Benachrichtigungen
Alles löschen

Ein Versuch der Klärung [Triggerwarnung]

Seite 2 / 2

gefallen777
Themenstarter
Beiträge : 28

Background

Kurz zu meiner Person ich bin keine Christ*in mehr. Bis ca. 2012 war ich Gläubig. Aber nach meinem Abfall vom Glauben habe ich eine sehr große Verbitterung auf diese Zeit. Ziel ist es dies zu klären und zu bereinigen.

Ich komme aus einer nicht gläubigen Familie (bzw. nur Kartei Leichen)
Im Dorf musste man Konfirmation machen was ich dann auch tat. Da ich Mobbing Opfer in der Schule war nahm mich mein Pastor bei Seite. So fand ich trotz, dass ich die Konfimation nur aus Vorgabe der Eltern gemacht hatte einen Bezug zum Glauben. Später ging ich dann in freie Gemeinden bis hin zu Sektenhaften Gruppierungen. Mit 21 liess ich mich nochmal als Erwachsener Taufen. Ich lebte für den Glauben suchte Gott mit meinen ganzen sein, im Fasten, langen Gebetten etc. Kamm aber nie so richtig in einer Gemiende an. Aufgrund der damit verbunden Einsamkeit ging es mir sehr schlecht. So das ich nur noch die Wege Suizid oder weggehen vom Glauben gesehen hatte.

Ich entschied mich vom Glauben zu entfernen. Es ging mir wieder besser und besser ich lernte Menschen aus der “Welt” kennen die im Gegenzug zu den vielen Christen ehrlich waren. Wenn dich jemand nicht mag lässt er dich dass wissen. Christen waren immer nur sehr Oberflächlich.

Trotz das ich so lange aus dem Christlichen Kontext weg bin habe ich noch einen unglaublichen Hass auf alles was mit Christentum, Gott, Jesus, und glauben, zu tun hat. Dieser Hass ist nicht gut für mich er frisst mich innerlich auf. Unfrienden jeglicher Art ist ungut. Als ich letztens eine Werbung auf FB für Jesus gesehen hatte mit der Möglichkeit direkt zu schrieben hatte ich dies getan bloss ohne Antwort. Daher versuche ich es hier einmal. Da ich füher das Forum auch sehr oft genutzt hatte.

SO NUN ZUM EIGENTLICH TEIL

Daher möchte ich hier Versuchen dies für mich zu klären und zu überwinden.

Woher kommt der Hass? Ich bin Transident Mann zu Frau, das war ich schon immer aber ich muss ja keinem erklären wie damals und auch oft jetzt noch die Haltung von Christen zu Homosexuellen ist, geschweige den zu Trans* Personen. Ich kämpfte bis zu meinem 28 Lenbensjahr in dieser Zeit komplett gegen mich um Gott wohlgefällig zu sein. Was habe ich dafür bekommen? Einsamkeit Depression, und Suizidale Gedanken. Damals als Christ*in dachte ich noch Ich bin nur Homosexuell. So ergab es sich auch mit 17 das ein ich einen Freund der mich liebte und ich Ihn.
Streng reglementierte, dass dies (unsere Liebe) nicht sein dürfte da dies eine schwere Sünde sei.
Die Folge war: Er nahm sich 3 Tage später das Leben. Ich war mir die ganze Zeit sicher das diese das beste sei, damit wir beide nicht in Sünde fallen. Also ich habe das Blut meiner ersten Liebe an meinen Händen dank Gott oder dem Homophoben gerede seiner Anhänger!

Nun fast 10 Jahre Später merke ich wie diese Gehirnwäsche aus der Christenzeit immer noch wirkt und ich einen starken Selbsthass habe. Im Grunde genommen habe ich miene Sturm und Drang Zeit damit vergeudet einem Gott nach zu Jagen den es nie gab und MICH GEGEN MICH SELBST KÄMPFEN LASSEN. So hat mich der Glaube nicht nur damals kaputt gemacht sondern macht es immer und immer noch. Jetzt wo ich kurz vor einer Transition stehe kommt dieser einprogrammierte Selbsthass in seiner ganzen Form wieder hoch so das ich mich nur noch schneiden kann um diesen Selbsthass zu ertargen.

Bitte kommt mir nicht mit Gott ist Liebe und so weiter. Von 12 Jahren bis 27 Jahren habe ich immer nur gehört alles ist Sünde, alles ist Sünde, du bist Sünde geboren, Homosexualität / Transsexualität etc. ist Sünde, ....Sünde,...Sünde,...Sünde ..... Nur Jesus,.... Nur Jesus, ....Nur Jesus .... Leider funktioniert es nicht. Homosexualität und Transsexualität KANN NICHT GEHEILT WERDEN! schon gar nicht mit Phrasen von Jesus liebt dich blablabla. Ja ich habe auch Pseudo Heilungsbücher gelesen und versucht mich davon zu Heilen. Ich habe somit fast 16 Jahre gegen mich gekämpft und kaputt gemacht. So Kaput wie ich dann mit 28 Jahren war so das ich nur noch Sterben wollte.

Jedenfalls wurde mit dem Glauben mein Selbst komplett zerstört und nebenbei hat man als kleineres übel eine Sozialphobie bekomme. Dies nur um zu verdeutlichen woher mein Hass kommt. Ich würde gerne einen Weg finden denn Hass auf Gott bei zu legen um auch evtl. mein Selbsthass zu überwinden. Leider erwarte ich hier nicht wirklich eine ernsthafte Lösung, möchte aber auch nicht den Weg unversucht lassen. Vieleicht gibt es ja doch einen guten Rat Hilfe oder Idee.

Danke fürs Lesen und für ernstgemeinte Ideen oder Anregungen.

By

Nachtrag vom 24.01.2021 2307
Sorry merke gerade das ich hätte Blocksatz schrieben sollen

Antwort
67 Antworten
Jack-Black
Beiträge : 3609

Moin erstmal!

Zuerst: Dein Nickname ist so oder so unzutreffend. Weder bist Du "vom Glauben abgefallen", noch kann man Menschen überhaupt als "Gefallene" bezeichnen, jedenfalls nicht in dem Sinne, das das Gefallensein zu ihrem Wesen hinzugehört. Erklärung: Wer etwas nicht mehr glaubt, der ist nicht gefallen, sondern findet nur die Gründe, die einst zu dem Glauben führten, nicht mehr überzeugend. Meiner Erfahrung nach paßt zu so einem Zustand eher der Begriff "aufgeklärt" statt "abgefallen". Und zu dem Konzept einer "gefallenen Welt", in der ja dann alle Menschen schon mal ab Geburt der Sünde anheim "Gefallene" sind, kann ich als nicht religiös Gläubiger nur sagen: Überzeugt mich nicht. 😉

Nun scheint mir die 777 in Deinem Nickname irgendwie einen Zusammenhang mit 666 zu haben, einer Zahl, die oft mit Lucifer, dem Teufel usw. assoziiert wird. Da könnte man also denken, Du hättest auf die 666 noch was draufaddiert. Na schön, das ist irgendwie geistreich, aber - und damit kommen wir in medias res - es ist auch eine Bezugnahme auf das, was Dir in der verletzlichen Kindheits- und Jugendphase indoktriniert wurde. Dein Denken scheint also immer noch um das Thema zu kreisen, welches Du eigentlich meinst schon ab 2012 verlassen zu haben. Na gut, das ist Dir selbst aufgefallen, sonst würdest Du ja diesen Thread gar nicht eröffnet haben. Aber es ist schon erstaunlich, wie sehr einen die gedanklichen Ketten selbst in Nebensächlichkeiten wie der Wahl eines Nicknames noch gefangen halten - oder?

Als Gewohnheits-Atheist lese ich Dein Posting hier auf mindestens zwei (vermutlich mehr...) unterschiedlichen Ebenen. Auf der ersten, sozial-emotionalen Ebene ist es einfach nur ein weiterer konkreter Beleg für das, was ich immer schon dachte und was Richard Dawkins kämpferisch formuliert: Dass man Kinder gefälligst mit Religion verschonen sollte. (Dawkins bezeichnet religiöse Erziehung auch mehr oder minder pauschal als Kindesmißbrauch - Fälle wie Deiner scheinen mir zu untermauern, dass die Wut, die in so einer Begriffswahl liegt, ihre Gründe hat)

Auf der zweiten Ebene lese ich es eher im philosophisch-erkenntnistheoretischen Sinne und frage mich, inwieweit Du tatsächlich nicht mehr "gläubig" im religiösen Sinne seiest, bzw. inwieweit Du Dich schon mit dem Thema "Glaube" erkenntnistheoretisch auseinandergesetzt hast. Denn ich als Atheist habe ja z.B. überhaupt keinen Anlaß, auf Gott oder Jesus Hass oder Wut zu spüren, wie Du es hier für Dich aussagst:

Veröffentlicht von: @gefallen777

Trotz das ich so lange aus dem Christlichen Kontext weg bin habe ich noch einen unglaublichen Hass auf alles was mit Christentum, Gott, Jesus, und glauben, zu tun hat.

Vielleicht hast Du an der Stelle auch nur ungenau formuliert und Dein Hass betrifft eigentlich nur noch die Leute, die da die Worte "Gott, Jesus, Christentum" im Munde führen. Vielleicht aber ist für Dich immer noch nicht ganz klar, ob, und falls ja: wieviel nun an dem christlichen Glauben, der christlichen Lehre dran sein könne.

Deinem Posting kann ich als Gründe, Dich vom Christentum abzuwenden, eigentlich nur persönliche Erfahrungen entnehmen: Wie man sich Dir gegenüber seitens von Christen verhielt. Damit würdest Du das Klischeebild stützen, das manche Christen von Nicht-Gläubigen haben: dass jene doch nur leider das Pech gehabt hätten, mit den falschen Christen in Berührung gekommen zu sein, dass hier mal wieder "Gottes Bodenpersonal" versagt habe, was man aber nicht Gott selbst in die Schuhe schieben dürfe und so fort.

Falls dem so sein sollte, falls Dich also bislang nur Deine persönlichen negativen Erlebnisse dazu brachten, Dich vom christlichen Glauben zu entfernen, möchte ich Dich er muntern, in einem weiteren Schritt der Verarbeitung dieser religiösen Traumatisierung nun Dir mit klarerem Blick das anzuschauen, was die christliche Theologie zu bieten hat: Nicht sehr viel. 😀 Denn auch, wenn es sich für Dich im Moment vermutlich nicht so anfühlt: dadurch, dass Du Dich biographisch und emotional vom Christlichen entfremdet hast, hast Du eine Art Standortvorteil erlangt gegenüber denen, die mit dem Christentum überwiegend positive emotionale Dinge assoziieren - jedenfalls wenn es darum geht, einen sachlich-nüchternen Blick auf das tatsächlich Geglaubte zu erlangen.
Du schreibst:

Veröffentlicht von: @gefallen777

Ich entschied mich vom Glauben zu entfernen.

Das ist so nicht möglich. Ich vermute, was Du eigentlich meinst, ist dies: Du entschiedst Dich, dich von dem Milieu der Frommen/Gläubigen fernzuhalten. Dazu kann man sich entscheiden - und zu der Entscheidung gratuliere ich Dir ausdrücklich, sie erforderte vermutlich viel Kraft und Angst-Überwindung. Aber man kann sich nicht dazu entscheiden, etwas nicht mehr zu glauben - weil das keine Entscheidungssache ist. Man glaubt entweder etwas - dann meint man, dafür gute Gründe zu haben. Oder man glaubt etwas nicht - und dann gibt es dafür nur den Grund, dass man keine überzeugenden Gründe erkennt, es zu glauben.

Wenn Du nun anfängst, Dir die Gründe, die für die Stimmigkeit christlicher Glaubensvorstellungen sprechen, einmal gründlich anzuschauen, wirst Du womögloich mehr und mehr bemerken, wie wenig überzeugend sie sind. Je genauer Du hinschaust, desto substanzloser werde sie peu a peu. Angefangen von den offensichtlichen und auch etwas oberflächlichen Widersprüchen, die sich in den "heiligen Texten" finden lassen, bis hin zu den substantiellen Widersprüchen/Absurditäten im innersten Kern der Dogmatik. Dazu kann ich Dir das Buch "Der Dogmenwahn" aus der Feder des studierten Theologen* Heinz-Werner Kubitza empfehlen.

