Wird die Lage für Behinderte in Deutschland schlechter?
Hallo zusammen,
ich wollte mal all diejenigen, die mit Behinderten zu tun haben oder selber behindert sind fragen, ob sie die Stimmung in Deutschland zunehmend als feindlich betrachten oder ob sie erleben, dass eine Offenheit für Inklusion und ein fairer Umgang in Achtung miteinander eher wächst.
Von der politischen Seite her stehen wir vor einer gravierenden Zunahme der Rechte Behinderter. Kein Mensch kann mehr gegen seinen Willen irgendwo "weggesperrt" werden. Die Wünsche Behinderter müssen abgefragt, und resprektiert und so weit wie irgend möglich erfüllt werden. Rechtlich gibt es dafür die Grundlage schon länger. Sie ist eine Konsequenz von Deutschlands Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention und hat eine Grundlage im Bundesteilhabegesetz, das ab dem kommenden Jahr voll ungesetzt werden soll.
Das ist die eine Seite, die große Hofnung weckt.
Aber es gibt leider auch eine andere Seite, die ich schwer fassen kann und wegen der ich hier nachfrage.
Mein Eindruck ist der, dass Behinderte von der Gesellschaft oder zumindest von dominant auftretenden Teilen der Gesellschaft aktuell bedrängt werden. Schulen, an denen gute Inklusionskonzepte funktioniert haben, kämpfen mit Gewalt gegen die BEhinderten Mitschüler durch "normale" Schüler. Und das in einem Ausmaß, dass man sich fragen muss, wer da eigetnlich mehr behindert ist ...
Behinderte Kinder, die auf einen guten Weg in die Gesellschaft waren, brechen moralisch ein und ziehen sich zurück.
Das sind Beobachtungen von mir. Es mögen zufällige lokal auftretende geistige Wirrungen sein - aber es könnte ja auch sein, dass das eine weit verbreitete und möglicherweise sogar durch bestimmte gesellschaftliche Kräfte geförderte Entwicklung sein - vielleicht, um die Grundlagen von echten Konsequenzen aus dem Bundes-Teilhabegesetz durch Teufeleien aller Art gegen die Schwächeren unmöglich zu machen. Aber das kann man auch getrost eine "Verschwörungstheorie" nennen - wobei ja nicht jede Verschwörungstheorie atuomatisch gleich falsch sein muss. Also nicht mehr als eine vage Hypothese zu deren Widerlegung oder Bekräftigung ich auf eure rege Teilnahme an diesem Thread hoffe.
Liebe Grüße
Euer Ecc
Veröffentlicht von: @ecclesiajaich wollte mal all diejenigen, die mit Behinderten zu tun haben oder selber behindert sind fragen, ob sie die Stimmung in Deutschland zunehmend als feindlich betrachten oder ob sie erleben, dass eine Offenheit für Inklusion und ein fairer Umgang in Achtung miteinander eher wächst.
Ich lebe nun im Vergleich zu anderen Menschen mit Behinderung erst relativ kurz, "staatlich anerkannt" mit Behinderung.
Im Vergleich zu früher, als ich in der Behindertenarbeit tätig war, achte ich jetzt natürlich viel mehr darauf, wie darauf reagiert wird. Und ich muss sagen, ein solches Entgegenkommen, Höflichkeit, bis hin zur Freundlichkeit habe ich nicht erwartet und ist mir früher auch nicht aufgefallen. Allerdings schlägt das zum Teil in ein Verhalten seitens meiner Mitbürger um, das ich nicht anders bezeichnen kann als "übergriffig". Wenn ich beispielsweise im Rollstuhl an der Kasse im Supermarkt sitze und meinen Karton auf dem Laufband auspacke (ich nehme mir zu Beginn meines Einkaufs immer einen leeren kleinen Karton aus irgendeinem Regal mit - da passt so ziemlich genau die Menge rein, die ich in meinen Rucksack/meine Tasche kriege) gibt es manchmal Mitkunden vor oder hinter mir, die mir ungefragt den Karton förmlich "entreißen" und ihn schneller auspacken wollen - um mir behilflich zu sein 😉 . Offen gesagt wäre es mir lieber, sie würden ungefragt für mich bezahlen. 😎
Aber wie gesagt, das ist jetzt nur 1 relativ harmloses Beispiel, das mir als Erwachsenem aufgefallen ist. Und in anderer Runde würde ich das vielleicht auch anders gedeutet erzählen. Das kommt immer auch ein bisschen auf die Tagesform an.
Aber ansonsten hab ich derzeit keine Beschwerden oder sind mir keine Dinge negativ aufgefallen, die ich als berichtenswerte erachtete.
Im Gegenteil hab ich das Gefühl, dass ich manchmal ein bisschen aufpassen muss, dass ich mich nicht so völlig in meine Behinderung ergebe und dann vielleicht sogar noch mit einer Art fordernder Voreinstellung rausgehe, nach dem Motto "Platz da, ich bin behindert!" (und just gerade jetzt fällt mir ein, dass ich bereits 2x einem Auto die Vorfahrt genommen habe, die Fahrer sich aber überschwänglich entschuldigt haben - obwohls ja mein Fehler war).
Veröffentlicht von: @klappstoolAllerdings schlägt das zum Teil in ein Verhalten seitens meiner Mitbürger um, das ich nicht anders bezeichnen kann als "übergriffig".
Ich denke, dass das meist nicht böse gemeint ist - aber selbstverständlich so rüberkommt. Es dürfte viel damit zu tun haben, dass vielen in Deutschland Menschen mit Behindrung fremd sind und es große Unsicherheiten im Umgang mit ihnen gibt. Ursache dafür dürfte auch sein, dass Behinderte und Nichtbehinderte in verschiedene Schulen gehen - und das grenzt nicht nur geistig behinderte sondern selbst oft körperlich Behinderte, die an sich problemlos einem normalen unterricht folgen könnten, aus.
Insgesamt gibt mir Deine Antwort aber Hoffnung dass das, was ich hier in der letzten Zeit erlebt habe, eher die Ausnahme ist und die Menschen durchaus offen und bereit sind, Behinderte anzunehmen und ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.
Ich sage vielleicht einfach noch mal konkret, warum ich Anlass für diesen Thread sah:
Meine Tochter hat das Down-Syndrom. Sie ist bis zur 8ten Klasse in eine integrative Klasse gegangen bei der es einen Klassenraum für Schüler einer Förderschule gab und eine Partnerklasse der "normalen" Schule die einige Fächer wie Kunst, Musik, Sport - aber auch gelegentliche Prohektarbeit oder Einheiten in anderen Fächern, die sich für eine Zusammenarbeit eigneten, gemeinsam unterrichtet wurden. Das Konzept war genial und meine Tochter hat in dem Kontext eine sehr schöne Schulzeit verbracht.
Jetzt ist sie in einem sogenannten Teilhabeprojekt, das ungefähr so aussieht, dass sie nur noch unter behinderten Schülern die Zeit verbrint und es einmal im Monat einen Event gibt, bei dem die Schule sich für Menschen außerhalb des Kontextes öffnet und die Schüler z.B. Ein Cafe für den Ort aufmachen und dort die Menschen bewirten - als kleines Inklusionselement um der Isolation zu entkommen.
