Namen ändern
Ich saß heute im Gottesdienst, und es kam mir ein Thema in den Sinn, was mich immer mal bewegt, und was ich der Kinder wegen erstmal vertagt hatte. Ich habe in meiner Kindheit durch enge Bezugspersonen Missbrauch erlebt. Dann war einige Jahre Ruhe und dann habe ich, leider ohne es zu merken, in eine Familie hinein geheiratet, in der auch massiver Missbrauch geschieht (ein Kontaktabbruch war unumgänglich). Nun habe ich zur Heirat den Nachnamen meines Mannes angenommen. Und nun merke ich, wenn ich jeden Tag das Testergebnis der Kinder quittieren muss, ich möchte diesen Nachnamen nicht mehr!!! Selbst als kürzlich ist es mir zu viel. Ich möchte einfach mit diesem Namen und dieser Familie nichts mehr zu tun haben. Meinen Mädchennamen möchte ich auch nicht unbedingt zurück.
Aber ist das gut für die Kinder (im Grundschulalter) wenn die Mutter plötzlich anders heißt? Halte ich den Nachfragen stand, warum ich den Namen geändert habe? Könnte man für die Kinder den Nachnamen auch ändern?
Kennt jemand diese Überlegungen oder ist den Schritt sogar gegangen? Von einer Betroffenen habe ich in einem Buch gelesen, die das durchgezogen hat.
Ano
Liebe anonyma
Wollte dich wissen lassen, dass ich deinen beitrag gelesen habe, aber dir leider keinen rat geben kann.
Hoffe es schreibt noch jemand oder du findest an einer anderen „Stelle“ hilfe für dein thema.
Machs gut und toll dass du dich hier traust mitzuteilen. Wünsch dir viel frieden für deine situation und eine lösung für dein problem.
Sternlein
Die Änderung des Familiennamens ist möglich, wenn es dafür einen wichtigen Grund gibt und keine Ausschlussgründe vorliegen.
Siehe dazu Namensänderungsgesetz und die dazugehörige Verwaltungsvorschrift; dort sind auch verschiedene Fallgruppen ersichtlich. Das bisher Berichtete halte ich nicht für einen Selbstläufer. Das will gut vorbereitet sein. Hilfe gibt es dafür von Rechtsanwälten, gerne mit Spezialisierung im Familienrecht. Dort würde ich mich erst mal beraten lassen.
Die Kinder machen im Grundsatz den Namenswechsel mit.
Nachfragen muss man aushalten können und kann ggf. sagen, dass das private Gründe hat; die meisten werden vermuten, dass man den Mädchennamen wieder führt oder wird der Namenswechsel nicht mal auffallen.
Liebe anonyma
Bist du mit deinem thema schon etwas weiter? Konntest du dich irgendwo beraten lassen?
Und wie gehts dir sonst so?
Lg sternlein02
Danke der Nachfrage.
Ich habe auf einer anderen Internetseite von Betroffenen ein paar wenige Erfahrungsberichte lesen können, was gut war. Auch konnte ich mich einer guten Freundin anvertrauen, die einfach zugehört hat.
Zur Zeit belastet es mich nicht mehr ganz so sehr. Oder es ist nur in den Hintergrund getreten, weil wieder heftige Erinnerungen hoch gekommen sind? Zum Glück ist es immer nur Stunden weise sehr sehr heftig und schlimm, den Alltag kann ich erstaunlich gut bewältigen.
ano