Warum tue ich das? Weil Dir, so finde ich, durch Aufgabe Deines einstigen Glaubens nicht nur Wut und Haß und Enttäuschung bleiben sollen, weil Du auch das "mitnehmen" solltest, was es da an Befreiungsgefühl im intelektuellen Sinne geben kann. Im Moment, so schließe ich es aus Deinem Posting, bist Du an der Stelle, wo Du lediglich weißt, dass das, was Du da einst als sehr wichtig zu nehmenden Glauben betrachtetest, falsch war. Aber herauszufinden, warum und wie es falsch war, das kann eine sehr bereichernde Erfahrung sein. Dabei kann man ein ähnliches Glück erfahren, wie wenn man ein schwieriges Sudoku erfolgreich gemeistert hat oder Schachproblem gelöst oder ein eben noch unverständliches Bild, einen Witz verstanden hat: das Glück der Aufklärung. Das Glück, das man empfindet, wenn man zurückblickt und sieht, wie man sich einst irrte - und nun auch erkennt, warum man sich irrte, wie es zu diesem Irrtum kam. Und wie wenig man selbst für diesen Irrtum verantwortlich war, während man nun, für diesen Ausgang aus der Unmündigkeit, sehr wohl selbstverantwortlich ist, also stolz sein kann.

Zu Deiner Transidentität kann ich als Cis-Mann wenig sagen. Persönlich war und bin ich mit einigen Homosexuellen befreundet, aber einige von denen behaupten, dass sie - ausser den üblichen heteronormativen Diskriminierungserfahrungen - mit Transsexuellen oder Transidenten wenig verbindet. Entsprechend weiß ich also nichts über das, was Du da ausserhalb des religiösen Umfelds auch im Umgang mit säkularen Menschen an Gutem oder Schlechtem erlebst. Ich gehe aber davon aus, dass Unglaube nicht automatisch vor dem Impuls feiht, Menschen, die anders sind als man selbst, zu mobben (so, wie Du es schon früh in der Schule erlebtest).

Gehe also besser nicht davon aus, dass dies hier:

Veröffentlicht von: @gefallen777

Wenn dich jemand nicht mag lässt er dich dass wissen.

im nicht-christlichen, säkularen Bereich allgemeingültig ist. Sonst stehen Dir die nächstenb unangenehmen Erfahrungen bevor. Auch wir Ungläubigen können ziemlich verlogene, scheinheilige Arschlöcher sein und nicht jeder, der Dir ermunternd auf die Schulter klopft, tut dies uneigennützig! Nimm mich als Beispiel: Natürlich kommst Du für ich "als Belegbeispiel" gerade recht. Womöglich nehme ich mir hier nur soviel Zeit, Dir zu antworten, weil Du so schön bestätigst, was ich eh immer schon meinte... 😉

Veröffentlicht von: @gefallen777

Woher kommt der Hass?

Veröffentlicht von: @gefallen777

10 Jahre Später merke ich wie diese Gehirnwäsche aus der Christenzeit immer noch wirkt und ich einen starken Selbsthass habe.

Dieser Hass ist die Kehrseite dessen, was viele Christen als den "Mehrwert" ihrer Lehre erfahren: das Gefühl, auf der sicheren, richtigen, guten Seite zu stehen, errettet zusein, keine Angst haben zu müssen, durch und durch richtig zu sein: ein geliebtes Kind Gottes.

Dieses Gefühl wollen wir Menschenalle haben. Natürlich nicht das Gefühl, ein Kind Gottes zu sein, sondern richtig und liebenswert zu sein. Das muss uns aber auch von aussen bestätigt werden (darin besteht die Funktion der christlichen Gemeinden), denn als soziale Tiere sind wir nun mal so veranlagt, dass wir Bestätigung von aussen brauchen wie das Kleinkind die Streicheleinheiten von Mama und Papa: "Ja, du bist gut so, wie du bist, sei gaaaaanz ruhig, alles ist in Ordnung mit dir!"
Wenn wir davon nicht genug bekommen, macht uns das krank, bzw. wütend und aggressiv oder auch apathisch bis autistisch. Gibt's beeindruckende Tierversuche dazu...

Psychologisch gesehen lassen sich manche Defizite, die jemand in der frühen bis mittleren Kindheit erlitt, später kaum noch ausgleichen. Das hat tatsächlich auch etwas damit zu tun, welche Hirnregionen in welchem Alter wie verschaltet werden. Die Irreversibilität solcher Prägungen ist einer der Gründe, warum Ideologen aller Art so darauf erpicht sind, Menschen möglichst früh in ihrer Biographie prägen zu können: aus Sechsjährigen lassen sich viel, viel leichter gläubige Soldaten für die eigene Sache erschaffen als auch Sechzehnjährigen. Egal, ob diese Sache der christliche oder islamische Glaube, der internationale Klassenkampf oder die Treue zum geliebten Führer und koreanischen Vaterland ist: manche unserer intellektuellen und emotionalen Möglichkeiten entwickeln wir durch Anwendung - und die Umgebung, in welcher diese übenden ersten Anwendungen statt finden, bestimmt für den Rest unseres Lebens in einem bestimmten Rahmen, wie wir diese Möglichkeiten überhaupt anwenden können.

Du solltest Dir also vielleicht zuerst (und immer mal wieder zwischendurch, manche Einsichten tendiert man ja öfter mal wieder zu vergessen) klar machen, dass das, was man Dir in Deinen früheren Jahren antat, nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Das war eben so. Was Du tun kannst: Dir in der Rückschau genau anzuschauen, was Dir angetan wurde und wie es Dir angetan wurde. Auch hier wieder sind zwei Aspekte möglicherweise wichtig: Erstens: indem Du hinschaust, wie du damals warst, wirst Du erkennen lernen, wie wenig bis gar keine Chancen Du damals hattest, die Verletzungen zu vermeiden, die man Dir zufügte. Diese Verletzungen, deren Narben Du heute noch an Dir erkennst - sie wurden Dir zugefügt und es stand nicht in Deiner Macht, sie zu verhindern. Heute nun hast Du zwar die Macht, Dir selbst neue, konkrete, anfaßbare und körperlich spürbare Narben zuzufügen - aber die Zeit zurückdrehen kannst Du nicht und Deine heutige Macht über Dich und Deinen Körper vermagst Du nun mal nicht per Zeitmaschine um ein paar Jahrzehnte zurückzubeamen.
Es ist sinnlos, Dich selbst zu verletzen. Der einzige Sinn, den man darin erkennen könnte, wäre der, dass Du per Selbstverletzung andere Menschen dazu bewegst, Dir mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Aber frag dich mal, ob das die Aufmerksamkeit ist, die Du Dir wirklich wünschst: Mitleid mit einer Kranken?

Schau Dir an, wie Dich "die Frommen" damals einfingen: de Pastor bemerkte Deine Schwäche, Deine Verlorenheit, Dein Unglück, Deine soziale Einsamkeit - und nutzte die Gelegenheit, Dich für seine Ideologie zu rekrutieren. Vermutlich hatte er echtes Mitleid mit Dir und rekrutierte Dich also gar nicht im zynischen Sinne. Wesentlich ist aber nicht seine Motivlage damals, sondern der soziale Mechanismus: Du bekamst Mitleids-Aufmerksamkeit und positiven Zuspruch und weil Du danach hungertest, nahmst Du den Preis, der damit einherkam: die ideologische Eingliederung in's Glied, einfach inkauf.
Wenn Du nun mittelst Selbstverletzung Mitleids-Aufmerksamkeit bekommst - wer garantiert Dir, dass da nicht wieder eine ungute soziale Abhängigkeitsbeziehung mit dran hängt? Irgendein Schlauberger sagte mal den schönen Satz: "Neid ist die ehrlichste Form der Bewunderung." Neid ist der Gegenpol von Mitleid. Beim Neid weiß der Beneidete sehr genau, woraus sich das speist. Beim Mitleid weiß es der Bemitleidete keinesfalls. Kurz: Du kannst Dir nie sicher sein, welcher Art die Aufmerksamkeit ist, die Dir in Form des Mitleids beschert wird.

Dein heutiger Selbsthass hat vermutlich damit zu tun, dass Du Dir die Schwächen in Deiner Vergangenheit nicht richtig "vergeben" kannst. Dass Du nicht genügend inneren Abstand zu der Person von damals nehmen kannst, dass Du nicht sagen kannst: für die Fehler, die ich damals beging, bin ich heute nicht mehr verantwortlich und war ich meistenteils auch damals schon nicht verantwortlich. Vielleicht vermagst Du auch nicht so richtig zwischen Schwächen und Fehlern zu unterscheiden. Viele Fehler begeht man aus Schwäche - aber für seine Schwächen kann der Mensch so wenig wie für seine Stärken. Zwar kann man an seinen Schwächen "arbeiten", aber im konkreten Moment ist man nur genau so stark, wie man's gerade ist. Also kannst Du an den Schwächen, die Du in der Vergangenheit hattest, und die zu möglichen Fehlern führten, unmöglich etwas ändern. Akzeptiere einfach, dass Du damals zu schwach warst, fehlerhafte Entscheidungen zu vermeiden.
Für die Zukunft aber kannst Du Verantwortung übernehmen, indem Du Deine heutigen Schwächen in's Auge faßt und Dir überlegst, wie Du diese Schwächen überwinden kannst. Womöglich hast Du das schon getan und aus diesem Grund hier den Thread gestartet? Vielleicht, weil eine Deiner Schwächen darin besteht, vor Konfrontationen und Aussprachen zurückzuschrecken? In dem Fall: Glückwunsch, alles richtig gemacht gerade! 😊

Sei gegrüßt vom
Jack

*dem niemand vorwerfen kann, keine gründliche Ahnung von der Materie zu haben.

p.s.: Zu dem ganzen Thema "Umgang Gläubiger mit Homosexuellen, Transidenten etc." schrieb ich erstmal gar nix, weil die Irrelevanz religiöser Meinungen bezüglich sexueller Themen für Atheisten komplett ausserfrage steht. Was die Bibel, der liebe Gott oder, besonders wichtig, Pastor Heinz aus Hinterhutzingen mir über den angemessenen Umgang mit meinem Pimmel zu sagen haben, interessiert nullkommanull.

jack-black antworten
8 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Hi,

ich finde deinen Beitrag im großen voll Okay.

Nur eines stößt mich klein wenig auf.

Die Akzeptanz der HS ist nicht NUR ein christliches Problem. Sondern auch bei vielen Nichtchristen (Russland, Arabische Länder usw) verpönt. Also bitte, nicht generell nur den Christen das in den Schuhen schieben.

Mein Neffe ist HS und ich liebe ihn als Mensch und ich habe kein Recht dazu sein Lebensstil in Frage zu stellen.

Ansonsten grün 😊

M.

Anonymous antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 3609
Veröffentlicht von: @meriadoc

Die Akzeptanz der HS ist nicht NUR ein christliches Problem. Sondern auch bei vielen Nichtchristen (Russland, Arabische Länder usw) verpönt. Also bitte, nicht generell nur den Christen das in den Schuhen schieben.

Ich meine eigentlich nicht, dies getan zu haben. Falls ich so verstanden wurde: nein, da hätte man mich falsch verstanden. Ich selbst hab in meiner Jugendzeit, völlig ohne religiöse Gründe, selbst schwule Mitschüler gemobbt, bin also der lebende Beweis dafür, dass dazu keine religiösen Motive gebraucht werden.

Aber: dass sich derartige Diskriminierungen in frommen Milieus besser/länger halten oder sogar "ausbrüten", weil nun mal Religionen phänomenologisch betrachtet immer schon eine Sexualmoral mit beinhalten, dafür lassen sich allein in diesem Forum jede Menge Threads als Beleg hernehmen.

Und dass andere Religionen, insbesondere die anderen beiden abrahamitischen Offenbarungs-Monotheismen, in diesem Zusammenhang besser verhielten, wird man von mir gewiß nie hören oder lesen können. 😉

Veröffentlicht von: @meriadoc

Ansonsten grün 😊

Hauptsache! 😀

Gruß,
the Jack

jack-black antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28
Veröffentlicht von: @meriadoc

Die Akzeptanz der HS ist nicht NUR ein christliches Problem. Sondern auch bei vielen Nichtchristen (Russland, Arabische Länder usw) verpönt. Also bitte, nicht generell nur den Christen das in den Schuhen schieben.

Leider ist es ist nur so das Staaten und ander Homophobe A... keine Ideologie angehört.