Meine Tochter kommt dort gar nicht an und jemand der meine Tochter in der Zeit der alten Schule kannte und heute in dem Kontext dort sieht, ist entsetzt.
Gestern musste ich auch erfahren, dass es bei Inklusionsprojeten ähnlich denen, in dem meine Tochter war, wo sie so eine glückliche Zeit verbringen durfte, zu Übergriffen von Schülern der Partnerklasse gegen die Behinderten kommt - bis hin zu körperlichen Tätlichkeiten. Das mag ein Einzalfall sein, wo eine Klasse ins komplett asoziale Verhalten entglitten ist. Es könnte aber auch mehr dahinter stecken, weil ich gestern aus einem anderen Kontext erfuhr, dass eine Familie mit lernbehindertem Kind nach Portugal auswandert, um der Schuldpflicht zu entkommen. Auch dort gab es Übergriffe auf den behinderten Sohn.
Das alles versetzte mich in Sorge, dass es um das Klima in unserer Gesellschaft und insbesondere dem Umgang mit Behinderten nicht so gut steht. Ich könnte mir vorstellen, dass die zu erwartende verstärkte Präsenz behinderter Menschen nach Anlaufen des Bundesteilhabegesetzes von bestimmten gesellschaftlichen Kräften verhindert werden will. Die AfD erstarkt, der brauns Sumpf bricht auf - und mit ihm kommen dann auch die antichristlichen Bestrebungen, Schwache auszugrenzen, zu neuen Kräften. Ich hielte so eine Tendenz zumindest für möglich.
Aber sicher sind diese episodenhaften Erfahrungen und Geschichten statistisch nicht relevant und können eine zufällige Häufung in Zeit und Raum darstellen. Von daher gibt mir Dein Bericht Hoffnung, dass es doch noch nicht so schlecht um uns Deutsche bestellt ist und es noch Hoffnung auf eine offene und solidarische Gemeinschaft gibt.
LG
Ecc
Veröffentlicht von: @ecclesiajaMeine Tochter hat das Down-Syndrom. Sie ist bis zur 8ten Klasse in eine integrative Klasse gegangen bei der es einen Klassenraum für Schüler einer Förderschule gab und eine Partnerklasse der "normalen" Schule die einige Fächer wie Kunst, Musik, Sport - aber auch gelegentliche Prohektarbeit oder Einheiten in anderen Fächern, die sich für eine Zusammenarbeit eigneten, gemeinsam unterrichtet wurden. Das Konzept war genial und meine Tochter hat in dem Kontext eine sehr schöne Schulzeit verbracht.
Das ist super, aber offenbar ist es so, daß Inklusion an Grenzen stößt - zumindest wo es um Trisomie 21 oder anderen geistige Behinderungen geht:
Ich habe ein positives Beispiel von einer Inklusion von Kindern mit Down-Syndrom an einem Gymnasium gefunden. Aber auch dort gilt:
Die einzige Sorge aller Beteiligten ist der Blick in die Zukunft: „Wann kommt der Punkt, an dem wir merken: Die Schere geht zu weit auseinander?“
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/inklusion-in-offenbach-mit-trisomie-21-aufs-gymnasium-13698259.html
Eine Frage, die sich bei Kindern mit anderen Behinderungen nicht stellt.
Und dann findet dann irgendwann doch ein Wechsel auf eine Schule statt wo das mit der Inklusion nicht mehr so funktioniert, sondern sich auf einzelne Events oder Projekte beschränkt. Zumindest entnehme ich das Deinem Beitrag.
Veröffentlicht von: @ecclesiajaDas mag ein Einzalfall sein, wo eine Klasse ins komplett asoziale Verhalten entglitten ist. Es könnte aber auch mehr dahinter stecken, weil ich gestern aus einem anderen Kontext erfuhr, dass eine Familie mit lernbehindertem Kind nach Portugal auswandert, um der Schuldpflicht zu entkommen. Auch dort gab es Übergriffe auf den behinderten Sohn.
Dahinter steckt, daß es schon immer asoziale Menschen gegeben hat und auch weiterhin geben wird. Vermutlich sind da behinderte Menschen eher Opfer, aber es geht auch gegen Nichtbehinderte.
An denen gehen auch gesellschaftliche Entwicklungen vorbei, und da denke ich schon, daß es Fortschritte in puncto Toleranz und Achtsamkeit gegeben hat.
LG
Alescha
Veröffentlicht von: @aleschaUnd dann findet dann irgendwann doch ein Wechsel auf eine Schule statt wo das mit der Inklusion nicht mehr so funktioniert, sondern sich auf einzelne Events oder Projekte beschränkt. Zumindest entnehme ich das Deinem Beitrag.
Die Koorperation endete mit der Jahrgangsstufe und die behinderten Kinder wurden aus dem normalen Umfeld, in dem sie gut integriert waren, entrissen und auf rein auf Behinderte ausgelegte Einrichtungen, deren einziger Kontakt zur Außenwelt in monatlichen Events für Mitbürger im Dorf darstellen.
Ich sag mal, dass vom Niveau her viele der behinderten Kinder schon lange weit entfernt waren von Niveau der Kooperationsklasse. Aber für viele Fächer spielt das ja keine Rolle. Wenn die Kinder in Kunst etwas zeichnen, dann darf da ja ein eites Feld an unterschiedlichen Niveaus sein. Ich halte es auch für einen Lerneffekt für normale Kinder, damit umgehen zu können und ich denke, dass die Kooperationsklasse bis zum letzten Tag von Kooperation genauso profitiert hat wie die behinderten Kinder selber.
Für die leistungsschwachen Kinder war die Anwesenheit der noch viel leistungsschwächeren sicher eine angenehme Erweiterung des Maßstabs und für die leistungsstarken Kinder führte der Umgang mit Behinderten mit Sicherheit eine enorm wertvolle Steigerung sozialer Intelligenz und Kompetenz. Das bekommen die nirgends sonst als in solchen Klassen vermittelt.
Veröffentlicht von: @aleschaDahinter steckt, daß es schon immer asoziale Menschen gegeben hat und auch weiterhin geben wird. Vermutlich sind da behinderte Menschen eher Opfer, aber es geht auch gegen Nichtbehinderte.
Ja, diese asozialen Menschen sind ein echtes Problem. Das Problem steht sicher nicht nur in eigenen direkten Handlungen sondern die Schaffung eines Klimas, in dem solche assigen Handlungen "normal" werden und andere mit angestachelt werden, es ihnen gleich zu tun. Ich weiß nicht in wie weit Lehrer auf solche Situationen vorbereitet sind und ob es an Schulen Instrumente gibt, solche Unfriedenstifter zu isolieren - und ob solche Angebote dann auch ausreichend genutzt werden.
Es ist ein gutes Stück Kultur und Kulturvermittlung, wenn es Schulen gelingt, die Offenheit in Klassen herzustellen, deutlich schwächere in ihrer Mitte zu dulden oder gar liebevoll anzunehmen (letzteres habe ich bei meiner Tochter erleben dürfen!).
