehme es an..............nehme dich wieder in Liebe selbst an, und aus der Liebe zu dir selbst, deine Frau................
liebe Grüße,
Frederick
Hi. Danke der Antwort. Warum diese gut gemeinten Ratschläge wohl eher nicht helfen werden, ich gehe heute davon aus zu spät gemerkt zu haben an eine Narzistin gekommen zu sein. Fühle mich wie im Gefängnis.
Das mit dem jungen Frauen ist das ich realisiert habe das dieses Problem mit dem Alter nicht besser wird. Naja.
Liest du die Postings, auf die du antwortest, eigentlich auch durch?
Veröffentlicht von: @peterpalettiWie geht Ihr mit dem Gebot um? Kann man(n) das Gebot überhaupt halten? Ich meine, in der heutigen Zeit gibt es so viele Gelegenheiten, eine Frau lüstern anzusehen. begeht man(n) da nicht permanent Ehebruch?
Ja! Einfach wie es Joseph gemacht hat. Die Beine in die Hand nehmen und wegrennen. Das geht auch in den Gedanken. Ist schwer, aber mit Training geht's. Weil sonst sind die Folgen echt problematisch.
M.
Nachtrag vom 20.02.2020 1124
Ich habe Ehebruch begangen und ich spürte das ganz arg. Es war eine sehr leidvolle Zeit. Erst als ich Buße tat ging es mir besser.
Ach so in Gedanken wegrennen, habe ich glatt überlesen, meistens sehe ich attraktive Frauen auf der Straße oder in der U-Bahn und da geht physisches Wegrennen nicht.
Hi,
Veröffentlicht von: @peterpalettiund da geht physisches Wegrennen nicht.
Aber ein "Augen abwenden" zum Beispiel. *erwähn* 😊 aber es geht ja nicht um das "bloße Ansehen" und "schön finden". Es geht um die Gier in der Begierde, dem begierlichen Ansehen ... dem "haben-wollen-Blick", der dann auch eben in eine Tat münden kann, die genauso wenig gut ist wie der Gedanke schon. 😊
Grüßle
Ich kann das nicht so trennen. Wenn ich eine Frau attraktiv finde, stelle ich mir mitunter schon vor, wie es wäre, mit ihr im Bett zu landen. Das heißt aber nicht, dass ich weitere Schritte einleiten würde, um die Vorstellung in die Tat umzusetzen.
Veröffentlicht von: @peterpalettiIch kann das nicht so trennen. Wenn ich eine Frau attraktiv finde, stelle ich mir mitunter schon vor, wie es wäre, mit ihr im Bett zu landen. Das heißt aber nicht, dass ich weitere Schritte einleiten würde, um die Vorstellung in die Tat umzusetzen.
Und genau dann ist es unproblematisch.
Geht mir ähnlich wie ihm, aber irgendwann regts auf das es nicht in echt ist. Diese Gedanken befriedigen letztlich kein bisschen
Hi,
Veröffentlicht von: @peterpalettiIch kann das nicht so trennen. Wenn ich eine Frau attraktiv finde, stelle ich mir mitunter schon vor, wie es wäre, mit ihr im Bett zu landen. Das heißt aber nicht, dass ich weitere Schritte einleiten würde, um die Vorstellung in die Tat umzusetzen.
interessant ...
Wenn ich jemanden "attraktiv" finde, stelle ich mir vor, wie wir streiten, oder wie ich sein Gesicht in meinen Händen halte, ob ich das könnte, wie er aussehen würde, wenn die Nase trieft oder er mit Männergrippe kurz vorm Sterben ist, etc. *lacht* 😉 kleiner Scherz ... das, was das Leben am Ende ausmacht ... vielleicht, weil ich auf langfristige(re) "Vergnügen" stehe 😉 *scherzt* was ist in einem Leben miteinander da schon Sex? 😉 😀 verschwindend gering und nicht tragfähig ...
Ich bin ne Frau, ich glaube, ich habe ein derartiges Problem eher nicht. Sorry, aber es wird sicher ein paar Mannsbuilder geben, die Dir weiterhelfen können ...
Grüßle
hallo,
jede Beziehung zu einer Frau hat etwas mit Sexualität zu tun. Das Problem ist heute nur, wir sind sehr oft mit schönen Frauen umgeben.
Am Arbeitsplatz, Einkaufen, in den ganzen Medien.
Und die lieben Frauen werden heute immer schöner, durch die ganze Kosmetikindustrie. Von dieser Industrie werden wir auch aufgefordert, zu zeigen was wir haben. Wir Christen sind da nicht außen vor, auch vor unseren christlichen Gemeinden macht das nicht halt.
Wir Männer sind von der Schöpfung her auf das optische Sehen erschaffen. Unsere lieben Frauen sind da anders....
Was aber tun? Ich muss mir bewusst werden, das ich als Mann anfällig bin. Ja auch ich schaue mancher Frau hinterher weil ich sie als schön empfinde.
Helfen tut mit der Gedanke, das unsere heutige Welt eine Fassadenwelt ist. Vieles ist übermalt, ...........und dann stelle ich mir manche liebe Frau ungeschminkt vor..........................................,
und das bringt mich wieder in die Wirklichkeit zurück.
Vor meinen beiden Kindern (Mädchen) kenne ich ja diese ganzen Kosmetiktipps, oder wie man sich anziehen muss, um aufzufallen.
Dieses bewusst machen hilft mir, ganz natürlich und offen anderen
Frauen zu begegnen. Und ich denke als Mann, etwas weniger Schminke hätte es auch getan. Nichts gegen schön machen, Cremes usw., aber in Zeiten von alles bio oder so.........................................
Oh ich weiß, diese meine Gedanken können die lieben Frauen nicht so versehen. Aber Gott hat mich als Mann erschaffen, und so fühle und denke ich anders.
Trotzdem, wir dürfen uns als Frau und Mann in Liebe und Achtung annehmen. Achtung von der Einzigartigkeit der Frau, weil ich ja auch als Mann einzigartig von Gott gemacht bin.
Und trotzdem, ich muss als Mann aufpassen, auch mit meinen Gefühlen. In Balance mit meinem Verstand......So versuche ich es zu leben, um zu überleben.
Nein, ich kann jetzt nicht sagen, das ich nie einen Ehebruch begehen würde, denn ich bin auch ein schwacher Mensch, habe auch meine Schattenseiten. ...........
Bin jetzt längere Zeit verheiratet, dank der Gnade Gottes, immer noch mit der gleichen lieben Frau. Und ich hoffe, bete, das es auch so bleibt.
Aber ich kann es verstehen, wenn es ein Mann einmal nicht schafft.
Doch wir leben als Christen alle von der Gnade, von der Versöhnung, Gott sei Dank!
liebe Grüße,
Frederick
Veröffentlicht von: @frederick1jede Beziehung zu einer Frau hat etwas mit Sexualität zu tun. Das Problem ist heute nur, wir sind sehr oft mit schönen Frauen umgeben.
Das finde ich etwas unglücklich formuliert. Aber wenn du meinst, dass Attraktivität grundsätzlich etwas mit Sexualität zu tun hat, dann ist das sicher richtig.
Veröffentlicht von: @frederick1Aber ich kann es verstehen, wenn es ein Mann einmal nicht schafft.
"Verstehen" im Sinne, dass ich die Gründe nachvollziehen kann... vielleicht. "Verstehen" im Sinne, dass ich Verständnis hätte - nein, ich denke nicht.
Fremdgehen ist eine Willensentscheidung... das hat nichts mit "schaffen" zu tun, als wenn man sich furchtbar angestrengt hätte, aber leider am Ende nicht erfolgreich war...
Ehebruch schaffen
Veröffentlicht von: @lucan-7Fremdgehen ist eine Willensentscheidung... das hat nichts mit "schaffen" zu tun, als wenn man sich furchtbar angestrengt hätte, aber leider am Ende nicht erfolgreich war...
Ehebruch muss man(n) auch erst mal schaffen. Ich glaube, es würden noch viel mehr Männer fremdgehen, wenn sie es "schaffen" würden.
lieber Lucan,
wir Männer sind mal so erschaffen, gestrickt, das wir auf Frauen reagieren, auch sexuell. So hat uns Gott unser Schöpfer erschaffen.