Wenn man einer Ideologie angehört und diese aber immer und immer wieder sagt ich mag dich, Gott liebt dich aber nicht deine Sexualität. Du kannst kommen du solltest aber aus bestimmten Gründen enthaltsam leben. Während ander "Normale" Beziehungen eingehen dürfen. Ist das doch schon eine Art des Sadismuss. Oder ?

Daher vergleiche bitte nicht die Homophobie von Menschen und Staaten nicht mit der Homophobie deiner Ideologie

gefallen777 antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28

Hallo Jack ,

danke für deine ausführlichen Zeilen, diese sind im Gegensatz zu den leeren Worthülsen des Glaubens und der Gläubigen sehr heilsam.

Veröffentlicht von: @jack-black

Zuerst: Dein Nickname ist so oder so unzutreffend. Weder bist Du "vom Glauben abgefallen", noch kann man Menschen überhaupt als "Gefallene" bezeichnen, jedenfalls nicht in dem Sinne, das das Gefallensein zu ihrem Wesen hinzugehört.

Ja das ist ein Zeichen wie sehr mich das Denken des Glauben und die Sprache gepägt hat. Es ist ja ebenso eine negative Asoziation die im Glauben verwendet wird. Gefallen klingt ja wieder nach einem Hilfebedürftigen es ist wie überall in dem Bereich das Gut / Böse wörding. Im Prinzp ist der Nick ja dann auch eine freiwillige unterordnunge in dem Glaubenssinne. Selbst allein dadurch das man noch das dumme Wörding übernimmt. Nach beenden des Forum und falls ich dann noch auf J.de verbeibe sollte ich den Namen ändern sofern es möglich ist.

Veröffentlicht von: @jack-black

Nun scheint mir die 777 in Deinem Nickname irgendwie einen Zusammenhang mit 666 zu haben, einer Zahl, die oft mit Lucifer, dem Teufel usw. assoziiert wird. Da könnte man also denken, Du hättest auf die 666 noch was draufaddiert.

mein alter Name hier war auch immer was mit 777 daher nur diese Zahl. Diese hatte ich aber da 7 die heilige Zahl ist. und dann als Satanszahl konter. Hatte die aber nur aus gewohnheit zu der alten Zeit gewählt.

Veröffentlicht von: @jack-black

(Dawkins bezeichnet religiöse Erziehung auch mehr oder minder pauschal als Kindesmißbrauch - Fälle wie Deiner scheinen mir zu untermauern, dass die Wut, die in so einer Begriffswahl liegt, ihre Gründe hat)

Dem stimme ich vollkommen zu. Oft nennt man es “behütet” aufgewachsen aber es führt bei vielen zu einer späteren Abhängigkeit so dass behütettet mit einer Abhängigkeit geleichgesetzt werden kann und zum Erhalt der Ideologien diennlich ist. Bzw. zum erhalt des späteren Spenders. Zu dem haben auch Zahlreiche Fälle bewissen wie unter der Fassade sich pervertierter Kindesmissbrauch immer und immer durchführen lies. Aber das ist noch ein anders Kapitel der “Unfehlbarkeit”

Veröffentlicht von: @jack-black

Auf der zweiten Ebene lese ich es eher im philosophisch-erkenntnistheoretischen Sinne und frage mich, inwieweit Du tatsächlich nicht mehr "gläubig" im religiösen Sinne seiest, bzw. inwieweit Du Dich schon mit dem Thema "Glaube" erkenntnistheoretisch auseinandergesetzt hast. Denn ich als Atheist habe ja z.B. überhaupt keinen Anlaß, auf Gott oder Jesus Hass oder Wut zu spüren, wie Du es hier für Dich aussagst:

Das ist mir schon vertaut und ja es ist eher der Hass auf Pastoren und geistliche Verführer. Ja ich habe danach einiges an Religionskritik gelessen und mir ist klar, dass die einfachsten logischen Argumente alles zum Enstürzen bringen und mir fiel es wie Schuppen von den Augen und ich konnte in vielerlei Hinsicht ein ”Amen” 😊 zu den Kritiken sagen. Und als Gegenargumente werden immer und immer wieder einfache bahnale Gedanken Ihrer selbst vorgetragen. Wobei keiner diese Gründe in einer Form einer logischen Prüfung Bestand hat. Argumente des Glaubens sucht man dabei auch vergebens. Im Prinzip gibt es nur eine Mantra “Nur Jesus allein”. Und Ja, leider sind wir Menschen aus Evolutionären Gründen Denkfaul, denn das verbrennt Kalorien. Und so ist es einfache einfache und Lineare zusammenhänge hin- und anzunehmen.

Veröffentlicht von: @jack-black

Nicht sehr viel. 😀+

Ja das Stimmt und wie schon gesagt sind ernsthafte Argumente Mangeware. Ausser ein paar veralgemeinerte Lebensweisheiten hat die Bibel nicht viel zu bieteten.

Veröffentlicht von: @jack-black

Falls dem so sein sollte, falls Dich also bislang nur Deine persönlichen negativen Erlebnisse dazu brachten, Dich vom christlichen Glauben zu entfernen, möchte ich Dich er muntern, in einem weiteren Schritt der Verarbeitung dieser religiösen Traumatisierung nun Dir mit klarerem Blick das anzuschauen, was die christliche Theologie zu bieten hat: Nicht sehr viel. 😀 Denn auch, wenn es sich für Dich im Moment vermutlich nicht so anfühlt: dadurch, dass Du Dich biographisch und emotional vom Christlichen entfremdet hast, hast Du eine Art Standortvorteil erlangt gegenüber denen, die mit dem Christentum überwiegend positive emotionale Dinge assoziieren - jedenfalls wenn es darum geht, einen sachlich-nüchternen Blick auf das tatsächlich Geglaubte zu erlangen.
Du schreibst:

Ja das Heilsame Gefühl dabie kenne ich auch. Auf der anderen Seite tut dies auch Weh zu erkennen dass wir und alles nur Strenstaub ist und diese Erkenntnis ist bitter und auch schwer zu verdauen. Daher Kreise ich oft mit Gedanken in Reinkanationsgedanken obgleich es nur eine Verdrängen des unumgänglichen ist der aktzeptanz das alles Staub ist. Und diese Erkenntnis ist neben den befreihenden logischen Erkenntnisen auch eine enttäuchende Erkenntnis.

Veröffentlicht von: @jack-black

Auch wir Ungläubigen können ziemlich verlogene, scheinheilige Arschlöcher sein und nicht jeder,

Musste ich auch schon oft feststellen. Und wenn es bei Christen eine schlecht geheucheltes intresse ist, ist das gespeilte Intresse bei in der “Welt” lebenden Meschen besser gespielt.

Veröffentlicht von: @jack-black

Psychologisch gesehen lassen sich manche Defizite, die jemand in der frühen bis mittleren Kindheit erlitt, später kaum noch ausgleichen.

Ja das ist so das sind Dinge die mich am meisten nerven ich bin davon ausgegangen das dies Wunden mit der Zeit heilen. Aber das Gefühl du bist nicht gut genug ist immer noch in mir drin.
Ich bin davon ausgegangen das dieser Selbsthas weg geht. Auch habe ich immer noch den Tick alles gleich zu sagen, weil man darf ja nicht .... Lügen ... Doch ist es in vielerlei Situation besser Dinge erst später zu sagen. So passiert es mir, dass wenn ich neue Leute kenenlerne ich oft viel zu schnell Dinge von mir preisgebe die ich hätte erstmal für mich behalten sollen. So auch auf Arbeit oft nützen wenige Information anderen mehr, jedoch versuche ich immer alles zu sagen weil es für mich immer noch ein Punkt des "Lügens" ist nicht alles zu sagen. Hat natürlich auch ausweirkung auf die Effizienz da E-Mails lang werden.
Daneben fällte es mir sehr sehr schwer überhaupt Sex zu haben trotz das ich seit 4 Jahren eine Beziehung habe. Es hat nichts mit Unlust zu tun. Es ist nur so, dass ich jeden Versuch der in die Richtung geht selbst Sabotiere. Ich kann von Glück reden das meine Freundin da mit mir Geduld hat. Sie ist zum Glück anders so wie ich auch. Aber das ist der Tick der mich neben dem Selbsthass am meisten mit stört. Man blockiert und Sabotiert sich immer und immer wieder selbst. Es geht nicht weg.

Veröffentlicht von: @jack-black

Dein heutiger Selbsthass hat vermutlich damit zu tun, dass Du Dir die Schwächen in Deiner Vergangenheit nicht richtig "vergeben" kannst.

Das ist eine sehr schöne Aussage finde ich. Die es auf den Punkt bringte ich muss nicht den anderen Vergeben sondern mir meiner eigenen Fehler vergeben. Ich denke auch das ich aufgrunde der Christlichen Ideologie Angst vor Idelogieen im allgemeinen habe. Da Queer (Queer auch durch meiner besser Hälfte sehr geprägt) sein auch eine Art Ideologie ist oder ich diese zum Teil so sehe. Habe ich Angst diese Ideologie anzunehmen, deshalb habe ich auch Angst mich selbst anzunehmen. Was zu einer Ablehnung und Selbsthass meiner Selbsthass führt.

Veröffentlicht von: @jack-black

p.s.: Zu dem ganzen Thema "Umgang Gläubiger mit Homosexuellen, Transidenten etc." schrieb ich erstmal gar nix, weil die Irrelevanz religiöser Meinungen bezüglich sexueller Themen für Atheisten komplett ausserfrage steht. Was die Bibel, der liebe Gott oder, besonders wichtig, Pastor Heinz aus Hinterhutzingen mir über den angemessenen Umgang mit meinem Pimmel zu sagen haben, interessiert nullkommanull.

Ja da kann man auch nichts zu sagen oft nehmen sich die Christliche Ideologie leider nicht viel von einer Rechtsextremen Ideologie.
Beide haben ein Idealisiertes Familienbild.
Beide Hassen zu einem großen Teil in Ihrer Gemeinschaft Queere Menchen.
Beide stehen auf Charismatische Führungspersönlichkeiten.
Beide Träumen von einem neuen Großen Reich.
Beide Propagieren Zucht und Ordnung obgleich Sie es nie selbst so Leben.
Die einen Hassen die Juden und Ausländer. Die anderen aktzeptieren ander nur wenn diese sich zu Ihrer Ideologie bekehren.
Beide haben für sich den Anspruch bessere Menschen oder Herrenmenschen zu sein.
Beide haben ein verstorbenes Führeridol.
Beide leugnen sehr genre Geschichtliche Tatsachen.

Danke nochmal für deinen Beitrag.

LG aufgewacht😊

gefallen777 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @gefallen777

Ja da kann man auch nichts zu sagen oft nehmen sich die Christliche Ideologie leider nicht viel von einer Rechtsextremen Ideologie.
Beide haben ein Idealisiertes Familienbild.
Beide Hassen zu einem großen Teil in Ihrer Gemeinschaft Queere Menchen.
Beide stehen auf Charismatische Führungspersönlichkeiten.
Beide Träumen von einem neuen Großen Reich.
Beide Propagieren Zucht und Ordnung obgleich Sie es nie selbst so Leben.
Die einen Hassen die Juden und Ausländer. Die anderen aktzeptieren ander nur wenn diese sich zu Ihrer Ideologie bekehren.
Beide haben für sich den Anspruch bessere Menschen oder Herrenmenschen zu sein.
Beide haben ein verstorbenes Führeridol.
Beide leugnen sehr genre Geschichtliche Tatsachen.

Ich glaube dir ja gerne, dass du an eine echte Kastastrophe von Gemeinde geraten bist, aber das oft kannst du vergessen. Die allermeisten Christen in Deutschland sind liberal und stehen hinter unseren Gesetzen. In meiner Gemeinde der evangelischen Landeskirche trifft fast keine deiner Behauptungen zu, nur an das Himmelreich glauben sie schon. Diese unzumutbaren Christen denen du begegnet bist kenne ich nur von jesus.de.

Anonymous antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28
Veröffentlicht von: @tent

Ich glaube dir ja gerne, dass du an eine echte Kastastrophe von Gemeinde geraten bist, aber das oft kannst du vergessen. Die allermeisten Christen in Deutschland sind liberal und stehen hinter unseren Gesetzen. In meiner Gemeinde der evangelischen Landeskirche trifft fast keine deiner Behauptungen zu, nur an das Himmelreich glauben sie schon. Diese unzumutbaren Christen denen du begegnet bist kenne ich nur von jesus.de.