LG
Ecc
Ich halte es auch für einen Lerneffekt für normale Kinder, damit umgehen zu können und ich denke, dass die Kooperationsklasse bis zum letzten Tag von Kooperation genauso profitiert hat wie die behinderten Kinder selber.
Hallo,
das hier sehe ich genau wie du, und zwar aus eigener Erfahrung als nichtbehindertes Kind. Ich war früher - allerdings nicht in Deutschland - an einer Schule, an der auch - dort ganz normal und selbstverständlich - behinderte Kinder bzw. Jugendliche gingen. Eine davon war in meiner Klasse und wurde meine beste Freundin, über 20 Jahre lang. Es ist für mich ein Geschenk, für das ich sehr dankbar bin, dass ich nicht nur den Umgang "mit schwerbehinderten Menschen" gelernt habe, sondern einfach eine tolle Freundin gefunden zu haben. Und damit auch einen sehr persönlichen Einblick ins Leben mit Behinderung bekommen habe.
Was mich heute oft verzweifeln lässt, ist, wie viele Menschen über Menschen mit Behinderung denken und sich ihnen gegenüber verhalten. Auch finde ich es traurig, dass zumindest ein "Gegenmittel" dazu wäre, sich eben mit behinderten Menschen auseinander zu setzen, z. B. durch solche inklusive Projekte, wie du sie beschreibst, oder allein schon durch das Zugänglichmachen von öffentlichen Angeboten usw.
Ich hatte als Jugendliche übrigens auch mal eine blinde Gastmutter beim Schüleraustausch - bevor ich meine Freundin kennengelernt habe. Das hat mich viel gelehrt - vor allem über mich... Viel später hatte ich einen schwer sehbehinderten Arbeitskollegen und einen blinden Freund. Beide haben mir erzählt, dass sie es schon selbst erlebt haben, dass sie einfach über eine Straße gebracht wurden, obwohl sie gar nicht auf die andere Seite wollten. Warum man nicht einfach fragen kann, ob jemand Hilfe möchte und dann auf die Antwort warten, verstehe ich nicht.
Ob die Lage für Behinderte in Deutschland generell schlechter wird, weiß ich nicht. Aber letztens habe ich in einer Zeitung die Überschrift gelesen: "Das soziale Klima retten!" (in Anlehnung an Greta und das Klima). Meiner Ansicht nach wird das soziale Klima schon schlechter - und sowas hat immer Auswirkungen auf die Lage aller. Leider kann man nicht viel tun, außer im eigenen "kleinen Leben" den Kopf hoch- und dagegen zu halten.
Liebe Grüße,
Charlie
Veröffentlicht von: @ecclesiajaIch denke, dass das meist nicht böse gemeint ist - aber selbstverständlich so rüberkommt. Es dürfte viel damit zu tun haben, dass vielen in Deutschland Menschen mit Behindrung fremd sind und es große Unsicherheiten im Umgang mit ihnen gibt.
Ja, das stimmt. Das ging mir früher auch so. Allerdings habe ich durch die Arbeit gelernt, Menschen mit Behinderung "einfach machen zu lassen". Insbesondere nach Feierabend bin ich damals Behinderten eher so gegenübergetreten wie alten Menschen. Bei denen ist ja auch manchmal/meist/hinundwieder erkennbar ob sie eine helfende Hand brauchen. Und auch bei ihnen merkt man recht schnell, wann man besser die Hilfsbereitschaft im Herzchen lässt statt grandios zuzupacken. 😀
Veröffentlicht von: @ecclesiajaDas alles versetzte mich in Sorge, dass es um das Klima in unserer Gesellschaft und insbesondere dem Umgang mit Behinderten nicht so gut steht.
Ich teile diese Sorge. Ich muss das sicher nicht nochmal alles auseinanderklamüsern von wegen "das gesellschaftliche Klima in Deutschland, in der Welt hat sich verschlechtert". Es hat sich insbesondere gegenüber Schwächeren verschlechtert, seien es Kinder, Einwanderer, Menschen mit Behinderung, usw. Leider kann man Empathie nicht befehlen oder verordnen. Sie ist den Menschen gegeben. Oder eben auch nicht.
Veröffentlicht von: @ecclesiajaDie AfD erstarkt, der brauns Sumpf bricht auf - und mit ihm kommen dann auch die antichristlichen Bestrebungen, Schwache auszugrenzen, zu neuen Kräften. Ich hielte so eine Tendenz zumindest für möglich.
Wie die AfD zu Menschen mit Behinderung steht, dürfte allgemein bekannt sein
Es also nicht mal mehr eine Tendenz. Ich habe große Sorge darum, wie mit behinderten Menschen umgegangen wird, sollte diese Partei jemals in verantwortliche Position kommen.
Deine Erlebnisse die du schilderst, erschrecken mich sehr. Ich musste so etwas nie selbst erleben, weder als Betreuer noch als Behinderter. Wie haben damals unsere Bewohner öfter Mal gefragt ob sie Lust haben auszugehen und sind dann mit ihnen ins Restaurant oder in die Kneipe gefahren zum Darten oder einfach nur Klönen. Und dort wurden sie nicht belächelt oder anders behandelt als die übrigen Gäste. Ich würde sogar sagen, sie wurden nicht mal wirklich wahrgenommen.
Schon als ich mein erstes Posting abgeschickt hatte, hatte ich Sorge, dass ich wohl haarscharf an deinem wichtigen Thema vorbei geschrieben habe. In der Tat hab ich es nicht genau getroffen. Aber ich nehme auch an, dass das mehr damit zu tun hat, dass ich erst so kurz selbst betroffen bin und sich mein Erfahrungsschatz diesbzgl. in Grenzen hält. 😉
Veröffentlicht von: @klappstoolEs hat sich insbesondere gegenüber Schwächeren verschlechtert, seien es Kinder, Einwanderer, Menschen mit Behinderung, usw. Leider kann man Empathie nicht befehlen oder verordnen. Sie ist den Menschen gegeben. Oder eben auch nicht.
Ja, das ist wohl so und vielleicht ist es ein Zeitgeist, den wir fast überall auf der Welt haben. Es ist in der Bibel ja gesagt, dass als einZeichen der Endzeit die Liebe erkalten wird. Das ist also im Grunde genommen eine Entwicklung, die wir zu erwarten haben.
Veröffentlicht von: @klappstoolWie die AfD zu Menschen mit Behinderung steht, dürfte allgemein bekannt sein
Dass es so schlimm ist, habe ich nicht gewusst. Die sind ja wirklich auf dem Weg des Nationalsozialismus - immer mehr auch ohne Maske sondern ganz offen.
Hallo EcclesiaJa
Ich weiß nur ein wenig über Menschen mit Behinderung in der Grundschule. Dort funktioniert die Inklusion gut, wenn die Rahmenbedingungen vorhanden sind, sprich: Ein Sonderpädagoge und eventuell noch eine zusätzliche Integrationskraft. Die Schüler haben in aller Regel wenig Berührungsängste mit den betroffenen Kindern, solange diese nicht zu Gewalttätigkeiten neigen.