Damit es mit uns Menschen weiter geht. Aber er gibt uns auch gute Gebote, wie wir damit leben und umgehen können.
Diese Entscheidung muss jeder Mann für sich selbst treffen.
Für mich sind laufende Trennungen, Scheidungen, wieder heiraten ein riesengroßer Stress, vor dem uns Gott bewahren möchte.
Es liegt an DIR selbst wie du damit umgehst...........
Nehme es locker, nicht so kompliziert, lege nicht jedes Wort auf die Goldwaage, letztendlich kommt es allein auf dich und deine persönliche Einstellung an......................
liebe Grüße,
Frederic
Veröffentlicht von: @frederick1wir Männer sind mal so erschaffen, gestrickt, das wir auf Frauen reagieren, auch sexuell. So hat uns Gott unser Schöpfer erschaffen.
Sicherlich. Aber das sollte nicht als Entschuldigung vorgeschoben werden.
Das Eheversprechen, das gegeben wurde, sollte man auch halten, unbedingt. Und wenn man feststellt, dass die Ehe nicht so funktioniert, wie man sich das vorgestellt hat, dann sollte man zunächst daran arbeiten... und sich dann womöglich ehrlich eingestehen, dass die Ehe keinen Bestand haben kann. Und dann eben die Konsequenzen ziehen und sich scheiden lassen.
Aber eben nicht fremdgehen und den eigenen Sexualtrieb als Rechtfertigung vorschieben. Denn wenn man Zweifel hat, das Eheversprechen unter Umständen möglicherweise nicht halten zu können - dann stimmt da bereits vorher etwas nicht.
hallo Lucan,
natürlich ist fremdgehen für mich auch nicht gut. Nur, als Christ bin ich eben auch nicht perfekt, habe schon viele Fehler in meinem Leben gemacht. Doch Gottes Gnade ist größer.
Selbst bin ich seit 33 Jahren verheiratet, Gott hat mir echt eine gute Frau geschenkt. Trotzdem habe ich mich auch schon nach anderen Frauen umgeschaut. War viele lange Jahre in einer Postfiliale, da standen schon viele schöne Frauen vor mir.................................................................
Das konnte ich aber meiner lieben Frau eingestehen.....
Fremd gegangen bin ich noch nicht.
liebe Grüße,
Frederic
Mein Leben ist Gnade.............................
Wie viele eindeutige Angebote hast du da bekommen?
hallo,
eindeutige Angebote weniger, aber schon zweideutige, das habe ich gespürt...
Wir leben in einem Land wo die Versuchungen schon größer sind. Jesus sagt, ich soll mir keine Schätze auf Erden schaffen. Leider hat sich da bei mir schon einiges angesammelt...Die muss ich auch einmal los lassen.....
liebe Grüße,
Freederick
Veröffentlicht von: @frederick1Wir leben in einem Land wo die Versuchungen schon größer sind.
Größer als wo?
hallo,
größer als in ärmeren Länder............wo du nicht alles sofort und gleich haben kannst..............................
liebe Grüße,
Frederick
Ziel? Zweck?
Veröffentlicht von: @neubaugoereWenn ich jemanden "attraktiv" finde, stelle ich mir vor, wie wir streiten, oder wie ich sein Gesicht in meinen Händen halte, ob ich das könnte, wie er aussehen würde, wenn die Nase trieft oder er mit Männergrippe kurz vorm Sterben ist, etc. *lacht* 😉 kleiner Scherz ... das, was das Leben am Ende ausmacht ... vielleicht, weil ich auf langfristige(re) "Vergnügen" stehe 😉 *scherzt* was ist in einem Leben miteinander da schon Sex? 😉 😀 verschwindend gering und nicht tragfähig ...
Wieso tust du das?
Veröffentlicht von: @neubaugoereEs geht um die Gier in der Begierde, dem begierlichen Ansehen ...
Darum geht es nicht. Jedenfalls nicht grundsätzlich. Ich habe mal flüchtig in den Grundtext geschaut, und die bekannte luthersche Übersetzung trifft es nicht wirklich.
πρὸς τὸ ἐπιθυμῆσαι αὐτὴν dürfte eher umgekehrt zu verstehen sein. Wer eine Frau wegen des Begehrens ansieht,...
Das unwillkürliche Begehren als Ergebnis des unschuldigen in die Gegend Schauens und dabei eine schöne Frau Erblickens ist hier vermutlich nicht gemeint. Gemeint ist wohl eher das geplante und gewollte lüsterne Anschauen.
Veröffentlicht von: @peterpalettiAch so in Gedanken wegrennen, habe ich glatt überlesen, meistens sehe ich attraktive Frauen auf der Straße oder in der U-Bahn und da geht physisches Wegrennen nicht.
Manchmal stelle ich fest, dass ein Mann attraktiv ist und dass ich ihn anziehend finde. Und er mich auch - das hatte ich erst letzte Woche. ... Aber ich lasse mich nicht auf etwas ein, tausche keine Mailadressen oder Tel.nummern usw.. Ich denke hinterher auch nicht mehr an einen solchen Mann ... Aber attraktiv für mich war er trotzdem - ist doch o.k..
lieber Meriadoc,
ja dann fangen wir an zu trainieren..............................................
oder wir bleiben standhaft "männlich" stehen............
denn da gilt es aufzupassen.................
Make-up und Parfüm sind die chemische Kriegsführung der Frau zur Eroberung des Mannes. Sellers, Peter
liebe Grüße,
Frederic
Wie geht Ihr mit dem Gebot um? Kann man(n) das Gebot überhaupt halten?
Sind wir denn noch zum Halten von Geboten verpflichtet?
"Denn Christus ist des Gesetzes Ende, zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt." (Röm 10,4)
Veröffentlicht von: @billy-shearsSind wir denn noch zum Halten von Geboten verpflichtet?
Ja, ich denke schon, unter dem Gesichtspunkt der Liebe zur eigenen Frau ist Ehebruch nicht so das Richtige für einen Christen.
Ja, ich denke schon,
Dann kennst Du das NT aber schlecht.
unter dem Gesichtspunkt der Liebe zur eigenen Frau ist Ehebruch nicht so das Richtige für einen Christen.
Kommt drauf an was man mit der Ehefrau vereinbart hat.
Veröffentlicht von: @billy-shearsKommt drauf an was man mit der Ehefrau vereinbart hat.
Du meinst eine offene Beziehung ist okay?
Du meinst eine offene Beziehung ist okay?
Ich meine man sollte mit seinem Partner darüber sprechen was okay ist und was nicht. Und darüber ob man fähig ist, gesteckte Grenzen einhalten zu können oder nicht.
Du meinst eine offene Beziehung ist okay?
So weit muß man gar nicht gehen. Es gibt auch Zwischenstufen wie Partnertausch oder Swingerclub.
Das ist ein heißes Pflaster. Beide müssen dem Partner rückhaltlos vertrauen. Und sobald bei einem Eifersucht aufkommt, ist Schluß mit lustig.
Veröffentlicht von: @billy-shearsDann kennst Du das NT aber schlecht.
Fragt sich, ob Du es besser kennst.
Veröffentlicht von: @billy-shearsSind wir denn noch zum Halten von Geboten verpflichtet?
"Denn Christus ist des Gesetzes Ende, zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt." (Röm 10,4)
Paulus sagt eben auch so Sachen wie
Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!
Nicht mehr unter dem Gesetz zu stehen ist eben kein Freibrief zu sündigen, also auch die Ehe zu brechen. Paulus macht an mehreren Stellen klar, was er über Ehebruch denkt, und ich glaube kaum, daß er Deinem "alles ist o.k., solange beide Ehepartner das o.k. finden" zustimmen würde.
Auch unter den Urchristen gab es Leute, die meinten, jetzt alles tun zu dürfen, weil man ja nicht mehr zum Halten von Geboten verpflichtet sei und unter der Gnade stünde. Was Paulus darüber dachte kannst Du hier nachlesen.
Nicht mehr unter dem Gesetz zu stehen ist eben kein Freibrief zu sündigen,
Ja, typische Reaktion. Aber schau dir meinen Beitrag genauer an. Ich denke, nicht mehr unter dem Gesetz zu stehen bedeutet, dass man nicht zum Halten von Geboten verpflichtet ist. Und ich vermute darin wirst Du und jeder der schon mal was von Paulus gehört hat mir zustimmen.