Ja da ich mich in Jungen Jahren Glaubenstechnich randikalisiert habe kann es sein das auch dann immer die selben Radikalen Kreise gesucht habe.

gefallen777 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 3609

Moin!
Allein aus Zeitgründen werde ich nur auf wenige Punkte eingehen. Aspekte, die ich aus meiner eigenen Erfahrung kenne und die mich selbst interessieren... 😉

Veröffentlicht von: @gefallen777

Ich bin davon ausgegangen das dieser Selbsthas weg geht. Auch habe ich immer noch den Tick alles gleich zu sagen, weil man darf ja nicht .... Lügen ... Doch ist es in vielerlei Situation besser Dinge erst später zu sagen. So passiert es mir, dass wenn ich neue Leute kenenlerne ich oft viel zu schnell Dinge von mir preisgebe die ich hätte erstmal für mich behalten sollen. So auch auf Arbeit oft nützen wenige Information anderen mehr, jedoch versuche ich immer alles zu sagen weil es für mich immer noch ein Punkt des "Lügens" ist nicht alles zu sagen. Hat natürlich auch ausweirkung auf die Effizienz da E-Mails lang werden.

Okay, das ist so eine Erfahrung, die ich von mir selbst kenne insofern, als auch ich manchmal zu ausführlich bin in der Kommunikation mit anderen, sie mit meinem Für und Wider überfahre und dann enttäuscht bin, wenn so wenig zurück kommt. Nun lese ich das so, als habest Du für diese Eigenheit für Dich schon eine "Erklärung" gefunden: Du habest während Deiner frommen Phase den moralischen Imperativ, man dürfe nicht lügen, so sehr internalisiert, dass Dir selbst das Vorenthalten von Informationen noch sich wie eine Lüge anfühlt. Dass Du heute also noch dazu neigst, anderen Leuten zu schnell zu viel anzuvertrauen und z.B. im beruflichen E-Mail-Verkehr zu weitschweifig bist, hat, nach dieser Lesart, die religiöse Indoktrination als Grund, die man Dir früher überstülpte.

Das kann stimmen, muß aber nicht. Falls es nicht stimmt, Du Dich aber mit dieser Erklärung sozusagen häuslich eingerichtet hast, dann entgeht Dir an dieser Stelle eine Chance, Dich positiv weiterzuentwickeln. Verstehst Du, was ich meine? Wenn "die Christen" daran schuld sind, dass Du heute Kommunikationsschwierigkeiten hast (indem Du zu offen gegenüber anderen bist und Dich damit verletzbar machst), wenn Du die Schuldigen also schon gefunden hast - dann hast Du gar keinen Anlaß mehr, nach den (durch Dich beeinflußbaren) Ursachen zu suchen.
Nun sag ich Dir: das Problem, anderen zuviel von mir zu erzählen und sie mit einer Art Informationsschwall zu überfallen, hatte und habe ich auch öfter mal. Und bei mir kann die Thematik "Lüge ist Sünde!" unmöglich der Grund sein, denn ich wurde in meiner Jugend nicht religiös indoktriniert und wurde sogar als Kind häufig dafür gelobt, was für eine "blühende Phantasie" ich doch hätte...
Dennoch hab ich mich mit meiner Ausführlichkeit und mit dem Hang, gewissermaßen "gnadenlos ehrlich" zu sein, ein paarmal im Leben selbst unglücklich gemacht. Am offensichtlichsten mit dem Abfassen ellenlanger Liebesbriefe, mit dem ich mindestens drei Beziehungen verbockte, die vorher vielleicht ein wenig kriselten, danach aber komplett vorbei waren.
Dazu muß man vielleicht wissen, dass ich Franz Kafka abgöttisch verehrte und schon früh seine Tagebücher und Briefe an seine unterschiedlichen Geliebten (oder den berühmten Brief an seinen Vater) las. Ich konnte mich immer sehr mit Kafka identifizieren und bewunderte also auch seine skrupulös ehrliche Art des Schreibens.

Dass die Beziehungen, deren Liebesbriefe von ihm überliefert sind, allesamt in die Hose gingen, hab ich damals als "parteiischer Leser" immer den Frauen in die Schuhe geschoben, die anscheinend zu dämlich waren zu erkennen, was für eine Gelegenheit sich ihnen hier bot: von so einem Genie geliebt zu werden...

Erst, nachdem ich die Wirkungslosigkeit solch rücksichtslos ehrlicher Monologe in Schriftform (ich wollte ja mit meinen Liebesbriefen erreichen, dass die jeweilige Frau mich wieder liebte) mehrfach brutal erlebte, begann mir zu schwanen, dass womöglich ich hier einer generellen Fehleinschätzung erlegen war: in den Briefen, in meinen "ehrlichen Offenbarungen" war immer nur ich das Zentrum. Es ging um mich, wie ich die Dinge sehe und empfinde, wie ich mich bemühte, wie ich mich anstrengte... Meine Ehrlichkeit war da der Schild, den ich vorneweg trug, zeigte das nicht, was ich für ein feiner, anständiger, liebenswerter Kerl war? Lagen die Frauen nicht eigentlich komplett falsch, wenn sie so einen Kerl nicht zurückliebten? Bei all dem, was ich anführte - mußte da nicht die adressierte Geliebte geradezu grausam und böse sein, wenn sie mich nun nicht erhörte? Konnte sie es denn mit ihrem Gewissen vereinbaren, so einen herzensguten, vertrauensvollen Menschen wie mich abzuservieren?

Kurz: diese Liebesbriefe, diese Monologe - sie waren am Ende nur der Versuch, die Adressierten zur Liebe zu mir zu manipulieren. Zum Glück für sie wie für mich waren diese Frauen allesamt (intellektuell oder emotional) schlau genug, und sie reagierten in ählicher Weise: Mit einer sehr kurzen und kühlen Reaktion. Oder mit vollständigem Abbruch der Kommunikation.

Aus diesen für mich damals sehr beschämenden Erfahrungen habe ich - was lange dauerte! - Folgendes gelernt: Ehrlichkeit allein hat keinen ethischen Wert. Sie kann als Instument der Manipulation eingesetzt werden und ist gerade dann sozusagen perfide, weil sich gegen Ehrlichkeit am schlechtesten argumentieren läßt. Andere Menschen wollen von uns nicht in erster Linie, dass wir ehrlich zu ihnen sind. Sondern dass wir sie mögen, dass wir sie für interessant halten. Für interessanter und liebenswerter als unsere eigenen Gefühle. Wenn wir offen sind, und Intimes von uns preisgeben - dann kann das geschehen, um Nähe herzustellen. Aber es kann auch einfach nur Ausdruck unserer Ich-Zentriertheit sein. Meine Liebesbriefe damals waren z.B. der Beleg, dass ich meine Liebe für die Frauen für wichtiger hielt als die Frauen selbst: oh, wie großartig war doch diese Liebe und was war ich für ein Held, zu solch großen Gefühlen überhaupt in der Lage zu sein!
Was wir selbst da uns also als Offenheit und Ehrlichkeit vormachen, kann auseiner anderen Perspektive als Egozentrik, Eitelkeit oder schlicht nur: Nervigkeit erlebt werden.

Übrigens ist ja das Von-sich-selbst-Reden, überhaupt das ausführliche Reden etwas, das sich schlecht mit dem Zuhören und Eingehen auf die anderen verbinden läßt: Solange ich rede, kann mein Gegenüber nicht reden, kann ich also nur wenig bis gar nichts über seine Sichtweise zum jeweiligen Thema erfahren. Solange ich rede, bleibe ich also dumm. Das ist umso ironischer, desto besser ich reden kann.
Ich war beispielsweise immer schon gut mit Worten. Dafür erntete ich in meiner Kindheit und Jugend immer wieder Anerkennung und Aufmerksamkeit - und das motivierte mich, auf dem Gebiet noch "besser" zu werden und so weiter und so fort. Das ist in manchen Zusammenhängen auch hilfreich, wenn man andere "in Grund und Boden reden" kann oder in Streitgesprächen, in denen man argumentativ vielleicht gar nicht so gut aufgestellt ist, durch Witzigkeit und originelle Formulierungen punkten kann, sodaß es aussieht, als sei die eigene Position genauso klug und richtig wie sich die Worte anhören...
Aber wie sagte Goethe (oder sonstwer) einmal so schön: "Für den mit dem Hammer ist jedes Problem ein Nagel." Weil ich also so gut reden zu können meinte, ging ich irrigerweise auch öfter in Problemsituationen davon aus, sie durch monologisierendes Reden (oder Schreiben) bewältigen zu können, bei denen das nicht der Fall war. Statt zuzuhören und dadurch die Problematik richtig erkennen zu können, schwallte ich die anderen zu. Und war dann ganz perplex, dass das nicht funktionierte.

Dazu - ich monologisiere ja schon wieder viel zu lange herum hier 😉 - noch ein kleines Aha-Erlebnis, das ich Kürzlich erst hatte. Im SPON schrieb eine Kolumnistin einen (ziemlich schlechten) Artikel darüber, wie sie auf einer mehrtätigen Bootsfahrt mit einem Chauvi aneinandergeriet, der wohl irgendwie all das war, was momentan so gar nicht angesagt ist: schon etwas älter, weiß, afd-affin, von sich und seinen politischen Ansichten und seiner Überlegenheit gegenüber Frauen überzeugt... Kurz: ein ausgemachter Unsympath mit großer Klappe und noch größerem Ego. Der Artikel drehte sich darum, wie die Autorin mit ihm in Streit geriet, wie sie diesem Paradebeispiel für mansplaining Contra gab, die Stirn bot... Naja, der Artikel war wirklich schlecht, ein vermurkst-feministischer Quark, den sie sich da zurechtgestampft hatte. Ich las dennoch die Lesermeinungsbeiträge, und einer davon, sehr kurz, traf mich wie eine Ohrfeige. Ein ehemaliger Marinesoldat schrieb ganz kurz (sinngemäß) dieses:

"Das gehört doch zum kleinen sozialen Einmaleins, das man in der Grundausbildung schon gleich zu anfang lernt: in isolierten Situationen (wie einer mehrtätigen Bootsfahrt auf einem kleinen Schiff, wo man einander nicht aus dem Weg gehen kann) gilt die strikte Regel: No politics, no religion!"

Das hatte er also als Matrose schon in der Grundausbildung gelernt. Ich als ehemaliger Zivi hatte das nie als Regel gelernt. Ich hätte, wenn ich drüber nachgedacht hätte, auch von selbst drauf kommen können, warum das eine sinnvolle Regel sei. Aber auf die Idee, bestimmte Dinge in bestimmten sozialen Zusammenhängen nie auch nur zu thematisieren - darauf war ich eben vorher nie gekommen. Und das, obwohl ich, diese Regel mißachtend, im letzten Jahr eine Freundschaftsbeziehung verloren habe. Als mich im Corona-Sommer ein Kollege mit seiner "neuen Frau" und ihrer (schon erwachsenen) Tochter besuchte. An diesem Kollegen hatte mich bei früheren Treffen immer gefallen, wie gut man mit ihm politisieren und sich endlose philosophisch-politische Diskussionen liefern konnte. Er ist einer, der immer recht behalten will, was aber durchaus unterhaltsam ist, da er auch ziemlich intelligent ist und also auch gut argumentieren kann.
Nun waren wir da zu viert für mehrere Tage beisammen und konnten uns nur schwer aus dem Weg gehen. Und nach zwei oder drei Tagen fing es mich an zu nerven, dieses ständige Beharren darauf, recht zu haben. Er gab in den Diskussionen nie klein bei (ich auch nicht), sodaß es mir irgendwann peinlich wurde, was wir Gockel da für ein Bild abgaben gegenüber den beiden Frauen, mit unseren intellektuellen Schwanzlängenvergleichen. Also geschah es dann irgendwann, dass ich mit einem "Das ist mir jetzt zu blöd!" vom Tisch aufstand und mich einfach schlafen legte, sie, meine Gäste, da allein sitzen lassend.
Damit hab ich diese Freundschaftsbeziehung kaputt gemacht, auch weil ich ihn vor "seinen" Frauen, die in der Diskussion sogar eher meine Partei ergriffen hatten, damit erniedrigt hatte.
Und weswegen? Weil ich mich in dieser Situation auf einen politisch-ideologischen Streit eingelassen hatte. Ich hätte das Thema vermeiden müssen. Ideologische Überzeugungen lassen sich argumentativ nur sehr schwer verändern und schon erst recht nicht, wenn zwei aneinandergeraten, die das Rechtbehalten auch als eine Art sportliche Herausforerung empfinden. Und wenn dann aufgrund der konkreten Situation die Möglichkeit, sich der Auseinandersetzung einfach zu entziehen, nicht gegeben ist (meine Gäste hätten mitten in der Nacht sich in's Auto setzen und nach hause fahren müssen - ins andere Ende der Republik), dann kann es zum großen Kommunikationsfiasko kommen. Nein: dann muß es fast schon zwangsläufig dazu kommen. Hab ich durch den Leserbeitrag im SPON gelernt. Leider erst nachträglich... 🙁

Was hat das jetzt mit Deiner Situation zu tun? Naja, einerseits war es ein Beispiel dafür, dass Offenheit und Ehrlichkeit manchmal gar nicht angebracht sind. Zum zweiten, dass Ideologie (egal, ob Politik oder Religion) eigentlich kein Thema ist, über das man in soziale Beziehungen einzutreten versuchen sollte. Bei Weltanschauungen ist es wie bei Arschlöchern: Jeder hat eine und jedem ist die eigene Weltanschauung jene einzige, die ihm nicht eigentlich am Arsch vorbeigeht.
Wenn man also im privaten Umgang fruchtlos jemanden ärgern will, kann man dies am einfachsten und verläßlichsten dadurch tun, dass man sie, diese Weltanschauung, kritisiert. Als dumm, böse, verlogen, falsch, undurchdacht und so weiter hinstellt. Wenn der Gegenüber eine echte Ideologie vertritt, liegt man damit ja auch immer irgendwie richtig... Aber es bringt halt nix. No politics, no religion! - diese Regel habe ich vor, im privaten Bereich zukünftig strenger zu beachten, selbst gegenüber Leuten, von denen ich weiß, dass sie ungefähr die gleichen Ansichten haben wie ich. Denn auch die können immer noch genervt sein allein durch allzu selbstgewisse Attitüden, mit denen ich meine "Wahrheiten" oft vorzutragen pflege.