Schwierig wird es ab der Sekundarstufe. Die Einladungen zu Geburtstagen hören irgendwann auf; niemand nimmt eine Jugendliche mit Trisomie mit in die Disco. Gleich und Gleich gesellt sich gern - das differenziert sich ab der Pubertät aus, und da helfen in meinen Augen auch alle Konzepte nicht weiter.
Daß darüber hinaus Menschen mit Behinderung von der Gesellschaft 'aktuell bedrängt werden', kann ich - zumindest in meinem Umfeld - so nicht bestätigen, möchte es aber auch nicht abstreiten, da mein Blickwinkel naturgemäß eng ist.
Beste Grüße
Orleander
Veröffentlicht von: @mrorleanderDaß darüber hinaus Menschen mit Behinderung von der Gesellschaft 'aktuell bedrängt werden', kann ich - zumindest in meinem Umfeld - so nicht bestätigen, möchte es aber auch nicht abstreiten, da mein Blickwinkel naturgemäß eng ist.
Danke Orleander für Deinen Beitrag. Es ist mir ein wichtiges Stimmungsbild und liefert gleich auch noch ein wenig eine Erklärung für einen Teil meiner Beobachtungen.
Die Pubertät macht da so einiges mit den Menschen und es ist ja eine Zeit des Umbruchs und der Selbstfindung. Es ist sicher auch eine Zeit, in der bestehende soziale Netze sehr wichtig sind und von daher kann ich das regelrechte Einbrechen meiner Tochter von einem fröhlichen, den Menschen zugewandten Kind in ein passives und fast teilnahmsloses Kind nach dem Schulwechsel einordnen.
Und es ist vielleicht auch einfach Glück, was für Partnerklassen für Inklusionskonzepte zur Verfügung stehen. Als Christen wissen wir um die Bedeutung geistiger Zusammenhänge und es scheint mir Klassen zu geben, in denen ein desturktiver Geist die Kontrolle übernommen hat. Das wird dann Unruhe und Unordnung zur Normalität und das Unterrichten zum Horror - und das nicht nur im Kontext mit Inklusionskonzepten.
Viele Grüße
Ecc
Veröffentlicht von: @ecclesiajaUnd es ist vielleicht auch einfach Glück, was für Partnerklassen für Inklusionskonzepte zur Verfügung stehen.
Natürlich ist häufig Glück (oder eben: Unglück) dabei. Auch eine sehr motivierte Klassenleitung aus Regelschullehrer und Sonderpädagoge kann durch nur einen einzigen Schüler an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit gebracht werden - und darüber hinaus. So sehr ich die Inklusion grundsätzlich begrüße, gehe ich nicht davon aus, daß sie für jeden Schüler gelten kann oder ihm auch nur gut täte (und damit spreche ich jetzt nicht von Kindern mit schweren Mehrfachbehinderungen; Lucan führt weiter unten ja ebenfalls ein Beispiel an). Negative Erfahrungen prägen sich besonders gut ein, und die müssen natürlich nicht nur an besonders schwierigen Schülern liegen, sondern auch an unzureichender Betreuung durch Sozialpädagogen, zu wenig Geld hier, zu wenige Stunden dort, das ist Dir ja sicher alles bekannt.
Von daher ist es vielleicht nicht Glück, aber häufig doch immer noch ein besonderes Geschenk für alle Beteiligten, wenn motivierte Lehrkräfte in einem durch die nötigen Finanzen und eine auskömmliche Stundentafel gesteckten Rahmen sich um Kinder mit und ohne Behinderung kümmern und dabei allen - weitestgehend - gerecht werden können.
Veröffentlicht von: @mrorleanderSchwierig wird es ab der Sekundarstufe. Die Einladungen zu Geburtstagen hören irgendwann auf; niemand nimmt eine Jugendliche mit Trisomie mit in die Disco. Gleich und Gleich gesellt sich gern - das differenziert sich ab der Pubertät aus, und da helfen in meinen Augen auch alle Konzepte nicht weiter.
Das deckt sich auch mit meinen Beobachtungen. Einerseits finde ich den Gedanken der Inklusion gut und richtig... andererseits lässt sich dergleichen aber auch nicht erzwingen, und manche Maßnahmen können am Ende auch genau das Gegenteil erreichen.
So weiss ich von Gesamtschulen, die derartige Konzepte haben, dass durch die gemischten Klassen den in irgendeiner Hinsicht "unterlegenen" Schülern (In diesem Fall eine Lernschwäche) jeden Tag vor Augen geführt wird, dass sie nicht dazugehören, weil sie immer die "Dummen" sind (eigene Aussage der Schüler).
Statt Erfolge zu haben werden sie darauf trainiert, sich an Misserfolge und ihre Rolle als Aussenseiter zu gewöhnen. Was sich als Teenager dann auch unmittelbar auf das Selbstwertgefühl als Erwachsener auswirkt.
Dieselben Schüler haben dann an einer anderen Schule, die ihre Schwächen berücksichtigt und ein entsprechend einheitliches Umfeld bietet, dann richtig aufgedreht, wurden durch Erfolgserlebnisse immer weiter ermutigt und werden künftig weitaus weniger Probleme haben.
Es bleibt also ein schwieriges Feld, und eine einheitliche Lösung sehe ich nicht.
Veröffentlicht von: @lucan-7So weiss ich von Gesamtschulen, die derartige Konzepte haben, dass durch die gemischten Klassen den in irgendeiner Hinsicht "unterlegenen" Schülern (In diesem Fall eine Lernschwäche) jeden Tag vor Augen geführt wird, dass sie nicht dazugehören, weil sie immer die "Dummen" sind (eigene Aussage der Schüler).
Statt Erfolge zu haben werden sie darauf trainiert, sich an Misserfolge und ihre Rolle als Aussenseiter zu gewöhnen. Was sich als Teenager dann auch unmittelbar auf das Selbstwertgefühl als Erwachsener auswirkt.
Die Ursachen für solche Entwicklungen sehe ich stark kompetitiven und wenig kooperativen Mindsets. Das ist ja leider Standart und es ist soooo destruktiv. Meine jünger Tochter bemüht sich an einer christlichen Schule dem entgegenzuwirken - aber das ist ganz schwierig, weil so viele Schüler auf ein Messen und Vergleichen abfahren. Da scheint es dann tatsächlich so, dass das Ziel Noten und nicht Wachstum oder Erlernen von Stoff ist.
Veröffentlicht von: @ecclesiajaaber das ist ganz schwierig, weil so viele Schüler auf ein Messen und Vergleichen abfahren.
Vermutest Du denn, daß sich das den Schülern überhaupt abgewöhnen ließe? Sich zu beweisen, sich einen Platz in der Gruppe der Gleichaltrigen zu erkämpfen, gehört m.E. zu den natürlichen Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen, auch von solchen, die im übrigen sehr sozial eingestellt sind.
Veröffentlicht von: @mrorleanderermutest Du denn, daß sich das den Schülern überhaupt abgewöhnen ließe? Sich zu beweisen, sich einen Platz in der Gruppe der Gleichaltrigen zu erkämpfen, gehört m.E. zu den natürlichen Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen, auch von solchen, die im übrigen sehr sozial eingestellt sind.