Und mehr habe ich dazu gar nicht gesagt. Kein Wort von einem Freibrief. Aber manche verkraften das wohl nicht, das nicht unbedingt noch zu betonen..
Veröffentlicht von: @billy-shearsIch denke, nicht mehr unter dem Gesetz zu stehen bedeutet, dass man nicht zum Halten von Geboten verpflichtet ist. Und ich vermute darin wirst Du und jeder der schon mal was von Paulus gehört hat mir zustimmen.
Nein. Denn das würde - um mal ein Extrem zu nehmen - auch bedeuten, daß man jemanden umbringen darf, schließlich ist man nicht mehr dem Halten des Gebots "Du sollst nicht töten" verpflichtet. (O.k., man hat dann noch strafrechtliche Konsequenzen zu fürchten, aber das lasse ich mal außen vor und will das jetzt auf den geistlichen Aspekt beschränken).
Wenn man sagt, daß man nicht mehr zum Halten von Geboten verpflichtet ist, ist das m.E. durchaus ein Freibrief. Dann kann man z.B. getrost das Gebot, nicht die Ehe zu brechen, außer Acht lassen. Man ist ja nicht mehr dazu verpflichtet, das Gebot zu halten.
Nur sehe ich das im NT nirgends.
Leider gehst Du auch nicht auf die Bibelstellen ein, auf die ich mich bezogen habe.
Gebote gegen die Menschen verwenden?
Veröffentlicht von: @aleschaDenn das würde - um mal ein Extrem zu nehmen - auch bedeuten, daß man jemanden umbringen darf, schließlich ist man nicht mehr dem Halten des Gebots "Du sollst nicht töten" verpflichtet.
Es gibt aber immer noch das Gebot "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst". Und dieses "Gebot" entstammt einer Herzenshaltung, welche wiederum aus der Nachfolge Jesu resultiert.
Hält man sich daran, dann ergibt sich daraus dass man Gebote so lange hält, wie sie im Sinne der Nächstenliebe sinnvoll erscheinen. Und das kann dann auch bedeuten, dass man andere Menschen tötet... sei es aus Notwehr (weniger kritisch) oder auch auf Verlangen (Sterbehilfe, um Qualen zu beenden, weitaus kritischeres Thema).
Setzt man die Gebote aber noch über die Nächstenliebe, dann verwendet man die Gebote unter Umständen gegen die Menschen - und das ist genau das, was Jesus kritisiert hat.
Richtig.
Aber es ist eben auch nicht so, daß man sich an die Gebote nicht mehr zu halten braucht.
Veröffentlicht von: @aleschaAber es ist eben auch nicht so, daß man sich an die Gebote nicht mehr zu halten braucht.
Wenn man sich an der Nächstenliebe im Sinne Jesu orientiert, dann sind die Gebote schlicht und einfach überflüssig. Man braucht sie weder zu kennen, noch muss man sich daran orientieren.
In der Regel wird es so sein, dass man sich trotzdem daran hält, weil sich die Gebote aus der Nächstenliebe heraus ergeben. Aber sie sind nicht mehr das Maß der Dinge.
Veröffentlicht von: @lucan-7Wenn man sich an der Nächstenliebe im Sinne Jesu orientiert, dann sind die Gebote schlicht und einfach überflüssig. Man braucht sie weder zu kennen, noch muss man sich daran orientieren.
Das setzt voraus, dass der Mensch aus sich selbst heraus weiss, was "Liebe" genau ist. Vielleicht sind ja die Gebote darum wichtig, weil sie helfen, echte Liebe von Pseudo-Liebe zu unterscheiden. Ehebruch könnte sich ja auch durch Liebe legitimieren (ich betrüge meinen Ehepartner aus Liebe zu jemand anderem).
Veröffentlicht von: @moorwacklerDas setzt voraus, dass der Mensch aus sich selbst heraus weiss, was "Liebe" genau ist. Vielleicht sind ja die Gebote darum wichtig, weil sie helfen, echte Liebe von Pseudo-Liebe zu unterscheiden. Ehebruch könnte sich ja auch durch Liebe legitimieren (ich betrüge meinen Ehepartner aus Liebe zu jemand anderem).
Wenn der Mensch das nicht weiss, kann er genau so gut auch die Gebote gegen die Menschen verwenden. Ich denke, das ist ein grundsätzliches Problem - nicht umsonst sprach Paulus ja davon, dass die Liebe die wichtigste Eigenschaft ist. Und ich nehme an, dass auch Jesu Hinweis auf den Heiligen Geist sich auf die "richtige Liebe" bezieht.
Ohne dem ist der ganze Glaube eh nichts wert. Dann kann man sich vielleicht noch an die Gebote halten in der Hoffnung zumindest irgendwas richtig zu machen...
Veröffentlicht von: @lucan-7Wenn der Mensch das nicht weiss, kann er genau so gut auch die Gebote gegen die Menschen verwenden.
Warum, wenn die Gebote gerade dazu da sind, zwischen Pseudo-Liebe, die eigentlich Selbstsucht ist, aber im Mantel der Liebe daher kommt und echter Liebe zu unterscheiden?
Veröffentlicht von: @lucan-7Ich denke, das ist ein grundsätzliches Problem - nicht umsonst sprach Paulus ja davon, dass die Liebe die wichtigste Eigenschaft ist.
Nur sagt Paulus nicht nur, dass Liebe das Höchste ist und fügt dann hinzu: "Und was Liebe ist, wisst ihr ja", sondern er sagt, was Liebe ist und definiert sie:
"Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles."
Vieles, was landläufig "Liebe" genannt wird, besteht den Test dieser Definition kaum.
Veröffentlicht von: @moorwacklerWarum, wenn die Gebote gerade dazu da sind, zwischen Pseudo-Liebe, die eigentlich Selbstsucht ist, aber im Mantel der Liebe daher kommt und echter Liebe zu unterscheiden?
Dafür halte ich die Gebote kaum ausreichend. Sie sind in erster Linie ein Hilfsmittel für solche Menschen, die nicht aus Nächstenliebe handeln... bis hin zum Zwang und der Androhung drastischer Strafen bei Nichteinhaltung in vielen alten Regelungen.
Aber wie Jesus auch am Beispiel der Scheidung erwähnte: Diese Dinge sind für hartherzige Menschen gedacht.
Veröffentlicht von: @moorwacklerNur sagt Paulus nicht nur, dass Liebe das Höchste ist und fügt dann hinzu: "Und was Liebe ist, wisst ihr ja", sondern er sagt, was Liebe ist und definiert sie:
Jemandem, der Liebe nicht kennt, wird auch diese Definition nicht viel nützen.
Veröffentlicht von: @moorwacklerVieles, was landläufig "Liebe" genannt wird, besteht den Test dieser Definition kaum.
Du meinst so etwas wie "käufliche Liebe"? Sicherlich ist Liebe ein dehnbarer Begriff.
Aber Jesus sagt ja auch nicht einfach, dass man ihm nachfolgen soll und gut ist's.
Zunächst muss das Ego sterben, also Selbstsucht, Triebhaftigkeit etc., damit der Mensch von neuem geboren werden kann, indem er sich am Heiligen Geist orientiert.
So zumindest habe ich es verstanden, und für mich ergibt das Sinn.
Wie kann man z.B. das Gebot, die Ehe nicht zu brechen, gegen die Menschen verwenden?
Veröffentlicht von: @aleschaWie kann man z.B. das Gebot, die Ehe nicht zu brechen, gegen die Menschen verwenden?
Zufälligerweise kenne ich da tatsächlich ein reales Beispiel aus meinem ferneren Bekanntenkreis. Ein Ehepaar, das von ihren Familien unter Druck gesetzt wurde, um zu heiraten. Ich kenne die genauen Umstände und die Details nicht, aber anscheinend ist die Sache sehr kompliziert und beide sehen sich nicht in der Lage gegen die Familie aufzubegehren.
So haben sich die Beiden dann arrangiert und halten die Ehe nach aussen hin aufrecht, um der Form Genüge zu tun. Sie pflegen einen freundschaftlichen Umgang miteinander, haben aber Beziehungen ausserhalb ihrer Ehe. Und für beide funktioniert das auf diese Weise. Auch die Partner wissen davon und akzeptieren die Situation.