Statt "selbstbewußt" meine Position zu vertreten, so habe ich mir vorgenommen, möchte ich zukünftig mich mehr bemühen, die Position der anderen überhaupt erstmal zu erkennen und zu verstehen. Ich möchte mich noch stärker gemäß meiner Einsicht, dass niemand die Wahrheit mit Löffeln gefressen hat und jeder nach seiner Facon leben und (un-)glücklich werden sollte, verhalten. Das nervt mich doch an anderen so sehr: dass sie meinen zu wissen, was für andere gut sei (Grundpfeiler aller Ideologien: wir wissen, wo's lang geht Richtung Glück und gutes, gerechtes Leben). Also will ich versuchen, meine Wahr- Klug- und Schlauheiten besser für mich zu behalten, statt sie anderen aufzudrücken. Und mich nicht so sehr aufzuregen, wenn die ihrerseits noch nicht auf diesen Trichter gekommen und immer noch möchtegernmissionarisch unterwegs sind. Vielleicht klappt's dann auch besser mit den Nachbarn... 😉

Veröffentlicht von: @gefallen777

Daneben fällte es mir sehr sehr schwer überhaupt Sex zu haben trotz das ich seit 4 Jahren eine Beziehung habe. Es hat nichts mit Unlust zu tun. Es ist nur so, dass ich jeden Versuch der in die Richtung geht selbst Sabotiere. Ich kann von Glück reden das meine Freundin da mit mir Geduld hat. Sie ist zum Glück anders so wie ich auch. Aber das ist der Tick der mich neben dem Selbsthass am meisten mit stört. Man blockiert und Sabotiert sich immer und immer wieder selbst. Es geht nicht weg.

Dazu kann ich wenig sagen. Dass Sex schwierig sein kann, weiß ich zwar aus eigener Erfahrung zur Genüge. Aber meine Erfahrungswelt ist naturgemäß eine ganz andere als Deine. So kann ich also bloß versichern: Es braucht keine Indoktrination mit religiöser Sexualethik, um Probleme auf diesem Gebiet auftreten zu lassen.
Meine "Theorie" zum ganzen Thema Sex sieht ja so aus: Sex soll aus evolutionsbiologischen Gründen kompliziert, stressig, anstrengend sein. Weil die Sexualpartner, wenn sie viel in das Zustandekommen einer sexuellen Beziehung investieren, dadurch stärker in diese Beziehung eingebunden sind. Letztendlich kommt das dann - so rein biologisch-natürlich betrachtet - den Nachkommen zugute. Die eigenen Ängste zu überwinden, alle Vorbehalte erstmal aufzugeben, um intime Nähe zuzulassen: das ist ein ziemliches Risiko, denn jedes Nähe-Zulassen bedeutet, sich verletzbar zu machen. Jede Intimität ist also immer auch Risiko - und wer etwas riskiert, gibt der Sache, für die er es riskiert, damit einen Wert.

Nun kann es sein, dass Du in der Vergangenheit gelernt hast, dass jedes Runternehmen der Deckung, jedes Sich-Verletzbarmachen gefährlich ist. Das ist halt das emotionale Gedächtnis, dass inzwischen ängstlich auf seinem Wachposten hockt und überall Gefahren wittert: Nur nicht nochmal und nochmal und nochmal verletzen lassen! Diesem emotionalen Gedächtnis ist mit Vernunftgründen nicht beizukommen. Sondern nur per Übung. Deswegen würde ich mal annehmen, dass Du diesen Gedanken:

Veröffentlicht von: @gefallen777

Man blockiert und Sabotiert sich immer und immer wieder selbst. Es geht nicht weg.

ad acta legen solltest. Wenn Du weiterhin Intimität "trainierst", immer neue Anläufe zusammen mit Deiner Freundin startest - dann wird sich über kurz oder (womöglich leider: ziemlich) lang eben doch da ein emotionaler Gewöhnung- und Übungseffekt einstellen. Formuliere es in Gedanken um. Statt "Es geht nicht weg." sich sagen: "Es geht (nur) langsam weg."
Wenn Du Dich in einer schon 4jährigen Beziehung befindest und Deine Freundin viel Geduld hat, wie Du schreibst - dann ist das doch schon mal ein fettes Pfund, mit dem Du wuchern kannst (um es mal biblisch zu formulieren... 😉 ). Ich z.B. beneide Dich allein darum schon.
Also: übe weiter, trainiere weiter, lass Dich weiter auf Deine geduldige Freundin ein, verzeihe Dir Rückschläge, genieße Fortschritte und mach Dir zwischendurch immer wieder mal klar: "Was hich hier schon groß zu verlieren?! Unglücklich sein kann ich schon, die Erfahrung, wie's nicht klappt, kenn ich schon, die wäre also nix Neues..."

jack-black antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28

Hallo Jack,

Danke für die kleine Geschichte. Deine Beiträge liest man sehr gerne.

Veröffentlicht von: @jack-black

Also will ich versuchen, meine Wahr- Klug- und Schlauheiten besser für mich zu behalten, statt sie anderen aufzudrücken.

Vieleicht sollte ich da mir auch eteas davon vornehmen oder sich mehr im SmallTalk üben

Veröffentlicht von: @jack-black

weiterhin Intimität "trainierst"

Ja das beschreibt es sehr gut "Intimität traniren" ist auch eine gute Sichtweise.

Danke

gefallen777 antworten


Lucan-7
Beiträge : 21525

Ich möchte dir an dieser Stelle auch antworten, weil ich vor einigen Jahren auch noch im christlichen Umfeld unterwegs war, auf der Suche nach Jesus und einem Sinn im Leben, inzwischen diese Suche aber aufgegeben habe und mich selbst als Atheist betrachte.

Was du über Christen schreibst habe ich zum Teil auch erlebt, und mich hat die Hartherzigkeit vieler Christen regelrecht schockiert. Da redeten sie tagein, tagaus von der "Liebe" Jesu... und hatten selbst nicht die geringste Ahnung, was "Liebe" überhaupt ist.
In manchen Fällen hatte ich sogar den Eindruck, dass diese Menschen in ihrer eigenen Hölle lebten... und dann versuchen, so viele Menschen wie möglich da mit hineinzuziehen, damit sie in ihrer Hölle nicht alleine sind.

Insofern weiss ich durchaus, wovon du hier sprichst, auch wenn ich persönlich nicht davon betroffen war... bei dir kommt ja einiges zusammen.

Ich denke, in deinem Fall muss man hier noch einmal zwischen Herz und Verstand unterscheiden. Ich denke, vom Verstand her weisst du sehr wohl, dass nicht alle Christen so sind (Sonst würdest du hier auch nicht schreiben), und dir ist auch klar, dass diese Leute, die dir da begegnet sind, mit Sicherheit nicht die Richtigen waren, um Fragen über Gott und den Glauben zu klären.
Ich nehme an, dass dir auch klar ist, dass diese Leute zum Teil selber Opfer sind... denn eine derartige Herzlosigkeit hat ja seinen Grund, das tut in der Regel niemand, der mit sich und der Welt im Reinen ist.

Vor allem Letzteres sollte dir dabei helfen, dich von dieser Vergangenheit zu lösen. Denn was dich hier verbittert hat, hat mit Gott und dem Glauben erst mal wenig zu tun, das haben allein die Menschen damals und ihre Unfähigkeit zu verantworten.

Und auch wenn ich mich als Atheist sehe, halte ich sehr viel von der Methode der Vergebung. "Vergebung" heisst dabei nicht, dass man einfach sagt: "Alles wieder gut" oder so etwas (Das wäre auch unmöglich), sondern es bedeutet in erster Linie, dass man den Hass und die Bitternis hinter sich lässt, damit diese Menschen keine Macht mehr über dich haben.
Es geht bei der Vergebung in diesem Fall also in erster Linie um dich selbst.

Das lässt sich natürlich nicht von heut auf morgen bewerkstelligen, sondern braucht Zeit. Und der Umstand, dass diese Menschen im Grunde selber Opfer ihrer eigenen bitteren Vorstellung sind, mag dir dabei helfen.

Ich schliesse mich auch den Vorschlägen an, es einmal mit einer Therapie zu suchen, dabei solltest du natürlich gut auswählen an wen du dich wendest, weil so etwas natürlich viel Vertrauen erfordert. Versuchen solltest du es allerdings in jedem Fall.

lucan-7 antworten
2 Antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28

Danke

Veröffentlicht von: @lucan-7

damit diese Menschen keine Macht mehr über dich haben

den Gedanken finde ich Verbindung mit den von Jack Gut mir selbst Vergeben damit Peiniger keine Macht mehr über mich haben.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Ich schliesse mich auch den Vorschlägen an, es einmal mit einer Therapie zu suchen,

Wie in einerm Beitarg weiter unten schon geschrieben ich suche schon einen

gefallen777 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21525
Veröffentlicht von: @gefallen777

den Gedanken finde ich Verbindung mit den von Jack Gut mir selbst Vergeben damit Peiniger keine Macht mehr über mich haben.

Stimmt... sich selbst vergeben zu können ist auch wichtig.
Es ist oft schmerzhaft, sich die eigene Unzulänglichkeit einzugestehen... aber letztlich können wir nur so auch selber wachsen.

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @gefallen777

Jedenfalls wurde mit dem Glauben mein Selbst komplett zerstört und nebenbei hat man als kleineres übel eine Sozialphobie bekomme. Dies nur um zu verdeutlichen woher mein Hass kommt. Ich würde gerne einen Weg finden denn Hass auf Gott bei zu legen um auch evtl. mein Selbsthass zu überwinden. Leider erwarte ich hier nicht wirklich eine ernsthafte Lösung, möchte aber auch nicht den Weg unversucht lassen. Vieleicht gibt es ja doch einen guten Rat Hilfe oder Idee.

Ja, ich denke eine Idee habe ich. Kannst du englisch? Es gab früher eine Moderatorin hier, deren nick ich vergessen habe. Sie ging damals in eine Frankfurter Gemeinde namens Christ the King (episcopal und englischsprachig). In der Gemeinde gibts auch eine LGBT Gruppe, bzw. da sind LGBT Leute in der Gemeinde integriert (also nicht nur als "Spezial-Gruppe", sondern das ist da einfach sehr gemischt). Vielleicht können die Mods, die hier mitlesen mal intern nachfragen, wer das ist. Falls sie noch da ist, kann sie dir vielleicht einen Kontakt herstellen.

Wenn nicht, kannst du das selbst auch tun. Ich würde vermuten sie helfen dir auch, wenn du nicht in der Nähe wohnst: einen Versuch könnte es wert sein.

Guck mal hier: http://www.christ-the-king.net/index.php/en/

Anonymous antworten
3 Antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28

Nein Danke.