Als Christ habe ich andere Ideale. Diese leben wir auch den Kindern als Eltern vor. Und so gibt es Hoffnung, dass dieses für mich hinrrissige und im Grunde genommen kulturferne (für mich schwingt bei auf Konkurrenz basierten Gesellschaftsmodellen immer so ein wenig Darwinismus/ Sozialdarwinismus und damit die Dominanz des alten Affen über den Menschen mit) Einstellung überwindbar ist.
Meine Tochter (die nicht-behinderte) macht das an sich ganz gut - erzählt aber oft von Unverständnis bis hin zu Zorn, wenn sie sich kompetitiven Situationen entzieht, indem sie ein Bessersein für sinnlos erklärt.
Wir leben in einer Gesellschaft, die grad kompetitive Elemente auf die Spitze treibt - und in den USA bricht so eine Gesellschaft grade auseinander - mit wenigen Menschen, die sehr, sehr viel verdienen und Menschen mit geringerem Lohn verdrängen - selbst aus dem Wohnraum.
Der Zeitgeist fördert die Hackordnung, die für mich eher animalisch denn menschlich ist.
Meine Vision einer Gesellschaft wäre eine kooperative, den anderen achtende Gesellschaft. Ich bin mir bewußt, dass ich die nicht machen kann - aber ich kann mit Himmelreich herbeisehnen und ein erster Schritt wäre für mich, einfach mal das Vaterunser ernsthaft mit der Erwartung großer Veränderungen, die ich da erbitte und sogar proklamiere, zu erwarten.
LG
Ecc
Veröffentlicht von: @ecclesiajaUnd so gibt es Hoffnung, dass dieses für mich hinrrissige und im Grunde genommen kulturferne (für mich schwingt bei auf Konkurrenz basierten Gesellschaftsmodellen immer so ein wenig Darwinismus/ Sozialdarwinismus und damit die Dominanz des alten Affen über den Menschen mit) Einstellung überwindbar ist.
Wenn ich davon spreche, daß Kinder und Jugendliche sich beweisen wollen, sich mit Gleichaltrigen messen, dann meine ich damit nicht notwendig, daß das in einem kapitalistischen Gesellschaftsmodell münden muß. Ich vermute, daß dieser 'Wettbewerb' zutiefst menschlich ist, weil letztlich der Kampf um knappe Ressourcen auch unabhängig von defizitären Gesellschaftsmodellen eine zutiefst menschliche Erfahrung ist: Nahrung, Kleidung oder auch nur die Möglichkeit, sich zu vermehren, wachsen nun einmal nicht auf Bäumen, sondern müssen erarbeitet und erkämpft werden.
Sicherlich kann man es dabei übertreiben und sich eine knallharte Jugend heranziehen. Aber Vergleichsmöglichkeiten ganz abzuschaffen oder schlecht zu reden führt m.E. auch nicht zu einer guten Entwicklung der Heranwachsenden.
Veröffentlicht von: @mrorleanderWenn ich davon spreche, daß Kinder und Jugendliche sich beweisen wollen, sich mit Gleichaltrigen messen, dann meine ich damit nicht notwendig, daß das in einem kapitalistischen Gesellschaftsmodell münden muß. Ich vermute, daß dieser 'Wettbewerb' zutiefst menschlich ist, weil letztlich der Kampf um knappe Ressourcen auch unabhängig von defizitären Gesellschaftsmodellen eine zutiefst menschliche Erfahrung ist: Nahrung, Kleidung oder auch nur die Möglichkeit, sich zu vermehren, wachsen nun einmal nicht auf Bäumen, sondern müssen erarbeitet und erkämpft werden.
Nun, ich akzeptiere den Wettbewerb untr sportlichen Gesichtsüpunkten. Spiele ohne Sieger sind bei Kindern oft nicht so beliebt - aber das mag auch daran liegen, dass es da keine so guten Spiele gibt und wir einfach das kooperative Leben zu wenig eingeübt haben und daher auf dem Feld etwas ungeschickt sind und erst recht oft nicht kreativ.
Ja, mir ist klar, dass die Konkurrenz entwicklunsgeschichtlich Teil des Menschen ist. Wenn Du Dir anschaust, wie Affenfamilien miteinander umgehen, dann ist das oft alles andere als friedlich.
Aber die Affenzeit ist lange vorbei. Wir sind gut versorgt und einen wirklichen "struggle for life" muss sich bei uns niemand mehr stellen.
Der Mensch hat sein natürliches Umfeld verlassen, er hat sich ein kultürliches Umfeld gestaltet, in dem es neue Bedürfnisse und Gesetze gibt. So manche genetische PRägung stört heute mehr als dass sie föderlich ist - einfach, weil die Situationen in denen wir Menschen uns bewegen, mit denen der Menschen in der STeinzeit nicht zu vergleichen sind.
Als Beispiel möchte ich hier den Faktor der Panik nennen. Das war damals ein höchst sinnvoller Mechansimus. Wer plötzlich einem Tier gegenüberstand, für das man ne gute Mahlzeit gewesen wäre, dann war langes Überlegen nicht dran - dann lief das Schema: schnell abkoten und dann nichts wie weg oder erstarren - jedenfalls war da keine Zeit für rationales Handeln oder Pläne schmieden. Die Kontrolle rutschte in primitive Hirnbereiche und die übernahmen die Steuerung.
Heute heißt es selbst in extremen Notfällen: don't Panik - einfach, weil wir damit jegliche REttungsversuche unsäglich schwierig machen und oft uns sogar selber zur Gefahr werden, weil die Menschen sich einander tottrampeln. Und so mancher Ertrinkender musste vom Retter erst einmal KO geschlagen werden, damit er rettbar wurde und nicht noch mit unkontrolliertem Rumgefuchtel den Retter mit in Gefahr brachte.
Es ist für den Menschen und für die Menschheit gut, die natrülichen Wurzeln zu überdenken und sich mal zu überlegen, ob man da nicht das eine oder andere abstellen könnte und viel sinnvoller kulutrellen Mechanismen übergeben könnte.
Die Gene sind heute nicht das Entscheidende - die Meme sind viel wichtiger.
Und so halte ich es für enorm wichtig, dass die Menschen sich endlich aufmachen, alte kompetitive Verhaltensweisen abzulegen, weil sie gesellschaftlicher Ballast sind, zu ungünstigem Verhalten fürhren und verhindern, dass wir das Potential entfalten, zu dem wir Menschen in positiver Hinsicht fähig sind.
Ein gutes Team mit echten Teamplayern wird jede Horde kompettitiver Tiger locker in die Tasche stecken - einfach, weil sich kompetitives Verhalten immer gegenseitig blockiert.
Kompetitive Strukturen an der Schule führen dazu, dass es zu einer Auslese IQ-optimierter Soziopathen kommt, die dann zu Stützen der Gesellschaft werden - die dadurch zu einer Gesellschaft wird, die sich selber zur Gefahr wird: das ganze höher-schnelleer-weiter Getue führt zu Gigantismus bei Haus, Auto, Boo, Reiseziele ... und damit zu einer explosiven Umverteilung von Mitteln sowie einer unötigen Umweltbelastung. Mit dem Primat auf kooperatives Verhalten würden wir alle besser dasetehen - letztendlich auch diejenigen, die heute an der Spitze des Wettbewerbs - mit weniger Stress, merh liebevolle Beziehungen, weniger ungute Bindungen und mehr Freude am Leben.