Wenn sich nun alle auf diese Weise arrangiert haben und zufrieden sind - dann würde man das Gebot, die Ehe nicht zu brechen, in diesem Fall tatsächlich gegen sie verwenden - und gegen die Nächstenliebe.
Lebenslügen hältst Du für einen Akt der Nächstenliebe?
Veröffentlicht von: @aleschaLebenslügen hältst Du für einen Akt der Nächstenliebe?
Soweit ich es mitbekommen habe geht die Lebenslüge von den Familien aus, die einfach nur eine Ehe präsentiert haben wollen, völlig egal ob die nun miteinander glücklich sind oder nicht. Und die beiden haben sich dem gefügt, leben ihr Leben aber dennoch auf ihre Weise.
Das mag natürlich ungewöhnlich sein, aber genau darum geht es ja... wenn das nach Abwägung aller Möglichkeiten für die beiden die beste Lösung darstellt, dann werde ich das nicht in Frage stellen.
Dass ich Ehebruch generell ablehne habe ich hier ja dennoch deutlich gesagt. Aber das schliesst eben nicht aus, dass es besondere Situationen gibt, die man nach anderen Maßstäben beurteilen muss.
Veröffentlicht von: @lucan-7Soweit ich es mitbekommen habe geht die Lebenslüge von den Familien aus, die einfach nur eine Ehe präsentiert haben wollen, völlig egal ob die nun miteinander glücklich sind oder nicht. Und die beiden haben sich dem gefügt, leben ihr Leben aber dennoch auf ihre Weise.
Das Paar macht diese Lüge mit. Und das sehe ich schon als Problem.
Haben die beiden Kinder? Wenn ja, was glaubst Du was das mit denen macht?
Veröffentlicht von: @lucan-7Aber das schliesst eben nicht aus, dass es besondere Situationen gibt, die man nach anderen Maßstäben beurteilen muss.
O.k. Das hier finde ich aber ein schlechtes Beispiel. Ehrlicher ist es, sich zu trennen. Selbst wenn eine Scheidung z.B. aus finanziellen Gründen nicht möglich ist.
Veröffentlicht von: @aleschaDas Paar macht diese Lüge mit. Und das sehe ich schon als Problem.
Haben die beiden Kinder? Wenn ja, was glaubst Du was das mit denen macht?
Klar ist das ein Problem. Aber sie machen das ja nicht aus Bequemlichkeit, sondern aufgrund der familären Situation. im Prinzip wollen auch beide eine Scheidung, das würde aber zu nicht unerheblichen Zerwürfnissen führen, die wohl über das persönliche Schicksal hinaus gehen. Und nein, sie haben keine Kinder.
Veröffentlicht von: @aleschaO.k. Das hier finde ich aber ein schlechtes Beispiel. Ehrlicher ist es, sich zu trennen. Selbst wenn eine Scheidung z.B. aus finanziellen Gründen nicht möglich ist.
Das sollte natürlich der Regelfall sein. Hier ist die Sache aber komplizierter.
Ich will das ja auch weder rechtfertigen noch verallgemeinern... aber es ist ein Beispiel dafür, dass "Ehebruch" auch in Ordnung sein kann, weil sich ja beide einig sind und glückliche Beziehungen leben - aber eben ausserhalb ihrer Ehe.
Veröffentlicht von: @lucan-7an der Nächstenliebe im Sinne Jesu orientiert, dann sind die Gebote schlicht und einfach überflüssig.
Sehe ich nicht so. Denn da gehen ja schon die individuellen Sichtweisen auseinander, was der Nächstenliebe dient und was nicht.
Veröffentlicht von: @tatokalaSehe ich nicht so. Denn da gehen ja schon die individuellen Sichtweisen auseinander, was der Nächstenliebe dient und was nicht.
Das hast du bei den Geboten und generell bei allem Anderen auch. Deshalb ja der Heilige Geist... der allerdings auch nicht so zuverlässig funktioniert wie er sollte.
Ganz genau. Und nun?
Absolute Zustimmung!
Daß ausgerechnet du uns Christen erklären mußt, wie das Evangelium zu verstehen ist....
Veröffentlicht von: @ungehorsamDaß ausgerechnet du uns Christen erklären mußt, wie das Evangelium zu verstehen ist....
Das sei ferne... 😉
Aber es gibt ja durchaus ein, zwei Dinge, die ich mir selber entnommen habe... und dazu stehe ich dann auch.
Aber es gibt ja durchaus ein, zwei Dinge, die ich mir selber entnommen habe... und dazu stehe ich dann auch.
Jetzt stapelst du aber sehr tief.
Mal ganz ehrlich, ich sehe dich sehr dicht am Evangelium dran, dichter als mancher, der sich als "Bibeltreu" bezeichnet. Deine Präsenz hier ist sehr wertvoll. Wir Christen sehen vieles durch die dogmatische Brille, und es gefällt mir, daß das bei dir fehlt.
Ernsthaft?!
Ich mag Lucan, schätze seine Beiträge und ihn als wertvollen User. Ich diskutiere mit ihm entspannter als mit so manchem Christ hier.
Aber dass er näher am Evangelium dran wäre als "so mancher bibeltreuer Christ" hier, beobachte ich hier nicht.
Veröffentlicht von: @tristesseAber dass er näher am Evangelium dran wäre als "so mancher bibeltreuer Christ" hier, beobachte ich hier nicht.
Das dürfte wohl, so wie immer, sehr von der eigenen Auslegung abhängen ob man das so empfindet oder nicht. Und dafür ist es dann auch egal, ob ich selber Christ bin oder nicht.
Mich hat das geärgert.
Nicht weil jemand sagt, du wärst dem Evangelium nah dran. Sondern weil man das ins Verhältnis zu bibeltreuen Christen gesetzt hat.
Ich bin kein bibeltreuer Christ.😊
lg
Tatokala
Um dich ging es primär ja auch nicht
Wenn man sagt, daß man nicht mehr zum Halten von Geboten verpflichtet ist, ist das m.E. durchaus ein Freibrief.
Leider gehst Du auch nicht auf die Bibelstellen ein, auf die ich mich bezogen habe.
Hättest Du Dir die Bibelstelle, auf die Du dich bezogen hast, mal auf der Zunge zergehen lassen, wären alle deine Beiträge überflüssig gewesen:
"Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich." (1Kor 6,12).
Ist für Paulus hier das Halten der Gebote verpflichtend? Ich kann mir nicht vorstellen wie hier jemand sagen könnte "Nein".
Ist das für Paulus ein Freibrief? Ich kann mir auch hier nicht vorstellen wie jemand sagen könnte "Nein".
Worüber regst Du dich und andere hier also auf? Weshalb können Christen die von Gott geschenkte Freiheit nicht ertragen ohne betonen zu müssen, dass Freiheit kein "Freibrief" bedeutet? Das ist mir ein Rätsel.
Ich gehe durchaus davon aus, dass das jeder wissen müsste. Aber vielleicht bin ich da zu gutgläubig..
Veröffentlicht von: @billy-shearsHättest Du Dir die Bibelstelle, auf die Du dich bezogen hast, mal auf der Zunge zergehen lassen, wären alle deine Beiträge überflüssig gewesen:
"Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich." (1Kor 6,12).
Auch die folgenden Sätze gelesen?
Paulus prangert an mehreren Stellen diverse Sünden wie Ehebruch an und sagt klar, daß Ehebrecher das Himmelreich nicht ererben werden? Auch an anderen Stellen wird Ehebruch klar verurteilt, ich stelle sie Dir bei Bedarf gerne zusammen, sollten sie Dir unbekannt sein.
Veröffentlicht von: @billy-shearsWeshalb können Christen die von Gott geschenkte Freiheit nicht ertragen ohne betonen zu müssen, dass Freiheit kein "Freibrief" bedeutet?
Vielleicht haben wir hier ganz einfach eine unterschiedliche Definition von Freiheit.
Veröffentlicht von: @aleschaPaulus prangert an mehreren Stellen diverse Sünden wie Ehebruch an und sagt klar, daß Ehebrecher das Himmelreich nicht ererben werden?