Veröffentlicht von: @pottkind

In der Gemeinde gibts auch eine LGBT Gruppe

Ich suche keine Gemeinde. Ich versuche selbst zu denken und zu gehen. Möchte auch nicht die Ausnahme in der Ausnahme sein. Da bin ich mit einer Selbsthilfegruppe echt besser dran.

gefallen777 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Ich habe unten schon was dazu geschrieben.

Ich habe dich lediglich ernst genommen. Im Ausgangsposting steht, dass du einen Weg suchst um Gott nicht mehr zu hassen, damit du dich selbst nicht mehr hasst.

Da hätte dir die Erfahrung von Menschen, die ähnliches erlebt haben, wie du, u.U. helfen können.

Deshalb habe ich eine Gemeinde rausgesucht, wo du eben nicht die Ausnahme der Ausnahmen gewesen wärst - wüsstest du auch, wenn du dir die Mühe gemacht hättest, die Seite zu lesen. 😊

Aber wie gesagt: ich bin jetzt hier raus.

Vielleicht sortierst du doch noch mal aus, was du ganz genau willst. Im Moment wirkst du auf mich, als wolltest du deinen ganzen Ärger auf Christen an Christen ablassen.
Das dürftest du bei mir, wenn ich dich kennen würde und irgendwas mit deiner Geschichte zu tun hätte, aber die Transsexuelle, die ich kenne, hat meines Wissens nach keine Probleme mit mir. Machs gut. 😊

Anonymous antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28

Sorry,
ich reagiere auf Gemeinschaftsverkumpungsversuche immer noch sehr zynisch aus Selsbtschutz. Ist nicht böse gemeint.

gefallen777 antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

hey gefallen,

Veröffentlicht von: @gefallen777

Ich lebte für den Glauben suchte Gott mit meinen ganzen sein, im Fasten, langen Gebetten etc.

du hast die Nöte mit den Gemeinden beschrieben, wie erging es dir denn damit Gott zu folgen?

Veröffentlicht von: @gefallen777

Nun fast 10 Jahre Später merke ich wie diese Gehirnwäsche aus der Christenzeit immer noch wirkt und ich einen starken Selbsthass habe.

das tut mir sehr leid, ist aber nachvollziehbar. Bei mir kamen die Gefühle wieder auf, als ich vor 5 Jahren zum Glauben kam "mit deiner Transition darfst du nicht vor Gott treten, du bist nicht gut genug" etc. Weißst du, das ist Schwachsinn... ob das nun Sünde ist oder nicht sei jetzt auch mal dahingestellt. Aber: Gott möchte Gemeinschaft mit Menschen! Selbst angenommen es ist Sünde: Er möchte mit uns zusammen durchs Leben gehen, erst einmal unabhängig davon, wo wir vielleicht nicht in sein Bild passen. Denn dafür ging Jesus ans Kreuz. Es ist also eine Sache, um die sich Gott längst gekümmert hat. So oder so.

Veröffentlicht von: @gefallen777

Im Grunde genommen habe ich miene Sturm und Drang Zeit damit vergeudet einem Gott nach zu Jagen den es nie gab

ok, sorry, sehe gerade du hast meine erste Frage quasi ansatzweise beantwortet. wie kamst du zu dem Schluss, dass es Gott nicht gibt? Aufgrund von uns Menschen? 🙁

Veröffentlicht von: @gefallen777

Leider funktioniert es nicht. Homosexualität und Transsexualität KANN NICHT GEHEILT WERDEN!

stimmt, sehe ich auch so. Viele andere Probleme und Sünden sind durch das Christsein auch nicht plötzlich weg. Sie bleiben Bestandteil unseres Lebens und ich denke so in der Regel auch HS und TS. Wenn ich also als nicht ganz wohlgeformter Mensch, selbst als TS, als gelegentlicher Lügner usw zu Gott kommen darf, dann darfst du das definitiv auch. und ich finde es schrecklich, wenn jemandem die Last auferlegt wird "du nicht, du bist zu furchtbar!" Das macht mich sauwütend! Das sind dann aber wir Menschen, das hat mit Jesus nichts zu tun.

Veröffentlicht von: @gefallen777

Ich würde gerne einen Weg finden denn Hass auf Gott bei zu legen

magst du erklären was genau du damit meinst?

Anonymous antworten
10 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21525
Veröffentlicht von: @anonym-972035d79

Viele andere Probleme und Sünden sind durch das Christsein auch nicht plötzlich weg. Sie bleiben Bestandteil unseres Lebens und ich denke so in der Regel auch HS und TS. Wenn ich also als nicht ganz wohlgeformter Mensch, selbst als TS, als gelegentlicher Lügner usw zu Gott kommen darf, dann darfst du das definitiv auch.

Ich denke zwar, dass ich verstehe was du damit sagen willst... aber ich halte es bereits für bedenklich, die Möglichkeit einzuräumen, dass Transidentität möglicherweise genau so "schlimm" sein könnte wie lügen. Auch wenn du das natürlich wieder relativierst, ist diese Frage nicht ganz unwesentlich - denn "Lügen" ist etwas, das man lassen kann.
Man kann aber nicht einfach lassen, der Mensch zu sein, der man ist.

Davon abgesehen wird zwar in der Bibel genau zwischen "Mann" und "Frau" unterschieden, und es wird auch gesagt, dass "Männer" keine Frauenkleidung tragen sollen (Wer weiss, was das für Gründe hatte...).

Allerdings wird nirgendwo in der Bibel beschrieben, was genau denn nun einen "Mann" oder eine "Frau" ausmacht bzw. dass hier allein biologische, äussere Merkmale entscheiden sollen.
Wer immer dazu also etwas auf "biblischer" Grundlage sagt bleibt hier an der Oberfläche stehen...

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lucan-7

denn "Lügen" ist etwas, das man lassen kann.

hier wiederum verstehe ich was du sagen magst 😊 aber stimme nicht vollkommen zu. Kennst du nicht Reflexlügen? in dem Moment kommt sie mir schonmal schneller über die Lippen als ich denken kann: es ist keine wirklich bewusste Entscheidung gewesen.
mir war es einfach wichtig dem User frei zu lassen, wo er TS und co einordnet. Weder in die eine noch in die andere Richtung möchte ich da gerade eine Vorgabe machen. Mir ging es beim Schreiben eher um den Gedanken im Gegensatz zu bisherigen Erfahrungen Freiheiten zu lassen

Anonymous antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21525
Veröffentlicht von: @anonym-972035d79

aber stimme nicht vollkommen zu. Kennst du nicht Reflexlügen? in dem Moment kommt sie mir schonmal schneller über die Lippen als ich denken kann: es ist keine wirklich bewusste Entscheidung gewesen.

Klar, egal wie sehr wir uns bemühen... ganz ohne Sünde sind wir nie, egal wie man das jetzt definiert. Dem stimme ich ja auch zu.

Veröffentlicht von: @anonym-972035d79

mir war es einfach wichtig dem User frei zu lassen, wo er TS und co einordnet.

Angesichts der Tatsache, dass das ein heikles Thema ist, halte ich es an dieser Stelle für wichtig zu sagen, dass das eben nicht egal ist. Manche Christen mögen es problematisch sehen, aber was dabei herauskommen kann ist ja gerade das Dilemma hier.
Denn "Sünde" ist etwas Schlechtes, das es nach Möglichkeit zu vermeiden gilt... und wenn aber die eigene Identität zur "Sünde" erklärt wird, dann muss dem in diesem Fall klar widersprochen werden. Denn "Sünde" ist im Zweifelsfall etwas, das anderen Menschen oder einem Selbst Schaden zufügt - das ist hier aber nicht der Fall. Hier geht es lediglich darum, mit sich selbst ins Reine zu kommen - was bei Transidentität schon für sich allein genommen schwer genug ist.

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lucan-7

Angesichts der Tatsache, dass das ein heikles Thema ist, halte ich es an dieser Stelle für wichtig zu sagen, dass das eben nicht egal ist. Manche Christen mögen es problematisch sehen, aber was dabei herauskommen kann ist ja gerade das Dilemma hier.

aber es geht gerade nicht um andere, sondern um einen betroffenen User und um Selbstannahme 😊 da möchte ich keinerlei Vorgaben machen
hm und ich frag mich, ob diese "theoretische" Auseinandersetzung hier passt?

Anonymous antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21525
Veröffentlicht von: @anonym-972035d79

aber es geht gerade nicht um andere, sondern um einen betroffenen User und um Selbstannahme 😊 da möchte ich keinerlei Vorgaben machen
hm und ich frag mich, ob diese "theoretische" Auseinandersetzung hier passt?

Gerade weil es um Selbstannahme geht halte ich die Option, die eigene Identität könnte "Sünde" sein nicht für hilfreich.

Ich habe auch nicht vor, das hier noch endlos lange auszuführen, ich denke ich habe meinen Standpunkt deutlich gemacht.

lucan-7 antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28
Veröffentlicht von: @lucan-7

Ich habe auch nicht vor, das hier noch endlos lange auszuführen, ich denke ich habe meinen Standpunkt deutlich gemacht.

Danke

gefallen777 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @anonym-972035d79

mir war es einfach wichtig dem User frei zu lassen, wo er TS und co einordnet. Weder in die eine noch in die andere Richtung möchte ich da gerade eine Vorgabe machen. Mir ging es beim Schreiben eher um den Gedanken im Gegensatz zu bisherigen Erfahrungen Freiheiten zu lassen

Damit gibst du christlichen Fundamentalisten aber den Raum Menschen wie den TE zu zerstören. TS, HS ist keine Sünde[ Rest gestrichen wegen nicht gutem Vergleich)

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

es geht mir aber gerade nicht um andere Christen sondern um eine betroffene Person, siehe oben. was das für andere Christen bedeutet, ist in meinen Augen ein 2.rangiges Thema und gehört in deren Blase

Anonymous antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3480

Lieber Anonym

Eine Frage:

Veröffentlicht von: @anonym-972035d79

Weißst du, das ist Schwachsinn... ob das nun Sünde ist oder nicht sei jetzt auch mal dahingestellt.

Es gibt mehrere Vorkommnisse, wo Menschen " anders" sind.

Es kann sein, ein Mensch ist blind geboren, anere gehörlos oder mit verkrüppelten Gliedmaßen.
Oder kommt mit Trisomie 21 zur Welt.
Manche haben nur eine Niere.
Manche sind mit unklarer Geschlechtsausbildung zur Welt gekommen.

Fällt das alles auch unter Sünde?

Liebe Grüße
Inge

irrwisch antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0

Natürlich nicht. Scheinbar habe ich mich auch saudumm ausgedrückt, denn auf die Sündenfrage wollte ich eben nicht den Schwerpunkt legen. Es gibt Menschen die all das für Sünde halten. Aber wichtiger ist doch, dass man für sich erkennt was man vertreten kann oder nicht und dass der TE (Entscheidunge, mir ist gerade din Nick entfallen) erfahren darf, dass es Freiheit gibt für eigene Entscheidungen. Und es eben doof ist, wenn aufgedrückt wird, ob etwas richtig oder falsch ist.
Hoffe es wird klarer was mir wichtig ist. Den Eindruck des erhobenen Zeigefinger wollte ich sicher nicht 😊

Anonymous antworten
Vanilleeis
Beiträge : 12

Hey,
ich möchte gar nicht so viel schreiben. Nur: es tut mir unglaublich leid, dass du so viel Ablehnung und Hass erlebt hast.
Und: Es gibt auch andere Christen. Ich war selbst eine Zeit in einer Gemeinde, wo Trans*Personen liebevoll aufgenommen worden sind.
Was ich auch noch wichtig finde: Der Mann, den du geliebt hast, und der sich das Leben genommen hat: Du trägst keine Schuld daran.
Ich würde mich anderen Stimmen hier anschließen und dir raten, dir Hilfe zu holen. Du musst das nicht alleine mit dir rumschleppen.

Alles Liebe dir!

vanilleeis antworten
15 Antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28

Hallo,

Veröffentlicht von: @vanilleeis

Ich war selbst eine Zeit in einer Gemeinde, wo Trans*Personen liebevoll aufgenommen worden sind.

Oh, du hast die Ausnahme der Ausnahmegemeinde kennegelern oder davon gehört. Schon allein dieser Satz sagt ja viel. Aktzeptanz im Christlichen Kontext ist und bleibt die Ausnahme.
Ich suche auch nicht Gott und erst recht nicht Gemiende.