Veröffentlicht von: @mrorleanderAber Vergleichsmöglichkeiten ganz abzuschaffen oder schlecht zu reden führt m.E. auch nicht zu einer guten Entwicklung der Heranwachsenden.
Nun, Vergleichsmöglichkeiten gibt es ja - die Frage ist nur, woran ich vergleiche. Wenn ich ein Notensystem habe, dann weiß ich, wo ich stehe. Und wenn ich diese Noten nicht kommuniziere, dann unterbinde ich ein ungutes Ranking, dass nur zu Neid führt und vielleicht sogar dazu, dass ich mich nicht von HErzen über die Erfolge meiner Mitschüler mitfreuen kann - einfach, weil jedes Plus bei ihnen bei mir als Minus im Ranking gebucht wird. Das ist ein System, das in meinen Augen ausschließlich kontraproduktiv ist - und christlich ist es schon zweimal nicht.
In kompetitiven Strukturen taugen geistliche Weisheiten, wie, dass der letzte der erste ist oder dass ich den anderen höher achten soll als mich selber, bestenfalls für zotige Kalauer von der Poleposition aus. Himmelreich wirst Du damit niemals bauen. Das aber ist mein Ziel und das ist das Ziel, was ich meinen Kindern vermitteln möchte - denn darauf ist eine Verheißung, die wertvoller ist als alles Geld und Gut der Welt.
LG
Ecc
Veröffentlicht von: @ecclesiajaMeine jünger Tochter bemüht sich an einer christlichen Schule dem entgegenzuwirken - aber das ist ganz schwierig, weil so viele Schüler auf ein Messen und Vergleichen abfahren.
Daran sehe ich grundsätzlich nichts Schlimmes. Wettbewerb fördert den Ehrgeiz und das Selbstbewusstsein... vorausgesetzt natürlich, dass der Jugendliche für sich eine Nische findet, in der er gut bestehen kann.
Aber du hast natürlich recht, dass die Kooperation dabei oft zu kurz kommt. Es geht hier aber nicht um ein entweder-oder, sondern um einen Ausgleich zwischen Wettbewerb und Kooperation.
Veröffentlicht von: @lucan-7Wettbewerb fördert den Ehrgeiz und das Selbstbewusstsein... vorausgesetzt natürlich, dass der Jugendliche für sich eine Nische findet, in der er gut bestehen kann.
Das basiert nach meiner Meinung auf einem ziemlich kranken Gesellschafts- und Menschenbild.
Selbstbewußtsein bekomme ich nicht über mein Ranking sondern über meine Fähigkeiten und in welchem Umfang und in welche Richtung ich die kultiviere und weiterentwickle. Dafür können Noten einen Hinweis geben, ob die Richtung stimmt. Aber in dem Moment, wo ich sie nicht mehr als Quellen für Fehleranlyse in Wissenstand, Lernmethodik oder geistiges Setup nehme, sondern als Maß für die Qualität meiner Person bekommen Noten eine stark desturktive Komponente - und zwar sowohl in der Form von guten Noten, die ÜBerheblichkeit fördern können als auch als schelchte Noten, die demotiveren können.
Davor möchte ich meine Tochter bewahren und das halte ich auch in einem Schulsystem, das mit Noten agiert, für möglich.
Guter Ehrgeiz wird ein Mensch nur entwickeln, wenn es gilt ihn oder isch selber für die Sache zu begiestern. Und ich spreche hier bewußt nicht von "interessieren" sondern "begeistern", weil es mehr bedarf als interesse um in tiefes Verständnis für eine Materie zu kommen und bereit zu sein, sie sich zu eigen zu machen.
Wettbewerb geht mit Nürnberger Trichter, was nach meinem dafürhalten oft zu disfunktionalen Wissensanhäufugen und der Unfähigkeit, das Wissen kreativ auch anwenden zu können, einhergeht. Eine Schulzeit im Wettbewerb kann der Horror sein - eine Schulzeit als Zeit des Wachstums auf allen Ebenen ist reine Freude.
Veröffentlicht von: @lucan-7Aber du hast natürlich recht, dass die Kooperation dabei oft zu kurz kommt. Es geht hier aber nicht um ein entweder-oder, sondern um einen Ausgleich zwischen Wettbewerb und Kooperation.
Damit könnte ich leben. Die Welt ist heute ja leider fast ausschließlich Wettbewerb. Aber ich denke, dass in der Zukunft Unternehmen, die mit Methoden des Wettbewerbs versuchen am Mark präasent zu sein und in gleicher Weise Mitarbeiter motivieren, keine Chance haben gegen Unternehmen, die mit kooperativen begeisteren Teams das Ziel haben, die Kundschaft zu begeistern und nicht nur zufrieden zu stellen.
Überall sehen wir die Probleme, die der Wettbewerb mit sich bringt - und in den USA, wo der Wettbewrb fast regellos gemaht wurde, wird das besonders deutlich. Hier bricht ein System an sich selber zusammen und es wäre gut, da mit alternativen Ansätzen dem entgegenzuwirken und einen Lifestyle des Wachstums, der auf die Sache und nicht auf die Konkurrenz zu Mitbewerbern ausgerichtet ist, zu entwickeln.
LG
Ecc
Heute passiert:
Veröffentlicht von: @mrorleanderIch weiß nur ein wenig über Menschen mit Behinderung in der Grundschule. Dort funktioniert die Inklusion gut, wenn die Rahmenbedingungen vorhanden sind, sprich: Ein Sonderpädagoge und eventuell noch eine zusätzliche Integrationskraft.
NEIN NEIN NEIN
Wo ich wohne, da funktioniert gerade gar nichts.
Die Gesichter hättet Ihr mal sehen sollen, von der Psychotherapeutin und der Kinderärztin die auch Kinderpsychiaterin ist!
Die kommen aus Baden-Württemberg.
Alles geheim, aber nur Folgendes:
Als klar wurde, dass auch alle lerntherapeutischen Einrichtungen in unserem Bundesland inzwischen nur noch auf Rückführung in den Regelunterricht in einer normalen Schule ausgelegt sind und hinarbeiten müssen:
"WAS machen Sie denn hier in diesem Bundesland mit den Kindern, die NICHT in einer normalen Regelschule integriert werden können?"
Antwort der Jugendamtsmitarbeiterin: "Dafür haben wir hier leider keine Möglichkeiten!"
Ratlose Gesichter - betroffenes Schweigen in der großen Runde.
Schade nur, dass es dabei um UNSER Kind ging.
C'est la vie
Veröffentlicht von: @anonyma-14ae5bbe5Schade nur, dass es dabei um UNSER Kind ging.
Ja, das ist ein Problem und ich bekomme hier mit, dass die Eltern von Kindern, die z.B. weil sie aufwändige Technik benötigen, sich mit Händen und Füßen dagegen wehren, dass diejenigen, die man in der Regelschule betreut werden könnten, die Förderschule verlassen. Man fürchtet dann eine Sichenstation mit denen, die nicht integrierbar sind.