Vielleicht, weil Ehebruch (im allgemeinen) nicht zum Guten dient? Das ist doch der entscheidende Punkt. Ehebruch ist negativ, nicht weil es irgendein Gebot so sagt - sondern weil es nicht gut ist.
Es ist nämlich ein großer Unterschied, ob ich stur ein Gebot befolge, nach dem Motto: "Ist halt so, was soll's." - oder ob ich die Folgen erkenne, und mich so verhalte, dass ich bewusst Dinge vermeide, die ich aufgrund ihrer Folgen als schlecht erkannt habe.
Oberflächlich mag das keinen großen Unterschied machen. Aber hier geht es ja um eine Geisteshaltung, also um das, was im Inneren der Gläubigen vor sich geht.
Veröffentlicht von: @lucan-7Es ist nämlich ein großer Unterschied, ob ich stur ein Gebot befolge, nach dem Motto: "Ist halt so, was soll's." - oder ob ich die Folgen erkenne, und mich so verhalte, dass ich bewusst Dinge vermeide, die ich aufgrund ihrer Folgen als schlecht erkannt habe.
Ich denke, das ist es, was letzten Endes einen erwachsenen Menschen ausmacht (oder ausmachen sollte): das Richtige tun, egal, ob es dafür eine Belohnung gibt - einfach, weil es das Richtige ist.
Und das für falsch Erkannte lassen, auch wenn es keine Strafe gibt, wenn man es tut.
Veröffentlicht von: @suzanne62Ich denke, das ist es, was letzten Endes einen erwachsenen Menschen ausmacht (oder ausmachen sollte): das Richtige tun, egal, ob es dafür eine Belohnung gibt - einfach, weil es das Richtige ist.
Ganz genau. Deshalb sehe ich im Wechsel vom AT zum NT auch ein "Erwachsenwerden" des Glaubens... im AT heisst es einfach nur: "Gehorche, ich weiss, was gut für dich ist!", während es im NT heisst: "Erkenne selbst (mit Hilfe des Heiligen Geistes), was gut und richtig ist - und halte dich dran".
Veröffentlicht von: @lucan-7Ganz genau. Deshalb sehe ich im Wechsel vom AT zum NT auch ein "Erwachsenwerden" des Glaubens... im AT heisst es einfach nur: "Gehorche, ich weiss, was gut für dich ist!", während es im NT heisst: "Erkenne selbst (mit Hilfe des Heiligen Geistes), was gut und richtig ist - und halte dich dran".
Richtig. Ich würde es für's NT noch so formulieren: Übernimm selbst die Verantwortung für dein Handeln, mit Gottes Hilfe!
Es gibt auch Fälle wo man mit menschlichem Ermessen hier dann wohl vor Gott das falsche tun würde. Wo es menschlich eine sehr untergeordnete Rolle spielt kommt es zum Widerspruch
Veröffentlicht von: @aleschaVeröffentlicht von: @aleschaHättest Du Dir die Bibelstelle, auf die Du dich bezogen hast, mal auf der Zunge zergehen lassen, wären alle deine Beiträge überflüssig gewesen:
"Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich." (1Kor 6,12).Auch die folgenden Sätze gelesen?
Aber sicher. Schau dir doch meine Beiträge an!
Du versteifst Dich so sehr darauf, dass das nicht mehr Einhalten müssen der alten Gebote was weiß ich was nicht alles bedeutet, dass Du nicht siehst, dass ich das nirgendwo behauptet habe.
Es bleibt dabei: Christen sind nicht zum Halten der Gebote verpflichtet. Das lehrt Paulus.
Und mehr habe ich nicht dazu gesagt.
Veröffentlicht von: @billy-shearsJa, typische Reaktion.
Was hast Du denn nach Deiner Vorlage erwartet? Die lud ja regelrecht ein zu so einer Reaktion, das war eben provokativ von Dir. 😊
Veröffentlicht von: @billy-shearsSind wir denn noch zum Halten von Geboten verpflichtet?
Die Gebote sollen ein gelingendes Leben des Einzelnen und ein erträgliches Zusammenleben in der Gesellschaft ermöglichen, deshalb bemühe ich mich, sie zu halten.
Den Himmel "verdienen" muss und kann man sich damit nicht - das ist meiner Meinung nach auch nicht ihr Zweck.
Veröffentlicht von: @suzanne62Die Gebote sollen ein gelingendes Leben des Einzelnen und ein erträgliches Zusammenleben in der Gesellschaft ermöglichen, deshalb bemühe ich mich, sie zu halten.
Aber um der Gesellschaft und nicht der Gebote willen... das ist der entscheidende Punkt.
Stellt man fest, dass die Anwendung eines Gebotes den Menschen schadet - wie etwa das Verbot der Scheidung - dann sollte man das an dieser Stelle auch nicht um des Gebotes willen auf Biegen und Brechen halten... denn das wäre ein Verstoß gegen das Gebot der Selbst- und Nächstenliebe.
Das kriegen viele Leute allerdings nicht auf die Reihe... manche gehen so weit, dass sie die Gebote über die Menschen erheben.
Matthäus 19
Über Ehe und Ehescheidung
1 Nachdem Jesus zu Ende gesprochen hatte, verließ er Galiläa und ging nach Süden in die Gegend von Judäa, östlich des Jordan. 2 Eine große Menschenmenge folgte ihm dorthin, und er heilte ihre Kranken. 3 Da kamen einige Pharisäer zu ihm und versuchten, ihm eine Falle zu stellen. Sie fragten ihn: »Darf sich ein Mann aus jedem beliebigen Grund von seiner Frau trennen?« 4 »Wisst ihr nicht, was in der Schrift steht?«, erwiderte Jesus. »Dort steht, dass `der Schöpfer die Menschen als Mann und Frau schuf´. 5 Und es heißt weiter: `Deshalb wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die beiden werden zu einer Einheit.´ 6 Dann sind sie also nicht mehr zwei, sondern eins, und niemand soll sie mehr trennen, denn Gott hat sie zusammengebracht.« 7 »Und warum hat dann Mose gesagt, dass ein Mann seiner Frau einen offiziellen Scheidungsbrief ausstellen und sie dann fortschicken darf?«, fragten sie. 8 Jesus antwortete: »Mose erlaubte die Ehescheidung, weil eure Herzen hart sind, aber ursprünglich war sie nicht Gottes Wille. 9 Und ich sage euch: Ein Mann, der sich von seiner Frau scheiden lässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch - es sei denn, seine Frau war untreu.«..... Darauf hin sagten die Jünger :"dann ist es besser nicht zu heiraten.".... Jesus: " Einige sind für die Ehe nicht gemacht.... Einige sind dafür gemacht.... Was sagt es uns dazu? Ich verstehe es so, vorher drüber nachzudenken oder der Ehebruch ist unausweichlich und man muß mit dem Konsequenzen leben. Und vorallem sind wir keine Richter.
Veröffentlicht von: @lucan-7Aber um der Gesellschaft und nicht der Gebote willen... das ist der entscheidende Punkt.
Jesus hat seinen superfrommen Zeitgenossen einmal erklärt, dass es den Sabbat um des Menschen willen gibt und nicht umgegehrt.
So sehe ich das in bezug auf die anderen Gebote auch.
Unterstellt man, dass Gott sie gegeben hat im sicheren Wissen, dass sowieso niemand sie halten kann und dass es einzig und allein darum geht, allen Menschen klarzumachen, welch elendige Sünder sie doch sind, dann wird ihr ursprünglicher Sinn pervertiert.
Veröffentlicht von: @lucan-7Stellt man fest, dass die Anwendung eines Gebotes den Menschen schadet - wie etwa das Verbot der Scheidung - dann sollte man das an dieser Stelle auch nicht um des Gebotes willen auf Biegen und Brechen halten... denn das wäre ein Verstoß gegen das Gebot der Selbst- und Nächstenliebe.
Ja, das ist eins der Themen, die auf dem Synodalen Weg angesprochen werden. Hier sehe ich dringenden Reformbedarf.
Der Ausschluss wiederverheirateter Geschiedener vo der Kommunion trifft ja gerade Menschen, denen ihr Glaube und ihre Zugehörigkeit zur Kirche etwas bedeuten, bis ins Mark.