Veröffentlicht von: @vanilleeis

Ich würde mich anderen Stimmen hier anschließen und dir raten, dir Hilfe zu holen.

Es ist ja nicht so als ob ich nicht einen Therpeuten und Therpieplatz suchen würde. Doch Finde mal einen der mit Trans* und Trauma aus Ideologischen Bewegungen klar kommt.

Nachdem mir Christen immer abgeraten haben von Therpeuten (Jesus allein ... blablabla scheisse) finde ich es einfach lächerlich dies von Christen zu hören. Das ist nichts gegen dich.

Veröffentlicht von: @vanilleeis

Du trägst keine Schuld daran.

Die Gedanken Qälen aber dennoch von Zeit zu Zeit.

Veröffentlicht von: @vanilleeis

Alles Liebe dir!

Danke

gefallen777 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0

Ich verstehe dich nicht. Du kommst zu Christen um mit deinem Hass auf Gott und dich klar zu kommen, hasst aber eigentlich selbst die Christen und nichts was sie sagen, kann dir gut genug sein.

Du wirkst auf mich als wolltest du dir selber bestätigen, wie schrecklich die Christen sind, damit du später sagen kannst, dass du es ja schon vorher gewusst hast.

Du wirst exakt das hier finden, was du finden möchtest. Und wenn ich das richtig sehe, wie du hier im Thread antwortest: du wirst deine Bestätigung von den Atheisten annehmen und jeden Christen, der versucht dir was Nettes zu sagen, erst mal klar machen, warum dich sein Posting in deiner negativen Sicht bestätigt.

Wenn du glaubst, dass es keinen Gott gibt, dann hasst du ins Nichts. Du hast dann niemanden, den du hassen kannst.

Du kannst zwar die Christen dann hassen, aber das wird dir nicht weiter helfen dich anzunehmen. Weil im Endeffekt hasst du dann ja nur, dass du mal Christ warst, also deine eigene Entscheidungen im Leben.

Es ist letztendlich ziemlich egal, warum ein Mensch sich selbst hasst. Wenn du mit dir klar kommen willst, wirst du lernen müssen, deine eigenen Lebensentscheidungen als das anzunehmen, was sie eben waren: deine Entscheidungen und du hast sie so getroffen, wie sie dir zu dem Zeitpunkt am Besten erschienen.
Heute siehst du das anders, aber das gehört zum Leben.

Du kannst jetzt zu den Christen gehen und deine ganze Wut an ihnen abreagieren, aber das wird dich nicht weiter bringen. Dann geh zu den Leuten, von denen du scheinbar ja annimmst, dass sie Schuld sind: deine ehemalige Gemeinde.

Aber mach dir eins klar: nur weil du ihre Ansichten falsch findest, müssen sie es ja nicht tun. Sie können sie genauso gut richtig finden.

Das ist wie Menschen, die in der Kindheit nicht die Liebe ihrer Eltern bekommen haben, die sie hätten haben sollen und dann verzweifelt als Erwachsene versuchen ihre Eltern dazu zu bringen es zuzugeben und sie endlich zu lieben: man holt sich nur neue Verletzungen, wenn die Eltern sich nicht geändert haben.

Ich wünsche dir wirklich das Beste, bin jetzt aber aus dem Thread raus. So wie du das anfängst, halte ich es für wenig wahrscheinlich, dass da mehr bei raus kommt, als dass du deine Vorurteile bestätigst.

Anonymous antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28
Veröffentlicht von: @pottkind

Das ist wie Menschen, die in der Kindheit nicht die Liebe ihrer Eltern bekommen haben, die sie hätten haben sollen und dann verzweifelt als Erwachsene versuchen ihre Eltern dazu zu bringen es zuzugeben und sie endlich zu lieben: man holt sich nur neue Verletzungen, wenn die Eltern sich nicht geändert haben.

Danke dir, das ist ein Punkt den ich so noch nie reflektiert habe.
Ich weis, dass ich manchmal etwas über reagiere in dem Thema.
Ich wollte dich nicht beleidigen.

Aber danke für die Refeltion. Die Hilft mir wahrscheinlich echt ein wenig mich besser zu verstehen.

gefallen777 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21525
Veröffentlicht von: @gefallen777

Aber danke für die Refeltion. Die Hilft mir wahrscheinlich echt ein wenig mich besser zu verstehen.

Vielleicht solltest du auch noch einmal für dich selber klären, was du dir überhaupt von einem christlichen Forum erhoffst, wenn du mit dem Glauben im Grunde durch bist.

Du wirst hier natürlich, wie du bemerkt hast, auch Atheisten finden, die dich in der ein oder anderen Ansicht gegen das Christentum betätigen... aber dafür hättest du dich nicht wieder bei "jesus.de" melden müssen, das hättest du anderswo viel einfacher haben können.

Was aber erwartest du jetzt vom Forum einer Seite, die ausdrücklich das Christentum verbreiten und fördern will...?

Versteh' mich nicht falsch, es liegt mir fern, dich hier vertreiben zu wollen, ganz im Gegenteil... aber ich sehe da schon einen gewissen Widerspruch.
Deine Ansprechpartner hier sind in erster Linie Christen... was genau erwartest du jetzt von denen?

lucan-7 antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28
Veröffentlicht von: @lucan-7

Versteh' mich nicht falsch, es liegt mir fern, dich hier vertreiben zu wollen, ganz im Gegenteil... aber ich sehe da schon einen gewissen Widerspruch.
Deine Ansprechpartner hier sind in erster Linie Christen... was genau erwartest du jetzt von denen?

Ich habe keine Erwatungen. Es ist ne Suche das ich etwas übersehen habe. Evtl, ist es aus dem Frust heraus die Hoffnung das 12 Jahre Radikaler intensiver Glaube nicht um sonst ist und evtl. doch was dransein könnte.

gefallen777 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21525
Veröffentlicht von: @gefallen777

Ich habe keine Erwatungen. Es ist ne Suche das ich etwas übersehen habe. Evtl, ist es aus dem Frust heraus die Hoffnung das 12 Jahre Radikaler intensiver Glaube nicht um sonst ist und evtl. doch was dransein könnte.

OK, das verstehe ich...

Und obwohl ich mich als Atheist sehe, kann ich dir soviel sagen, dass im christlichen Glauben auch die ein oder andere Weisheit zu finden ist... und auch die ein oder andere Lebenshilfe.
Allerdings habe ich das auch erst entdeckt, nachdem ich mich von einer Gemeinde getrennt habe und vor allem das Neue Testament noch mal für mich allein gelesen habe. In meinem Fall war das vor allem die Vergebung, das hat mir tatsächlich in vielen Lebenssituationen geholfen.

Mit dem ganzen Rest, den man mir in der Gemeinde erzählt hat, konnte ich meist nichts anfangen... das war mir alles zu mystisch und seltsam und ergab für mich keinen Sinn.

Vielleicht kannst du das ja auch für dich ein wenig aufdröseln, was für dich vielleicht Sinn ergibt und was nicht...

lucan-7 antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28
Veröffentlicht von: @lucan-7

Und obwohl ich mich als Atheist sehe, kann ich dir soviel sagen, dass im christlichen Glauben auch die ein oder andere Weisheit zu finden ist... und auch die ein oder andere Lebenshilfe.
Allerdings habe ich das auch erst entdeckt, nachdem ich mich von einer Gemeinde getrennt habe und vor allem das Neue Testament noch mal für mich allein gelesen habe. In meinem Fall war das vor allem die Vergebung, das hat mir tatsächlich in vielen Lebenssituationen geholfen.

Ja gut die Weisheiten finde ich überall in jedem Glaubenssystemen, das macht christliche Weiheiten nicht wertvoller als ander.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Vielleicht kannst du das ja auch für dich ein wenig aufdröseln, was für dich vielleicht Sinn ergibt und was nicht...

Ich denke mir hilft schon zum Teil, dass darüber schrieben. So ist mir ja auch klar geworden das ich damals selbst nie nach liberalen Gemeinden gesucht hatte. Was evetuell hätte eine negativ spirale dämpfen hätte können. Und das hilft es schon ganz anders damit umzugehen.

gefallen777 antworten
Seltenhier
(@seltenhier)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 69

Hallo TE,

eine Randbemerkung (Stand gestern 22 Uhr):

Du hast sehr Schweres durch. Sehr viele andere hier leider auch. Du möchtest etwas bereinigen und klären. Und du kannst hier viel Verständnis, Trost und Impulse für deine Situation finden.

Jedoch gehen die Antworten hier anscheinend völlig an deinem Anliegen vorbei. Ist es möglich, dass sich deine Frage/dein Anliegen inzwischen gewandelt hat? Hilfreich wäre, wenn du deine Erwartungen hier nochmal genau formulierst. Dann kommen vielleicht treffendere Antworten.

Kurzum: Was ist (inzwischen) das Ziel deines Threads? Was wäre die beste Antwort, die du dir von den Leuten hier vorstellen kannst?

P.S.: Deinen Nickname hat Chancen in verschiedene Richtungen...
Wünsch dir Klarheit und Zuversicht.

seltenhier antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28
Veröffentlicht von: @seltenhier

Kurzum: Was ist (inzwischen) das Ziel deines Threads? Was wäre die beste Antwort, die du dir von den Leuten hier vorstellen kannst?

Ich schriebe für mich sehr un zu versuchen Dinge zu verarbeiten während ich auf Therpieplatz warte.

Ich habe keine klaren Erwartung oder Ziel sonste wäre der Weg vorbestimmt es ist ne Art offnes Denken für mich. Aber ein Ziel kann und will ich erstmal nicht festlegen das ich ja mögliche Richtungen ausblende.

gefallen777 antworten
Vanilleeis
(@vanilleeis)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 12
Veröffentlicht von: @gefallen777

Ich suche auch nicht Gott und erst recht nicht Gemiende.

Das ist mir klar. Damit wollte ich dir nur spiegeln, dass nicht alle Christen so sind, wie die, welche du kennengelernt hast. Genauso wie nie alle Menschen einer Religion/Gruppierung wie auch immer gleich sind. Da muss man differenzieren.

Veröffentlicht von: @gefallen777

Es ist ja nicht so als ob ich nicht einen Therpeuten und Therpieplatz suchen würde. Doch Finde mal einen der mit Trans* und Trauma aus Ideologischen Bewegungen klar kommt.

Ich habe selber Erfahrung mit Therapie und mit Trauma. Ich kann dir nur empfehlen, nach Therapeuten zu suchen, die eine Ausbildung in dem Bereich haben (emdria.de z.B.). Ich weiß, dass das richtig Nerven kostet und lange dauert...

Veröffentlicht von: @gefallen777

Nachdem mir Christen immer abgeraten haben von Therpeuten (Jesus allein ... blablabla scheisse) finde ich es einfach lächerlich dies von Christen zu hören. Das ist nichts gegen dich.

Jetzt scherst du aber alle über einen Kamm. Sorry, aber was möchtest du denn hier hören? Hier sind Menschen, die dir helfen möchten und Verständnis für dich haben, aber du schiebst sie auch nur kollektiv in eine Schublade. Es gibt nicht "die Christen".

Veröffentlicht von: @gefallen777

Die Gedanken Qälen aber dennoch von Zeit zu Zeit.

Grade Schuldgefühle lassen sich in einer guten Traumatherapie gut in den Griff kriegen. Hab ich selbst erlebt. Z.B. mit EMDR.

vanilleeis antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28
Veröffentlicht von: @vanilleeis

aber du schiebst sie auch nur kollektiv in eine Schublade. Es gibt nicht "die Christen".

Ja das ist mir auch chon bewusst geworden das ich mich dummerweise nur in Ideologisch radikalen Kreisen bewegt habe

Veröffentlicht von: @vanilleeis

Grade Schuldgefühle lassen sich in einer guten Traumatherapie gut in den Griff kriegen. Hab ich selbst erlebt. Z.B. mit EMDR.

Klingt intressant aber ich habe wenn überhaupt nur MÖglichkeit auf VT da stehe ich auf der Warteliste

gefallen777 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @gefallen777

Es ist ja nicht so als ob ich nicht einen Therpeuten und Therpieplatz suchen würde.

Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben Terminservicestellen. Da findest du alle Psychotherapeuten und kannst direkt Termine buchen. Du würdest dich wundern wie viele das sind, die auch immer mal einen Termin frei haben.