So sehr ich diese Not verstehe, so sehr würde ich aber den Kindern, die im Kontext von Regelschulen betreut werden könnten, wünschen, dass sie dort ihre Schulzeit verbringen. Und ich wünsche das nicht nur den behinderten Kindern sondern vor allem auch den "normalen" Schülern, denen so ein Wachstum an sozialer Intelligenz möglich wird, das sonst sich nie entfalten könnte und so dazu beitragen würde, dass wir langfristig eine kalte und ausgrenzede Gesellschaft bleiben.
Ich habe keine Lösung für das Problem - aber ich bitte, das ganze aus allen Perspektiven zu betrachten.
Veröffentlicht von: @ecclesiajaIch habe keine Lösung für das Problem - aber ich bitte, das ganze aus allen Perspektiven zu betrachten.
Genau, und darum benötigen manche Bundesländer dringend wieder Sonderschulen, die in kleinen Gruppen vor Ort die nichtintegrierbaren Kinder aufnehmen und bereits ab der Grundschule betreuen und unterrichten können, damit sie nicht komplett aus der Familie heraus genommen werden müssen, nur weil die nächste Schule zu weit weg ist für Tagesbetreuung oder es keine Diagnose gibt, die das Ganze als Tageseinrichtung ermöglicht.
Gott sei Dank im wahrsten Sinne des Wortes haben wir das nun endlich durch und daher vom Tisch, dass unser Kind ganz weg muss, nur weil es keine entsprechende Schule vor Ort gibt.
Fahrlösung in die nächste Stadt morgens und abends, und zwar in eine Tageseinrichtung.
Damit sind wir "gerettet" oder "aus dem Schneider", das Kind zumindest der Empfehlung der Ärztin entsprechend nicht dem Familienverband entrissen.
Aber das war knapp, und es ist unnötig.
Veröffentlicht von: @ecclesiajaich wollte mal all diejenigen, die mit Behinderten zu tun haben oder selber behindert sind fragen, ob sie die Stimmung in Deutschland zunehmend als feindlich betrachten oder ob sie erleben, dass eine Offenheit für Inklusion und ein fairer Umgang in Achtung miteinander eher wächst.
ich war bis 2010 berufstätig -- zuletzt in einer Senioreneinrichtung und war als "Behinderte" (Epilepsie....) eingestellt worden.
Leider hat man nicht darauf Rücksicht genommen. Habe irgendwann selber gekündigt...
Es kam hinzu, das ich wieder einen Anfall hatte und Medis nehmen musste > Stress bedingt...
Veröffentlicht von: @halberichLeider hat man nicht darauf Rücksicht genommen. Habe irgendwann selber gekündigt...
Das finde ich sehr schade. Oft werden Behinderte eingestellt, denen man die Behinderung nicht so ansieht. Von daher wissen die Kollegen oft nicht, dass der Kollege eine Behinderung hat - aber der Arbeitgeber profitiert von den gesetzlichen Vergünstigungen. In so einem Kontext kann ich mir vorstellen, dass da wenig Rücksicht auf die Behinderung sein wird. Aber wenn jeder weiß, dass ein Kollege nicht voll belastbar ist und daher auch der Arbeitgeber nicht das Geld für ihn zahlen muss wie für einen anderen Kollegen, dürfte ja an sich klar sein, dass der behinderte Kollege nicht von der Belastung den Nicht-Behinderten gleich gestellt werden kann.
Veröffentlicht von: @ecclesiajaDas finde ich sehr schade. Oft werden Behinderte eingestellt, denen man die Behinderung nicht so ansieht. Von daher wissen die Kollegen oft nicht, dass der Kollege eine Behinderung hat - aber der Arbeitgeber profitiert von den gesetzlichen Vergünstigungen. In so einem Kontext kann ich mir vorstellen, dass da wenig Rücksicht auf die Behinderung sein wird. Aber wenn jeder weiß, dass ein Kollege nicht voll belastbar ist und daher auch der Arbeitgeber nicht das Geld für ihn zahlen muss wie für einen anderen Kollegen, dürfte ja an sich klar sein, dass der behinderte Kollege nicht von der Belastung den Nicht- Behinderten gleich gestellt werden kann.
Arbeitgeber müssen eine Strafe zahlen wenn sie nicht genug Behinderte einstellen... Die Einrichtung hatte erst neu aufgemacht als ich dort anfing. Ja, und einer Kollegin ist es so ergangen, das sie gekündigt würde als die Fördermittel erschöpft waren. Sie war auch oft verärgert, das sie nicht ernst genommen wurde und "man" mit ihrer Behinderung nicht umgehen konnte (sah man ihr teilweise an die Behinderung...).
Und wenn dann jemand neues dafür eingestellt werden sollte, dann wahrscheinlich niemand mit Behinderung....
Veröffentlicht von: @halberichArbeitgeber müssen eine Strafe zahlen wenn sie nicht genug Behinderte einstellen...
Ich wusste gar nicht, dass es soherum geregelt ist. Ich wusste nur, dass es da oft lukrative Zuschüsse und Konzepte gibt.
Hallo EcclesiaJa
Es kommt m.E. sehr darauf an, welche Behinderung man hat.
Mein Mann ist hörgeschädigt, 50% schwerbehindert. Eine zunehmend feindliche Stimmung können wir nicht beobachten. Oder daß er irgendwie bedrängt wird.
Was vielleicht daran liegt, daß seine Behinderung kaum auffällt.
Als er zur Schule ging war Inklusion noch kein Thema.
Mein Mann hat eine Schule für Hörgeschädigte besucht, dort die Mittlere Reife abgelegt, hat eine Lehre als Energieanlagenelektroniker gemacht, ist dann auf eine technische Oberschule gegangen, hat dort das Fachabi gemacht, ist dann auf eine Fachhochschule und darf sich nach seinem Abschluß Dipl. Ing. nennen. Er arbeitet bei einem Automobilkonzern.
Was die Inklusion an Schulen angeht ist das halt so eine Sache.
In der Klasse unseres Jüngsten ist ein sehbehindertes Kind. Das funktioniert, obwohl die Klasse recht groß ist.
Es kommt da sicher auf die Behinderung an, was geht und was nicht.
Ich bezweifle z.B., ob es wirklich sinnvoll ist, Kinder mit Trisomie 21 und entsprechenden geistigen Einschränkungen auf ein Gymnasium zu schicken (während sich Kinder ohne geistige Behinderung aber mangelhaften schulischen Leistungen nicht auf Inklusion berufen können). Auch wenn es da sicher positive Beispiele gibt.
Eine sinnvolle Inklusion erfordert entsprechende Fachkräfte, man kann behinderte Kinder ja nicht ohne entsprechende Hilfe einfach ins Klassenzimmer setzen.
Und da hapert es.
Die normalen Lehrer können das nicht leisten.