Und wenn ich mir dann anschaue, für welche anderen Vergehen diese Sanktion verhängt wird, dann empfinde ich sie erst recht als ganz und gar unverhältnismäßig.
Der Ausschluss wiederverheirateter Geschiedener vo der Kommunion trifft ja gerade Menschen, denen ihr Glaube und ihre Zugehörigkeit zur Kirche etwas bedeuten, bis ins Mark.
Und wenn ich mir dann anschaue, für welche anderen Vergehen diese Sanktion verhängt wird, dann empfinde ich sie erst recht als ganz und gar unverhältnismäßig.
In diesem Zusammenhang interessiert es mich, ob Priester oder Laien, die des sexuellen Mißbrauchs überführt worden sind, auch von der Kommunion ausgeschlossen werden.
Veröffentlicht von: @billy-shearsSind wir denn noch zum Halten von Geboten verpflichtet?
"Denn Christus ist des Gesetzes Ende, zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt." (Röm 10,4)
"Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten." (Johannes 14,15)
Zur Ehebrecherin:
"Geh hin und sündige hinfort nicht mehr." (Johannes 8,11)
Veröffentlicht von: @moorwackler"Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten." (Johannes 14,15)
Genau, meine Gebote.
zB: Joh 13,34 "Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt."
Die alten Gebote nennt das NT durchgehend "Gesetz des Mose".
Joh 1,17 "Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden."
Du hattest gefragt, ob wir zum Einhalten von Geboten verpflichtet sind. Die Antwort lautet offensichtlich: Ja. Wenn nicht die Gebote des Mose, dann die Gebote Jesu. Für diese Gebote beansprucht Jesus, dass es Gebote der Liebe sind. Das bedeutet aber auch, dass man nicht mit einem selbstgebastelten Liebesbegriff die Gebote Jesu ausser Kraft setzen kann, weil diese dem Liebesbegriff Inhalt geben.
Ist nicht die ganze Pointe der Bergpredigt die Erkenntnis, dass wir niemals in der Lage sind, irgendein Gebot zu halten?
Und dass darum jeder und jede von uns Gottes Vergebung braucht?
Jesus formuliert die Gebote mit Absicht so, dass alle, die es hören, wissen: a) klar, so hat Gott sich das eigentlich gedacht, und b) das schaffe ich nie zu halten. c) Herr, erbarme dich!
Wo wir noch nach Schlupflöchern suchen, wie wir an dieser oder jener Stelle doch ein kleines bisschen sündlos bleiben, haben wir nicht verstanden, wie groß die Gnade Gottes ist, die wir brauchen und bekommen.
Unter ethischen Gesichtspunkten hingegen ist es schon sinnvoll, all die hier genannten Tipps zu befolgen, um vom "anziehend finden" zum "angezogen" werden nicht zwingend weiterzugehen, sondern den Schaden zu begrenzen.
Zustimmung für deinen Beitrag. Dabei finde ich besonders diesen Satz bemerkenswert:
Veröffentlicht von: @andreas-wendtJesus formuliert die Gebote mit Absicht so, dass alle, die es hören, wissen: a) klar, so hat Gott sich das eigentlich gedacht, und b) das schaffe ich nie zu halten. c) Herr, erbarme dich!
Ich würde lediglich Punkt b noch ergänzen: "das schaffe ich nie zu halten, obwohl ich mir wirklich Mühe gebe".
LG
Dschordsch
Hi, alles so larifari...sorry!
War dann Joseph der Dumme? Hätte er doch...
Oder David? Warum all die Konsequenzen?
Jesus hat nicht alle aufgehoben...ja sogar verschärft.
M.
Veröffentlicht von: @meriadocJesus hat nicht alle aufgehoben...ja sogar verschärft.
Richtig. Sagte ich ja. Um zu zeigen, dass wir sie nie halten können, sondern immer Vergebung brauchen. Nicht, um zu zeigen, dass es egal sei, was wir tun.
Joseph blieb auch ein Sünder, nachdem er Potiphars Frau widerstand. David wäre auch ohne seinen Ehebruch ein Sünder gewesen. Sie alle brauchten Vergebung, so wie wir alle.
Wer es trotzdem richtig, wie Joseph handelte? Und war Davids Handeln dennoch falsch? Auf jeden Fall.
Und ist es trotzdem richtig, wenn ich einmal die Sünde des begehrlichen Anblickens begangen habe, sie nicht auch noch ins konkrete Handeln umzusetzen? Selbstverständlich.
Das beantwortet sich aber nicht aus der Bergpredigt.
Veröffentlicht von: @andreas-wendtRichtig. Sagte ich ja. Um zu zeigen, dass wir sie nie halten können, sondern immer Vergebung brauchen. Nicht, um zu zeigen, dass es egal sei, was wir tun.
Wenn eh alles vergeben werden muss und sich sowieso keiner an alles halten kann, dann kommt es auf ein paar Sünden mehr oder weniger nicht an.
Das ist ganz sicher nicht Jesu Botschaft. Dem geht es zwar nicht um Perfektion, aber um eine bestimmte Herzenshaltung. Und die bekommt man sicher nicht dadurch, dass man sich ständig als Versager fühlt - sondern indem man sich seiner Verantwortung bewusst wird.
Veröffentlicht von: @lucan-7Wenn eh alles vergeben werden muss und sich sowieso keiner an alles halten kann, dann kommt es auf ein paar Sünden mehr oder weniger nicht an.
Wenn ich nur wegen aus Angst vor göttlichem Zorn Nächstenliebe übe, ist es keine Nächstenliebe.
Ich will hier nicht zu sehr in die Tiefe gehen, weil dies nicht das Theologieforum ist, sondern es wohl um eine seelsorgerliche Frage geht.
Aber ich stimme Dir, was Jesu Ethik angeht, weitgehend zu. Ich glaube nur, dass die eingangs zitierte Bibelstelle eine andere Pointe hat als eine ethische.
Veröffentlicht von: @andreas-wendtUnter ethischen Gesichtspunkten hingegen ist es schon sinnvoll, all die hier genannten Tipps zu befolgen, um vom "anziehend finden" zum "angezogen" werden nicht zwingend weiterzugehen, sondern den Schaden zu begrenzen.
Also wenn ich eine attraktive Frau in der U-Bahn sehe, dann stelle ich mir schon vor, wie es wäre, mit ihr ins Bett gehen. Aber ich leite keine weiteren Schritte ein, die Vorstellung in die Tat umzusetzen.
Veröffentlicht von: @andreas-wendtJesus formuliert die Gebote mit Absicht so, dass alle, die es hören, wissen: a) klar, so hat Gott sich das eigentlich gedacht, und b) das schaffe ich nie zu halten. c) Herr, erbarme dich!
Das ist das Schema, nach welchem jede zweite Werbekampagne funktioniert:
Ideal behaupten, das nicht einzulösen ist (weiche, gepflegte Hände nach einem Tag anstrengender Hausarbeit), um im Adressaten das vorher kaum vorhandene Bedürfnis nach einer Lösung zu wecken. Und dann das Produkt als die gesuchte Lösung präsentieren (Palmolive). Wichtig dabei: das Problem darf nicht wirklich gelöst werden, das Ideal muß unerreichbar sein - sonst bricht die Nachfrage weg.
Dazu taugen schöne Frauen, weswegen die auch häufig in der Werbung für alle Mögliche eingesetzt werden: Die Lust der Männer auf schöne Frauen ist verläßlich, sie kann nie gestillt werden (schon allein aus mathematischen Gründen: die Nachfrage nach schönen Frauen wird immer größer sein als das Angebot). Und alle Ideale, die darin bestehen, dieser Lust zu entsagen, können nie erfüllt werden.
So bleibt der Kunde immer schön unzufrieden und greift begierig nach allen (Schein-)Lösungen, die man ihm präsentiert.
Jesus war Jung von Matt und ihren Branchenkonkurrenten um Jahrhunderte voraus.
Veröffentlicht von: @blackjackJesus war Jung von Matt und ihren Branchenkonkurrenten um Jahrhunderte voraus.
Mag sein, dass Jesus wirklich so manipulativ drauf war... ich habe da aber eher seine (selbsterklärten) Nachfolger im Verdacht, auf diese Weise die Macht der Kirche erhalten zu haben, indem den Gemeindemitgliedern ein permanent schlechtes Gewissen in Kombination mit permanenter Einmischung in das Privatleben angetragen wurde.