Anonymous antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28

Du willste nicht wissen was ich schon versucht habe. Ich bin habe mit meiener alten KK schon mehrer schrieben zwecks Kassenersataztherpie hin und her geschrieben. Die einzige Möglichkeit stationärer Aufenhalt. Das bringt aber bei meinem Vollzeitjob weitere Problem mit sich.

gefallen777 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0

Auch hier nochmal die Frage.

Warum bist du in einem christlichen Forum?

Mitgefühl kriegst gerne, aber willst du etwa Mitleid?

M.

Anonymous antworten
Blackhole
(@blackhole)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1112

Warum muss man die Frage stellen??
Uns steht es nicht zu, darüber zu urteilen wer hier was zu suchen hat.

"Gefallen"77 (mir gefällt die Selbstbezeichnung nicht) hat furchtbare Dinge erlebt und die kommen jetzt wieder hoch. Sich hier auszusprechen kann ein Ansatz sein, diese Dinge zu bewältigen.

blackhole antworten


Blackhole
Beiträge : 1112

Es ist sehr schade, daß du schlechte Erfahrungen machen musstest.
Nach dem was du erzählst, inbesondere über den Suizid deines Partners, kann ich deine Wut vollkommen verstehen.
Leider gibt es vor allem im evangelikalen Spektrum einzelne Gruppierungen, bei denen es auch mich gruselt. Also wo es selbst mir peinlich ist, daß die sich Christen nennen. So im Oktober/November hatte ich mal wieder eine erfahrung mit entsprechenden "Spezialisten", da ist auch mir die Frömmigkeit vergangen. Das unbarmherzige hasserfüllte Gedankengut von dem die erfüllt waren, hat mir bloß noch entsetzt.

Veröffentlicht von: @gefallen777

Woher kommt der Hass? Ich bin Transident Mann zu Frau, das war ich schon immer aber ich muss ja keinem erklären wie damals und auch oft jetzt noch die Haltung von Christen zu Homosexuellen ist, geschweige den zu Trans* Personen. Ich kämpfte bis zu meinem 28 Lenbensjahr in dieser Zeit komplett gegen mich um Gott wohlgefällig zu sein.

Nein, das ist nicht die Haltung "der Christen".
Darf ich dir meine Gemeinde vorstellen, die altkatholische Gemeinde Mannheim/Ludwigshafen? Ich kenne zwei Mann-zu-Frau-Transsexuelle über diese Gemeinde, beide sind/waren (eine ist beruflich bedingt weggezogen, möchte aber wieder zurück) voll integriert, so wie sie sind. Mit der einen rede ich gerade einmal wöchentlich über Zoom, weil sie sich in Bayern einsam fühlt, auch wenn es manchmal anstrengend ist (sie kann eine leichte Dramaqueen sein...)
Wir haben einen schwulen Aushilfspriester. Okay, er kann eine Nervensäge sein, muss man leider sagen, und Zuhören ist nicht uuuunbedingt seine Stärke, aber er macht tolle Gottesdienste.
Auch haben wir mehrere schwule Paare bei uns in der Gemeinde. Warum kein lesbisches, da habe ich keine Ahnung, an uns liegt es nicht.
Wir hatten auch einen schwulen Priesteranwärter, der hat bei uns Gemeindeleben gelernt, jetzt ist er Pfarrer in Singen, mit Partner. Und Hund.

Persönlich macht es mich immer wieder betroffen, und ärgert mich, wenn Homosexualität, bzw. der Hass auf selbige, so einen riesigen Raum einnimmt. Daß es praktisch um nichnts anderes mehr zu gehen scheint.
Als ob das Evangelium über alle 4 Bücher nur über Homosexualität reden würde.
Nichts über den verlorenen Sohn (außer natürlich er kehrt von sowas wie Homosexualität um), nichts über den barmherzigen Samariter, nichts über den Zöllner oder die Speißung der 5000, neeeeiiiiiin, ständig nur Homosexualität, Homosexualität, Homosexualität, böse böse.
Ja, leider, so sind manche Gruppierungen. Und ich bin da ganz bei dir, daß das wirklich entsetzlich ist.
Aber so sind nicht "die Christen". So ist bei weitem nicht mehr die breite Mehrheit der römischen Katholiken und so sind erst recht nicht die Altkatholiken, um nur zwei Beispiele zu nennen. Selbst meine sehr konservative römisch-katholische Großmutter hatte kein Problem mit Homo- und Transsexuellen Menschen.

Veröffentlicht von: @gefallen777

Homosexualität und Transsexualität KANN NICHT GEHEILT WERDEN!

Muss ja auch nicht. Wozu auch?
Wenn du nicht mehr transsexuell bist, bist du nicht mehr du.
Und nirgends, wirklich NIRGENDS in der Bibel steht, daß es eine Sünde wäre.

Es ist tragisch daß dir die Gehirnwäsche die Chance genommen hat, dich anzunehmen wie du bist.
Und ich glaube dir sofort daß es noch ein riesig weiter Weg sein wird, bis du wieder einen Funken Vertrauen in Christen aufbringen kannst, bzw. darin, daß Jesus dich so liebt wie du bist, also transsexuell, ohne daß du dich verbiegen oder "heilen" lassen musst.

Und es tut mir weh, daß diese Gehirnwäsche dir unmöglich gemacht hat wahrzunehmen, worum es im Evangelium wirklich geht.
Ganz sicher nicht um Homo- und Transsexualität. Das kommt da nirgends explizit vor.
Es gibt da eine stelle im Buch Levitikus, also im Alten Testament, aber im Buch Levitikus steht noch eine ganze Menge anderes das man mit Vorsicht genießen sollte. Z.B. Blut der Opfertiere an den Altar spritzen.
Und bei Paulus gibt es eine Stelle von wegen "sie haben den natürlichen Verkehr verlassen". Nun... Du kannst dir sicher vorstellen daß in einer Welt in der die Frauen nicht einmal als vollwertige Menschen galten, nämlich der antiken griechischen, in der Paulus aufgewachsen war, so manches in Sachen Ehe und Familie nicht in Ordnung war.

Tja, so ist es leider: Es gibt sie noch, diese merkwürdigen Gruppierungen die sich hauptsächlich darum drehen, einem extreme Schuldgefühle wegen irgendwas sexuellem, vor allem Homosexualität und Transsexualität, einzutrichtern. Wo außer "du bist sündig und schuldig und musst dich von Jesus retten lassen", also außer Sünde und Schuld, kaum noch etwas anderes stattzufinden scheint.
Das ist sehr schade, und tut auch mir ehrlich gesagt weh, denn für mich ist Christentum und Jesus und Evangelium etwas ganz ganz anderes.
Aber glaube mir: Es sind nicht "die Christen".

blackhole antworten
2 Antworten
gefallen777
(@gefallen777)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 28

Danke für deine netten Worte

Veröffentlicht von: @blackhole

Darf ich dir meine Gemeinde vorstellen, die altkatholische Gemeinde Mannheim/Ludwigshafen?

Erstmal nicht bei mir blinkt da immer noch ein Stopp Schild bei allem was mit Gemeinde zu tun hat auf. Aber ich habe zumindest für mich verstanden das ich dummerweise nur radikale Christen aufgesucht hatte. Und ich mir auch eine ander sichtwise verbaut hatte.

Ich sehe ja in dem Gemeindekontzept ein durchaus hilfreichen therpeutichen Ansatz. Eine Art Gruppentherpie die ein wir gefühl erzeugt. Man kennt ja auch die Geschichten von Verbechern die sich dadurch geändert haben oder schwerst Drogenabhängigen würde ich auch zum Glauben ratten da es für diese Menschen eine Ersatzdroge sein kann.

Leider zeigen immer noch gefühlt 50% der Christen noch ein sich abgrenzendes Bild, und somit wird das was gut sein könnte wieder zu nichte gemacht.

Ich glaube das ein andere Punkt des Selbsthasses ist, dass ich diesen ganzen HS Heilungscheiss so sehr geglaubt habe, dass ich auch andern Menschen zum Teil auch in Jugendarbeit weis gemacht habe das es da Heilung gibt. Obgleich ich es besser wusste. Und bis zu meinem Bruch mit dem Glauben habe ich auch fest geglaubt das, dass wegschieben der Nähe meines Freundes mit 16 richtig und Gottes wille war.

Vieleicht sind das auchb dass die Dinge die ich mir selbst nicht vergeben kann.

Komm erstmal gut in den Tag.

gefallen777 antworten
Blackhole
(@blackhole)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1112
Veröffentlicht von: @gefallen777

Erstmal nicht bei mir blinkt da immer noch ein Stopp Schild bei allem was mit Gemeinde zu tun hat auf.

Das kann ich vollkommen verstehen. Die Frage war ja auch eher rhetorisch gemeint.

Veröffentlicht von: @gefallen777

Leider zeigen immer noch gefühlt 50% der Christen noch ein sich abgrenzendes Bild, und somit wird das was gut sein könnte wieder zu nichte gemacht.

Also in der römisch-katholischen Kirche ist es so, daß die offizielle Lehre Homosexualität noch immer ablehnt, weil es heißt daß jeder Geschlechtsverkehr zum Ziel haben muss, Kinder zu zeugen. Aber wenn du auch nur flüchtig in die Diskussionen auf römisch-katholischen Portalen blickst wirst du feststellen, daß eine breite Mehrheit der römischen Katholiken sehr dringend Reformen in Sachen Sexualmoral will, weil sie das was der Vatikan sagt nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren können.
Siehe auch den Synodalen Weg, Synodalforum 4: "Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft"
Ich zitiere aus dem betreffenden Dokument:

"Die pessimistische Sicht der Sexualität des Augustinus wirkt in den lehramtlichen Äußerungen (HV, KKK) nach und– trotz der Hinwendung des Zweiten Vatikanischen Konzils zu einem personal-ganzheitlichen Eheverständnis – steht eine generell positive Würdigung menschlicher Sexualität bis heute aus.Auch die ‚Theologie des Leibes‘ Johannes Paul II., die sich als personalistische Vertiefung der amtlichen Sexuallehre der Kirche verstand, gibt weder Antworten zu diesen Bereichen menschlicher Sexualität noch gelangt sie zu der Ansicht, dass das sexuelle Begehren und der Triebcharakter des Eros positiver Ausdruck menschlicher Körperlichkeit und Lebenslust sind.In ihren lehramtlichen Einzelaussagen zur vor- und außerehelichen sowie zur gleichgeschlechtlichen Sexualität – wie auch zum lustvollen Erleben des eigenen Körpers (self sex)–ist die negative Bewertung der sexuellen Lust und die Unfähigkeit, diese als eine Quelle menschlicher Daseinsfreude und Lebenslust positiv zu würdigen, nach wie vor wirksam"

Es war interessant zu lesen, daß Hans Küng schon zu Zeiten des Eisernen Vorhangs, wo den Katholiken im Ostblock wegen der Unterdrückung durch die Kommunisten ein enger Zusammenhalt und ein starker hoher Klerus wichtig war, gerade ein polnischer Papst, mitbekommen hatte, daß in polnischen Beichtstühlen viel viel Verzweiflung und Gewissensnöte wegen Verhütung gelandet ist.

In der römisch-katholischen Kirche ist also gerade viel in Bewegung.

In der EKD gibt es den sehr konservativen Pastor Olaf Latzel, aber der ist da eine Ausnahme und sehr umstritten.
Generell verurteilt die EKD Homo- und Transsexualität nicht.

Veröffentlicht von: @gefallen777

Ich glaube das ein andere Punkt des Selbsthasses ist, dass ich diesen ganzen HS Heilungscheiss so sehr geglaubt habe, dass ich auch andern Menschen zum Teil auch in Jugendarbeit weis gemacht habe das es da Heilung gibt. Obgleich ich es besser wusste. Und bis zu meinem Bruch mit dem Glauben habe ich auch fest geglaubt das, dass wegschieben der Nähe meines Freundes mit 16 richtig und Gottes wille war.

Du warst durch deine Indoktrinierung sozusagen auch Mittäter in diesem System, was dir zusätzlich zu schaffen macht.

Um mit all dem fertig zu werden, insbesondere mit dem letzteren, brauchst du Unterstützung. Eine gute Therapie...
Vor allem solltest du einen radikalen Schnitt machen: Das was du da getan hast, das warst nicht wirklich du, sondern das war das was diese Gruppe die dir nicht gut tat aus dir gemacht hat.

blackhole antworten
Seite 2 / 2
Teilen:

Hey du!

Dieses Forum ist für dich kostenlos.
Das funktioniert nur, weil uns treue Menschen regelmäßig mit ihrer Spende unterstützen.
Bist du dabei?