Und das funktioniert auch nicht an jeder Schule. Es gibt schon Lehrer, die klagen, daß kein normaler Unterricht mehr möglich ist, die haben diverse behinderte und verhaltenskreative Kinder in der Klasse, dazu womöglich noch traumatisierte Flüchtlingskinder. Es sind da mitunter die "normalen" Kinder ohne irgendwelche Benachteiligungen, die ins Hintertreffen geraten.
Und oftmals werden Lehrer auch einfach ins kalte Wasser geworfen: https://www.sueddeutsche.de/bildung/umfrage-lehrer-oft-ueberrumpelt-von-der-inklusion-1.2483976
So kann das nicht funktionieren. Man kann nichts umsetzen wenn die Voraussetzungen fehlen.
Es ist also oft keine Behindertenfeindlichkeit - auch wenn es natürlich heute noch Leute gibt, die angesichts behinderter Kinder noch so Kommentare fallen lassen wie "so was muß doch heute nicht mehr sein" oder "früher hätte man euch vergast".
Es liegt oft schlicht daran, daß die Voraussetzungen für eine Inklusion nicht gegeben sind, was dann in Überforderung resultiert.
Veröffentlicht von: @ecclesiajaSchulen, an denen gute Inklusionskonzepte funktioniert haben, kämpfen mit Gewalt gegen die BEhinderten Mitschüler durch "normale" Schüler.
Das ist auch ein generelles Problem, Stichwort Mobbing. Das betrifft aber auch nichtbehinderte Kinder und Jugendliche - und später Erwachsene.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, daß Behinderte da bevorzugte Opfer sind.
Und es ist wichtig, daß sich die Schule dagegen engagiert, unabhängig davon, ob die Betroffenen nun behindert sind oder nicht.
Veröffentlicht von: @aleschaWas vielleicht daran liegt, daß seine Behinderung kaum auffällt.
Ja, solche Behinderungen fallen ja oft gar nicht auf und das direkte Umfeld kann sich meist schnell darauf einstellen. Von daher ist eine Eingliederung in normale Prozesse und im gesellschaftlichen Leben die Hindernisse relativ klein.
Veröffentlicht von: @aleschaIch bezweifle z.B., ob es wirklich sinnvoll ist, Kinder mit Trisomie 21 und entsprechenden geistigen Einschränkungen auf ein Gymnasium zu schicken (während sich Kinder ohne geistige Behinderung aber mangelhaften schulischen Leistungen nicht auf Inklusion berufen können). Auch wenn es da sicher positive Beispiele gibt.
Eine sinnvolle Inklusion erfordert entsprechende Fachkräfte, man kann behinderte Kinder ja nicht ohne entsprechende Hilfe einfach ins Klassenzimmer setzen.
Ein Gymnasium ist für Downys sicher meist problematisch - obwohl mit der Diagnose Down-Syndrom nicht zwangeläufig auch eine geistige Behinderung einhergehen muss. Es gibt da ja Beispiele, wo solche Menschen erfolgreich ein Studium abgeschlossen haben. Aber diese Fälle sind sehr selten. Das Spektrum des Grades der Behinderung bei Downsyndrom dürfte enorm sein.
In meinem Beispiel war die Förderklasse in für so eine Schulform normale Betreuung an Fachkräften ausgestattet und die Kooperationsklasse bewusst etwas kleiner gehalten. Da hat es dann super funktioniert - natürlich auch, weil sie echt Glück hatten, dass da keine assozialen Hetzer in der Kooperationsklasse vertreten waren.
Ich halte es für anmaßend, Behinderte ohne fachgerechte Betreuung einfach so in normale Klassen setzen zu wollen und mir ist auch kein Fall bekannt, wo das so gemacht wurde - ich habe aber gehört, dass es vor einigen Jahren solche Konzepte gab, die dann zu der zu erwartenden Ablehnung führten und Inklusionsmodellen generell das Leben schwer machten.
Veröffentlicht von: @aleschas ist also oft keine Behindertenfeindlichkeit - auch wenn es natürlich heute noch Leute gibt, die angesichts behinderter Kinder noch so Kommentare fallen lassen wie "so was muß doch heute nicht mehr sein" oder "früher hätte man euch vergast".
Nun, an sich ist es ja wichtig solche Verhaltensweisen aufzuzeigen - dann wirken die Behinderten als eine Lackmus, die behandlungswürdige Fehlstellungen von vermeindlich "normalen" Menschen aufzeigen und dann in entsprechende Gespräche oder gar Therapien führen können. Von einem derartigen Mindset betroffene Menschen kann sich eine moderne Gesellschaft schwerlich leisten. Dise Menschen würden nicht nur Behinderte ausgrenzen sondern irgendwann beliebig Grenzen ziehen und so zu ernsten gesellschaftlichen Problemen führen - absehbar!
Veröffentlicht von: @aleschaDas ist auch ein generelles Problem, Stichwort Mobbing.
Ja, das ist es. Die Dinge, die ich boeobachtete sind aber weniger auf PErsonen fixiert sondern mehr genereller Natur.
Veröffentlicht von: @aleschaDas ist auch ein generelles Problem, Stichwort Mobbing.
das kam bei mir auch noch dazu -- hatte aber nichts mit der Behinderung zu tun bzw. wenig.
Veröffentlicht von: @aleschaEs ist also oft keine Behindertenfeindlichkeit - auch wenn es natürlich heute noch Leute gibt, die angesichts behinderter Kinder noch so Kommentare fallen... "früher hätte man euch vergast".
das kommt mir auch was bekannt vor...
In meinem Umfeld sehe ich zwei Entwicklungen. Zum einen scheint der Anspruch zu greifen, dass Menschen mit Behinderungen völlig normal dazu gehören sollen. Bei vielen heutigen Eltern gehört der Umgang mit verschiedenen Behinderungen schon zum Allgemeinwissen und sie sind sehr hilfsbereit, allen Altersgruppen gegenüber. Kleinere Kinder sind das ja sowieso. Auch in der Gemeinde erlebe ich das. Neben der echten Überzeugung, gehört es auch zum guten Ton, niemanden auszugrenzen. Wenn z.B. Bauvorhaben geplant werden, tut man gern mehr als das allernötigste, um es jedem angenehm zu machen.
Die andere Entwicklung ist der zunehmende Druck, der auf dem Einzelnen lastet. Da erlebe ich, dass ganz genau geschaut wird, mit wem man sich anfreundet, wie man seine Zeit verbringt. Zeit und Geld sind ja meistens zu knapp, um all das zu tun, was man für richtig hält. Das löst manchmal Angst aus, selbst nicht mehr mithalten zu können.
Veröffentlicht von: @tagesschimmerDie andere Entwicklung ist der zunehmende Druck, der auf dem Einzelnen lastet. Da erlebe ich, dass ganz genau geschaut wird, mit wem man sich anfreundet, wie man seine Zeit verbringt. Zeit und Geld sind ja meistens zu knapp, um all das zu tun, was man für richtig hält. Das löst manchmal Angst aus, selbst nicht mehr mithalten zu können.
Das fonde ich bemerkenswert weil da ein Prozess im Gang ist, der in China mit totaler Überwachung und sozialem Bonussystem erzielt wird. Irgendwie traurig aber vielleicht auch einfach nur Zeitgeist.