Erfahrungen mit der Klinik Hohe Mark
Nächste Woche habe ich (endlich) einen Platz in der Klinik Hohe Mark. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich hier jemand finden könnte, der mir ein paar ganz praktische Fragen zum Aufenthalt benatworten kann.
-Erfahrungen zur Unterbringung im Zweibett-Zimmer (ich schlafe aufgrund meines Traumas sehr unruhig, Schreiattacken usw)
-Wie sind die Zimmer ausgestattet? Größe usw ? (vermutlich bin ich im Haus Feldberg untergebracht.)
- Wo findet man Möglichkeiten allein zu sein ?
- Wie schlimm oder hilfreich empfandest du die 3 Wochen Kontaktsperre ?
- Wo ist dort der nächste "richtige" Laden ?
- Kann man dort eine Wolldecke ausleihen um zB auf einer Bank zu sitzen wenn es kühl ist ?
- Wie in etwa ist der Tagesablauf ?
- Sitzt man mit der Zimmergenossin beim essen am gleichen Tisch oder ist freie Platzwahl ?
- Gibt es Tipps was einem den Aufenthalt erleichtert und eingpackt werden sollte ? (Neben Taschentüchern und Waschmittel...)
- Weitere Insidertipps ?
Hej M.aren,
gestern Abend habe ich dein Posting hier freigeschaltet. Du warst so lange nicht hier, bzw hast nichts geschrieben, dass du im neuen Forum als neu giltst. Deshalb müssen deine ersten drei Beiträge freigeschaltet werden (Tipp: wenn du mir hier antwortest, sofern du magst, schreib doch gleich zwei Postings, dann hast du die drei geschafft 🙂 ). Und weil du so lange nicht hier warst: herzlich willkommen (zurück) im Forum.
Das war meine Einleitung als Moderator.
Jetzt kommt etwas, das ich ziemlich witzig und schon irgendwie bemerkenswert finde. Vorgestern war ich, zum ersten Mal wieder nach über drei Jahren, auf dem Gelände der Klinik Hohe Mark. Viele Jahre lang habe ich zusammen mit meiner Frau (hier als "Irrwisch" unterwegs) in der Hohe Mark an zwei bis drei Wochenenden im Monat eine Schmuckwerkstatt angeboten. Das war für mich eine tolle Zeit, die allerdings vor vier Jahren auf einmal vorbei war. Gab da so ne Pandemie...
Vor vielleicht vier Tagen erreichte Irrwisch und mich über eine ehemalige Patientin der HM ein Gruß von einem Pfleger, in dem durchschien, dass die Schmuckwerkstatt schon etwas vermisst wird. Und jetzt denken wir darüber nach, ob es da einen neuen Weg geben könnte. Und deshalb habe ich eben vorgestern mal wieder ein bisschen Hohe-Mark-Luft geschnuppert. Und dann kam auch noch dein Posting.
"(vermutlich bin ich im Haus Feldberg untergebracht.)"
Ja. Klingt nach Feldberg 3 oder Feldberg 5.
"- Wo findet man Möglichkeiten allein zu sein ?"
Gibt es jede Menge. Im Kirchsaal. Wenn du vom Kirchsaal an den Bildern (sofern grad eine Ausstellung ist) entlang gehst, kommst du auf der Etage irgendwann an einen Saal mit Kamin, danach kommt noch ein kleiner Andachtsraum, dann der Wintergarten. An all diesen Orten kannst du allein sein. Natürlich nur, wenn niemand anders da ist :-). Ansonsten: die Hohe Mark ist von Wald umgeben...
"- Wo ist dort der nächste "richtige" Laden ?"
Edeka. An der Hohemarkstraße in Oberursel. Könnten so zwei Kilometer sein. Du kannst aber zwei Stationen mit der U-Bahn fahren.
"- Gibt es Tipps was einem den Aufenthalt erleichtert und eingpackt werden sollte ?"
Damals, früher, als es noch die Schmuckwerkstatt gab, hätte ich ja gesagt: Nimm deinen kaputten Schmuck mit und guck mal, was sich daraus in der Schmuckwerkstatt noch machen lässt. Aber es gibt ja keine Schmuckwerkstatt mehr... *seufz* oder doch wieder? *grübel*...
Und sag dem Pfleger einen lieben Gruß von dem von der Schmuckwerkstatt, wenn der auf deiner Station ist (die Wahrscheinlichkeit ist aber relativ groß). Den Namen verrate ich dir noch.
Soweit mal...
Liebe Grüße
fr 🙂 sch
Hallo Frosch, vielen Dank für die nette Antwort ! Ja, ich war wirklich lange nicht mehr hier unterwegs, ist irgendwie aus dem Fokus geraten bei mir... naja und wen ich am Dienstag auf die Hohe Mark gehe ist dann auch wieder mindestens 3 Wochen nix mit Internet...