Ich denke, Jesus ging es um einen überzeugenen Glauben, der von innen heraus aus einer aufrichtigen Einstellung her kommt - Oberflächlichkeiten zählten für ihn nichts, das geht ja auch aus anderen Stellen hervor.
Dass nicht jeder dazu in der Lage sein würde, einen solchen Glauben auch tatsächlich anzunehmen, wusse er wohl auch... man mag sich darüber streiten, wie weltfremd das wohl letztlich sein mag.
Ich würde eher sagen, jede zweite Werbekampagne macht sich das Schema religiöser Heilsversprechen zu eigen.
Aber seine Pointe ist dann eher die der BVG.
Veröffentlicht von: @andreas-wendtAber seine Pointe ist dann eher die der BVG.
Kannst Du mir das mit der BVG noch näher erläutern? Ich verpasse ungern irgendwelche Pointen, hab aber keine Lust, mich jetzt durch deren Slogans durchzuarbeiten...
ich meinte #weilwirdichlieben
Veröffentlicht von: @andreas-wendtich meinte #weilwirdichlieben
Okay, danke für die Aufklärung! 😊
Veröffentlicht von: @blackjackJesus war Jung von Matt und ihren Branchenkonkurrenten um Jahrhunderte voraus.
😎❤😊
Veröffentlicht von: @andreas-wendtIst nicht die ganze Pointe der Bergpredigt die Erkenntnis, dass wir niemals in der Lage sind, irgendein Gebot zu halten?
Dass Gott Gebote gegeben hat, die sowieso niemand halten kann, das widerspricht meiner Meinung nach jeder Logik und Vernunft.
Ich denke, dass die 10 Gebote gegeben wurden, damit sie gehalten werden.
Veröffentlicht von: @andreas-wendtHerr, erbarme dich!
Scheitern und Schuldigwerden gehören zum Menschsein dazu - bei jedem Menschen.
Daher gibt Gott sei Dank (im wahrsten Sinne des Wortes) die Möglichkeit Vergebung zu erlangen und einen Neuanfang zu machen.
Veröffentlicht von: @andreas-wendtWo wir noch nach Schlupflöchern suchen, wie wir an dieser oder jener Stelle doch ein kleines bisschen sündlos bleiben, haben wir nicht verstanden, wie groß die Gnade Gottes ist, die wir brauchen und bekommen.
Wenn man den Gedanken als genauso sündig verurteilt wie die Tat, kann das zur Folge haben, dass der eine oder andere sich sagt: "Na ja, wenn schon meine Gedanken ebenso schlimm sind wie die vollendete Tat und genauso bestraft werden, dann kann ich mir auch gleich den ganzen Spaß gönnen und zu Taten schreiten. Dann ist es doch jetzt sowieso egal...."
Es geht nicht darum, sich für "sündlos" zu halten - das kann und wird sicher kein Mensch tun, der den Bezug zur Realität nicht völlig verloren hat.
Aber unterscheiden zwischen Gedanken und vollendeter Tat, das halte ich für ein Gebot der Fairness und des gesunden Menschenverstandes.
Veröffentlicht von: @suzanne62Dass Gott Gebote gegeben hat, die sowieso niemand halten kann, das widerspricht meiner Meinung nach jeder Logik und Vernunft.
Widerspricht es auch den Tatsachen?
Entweder, es gibt Leute, die die (alle) Gebote halten können.
Oder aber du liegst richtig, dann können die Gebote nicht von Gott gegeben sein.
Oder aber die Gebote sind von Gott gegeben, aber eben so, dass sie nicht gehalten werden können. Dann stellt sich halt die Frage, wie logisch und vernünftig Gott hier vorgegangen ist.
Wir betrachten den von Andreas Wendt formulierten Gedanken von zwei unterschiedlichen Standpunkten aus. Er ist eigentlich nicht schwer nachvollziehbar. Nur dann, wenn man glaubt, dass da tatsächlich ein unfehlbarer, allmächtiger und liebender Gott hinter dem steckt, was Jesus (entsprechend dem, auf was Andreas Wendt sich bezog) sagte.
Veröffentlicht von: @suzanne62Aber unterscheiden zwischen Gedanken und vollendeter Tat, das halte ich für ein Gebot der Fairness und des gesunden Menschenverstandes.
Ich auch. Aber hier ist ja die Rede von Jesus/Gott. Und der ist doch aller "humanistischen Logik" enthoben...
Veröffentlicht von: @blackjackEntweder, es gibt Leute, die die (alle) Gebote halten können.
Ich denke schon, dass Menschen die Gebote halten können. Ich glaube auch, dass das Leben gelingt, wenn die Gebote gehalten werden und dass das auch Gottes Absicht war/ist.
Trotzdem halten wir die Gebote nicht immer - weil das Übertreten eben manchmal auch seinen Reiz hat. Ich schreibe hier bewusst "wir", weil ich nicht glaube, dass es auch nur einen einzigen Menschen gibt, der noch nie ein Gebot übertreten hätte.....
Es müssen ja nicht immer ganz abgrundtief böse Taten sein.
Am Beginn der Komplet (Abendgebet der Kirche), manchmal auch am Beginn der Messe spricht man das "Allgemeine Schuldbekenntnis": "Ich bekenne, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe....".
Oft ist es genau das: das unterlassene Gute, das ich durchaus hätte tun können.
Die Gebote halte ich für human, vernünftig und dem Leben förderlich.
Das Problem ist nur, dass Menschen nicht immer danach handeln, was human, vernünftig und dem Leben förderlich ist - sonst gäbe es keine Kriege und keinen Klimawandel.
Wall of text, nur anklicken bei akuter Langeweile
Veröffentlicht von: @suzanne62Ich schreibe hier bewusst "wir", weil ich nicht glaube, dass es auch nur einen einzigen Menschen gibt, der noch nie ein Gebot übertreten hätte.....
Damit widersprichst Du dem hier:
Veröffentlicht von: @suzanne62Ich denke schon, dass Menschen die Gebote halten können.
Es sei denn, Du hast es bewußt undeutlich formuliert, indem Du "die Gebote" statt "alle Gebote" schriebst, also denkst, dass es ein paar Leute gibt, die einige der Geobte halten können - was trivial wäre und hinsichtlich des Diskussionkerns sogar ablenkend.
Allerdings sind auch die folgenden Ausführungen von Dir, wiewohl ich ihnen rein ethisch durchaus zustimmen kann, vom Diskussionskern ablenkend und auch von dem Gedanken, den Andreas Wendt hier pointiert darstellte.
Dass es (angeblich: Jesus, ich denke ja nicht, dass das Zitat überhaupt von ihm stammt, sondern ihm in den Mund gelegt wurde, aber das ist nochmal eine andere Diskussion) darum geht, die prinzipielle Uneinhaltbarkeit der Gebote zu demonstrieren, damit niemand auf die Idee kommt, durch eigene Anstrengung, eigenes Vermögen, eigene Leistung jemals "gerecht" sein zu können. Dass eine unlösbare, aussichtslose Situation gezeichnet wird, aus der allein die Gnade Gottes oder - wie immer man auch das Produkt (meine Terminologie), das da verkauft werden soll, nennen will - retten kann.
Veröffentlicht von: @suzanne62Die Gebote halte ich für human, vernünftig und dem Leben förderlich.
Das Problem ist nur, dass Menschen nicht immer danach handeln, was human, vernünftig und dem Leben förderlich ist - sonst gäbe es keine Kriege und keinen Klimawandel.
Und ich denke, dass Du vom hier im Zentrum stehenden Problem ablenkst. Wir waren beim Ehebruch, nicht bei Kriegen oder Klimawandel (zu dem eine Position Jesu zu konstruieren mich schon eine erheblich exegetische Gelenkigkeit erforderlich zu machen deucht).
Wie sollte der Hinweis, dass man sich lieber ein Auge ausreißen sollte, als sich von ihm zu ehebrecherischen Phantasien verführen zu lassen, in irgendeiner Weise dem Weltfrieden und der Reduktion von CO2-Emissionen helfen?