Hallo Frosch,
ich bin nach 7 Wochen wieder zurück. Es geht mir gut und ich bin so dankbar, dass ich die Chance hatte auf der Hohe Mark eine Therapie machen zu können ! Leider konnte ich die Grüße nicht ausrichten, ich war in Feldberg 6.
Liebe Grüße
M!aren
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Schmuckwerkstatt in den nächsten 7 Wochen wieder auflebt ist eher gering, fürchte ich ?!
Übrigens habe ich gerade festgestellt, dass ich sogar schon einen Monat länger hier registriert bin als du, haha.... September 2004
Aber auch nur, wenn es um meinen Modnick geht.
Als frosch80 bin ich schon über zwei Jahre länger hier als du.
Ällerbätsch.
😆
Nun bin ich wieder zu Hause und bin einfach nur dankbar, dass ich die Chance hatte mich auf der Hohe Mark behandeln zu lassen !
Ich beantworte mal meine Fragen von vor 2 Monaten, vielleicht ist das interessant für jemand anderes.
Der Tagesablauf sah in etwa bei mir so aus. (Ich war im Haus Feldberg, eventuell sieht es in anderen Häuseren etwas anders aus.)
7.00 Uhr Frühsport (nicht wirklich anstrengend aber sehr gut zum Aufwachen und in den Tag kommen. Manche Übungen lösten bei mir sogar therpeutische Prozesse aus.)
7.30 Uhr Frühstücksbuffet, ich habe mir manchmal ausserhalb Obst gekauft um das Müsli anzureichern. Das ist ohne Probleme möglich, den Patienten steht eine Küche mit Kühlschrank zur Verfügung.
Danach verschiedene Therapien.
12.00 Uhr Mittagessen. Man kann zwischen 3 Angeboten wählen. Auf jegliche Unverträglichkeiten wird Rücksicht genommen. Für Klinikessen wirklich sehr lecker und abwechslungsreich.
Nachmittags weiter Therapien.
18.00 Uhr Abendessen. Viele auf unserer Station kauften sich Gemüse usw um den Salat etwas anzureichern und aufzupeppen.
Jederzeit Zugang zu Tee und Kaffee. Wasser mit und ohne Sprudel so viel man mag kostenlos aus einem Automaten.
Jeden Tag entweder morgens oder abends Angebot von Andachten, Lobpreis usw.
22.30 Uhr Bettruhe.
Dazwischen viel Zeit zum Ausruhen, Nachdenken, Spazieren, Lesen, Aktionen mit Mitpatienten usw Der Park ist wunderschön und weitläufig.
Man bekommt eine Bezugspflegekraft und eine Psychotherapeutin zugewiesen. Kann aber wirklich jederzeit sich an diensthabende Pflegekräfte für ein Gespräch wenden wenn es einem nicht gut geht.
Seelsorgetermine können ausgemacht werden.
Insidertipps -
ich hatte meine Hängematte und mein Fahrrad dabei. Durch das Rad hatte ich die Möglichkeit viele Ausflüge, Schwimmbadbesuch, Einkäufen usw zu unternehmen. (Besonders das Städtchen Kronberg ist sehr schön ! - Da kann man auch mit den Öffis hinfahren.) Durch die Hängematte (es gibt verschiedene Bäume unter denen man abhängen kann) hatte ich bei jedem Wetter eine ideale Rückzugsmöglichkeit zum Auftanken.
Mein eigenes Kissen, Fotos von Familie usw für die eigene Pinnwand (es gibt Magnete, waren für mich zu wenige...)
Münzen mitnehmen für Waschmaschine und eventuell Süßigkeiten- und Getränkeautomat.
Mein Rat - die Zeit die man dort ist gut ausnutzen, sich nicht über Kleinigkeiten ärgern sondern alles als Chance sehen voranzukommen. Sich auf die angebotenen Therapien einlassen.
Ich hatte mich auf die 3 Wochen Kontaktsperre eingestellt und fand es erholsam nicht erreichbar zu sein ... Diese Erfahrung teilte ich mit den meisten Mitpatienten. Man gibt nur die Simkarte ab und kann zb fotografieren, runtergeladene Podcasts und Musik hören usw
(Kontaktsperre gibt es nicht auf allen Stationen.)
Wolldecken gibt es nicht zum Ausleihen, man kann im kleinen Kiosk Fleecedecken kaufen. Lohnt sich aber, selber eine einzupacken.
Zum Essen sitzt man immer am gleichen Platz. Wenn es gar nicht passt kann man sich an die Pflege wenden.
Es gibt eine Badewanne, man kann verschiedene Badezusätze bei der Pflege bekommen.
Du "klingst" auch zufrieden. Das freut mich für dich. 🙂
(für mich klingt auch besonders das Rad und die Hängematte seeeeehr cooool 😉 - und ich stelle mir nur vor -> einfach in die Natur fahren, die Hängematte zwischen zwei Bäumen befestigen -> schaukeln ... dösen ... hören ... entspannen ... ❤️🥰)
Wie war es sonst so, wenn ich fragen darf? So die Seelsorge und so ... ? -> nur, falls du erzählen magst ... 🙂