Nein, so eine Art religiös-ethischer Pädagogik wird dazu führen, dass sich mehr Männer eher damit beschäftigen, wie sie ihren Pornokonsum runterfahren, als wie sie für nachhaltigere Kleidungsproduktionsverfahren in Fernost sorgen könnten.
Sieht man ja hier im Forum: Zwar kommen inzwischen auch mal die Fragen von Nachhaltigkeit vor, aber wenn's um die Sexualmoral geht, welche von religiöser Seite nun mal besonders "streng" ist (in gewisser Weise ein unique selling point der Frömmigkeit), erscheint mir das Engagement durchaus höher.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: ich entnehme Deinen Zeilen, dass Du gesellschaftspolitisch/ethisch so ungefähr die Regeln vertrittst, die auch ich für richtig und vorteilhaft halte. Und ja, wenn man nicht allzu scharf hinblickt, dann liesse sich sagen, dass einige der Gebote sich humanistisch-liberal interpretieren lassen. Aber sobald man das mit dem "Auge ausreißen" etwas schärfer in den Blick nimmt und wenn man die Reihenfolge der zehn Gebote als nicht beliebig begreift (und das erste Gebot hat nun mal einen exkludierenden, anti-humanistischen Charakter, keinen inkludierenden, an die Selbstverantwortung und den Eigenwert der Menschen appellierenden), dann kann man meiner Ansicht nach nicht umhin zu erkennen: es geht bei den biblischen Geboten höchstens in zweiter Linie darum, gute, verläßliche Regeln für's Miteinander zu liefern. Zu vorderst geht's darum, das Primat jener, die (angeblich) in Gottes Namen reden, zu unterstreichen.
Also: einige Menschen können einige der Gebote halten. Die Mehrheit kann einige der Gebote halten (sonst währen wir mehrheitlich Mörder, und soviele Opfer gibt's ja gar nicht, dass die für alle reichen würden... 😀 ), womöglich kann sogar eine Mehrheit mehrere Gebote halten.
Aber wenn die Sünde schon mit dem Gedanken beginnt, darf man davon ausgehen, dass kein nicht blinder, heterosexueller Mann es schafft, das Ehebruchs-Verbot, wie Jesus es verschärfend formulierte, einzuhalten. Keiner.
Und dann muß man sich halt fragen, aus welchem Grund er dieses Gebot verschärfend formulierte, wohl (vermutlich) wissend, dass es somit endgültig uneinhaltbar würde.
Psychologisch liegt es auf der Hand: um die Schuld-Falle zuschnappen zu lassen.
Wenn ein heterosexueller Mann tatsächlich glaubt, dass er eine Sünde dabei begeht, eine Frau nur lüstern anzuschauen, und dass ein Verharren in der Sünde mit dem Verlust des ewigen Lebens bestraft werde, dann handelt er seinem Glauben entsprechend. Und zwar nicht, indem er sich das Auge rausreißt, sondern indem er das "Hilfsangebot", das Jesus oder Gott oder zumindest deren angemaßte Sprecher ihm machen, ergreift.
Gestern hab ich mal wieder Bares für Rares gesehen, und dort wurde eine Kohlezeichnung aus dem 19. Jahrhundert angeboten, auf welcher der Ablaßhandel thematisiert wurde. Der Kunstistoriker (ich liebe den Albert inzwischen mit seinem ganzen professoralen Habitus, der dicken Brille, den langen weißen "Künstlerhaaren"...) erläuterte, wer da alles auf der Zeichnung dargestellt werde. Natürlich war Luther, seine Thesen als Schriftrolle vor dem Bäuchlein haltend, zu sehen. Aber eben auch die Bauern, die Adeligen, die Kleriker, die Buchalter... Da wurden halt, das muß man sich mal klar machen, im heutigen Maßstab Millionen und Milliarden umgesetzt, indem man sich nach festgesetzten Kursen Fegefeuer-Jahre ersparen konnte. Und neben dem Klerus bekam auch der Adel seine Prozente bei dem Geschäft...
Welches nicht möglich gewesen wäre, wenn nicht der Glaube an die Sünde inklusive der Strafandrohung ernsthaft verbreitet gewesen wäre.
Die verschärfende Formulierung des Ehebruch-Verbots durch Jesus macht, wenn man sich die Situation um 1500 herum in Deutschland vor Augen führt, sofort Sinn: und zwar für den Klerus, die Geistlichkeit, diejenigen, die in der Gemeinde das Sagen hatten*.
Nun war Luther ja derjenige, der wider den Ablaßhandel ankämpfte und behauptete: "Das Hilfsangebot an Euch Sünder ist kostenfrei! Ihr müßt nur das richtige glauben, dann könnt ihr euch die Ablaßbriefe sparen, die ja eh nix bringen."
Und das ist ja auch sozusagen die Position, die Andreas Wendt (den ich mal als evangelisch-lutherischen Kleriker einschätze) hier vertritt: Jesus verschärfte das Gebot nur, damit die Leute unmißverständlich mitkriegten, dass sie keine Chance hätten - auch nicht per Kauf von Ablaßbriefen - der Sünde aus eigener Kraft zu widerstehen. Nicht, um sie verzweifelt zurückzulassen, selbstverständlich, sondern damit sie endlich, endlich, endlich einsähen, dass sie doch nur das Gnadengeschenk (des Glaubens) annehmen bräuchten. Kostenfrei! Na, wenn das kein Angebot ist!
Aber gerade habe ich noch meiner alten Mutter, für die das Internet alle möglichen Fallstricke bereithält, auseinandergesetzt, warum nicht überall, wo kostenlos dran steht, auch kostenlos drin ist.
Und so ist es auch mit dem Gnadengeschenk des Glaubens. Wer das annimmt, zahlt in der Regel sehr wohl. Mit Aufmerksamkeit und Engagement beispielsweise. Und indem man die übliche vernünftige Skepsis beiseite läßt oder/und sich klein macht.
Ich meine: Im Ernst? Erwachsene Männer machen sich 'nen Kopf darüber, dass jemand behauptete, man solle sich besser ein Auge ausreißen, bevor man sexuelle Phantasien bezüglich irgendwelcher fremden Ehefrauen hegt? Wie sehr muß man da schon indoktriniert sein, um nicht so jemandem 'nen Vogel zu zeigen? Ja, dieser Jesus war schon ein voll krasser Typ, dass ihm solche abgefahrenen Sprüche einfielen, oder, ey?! Na gut, Leuten, die beim Promoten ihrer Ideologien von Mühlsteinen um Hälse faseln und zu Selbstverstümmelungen aufrufen, weist man heute noch in den meisten Talkshows die Tür (nachdem man sie, den Eklat antizipierend, mit vorfreudigem Händereiben einludt) oder läßt sie vom Verfassungsschutz beobachten.
Aber die Grenzen das Sag- und Denkbaren sehen sich ja gerade wieder einer Art zeitgeistigem Dauerbeschuss ausgesetzt, wer weiß also, wie lang noch dieses linksgrün-humanistisch-gutmenschlich-weichgespülte Jesusbild noch seine dominierende Stellung einnimmt? Bolsonaro läßt schonmal grüßen.
Es grüßt
the Jack
*Erst anläßlich dieses Bildes und der Erläuterungen durch den Kunsthistoriker wurde mir mit einem Schlag das große Mißverständnis nicht nur deutlich, sondern bildlich vorstellbar, das zwischen Luther und den Bauern eintreten mußte: Luther war ein Fachidiot, er hatte die realpolitischen Folgen der Verbreitung seiner Theologie überhaupt nicht auf dem Radar. Ihm ging es um das "richtige" Bibelverständnis. Den Bauern ging es darum, genug zu fressen zu haben und nicht auch noch von der Kirche weiter geschröpft zu werden.
Während die herrschende Klasse, jene Obrigkeit, die ja angeblich durch Gott eingesetzt wurde, soweit sie vom Ablaßhandel profitierte, auch realpolitische und insbesondere wirtschaftliche Interessen hatte.
Als es dann zu den Bauernaufständen kam, fühlte er sich falsch verstanden, der gute Luther. Wenn er nicht so einen biblischen Tunnelblick gehabt hätte, hätten die ihn aber gar nicht weiter überraschen dürfen.
Danke, dass ich meine Langeweile für einen Augenblick vergessen konnte 😉